Alles nur nicht der! von abgemeldet (Vor Kaiba kann man eben nichts verbergen) ================================================================================ Kapitel 5: Blondie ------------------ Ich arbeitete hart. Sally ging es schon besser. Jetzt hatte James ein Problem. Dem afrikanischen Elefant steckte etwas im Bein, dass schnell entfernt werden musste. Ich hatte meine Mühe. Obwohl immer gesagt wird wie ruhig Elefanten seien, so schien dieser anderer Meinung zu sein. Er zappelte unentwegt. Da musste man schon aufpassen, dass man nicht zertrampelt wurde. Ich ließ mich aber nicht abbringen und schließlich hatte ich einen beträchtlichen Stachel aus ihm herausgezogen. Ich fragte mich gerade wo er den bloß hergehabt haben könnte, da hörte ich schon Schritte hinter mir. Erst bekam ich es wieder mit der Angst zu tun. Ich betete schon fast, dass es nicht Kaiba sein würde. Ich wurde nicht enttäuscht, wenn auch auf andere Art und Weise. Es handelte sich um Kaiba, nur den Jüngeren. Ich atmete erleichtert aus. "An deiner Stelle würde ich das nicht tun. Du hast bestimmt Seto erwartet, aber ich habe auch einen Anschlag auf dich vor." Wie so häufig hatte ich keine Ahnung was er meinte. Bis mir etwas auffiel. Die Zeit. Es war nach Mittag. "Oh, das tut mir leid, Mokuba. Ich hab total die Zeit vergessen. Sei mir nicht böse ja!" Er beäugte mich etwas beleidigt. "Ich bin nicht böse, aber um es wieder gut zu machen, musst du jetzt mitkommen. Du bist doch hier fertig, oder?!" Das stimmte und da ich es ihm schuldig war, ließ ich mich brav abführen. * * * Ich erkannte die Umgebung, in der wir uns nun befanden, nicht wieder. Was natürlich nicht allzu sonderbar war. Ich wohnte noch nicht lange hier. Ich betrat zusammen mit Mokuba das recht große Gebäude. Es strahlte Einsamkeit aus. Ein wenig gruselig war es schon, aber ich war ja nicht allein. Gerade wollte ich Mokuba fragen, was wir hier machten, als auch schon einsame Laute den Gang entlang klangen. Ich packte instinktiv Mokubas Arm, er aber lächelte mir zu. "Keine Sorge, das ist meine Band. Sie stimmen sich schon mal ein. Wird Zeit das du mal richtige Musik hörst. Komm schon!" Damit zog er mich, wie schon so oft, hinter sich her. Es war ziemlich cool, um es einmal in Mokubas Worten auszudrücken. Überall hingen Bilder von recht bekannten Gruppen wie den Rolling Stones und Bon Jovi. Er hatte mich ja gewarnt, dass er auf Rock abfuhr. Er rannte gleich zu seinen Leuten und stellte mich ihnen vor. "Leute das hier.." Er zog mich zu sich. "...ist Robin. Robin, das sind die Jungs. Ich hab ihr versprochen was für sie zu spielen. Sie meinte, sie hätte nichts für Rock übrig." Die Jungs sahen mich geschockt an. Ein Großer mit langen blonden Haaren grinste mir zu. "Na dann müssen wir die Lady eines Besseren belehren." Sie schienen es unheimlich ernst zu meinen. Es hatten wohl noch nicht viele so etwas Ungeheuerliches von sich gegeben. Ich würde mich einfach überraschen lassen. Die fünf Männer nahmen ihre Plätze ein und als der erste Ton erklang war ich verloren. Mokubas Stimme zog mich in eine mir zu bekannte Welt. Nur mit dem Unterschied das ich mich dieses mal in ihr wohl fühlte. Eingehüllt in seine Worte, lauschte ich ihrem Spiel. Who's watching? Tell me, who's watching Who's watching me? I'm just an average man With an average life I work from nine to five Hey, hell, I pay the price All I want is to be left alone In my average home But why do I always feel Like I'm in the twilight zone And I always feel like Somebody's watching me And I have no privacy Whoa...oh oh I always feel like Somebody's watching me Tell me, is it just a dream When I come home at night I bolt the door real tight People call me on the phone I'm trying to avoid But can the people on TV see me Or am I just paranoid When I'm in the shower I'm afraid to wash my hair 'Cause I might open my eyes And find someone standing there People say I'm crazy Just a little touched But maybe showers remind me Of 'Psycho' too much That's why I always feel like Somebody's watching me And I have no privacy Whoa...oh I always feel like Somebody's watching me Who's playin' tricks on me? I always feel like Somebody's watching me And I have no privacy Whoa...oh oh I always feel like Somebody's watching me Who's playin' tricks on me? Who's watching me? Ich musste wirklich weggetreten sein, denn plötzlich ruckelte Mokuba mich an. Er sah etwas besorgt aus. "Ehm, Robin? Alles in Ordnung mit dir?" Ob alles in Ordnung war? Nein war es nicht. Schließlich hatte er mir gerade so was von aus der Seele gesprochen. Ich fragte mich, ob Mokuba vielleicht auch die Antwort auf diese Frage kannte. "Ja klar. Klang super. Mokuba, ich schätze ihr habt mich soeben bekehrt!" Kaum hatte ich ausgesprochen, fielen sie mir auch schon einer nach dem anderen um den Hals. Was war das bloß mit diesen Leuten? Warum musste man sich denn ständig umarmen? Ich jedenfalls konnte in diesem Moment nichts dagegen tun. Ich wurde schlicht weg erdrückt und zerquetscht. Fehlten nur noch ein Küsschen rechts und ein Küsschen links. Als der große Blonde dann tatsächlich dazu übergehen wollte, wurde es mir zu viel und ich befreite mich aus der Umarmung. "Hey Leute danke und so, aber ich muss zurück zur Arbeit. Mokuba wenn du so freundlich wärst." Ich kam davon, jedoch nicht ohne zu schwören bald wieder vorbeizukommen. Ich konnte nicht leugnen, dass ich mich darauf freuen würde. Es klang einfach super, was Mokuba und seine Leute da von sich gaben. Ich hatte nicht gelogen. Sie hatten mich tatsächlich bekehrt. Lustig. Seit ich hier arbeitete, wurde ich immer ehrlicher. Woran das wohl lag? An Mokuba? Oder etwa an seinem Bruder? Nein ganz sicher nicht an dem. Wegen dem, wäre ich ja beinahe wieder abgehauen. Aber bevor ich dann wieder anfing über den Typ nachzudenken, fing ich lieber wieder an zu arbeiten. Natürlich hätte ich mir diesen Gedanken sparen können. Als ich nämlich wieder dort war, wo ich eigentlich hätte sein müssen, wartete schon ein unheimlich unzufriedener Boss auf mich. * * * Als ich mich dann endlich in mein Bett legen durfte, war es schon nach Mitternacht. Dieser Kaiba hatte mich doch tatsächlich den ganzen restlichen Tag herumgescheucht. Man der war wütend. Ich meine, ok ich war einfach mitten in meiner Arbeitszeit gegangen, aber hey, ich hatte doch bloß meine Pause nachgeholt. Offensichtlich hielt Mr. Kaiba nichts davon und so durfte ich länger schuften. Und die ganze Zeit hatte er mich dabei angestiert. Unentwegt. Er wusste, dass ich es hasste. Da war ich mir sicher. Ich fragte mich bestimmt schon zum hundersten Mal, was er immer zu gucken hatte. Na ja, jetzt konnte es mir auch erst mal egal sein. Ich würde mich nur noch aufs Ausruhen konzentrieren. Ich schlief schnell ein. Merkwürdige Träume überfielen mich in der Nacht. Ich konnte mich jedoch nicht mehr daran erinnern als ich schweißgebadet aufwachte. Ich fühlte mich wie ausgetrocknet. Erst mal was trinken. Es war jedoch schwerer als ich dachte meinen Weg auch im Dunklen zu finden. Es war wohl noch spät in der Nacht. Schließlich hatte ich die Treppe gefunden. Jetzt nur noch die Küche und ich wäre erlöst. Doch bis zur Küche kam ich gar nicht erst. Ein Schatten versperrte mir den Weg. Ich wurde mit roher Gewalt an eine Wand gestoßen. Und eine kalte Hand legte sich über meinen Mund. Ich hatte furchtbare Angst. Ich hasste es Angst zu haben. Folglich hasste ich die Person, die da vor mir stand. Es konnte unmöglich Mokuba sein, ja nicht mal sein kalter Bruder. Seto Kaiba hatte vielleicht einen kalten Ausdruck, doch sein Körper war warm. Das wusste ich schließlich aus Erfahrung. Doch wer könnte es sonst sein? "Sei still und beweg dich nicht, sonst wirst du es bereuen!" Nein, das war sicher nicht einer der Kaiba Brüder. Eine solch schaurige Stimme hatte keiner von beiden. Mir lief der Angstschweiß den Rücken herunter. Was wollte diese Person von mir? Ein Einbrecher? Möglich. Doch den Gedanken konnte ich schnell wieder verwerfen. Er fasste mich grob am Busen und stöhnte dabei laut auf. Ich sah ein Funkeln seiner Augen und erkannte ihn. Das war doch dieser Typ von Mokubas Band. Der große Blonde. Der, der mich Küssen wollte. Ich bemühte mich, mich zu befreien, doch vergebens. Er drängte sich noch enger an mich. Ich erinnerte mich an damals. An Rika. Und natürlich auch an ihren Vater. Ich wollte nicht wieder daran denken. Nein, es sollte aufhören. Sofort! Ich biss meinem Peiniger in die Hand und schrie so laut ich konnte. Binnen von Sekunden standen sämtliches Personal und beide Kaibas auf der Matte. Mokuba sah noch etwas verschlafen aus, sein Bruder jedoch schien die Situation sofort zu erfassen. Er sah mich an und dann auf den Blonden. Ich glaubte nicht so etwas schon einmal gesehen zu haben. So viel Zorn. Die Sonne selbst wäre gefroren. Man sah dem Blonden an, das er Angst bekam. Mokuba hingegen verstand so langsam, was eigentlich vor sich gegangen war. Er schritt auf seinen Band Kollegen zu, packte ihn am Kragen und warf ihn geradewegs aus der Tür. Wir standen alle nur da und sahen ihm dabei zu, wie er seinem ehemaligem Freund Feuer unterm Hintern machte. Nicht das er mir Leid getan hätte. Ich wollte nicht noch einmal durch machen, was mir schon geschehen war. Kaiba fing meinen Blick auf. Unter seinem Antlitz bekam ich weiche Knie. War es denn noch nicht genug für heute? Musste das auch noch sein? Doch sein Ausdruck schien sich zu verändern. Mitleid? Vielleicht. Er kam näher auf mich zu, packte meinen Arm und betrachtete mich eingehender. Hatte ich möglicherweise einen Pickel auf der Nase? Was war sein Problem? Ich weiß, ich mochte auch keine Verunreinigungen der Haut, aber konnte er denn nicht einfach sagen was ihm nicht passte? Seine nächste Aktion sollte mir für immer im Gedächtnis bleiben. Er hob seine Hand. Für einen Bruchteil einer Sekunde dachte ich, er würde mich schlagen, doch was er tatsächlich tat, war unbeschreiblich. Er legte seine Hand auf meine Wange. Er blickte mir tief in die Augen. Seine Stimme war wundervoll sanft. "Keine Angst! Der Kerl wird dich nie wieder berühren. Du bist hier sicher!" Sicher war ich sicher. Ausgerechnet der musste mir das sagen? Ausgerechnet die Person, bei der ich mich nie sicher gefühlt hatte, sagte mir so was. Das Komische war nur, ich glaubte ihm aufs Wort. Wer weiß was er mit dem Typ getan hätte, wäre Mokuba nicht gleich eingeschritten. Womöglich hätte er ihn in der Luft zerrissen. So hatte er zumindest ausgesehen. Meine Lieder wurden schwer. Ich fühlte mich so wohl. Er umfasste meine Taille und zog mich zu sich. Ich hatte keinen Schimmer weshalb er das tat, aber ich genoss es. Er verhielt sich so zärtlich. Er legte seinen Kopf auf meinen, während ich diesen an seiner Brust ruhen ließ. Schützend drückte er mich an sich. Weshalb nur machte er das? War es wirklich nur Mitleid? Wir mussten eine ganze Weile so dagestanden haben, bis Mokuba wieder herein kam. "Das Arschloch hat sich rein geschlichen. Wollte mich ausspionieren. Da bist du ihm wohl gerade recht gekommen, Robin. Er erwähnte vorhin schon mal, dass er auf dich stehen würde. Tut mir leid, dass es mir nicht früher aufgefallen ist!" Er sah mich so verzweifelt an. Wie hätte ich ihm da böse sein können? "Ist schon gut, Mokuba. Ich bin ok. Wenn ihr nichts dagegen habt. Ich geh lieber wieder ins Bett." Sogar der Durst war mir vergangen. Auf der Treppe sah ich mich noch einmal um. Da standen sie. Mokuba Kaiba, mein neuer bester Freund und sein großer Bruder Seto. Seto. Ich begann mich zu fragen, was er eigentlich für mich war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)