Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 85: Einen Schritt zur Wut --------------------------------- Nachdem das Gespräch mit Kai ausgeklungen ist zieh ich meinen Drachen aus unserem Zimmer in die Küche. Auf dem Weg haben sich auch Mokuba und Isono angeschlossen. Während die drei am Tresen sitzen, wollte ich uns allen etwas Kleines, Leichtes zum Abendessen kochen. Etwas, womit Setos Magen kein Problem haben würde. Also entscheide ich mich für ein Ramen. Nicht diesen Instantkram, sondern den selbstgemachten. Mokuba und Isono plaudern derweil mit Seto und bringen meinen Drachen auf andere Gedanken. Das scheint ihm gut zu tun. Noch immer ist er blass, aber was will ich auch nach zwei Tagen Teilnahmslosigkeit erwarten? Aber er sieht bereits jetzt wesentlich besser aus, als noch gestern oder am heutigen Morgen. Schließlich sind die vier Portionen Ramen fertig und ich stelle jedem eine Schale hin, während ich eine für mich behalte. Auf dem Gesicht meines Drachens zeichnet sich ein glückliches Schmunzeln ab, bevor er beginnt zu essen. Ein tiefes, zufriedenes Brummen entkommt Seto, als er die ersten Nudeln einsaugt. Isono scheint von dieser Reaktion meines Drachens völlig überrascht zu sein und Mokuba grinste nur glücklich. Als wir mit dem Essen fertig sind verabschiedet sich Isono mit dem Versprechen, dass er uns morgen von der Schule abholen und heim bringen wird. Dann legt er seine Hand an Setos Wange, der von dieser Geste genauso überrascht ist, wie ich und Isono nur mit großen Augen anblickt. Dieser lächelt ihn sanft an und nickt dann, als sei alles gesagt. Seto erwidert das Nicken scheu und dann geht Isono. Mokuba hängt an meinem Drachen und kann sich kaum von ihm lösen. Scheinbar ist sich der Jüngste von uns sehr deutlich bewusst geworden, wie nah wir drauf und dran waren, den uns wichtigsten Menschen zu verlieren. Auch mir lässt das immer noch Angst und Bange sein. Wenn er nicht wieder zu sich gekommen wäre, dann... Ich schüttle meinen Kopf. Darüber darf ich gar nicht nachdenken. Mein Drache ist zurück zu uns gekommen und ich werde zukünftig noch besser auf ihn achten. Doch wie soll ich das mit meinem Job vereinen? Ich weiß aus der Zeit vor Weihnachten, wie schwer es Seto fällt alleine zu bleiben. Alleine mit seinen Gedanken zu sein macht ihn unruhig und lässt die Anspannung in ihm wachsen. Dafür werde ich noch eine Lösung finden, aber nicht ausgerechnet jetzt. Jetzt möchte ich einfach nur meinen Drachen genießen, der vor der Zimmertür seines Bruders stehen geblieben ist und diesen fest umarmt. Er drückt ihm einen Kuss auf sein Haar und dann die Stirn, bevor sein Bruder zu mir kommt und mich umarmt. Ich erwidere die Geste. Dann geht Mokuba in sein Zimmer. Noch einen Moment schaut Seto auf die geschlossene Tür, bevor ich ihn zu unserem Zimmer weiterziehe. Erschöpft sinkt mein Drachen im Bett in meinen Arm und kuschelt sich eng an mich. Er atmet tief ein und ich kraul ihm sanft den Nacken. Seine Hand streicht mir über die Brust. Wandert tiefer, bis sie unter mein Shirt rutschen kann. Dann gleitet sie langsam wieder nach oben. Umspielt meine Brust und streicht vorsichtig über meine Nippel. Ich atme tief ein. Dann führt er sie wieder nach unten zum Bund meiner Hose. Was hat er vor? Er kann unmöglich jetzt Lust auf solche Handlungen haben, oder? Sein ganzes Inneres ist komplett aufgewühlt und ich denke nicht, dass das jetzt so eine gute Idee ist. Doch da rutscht seine Hand bereits unter den Bund und streicht mein Glied entlang. Ich stöhn kurz auf. Doch dann greif ich nach Setos Hand und zieh sie sanft wieder aus meiner Hose. Er blickt zu mir auf. Versteht nicht, warum ich ihn aufhalte. Nur zu gern würde ich jetzt mit ihm intim werden. Aber ich hab das Gefühl, dass Seto das nicht macht, weil er Lust hat. Ich glaube, er versucht damit ein Gefühl zu erzwingen, mit dem er das Chaos in sich überdecken möchte. Aber das ist der falsche Weg. So sag ich es ihm auch. Mein Drachen stützt sich auf seinen Ellenbogen des zweiten Armes und blickt mich an. Er schüttelt den Kopf und meint, dass das nicht so wäre. Um mir das zu beweise befreit er seine Hand aus meinem Griff und schiebt sie wieder unter den Bund meiner Hose. Doch ich bin gerade einfach nicht in Stimmung dafür. Also greife ich erneut nach seiner Hand. Das lässt ihn wütend werden und er setzte sich auf. Langsam folge ich ihm in eine aufrechte Position und knie mich hinter ihn. Sanft leg ich meine Arme um ihn, doch trotzig rutscht er nach vorne und steigt aus dem Bett. Ich folge ihm. Zieh ihn wieder zu mir zurück doch er schubst mich nur von sich und zurück aufs Bett. Noch ehe ich reagieren kann sitzt er plötzlich über meinem Schoss und blickt mich an. Seine Hände links und rechts neben meinem Kopf auf das Bett gestemmt. Mir schlägt auf einmal soviel Angst aus seinem Blick entgegen, wie eigentlich nur nach einem Albtraum. Leise fragt er mich, warum ich ihn nicht will. Dummkopf! Sanft zieh ich ihn zu mir und küsse ihn vorsichtig. Er legt sich in den Kuss und öffnet seinen Mund. Sanft ringen unsere Zungen in einem verspielten Tanz. Dann, nach einer kleinen Weile trennen wir uns wieder. Er bleibt auf meiner Brust liegen, sein Kopf an meiner Schulter. Ich streich ihm sanft durch sein braunes Haar. Eine Träne löst sich aus den Augen meines Drachens. Dann noch eine. Da scheint sich etwas in ihm zu lösen. Etwas, dem er sich nicht stellen wollte und das er mit Lust und Intimität überdecken wollte. Doch so ist es besser. Besser wenn er es heraus lässt. Dann schluchzt er auf. Verbirgt sein Gesicht an meiner Halsbeuge. Ich schließe meine Arme wieder um ihn. Er klammert sich regelrecht an mich. Er versteht selbst nicht, was da gerade bei ihm abgeht. Aber das spielt jetzt einfach keine Rolle. Noch immer sitzt der Schrecken von Freitag in ihm. Der Schmerz der Begegnung mit einem seiner Vergewaltiger. Der Horror der damit verbundenen Erinnerungen. Erinnerungen, über die er bislang nicht sprechen wollte. Nicht mit Kai, nicht mit mir. Mit niemand. Das wird sich sicherlich im Laufe der Woche ändern. Denn Kai - und da bin ich ganz seiner Meinung - ist der Meinung, dass einmal pro Woche ein Gespräch zu führen zu wenig ist. Gerade in so einer akuten Phase, wie Seto sie gerade durchlebt. Nach einer ganzen Weile versiegen die Tränen meines Drachens und er dämmert immer noch auf mir liegend weg. Vorsichtig zieh ich uns etwas mehr ins Bett und in eine bequemere Lage. Decke uns zu und halte meinen Drachen einfach im Arm. Schlaf werde ich heute Nacht keinen finden. Dafür brodelt in mir zu viel Wut und Hass. Nicht auf Seto. Sondern auf diesen Kogoro. Und zum ersten Mal in meinem Leben weiß ich wirklich, was mein Vater damals empfunden haben musste, als er mich gerettet hatte und wieso er dazu in der Lage war den Restaurantbesitzer zu kastrieren und zu töten. Denn ich fühle jetzt das Gleiche! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)