Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 287: Einen Schritt, um dem Spießrutenlauf auszuweichen -------------------------------------------------------------- Mein Blick richtet sich wieder auf meine Armbanduhr. Meine Hand ruht auf meinem überschlagenden Bein und ich bilde mir ein, dass der Blick so unauffällig ist, dass es wohl niemand merken würde. Schon geschlagene drei Stunden sind wir hier im Restaurant und obwohl wir in einem wirklich wundervollen Séparée sitzen fühl ich mich alles andere als wohl. Aber das liegt nicht an dem Restaurant an sich, sondern einfach an mir. Ich verbinde so ein Restaurantbesuch nach wie vor mit sehr unangenehmen Erinnerungen. Plötzlich schiebt sich eine Hand über meine Armbanduhr und legt sich auf die dazugehörige Hand. Als ich aufblickte schenkt mir Katsuya ein umwerfendes Lächeln. Aber dabei strahlt er nicht so, wie sonst, wenn er mich anlächelt. Er ist verhaltener, als würde er sich zurück nehmen. Das ist erst so seit er von der Toilette zurück gekommen ist. Ob etwas zwischen ihm und Yugi vorgefallen ist? Aber das scheint nicht die einzige Baustelle zu sein. Auch Hondas vergnügliches Auftreten scheint nur Fassade zu sein. Eigentlich hatte ich Otogi und ihn so verstanden, dass sie das Mittagessen aussetzen, damit der Würfelfreak sich kurz hinlegen kann. Dass Honda dann doch nachgekommen hat mich verwirrt. Irgendwie kann ich mich dem Gefühl nicht erwehren, dass da etwas zwischen ihm und Otogi ganz böse schief gelaufen ist. Doch bislang bot sich mir noch keine Gelegenheit nachzufragen. Mokuba fragt, ob wir noch über die Feststraße schlendern. Eine Straße, auf der sich Stand an Stand drängt und hunderte, ach was, tausende von Menschen durch dieses Überangebot schlendern. Auf einmal erscheint mir das Restaurant doch als sehr netter Platz, an dem ich lieber verweilen möchte, als mich durch die Massen zu drängen. Aber so etwas gehört scheinbar eben auch zum Tanabata. Ich werde also nicht drum herum kommen. Doch da kommt mir mein Streuner zur Hilfe und schlägt vor, dass wir erst zum Schneider gehen. Stimmt. Wir wollten nach dem Mittagessen alle in traditionelle Kimonos schlüpfen. Mokuba starrt über mich hinweg den Blonden neben mir kurz an, bevor er zu lachen beginnt und zustimmt. Was war das eben? Wieso benimmt sich Mokuba in letzter Zeit nur so komisch gegenüber Katsuya? Also ist der Spießrutenlauf erst einmal aufgeschoben. Yugi und Mokuba löffeln noch die letzten Bisse ihres Desserts, bevor ich mir die Rechnung bringen lasse. Ich reiche der Bedienung meine Kreditkarte und sie verschwindet damit zur Kasse. Derweil überlegen der kleine Punk und mein Bruder, welche Farbe ihre Yukata haben soll. Sie gehen verschiedene Farben, Muster und Kombinationen durch. Die Bedienung kommt zurück, gibt mir meine Kreditkarte und dankt uns für die Ehre, dass sie uns bewirten durfte. Also stehen wir auf und bahnen uns durch den vollen Gastraum zum Vordereingang. Hinter mir hör ich, wie sie den Sichtschutz wegräumen und die Glaspanelen aufschieben, so dass sie nun den Wintergarten für weitere Gäste nutzen können. Als ich nach draußen trete muss ich kurz stehen bleiben, denn die Sonne scheint mir direkt ins Gesicht. Doch als sich meine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt haben bin ich überrascht, denn vor uns, an sein Auto gelehnt, steht Otogi. Scheinbar hat er auf uns gewartet, wobei mir auffällt, dass Honda demonstrativ in eine andere Richtung schaut. Da ist definitiv Land-unter-Stimmung zwischen den beiden. Doch Mokuba scheint davon nichts zu bemerken und freut sich, dass Otogi wieder dazu gestoßen ist. Da der Schneider nur zwei Ecken weiter ist wollen wir diese Strecke zu Fuß gehen. Katsuya und Otogi flankieren mich, während Yugi und Mokuba vor mir laufen und Honda und Akito hinter uns gehen. Mir ist bewusst, dass die anderen mich somit vor den fremden Menschen um uns herum abschirmen wollen und dafür bin ich ihnen mehr als dankbar. Nach ein paar Minuten erreichen wir das Schneidergeschäft und betreten es. Der Schneider und seine beiden Assistenten begrüßen uns freundlich. Scheinbar haben sie schon auf uns gewartet. Nach einer recht formellen Begrüßung zeigen sie uns eine Vorauswahl an verschieden gestalteten Yukata. Der Erste, der sich für einen entscheidet ist Otogi und wird von einem Assistent in eine der großzügigen Ankleideräume geführt. Sein Yukata hat ein rautenförmiges Muster in den Farben Rot und Schwarz. Es erinnert mich an sein Stirnband, welches er auch heute wieder trägt. Honda schaut Otogi kurz hinterher. Da liegt Schmerz und Sehnsucht in dem Blick des besten Freundes meines Streuners. Was ist denn bloß zwischen ihnen vorgefallen? Es wird doch nicht immer noch um gestern gehen, oder? Doch ehe ich Honda mal kurz auf die Seite nehmen kann entscheidet auch er sich für einen Yukata in einem schlichten Grün, ohne Muster. Er wird vom zweiten Assistent in ein anderes Zimmer geführt. Yugi und Mokuba beraten sich begeistert gegenseitig, bevor auch sie sich entscheiden. Der Bunthaarige nimmt einen relativ farbenfrohen Yukata, deren Farben gut zu seinem gefärbten Haar passen. Mein Bruder hat sich für einen blau-grün gestreiften Yukata entschieden, die mich etwas an seinen Lieblingspulli erinnert. Der Schneidermeister schickt die beiden getrennt zu den anderen beiden. Akito ist längst mit einem Yukata in ein kleines Zimmer entschwunden, da er wohl geübt darin ist so ein Kleidungsstück anzulegen. Dann kommt der Meister auf uns zu und meint, dass er die gewünschten Yukata für uns beide bereits bei Seite gelegt hat. Ich schau ihn überrascht an und frage, was für gewünschte Yukata. Doch Katsuya ergreift meinen Arm und lächelt mich endlich wie gewohnt frei und glücklich an. Er erklärt, er habe den Meister um zwei Yukata gebeten, die als Paar getragen werden können. Der Meister führt uns in ein weiteres Zimmer und dort hängen zwei Yukata in Komplementärfarben. Auf dem einen windet sich ein weißer Drache über den gesamten Stoff, auf dem anderen ein schwarzer Drache. Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich genau mit so etwas gerechnet habe. Mir war nicht mal bewusst, dass es Stoff mit dem blauäugigen, weißen Drachen und dem schwarzen Rotauge gab. Doch hier hingen sie. Katsuyas Lächeln wird immer breiter und er erzählt mir, dass er den Schneidermeister gebeten habe diese extra für uns beide anzufertigen. Das heißt, dass sind Einzelstücke. Ich danke dem Schneider mit einer respektvollen Verbeugung. Dann bittet er uns, dass wir unsere Alltagskleidung ablegen. Etwas geschockt schau ich ihn an. Stimmt, der Schneider und seine Assistenten helfen einem auch den Yukata richtig anzulegen. Doch wieder rettet mich Katsuya, der etwas vortritt und bittet, der erste sein zu dürfen. Nachdem der Schneider die Yukata und alles was dazu gehört meinem Streuner angelegt hat, bittet der Blonde ihn, mir die Yukata anlegen zu dürfen. Etwas überrascht nickt der Schneider und tritt zurück. So bleibt mir erspart meinen Rücken dem Schneider zu offenbaren und dafür bin ich nun meinem Streuner über alles dankbar. Als wir wieder in den Hauptraum zurück kehren warten die anderen bereits auf uns. Alle sehen wirklich gut in ihren Yukata aus. Dann kommt Otogi zu mir und reicht mir ein kleines Kästchen, während Honda und Katsuya sich leise unterhalten. Überrascht nehm ich das Kästchen entgegen und öffne es. In ihm sind einige Earpods und eine Fernbedienung für diese. Verwirrt blicke ich zu Otogi auf. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)