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Ippo ni Yoko

Seto x Jou
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 164 / ??

PoV (Sicht): Kaiba Seto

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Einen Schritt nach hinten, um 'nein' zu sagen

Ich stehe neben meinem Streuner – wobei diese Bezeichnung längst nicht mehr zutreffend ist. Seit den Winterferien ist er mein ständiger Begleiter und ist sogar hier eingezogen, um jederzeit für mich da zu sein. Er streunt also längst nicht mehr umher. Aber dieser Kosename ist geblieben und ich würde ihn nicht missen wollen. Wie sollte ich ihn sonst bezeichnen? Das ist ein Name, den nur ich verwenden darf. So wie nur er mich seinen Drachen nennt. Aber ich schweife ab…
 

Ich stehe also neben meinem Streuner im Badezimmer, an dem Doppelwachbecken und wir putzen uns gerade die Zähne. Wollen gleich ins Bett. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Ist anders als sonst. Seit dem frühen Abend. Das fing an, als er die Getränke aufstocken gegangen ist. Honda war ihm gefolgt und als die beiden ins Wohnzimmer zurück kamen, war da etwas… etwas worüber mein Streuner nachdachte. Die ganze Zeit über.
 

Also frag ich ihn jetzt einfach, worüber er so eifrig nachdenkt. Er blickt mich auf diese verdutzte Weise an, wie nur er es kann. Mit diesen großen Augen und die Zahnbürste im Mundwinkel. Schaum von der Zahncreme, die aus seinem Mund quillt und langsam an seinem Kinn herunter läuft, während er mich weiter nur anschaut und dann undeutlich fragt, wovon ich rede.
 

Derweil hab ich meinen Mund ausgespült und greife nach einem Handtuch. Trockne kurz Hände und Mund, bevor ich mit einer sauberen Ecke des Handtuches ihm den Schaum vom Kinn wische. Da erst scheint ihm bewusst zu werden, dass er noch mitten drin ist. Er schrubbt schnellt fertig und spült seinen Mund auch aus. Als er fertig ist und sich gerade mit seinem Handtuch das Gesicht abtrocknet erläutere ich ihm meine Beobachtung.
 

Er hält plötzlich inne und schaut mich – weiterhin mit großen Augen – an. Aber der Ausdruck in den Augen hat sich gewandelt. Von der Ahnungslosigkeit ist nichts mehr übrig. Dafür scheint gerade etwas Panik in ihm aufzusteigen. Wenn es etwas ist, was meinem Streuner in die Panik treibt, muss es etwas Schlimmes sein. Also trete ich einen Schritt näher auf ihn zu und lege meine Arme locker um seine Hüfte. Frage sanft ein weiteres Mal, was los ist. Er schluckt.
 

Dann meint er zu mir, dass er vorhin in der Küche mit Honda ein Gespräch hatte und im Zuge dieses Gespräch hat Honda eine Bitte geäußert. Es geht um Honda? Warum hat mein Streuner dann solche Panik? Ich hake also nach, um was für eine Bitte es sich gehandelt hat und Katsuya eröffnet mir, dass sich die Bitte eigentlich an mich richtet. Jetzt bin ich es, der mit großen Augen dreinblickt. Wenn Honda eine Bitte an mich hat, warum trägt er sie dann meinem Freund und nicht mir direkt vor?
 

So schnell, wie ich diese Frage geäußert habe, beginnt es mir zu dämmern. Es geht darum, was er über mich weiß. Katsuya legt eine Hand an meine Wange. Sanft lächelt er mich an. Er weiß bereits, dass ich ahne, um was es geht. Schließlich sagt er mir ohne weiteres Zögern, dass Honda gefragt hat, ob er Otogi ins Vertrauen ziehen darf.
 

Ich erstarre. Es ist nicht so, dass das eine bewusste Reaktion ist. Es ist nur diese Vorstellung, dass es noch jemand erfahren könnte, die mich für einen langen Moment inne halten lässt. Noch vor einem knappen halben Jahr hat es mich in Panik versetzt, dass irgendwer – egal wer – etwas davon erfährt. Dann kam mir Katsuya zu Hilfe. Durch ihn gewann ich das Selbstvertrauen meinem Bruder von dem Scheiß zu erzählen. Dann die Erkenntnis, dass Isono mehr wusste, als ich dachte. Schließlich – durch Notwendigkeit – Honda, der einen Blick hinter meine Fassade warf.
 

Die anderen von Katsuyas Freunde wissen auch mehr, als sie sollte. Sie wissen von den Albträumen und den Schreien, wenn es ein besonders heftiger Traum ist. Durch… meine Paranoia erfuhren sie von meinen Narben. Jetzt soll ich einen von ihnen auch noch hinter meine Fassade lassen. Wie… wie stellt Katsyua sich das vor? Und dann noch Otogi? Otogi sehe ich von allen aus der Clique als den mir am ähnlichsten. Als Kollege und Rivale. Und dem soll ich meine Vergangenheit anvertrauen? Was, wenn er dieses Wissen nutzt um mich irgendwann zu diskreditieren, um sich einen Vorteil zu verschaffen?
 

Nein… das ist die Angst, die aus mir heraus spricht. Sie ist ein schlechter Berater und hat mich in der Vergangenheit schon öfters fehlgeleitet. Also frage ich meinen Streuner, ob er Otogi für vertrauenswürdig hält. Scheinbar hat er diese Reaktion nicht von mir erwartet. Schön, dass ich meinen Freund tatsächlich hin und wieder mal überraschen kann. Das kommt selten vor.
 

Mein Streuner antwortet, wie es typisch für seine Clique ist: Er vertraut Honda und Honda vertraut Otogi, also vertraut er auch Otogi. Ja,… toll… nicht hilfreich. Damit wende ich mich ab und verlasse das Badezimmer, um ins Schlafzimmer zu gehen. Er folgt mir, greift nach meiner Hand und bleibt stehen. Dadurch muss ich auch stoppen und werde durch meine Bewegungsenergie und der Fixierung an unseren Händen zu ihm umgedreht. Ich setze meinen 'auf gar keinen Fall'-Blick auf.
 

Also frag ich ihn, ob er Otogi vertrauen würde, wenn Honda nicht mit ihm zusammen wäre. Daraufhin meint er, dass der 'Würfelfreak' ihn für einen Tag in ein Hundekostüm gesteckt habe und er dennoch mittlerweile Teil seines Freundeskreises ist. Was mir das sagt, will er schließlich wissen. Ich seufze und tu mich immer noch schwer mit diesem Gedanken. Daher schüttle ich den Kopf. Schon jetzt fühl ich mich zu oft wie auf dem Präsentierteller. Wenn es jetzt noch einer weiß… warum dann nicht auch noch Yugi und Bakura sagen? Die beiden wären schließlich die letzten beiden, die es dann nicht wüssten.
 

Wieder streicht Katsuya mir sanft über die Wange, während er mich näher zu sich zieht und mich anlächelt. Ganz behutsam meint er dann zu mir, dass sie es sowieso früher oder später erfahren werden. Perplex schau ich ihn an. Dann meint er, dass ich Kogoro nicht einfach davon kommen lassen kann… dass ich mit Detective Nagasato zusammen arbeiten sollte, um ihn Ding fest zu machen.
 

Gequält will ich mich wegdrehen, doch das lässt mein Streuner nicht zu. Flüstert mir zu, dass Mokuba, Isono, Honda und er hinter mir und an meiner Seite stehen werden. Sie mich dabei unterstützen und mir den Rücken stärken werden. Dann meint er, dass auch die anderen aus der Clique das tun würden, wenn ich ihnen die Chance geben würde. Ein mulmiges Gefühl steigt in mir auf. Wenn ich es der Clique erzähle, dann ist es nicht mehr aufzuhalten. Wenn auch nur einer – sei es nur aus Wut – sich bei einem anderen, der nicht zur Clique gehört, Luft machen würde… und der es dann weiter erzählt, dann würde es bald wirklich jeder wissen.
 

Also heb ich abwehrend meine Hände und schüttel erneut den Kopf. Nein zu Otogi. Nein zur Clique. Und entschieden nein zu Detective Nagasato. Meine Privatsache, bleibt meine Privatsache. Und dennoch… hab ich bereits einen Notfallplan in die Wege geleitet, für den Fall, dass alles über mich herein bricht. Denn ich muss vorbereitet sein. Muss… die Kontrolle behalten.
 

Sanft küsst mich Katsuya und scheint weder böse, noch enttäuscht zu sein. Das kann ich nicht verstehen. Wenn ich mir gegenüber stehen würde, dann wäre ich vermutlich am laufenden Band enttäuscht von mir. Doch mein blonder Streuner… nicht. Er ist ein ganz besonderer Mensch und ich wüsste nicht, wo ich heute wäre, wenn er nicht gewesen wäre oder was ich ohne ihn tun würde.
 

Und da wird mir eines sehr deutlich klar: Ich will, dass er für immer an meiner Seite bleibt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Yui_du_Ma
2021-09-02T19:21:33+00:00 02.09.2021 21:21
Die Reaktion war absehbar, aber das klingt jetzt nicht so, also könnte die Meinung noch geändert werden.
Dafür hat sich das Kapitel so angehört, als wäre sein Nein noch nicht fest.
Mal sehen, wie es weiter geht.
Antwort von:  MAC01
03.09.2021 00:40
Hallo Yui_du_Ma,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Manchmal muss man einfach über eine Bitte oder ein Anliegen eine Nacht schlafen, dann eröffnen sich oft ganz neue Blickwinkel oder man ist in der Lage den eigenen Standpunkt etwas zu verändern und eine Situation anders zu bewerten.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Antwort von:  Yui_du_Ma
03.09.2021 17:29
Das kennt jeder, manchmal ändert sich die Sichtweise, nur weil man mal etwas mehr Zeit zum Überlegen hatte.
Von:  Neko20
2018-07-16T18:55:52+00:00 16.07.2018 20:55
Ein interessantes Kapitel.
Noch sagt Seto nein, aber sein Streuner wird ihm die Angst schon nehmen und dann wird er nach und nach auch der Clique das nötige Vertrauen entgegenbringen um sich komplett zu öffnen.
War klar, dass Seto einen Notfallplan hat, schließlich ist er Kaiba Seto. Wie der wohl aussieht?
Ja, die Lawine rollt und das wahrscheinlich sehr schnell und sicher wird sie Seto mitreißen, aber Katsuya wird ihn dann ausbuddeln und wieder in die richtige Spur bringen.
Echt süß, dass Seto de Kosenamen nicht missen möchte.
Schön, dass Seto Katsuya für immer an seiner Seite haben möchte, zumal Katsuya da bestimmt nichts gegen hat. Bin gespannt, ob das so kommt (wäre seeeeeehr schade falls nicht).
Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
16.07.2018 21:51
Hey Neko20, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

ich denke, dass du Recht hast. Aber wie sich das gestalten wird, steht noch in den Sternen. Genauso, wann das alles geschehen wird.

Ein Kaiba Seto hat immer einen Notfallplan für alle Situationen, sonst wär er kein Kaiba Seto.
Von:  Shijin
2018-07-16T16:26:01+00:00 16.07.2018 18:26
Seto: Post für den Dichter?! Wieso lässt du deine Pakete neuerdings zu mir liefern?
Shijin: Es ist für dich.
Seto: *skeptischer Bluckwechsel zwischen Paket und Shijin*
Mokuba: Geschenke! Auspacken, Seto!
Seto: *öffnet das Packet* Also jetzt spinnst du komplett. *zieht eine Winterdaunenjacke, eine Lawinenschaufel und ein Lawinennotfallset heraus*
Joey: Es wird Sommer, Shijin. Außerdem fährt Seto kein Ski.
Shijin: Der nächste Winter kommt bestimmt...
Seto: Ich fahre Ski, Streuner.
Klein-Yami: Vielleicht falls dein Notfallplan, wovon wir ausgehen, nicht funktioniert.
Seto: Hey, ich bin Stratege!
Joey/Mokuba: Notfallplanung?!
Innerer Romantiker: *summt leise den Hochzeitswalzer* Vielleicht das ersehnte Happy End aus dem Adventskalender??
Antwort von:  MAC01
16.07.2018 19:53
Hey Shijin, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Oi... ein Paket mit Winterequipment... Ski fahren... so so... *sich da mal was notiert* sehr schön... wieder eine Idee mehr in meiner Ideensammlung :3 daaanke :)

Notfallpläne, die nicht funktionieren? sowas gibt es doch gaaar nicht :P

Hört schon wieder merkwürdiges Gesumme O.o ich muss glaube echt mal zum Ohrenarzt.
Von:  einfach_Antonia
2018-07-16T14:55:19+00:00 16.07.2018 16:55
Huhu :)

Schade schade, dass Seto Nein sagt. Aber ich kann ihn auch ein kleines bisschen verstehen.
Was das für ein Notfallplan ist, interessiert mich nun doch brennend O.o

Und oh *-* Hör ich da die Hochzeitsglocken läuten?

Liebe Grüße
Antonia
Antwort von:  MAC01
16.07.2018 16:58
Hey einfach_Antonia, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

na ja... nur weil er jetzt Nein sagt, muss er ja nicht dabei bleiben... vielleicht ist er einfach nicht soweit, noch jemand einzuweihen... lass mal Kai und Katsuya / Joey noch ein wenig wirken...

Hey, wir reden von Kaiba Seto... genialer Geschäftsmann und Stratege... immerhin hat er einmal den Schachweltmeister besiegt... der hat immer einen Plan... immer :D okay sagen wir meistens.

Was, wo läuten Hochzeitsglocken? Ich weiß nicht was du meinst ;-) *pfeifend wegschlendernd*
Antwort von:  einfach_Antonia
16.07.2018 17:04
Huhu :)

Das Denke ich auch. Das wird alles schon werden. :)

Meistens xD Ja.

Genau das hätte ich auch jetzt gesagt xD
Von:  Onlyknow3
2018-07-16T13:07:14+00:00 16.07.2018 15:07
Ja da sieht man aber auch das Seto noch lange nicht bereit ist, sich so zu öffnen das er es allen erzählen würde.
Das wird auch noch etwas dauern, bin mal gespannt, wie er auf das Anliegen von Roland reagiert.
Wen dieser ihm erklärt das Detectivin Nagasato, an ihn heran getreten ist und ist.
Das er wegen dem Sorgerecht sich keine Gedanken machen müsste und so weiter.
Seto tut mir jetzt schon leid, denn die Lawine rollt schon unaufhörlich auf ihn zu. Und Joey scheint das zu ahnen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
16.07.2018 15:29
Hey Onlyknow3, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

So wie es sich gerade darstellt ist Seto tatsächlich noch nicht bereit, es allen zu erzählen oder sich öffentlich dazu zu bekennen. Aber du hast es vollkommen Richtig erkannt: Das was Seto aufhalten möchte ist längst dabei auf ihn zuzurollen. Hoffen wir mal, dass diese Lawine ihn nicht überrollt.


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