Destiny von Shiru-sama (Wenn Zwei Schicksale auf einander treffen) ================================================================================ Kapitel 7: Schatten ------------------- [Vorab... *drop* *krea'tief' habe*] Es ist dunkel, sehr dunkel. Um nicht zusahen um mich herum, ist das völlige nichts. Das einzige, dass ich noch wahrnehme ist mein Herz, welches wie ein Presslufthammer schlägt, so laut, das es in den Ohren weh tut. Ringsum mich ist es unangenehm warm, mir selber ist kalt und... irgendwie ist es so... klebrig flüssig. Es riecht seltsam... metallisch... wie Blut. Ja, ganz sicher. Es ist Blut. Und doch habe ich ein wohliges Gefühl.... an meiner linken Wange. Ein Geräusch nähert sich, wird lauter und lauter, übertönt mein Herz. Schüsse...? Nein, nicht Schüsse, nur ein Schuss. Es ist ein Schuss, der sich wie ein Echo wiederholt. Und auf einmal ist er so laut, dass es meinen Körper durchzieht und ich vor Schmerzen schreie. Erschrocken reiße ich die Augen auf, atme schnell und starre die Wand an. „He Kaiba...“, höre ich leise und mit einem sanften Ton von der Seite, fühle wie jemand meine Wange streichelt. „Du hattest einen Albtraum.“ Vorsichtig drehte ich den Kopf gen Stimme: „Wheeler...“, hauche ich mit trockenen, blassen Lippen hervor. Prompt hält er mir ein Glas Wasser vor die Nase und hilft mir mich aufzusetzen. Ich trinke etwas und seufze ein leises „Danke“. Wieder... ein Streicheln, das war das Gefühl, ein sanftes Streicheln von ihm. „Was hast du geträumt?“ fragt der Blondschopf neben mir. „Ich...“, ich stocke etwas, „von dieser Nacht... das Herzrasen, das Blut... der.... Schuss... der mich getroffen hat.“ „Das ist vorbei, du bist jetzt bei mir, hier wirst du nicht erschossen...“, er versucht weiter mich zu beruhigen, was kaum möglich ist. „Ich weiß... das... weiß ich doch.“ Und plötzlich fühle ich seine weichen, warmen Lippen... so beruhigend... entspannend... angenehm... schön... wundervoll... und das alles, obwohl ich sie lediglich, an meiner Wange fühle. Ich komm nicht dran vorbei zu schmunzeln und „Danke“ zu hauchen. „Gern geschehen, dafür bin ich da“, erwidert er mir und setzt sich dann richtig neben mich aufs Sofa. „ich wird nachher Einkaufen gehen, brauchst du was?“, fragte er lächelnd und sah mich dabei an. Er sah mich einfach nur an, nicht so wie früher. Provozierend und dumm aus der Wäsche, sondern neutral... fast so, als hätte er alles im Griff. Wahrscheinlich hatte er das auch, mehr als ich momentan mit Sicherheit. „Nein... ich brauch nichts denke ich“, meinte ich leise und sah ihn an. Der Rest lief wohl in Zeitlupe ab oder so ähnlich. Ich stand neben mir selber, konnte mir selbst zuschauen, wie ich ihn packte, nicht feste, sondern sanft und behutsam. Und ohne zeit zu verlieren zog ich ihn in meine Arme, dass das dabei irgendwie schon schmerzte anbetracht meiner Schusswunde war egal, völlig und total egal, ich wollte ihn einfach nur umarmen. Scheinbar war ich mit diesem Wunsch nicht alleine, so bereitwillig, wie Joey sich ziehen ließ und er die Arme um mich legte. „Blieb bitte nicht zulange weg, ich mache mir ernsthaft Sorgen“, hauchte ich leise und hielt ihn so gut fest wie ich konnte. „Keine Angst, ich bin pfiffiger als du denkst und vorsichtig, versprochen“, meinte er mit einem mehr als frechen Unterton. „Kleiner Köter“, murrte ich grinsend und bekam ein „Ex-Geldsack“ als Rückmeldung. Stimmt ja, ich war kein Geldsack mehr, ich besaß kaum noch was, alles wurde mir genommen, nur mein Leben nicht und ich hoffe... Mokuba auch nicht. Der Kleine sollte je eigentlich gut versteckt sein, aber wer weiß wie gewieft diese Typen waren. „Sag mal Joey... du gehst doch nicht Arbeiten oder? Und deinen Vater habe ich auch noch nicht hier gesehen, woher hast du das Geld mich und dich so zu versorgen?“, fragte Kaiba mit einem mehr als skeptischen Gesichtsausdruck. „Ich äh... na ja, wie soll ich sagen... soziale Unterstützung, ja, ich bekomme Unterstützung.“ Klinge doch plausibel oder? „Das klingt nicht grade... plausibel.“ Ok, nicht plausibel, war ja klar. Ich seufzte leicht. „Ich habe jemanden, der mir Geld gibt“, meinte ich dann. „Ach so, Joey Wheeler lässt sich aushalten? Von wem? Einem alten, reichen Sack? Oder nur alt? Oder ein junger Hüpfer vielleicht? Ach ich weiß, ein neunmalkluges Kind, das verwöhnt und verzogen ist, du bist sein Haustier.“ Er machte sich über mich lustig. Seto Kaiba, du Arsch! Ich beschützte und behütete dich, gab dir Essen, Trinken, ein Dach überm Kopf und ein Bett und was weiß ich noch was! Und opferte meine ganze Zeit auf, damit es dir gut ging und DU machtest dich über mich lustig???? Das war so typisch Kaiba... endlich! Es war beruhigend, dass du langsam wieder zur Normalität fandest, so ein Depri-Seto war einfach... es war so... nun ich hielt es nicht aus, lassen wir das mal so stehen. Ein wohliges Seufzen glitt über meine Lippen, wurde jedoch schnell wieder verdrängt. Schließlich musste ich doch so tun als sei ich nun schrecklich sauer auf ihn, so wie immer halt. „Weißt du, Kaiba, du bist echt manchmal so ein Arschloch“, meinte ich nur. „Komisch, hast du gestern nicht genau das selbe gesagt? Mit den selben Worten?“ Stimmt, ich hatte gestern das selbe gesagt, aber das war was anderes, gestern hatte er mich verletzt, absichtlich und... auch wenn ich ihm das eigentlich nicht unterstellen will, glaube ich er wollte mich damit nicht ärgern, sondern verletzten und klarstellen, das wir nie so feste Freunde werden würden wie... ähm also Best-Friends. Doch heute... heute war das nur einer seiner Sprüche, ohne deren Gebrauch, zwecks meiner Verarsche, er nicht existieren könnte. Ja, es war nur eine Verarsche, kein Versuch mich zu kränken. Das war was anderes. Das war was entscheidend anderes und machte mich fast froh. „Nun aber genug gefachsimpelt, ich wollte schließlich einkaufen“, wollte ich ablenken und stand noch während ich redete auf um mich von dannen zu machen... Denkste! Er hielt mich am Handgelenk fest und sah mich ernst an. „Wheeler, du hast meine frage noch nicht beantwortet, woher bekommst du das Geld? Für Arbeitslosengeld bist du zu jung und hast noch nicht gearbeitet, von deinem Vater habe ich zu viel Schlechtes gehört. Deine Mutter schert sich nicht um dich und deine Schwester wird auch kaum genug Geld haben um es dir zu schicken. Und selbst dein Kindergeld reicht nicht aus für uns beide, also... woher?“, fragte er und sah mich unbestechlich mit seinen blauen Augen an. „Bitte...“, meinte ich leise, „glaub mir einfach, dass ich es als Zuschuss bekomme, da ist nichts dran faul, echt.“ Ich sah weg. Wie konnte ich ihn so belügen? Natürlich war da was faul, alles war faul, ich verschwieg ihm nicht nur die Wahrheit, ich belog ihn auch noch nach Strich und Faden. Und das wo er mir vertrauen soll. Seufzend lässt er meine Hand los. „Na gut... aber so recht glauben kann ich das alles irgendwie einfach nicht.“ „Schon gut, aber vertrau mir, ich will doch schließlich nur, dass es dir gut geht“, lächelte ich ihm entgegen und pattete ihn einfach mal. „So und nun legt die das Kaiba-chan brav hin und ruht sich aus. Ich werd Einkaufen gehen und bring dir was gegen Schmerzen mit, ja?“ Und wie es so typisch war bekam ich einen bösen Gesichtsausdruck als Antwort. Wobei der wohl am meisten dem Kaiba-chan und dem Patten galt. Ich sah Joey nach, wie er ging… wie er wegging. Und mir wurde… kalt, mir wurde eiskalt ums Herz und... diese quälende Dunkelheit aus der er mich im ersten Moment riss… in eben diese Dunkelheit stieß er mich nun wieder zurück. Einfach so ohne sich noch mal zu mir zu drehen… Warum… Joey? Was ist nur mit dir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)