Still Smilin' von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Never been yourself ------------------------------ Jetzt kann ich meine Zweitwahl für den Titel doch noch verwenden XD Auf mehrfachen Wunsch und eigenem Verlangen also "Still Smilin'" aus Kuroganes Sicht. ^^ Mir gefällt dieser Teil besser und er ist auch etwas länger geworden, als Fyes Erzählung. Was denkt ihr? Übrigens wechselt Kurogane andauernd von "du" zu "er", wenn er über Fye redet. Das ist Absicht. ^^" Damit soll ein wenig gezeigt werden, wie verwirrt er ist, sobald es um Fye geht. ^^ "..." - Jemand sagt etwas ___________________________________________________________________________ Ich lasse Souhi durch die Luft sausen und mit einem schmatzenden Geräusch wird der Körper des Dämons zerteilt. Hn. Alle zusammen mochten sie starke Gegner gewesen sein, aber einzeln keinerlei Herausforderung für jemanden, der mit dem Schwert aufgewachsen ist. Schwächlinge. Mein Blick schweift über die Lichtung, auf der wir soeben noch gegen diese Monstren gekämpft haben. Ihre Überreste türmen sich neben den Büschen und ihr Blut sickert ungehindert in den Waldboden hinein. Hier wird so schnell nichts gesundes mehr wachsen. Ich lasse meine Augen weiter wandern und entdecke schließlich das größte Ärgernis des gesamten Kampfes: Den Magier. Er kniet auf dem Boden, mir seine Rückseite zuwendend. Warum kämpft er eigentlich nie? Warum verwendet er seine Magie nicht? Einer der Dämonen war verflucht kurz davor ihn zu verwunden, aber er hat nichts weiter unternommen. Moment. Ist er überhaupt unverletzt? Besorgt ziehen sich meine Brauen zusammen, steile Falten bilden sich auf meiner Stirn. Er steht langsam auf, aber bewegt sich nicht weiter. Was ist los? Wurde er verletzt? Ich spreche vom hier und jetzt, von der momentanen Situation und zwar von der physischen. Das er seelisch verletzt ist, dass sehe ich jeden Tag. Nein. Das sehe ich bei jedem Blick in diese unglaublich himmelblauen Augen und ich höre es bei jedem dieser falschen Lacher. Von weiter weg höre ich jemanden schreien. Klang ganz nach der Prinzessin. Ist sie nicht schon vorhin mit dem Jungen und dem nervigen Manjuu entkommen? Sieht ganz so aus, als wären sie noch mal angegriffen worden. Dann brauchen auch sie Hilfe. Aber zuerst muss ich mich um diesen nervtötenden Zauberer kümmern. "Alles in Ordnung? Sah aus, als hätte dich vorhin einer ziemlich übel erwischt..." Verdammt. Warum schaffe ich es nicht, die Besorgnis ganz aus meiner Stimme zu bannen? Er steht jetzt rechts vor mir, ohne sich zu rühren. Ich gehe noch einen Schritt weiter und scheine damit in seinem Gesichtsfeld gelandet zu sein, denn sein übliches Lächeln wird noch breiter. Locker wedelst du mit der Hand vor meinem Gesicht, als du zu einer Antwort ansetzt. "Alles in Ordnung, Kuro-min. Du kannst ruhig schon mal zu Shaolan-kun gehen, um ihm zu helfen." Die Sorge in meinem Gesicht wandelt sich zu Zorn. Warum kannst du nicht einmal zuerst an dich denken? Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht! Warum kannst du nicht ehrlich sein? Wer hat dich so sehr verletzt, dass du glaubst, alle anlügen zu müssen? Oder bist du einfach nur zu schwach für die Wahrheit? Das will und kann ich nicht glauben! Ich weigere mich - und ich bin verdammt hartnäckig! Du allerdings auch. Das sehe ich einmal mehr, als dein Lächeln sich langsam in ein Grinsen umwandelt. Gleichzeitig verrätst du aber deine Nervosität, indem du an deinem seltsamen flaumigen Mantel herumzupfst. "Und was ist mit dir?", frage ich, nicht nur aus Umsicht, sondern auch aus Verwunderung über deine Nachlässigkeit. Seit wann ist es so leicht, in deinen Bewegungen deine Gemütslage zu erkennen? Und was ist das, was da für eine Sekunde über dein Gesicht huscht? Es sieht aus wie Zorn - aber es ist zu kurz, als dass ich mir sicher sein könnte. "Oooh! Kuro-ne macht sich Sorgen um mich!", ruft er scheinbar überglücklich und so laut, dass es für einen Moment den Kampflärm aus der Ferne übertönt. Warum hast du das Gefühl, mich anlügen zu müssen? Was ist passiert, wovon ich nichts weiß? "Erzähl es mir!", will ich dir ins Gesicht schreien, "Erzähl mir alles!", dich dabei an den Schultern packen und an dir rütteln, bis du mir all meine Fragen ehrlich beantwortet hast. Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ich muss es später tun. Ein andern mal. Stattdessen drehe ich mich also um und will zu den Kindern laufen, als ich deine Stimme noch einmal hinter mir höre. "Danke, Kuro-chan!" Das klingt ungewohnt ernst und ich wende noch einmal den Kopf, sehe dich verwirrt an. Wofür ist das? Dafür, dass ich dich einmal mehr gerettet habe? Dafür, dass ich dich zurücklasse und dich nicht weiter löchere? Ich weiß es nicht genau und durch einen weiteren Schrei werde ich wieder daran erinnert, dass jetzt keine Zeit ist. Ich werde ihn nach dem Kampf fragen. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als ich wieder auf die Lichtung trete, habe ich plötzlich das Gefühl, der Atem würde mir wieder aus der Lunge gesogen. Dort, wo vorhin noch ein scheinbar fröhlicher Magier stand, liegt nun, in einer großen Lache aus Blut eine Gestalt in weiß. Ohne nachzudenken, stürme ich darauf zu. Fassungslos, lasse ich mich neben dir auf den Knien nieder und starre deine leblose Form an. Was ist geschehen? Woher kommt das ganze Blut? Ich zerre an deinem Mantel und blicke entsetzt auf die vier langen und tiefen Schnitte, die sich über deine Brust ziehen. Sie hebt und senkt sich noch, aber ich habe das Gefühl, dass sie es mit jedem Atemzug weniger kraftvoll tut. Und unerwartet wird mir mein Fehler klar. Es war nicht die Nervosität, die dich dazu gebracht hat, an deinem Mantel zu ziehen. Nein. Es war der verzweifelte Versuch mich von dem abzulenken, was darunter liegt. Der Tod. Ich zucke zusammen, als mir das Wort durch den Kopf schießt. Das kann nicht sein. Du würdest doch nicht so einfach sterben... oder? Mein Blick fällt auf dein Gesicht und ich erschrecke erneut bei dem, was ich sehe. Du bist noch um etliches blasser, als du es normalerweise bist. Deine Haare sind vom Schweiß verklebt und liegen platt auf deinem Kopf. Dein Gesicht selbst ist schmerzverzerrt. Ist dies das Gesicht eines Sterbenden? Erneut erschauere ich bei einem solchen Gedanken. Doch ich kenne die Antwort. Ich habe schon so viele sterben sehen, dass ich es beurteilen kann. Ich beginne Gebete vor mich hinzumurmeln. Gebete, die ich von meiner Mutter gelernt hatte, als sie noch gesund war. Gebete, von denen ich geglaubt hatte, sie längst vergessen zu haben. Verzweifelt greife ich nach deiner Hand. Sie ist eiskalt. Ich drücke zu, ohne es wirklich zu merken, bis ich dich mit einem Mal qualvoll aufstöhnen höre. Mein Blick huscht in Sekundenbruchteilen wieder zu deinem Gesicht. Unter all dem Schmerz sehe ich Überraschung. Worüber? Dass ich hier bin? Dass du noch lebst? Oder darüber, dass ich deine Hand halte? Ich weiß es nicht und kann meine trockene Kehle nicht dazu bewegen dir eine entsprechende Frage zu stellen. Etwas in mir schreit, ich soll dich fragen. Frag alles, solange du noch Zeit hast! So lange er noch Zeit hat! Nein! Er durfte nicht sterben! Nicht so! Nicht mit... so einem falschen Lächeln auf dem Gesicht. Kannst du nicht einmal jetzt ehrlich sein? Kannst du mir nicht einmal jetzt den Schmerz zeigen, den du offensichtlich hast? Noch einmal suche ich Blickkontakt mit dir. Sieh mich an... Komm schon... Sieh mich an und sag mir, dass alles wieder gut wird... Gib mir einen deiner bescheuerten Spitznamen und spring auf. Ruf laut, dass das alles nur ein Scherz war und fang an, mit dem Fellknäuel über mich zu lachen. Dein Lächeln, dass du vermutlich unwissend auf deinen Lippen trägst wird breiter. Fast schaffe ich es, an meine eigene Wahnvorstellung zu glauben, doch dann wirst du abrupt von einem Hustenanfall gepackt. "Kuro...chan..." Dein ganzer Körper scheint sich zu schütteln, als Blut an deinen blauen Lippen entlang läuft und ich werde unsanft wieder in die Realität zurückgerissen. Was soll das? Was willst du mir sagen? Einmal mehr kann ich dich nicht verstehen. Einmal mehr denke ich, dass ich dich das später einmal fragen muss. Als mir jäh klar wird, dass es kein später geben wird. Du hustest noch einmal und das Rinnsal in deinem Mundwinkel wird zu einem Blutstrom. Dann schlägt dein Kopf auf den weichen Boden auf. Das ganze wirkt so unecht. Wie können wir einen so schönen Frühlingstag haben, während du... Ich horche auf. Dein rasselnder Atem ist nicht mehr da. Alle Kraft scheint aus meinem Körper zu fließen, als ich deinen Körper vor mir ansehe. Du atmest nicht mehr. Du bist tatsächlich... tot. Ich werde dich niemals etwas wichtiges fragen können. Du hast gelogen, bis zum Schluss. Ende ___________________________________________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)