Renchaku von Hrafna (Tiefe Zuneigung) ================================================================================ Aienkien -------- Renchaku -Tiefe Zuneigung- Die unzähligen Perlen des frühmorgendlichen Taus, die im zarten Licht der aufgehenden Sonne glitzerten, verliehen der Wiese eine außergewöhnliche Schönheit, die seinesgleichen suchte. Im Grunde gab es nichts Besonderes oder Ungewöhnliches an jenem Ort zu finden, und doch sollte sich eben diese Wiese als ein Fleckchen Erde erweisen, an dem das Schicksal in seiner Eigenwilligkeit seinen Lauf nahm. Inmitten des sich ewig dahinziehenden Grases stand die reglose Gestalt einer Person. Von weitem hätte man diese für einen Menschen halten können, doch kam man stetig näher an sie heran, wurde rasch erkennbar, dass es sich um einen Dämon handelte. Man sah es deutlich an den krallengleichen Nägeln an den Händen, den spitzen Ohren, an den blauen Augen oder aber den eigenwillig grün gefärbten Haaren. Hoshiyomi wartete. Obschon der Kampf etwas war, das er vorzog zu vermeiden, kam er oftmals nicht darum herum. In seinem bisherigen Leben hatte er viele andere Dämonen getötet, genauso wie Menschen - doch er hatte es nur getan, wenn es keinen anderen Ausweg für ihn gegeben hatte. Er fand nichts am Kampf, das Gefühl, dass er in ihm auslöste, war nichts, was er unbedingt brauchte oder genoss. So schützte er bloß sein Leben, mehr nicht, er kämpfte nicht, weil es ihm Freude bereitete oder dergleichen. Und trotzdem stand er hier, bereit dazu, sich der Herausforderung zum Duell zu stellen. Er fragte sich beständig, ob es töricht von ihm gewesen war, hierher zu kommen. Es kursierten zahlreiche Gerüchte über die Person, mit der er hier - mehr oder minder - verabredet war. Ihm war Vieles zu Ohren gekommen, Tatsache war jedoch, dass dieser Krieger eine beträchtliche Schneise in die Reihen der niederen Dämonen geschlagen hatte. Denn das machte sich bemerkbar. Für seltsam hielt er, dass es sich um einen normalen Menschen handeln sollte, einen Menschen mit dem Namen eines Gottes, und er schloss geflissentlich aus, dass es sich tatsächlich, wie es in bestimmten Kreisen rumorte, um eine Frau handeln sollte. Die Vorstellung einer menschlichen Frau, die sich als mächtiger als so mancher Krieger oder Mönch ihrer Art herausstellte, umherzog und Dämonen tötete, erschien ihm abwegig. Aber er würde bald sehen, wer sein Gegner wirklich war. Für Spekulationen hatte er ohnehin niemals etwas übrig gehabt, und bildete sich seine Meinung lieber selbst. Und dies anhand von Fakten, die er selbst bestätigen konnte. Etwas, das er nicht persönlich gesehen oder gehört hatte, klang für ihn meist unglaubwürdig. Ein schwerer Seufzer löste sich aus seiner Brust. Ihm war nicht zum Kämpfen zumute, er wollte es schlichtweg nicht. Aber was sollte er tun? Missmut stieg in ihm auf, wenn er daran dachte, wie er zu dieser speziellen Art von Verabredung gekommen war. Die Leute eines nahegelegenen Dorfes hatten ihn trotz seiner allgemeinen Friedfertigkeit mehrere Vergehen beschuldigt, mit denen er nicht das Geringste zu tun hatte. Zudem war es sowieso nur auf der Durchreise gewesen und hatte zufällig in dem angrenzenden Wäldchen eine Rast eingelegt. Er hatte versucht sie zu beschwichtigen und eine direkte Konfrontation zu vermeiden, was die Dörfler zum heillosen Spotten aufgerufen hatte. Aufgrund dessen war er nicht gegangen, denn er war weder ehrlos noch feige. Es gab nichts, wofür er sich verantworten musste, und damit hatte er das Unglück schließlich selbst heraufbeschworen. Die Bauern hatten um Hilfe gesandt, und diesem mysteriösen Krieger eine Nachricht zukommen lassen. Die Botschaft für ihn war, dass sie sich heute hier kurz nach Sonnenaufgang zu einem Zweikampf treffen sollten. Er hätte einfach die Flucht ergreifen und verschwinden können, aber irgendwie... ihm war nicht danach, und es kratzte an seiner Ehre, wenn jemand glaubte, dass er den Kampf gegen einen Menschen scheute. Er wusste selbst nicht, warum er gekommen war, und was er hier wollte, aber er verspürte nicht den geringsten Drang dieser Begegnung aus dem Weg zu gehen. Auch, wenn diese als ein Duell - ein Kampf auf Leben und Tod - ausgelegt war. Allmählich wurde er es leid, sich über die Beweggründe seines Hierseins den Verstand zu zermatern. Er würde abwarten, und wenn niemand hier auftauchen würde, hatte sich die Sache mit einem Mal erledigt. Seine langen grünen Haare wogen in der sanften Brise, die die Wiese nachgiebig streichelte. Nachdenklich blickte er auf. Sonnenaufgang war vorüber, nun würde sich zeigen, ob der ominöse Dämonentöter wahrhaft den Mumm hatte, hier zu erscheinen und sich ihm entgegenzustellen. Ein plötzliches Geräusch ließ ihn herumfahren. Dort stand er, sein Gegner für diesen Kampf, und er war nicht minder überrascht über seinen Rivalen als dieser selbst. Er war beinahe fassungslos, als sich die Gerüchte mit einem Schlag bewahrheiteten; es war doch wahrhaftig eine Frau, die ihm gegenüber stand. Die Rüstung, und ihr Schwert, auf dessen Griff ihre rechte Hand lag, ließen bei ihm keine Zweifel mehr zu. Sein Gegenüber starrte ihn ebenso verblüfft an wie er sie. Sie hatte mit einem Dämon gerechnet, einem tobenden Ungetüm von dessen Lefzen und Fangzähnen das Blut seines letzten Opfers troff. Aber das, was sie hier erblickte, glich einem Menschen mehr als etwas Anderem. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Er vermeinte ihren etwas entgleisten Blick deuten zu können. "Was hast du erwartet?" Ihr gegenwärtiger Ausdruck wich dem von Verärgerung, und in ihren schwarzbraunen Augen kam ein entschlossenes Glimmen auf. Mit einem Ruck zog sie ihr Schwert. "Eine Bestie, die aus purer Lust und Laune Menschen tötet", entgegnete sie trocken, hielt dabei den Kontakt zwischen ihren Augen aufrecht. "Aber das soll mir gleich sein..." Mit diesen Worten ging sie in Angriffposition und stürmte ungehalten auf ihn zu. Anfangs beherrschte ihn der Gedanke, dass diese Menschenfrau nichts gegen ihn ausrichten können würde, und einfach nur überheblich war, doch das widerlegte sie bereits mit ihrem ersten Schwertschlag. In der klaren Morgenluft hallte das Geräusch von kaltem Stahl wider, den man mit Brachialgewalt aufeinander schlug. Schließlich wurde Hoshiyomi bewusst, dass diese Frau ein Gegner war, den man tunlichst ernst nehmen sollte. Denn sie bewies nicht nur höchstes Geschick im Umgang mit ihrem Schwert und ihrem Körper, ihre Ausdauer war unfassbar, und die Stärke und feste Entschlossenheit, mit der sie den Kampf führte, beeindruckten ihn maßlos. Sie faszinierte ihn... Er hatte jedes Zeitgefühl verloren, doch im Laufe des Kampfes spürte er, wie er langsam aber sicher seine Grenzen erreichte. Sie stellte jeden Mann ihrer Rasse, mit dem er bisweilen einen Zweikampf ausgefochten hatte, in den Schatten, übertrumpfte sogar den allergrößten Teil an seinen bisherigen dämonischen Gegnern... Er rätselte, ob es ihr ebenso erging, ihr Gefecht sie ermüdete und sie ihn als würdigen Kontrahenten schätzte, so wie er sie. Ihr beider Atem ging bloß noch keuchend, und man brauchte nicht sehr genau hinzusehen, um die blutigen Schrammen und Kratzer, die ihre Körper zierten, zu entdecken. Sie waren beide am Ende ihrer Kräfte. Fast zeitgleich entglitten ihre Schwerter dem Griff ihrer Hände, und durch die totale Erschöpfung der Bewusstlosigkeit nahe, ließen sie sich geschwächt ins Gras fallen. Beide hörten nur den hastigen Atem des jeweils anderen, doch es blieb Hoshiyomi vorbehalten, noch ein wenig mehr wahrzunehmen. Er roch ihr Blut, ihren Schweiß, war sich sicher, ab und an auch ihren Herzschlag zu vernehmen, wenn ihm der seine nicht gerade gnadenlos in den Ohren dröhnte. Weder sie noch er gaben sich die Blöße einzuschlafen. Hoshiyomi wusste nicht, wie lange sie so dalagen, doch als er irgendwann zum Himmel aufblickte, schimmerten die Wolken bereits in einem tiefen orangerot, die Glut der untergehenden Sonne verfärbte das Firmament. Abermals schloss er die Augen. Noch konnte er nicht aufstehen, es würde noch eine Weile in Anspruch nehmen, bis er sich regeneriert hatte. Es konnte nicht sehr viel später sein, als er etwas leise im Gras rascheln hörte, eine Bewegung spürte und deswegen seine Augen einen Spalt breit öffnete. Sie saß auf den Knien, stützte sich schwerfällig mit den Armen ab und musterte ihn eindringlich. Ein fiebriger Glanz sprach aus ihren Augen, während ihr Gesicht blass wie der Bauch eines toten Fisches war. Aber sie wandte den Blick nicht ab, und in seiner Verwirrung ließ er sie gewähren. Behutsam streckte sie eine Hand nach ihm aus, berührte mit einer zärtlichen Bewegung seine Wange. Vorsichtig legte sie ihre Handfläche gänzlich auf seine rechte Wange auf, strich über die farbigen Markierungen in seinem Gesicht. "Wie ist das nur möglich...? Ein Dämon, der einem Menschen so sehr ähnelt, das man den Unterschied kaum erkennen kann..." Fassungslosigkeit klang in ihren Worten. Scheinbar war ihr in ihrem bisherigen Leben kein Dämon in Menschengestalt begegnet... doch was bedeutete das nun für ihn? Würde sie ihn töten? Erst jetzt bemerkte er das Schwert, dass sie krampfhaft mit den Fingern der anderen Hand umklammerte, direkt und unweigerlich auf ihn gerichtet, jederzeit bereit, den letalen Hieb auszuführen, ihm das Herz zu durchbohren. "Warum? Warum kann ich es einfach nicht...?" Ihr leises Wispern versiegte, und ihr Körper kippte nach vorne. Reflexartig setzte Hoshiyomi sich auf und fing sie ab, hielt sie eine Zeit lang perplex in den Armen und betrachtete ihr Gesicht. Er empfand sie nicht als außergewöhnlich hübsch, aber sie hatte etwas an sich, das ihn nicht wieder losließ. Etwas Außergewöhnliches, etwas Besonderes... Behutsam bettete er sie auf dem weichen Gras, erhob sich unter mühevoller Anstrengung, das dumpfe Schwindelgefühl unterdrückend, das ihn zu übermannen drohte. Jetzt war die perfekte Gelegenheit, sich aus der Affäre zu ziehen, zu verschwinden und die Angelegenheit hinter sich zu lassen. Jedoch... Er zögerte, musterte die reglose Gestalt der in tiefer Bewusstlosigkeit versunkenen Menschenfrau. Seine Muskeln gehorchten ihm nicht, er rührte sich kein Stück. Dabei wäre es doch so verdammt einfach; wieso also funktionierte es nicht? Aus welchem Grund widerstrebte es ihm so, von ihrer Seite zu weichen? Seine Neugierde, die derart heftig in ihm loderte wie nie zuvor, hielt ihn zurück, barg ihn in ihrer festen Umarmung. Er würde nicht eher ruhen können, bis sein Wissensdrang gestillt, sein Geist befriedigt war. Was an ihr war anders? Es galt seine eigene Faszination zu ergründen, die ihn zur Unbeweglichkeit fesselte... Und so blieb Hoshiyomi, wo er war, er brachte es nicht fertig, sie alleine hier zurückzulassen. Hauptmotiv mochten seine egoistischen Antriebe sein, doch da war durchaus noch etwas Anderes, das Einfluss auf seine Entscheidung genommen hatte. Jemand wie sie hatte sicherlich eine Menge Feinde, die ihr nach dem Leben trachteten, denn ganz ungefährlich war jene Gegend dann auch nicht. Zudem musste er sich rasch eingestehen, dass die Faszination, die von ihr ausging und intensiv auf ihn wirkte, stetig wuchs und an Stärke gewann. Je länger er sie ansah, desto größer wurde sein Verlangen nach Antworten, nach Wissen, desto größer wurde seine Begierde nach dieser Frau... Als sie wieder erwachte, saß er neben ihr, beobachtete sie geistesabwesend. Im ersten Augenblick erschreckte und verunsicherte sie dieser Umstand, er war ihr so nahe, dass sie jeden seiner Atemzüge wahrnahm. Eine schnelle Bewegung mit einer seiner klauenbewährten Hände, und es war aus. Doch all ihren Befürchtungen zum Trotz geschah auch weiterhin nichts. Er schwieg, rührte sich nicht. War das seine Taktik? Hegte er irgendwelche Hintergedanken? Sicherlich hatte er sie nicht einfach so, rein aus Nächstenliebe oder Barmherzigkeit am Leben gelassen. Dahinter musste etwas Anderes stehen, was hatte er schlussendlich mit ihr vor? Ein Zittern erfasste ihren geschwächten Leib, sie war ihm hilflos ausgeliefert, und er würde diese günstige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Nein, natürlich nicht, er war ein Dämon - auch, wenn er von außen her nicht unbedingt diesen Eindruck vermittelte. "Frierst du?" Sie stockte. In seinem ehrlichen Blick lag keine Boshaftigkeit, keine Lüge, seine Anfrage war ernst gemeint. Er zog sie enger an sich, und ihr Widerwille und Misstrauen flaute ab, erstarb zuletzt gänzlich. Ihre Furcht war verflogen, die in ihr aufwallende Neugier überwog. Aus welchem Grund hatte er sie nicht getötet? Warum kümmerte er sich um ihr Befinden? Konnte es tatsächlich sein, dass er anders war, als der übliche Dämonenabschaum? War das möglich...? Seine Nähe und die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, verursachten ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Bauch - Geborgenheit, Sicherheit... aber, warum? Er war doch ein vollkommen Fremder für sie, noch dazu nicht einmal ein Mensch. Und konnte dieses Wohlbefinden eine Täuschung sein? Vorsichtig lehnte sie sich gegen ihn, erwiderte den angenehmen Kontakt, der sie gleichzeitig in Verwirrung und Hochstimmung trieb. Sie lächelte, auch wenn sie nicht recht wusste, was sie dazu veranlasste. Sie empfand keine Abscheu oder etwas dergleichen, wenn sie ihn anschaute. Es war etwas Anderes, etwas Undefinierbares, das ihr sagte, dass das wohlige Empfinden, das durch ihren Körper strömte, wenn sie ihm näher kam, absolut richtig und in Ordnung war. Er zog sie an wie das Feuer die Motten - allerdings nicht mit denselben Konsequenzen. Ehe sie sich versah, fand sie sich in seinen Armen wieder, genoss die Wärme, die sie umgab, und das prickelnde Gefühl, dass es in ihrem Bauch auslöste. Mit einem Seufzen vergrub er die Nase in ihren langen Haaren, prägte sich ihren betörenden Geruch ein; und sie ließ es ohne Widerspruch geschehen. "Darf man fragen, wie du heißt?", fragte sie leise, mit deutlichem Interesse in der Stimme. "Hoshiyomi", gab dieser murmelnd zurück, zog die Menschenfrau fester in seine Umarmung. Er war nicht unbedingt vorsichtig dabei, sie jedoch schmiegte sich nur noch enger an ihn, brachte keine Gegenwehr gegen sein Verhalten hervor. Sie kicherte leise, und dieser Laut klang fast berauschend in Hoshiyomis sensiblen Ohren. "Mein Name ist Tsukiyomi...", fügte sie dem noch bei, legte ihre Arme um seine Schultern. Der Dämon grummelte kaum hörbar, doch Tsukiyomi spürte bloß ein leichtes Kribbeln im Nacken. "Es ist tatsächlich der Name eines Gottes", sagte er leise. Scheinbar wussten die Gerüchte mehr über sie, als er mit all seinen Sinnen bis jetzt festgestellt hatte. Die Anziehungskraft des jeweils anderen schwand kein bisschen, verstärkte sich nur noch weiter. Hoshiyomi und Tsukiyomi, sie beide spürten dasselbe, wollten einander näher sein, als sie es momentan bereits waren. Dieser leichte Anflug von Lust und Begierde wurde beständig drängender, und errang schließlich die Oberhand. Sie konnten es sich gegenseitig in ihren Augen ansehen, ihre Empfindungen schienen sich dort ineinander zu spiegeln. Tsukiyomi schloss rein instinktiv die Augen, als er ihrem Gesicht beständig näher kam, und spürte kurz darauf die warme Berührung seiner weichen Lippen auf ihren. Sie ließ ihm vollkommen freie Hand, und störte sich keineswegs daran, dass er in seiner erwachenden Leidenschaftlichkeit ab und zu etwas harsch wurde. Es steigerte nunmehr das, was sie bereits für ihn empfand. Dieser erste, seichte Anfang eines Kusses, schlug recht bald in ein inniges Gerangel um, indem nicht so ganz klar wurde, wer nun wem unterlegen war. Dass Hoshiyomi durch seine spitzen Fänge einen Vorteil hatte, spielte dabei keine Rolle, denn er schmeckte nicht nur ihr Blut auf der Zunge. Der Drang nach einer Vereinigung ihrer beiden Körper wurde übermächtig, und es gab für sie beide keinen Grund, dagegen anzukämpfen oder dem nicht nachzugehen. Nur zögerlich ließ Tsukiyomi zu, dass er ihren heftigen Kuss brach und das Siegel ihrer Lippen löste. Als er sie anblickte, verlor er sich für einen Moment in ihren Obsidianschwarzen Augen. Hoshiyomi schaute sie wie in Trance eindringlich an, entledigte sich mit einigen geschickten Handgriffen seiner Rüstung. Dann fasst er die Menschenfrau an der Schulter und drückte sie nicht gerade auf die sanfteste Art und Weise zurück, sodass sie nun rücklings auf dem Gras lag und ihm einen unvergleichlichen, lasziven Blick zuwarf. Dass sie zu ihm aufsehen musste, kümmerte sie nicht. Zwischenzeitlich interessierte es sie nicht mehr sonderlich, wer nun seine Dominanz für den Moment etwas zurückstellen musste. Es blieb sich gleich. Ihre Körper entfachten mit der Hitze der Leidenschaft, als sie sich endlich berührten, ohne noch durch Kleidung oder sonstigen Stoff behindert zu werden. Sie genossen die gegenseitig ausgetauschten Liebkosungen, ganz gleichgültig, wie diese im Einzelnen ausfielen, wobei sie bei Hoshiyomi oftmals mit einer pikanten Zusatzkosung einhergingen, die kleine Schrammen oder blaue Flecken zurückließ. In einen weiteren, leidenschaftlichen Kuss versunken, vollzogen sie die von ihnen ersehnte Vereinigung und brachten den Akt zu einem angemessenen Höhepunkt. Es war etwas Besonderes, das spürten sie gemeinsam, und niemand anderes hätte jemals dieses unbeschreibliche Gefühl in ihnen auslösen können, als ihr gegenwärtiger Partner. Tsukiyomis Wangen waren von der Anstrengung leicht gerötet, ihr Atem streifte in sanften Böen das Gesicht des Dämons. Ihre rechte Hand lag in seinem Nacken, kraulte mit anhaltender Sanftheit die sensible Stelle. Hoshiyomi lag erschöpft im Gras, den Kopf auf den Bauch seiner Liebsten gebettet, und ließ sich von dieser mit Streicheleinheiten verwöhnen. Im Gegensatz zu ihm, war sie weniger angestrengt, und gab ihm das Vorrecht auf Schlaf für diese Nacht. Der Morgen brach rasch über sie herein, und die Sonne trat bereits ihren Weg über den wolkenlosen Himmel an, als die junge Menschenfrau erwachte, sich in den muskulösen Armen ihres Geliebten wieder fand. Sie lehnte den Kopf an seine blanke Brust, lauschte dem geruhsamen Schlagen seines Herzens. Die letzte Nacht erschien ihr nun etwas überstürzt gehandelt, vor allem aus ihrer sonstigen Sichtweise, aber sie bereute es nicht. Es war eine gute Entscheidung gewesen, denn sie hatte sie mit dem Herzen getroffen, und das allein zählte. Hoshiyomi mochte ein Dämon sein, doch das war kein Grund ihn zu verschmähen, ihn nicht zu lieben. Der erste Blick, den sie hatte auf ihn werfen können, hatte bereits alles entschieden, sie hatte nicht gelogen. Niemals hätte sie ihn töten können... Was ging das Schicksal nur für eigenartige Pfade... sie hätte niemals gedacht, nicht in ihren kühnsten Träumen, sich in einen Dämon zu verlieben, geschweige denn mit ihm in einer so vertrauten Weise die Nacht zu verbringen. Es mochte bizarr klingen, sie, eine menschliche Miko, und er, ein vollwertiger Dämon... Die schwarzen, eigenwilligen Fäden des Schicksals hatten sich auf eine neue Art und Weise verworren, die sie nicht zu ahnen gewagt hätte, und mit einem Augenblick hatte sich nun ihr Leben schlagartig verändert... und zwar zum Guten. Lächelnd öffnete Tsukiyomi die Augen, blinzelte zunächst geblendet, ehe sie nach Hoshiyomis Blick suchte. "Hoshiyomi", wisperte sie leise, "ich möchte bei dir bleiben." Erwartungsvoll blickte sie in seine saphirblauen Augen, musterte seine entspannten Züge. Ein erwiderndes Lächeln huschte über seine blassen Lippen. "In Ordnung", entgegnete er leise, streichelte durch ihren dichten Haarschopf. Abermals zog er sie eng an sich, küsste sie liebevoll auf den Mund. Er würde sie beschützen, um jeden Preis, gleichgültig, was es ihn letztendlich kosten sollte... Owari...? _______________________________________________________________________________ Ein kleiner, eher sinnloser OneShot über die erste Begegnung von Hoshiyomi und Tsukiyomi... *sigh* Nachdem ich die Episoden 137-140 gesehen habe, hat mich dieses Paar so gefesselt, dass ich irgendetwas schreiben musste! [Anm.: Ich habe meiner Fantasie zuweilen freien Lauf gelassen - nur so als kleine Randinformartion.] Das hier kam dabei raus... =.=° Die Möglichkeit auf eine Fortsetzung lasse ich mir noch offen... ^.^ [29.10.2005] [überarbeitet: 08.04.2006] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)