Alles nur nicht der! von abgemeldet (Vor Kaiba kann man eben nichts verbergen) ================================================================================ Kapitel 3: Locked up -------------------- Ich steckte fest. Ich hatte Mokuba gesagt, ich würde mit ihm essen. Dennoch sträubte sich alles in mir auch noch meine freie Zeit mit Kaiba zu verbringen. Das brachte mir am Ende jedoch nichts, denn Mokuba hatte mich schon durch das Zimmer zum großen Esstisch gezogen. Jetzt blickte er auf. Mit seinen wunderschönen, kalten Augen. Und sein eisiger Blick fiel... auf mich. Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Eine Gänsehaut überfiel mich und mir stockte der Atem. Etwas verwundert sah er mich an. Dann blickte er herüber zu seinem jüngeren Bruder und wollte etwas sagen, doch da schnitt ihm Mokuba auch schon das Wort ab. "Robin solltest du ja kennen. Ich dachte, da sie hier arbeitet und neu ist, wäre es ganz nett sie einzuladen. Meinst du nicht auch, dass sie ihre Sache gut macht, Seto?" Der absolute Hammer! Hatte ich richtig verstanden? Man, der traute sich was! Ich war gespannt auf Kaibas Antwort. Doch statt zu antworteten, blickte er wieder auf mich. Er wollte mich wohl mit seinen Augen verschlingen. Was sollte das denn? Es war, als würde er durch mich hindurch sehen. Es missfiel mir ungeheuerlich. Der Gedanke allein schon, dass er Zugang zu meinem Innersten haben könnte. Plötzlich spürte ich erneut Mokubas Hand auf meiner. Ich sah zu ihm hinab. Er saß bereits auf einem Stuhl direkt vor mir und lächelte mich warm an. Er berührte mein Herz. Was war es bloß mit diesen beiden Brüdern? Beide beobachteten mich nun. Der eine kalt der andere warm. Und trotzdem ähnelten sie sich so sehr. Ich hielt es nicht mehr aus. "Na komm. Setz dich doch endlich. Oder willst du ihm stehen essen?" Das war Mokuba. "Vielleicht möchte die Dame auch lieber bei ihren Tierchen dinieren!" Und hier kommt Seto Kaiba. Und er läuft nach vorn, springt und...ja!!! Er versängt ihn. Hatte ich schon erwähnt, dass ich diesen Typ nicht leiden konnte? So ein arroganter Mistkerl! Warum mussten gerade solche Idioten, solche atemraubenden Augen haben? Ich lächelte erst Mokuba an und nickte. Dann wand ich mich erneut zu Kaiba. Auch ihm schenkte ich mein schönstes Lächeln. "Vielen Dank für das Angebot! Unter Umständen würde ich die Gesellschaft meiner "Tierchen" vorziehen, doch ich hatte Mokuba bereits versprochen mit ihm zu essen." So, dass sollte er erst mal verarbeiten. Seto Kaiba lächelte mich an. Was? Er lächelte? Ich gefrierte. Also eines war klar, wenn ich so weiter machte, würde ich nicht besonders alt werden. Er lächelte tatsächlich. Ich sah mich Hilfe suchend um und mir fiel gleich auf das selbst Mokuba geschockt schien. Er hätte ruhig häufiger lächeln können. Er sah richtig süß aus, wenn er das tat. Was in drei Teufelsnamen dachte ich da? Süß? Ich erklärte mich selbst für unzurechnungsfähig. Ich musste es wohl einer göttlichen Gebung zu verdanken haben, denn eben glitt die Tür auf und ein Butler trat ein. Er hatte ein großes Tablett bei sich. Es roch geradezu verführerisch. Ich verzog mein Gesicht zu einem sinnlichen Schmunzeln. Mokuba und sein Bruder mussten mich beobachtet haben. Sie sahen sich an und Mokuba grinste ebenfalls, wenn auch aus etwas anderen Gründen. Ich störte mich nicht weiter an ihnen, sondern war schon dabei mir Essen aufzutun. Ich konnte es kaum mehr aushalten, so hungrig war ich. Doch ich besinnte mich meiner Manieren und wartete, bis auch die beiden Herren ihr Essen genommen hatten. Ich schäme mich jetzt zu sagen, dass ich gestopft habe, aber so war es nun mal. War wohl nichts mit den Manieren. Mokuba jedenfalls schien sich köstlich zu amüsieren. Auf seinen Bruder achtete ich schon gar nicht mehr. Er konnte mir auch herzlich egal sein. Ich war schließlich nicht wegen ihm hier, sondern wegen Mokuba. Der Abend verlief recht ruhig. Ich unterhielt mich angeregt mit Mokuba. Es fiel mir mit der Zeit jedoch etwas schwer mich auf ihn zu konzentrieren. Ich wurde müde. Und dieser Kaiba wollte es einfach nicht lassen mich anzustarren. Bald hatte ich dann die Nase voll und erhob mich. "Wenn ihr mich entschuldigen würdet. Ich möchte doch gern nach Hause. Es ist spät und ich muss morgen arbeiten." Und er grinste wieder. Diesmal wusste ich sehr wohl weshalb. "Was? Du kannst doch um diese Uhrzeit nicht mehr da raus! Ich bin sicher Seto hat nichts dagegen, dass du hier übernachtest. Nicht war großer Bruder?" Wenn man der Ansicht ist, das ein Welpenblick nicht mehr funktioniert, wenn der Entsprechende älter wird, sollte man jenes noch einmal überdenken. Mokuba Kaiba hatte es nicht verlernt. Den Blick, den er jetzt seinem Bruder zuwarf, war unwiderstehlich. Natürlich würde man auch nicht erwarten, dass ein Seto Kaiba sich von einem solchen Blick beeindrucken lassen würde. Doch es ging ja schließlich um seinen kleinen Bruder. Selbst der Große, ach so super kalte Eisblock konnte es nicht aufhalten. Er nickte stumm. Ich sah von einem zum anderen. "Ehm, mich fragt ihr wohl keiner was?!" Ich war nicht wirklich sauer, aber ein wenig beleidigt schon. Es ging schließlich um mich. Jetzt wandte Kaiba sich mir wieder zu. "Natürlich. Sie können selbstverständlich bis zu ihrem Wagen laufen, denn leider ist unser Chauffeur um diese Zeit nicht mehr im Dienst." Für dieses Grinsen hätte ich ihn schlagen können. Der spinnte wohl. Als ob er und sein Bruder nicht fahren könnten. Wir sahen uns an. Ich bemerkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich war so wütend. Hätte Mokuba sich nicht zu Wort gemeldet, hätte ich diesen Flegel angesprungen. "Hey, macht doch nix. Dann schläfst du halt hier. Wir haben genügend Räume zur Verfügung." Jetzt war ich dran. Ich wurde ebenfalls diesem unglaublich süßen Blick ausgesetzt. Es musste leicht für ihn sein, ein Mädchen für sich einzunehmen. "Oh, aber warte mal Mokuba. Ich habe doch nichts bei mir." Ich wurde erneut Rot. Wenn diesmal auch aus peinlicheren Gründen. "Kein Problem. Ich leih dir was. Wir haben eh fast die gleiche Größe." Und schon wieder dieser Blick. Ich gab endgültig auf. "Also gut, überredet!" Jetzt strahlte er. Mein Gott, war es denn möglich, dass ein im Prinzip erwachsener Mann sich auf so kindliche Weise freute? Tja, ich erwähnte bereits, dass er einen Narren an mir gefressen hatte. Er stürmte aus dem Raum und rief noch, er würde eben etwas holen und mir dann mein Zimmer zeigen. Ich saß schon wieder fest. Es war still im Raum so ganz ohne Mokuba. Ich hatte nun entgültig die Schnauze voll. "Also wenn sie mir nichts zu sagen haben, könnten sie es bitte unterlassen mich so unverschämt anzugaffen?" Der Kerl regte mich ja so auf. Er trat plötzlich näher an mich heran. Ich wich erschrocken zurück und prallte dabei an eine Wand. Ich war gefangen. Die Wand im Rücken und Seto Kaiba vor mir. Ich wusste nur zu gut, dass so einige Frauen mich um diese Position beneidet hätten. Ich wäre viel lieber in der Wand verschwunden. "Was wenn ich ihnen etwas zu sagen habe, Robin?" Ich wollte etwas erwidern, doch mir blieb die Spucke weg. Ich war verloren in diesen Augen. Er machte mich Schwach. Das war das Stichwort: Schwäche! Niemals würde ich das zulassen! Zu viele Erinnerungen wirbelten mir im Kopf herum. Ich fühlte mich plötzlich sehr schwindelig. Ich musste mich irgendwo abstützen. Und der Einzige an dem ich das konnte, war Kaiba. Ich hatte keine Wahl. Ich hielt mich an ihm fest. Er fühlte sich so warm an. Niemals hätte ich erwartet, es zu genießen. Doch ich tat es. Ich schaute auf zu ihm, in seine blauen Saphire. Etwas hatte sich geändert. Ich hätte es schwören können. Was war es? Ich kannte es nicht. Vielleicht Neugier? Oder doch etwas anderes? Ich kam nicht dazu ihn zu fragen. Mokuba kam wieder herein gerannt. Er blickte ungläubig von mir auf seinen älteren Bruder. Erst schien er nicht zu verstehen, doch dann grinste er frech. "Tut mir, leid! Soll ich später noch einmal vorbeikommen?" Ich spürte die Röte zurückkehren. Das war ja so peinlich. "Nein! Ihr ist nur schwindelig geworden. Es ist wohl besser wenn sie sich gleich ins Bett begeben, Robin. Wir sprechen dann morgen weiter." Ach was? Wir sprechen also weiter, ja? Ich hatte kein sonderliches Interesse dieses Gespräch weiter zu führen. Ich fühlte mich schon wieder besser. Kaiba wandte sich ab und ging aus dem Raum. Ich wollte nur noch schlafen. Mokuba war so Gütig mich zu einem Zimmer zu führen. Es fiel mir schon gar nicht mehr auf, wie wunderschön auch dieses Zimmer gestaltet war. Ich dachte nur noch an Schlaf. Ich drehte mich noch einmal Mokuba zu, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, da lag ich auch schon in seinen Armen. Er hielt mich fest gedrückt. Ich wollte es nicht war haben. Was tat er da? Ich mochte nicht umarmt werden. Es lies mich schwächer werden. Doch Mokuba störte sich nicht an meinen möglichen Einwänden. Er hielt mich eine Weile und sah mich dann an. "Du kannst immer zu mir kommen, wenn du ein Problem hast, hörst du? Ich kann dich wirklich gut leiden. Und es sieht zwar nicht so aus, aber mein Bruder hat auch nichts gegen dich. Ich habe gehört, dass du am Stadtrand lebst. Wie fändest du es bei uns einzuziehen, solange du für uns arbeitest? Ich meine, wir sind schließlich nicht immer hier. Seto insbesondere ist ständig auf Reisen. Er würde dich bestimmt nicht zu häufig stören." Was war geschehen? Ich wusste es nicht. Von einem Moment zum anderen änderte sich schlagartig alles. "Ich denke nicht, dass das eine sonderlich gute Idee ist. Mal davon abgesehen, dass dein Bruder dich lynchen würde, mich hier einzuquartieren ohne ihn vorher zu fragen." Nun bekam ich ein weiteres Mal diesen Blick zu spüren. Es lag allerdings auch etwas Beleidigtes darin. "Seto ist nicht Alleinbesitzer dieser Villa. Sie gehört mir genauso wie ihm. Und wenn ich dich hier wohnen lassen will, dann tu ich das auch!" Damit schien auch dieses Gespräch beendet. Ich fragte mich, wozu ich überhaupt den Mund öffnete. Ich hatte ja doch nichts zu sagen. Aber wenn man darüber nachdachte, dann war es gar nicht so schlimm. Zugegeben, ich musste es mit Kaiba aushalten, doch dieser würde so oder so immer arbeiten. Außer natürlich, er war gerade dabei mich zu durchlöchern. Und ich mochte Mokuba sehr gerne. Im Endeffekt hätte es bis auf die Sache mit Kaiba nur Vorteile für mich. Ich wäre nah an den Tieren, würde nicht mehr alleine sein und hätte endlich einen Freund. "Also gut. Aber unter einer Bedingung. Dein Bruder muss zustimmen." Jetzt sprang er freudig auf und ab wie ein Gummiball. "Kein Problem. Der wird schon zustimmen, wenn ich mit ihm fertig bin!" Er sagte mir gute Nacht und schon war er verschwunden. Ich lies mich in meinem neuen Zimmer auf mein neues Bett fallen. Jetzt war ich wirklich eingeschlossen. Hosted by Animexx e.V. 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