Alles nur nicht der! von abgemeldet (Vor Kaiba kann man eben nichts verbergen) ================================================================================ Kapitel 10: Rika ---------------- Sorry, ich bin mit den Prozentzahlen etwas durcheinander gekommen. Keine Ahnung wie viel ich noch schreiben werde. Wird sich wahrscheinlich ewig hinziehen.*eg* Ich hoffe wieder mal inständig, dass euch auch dieses Kapitel gefällt. Ich möchte mich auch mal ganz herzlich bei allen Lesern bedanken. Vielen Dank für eure Kommentare. Ich hab auch ganz sicher nix gegen Kritik. Nur immer her damit, aber macht mich nicht allzu fertig, sonst mag ich dann nicht mehr weiter schreiben *g* Nein, nein, solange ich Fans habe, mache ich auch weiter. Also viel Spaß bei diesem Kapitel. euer puzzle Draußen angekommen, ließ Rika meine Hand los und streifte ein wenig durch den Garten vor den Pferdeställen. Sie sah so wunderschön aus zwischen den Blumen. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie sie sich früher schick angezogen und geschminkt hatte, um zu irgendeiner Party zu gehen. Da meine Eltern diesbezüglich Einwände hatten, durfte ich sie nie begleiten. Doch ich erinnerte mich daran, dass sie mir heimlich Nachhilfestunden beim Schminken gegeben hatte. Ich hatte mich selbst nie als sonderlich hübsch empfunden. Rika hingegen blieb bis heute meine Schönheitskönigin. "He." Ich gesellte mich zu ihr. "Sieht hübsch aus", kommentierte Rika meine Bemühungen. "Ja, tut es." Wir beide betrachteten meine Arbeit. Rika verzog ihren Mund. "Hast du das ganze hier gepflanzt?" Ich nickte. "Weißt du Robin, ich habe dich immer bewundert. Du warst immer so viel besser mit Pflanzen, als ich. Manchmal wünschte ich mir, du würdest zurückkehren und mir helfen. Ich vermisse deine Ratschläge. Ich würde dich gerne so vieles fragen." "Jederzeit." Es war mir rausgerutscht, doch ich würde Rika wohl immer helfen, wenn es um Pflanzen ging. "Wie auch immer." Rika stopfte sich die Hände in die Taschen, trat von einem Fuß auf den anderen. "Wie auch immer. Ich nehme an du weißt, dass Seto Kaiba vor einiger Zeit mit mir in Kontakt getreten ist." "Ja." Ich zwang mich zur Ruhe, während Rika sich weiter umsah. "Er wollte mit dir über mich sprechen." "Mag sein, aber das bedeutet nicht, dass dieser Kaiba sich gleich so einmischen muss. Er war unheimlich neugierig, weißt du. Ich wollte ihm gar nicht alles erzählen, aber er hat diese Art. Ich weiß auch nicht. Es kam alles aus mir heraus geschossen." "Rika." Ich trat zurück und hielt meine flache Hand gegen die Sonne schützend vors Gesicht. "Ich kann mir vorstellen, was du meinst. Aber, das ist doch sicher nicht der Grund, weshalb du hier bist, oder?" "Ja, ja. Aber das muss mir nicht gefallen. Er scheint sehr interessiert an dir zu sein." Mein Magen drehte sich, aber meine Hände blieben ruhig. "So etwas in der Art hat er mir auch schon gesagt." "Es stimmt also." Seufzend drehte Rika sich mir zu und sah mir tief in die Augen. Noch vor nicht langer Zeit wäre ihr eine solche Geste unmöglich gewesen. Auch jetzt brauchte sie noch eine ganze Weile, um die richtigen Worte für das zu finden, was sie sagen wollte. "Hör zu Robin! Mein Vater ist wieder aufgetaucht!" "Du bist verrückt. Dein Vater ist tot!" Ich war viel zu gelähmt, um irgendetwas zu denken. "Nun, sicher. Das ist, was wir dachten. Und sicher. Die Polizei nahm das an, doch erinnerst du dich nicht? Seine Leiche wurde nicht gefunden. Er hat Kontakt zu mir aufgenommen. Er lebt, Robin. Gott, er lebt." Rika schien vor Rührung und Freude beinahe zu zerfließen. Sie sprang in meine Arme und drückte mich fest an sich. "Halt den Mund." Das durfte nicht sein. Was sollte das bedeuten? Er lebt? Er hat Kontakt mit seiner Tochter aufgenommen? Nach dieser ganzen Zeit fällt ihm plötzlich ein, sich doch mal bei ihr zumelden? Ich gab Rika einen leichten Schubs. "Du musst dich irren. Das ist sicherlich nur jemand, der sich aufspielen will." "Aber nein. Ich werde doch wohl meinen eigenen Vater wieder erkennen. Er scheint in Schwierigkeiten zu stecken. Er braucht meine Hilfe. Jemand ist hinter ihm her. Er benötigt ein Versteck und da das bei mir umpassend ist, dachte ich du könntest mir vielleicht helfen. Freust du dich denn gar nicht, Robin?" "Zur Hölle damit Rika!" Ich hob frustriert meine Hände. "Hast du denn ernsthaft nie etwas mitbekommen?" Ich konnte es noch immer nicht glauben. Steve! Er war am Leben. Dieses Schwein. Er wollte seine Tochter wieder ausnutzen. Und sie verlangte doch tatsächlich von mir, dass ich in hier aufnahm? Den Mann, der Mitschuld an allem trägt? Allein der Gedanke ihn wiederzusehen, trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn. Rika wich erschrocken zurück. "Ich...ich weiß nicht was du meinst." Ich knirschte mit den Zähnen. Ich konnte Rika nicht die Wahrheit sagen. "Ich habe dich überschätzt, wie ich feststellen muss. Er täuscht seinen Tod vor und lässt dich mit nichts zurück. Statt dir die Wahrheit zu sagen, läuft er feige davon. Ich war davon überzeugt, dass du ihm in den Arsch treten würdest auf die eine oder andere Weise. Dass du dir dann die Hände reibst und entschwindest. Ich weiß nicht, warum ich dachte, dass du dazu in der Lage wärst. Du warst es nie." "Was heißt das?" "Genau das, was ich sage. Wenn du wieder auf Schmuskurs mit Daddy gehen willst, bitte sehr, nur zu. Aber glaub ja nicht, dass ich die Stücke aufsammle, wenn er dich wieder zerschmettert." Rika beugte sich vor. Sogar eine zivilisierte und sich unter Kontrolle habende Frau achtete eben besser darauf nicht die Selbstbeherrschung zu verlieren. "Mach' dir deswegen keine Sorgen. Ich habe genug Erfahrung mit dir in dieser Beziehung. Du hast mich abgeschrieben, genauso unbarmherzig und umfassend wie er. Hast über Monate kein Wort mit mir gewechselt. Trotzdem bin ich in er Lage, dir die Hand zu reichen, wenn es notwenig ist und auch weil ich es will." "Ich hatte keine Wahl." "Wie passend nicht wahr, wenn man immer in dem Moment, wo man jemand anderen zerstört, keine andere Wahl gehabt hat." Langsam verzweifelte ich. "Ich konnte dir nicht helfen." "Du hättest schlicht da sein können. Ich brauchte dich." Rika war nun ganz ruhig. "Ich konnte nicht." Ich nahm ihren Arm, hielt ihn fest. "Es ist ein gottverdammter Fehler. Als er dich verlassen hat, hast du innerlich geblutet, und ich..." Ich konnte ihr doch nicht plötzlich alles erzählen. Mein Atem stockte. Mein Körper bebte. "Was?" Ich ließ ihren Arm los. "Ich möchte nicht darüber reden." "Du hast die Tür eingetreten, Doc. Nun hab auch den Mut, reinzukommen." "Fein, großartig." Ich lief hin und her. Meine Wangen waren zorngerötet, aber ich sah niedergeschlagen aus. "Du bist wochenlang wie ein Zombie rumgeschlichen, total am Boden. Sahst aus wie jemand, der nur knapp - und niemals ganz - eine schreckliche Krankheit überwinden würde." "Das muss daran gelegen haben, dass mir das Herz aus dem Leib gerissen worden ist. Außerdem erinnere ich dich gerne daran, dass du nach dem Tod deines Vaters beinahe noch viel Schlimmer ausgesehen hast." "Ich weiß." Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug mir damit gegen die Brust. Ich würde es ihr erzählen müssen. Ich hatte keine Wahl. Würde ich es nicht tun, würde Rika Steve einfach so wieder aufnehmen und sich selbst in schreckliche Gefahr begeben. Das konnte ich unmöglich zulassen. Hatte dieser Vollidiot nichts Besseres zu tun, als vor seiner Tochter zu Kreuze zu kriechen? Gab es denn keine Unschuldigen Leute zu erpressen oder auszurauben? Oh, nein. Was dachte ich da bloß? So weit hatte mich das alles schon geführt. Es wurde mir langsam echt zu viel. Wenn Rika nun endlich wüsste, was passiert war, würde ich mich vielleicht besser fühlen. Ja, mein Entschluss stand fest, ich würde es ihr sagen. Alles! Fragt sich nur, wie? "Ich habe damals gefühlt, was du gefühlt hast. Ich konnte meistens kaum aus dem Bett kommen. Es war, als wäre ich innerlich gestoben." Ja, so fühlte ich mich noch immer. Nein, das stimmte gar nicht. Wenn ich mit Mokuba oder Kaiba zusammen war, fühlte ich mich lebendig. Das musste es sein. Dieses Gefühl, das ich nicht zu erkennen in der Lage gewesen war. Leben! Rikas Augen flackerten. "Sprichst du nun von der Zeit, in der dein Vater gestorben war oder meiner?" "Ich weiß nicht, wahrscheinlich bei beiden." Ich hatte nie um Steve getrauert. Auf gewisse Weise war ich froh gewesen über seinen Tod. Doch ich hatte andere Gründe gehabt. Bei Gott, ich hatte andere Gründe. "Jedenfalls konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich wollte etwas tun, wollte es vergessen. Je länger es dauerte, desto wütender wurde ich. Wenn ich wütend war, tat es nicht so weh. Ich konnte vor Wut nicht mehr denken." Ich schloss meine Augen, atmete tief durch, öffnete sie wieder. "Rika, hast du dich nie gefragt, wovor dein Vater weglief? Hast du dich nie gefragt, warum es ständig in der Gärtnerei brannte? Und warum zum Teufel ich eine Waffe in der Hand trug, als du eines Morgens mich und meinen Vater gefunden hattest?" "Robin." Aufgewühlt und ergriffen legte Rika ihre Hand auf meinen Arm. "Ich bin wahnsinnig erschrocken, aber ich habe niemals gedacht, dass du etwas mit all dem zu tun haben könntest." "Mehr als das." Ihre Augen weiteten sich. Völlig verloren starrte sie mich nun an. "Rika, ich habe die Waffe gehalten, als mein Vater von der Kugel getroffen wurde. Ich habe gewusst, dass Steve und mein Vater krumme Geschäfte mit der Mafia machten. Ich war es, die den Brand ausgelöst hatte, in der Nacht, in der ich und Steve allein in der Gärtnerei waren. Ja, und ich war es die dich nach dem Tod deines Vaters im Stich ließ, weil ich mich so sehr gehasst habe." Endlich war es raus. Rika wusste nun bescheid. Es war nicht mehr wichtig, was passieren würde. Ich konnte endlich wieder frei atmen. Sie würde mich verdammen; würde mich auf immer verachten. Doch das war egal. Sie würde sich von ihrem Vater und somit von der Gefahr abwenden. Das war alles was zählte. "Ich wünschte, dass du mit mir gesprochen hättest. Ich hätte helfen können." Was redete sie denn da? Mir helfen? Ganz ruhig, ihr war wohl noch nicht klar, was ich gerade gesagt hatte. Ok, ich versuchte es mit Vernunft. "Rika, du konntest nicht mal dir selber helfen und ich hätte auch keine Hilfe verdient." Seufzend, als das Gewicht endlich von meinen Schultern fiel, schüttelte ich meinen Kopf. "Und ich konnte nicht riskieren, jemand zu verletzen. Ich konnte die, wie soll ich sagen, die Tatsache eine Lügnerin zu sein nicht ertragen. Ich wusste, wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du mir ausgeredet, dich zu verlassen. Du würdest es nicht verstehen. Genauso wie jetzt. Ich sah nur einen Ausweg, und der bedeutete, mich von dir abzuwenden. Von allem, bevor ich etwas tun würde, was ich nicht mehr ungeschehen machen könnte." "Ich war wütend auf dich", murmelte Rika. "Ja." Ich schnüffelte, wurde langsam sauer, dass Rika der Ernst der Lage noch immer nicht klar wurde. "Ich habe es gespürt, aber es war leichter - vielleicht bequemer für mich -, dich zu verlassen, als deine Freundin zu sein." "Vielleicht war es für mich auch einfacher." Ich verstand nicht. "Rika.." "Nein, Robin. Ich habe dir zugehört, jetzt lass mich dir auch etwas beichten. Siehst du, ich bin nicht blind. Ich wusste, dass etwas zwischen dir und meinem Vater vor sich ging. Ganz besonders nach dem Tod deines Vaters. Selbst nach dem ersten Brand war mir klar, dass etwas vorgefallen sein muss. Ich wusste genau, dass mein Vater mehr von dir wollte." Sie macht eine lange Pause. "Ich sah es an deinem Gesichtsausdruck jedes Mal, wenn er dir näher kam. Ich schäme mich zugeben zu müssen, dass ich glaubte du würdest dir das alles nur einbilden. Das mein Vater dich einfach so liebte wie mich auch. Robin, ich wusste von den Geschäften, die er tätigte." Mir fiel wieder mal die Kinnlade herunter. Ich versuchte mir Rika gerade als Mafiosi vorzustellen. Nein, das konnte doch nicht war sein! "Nun ja, sagen wir mal ich ahnte es. Ich hatte jedoch keine Ahnung, dass du es genau wusstest. Ich habe immer versucht dich davon wegzuhalten. Dich zu beschützen. Robin, ich habe es dir nicht gleich gesagt, aber man hat den Mörder deines Vaters verhaftet." Ja, was kam denn nun als nächstes? Ach und übrigens Robin, ich bin schwanger und du wirst Patentante? "Was meinst du damit, sie haben ihn verhaftet?" Rika zuckte einfach nur die Schultern, so als wäre es nichts weiter. "Nun ja, sagen wir mal er hat sich gestellt und alles gestanden. Wie er dir die Waffe in die Hand gedrückt hat und damit dann deinen Vater erschoss, um dir einen riesigen Schrecken einzujagen. Er hatte wohl Angst, da seine Leute hinter ihm her sind. Hat gemeint, ihm wäre bei einer Aktion ein Fehler unterlaufen, für den er büßen müsste. Wollte Schutz von der Polizei. So oder so ähnlich." Sie unterbrach kurz und stammelte etwas vor sich hin. "Weißt du Robin, all Zeit, habe ich dir die Schuld gegeben. Mir war ja gar nicht bewusst, was du durchgemacht hast. Ich hatte doch keine Ahnung, wie sehr du gelitten hast. Du hast dich für mich in die Geschäfte unserer Väter eingemischt nicht wahr? Oh, Robin! Und ich war so gemein dir die Schuld zu geben. Bitte, kannst du mir bitte verzeihen?!" Meine Augen fühlten sich, schwammen. Ein Stein fiel mir vom Herzen, den ich so lange mit mir rumgetragen hatte. Ich ging die zwei Schritte, die mich von Rika trennten, auf sie zu und umarmte sie. Ganz fest. "Okay." Weil mir ein Kloß in der Kehle saß, tätschelte ich Rikas Rücken. "Okay." "Ich habe dich so vermisst. So sehr." "Ich weiß. Ich dich auch." Ich atmete zitternd aus, dann blinzelte ich, als ich Mokuba vor der Eingangstür stehen sah, der still vor sich hin weinte. "Das schlägt dem Fass den Boden aus." Ich trat zurück, betupfte meine Augen. "Kleenex?" "Ich hab welche." Ebenfalls schniefend, grub Mokuba in seiner Tasche, als er zu uns trat. "Tut mir Leid, ich habe den größten Teil mitbekommen, und als ich gerade überlegte, ob ich vermitteln oder einfach wieder verschwinden sollte, war ich wie gebannt. "Er verteilte Taschentücher rundum. "Ich würde mich ja für mein Lauschen entschuldigen, aber ich bin einfach so glücklich." Er sah mir direkt in die Augen. Mokuba du hast ja keine Ahnung, wie glücklich ich bin, das du endlich wusstest, was los war. Jeder der mir wichtig ist, wusste nun, was passiert war. "Was für ein Trio." Rika schnupfte sich geräuschvoll die Nase. "Jetzt muss ich mit roten Augen durch die Gegend laufen. Das ist außerordentlich lästig." Ich musste einfach lachen. Nach all der Zeit des Kummers und des Schmerzes, der Selbstanschuldigungen, konnte ich mich frei fühlen. Rika war es genauso ergangen wie mir. Sie selbst hatte Schuldgefühle gehabt. Mokuba wusste bescheid und kam augenscheinlich sehr gut damit klar. Ich schätzte Kaiba hatte etwas gut bei mir. Ohne ihn wäre ich nie wieder mit Rika zusammen gekommen. Wie hatte er gewusst was zu tun war? Ich musste mich bei ihm bedanken. Ich hob warnend die Hand. "Da du schon mal hier bist, Mokuba, könnte ich etwas Unterstützung gebrauchen. Du wirst es nicht glauben, aber Rika hat die Absicht, ihren Vater zu einer Tasse Tee bei uns zu Hause einzuladen." "Du hast immer so eine zauberhafte Art, die Dinge beim Namen zu nennen", sagte Rika. "Es beeindruckt mich immer wieder." "Egal, wie man es auch nennt, es ist ein Fehler. Wenn du doch weißt, was für ein Mensch er ist, wie kannst du ihn dann noch ernsthaft schützen wollen?" Ich verstand es nicht. Rika hatte mir gerade erst gebeichtet, dass sie von allem gewusst hatte, und trotzdem hatte sie mich gebeten, ihren Vater aufzunehmen. Mit einem flehenden Blick wand ich mich an Mokuba. "Sag es ihr." "Das ist nicht wirklich meine Angelegenheit." "Das fasse ich nicht." Ich schnaufte. "Ich erspare euch weitere Beleidigungen und bewahre euch davor, euch auf die Zungen zu beißen, und frage euch nach eurer Meinung." Rika hob die Augenbrauen. "Wenn ihr eine habt in dieser Sache." "Meine Meinung ist, dass du das allein entscheiden musst. Und wenn du", fuhr Mokuba trotz meines Grunzen fort, "daran denkst, ihn wieder aufzunehmen, dann ist er für dich nach wie vor wertvoll. Du scheinst nicht impulsiv zu handeln oder ohne darüber nachzudenken." "Hör sich das einer an." Ich stichelte Mokuba ein wenig. Es tat so gut ihn neben sich zu wissen. "Oh." Rika wies auf mich. "Jetzt weiß ich, dass du mich wirklich gern hast. Wir werden sie einfach ignorieren, Mokuba. Erzähl weiter." "Nun gut. Mir scheint, dass du erst dann deine innere Ruhe wiederfindest, wenn du entweder deinen Vater oder deine Gefühle für ihn überwunden hast." "Danke. Nun..." "Ich bin noch nicht fertig." Mokuba grinste mich an. Ich hatte ihn ja so vermisst. Breit lächelnd nickte ich ihm zu. "Deinem Vater zu helfen wird nur einen Teil deines Konflikts lösen, und wahrscheinlich den leichtesten. Du möchtest ihm eben den Respekt entgegenbringen, den er als dein Vater verdient. Wenn er sich dann sicher genug fühlt, wirst du ihm wohl sagen, dass er nie wieder zu dir kommen brauch, denn deine Pflicht ist damit erfüllt." "Ich betrachte es als den Abschluss einer alten Beziehung. Solange ich es nicht getan habe, kann ich mit meiner Vergangenheit nicht abschließen. Nur deswegen wollte ich dich bitten mir zu helfen, Robin. Damit auch du abschließen kannst." Und wieder liefen mir die Tränen. Ich glaube ich muss mehr Wasser trinken, sonst verdurste ich hier noch! Ich konnte Rika verstehen, natürlich doch ich wollte mit diesem Menschen nichts mehr zu tun haben. Ich konnte ihn hier nicht aufnehmen und Mokuba und Seto mit hineinziehen. Das kam gar nicht in frage. Mokuba ging an mir vorbei auf Rika zu. Er packte ihre Hände und zog sie zu sich. Ein Schauer überkam mich. Dieses Bild war so schön. Langsam wurde mir komisch zumute. Mokuba? Rika? "Wenn es dir hilft, kann dein Vater zu uns kommen." Er wendete sich wieder von Rika ab und kam diesmal auf mich zu. Doch statt meine Hände zu nehmen wie er es bei Rika getan hatte, schloss er mich gleich in seine Arme. "Ich werde dich mit allem beschützen, was ich habe. Ich liebe dich mehr als alles andere. Na gut, pack Seto mit in den Korb. Du bedeutest mir so viel, aber ich glaube, es wäre auch für dich genau das Richtige, um endlich mit dieser Sache abzuschließen." Schniefend hielt ich mich an ihm fest; weinte bittere Tränen in sein Hemd. Ja, ich liebe dich auch Mokuba. Rika legte einen Arm um mich und flüsterte mir zu: "Ich bin so froh, dass du jemanden gefunden hast, der dir so wichtig ist, wie ich." Dann sah sie Mokuba an. "Und dir bin ich dankbar, dass du dich um meine kleine Schwester gekümmert hast." Ich war nie so glücklich wie in diesem Moment. Meine Eltern hatten mich nie so geliebt, wie ein Kind es verdient hätte, Geschwister hatte ich keine. Zumindest nicht bis zu diesem Augenblick. Jetzt hatte ich eine große Schwester und einen großen Bruder. Wie könnte ich mich noch geschützter fühlen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)