Blind! von Shirokko (HP:DM) ================================================================================ Versammlung des Ordens ---------------------- Titel: Versammlung des Ordens Autor: Shirokko Pairing: Harry Potter / Draco Malfoy Disclaimer: Nicht meins, nur verwurstet, durch den Fleischwolf gedreht, zusammengemischt und neu verarbeitet. Alle Charas gehören J. K. Rowling, beschwert euch bei ihr, wenn ihr wen nicht mögt. ^^ ... ich verdiene damit also kein Geld, was wirklich schade ist! Kommentare: Diese Geschichte spielt nach dem vierten Band, die drei zuletzt erschienen Bände werden nicht berücksichtigt. Ansonsten... Vergebt mir meine Schwafelei! Warnungen: Diese Geschichte enthält Shonen-Ai und Yaoi!!! Wem das nicht gefällt, der soll einfach umdrehen! Andererseits... Man soll immer offen sein für seine Umwelt und neue Dinge kennen lernen... Aber jetzt geht's los. Viel Spaß beim Lesen. Kapitel 41: Versammlung des Ordens Am nächsten Tag herrschte in Grimmoldplace Zwölf eine angespannte Stimmung, als Harry in die Küche hinunter kam. Seine neue Familie war mit aufgeregten Vorbereitungen beschäftigt. Remus war sofort bei ihm. Er klang leicht hektisch. „Heute um elf Uhr kommen die Mitglieder des Ordens, soweit es ihnen möglich ist. Sie haben sich eben angekündigt. Dumbledore ist fest der Meinung, dass deine Anwesenheit hier, außerhalb der Sicherheit der Schule, nicht publik werden darf, was für dich bedeutet…“ „Tarnumhang.“, beendete Harry selbstsicher den Satz. Für ihn stand längst fest, dass er wissen musste, was dieser Orden besprach. Immerhin betraf es seine Pläne. Remus starrte ihn an, völlig aus dem Konzept gebracht. „Eigentlich solltest du oben bleiben.“ „Ich möchte wissen, was draußen los ist! Ich will wissen, was passiert!“ „Harry, ich…“ „Bitte, Remus! Keiner wird mich sehen oder hören!“ „Dein kleiner Zauber wird dir bei Molly nichts bringen.“, gab der Werwolf unglücklich zu bedenken. „Deswegen ja der Umhang!“ Harrys Ausdruck wurde flehend. „Bitte, ich möchte dabei sein!“ Remus sah Hilfe suchend zu Sirius und Tonks, doch beide zuckten nur mit den Schultern. Es war seine Sache, er war hier derjenige, der dafür verantwortlich war, Harry auszubilden, da blieb diese Entscheidung an ihm hängen. Und dennoch fiel es ihm unendlich schwer, bei diesem Blick einfach Nein zu sagen. Er wollte Harry nicht einfach abschieben. „Und wenn dich doch jemand bemerkt?“ Harry schwieg. Er wusste ja, dass das eine Katastrophe wäre, und dennoch… „Hey, Moony.“, mischte sich plötzlich Sirius ein, dem eine Eingebung gekommen war. Er grinste übers ganze Gesicht. „Es ist James’ Sohn…“ Remus starrte seinen besten Freund entgeistert an. Diese Nachricht war unsinnig! Natürlich war er… Seine Augen weiteten sich in Erkenntnis, als er die versteckte Nachricht begriff. Harry würde sich nicht abhalten lassen. Und wenn er selbst nicht kommen durfte, dann würde er Kikuileh schicken oder sie magisch beobachten oder dergleichen, alles ausschöpfend, was er aufbieten konnte, ohne Sinn und Verstand, und der paranoide Alastor Moody würde sofort misstrauisch werden. Super… Manchmal, da hasste er diesen Starrsinn der Potters. „Okay.“ Der Werwolf gab sich geschlagen, machte eine sein Einlenken unterstreichende wegwerfende Geste. „Du musst aber dafür sorgen, dass dich keiner sieht.“, war seine Bedingung. Harry strahlte ihn an und nickte begeistert, während Kikuileh wie ein Derwisch um seinen Kopf flatterte, obwohl sie nicht wusste, warum sich Harry so freute. „Geht klar! Nicht einmal du wirst wissen, wo ich bin!“ Daraufhin lachte Remus leise. Diese Begeisterung war goldig. Aber ob er wirklich seine Werwolfsinne überlisten konnte, wo sie nach dem letzten Vollmond noch immer so stark waren? „Soll das eine Herausforderung sein?“ „Wenn du sie annimmst... Gerne doch!“, gab der schwarzhaarige Junge selbstsicher mit funkelnden Augen zurück. Wenn er nur dabei sein durfte, dann war ihm alles recht! Sie frühstückten und bereiteten daraufhin Tee und Kaffee vor, legten noch Gebäck und Gedecke bereit. Es waren gar nicht so viele. Gerade mal zwanzig. Der Orden des Phönix war nicht so groß, der Widerstand viel zu gering… Und Dumbledore, McGonagall, Snape und die anderen Lehrer würden voraussichtlich nicht kommen, weil die Gefahr einfach zu groß war, die Schule komplett allein zu lassen. Dann verschwand Harry nach oben, um eventuell zu früh kommenden Gästen auszuweichen. Er hatte tatsächlich Glück in dieser Hinsicht, denn er war noch nicht ganz mit seinem Tarnumhang wieder zurück, da ging unten die Tür auf und Molly, Arthur und Bill Weasley schoben sich durch den Spalt. Harry konnte mit Kikuilehs Hilfe beobachten, wie die drei sich kurz umsahen und anschließend auf Zehenspitzen zur Kellertreppe gingen. Am liebsten wäre er zu ihnen gelaufen und hätte sie begrüßt, sich in die Arme nehmen lassen, doch er hatte ein Versprechen gegeben und sozusagen eine Wette am Laufen. Er überwand seinen Frust und kletterte geschwind die Treppe hinunter, um wenigstens zu erfahren, wie es ihnen ging, nachdem Percy verstorben war, doch als er gerade den Fuß der Treppe erreicht hatte, traf auch schon der nächste Gast ein, eine Hexe, die er nicht kannte. Sie war recht groß, hatte graubraune Haare… Er musste sie vorlassen und folgte leise unter einem Stillzauber verborgen. In der Küche herrschte unterdessen eine seltsame Stimmung. Niemand lachte und dennoch versuchte jeder eine fröhliche Miene zu machen und lächelte übertrieben. Es war wie die buchstäbliche Henkersmahlzeit, nur ohne richtige Mahlzeit und ohne Henker. Nach und nach trafen auch andere ein, größtenteils zwar unbekannt, aber dann auch teilweise bekannt. Madeye Moody zum Beispielt blickte einmal misstrauisch im ganzen Raum herum, bevor er sich setzte, und Harry war glücklich, dass er den Vergessenszauber über sich gewirkt hatte, denn ansonsten hätte der Mann ihn unter seinem Tarnumhang gewiss bemerkt. Noch vor elf Uhr waren alle Anwesenden offenbar versammelt. Vier Plätze jedoch blieben frei und würden es wohl für immer bleiben, denn diese Mitglieder waren im Kampf gegen Voldemorts Todesser umgekommen. Sie waren bei der Verteidigung von Askaban gefallen. Das Gefängnis war vor einer Woche vollständig zerstört worden, die Dementoren waren endgültig auf der Seite der Todesser. Eine wahre Katastrophe. Harry in seiner Ecke schwieg, die Augen geschlossen und an der Wand lehnend. Die Nachrichten hatten ihn erschüttert. Kikuileh hatte ihm beschrieben, wie die Menschen aussahen, die um den Tisch herum saßen, und wie sie sich benahmen, wer versuchte tapfer zu sein und wer Trost suchte oder Wut zeigte. Sie waren alle geschockt und die Trauer war unterschwellig allzu präsent. Die Berichterstattung, die folgte, war Furcht einflößend. Die Todesser waren stärker geworden seit dem Sommer, es waren mehr geworden, viel mehr. Ihre Zahl stieg stetig weiter, es gab Aufrufe in den Städten, man lockte mit Freiheit und Unabhängigkeit. Und sie gingen organisierter vor, rotteten sich nicht mehr einfach zusammen, sondern bauten regelrechte Kampfgruppen auf. Dazu hatte Askabans Fall einige wirklich gefährliche Zauberer auf den Plan gerufen. Die Lestranges waren dabei, Sirius’ offenbar verhassteste Feinde. Später wurde über Schwächen der Gegner gesprochen und über die eigenen. Man war zu sehr in der Unterzahl, hätte aber den Vorteil, dass man eben deswegen unterschätzt und nicht ernst genommen wurde. Man hatte Dumbledore und Snape, der sie auf jeden möglichen Angriff hinweisen wurde. Und man war bereit, Opfer zu bringen. Harry biss die Zähne zusammen, um sich nicht durch einen unbedachten Laut zu verraten. Diese Denkweise war nicht richtig! Sahen sie denn nicht, dass wenn sie sich opferten, keiner mehr übrig blieb, der die Menschen beschützte? Der Orden des Phönix’ begann daraufhin einen neuen Plan zu schmieden, verteilte die Rollen neu und achtete dabei auf höchste Effizienz. Man beschloss, den Todessern keine Gnade mehr angedeihen zu lassen. Im Krieg durfte man nicht den Gegner schützen, man musste die eigene Front zusammenhalten. Das war die oberste Priorität. Es war bereits fünf Uhr, als Molly Weasley sich mit Hilfe von Edwina Mingleton ans Kochen machte, um das richtige Flair für die Totenandacht der vier Opfer zu schaffen. Harry ging vorher. Er wollte das nicht haben. Den ganzen restlichen Abend saß er in seinem Zimmer und versuchte krampfhaft, wieder sehen zu können, versuchte sich mit allerlei schönen Gedanken abzulenken, doch es klappte nicht. Er wusste zu gut, dass die Zeit allmählich knapp wurde, dass er schnell besser werden musste, wenn er noch etwas ausrichten wollte, bevor Voldemorts Seite unbesiegbar wurde, doch tief in sich konnte er die Angst plötzlich spüren. In seinem Bauch, in seiner Brust, in seiner Kehle. Ganz plötzlich war sie in seinem Bewusstsein, Cedrics Tod zurück in seinen Gedanken mit frischen Wogen, als wäre es erst gestern passiert. Schuldgefühle überrollten ihn, Angst vor dem Tod, Angst vor dem Schmerz, Angst vor Voldemort, vor dessen kaltblütiger Grausamkeit. Diese Angst ließ ihn bis in seine Grundfesten erzittern. Harry machte sich ganz klein. Er musste diese Angst in den Griff kriegen. Furcht lähmte! Und ihn offenbar besonders schlimm. Er musste es schaffen, diese Angst zu vernichten, über ihr zu stehen. Er musste einfach! Doch stattdessen wurde er immer kleiner, streichelte sanft und selbstberuhigend Kikuileh, die ihn zu trösten versuchte, und presste die Augen zusammen, um die Bilder aus seinen Gedanken zu vertreiben. Er schreckte regelrecht zusammen, als er Sirius’ Stimme vernahm. „Harry?“ Er gab keine Antwort, konnte gar nicht, so eng war seine Kehle, und so machte der Mann die Tür hinter sich wieder zu. „Ist es, weil du das alles gehört hast? Weil du gehört hast, wer gestorben ist?“ Als er sich noch ein wenig kleiner machte, wusste Sirius, dass es das war. „Du weißt, dass es dir nichts bringt, wenn du blind bist, oder? Du siehst es vielleicht nicht, aber sie sterben trotzdem.“ Ein verspätetes Nicken war die einzige Antwort, die er auf diese harten Worte bekam. „Solange die Todesser existieren, werden sie Menschen töten. Das wird sich erst ändern, wenn der, der sie vor den Konsequenzen bewahrt, nicht mehr existiert. Wenn der Unnennbare tot ist.“ Harry seufzte zitternd, richtete sich langsam auf und lehnte den Kopf gegen die Wand. Sein ganzes Gesicht war eine schmerzverzerrte Maske. „Ich weiß das doch. Ich werde mich bemühen, diese Angst zu unterdrücken.“, wisperte er leise. Sirius blickte ihn wehmütig an. Er befürchtete, dass es vielleicht nicht helfen würde, die Angst zu unterdrücken. So wie Remus es erklärt hatte, kam es für ihn so rüber, als müsste Harry den Tod akzeptieren, um die Angst davor zu verlieren. Aber eine solche Idee in diesem Alter war vielleicht ein bisschen schwierig zu fassen. „Du schaffst das schon.“, sagte er leise. „Du bist so stark, dass ich es kaum fassen kann.“ Harry verzog das Gesicht, während er es abwandte, und es war eindeutig, dass er es nicht so sah. „Ich wünschte, ich wäre es nicht.“ Ja, das konnte er auch verstehen. Er fühlte sich nicht wohl damit, weil ihn keiner so akzeptieren konnte. Menschen hatten Angst vor Stärke. Wenn sie ihr nicht hundertprozentig vertrauen konnten, dann fürchteten sie sich davor. Und das war in den meisten Fällen nicht leicht zu ertragen. „Dafür bin ich ja da.“ Sirius lachte fröhlich, kam zu ihm und piekste ihn in die Wange. „Damit du lernst, diese Kraft zu lieben!“ „Und wenn du dabei stirbst?“ „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich von dir töten lasse! Oder dass du in diesem Moment nicht zurückschalten kannst.“ Sirius zog Harry zu sich und nahm ihn in die Arme. „Nein, nein. Ich habe zuviel durchgemacht, um dich jetzt im Stich zu lassen. Und du bist viel zu lieb dazu, jemanden umzubringen.“ „Draco hat das Begabung genannt.“ „Hm?“ „Ich... Er sagt, ich kann Voldemort nicht töten, weil ich das gar nicht wollen würde...“ Harrys Stimme war nur ganz leise, als traute er sich nicht, Sirius das zu sagen. Aber momentan schwelte der Gedanke in ihm. In seinen eigenen Augen war er ein Versager, aber er versuchte, Dracos Worten Glauben zu schenken. Sie waren schöner, bauten ihn auf, ließen ihn glauben, dass das gut so war. „Was? Was meinst du?“ „Er hat doch Recht. Ich hätte ihn töten sollen. Letztes Jahr. Und stattdessen zaubere ich den Expelliarmus. Ich bin so jämmerlich. Ich habe ihn nie wirklich töten wollen...“ „Du bist ein Kind.“ Sirius hatte deutlich an dieser Nachricht zu knabbern. Der Junge, in den er aufgrund jener Prophezeiung seine Hoffnungen setzte, würde diese Hoffnung nicht erfüllen können? Er würde nicht den töten können, der seine Eltern ermordet hatte? Sie nicht rächen? „Du...“ ...wirst es schon lernen! – Das hatte er sagen wollen, aber genau im gleichen Moment fragte er sich, ob er das für Harry wollte. Wollte er wirklich, dass Harry tötete? Dass seine Hände blutig wurden? Konnte er das für sich verantworten? James und Lilly würden das niemals gutheißen. Sie hatten ihm Harry anvertraut, damit er ihn schützte, nicht damit er ihn zum Mörder machte! „Keiner erwartet von dir, dass du ihm überhaupt entgegentrittst. Albus hat dich nicht umsonst zu uns geschickt, damit wir dich daran hindern. Du solltest das uns überlassen.“ „Also würdest du ihn töten?“ „Ja!“ Sirius war entschlossen und seine Stimme vermittelte das klar und deutlich. „Damit Ruhe ist. Und damit ich wieder frei sein kann!“ „Ich möchte das auch sagen können...“ Harry schmiegte sich an ihn. „Ich werde weitermachen. Vielleicht ändert es sich ja.“ Der schwarzhaarige Mann musste sich ernsthaft zusammenreißen, um ihm nicht noch einmal zu sagen, dass er es besser sein lassen sollte, aber er wusste, dass Harry niemals auch nur mit dem Gedanken spielen würde, seinen Weg zu verlassen, um seine Welt wieder in Ordnung zu bringen. Er lächelte wehmütig. „Wir sind alle bei dir. Immer. Remus, Tonks, ich, Ron und Hermione. Draco. Albus sicher auch. Und der Rest des Ordens ebenfalls. Vergiss das nicht. Du bist niemals allein.“ Harry nickte weich. „Ich vergesse es nicht.“, versprach er, doch nahm er sch bereits jetzt vor, keinen dieser Menschen in seinen Kampf mit hineinzuziehen, denn von keinem könnte er es ertragen, ihn zu verlieren. Und wie er bereits gelernt hatte, war die Wahrscheinlichkeit zu sterben relativ hoch. Die Todesser wurden immer mehr, während der Widerstand erschrecken gering blieb. Die Menschen waren erstarrt vor Angst. -------------..---------------- Boha, das kürzeste Kapitel der Welt! *lach* Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Nicht ganz einfach das Thema. Ich hab mir unglaublich schwer damit getan. Wenn das Thema momentan zu düster ist, muss ich mich dafür entschuldigen. Ich fürchte nämlich, dass es noch schlimmer wird. Ach ja, danke für eure Animagusvorschläge. Manche fand ich echt toll, aber was ich mal anmerken möchte: ein Animagus ist eine Art… nun ja… Schutz für denjenigen, der es schafft, ihn zu meistern, eine Möglichkeit, sich zu verstecken. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein schwarzer Panther (der obendrein dann ja auch keine magie mehr hat) gegen ein Heer von Zauberern ankommt. Er kann sich ja nicht mal verstecken, weil gegen diese Tiere eine natürliche Angst bei allen Lebewesen herrscht. Nein, generell sollte ein Animagus ein unauffälliges Tier sein, was die Katze (leider) ebenfalls ausschließt, weil die weiße Narbe in Form eines Blitzes einfach zu markant wäre. *drop* Sorry, also, dass ich mich mit keinem der Vorschläge richtig anfreunden kann, auch wenn ein paar wirklich tolle dabei waren. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)