Alles nur nicht der! von abgemeldet (Vor Kaiba kann man eben nichts verbergen) ================================================================================ Kapitel 7: Confessions ---------------------- Was war nur los mit mir? Seit Tagen konnte ich nicht mehr klar denken. Jedes mal, wenn mir Mokuba oder dieser Kaiba begegnete, nahm ich Reißaus. Am Schlimmsten war das mit Mokuba. Er war mein Freund und ich konnte unmöglich mit ihm über das Geschehene sprechen. Es tat mir in der Seele weh. Auch die Tiere hatten darunter zu leiden. James' Bein wollte einfach nicht besser werden. Ich machte mir Sorgen. Dieser merkwürdige Stachel wurde untersucht. Man stellte fest, dass es sich um Gift handelte. Ich konnte es nicht verstehen. Warum sollte jemand einen Elefanten umbringen wollen? Es sei denn jemand wollte über James an Seto Kaiba rankommen. Möglich wäre es ja. Ich konnte mir keinen wirklichen Reim daraus machen. Was hatte dieser Elefant mit Kaiba zu tun? Mich wunderte sowieso, weshalb dieser Typ einen Park aufmachte. Es ergab alles keinen Sinn. Und diese ständigen Blicke meines Chefs machten es auch nicht leichter. Ich hatte ihn zwar geschockt, doch es hatte wohl nicht ausgereicht, um ihn entgültig zu verjagen. Wer war Seto Kaiba eigentlich wirklich? Ein Eisblock. Ja, schon klar Robin! Das wusstest du schon. Doch was verbarg er hinter dieser eisigen Hülle? Auch er hatte ein Geheimnis. Ich konnte klar erkennen, dass er nur vorgab kalt zu sein. Dass in ihm mehr schlummerte. Nicht das ich wissen wollte was. Ach, Unsinn! Wieso sollte ich? Gut, es wäre hilfreich gewesen, um ihn besser einschätzen zu können. Das wäre aber auch der einzige, plausible Grund für mich etwas über ihn zu erfahren. "Robin!" Ich sah mich um und erblickte Mokuba, der auf mich zu gerannt kam. So ein Mist! Ich wollte ihm doch aus dem Weg gehen! "Robin, du musst unbedingt mit kommen! Es ist wichtig!" Oje, jetzt ging es mir also an den Kragen. Was jetzt wohl kam? Ich konnte es mir schon denken. So was wie 'Tut mir leid Robin, aber sie sind gefeuert. Es ist mir nicht leicht gefallen, aber durch diese ständigen Differenzen und ihr Verhalten muss ich sie leider entlassen.' Aber wieso schickte Kaiba seinen kleinen Bruder vor? Nein, das passte nicht zu ihm. Aber was war es dann? "Was ist den los? Ist was mit James?" Er hielt gar nicht an, um mir zu antworten, sondern zerrte mich mit sich. Als wir an der Limousine ankamen, hielt ich ihn schließlich an. "Hey, jetzt warte doch endlich mal! Hättest du die Güte mir zu sagen was los ist?" Mokuba starrte mich nur an und schubste mich schließlich in den Wagen. Ich kam mir vor als wäre ich gekidnappt worden. Schon witzig, aber es wurde mir dann doch zu wild. Bevor ich jedoch endlich Luft hatte, um Mokuba erneut darauf hinzuweisen, dass ich nicht einfach so verschwinden konnte, hielten wir auch schon wieder. Ich befand mich erneut vor dem Gebäude, in dem Mokuba mit seiner Band spielte. "Was machen wir denn hier? Mokuba, ich hab' jetzt echt keine Zeit um dir zuzuhören." Ich dachte, es sei damit gegessen, doch nein. Zum ersten Mal sah er mich richtig an. Er schien fest entschlossen etwas hinter sich zu bringen. "Ich bitte dich nur dieses eine Mal, Robin. Du musst dir diesen Song anhören. Ich habe ihn für dich geschrieben." Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht geschockt war. "Fü...für mich? A...aber..." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Stattdessen nickte ich und folgte Mokuba ins Studio. Sie schienen schon auf mich zu warten. Diesmal nur drei von ihnen. Einer befand sich noch in polizeilichen Gewahrsam. Gott sei dank! Ich wusste nicht, ob es daran lang das einer von ihnen nicht länger anwesend war, oder ob es an mir lang. Sie alle sahen angespannt aus. Wie vor einem großen und wichtigen Konzert. Mokuba setzte sich an den Flügel und fing an zu spielen. Etwas, mit dem ich in 1000 Jahren nicht gerechnet hätte. Sein Song war etwas, dass ich nie vergessen würde. Sitting here wasted and wounded at this old piano trying hard to capture the moment this morning I don't know 'Cause a bottle of vodka is still lodged in my head And some blond gave me nightmares I think that she's still in my bed as I dream about movies they won't make of me when I'm dead With an ironclad fist I wake up and French kiss the morning while some marching band keeps its own beat in my head while we're talking about all of the things that I long to believe about love and the truth and what you mean to me and the truth is baby you're all that I need I want to lay you down on a bed of roses for tonight I sleep on a bed of nails I want to be just as close as the Holy Ghost is and lay you down on a bed of roses Well I'm so far away that each step that I take is on my way home a king's ransom in dimes I'd give each night just to see through this payphone still I run out of time or it's hard to get through till the bird on the wire flies me back to you I'll just close my eyes and whisper, baby blind love is true I want to lay you down on a bed of roses for tonight I sleep on a bed of nails I want to be just as close as the Holy Ghost is and lay you down on a bed of roses The hotel bar hangover whiskey's gone dry the barkeeper wig's crooked and she's giving me the eye I might have said yeah but I laughed so hard I think I died When I close your eyes know I'll be thinking about you while my mistress she calls me to stand in her spotlight again tonight I won't be alone but you know that don't mean I'm not lonely I've got nothing to prove for it's you that I'd die to defend I want to lay you down on a bed of roses for tonight I sleep on a bed of nails I want to be just as close as the Holy Ghost is and lay you down on a bed of roses Ich spürte wie dicke Tränen ihren Weg über meine Wangen suchten. Was bedeutete das? Liebte er mich? War das ein Geständnis? Ein Liebesgeständnis? Ich kam nie dazu mir selbst diese Frage zu beantworten. Mokuba schritt auf mich zu, packte mich an den Schultern und zog mich zu sich. In nur einem Augenblick hatte ich die Antwort. Seine weichen Lippen legten sich auf meine. Ich konnte nicht anders reagieren, als wie versteinert dazustehen. Er wurde immer leidenschaftlicher, drängte sich an mich. Es war ein schöner Kuss. Mein erster. Plötzlich schoss mir Seto's Bild vor die Augen. Ich hielt Mokuba zurück. Ich wusste nicht im Geringsten warum mir Kaibas Gesicht gerade jetzt einfiel, aber ich konnte nicht so weiter machen. "Es ist Seto nicht war?!" Konnte denn jeder in meinen Kopf sehen, oder was?! Stand es mir vielleicht auf der Stirn geschrieben? "Ich...nein, ich weiß nicht." Ich konnte nicht denken. Was sollte ich tun? Ich wollte nicht mit so etwas konfrontiert werden. Nein! Weg hier! Raus hier! Und das tat ich auch. Ich rannte weg. Wie immer. * * * Die Wellen knallten hart gegen die Brandung. Frische Nachtluft stieg mir in die Nase. Hier am Strand war alles so friedlich. Niemand hier wusste von meinen Problemen. Niemand hier interessierte sich für meine Vergangenheit. Lange hielt dieser Friede jedoch nicht an. Ich spürte wie jemand sich mir näherte. Ich konnte ihn klar an seinem Duft erkennen. Es würde wohl nicht so leicht werden wie vorher. Ihm zu entkommen, würde eine Herausforderung sein. "Sehr mutig einfach wegzulaufen, aber sie scheinen schon ein gewisses Talent dafür zu besitzen, Ms. Foxx." Ich sah mich nicht um. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte seine Stimme nicht hören. "Denken sie nicht, dass es keinen Sinn mehr hat sich zu verstecken?" Oh dieser Mistkerl! Er dachte doch tatsächlich er würde mich kennen. Niemand kannte das wahre Ich von Robin Foxx. Niemand! Nicht mal ich selbst. "Ich habe nicht die blasseste Ahnung wovon sie sprechen, Kaiba. Und ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust mehr mich zu fragen, was sie meinen." Ich war es so leid. Seine ständigen Anspielungen. "Es kann ihnen unmöglich entgangen sein, dass mein Bruder sich dummer Weise in sie verliebt hat. Oder liege ich da falsch?" Er wusste es? Aber wie? Mokuba hatte es ihm gesagt? "Ich..." Völlig entgeistert stierte ich ihn nun an. Doch er hatte seine Aufmerksamkeit dem Meer gewidmet. "Was glauben sie ist passiert nachdem sie mein Büro verlassen haben?" Er lächelte. Es war kein gemeines Grinsen, sondern ein warmes, ehrliches Lächeln, wie ich es bei ihm noch nie gesehen hatte. "Mokuba war ziemlich aus dem Häuschen, als er sah wie nah wir uns gekommen waren. Als sie dann rausrannten, wie sie es gern zu tun scheinen, hatten wir eine recht interessante Unterhaltung." "Seihen sie doch endlich still!" Ich glaubte selbst nicht was ich da tat. Ich fiel ihm ins Wort. Es war mir egal wie unhöfflich ich klang, es war mir egal das ich auf fast sichere Weise so meine Arbeit verlieren würde. Es war mir egal! "Sie beide, sie und Mokuba bringen alles durcheinander. Ich will das alles nicht mehr hören! Schmeißen sie mich doch raus! Mir ist alles egal!" Er hielt es wohl für einen Witz, denn er lächelte weiter. Ich wollte ihm ein Messer in den Rücken rammen. War mein Leid so komisch? Er sagte nichts. Mindestens eine Minute lang verstummte er. Schließlich schloss er mich in seine Arme. Völlig zerstreut stemmte ich mich gegen ihn, doch er ließ nicht locker. Ich musste auf schmerzhafte Weise lernen, dass er stärker war als ich. Ich gab es auf. Ich konnte nicht mehr. All diese Jahre des Schmerzes, des Weglaufens. Kaiba hatte Recht. Es hatte keinen Sinn mehr davonzurennen. Nach all der Zeit brach ich endlich in Tränen aus. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so geweint hatte. Schluchzend und peinlich berührt, löste ich mich schließlich von ihm. Ich sah in seine Augen und es überkam mich wie ein Schlag in den Magen. Nichts! Keine Kälte! Das Eis war geschmolzen. Wie? Wie konnte das sein? Handelte es sich denn tatsächlich um Seto Kaiba? "Du scheinst überrascht zu sein, kleine Frau Professor." Aber hallo! Na und ob ich das war! Aber so was von, das gibt's gar nicht! "Ich habe mir erlaubt ein wenig zu recherchieren. Du bist bis zum Schluss stur geblieben. Aber deine Worte haben mir einen Denkanstoss gegeben. Ein Nichts, eine Lügnerin und ein Niemand." Ich fühlte das starke Bedürfnis mir im Sand ein Loch zu buddeln. Am besten bis ans andere Ende der Welt. Er hatte was getan? Wusste er etwa über mich bescheid? Wusste er was ich getan hatte? Wer ich war? Ich wollte weglaufen, doch diesmal hielt er mich davon ab. "Ich sagte schon: die Zeit zum davonlaufen ist vorbei. Panik wird dir nichts bringen. Ich weiß noch längst nicht so viel wie ich es gern hätte. Tatsache ist, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn meine Angestellten sich einfach so verkrümeln." Sein alter, eisiger Ausdruck kehrte zurück. "Es wird Zeit, dass du dich deiner Vergangenheit und Zukunft stellst. Ich bin nun wirklich kein Mensch, der sich auch nur im Mindesten um das Vergangene kümmert." Er beugte sich zu mir herunter. "Aber bei dir mache ich gerne mal eine Ausnahme." * * * Es war plötzlich so hell. Ich öffnete meine Augen und musste mit Erschrecken feststellen, dass ich mich in einer ungewohnten Umgebung befand. Was war passiert? Das Letzte an das ich mich erinnern konnte, war Seto Kaibas Gesicht, das immer näher kam. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. "Ich bin in Ohnmacht gefallen? Wie peinlich!" "Ach, so schlimm fand ich es gar nicht!" Schon der zweite Herzinfarkt. Ich würde es wirklich nicht mehr lange machen. An einem riesigen Fenster stand Kaiba und sah auf mich hinab. Ich kannte diesen Blick nun schon mehr als genau. "Es war eigentlich recht amüsant." Dieser...mir vielen schon keine Worte mehr ein. Der Typ war so fies, dass selbst Satan neidisch geworden wäre. Bei dem Versuch mich aus dem Bett zu bewegen, hielt er mich an. Er drückte mich zurück auf das Lacken und setze sich auf mich. Da lag ich also. Seto Kaiba auf mir mit einem Grinsen im Gesicht, das nichts Gutes versprach. Eher wie ein kleiner, frecher Junge. Er neigte sich zu mir. "Weißt du, ich kann Mokuba verstehen. Du bist schon irgendwie süß. Zum anknabbern." Wenn ein Herzschlag von 70 bis 80 normal war, schätzte ich meinen so um die 5000 ein. Oh Gott, ich glaubte ich würde wieder ohnmächtig. Er machte mich wahnsinnig. Es war ernst gemeint. Er fing echt an, an meinem Ohr zu knabbern. Ich keuchte auf. Was machte er nur mit mir? Ich musste ihn irgendwie loswerden. "Was machen sie denn da? Lassen sie das!" Er richtete sich auf; sein Grinsen war einem wollüstigen Lachen gewichen. "Deine Augen strafen deiner Worte Lügen." Mühsam fand ich meine Stimme wieder. Wie konnte er mir das antun? Mein Herz sollte bald zerspringen. Ich lief bestimmt schon rot an vor Erregung. "Das können sie doch nicht machen!" Ein dunkles Gelächter erklang tief aus seiner Kehle. "So was, meinst du wirklich?" Seine Hand strich über meinen Körper, schien mich überall zu berühren. Eine Welle nach der anderen überfiel mich. Tu' doch was Robin! Verdammt, er will dich echt fertig machen! Klare Gedanken wurden immer seltener. Wenn ich nicht bald von ihm weg kam, würde ich ihm unterliegen. "Darauf warte ich schon, seit ich dich mit nichts als einem Hemd bekleidet gesehen habe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas noch einmal empfinden könnte." Er strich mir mit seiner Hand über mein Gesicht. Federleicht. Seine Augen verschlungen mich. So tief. Ich war verloren. Was auch immer er vorhatte, ich war ihm ausgeliefert. "Mr. Kaiba, Mr. Holmes schickt mich. Es geht um eines der Tiere. Sieht so aus, als ob der große afrikanische Elefant..." Weiter sprach die Stimme nicht. Würde ich auch nicht tun, wenn ich Seto und mich so sehen würde. Ich konnte Seto's Ärger regelrecht spüren. Seine Hand fing an zu zittern. Wie kalt er das arme Mädchen angesehen hatte, keine Ahnung. Ich konnte nichts sehen. Aber es musste ziemlich eisig gewesen sein. Ich glaubte das Gefühl zu kennen, dass sie gerade verspürte. Das Gefühl im Eis eingefroren zu sein. Langsam drang zu mir durch was sie eigentlich gesagt hatte. "James? Was ist mit ihm?" Ich schaffte es mich aufzurichten, auch wenn Seto das gar nicht zu gefallen schien. Das Zimmermädchen fand ihre Sprache wieder. "Ja also, Mr. Holmes meint, dass das Tier sich in einer Art Komazustand befindet. Es bewegt sich nicht mehr außer dem Brustkorb beim Atmen." Verdammt! Ich war so beschäftigt gewesen mit mir selbst und allem, dass ich darüber hinaus meine Arbeit vergessen hatte. Und nun musste James darunter leiden. Ich beachtete Kaiba nicht länger. Ich stand auf und folgte dem verängstigten Mädchen. * * * Nach vielleicht einer Stunde musste ich mich abführen lassen. Noch nie! Noch nie hatte ich ein Tier verloren. Ich hatte mein gesamtes Wissen angewandt. Alles was ich kannte. Nichts hatte angeschlagen. James war gestorben. Direkt vor meinen Augen. Das war es für mich! Schlimmer konnte es nicht kommen. Mokuba liebte mich und ich hatte ihn zurückgestoßen, Kaiba wusste etwas über meine Vergangenheit und ich hätte beinahe mit ihm geschlafen, und über allem entglitt mir ein Leben. Seit ich hier arbeitete, seit ungefähr zwei Monaten hatte ich mehr Tränen vergossen als ich es je getan hatte. Ich stand nur da und rührte mich nicht. Ich konnte nichts mehr mit mir anfangen. Nichts hatte mehr einen Sinn. Man hätte mich ebenso gut in eine dunkle Kammer stecken können, ich hätte mich nicht gewehrt. So wehrte ich mich auch nicht, als Seto kam um mich zu holen. Er sagte nichts. Er nahm mich nicht in den Arm und sah mich auch nicht an. Er zog mich nur hinter sich her, so wie Mokuba es immer getan hatte. In seinem Büro schloss er dann die Tür und wandte sich mir zu. Mit einer schnellen Bewegung, die mich erschrak, drängte Seto mich mit dem Rücken gegen die Tür. Nicht gerade zärtlich legte er seine Hand an meine Kehle. Unter seiner Handfläche musste er meinen Puls spüren können. Ich sah es ganz deutlich. Trotz der Trauer, trotz der Angst. Er begehrt mich mit einer Verzweiflung, die mir Angst machte. "Ich bin kein höflicher Gentlemen, wie du ihn vielleicht erwartet hast. Ich habe Dinge gesehen, bin an Orten gewesen von denen du keine Ahnung hast." Ich verstand kaum, was er sagte, so dröhnte es in meinem Kopf. Heftiges Verlangen verschleierte meinen Blick. Es fing schon wieder an. Nein. Nicht jetzt! "Ich habe Dinge getan, die du niemals gesehen hast." Das war die Wahrheit. Ich war mir sicher, dass das, das Ende sein musste. Aber ich unterschätzte Kaiba viel zu oft. "Zum Teufel mit dir, Robin." Mit diesem Fluch fiel er über meinen Mund her. In meinem Kopf drehte sich alles, der heftige Ansturm ließ meine Sinne wild durcheinander wirbeln. Ich hatte keine Wahl. Ich klammerte mich an ihn. Es war anders als mit Mokuba. Da war nichts Zärtliches, nichts Zaghaftes. Kein huldiges Verschmelzen von Lippen, kein liebevolles Necken der Zungen. Dieser Kuss war der blanke Wahnsinn. Und damit entsagte ich mich meinem Verstand, ohne ein zweites Mal darüber nachzudenken. Doch so schnell es geschehen war, so schnell war es auch schon wieder vorbei. Er ließ von mir ab. Ich weiß nicht mehr ob ich enttäuscht oder erleichtert war. Zumindest verwirrt. "Ich habe dich von dem Augenblick an, als ich dein Gesicht zum ersten Mal sah, begehrt. Hast du das gewusst?" Hielt er mich für Einstein? Ausgerechnet Seto Kaiba?! Ich saß so richtig in der Scheiße. "Wer bist du?" Er hatte diese Frage schon was weiß ich wie oft gestellt, doch dieses Mal sah ich keinen Weg mich herauszureden. Ich hatte keine Kraft noch mehr zu erfinden. So viele Lügen. Ich konnte mir ja nicht mal die Hälfte merken. Es hatte keinen Sinn mehr sich zu verstecken. Besser ich sagte Kaiba endlich was er hören wollte. Wenn er wüsste wer ich war, würde er mich vielleicht in Frieden ziehen lassen. Kaiba hätte ganz langsam bis zehn zählen können, ehe ich den Kopf hob und ihn ansah. Ich schluckte und meine Unterlippe begann zu zittern. Doch als ich schließlich antwortete, klang meine Stimme klar und fest. "Ich bin eine Mörderin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)