Schwarze Rose von Kyo_aka_Ne-chan (Was nach dem Grand Championchips passierte...) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Siegfried lag im Bett und betrachtete den schlafenden Kaiba neben sich, dem alles wohl ein bisschen zu viel geworden war. Siegfried lächelte und strich Seto ein paar verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er sah richtig niedlich aus, wenn er schlief, wie Siegfried fand und er beugte sich etwas hinunter, um Kaibas Lippen zu küssen. Sie fühlten sich noch genauso weich an, wie vorhin beim ersten, zweiten,… Kuss und Siegfried konnte einfach nicht genug von ihnen kriegen. „Hn~“, kam es plötzlich von Kaiba und er schlug die Augen auf. „Oh, habe ich dich geweckt? Tut mir leid“, entschuldigte Siegfried sich leise, obwohl er in Wahrheit nur zu gerne da weitergemacht hätte, wo sie zuletzt aufgehört hatten. „Nicht schlimm… könntest du das vielleicht noch mal machen?“, fragte Kaiba etwas zurückhaltend. Siegfried lächelte und kam der Bitte nur zu gerne nach. Bevor er das Ganze aber nochmals vertiefen konnte, piepte ein leiser Alarm kurz auf und er seufzte. „Schätze, man will dich abholen, Kaiba“, bedauerte der Langhaarige und stand auf, um sich anzuziehen, während Kaiba verwirrt darüber nachdachte, ob er sich über die Rettung freuen sollte oder eben nicht. »Auf alle Fälle steckt Yugi dahinter«, glaubte der Ex-Weltmeister und damit lag er auf alle Fälle schon mal richtig. „Du solltest zu deiner eigenen Sicherheit lieber in diesem Raum verweilen, als mein Gast. Ich kümmere mich eben um die ungebetenen Gäste“, lächelte Siegfried und mit diesen Worten betätigte er einen geheimen Knopf an der Unterseite seines Schreibtisches und ließ eine Gitterwand zwischen sich und Kaiba herunter, so dass dieser gefangen war wie ein Tier aus dem Zoo. Kaiba wunderte das nicht einmal, denn freiwillig würde Siegfried ihn auf keinen Fall gehen lassen. Siegfried beobachtete unterdessen die Ankunft der ungeladenen Eindringlinge und auf seinen Lippen zeigte sich ein durchtriebenes Lächeln, welches nichts Gutes verhieß. »Kommt nur… dieses Mal befindet ihr euch in meinem Spiel und das heißt, dass ihr allein nach meinen Regeln spielt«, dachte Siegfried und leise lachte er. Das Spiel konnte beginnen~ „Müssen wir wirklich dort rein?“, erkundigte sich Bakura ängstlich und war noch blasser als sonst. „Sag nicht, du machst dir schon wieder ins Hemd, du Schwächling“, knurrte Yami Bakura und stöhnte genervt. Dass er sich gerade den Körper mit dieser Heulsuse teilen musste, war wahrhaftig Bestrafung genug, da waren die ständigen Auseinandersetzungen mit dem Pharao wahrhaftig ein Streichelzoo dagegen. „Es muss leider sein, Bakura. Aber keine Sorge, wir schaffen das schon. Wir haben doch schon ganz andere Sachen hingekriegt“, munterte Yugi den Freund auf, obwohl ihm selber schon mulmig zumute war, er es sich aber weniger anmerken ließ. Marik sagte währenddessen gar nichts, auch Yami Yugi und Yami Marik waren auffallend still, dass die anderen drei darauf aufmerksam wurden. „Was ist los?“, fragte Bakura verwundert. „Spürst du es denn nicht? Irgendetwas stimmt hier nicht…“, meinte Marik und kam doch nicht darauf, was es war. „Wir werden beobachtet“, fügte Yami Yugi hinzu und musterte misstrauisch das schlossähnliche Gebäude vor ihnen, welches sich majestätisch in den Himmel erhob. Es sah schon bedrohlich aus, wie es vor ihnen hinaufragte, die Mauern schwarz vom vielen Regen und die Fenster im Inneren blind gemacht durch lange dunkle Vorhänge, durch die nichts erkennbar war. „Trotzdem gibt es nicht mal ein Empfangskomitee. Zu schade, das Reich der Schatten hätte sich bestimmt über Zuwachs neuer Seelen gefreut“, lachte Yami Marik boshaft und strich mit einer Hand über seinen Milleniumsstab. „Du wirst dich zurückhalten. Wir sind gekommen, um Kaiba zu retten und nicht, um noch mehr Unruhe zu stiften“, sagte Marik streng und dessen böses Ich grummelte etwas in sich hinein, was sich verdächtig nach „Spielverderber“ anhörte. „Wir sollten reingehen, wenn wir schon erwartet werden“, meinte Yami Bakura nun und deutete auf die schweren Eingangstore, die sich gerade unter lautem Getöse öffneten. „Bliebt uns wohl nichts anderes übrig…“, meinte Yugi daraufhin unbehaglich, atmete dann tief durch und ging die entscheidenden Schritte nach vorne, die anderen folgten mehr oder weniger befangen. Die kleine Gruppe durchschritt das Tor in die unheimlichen Gefilde und sie waren auf der Hut, denn obwohl das Gefühl sie nicht losließ, dass sie beobachtet wurden, so war doch niemand in der Nähe, auch nicht das von Yami Marik gewünschte Empfangskomitee. „Das stinkt gewaltig… entweder hat hier jemand einen gewaltigen Ego-Trip und nimmt uns als Gegner nicht ernst oder aber sein Personal ist ihm entlaufen“, meinte Yami Bakura und es gefiel ihm wenig, dass man ihn nicht ernst nahm. „Oder er weiß schon, was auf ihn zukommt und weiß, dass es keinen Zweck hat“, lachte Yami Marik und leckte sich die Lippen, während sich in seinem Gesicht die für ihn typische Mordlust abzeichnete. „Oder es kommt noch was auf uns zu“, meinte Marik leise und Bakura sah nur ängstlich von einem zum anderen. Yugi war auch etwas mulmig zumute und der Pharao spürte es, so dass er eine Hand sanft auf Yugi´s Schulter. „Keine Sorge, wir schaffen das schon“, meinte er mit sanfter, warmer Stimme und Yugi fühlte sofort, wie neue Zuversicht ihn durchströmte. „Schau sich mal einer diese beiden an. Ihr führt euch auf, als wärt ihr verheiratet“, knurrte Yami Bakura genervt und versetzte Yugi einen kleinen Stoß in die Seite. „Der Pharao wird doch wohl nicht eine Vorliebe für kleine Jungs entwickeln, oder wie sehe ich das?“, lächelte Yami Marik boshaft. „Was erzählt ihr hier überhaupt?! Ihr macht mir mehr Angst als dieses schreckliche Schloss hier!“, rief Bakura aus und man sah ihm an, dass er überall sein wollte, nur nicht hier und auch nicht in dieser Gesellschaft. „Höre ich da jemanden schlecht über meine Behausung reden? Nein, wie unhöflich“, meldete sich eine Stimme, die aus dem Inneren des Schlosses kam. Die Gruppe sah erst einmal gar nichts, aber wie auf Knopfdruck ging das Licht an, was schon weh tat, wenn man vorher fast gar nichts gesehen hatte. Eine Weile brauchten alle, um sich an das gleißendhelle Licht zu gewöhnen, dann nahmen sie ihren Gastgeber wahr. „Siegfried von Schraider!“, rief Yugi aus. „Lass sofort Kaiba frei!“, setzte Yami Yugi hinterher, doch Siegfried lachte nur. „Ich wüsste nicht, dass Weihnachten ist, dass man so unmögliche Wünsche stellen kann. Kaiba wird schön dort bleiben, wo er ist und dagegen kann keiner von euch etwas tun“, meinte er erhaben und schaute auf die Gruppe, als ob sie Ungeziefer in seinen Augen darstellte. „Das werden wir ja noch sehen!“, rief Yugi mutig. „Oh Yugi, wie unschön. Du bedrohst mich? In meinem eigenen Heim? Man sollte dir Manieren beibringen, du kleiner Giftzwerg!“, fauchte Siegfried, dann betätigte er einen Knopf an seiner Fernbedienung, die er aus seinem schwarzen Kostüm hervorholte. Der Boden, auf dem die Gruppe stand, gab plötzlich nach und während sich alle anderen noch festklammern konnten, riss es Yugi in die Tiefe. „Hilfe!“, schrie er und natürlich war es der Pharao, der gerade noch so die Hand des Jungen erwischte. „Halte dich fest, Yugi!“ „Oh Gott, das ist ein Alptraum!“, zitterte Bakura und krallte sich in den Boden über ihm fest. Yami Yugi mobilisierte all seine Kraft, doch da er sich nur noch mit einer Hand festhalten konnte und er sich und Yugi halten musste, war diese bald aufgebraucht und seine Finger rutschten nach und nach ab. „Yugi, ich- ich kann mich nicht mehr lange halten!“, warnte Yami Yugi seinen Freund, welcher sofort versuchte, den Griff des Pharao zu lockern, „Lass mich los! Wenigstens du musst dich retten!“ „Halt den Mund! Wir haben einander versprochen, dass wir das zusammen durchstehen, also verlange nicht von mir, dass ich dich loslasse!“ »Pharao…«, dachte Yugi und er schluckte ein paar Tränen hinunter, die er sich auch noch für später aufheben konnte. In diesem Moment bröckelte der Stein ab, an dem sich der Pharao festhielt und es zog ihn und Yugi in die Tiefe. „AAAAHHHH!!!“, riefen beide, bis die Dunkelheit sie verschluckte. Bakura, Marik, Yami Bakura und Yami Marik konnten sich gerade noch so halten und Siegfried ließ die Falltür wieder zuschnappen. Die restlichen vier lagen nun auf dem Boden und schnappten nach Luft, versuchten ihre Kräfte zu sammeln und beieinander zu halten. „Ich schlage vor, wir kratzen die Kurve“, meinte Bakura zu Marik, welcher noch zu der Stelle starrte, wo der Pharao und Yugi verschwunden waren. „Wir rennen einfach zum Eingang zurück, der lässt uns schon gehen, wenn wir ihn einfach machen lassen“, sagte auch Yami Bakura, doch nur Yami Marik war derselben Meinung, Marik hingegen war immer noch loyal gegenüber dem Pharao und lehnte sich gegen Siegfried auf. „Wo ist der Pharao?! Was hast du mit ihm gemacht?!“ „Du vermasselst alles, du Idiot!“, zischte Yami Marik, dann zog er Marik mithilfe seines Milleniumsstabes eins über den Kopf, so dass der andere bewusstlos zusammensank. „Reife Leistung, hätte ich nicht besser machen können“, lachte Yami Bakura und rannte dann zur Tür, Bakura mit sich ziehend, während Yami Marik nur böse grinste und Marik auf dem Boden liegen ließ. Doch bevor sie das Tor erreichten, ließ Siegfried es zuschlagen und schien gar nicht dazu bereit zu sein, seine „Gäste“ so schnell wieder gehen zu lassen. „Ich kann nicht riskieren, dass ihr anderen hiervon erzählt und mir noch mehr ungebetene Besucher beschert. Ihr seid bis auf Weiteres meine … nun, wie sagt man… Gefangenen?“, meinte er und lachte wieder. Yami Bakura fuhr zu ihm herum, dieser Siegfried ging ihm gehörig auf die Nerven. „Ach ja? Und wer sagt, dass ich mich so einfach einsperren lasse? Alleine wirst du mich wohl kaum einsperren können, du Schwächling!“, rief er und lachte dann, denn er war schließlich schon mit viel mehr Gegnern klar gekommen. „Ich habe da so meine Methoden, keine Sorge“, lächelte Siegfried und zog aus seinem schwarzen Anzug eine schwarze Rose. Sanft machte er zwei Blütenblätter ab und blies sie in Richtung von Yami Marik und Yami Bakura, die plötzlich ganz starr wurden. Sie bewegten sich nicht und sagten keinen Ton mehr, es war, als ob sie zu Salzsäulen erstarrt wären. „H- hey? Was ist mit euch?“, wollte Bakura wissen, denn ihm kam das Ganze mehr als nur merkwürdig vor. „Hebt den anderen auf und bringt ihn und den anderen dort in den Käfig da drüben. Anschließend werdet ihr beide ins Untergeschoß gehen, wo auf euch auch eine hübsche Zelle wartet, ja?“, wies Siegfried nun im Befehlston an und da bewegten sich Yami Marik und Yami Bakura wieder. Yami Marik hob Marik vom Boden auf und ging auf den Käfig zu, während Yami Bakura seine zweite Hälfte ungeduldig vor sich herschubste. Bakura konnte dazu erst einmal gar nichts sagen, so ängstlich war er, denn diese ganze Atmosphäre war nicht gerade angenehm für ihn, weil er gar nichts verstand. Was ging hier denn nur vor? Wenig später fand er sich mit Marik zusammen in einem riesigen Käfig vor, der dann auch noch an die Zimmerdecke gezogen wurde, so dass die beiden hilflos darin wie Kerzen an einem Kronleuchter von der Decke baumelten. Yami Bakura und Yami Marik gingen währenddessen wie stumme Roboter durch eine Tür, die sie ins Untergeschoß führen würde, direkt zu den Gefängniszellen. Siegfried beobachtete sein Werk zufrieden, dann erklomm er die Treppe zum Obergeschoß und lächelte. Jetzt hatte er wieder Zeit für Kaiba, so viel war sicher~ Yugi öffnete benommen die Augen und bewegte seine tauben Glieder. Ihm tat alles weh, was bei der Tatsache, dass er einige Meter tief gefallen und nun an eine Wand gekettet war, kein Wunder darstellte. „Pharao?“, fragte Yugi zögerlich in den Raum, in der Hoffnung, der andere war bei ihm und so war es auch. „Oh gut, du bist wach“, sagte Yami, als er Yugis Stimme vernahm. Im Gegensatz zu Yugi war er nicht an eine Wand gekettet, was Yugi etwas wunderte. „Kannst du mich losmachen? Wo sind denn die anderen?“, wollte Yugi jetzt wissen. Yami sah ihm in die Augen und Yugi wurde etwas anders zumute. Was war denn mit dem Pharao los? Dieser Blick… den hatte er das letzte Mal gesehen, als der Pharao vom Siegel des Orekalkos besessen gewesen war. „Nein, ich mache dich nicht los“, sagte Yami und mit diesen Worten presste er Yugi mit seinem eigenen Körper hart gegen die Wand, dass dieser vor Schmerz kurz und überrascht aufschrie. „Pharao, was ist mit den anderen?“, fragte Yugi und ihm wurde eiskalt. „Sie sind da, wo sie uns beide nicht stören können. Du brauchst sie jetzt nicht“, sagte der Pharao und begann, Yugis Hals zu küssen. Nebenbei glitt eine Hand nach unten und umfasste Yugis Schritt, um fest zuzupacken. „Nein! Hör auf, Pharao, hör auf damit!“, rief Yugi erschrocken und versuchte, sich zu wehren, was von vorneherein sinnlos war. Yami packte nur noch fester zu und sein Mund glitt nach oben zu Yugis Ohr, wo sich seine Zähne in dessen Ohrläppchen vergruben. „N- nein –ah!-“, kam es von Yugi und er wand sich unter Yamis Berührungen. Yami nahm sich kurz zurück und er ließ auch seine Berührungen kurz außer Acht, um Yugi anzusehen. „Du willst es doch auch“, sagte Yami jetzt und sein Blick drang tief in Yugi ein. Yugi wusste nicht, was er darauf sagen sollte und er konnte auch gar nicht antworten, denn Yami küsste ihn jetzt auf den Mund. »Will ich es auch?«, fragte Yugi sich verwirrt, während er Yami einfach machen ließ. Yamis Zunge schob sich vor und drängte gegen Yugis Mund, bis dieser ihn automatisch öffnete. Der Zungenkuss brachte Yugi zum Aufstöhnen. Yami hatte Recht… ja, er wollte es auch. „Jaaah…“, stöhnte Yugi, sein Körper drängte sich dem des Pharaos entgegen, seine Beine schlangen sich um die Hüften Yamis und er erwiderte den Zungenkuss. Der Kuss wurde plötzlich unterbrochen und Yugi vernahm ein verlegenes Hüsteln. „Äh… Yugi, was tust du da?“ Yugi sah benommen in das Gesicht des Pharaos. Der besessene Ausdruck in dessen Augen war verschwunden und er schien sich wieder voll im Griff zu haben. Yugi lief rot an und er nahm seine Beine von den Hüften des Pharaos. „HÄTTEST DU NICHT EHER WIEDER NORMAL WERDEN KÖNNEN?!“, hallte es laut durch den Raum und auch anderswo zur selben Zeit stellte sich das gleiche Problem ein. Yami Marik und Yami Bakura waren nach so einigen Momenten der Trance wieder sie selbst, jedoch anders, als sie gedacht hatten. Yami Bakura lag auf dem Boden, seine Jacke lag neben ihm, sein Hemd war zerrissen und seine Hose stand offen, während Yami Marik über ihm kniete, wobei diesem nur die Hose offen stand und ansonsten alles an seinem Platz war. „Würdest du mir mal bitte verraten, was du hier machst?“, knurrte Yami Bakura böse und stieß den Grauhaarigen von sich, dem das Ganze nicht mal peinlich war. „Scheint am Einfluss dieses kleinen Pflänzchens zu liegen. Aber es hat bewiesen, dass ich selbst in einer Trance der Überlegenere von uns beiden bin“, grinste Yami Marik zufrieden und stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an eine der Wände ihrer Gefängniszelle, nachdem er seine Hose wieder zurechtgerückt und geschlossen hatte. „Hättest du wohl gerne“, knurrte Yami Bakura wieder, aber mehr leise zu sich selbst, denn er wollte eigentlich gar nicht mit dem anderen reden. Er erhob sich nun ebenfalls vom Boden, brachte seine Hose wieder in den ursprünglichen Zustand, richtete sein Hemd notdürftig, so dass es wenigstens die Arme bedeckte und schnappte sich seine blaue Jacke. Er klopfte den Staub von ihr ab, zog sie an und schloss sie aber nicht. Sollte der andere doch mal sehen, was er für einen Killerbody hatte, jawohl! Yami Bakura sah sich dann erst einmal um, um zu entdecken, dass hier nicht einmal Wachen standen. Er griff nach seinem Deck in seiner rechten Hosentasche und zog eine beliebige Karte, die zufällig eines seiner Lieblingsgeistermonster war. »Eine echte Verschwendung, wo doch keiner hier ist, den man platt machen könnte. Und wer weiß, vielleicht brauche ich den durchgeknallten Ägypter doch noch, also lieber kein unnötiges Risiko eingehen«, dachte sich der Weißhaarige, dann rief er mit der Macht seines Milleniumsringes jenes Geistermonster herbei. Es war ein recht unansehnliches, halbgroßes Ding mit meterlangen Armen und Beine, welche mit Ketten an den dürren Körper gefesselt waren. Das Gesicht war mit Bandagen verdeckt und nur ein paar messerscharfe Zähne schauten vereinzelt hervor, ebenso ein verschroben dreinblickendes und rot-gelbes Augenpaar. „Zu schade, dass es niemand außer uns beiden gerade sehen kann. So ein bisschen Angstgeschrei… das fehlt mir ehrlich gesagt“, meinte Yami Bakura zufrieden lächelnd und strich liebevoll über seinen Milleniumsring, während sich Yami Marik in zustimmendes Schweigen hüllte und das Monster sich daran machte, die Gitterstäbe des Gefängnisses zu zertrümmern. Benommen wachte Marik auf und er fand sich auf dem harten Boden des Käfigs wieder, wo man ihn und Bakura eingesperrt hatte. Der andere saß stöhnend auf dem Boden und war ziemlich blass um die Nase, während er sich eine Hand auf den Mund presste. „Bakura?... Was ist denn los?“ „Mir ist schlecht. Dieses Geschaukel tut mir gar nicht gut“, meinte der Weißhaarige und wurde nun sogar etwas grünlich im Gesicht. Innerlich stöhnte Marik auf. Musste er denn ausgerechnet mit der Heulboje im selben Raum landen? Und da sollte noch mal jemand behaupten, dass das Leben fair war. „Wir müssen irgendwie hier rauskommen“, meine Marik und prüfte die massiven Gitterstäbe. Der Käfig wurde von einem starken Seil an der Decke gehalten und so schwankte der Käfig auch ein paar Mal bedrohlich hin und her. „Und wie soll das gehen? Ich meine, wir sind hier oben und wir haben keine Werkzeuge für den Fall, dass wir gefangen genommen werden, mitgenommen“, sagte Bakura dazu nur und hatte sich schon damit abgefunden, hier oben zu versauern. „Vielleicht brauchen wir das auch nicht. Ich habe mal einen Film gesehen, da saßen sie auch in einem Käfig wie diesem hier fest. Sie haben einfach ihr Gewicht verlagert und sind mit dem Käfig hin und her geschwungen, bis das Teil in der Wand landete. Dann sind sie ganz bequem heruntergeklettert, also so schwer kann das nicht sein“, überlegte Marik und stemmte sein ganzes Gewicht auf die eine Seite. Der Käfig begann ein wenig hin und her zu schwingen und Marik wiederholte das Ganze. Bakura hielt sich währenddessen nur krampfhaft fest und bekämpfte seine Übelkeit, während er sich fragte, warum er eigentlich hier war. „Nun hilf doch mal mit oder willst du hier oben verrotten?“, fragte Marik schließlich genervt, aber der Weißhaarige sah ganz danach aus, als ob er jenes Angebot lieber wahrnehmen wollte, also erwartete der grauhaarige Ägypter lieber keine Antwort. Schließlich entschloss sich Bakura aber doch zu helfen, denn auch er wollte so schnell wie möglich wieder aus diesem Käfig - und dem unheimlichen Schloss - sowieso heraus. Gemeinsam stemmten die beiden sich gegen die Gitterstäbe, der Käfig schwang nun bedrohlich hin und her, die Gitterstäbe quietschten wie angsterfüllte Meerschweinchen und die beiden hofften, dass es klappte, wie im Film. Plötzlich gab es einen Ruck und Bakura und Marik freuten sich schon, dass alles geklappt hatte. Doch hatten sie nicht einkalkuliert, dass ihre Idee auch nach hinten losgehen konnte, denn anstatt, dass der Käfig sich in die Wand verabschiedete, verabschiedete sich das Seil, welches die Konstruktion gehalten hatte und Bakura und Marik fielen etwa zwei Meter in die Tiefe, ehe sie mit einer Bruchlandung den Boden unter ihnen begrüßten. Marik richtete sich als Erster auf und schüttelte sich die Benommenheit aus dem Kopf, während hinter ihm ein merkwürdiges Geräusch ertönte, wenige Minuten später begleitet von beißendem Gestank. „M- mir ist schlecht…Urgh-!“ Währenddessen hatten Yugi und der Pharao ganz andere Probleme, denn ihre Gefängniszelle war eine Art Fallenkonstruktion, deren Wände sich auf sie zu verschoben. „Na super, wir werden total zerquetscht werden!“, rief Yugi panisch aus. Yami Yugi weigerte sich, das zu glauben und ergriff die Hand seines jungen Freundes. „Hör auf so zu reden! Ohne dich stehe ich das nicht durch, hörst du, also sei stark, okay?!“ Das brachte Yugi zur Besinnung. Klar, er hatte es dem Pharao doch fest versprochen… das hieß, er durfte sich jetzt nicht so hängen lassen. „O- okay… ich bin okay“, meinte er leise und sagte sich das immer wieder, bis er wieder Mut gefasst hatte. Die beiden schauten sich um und entdeckten über ihnen eine Öffnung, die in einen Gang mündete. Der Ausgang aus ihrer verfahrenen Situation… leider viel zu weit weg. Plötzlich fühlte Yugi sich hochgehoben und hochgeworfen. „Wuah!“, rief Yugi erschrocken und krallte sich aus Reflex an der Kante der Öffnung fest. Er hing ungefähr eineinhalb Meter über dem Boden und er Pharao rief ihm zu, dass er sich festhalten solle. „Yugi, versuch, dich hochzuziehen! Vielleicht siehst du von dort oben einen Mechanismus, der diese Wände aufhält!“ Yugi war kurz etwas ärgerlich darüber, dass man Weitwurf mit ihm veranstaltete, aber es war ja zum allgemeinen Zweck, also war es wohl okay. Mit aller Kraft zog er sich hoch, biss die Zähne zusammen und zog sich Stück für Stück hoch, bis er in der Öffnung hockte. Er sah sich um, doch so wirklich sah er nichts, was ihnen gegen die verschiebenden Wände helfen sollte. „Pharao, hier ist nichts!“, rief er hinunter. Yami Yugi fluchte innerlich, dann sah er sich nochmals um, doch auch von hier konnte er nichts entdecken. Er bekam es leicht mit der Angst zu tun, dass es vielleicht bald vorbei mit ihm war, doch er bekämpfte das Gefühl mit aller Kraft und dann auch mit Erfolg. Nur nicht den Kopf verlieren… „Pharao!“, rief Yugi und streckte seine Hand nach dem anderen aus, welcher dann auch hinkam und versuchte, an die Hilfe zu kommen, doch es fehlten noch entscheidende Zentimeter. „Ich komm nicht ran!“, rief Yami Yugi, versuchte es aber weiter und Yugi lehnte sich noch weiter nach vorn, bis er endlich die Hand des Pharaos ergreifen konnte. Gerade als der Kleinere das Gleichgewicht verlor, packten ein paar Hände nach dessen Beinen und hielten ihn oben und binnen weniger Minuten saßen Yugi und der Pharao im Gang. „Gott, das war knapp“, schnappte Yugi nach Luft und presste eine Hand auf sein wild schlagendes Herz. „Kannst mich auch einfach Meister Bakura nennen“, grinste Yami Bakura. „Wer sagt, dass er mit Gott dich gemeint hast, Weißhaar?“, spottete Yami Marik. //Warum ausgerechnet die beiden?//, fragte sich Yami Yugi und lenkte die Aufmerksamkeit dann erst einmal auf sich. „Wir sollten uns jetzt erst einmal darauf konzentrieren, weswegen wir überhaupt hierher gekommen sind und gut“, meinte er und bahnte sich einen Weg an den Streithähnen vorbei, um den Gang entlang zu kriechen und Yugi folgte ihm natürlich. „Typisch Pharao“, knurrte Yami Marik verächtlich, schloss sich aber an und auch Yami Bakura schloss sich an. Jetzt mussten sie sich erst einmal einen Weg durch dieses Schloss bahnen und darauf hoffen, dass es nicht noch mehr solcher lebensgefährdender Fallen gab und ehrlich gesagt hofften Yugi und Yami darauf, denn ihr bisheriges Leben zusammen war so und so schon konfus und chaotisch genug. Siegfried hatte immer einen Blick auf die Überwachungsmonitore und er verfolgte mit Interesse den Weg seiner „Gäste“, die langsam leider ziemlich lästig wurden und ihm ungefähr so willkommen waren wie eine Meute Beutelratten. Aber er hatte es auch nicht anders erwartet, wenn er mal der Wahrheit ins Auge sah. Trotzdem war es schon etwas nervenaufreibend, wenn man sich um mehr Leute kümmern musste, als wie man geladen hatte. „Deine Freunde vermissen dich anscheinend, Kaiba. Zu schade, dabei kümmere ich mich doch so gut um dich~“, hauchte der junge Mann bedauernd. Kaiba gab nur ein unterdrücktes Keuchen von sich und krallte sich in die Bettwäsche, während Siegfrieds Hand über den vom Schweiß glänzenden Körper des Braunhaarigen wanderte, schließlich in der Körpermitte des anderen verhaarte und dort recht zielstrebig zufasste, dass Kaiba fast schwarz vor Augen wurde. „D- das sind nicht – ah! – meine Freunde“, protestierte er dann endlich und sein Körper bog sich gegen seinen Willen der flinken Hand Siegfrieds entgegen. „Das scheinen sie anders zu sehen… und ich denke, ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass dir auch etwas an ihnen liegt“, lächelte Siegfried und eine einzige schnelle Handbewegung ließ Kaiba aufschreien. Heftiges Atmen erfüllte den Raum und Siegfried säuberte wie eine Katze seine Hand mit der Zunge, während ein zufriedener Ausdruck sein Gesicht zierte. Dann erhob er sich aus dem Bett, deckte Kaiba fein säuberlich zu und erhob sich dann, um sich wieder anzuziehen. „Was hast du… vor?“, fragte Kaiba schwach, er war kaum noch fähig seine Augen offen zu behalten. „Ich werde deine Freunde empfangen und ihnen sagen, dass du bei mir alles hast, was du brauchst. Ich denke, das ist in deinem Interesse“, meinte Siegfried und kehrte nochmals kurz zum Bett zurück, um Kaiba die Handschellen von den Handgelenken zu entfernen und ihn noch kurz zu küssen. „Das ist schnell erledigt, denke ich, also ruh dich etwas aus, bis ich wiederkomme. Und fass hier bitte nichts an, nicht, dass dir was passiert~“ Kaiba bekam nur ein Nicken hin, irgendwie fesselte ihn Siegfrieds neue Art und er konnte nicht genau definieren warum dem so war, es war eben einfach so. Der andere ging nun aus dem Raum und Seto war allein mit sich und seinen Gedanken, die ihm aber bald zu viel waren und er schloss lieber die Augen, um etwas zu entspannen und zu schlafen. An Flucht dachte er nicht eine Sekunde… Yami Yugi, Yugi, Yami Bakura und Yami Marik hatten es ohne weitere Vorkommnisse wieder in das Schlossinnere geschafft und hatten keine weiteren Probleme mit Fallen oder irgendwelchen anderen Sachen gehabt, was jeden freute, außer Yami Bakura und Yami Marik natürlich, die sich über aufkommende Langeweile beschwerten. „Bei Rah, ist das öde hier. Da hat man ja inmitten einer Horde von Flöhen mehr Freude“, gab Yami Marik, von sich und Yami Bakura stimmte zu. „Hier gibt es ja nicht mal einen Friedhof in der Nähe, das gäbe erst den richtigen Kick. Hier gibt es überhaupt gar nichts… nichts, was einen anständigen Wert hätte. Selbst die Vasen sehen aus, als wären sie aus dem Supermarkt. Wirklich einfallslos“, beschwerte sich der Weißhaarige und stieß eine der Plastikvasen (!) mit dem Zeigefinger an, so dass diese zu Boden fiel. „Benehmt euch gefälligst!“, zischte Yugi genervt, der es langsam nicht mehr hören konnte, der Pharao blieb hingegen still. „Oh hört hört, der Zwerg hat gesprochen“, grinste Yami Bakura böse und stieß Yami Marik neben sich an. „Seit wann hast du etwas zu melden, Kleiner?“, wollte Yami Marik wissen und seine Hand strich über den Kopf seines Milleniumsstabes. „Hört auf damit. Wir haben andere Probleme“, sagte Yami Yugi plötzlich dazwischen und tatsächlich waren sie nicht allein in der Halle, in der sie sich gerade befanden. „Oh, du nennst mich ein Problem? Ich glaube, das verletzt mich“, meinte Siegfried aus dem Dunkel und plötzlich ging das Licht an. Der Langhaarige saß auf eine Art Thron und hatte anscheinend auf die kleine Gruppe gewartet, sah aber keineswegs interessiert aus. „Lass Kaiba frei“, verlangte Yugi. „Und was ist, wenn ich ihn bei mir behalten will?“, fragte Siegfried an und lächelte. „Er hat wie du einen Bruder, der auf ihn wartet! Du kannst ihn nicht einfach hier behalten!“, rief auch Yami Yugi. „Nun, wie ich das sehe, seid ihr wohl kaum in der Position, um mir Befehle zu erteilen“, meinte Siegfried und aus seiner Innentasche holte er wie vorher auch schon die schwarze Rose hervor, zupfte ein paar Blütenblätter ab, die recht schnell wieder nachwuchsen und blies sie schließlich der Gruppe entgegen. „Nicht schon wieder die Blütennummer!“, fluchte Yugi und er schützte sein Gesicht, bis der Luftzug verschwunden war. Plötzlich wurde er von allen Seiten gepackt und festgehalten. „Hm?“, zuckte Yugi zusammen, dann sah er sich den drei anderen gegenüber und sie sahen ziemlich besessen aus. „Hey Leute? Hey!“, rief Yugi und bekam es mit der Angst zu tun. Es lag garantiert an dieser verdammten Rose, dass sie so anders waren, das wusste er ja, aber was konnte er bloß gegen die Wirkung der Blume machen? Im Moment ging sowieso gar nichts, zumal er vom Pharao, von Yami Bakura und Yami Marik festgehalten wurde und es somit kein Entkommen gab. Diesen Moment nutzte ein anderes Pairing, um zu dem Rest zu stoßen und somit auch ins Geschehen einzugreifen. Es handelte sich um niemand anderen als Marik und Bakura, die durch eine der vielen Türen schritten und mitten im Geschehen landeten. „Hm? Was ist denn hier los?“, fragte Marik und sah verdutzt auf Yugi, der ja immer noch von den anderen dreien festgehalten wurde. „Das muss wieder der Einfluss dieser Blume sein“, meinte Bakura und wieder war er merklich blass geworden. „Schnell, ihr müsst etwas gegen Siegfried unternehmen und ihm die Blume wegnehmen!“, rief Yugi zu den beiden hinüber, denn die beiden waren die Einzigen, die jetzt noch etwas gegen das drohende Unheil tun konnten. Marik und Bakura schätzten die Situation ab und sie ahnten, dass es ernst war, also machten sie sich sofort daran, die Anweisung Yugi´s zu befolgen. Beide liefen auf Siegfried zu, welcher jedoch nur amüsiert lächelte. „Amateure“, spottete er lediglich und rief mit einer kleinen Handbewegung Yami Marik und Yami Bakura zu sich, die auch recht schnell da waren und sich daran machten, ihre jeweils guten Seiten einzufangen. Yami Marik bekam Marik zu fassen, doch Yami Bakura musste ihm helfen, denn Marik mobilisierte all seine Kräfte, um sich von seiner bösen Seite loszureißen. „Bakura, schnapp ihn dir!“, rief er und beschäftigte dann auch die beiden, die ihn festhalten wollten, damit Bakura freie Hand hatte. Bakura war aber vor Angst wie gelähmt, es war eine schlechte Idee, ihn als Retter der Welt einzusetzen, wie er fand und so rührte er sich kaum von der Stelle, sondern sah Siegfried an, der immer noch spöttisch lachte. „Was ist? Hast du Angst, Weißköpfchen? Mein Gott, du hättest wirklich zuhause bleiben sollen, da wärest du besser aufgehoben. Wie fühlt man sich denn so als Versager, der zu ängstlich ist, um auch nur wegzulaufen?“, meinte er und machte ganz klar, dass er Bakura nicht ernst nahm. Bakura fühlte immense Wut in sich und er konnte seine Angst besiegen, denn dieser Ärger in ihm war bedeutend stärker. „Nenn mich nie wieder Versager!“, rief er sauer und lief voran wie ein wütender Stier, um Siegfried seinen Kopf in den Magen zu rammen. Siegfried hatte das nicht kommen gesehen und so war er sichtlich überrascht, als die Attacke ihn unverhofft traf. Er war zumindest solange außer Gefecht, dass Bakura die Rose an sich bringen konnte. „Bringt sie um!“, schrie Siegfried, als er wieder Luft bekam und Yugi spürte, wie der Pharao einen Arm um seinen Hals legte und begann, zuzudrücken, dass er keine Luft mehr bekam. Marik erging es durch Yami Marik ebenso und Yami Bakura kam nun langsam auf Bakura zu, dem wohl selbes bevorstehen sollte. „Ba-kura… l-lauf“, würgte Marik hervor und riss an Yami Mariks Arm, um irgendwie an Luft zu kommen, doch er spürte schon, wie ihm schwarz vor Augen wurde. Yugi zappelte ebenfalls verzweifelt unter dem Griff des Pharao und er dachte wirklich, dass es nun wirklich vorüber war. „Phara…o…“ Bakura war den Tränen nahe. Er konnte doch seine Freunde nicht einfach sterben lassen, er musste etwas tun! Er war als Einziger dazu in der Lage, also musste er jetzt mutig sein und durfte sich nicht von seinen Ängsten leiten lassen. Er rannte trotzdem erst einmal vor Yami Bakura in Sicherheit, erklomm die Treppe und versuchte, einen Raum zu finden, wo er vielleicht wiederum etwas finden konnte, mit was er die Blume vernichten konnte. Wie es der Zufall wollte, befand er sich im selben Raum, wo Kaiba im Bett lag, der natürlich sofort aufstand, als da jemand hereinkam. „Hm? Kaiba! Da bist du!“, rief Bakura und erst einen Moment später realisierte er, dass der Präsident der Kaiba-Corporation ziemlich unbekleidet vor ihm stand. Kaiba zog sich schnell an und schaute Bakura böse an, als er die Blume sah. „Wieso bringst du eine so verrottete Blume mit? Eine Art Aufmerksamkeit? Ich fühle mich geehrt!!!“, sagte er gereizt und entriss Bakura das Gemüse, um es auf den Boden zu werfen und zu zertreten. Die Rose glühte plötzlich in einem tiefblauen Licht auf und Kaiba und Bakura wurden von einer Energiewelle erfasst und in gegensätzliche Zimmerecken geschleudert, wo sie erst einmal benommen liegen blieben, ehe sie sich gerade so wieder aufrappeln konnten. Bakura erklärte Kaiba nun, was vorgefallen war und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück, um den anderen zu helfen. Yugi hatte schon lange mit dem Leben abgeschlossen, als der Griff um seinen Hals sich doch lockerte und er nur noch den Pharao in seinen Gedanken hörte. »Yugi? Oh Gott, Yugi, bitte mach die Augen auf!«, rief er panisch. Yugi lächelte schwach. „Schon… okay. Es ist nicht… schlimm. Ich bin so froh, dass du wieder du bist“, sagte der Kleinere und da merkte er erst richtig, dass der Pharao wieder in ihm war. Es war anscheinend alles wieder wie vorher und der Bann der schwarzen Rose war gebrochen und man konnte aufatmen. Yugi sah sich um und entdeckte Marik, der ebenfalls auf dem Boden lag und sich ebenfalls gerade aufrichtete. Der grauhaarige Ägypter lächelte etwas schwach, aber er nickte Yugi zu, als Zeichen dafür, dass alles okay war. „Yugi! Marik! Alles okay?“, fragte Bakura laut, der gerade die Treppe zurückkam und auf seine Freunde zulief. Er fiel beiden nacheinander um den Hals und während er sich versicherte, dass wirklich alles okay war, kam auch Kaiba die Treppe herunter. „Ich habe euch wirklich nicht gebeten, mir zu helfen“, meinte der Braunhaarige hochmütig, wie es seine Art war und blieb mit verschränkten Armen vor der kleinen Gruppe stehen. „Aber wir haben es doch gemacht und dafür bist du uns eine Menge schuldig“, meinte Marik dazu und während Kaiba mit Marik und Bakura herumstritt, trat Yugi wieder in Kontakt mit Yami Yugi. »Es ist alles wieder okay.« »Ja, du hast Recht«, meinte der Pharao zurück und war auch sehr froh darüber, dass diese Gefahr gebannt war. Nicht auszudenken, wenn Yugi etwas passiert wäre. „Wir sollten zu den anderen zurück, sie werden sich sicher Sorgen machen“, meinte Yugi dann und keiner der anderen hatte etwas dagegen, aus diesem Horrorschloss zu verschwinden. Seto Kaiba saß in seinem Büro, welches sich im obersten Stock des Kaiba Corporation Komplexes befand. Wieder einmal hatte er sein Büro abgesperrt und wieder einmal grübelte er vor sich hin. Wieder einmal hatte ihm Yugi geholfen und wieder einmal stand er in dessen Schuld und seiner nervigen Freunde. Kaiba seufzte. Vielleicht sollte er es endlich einsehen, dass er keine Chance gegen Yugi Muto hatte, zumindest nicht in diesem Leben. Aber er wusste gleichzeitig, dass er wohl kaum einfach von seinem Rivalen ablassen konnte, denn dazu machte es ihm einfach viel zu viel Spaß, den anderen herauszufordern. Kaiba holte jetzt trotzdem die Videobänder von Yugi aus seinem Schrank und begann damit, diese Stück für Stück zu vernichten, denn er war dieses Mal sicher, dass er sie nie wieder ansehen würde. Sein Blick stahl sich ab und an zu einem Eilbrief, den er heute Morgen erhalten hatte. Hierbei handelte sich um eine lange Rechnung von der Schraider Corporation und Kaiba belustigte das Schreiben eher, als dass es ihn ärgerte, wenn er ehrlich war. Er war froh über den Umstand, dass Siegfried von Schraider sich zum Glück an nichts erinnern konnte, was vorgefallen war, denn so hatte er auch noch etwas Spaß für sich. Sehr geehrter Herr Kaiba! Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass sie nicht länger tun dürfen, was ihnen gefällt. Ich verlange eine sofortige Erstattung der zerstörten Gegenstände in meinem Anwesen und dass sie mit ihren kleinen merkwürdigen Freunden da waren, ist unübersehbar, also bringt es gar nichts, sich hinter den Gemäuern der Kaiba Corporation zu verstecken, meine Anwälte finden Sie ja doch. Im Einzelnen möchte ich folgende Dinge ersetzt bzw. bezahlt haben: 1.) die zerstörte Käfigkonstruktion aus dem 14. Jahrhundert im Saal 1 2.) die zerstörten Originalverliese (stammen aus „Räuberlegenden Teil XXI“ (!) ) 3.) die kaputten Wände im Untergeschoß sowie Keller und Schlafzimmer 4.) den Teppich in meinem Schlafzimmer 5.) den Reinigungsdienst, der die weißen Flecken aus meiner Lieblingsbettwäsche immer noch nicht entfernen konnte 6.) den Brandfleck auf meinem Schlafzimmerteppich 7.) die mehrmalige Behandlung meiner Haare Lassen Sie sich folgende Zahl eine Lehre sein, Seto Kaiba! 500.000.000.000,- DT Hochachtungsvoll Vorsitzender Siegfried von Schraider Schraider Corp. Kaiba las den Brief wieder und wieder und jedes Mal schlich sich ein breites Lächeln auf sein Gesicht. Sein Leben war durch Yugi Muto wirklich um einige Längen interessanter geworden, dies musste selbst er insgeheim zugeben. Selbstverständlich würde er das niemals offen sagen, so viel war klar, denn es war durchaus viel bequemer und außerdem eine Ehre, der Rivale Yugi Mutos zu sein. Es war also alles wieder beim Alten~ -Ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)