Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 130: Einen Schritt in die Gesellschaft ---------------------------------------------- Ich hasse diesen Blick meines kleinen Bruders. Dieser Blick, den er aufsetzt, wenn er etwas möchte und weiß, dass ich da nicht mitmachen möchte. So wie damals, als er mich fragte, ob er sich Freunde über Nacht einladen dürfte. Oder als er Weihnachten feiern wollte. Ganz zu schweigen von Silvester. Und so steht er jetzt auch wieder vor mir und ich hab keinen Plan, was er von mir wollen könnte. Dann zieht er etwas hinter seinem Rücken vor und ich erkenne sofort den Umschlag der High Society Benefits. Die High Society Benefits - HSB - ist eine Organisation die alljährlich zu einer Veranstaltung lädt, deren Eintrittspreise fünfstellig pro Person ist und alle Einnahmen und Spenden nach Abzug der Selbstkosten an gemeinnützige Organisationen verteilt, damit diese ein weiteres Jahr ihre Arbeit verrichten können. Für gewöhnlich spende ich einen sechsstelligen Betrag, bleib der Veranstaltung aber fern. Ich fühle mich dieser Bevölkerungsschicht einfach nicht zugehörig und bislang hat mich das präsentierte Programm nicht gereizt, deswegen so eine Veranstaltung aufzusuchen. Doch scheinbar haben sie dieses Jahr etwas, was meinen kleinen Bruder völlig angefixt hat. Ich will schon fragen, wie er dazu kommt meine Post zu öffnen, als mir auffällt, dass der Brief dieses Jahr an "Gebrüder Kaiba" adressiert ist. Clever! Ich versteh zwar nicht, warum die HSB immer so bemüht ist, dass ich tatsächlich komme und nicht nur mit der Spende zufrieden ist, aber wahrscheinlich geht es nur um die Publicity. Hm... scheinbar haben sie dieses Jahr noch keine Zeitung gelesen. Ob ihnen meine Publicity als schwuler Jungunternehmer, der aus der Geschäftsführerschaft zurück getreten ist, so gut tun würde? Ich ziehe die Broschüre, die auf einer hochwertigen Karte gedruckt und deren Schrift geprägt ist, aus dem Umschlag. Kaum seh ich das vordere Motiv wird mir klar, warum Mokuba da unbedingt hin will. Es wird mit einer Showeinlage aus verschiedenen Kampfkunstarten geworben unter anderem... wird das Dōjō von Keizo aufgeführt. Keizo unterstützt die HSB mit einer Aufführung seines Dōjōs? Langsam wende ich die Karte und bin noch einmal erstaunt. Dieses Jahr sollen Organisationen unterstützt werden, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene psychologisch unentgeltlich behandeln. Vor allem das Zentrum für Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind, sticht mir in den Blick, denn neben dem Bild des Zentrum, welches an einem Park gelegen ist, wurde ein Foto von Kai eingefügt. Meinem Kai! Okay, das klang jetzt merkwürdig. Zugegeben, ich hab mich immer gefragt, wie Katsuyas Vater aus dem Gefängnis heraus für so großartige Hilfe für seinen Sohn gesorgt hat und wie er das ganze bezahlt hat. Jetzt wird mir klar, dass Kai für eine gemeinnützige Organisation arbeitet. Wieso ist mir das bei meinen Recherchen nicht aufgefallen? Recherchen?... Welche Recherche? Ich grüble ernsthaft drüber nach, wie ich es vergessen konnte einen gründlichen Hintergrundcheck und eine Recherche zu Kai in Auftrag zu geben oder selbst durchzuführen. Man, ich muss damals echt völlig durch den Wind gewesen sein, dass ich etwas, was ich sonst automatisch mache, völlig vergessen habe. Ein Zupfen an meinem Ärmel holt mich wieder ins Hier und Jetzt und große, graublaue Augen blicken mich erwartungsvoll an und werden von einem breiten Grinsen unterstützt. Ich seufze und zucke mit den Schultern. Ich konnte meinem Bruder noch nie irgendetwas abschlagen, also nicke ich schließlich und er rennt laut jauchzend davon. Mein Blick geht wieder auf die Karte und ich suche das Datum: Schon Ende nächster Woche! Wow... deren Vorlaufzeit wird auch immer Kürzer. Dann umfangen mich zwei Arme von hinten, schlingen sich um meine Taille und die Hände verschränken sich vor meinem Bauch, bevor sie mich sanft etwas nach hinten gegen eine warme Brust ziehen. Mein Streuner platziert einen Kuss auf meine Wange und schiebt dann seinen Kopf auf meine Schulter. Fragt nach, was Mokuba mal wieder durchgesetzt hat. Ich reich ihm die Karte über meine Schulter und frag, ob er uns begleiten würde. Er scheint von der hochwertigen Karte schon so beeindruckt zu sein, dass er mich prüfend anblickt. Ob ich mir sicher sei, dass ich will, dass er mitkommt. Langsam wende ich mich in seiner Umarmung zu ihm um und lächle ihn sanft an. Streich ihm eine blonde Strähne aus dem Gesicht, bevor meine Hand an seiner Wange zur Ruhe kommt und ich mich vorbeuge, um ihn zu küssen. Nachdem der Kuss eine Weile von uns am Leben gehalten wurde lösen wir uns langsam von einander. Dann flüstere ich ihm ins Ohr, dass ich ohne ihn nicht hin gehen werde und es mir ganz gleich ist, wer uns sieht oder ob ein Foto von uns wieder als Aufmachung herhalten muss, so wie am Dienstag. Da hatten sie doch tatsächlich ein Foto von uns, als wir ausstiegen und Händchen hielten bei irgend so einem Boulevardblatt gebracht und irgendeinen Schwachsinn getitelt. Scheinbar sind solche Klatschblätter auf mich aufmerksam geworden. Ein anderes Magazin hat ein Foto von mir aus dem letzten Jahr als Aufmacher unter der Frage gebracht, warum die gutaussehenden Männer immer schwul sein müssen. Dann spür ich Katsuyas Lippen an meinen, wie er mich wieder aus meinen Gedanken holt und mich sanft anlächelt. Er meint, dass er mich sehr gerne begleiten wird, er aber dafür erst noch passende Garderobe benötigt und am Wochenende einkaufen muss. Hm, er hat gar nicht mal so unrecht. Ich könnte für diesen Anlass auch mal wieder was Neues kaufen gehen. Etwas, worin ich mich nicht mehr ganz so unwohl fühle, aber das den Ansprüchen der Gastgeber genügen wird. Und Mokuba wird auch etwas brauchen. Der wächst so schnell, dass ich fast alle zwei Monate ihm eine neue Garderobe kaufen muss. Bei diesem Gedanken und der Benefitseinladung kommt mir der Gedanken, dass Mokuba und ich generell mal ausmisten und unsere Klamotten, die wir nicht mehr brauchen spenden könnten. Mein Streuner findet die Idee gut und meint, dass wir doch gleich damit beginnen können. Entgeistert blicke ich zu ihm, doch er angelt nur nach meiner Hand und zieht mich aus dem Wohnzimmer heraus und zur Treppe. Zielstrebig zieht er mich diese hoch und zu unserem Zimmer, nur um dort direkt ins Ankleidezimmer zu streben. Ich zieh ihn zu mir zurück und frag ihn, ob er jetzt wirklich nichts Besseres mit seiner Zeit anzufangen weiß, als unseren Kleiderschrank auszumisten. Er grinst und fragt, was mir denn vorschweben würde. Auch bei mir zeichnet sich ein verführerisches Lächeln ab, während ich einige Schritte nach hinten gehe, meinen Streuner mit mir ziehe und schließlich das Bett an meinen Beinen spüre. Jetzt bekommt auch Katsuya diesen lustvollen Ausdruck in seinen Augen und er drängt mich noch einen Schritt nach hinten, so dass ich mich auf die Kante setzen muss. Dann steigt er auf meinen Schoss und reibt diesen aufreizend in einer kreisenden Bewegung über meinen Schritt und ich... werde schlagartig rot, als ich spüre, dass ich prompt hart werde. Ich lege meine Arme um ihn, zieh ihn zu mir, verberge mein Gesicht an seiner Brust und stöhne gequält auf. Wieso kann er mich mit nur einer Bewegung direkt so hoch touren lassen? Das ist unfair, verdammte... Noch ehe ich meinen Gedanken zu Ende führen kann spür ich seine Hände an meinen Wangen, wie er meinen Kopf hebt, so dass ich ihn ansehen muss. Dann senkt er sein Gesicht zu meinem, das breite, freche Grinsen auf ihm und küsst mich leidenschaftlich. Noch in dem Kuss lässt er nochmals sein Becken über meines kreisen und ich stöhne erregt auf. In mir flammt mein Verlangen auf einmal wesentlich höher auf, als ich eigentlich wollte. Ich will mehr. Sofort. Also werfe ich meinen Streuner auf unser Bett und beug mich über ihn, während ich eilig versuche ihn aus seinen Klamotten zu befreien. Ich will jetzt nur noch ihn ganz nah bei mir spüren. Mit seiner Wärme. Der Geborgenheit und Sicherheit, die er mir schenkt. Und mit all seiner Liebe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)