Leben im Waisenhaus von Nightprincess ================================================================================ Kapitel 8: Schwerer Abschied! ----------------------------- Serenity lag in dieser Nacht bei Joey im Bett und versuchte ihm ein wenig Trost zu geben, Joey schlief ziemlich unruhig und Seto lag die ganze Nacht wach, während Mokuba und Serenity tief schliefen. Seto machte sich ziemlich große Sorgen um Joey, er wusste genau, was dieser für seine Schwester empfand und er konnte sich wirklich gut vorstellen, was Joey nun durchmachte. Wenn ihm jemand seinen Bruder Mokuba wegnehmen würde, wäre er sicher auch am Boden zerstört, er schwor sich immer gut auf Mokuba und Joey aufzupassen. Er lauschte den unruhigen Atemzügen von Joey und seufzte traurig, die Welt ging wirklich ungerecht mit diesem Jungen um, er tat ihm wirklich leid. Irgendwann tief in der Nacht schlief Seto endlich ein. Am nächsten Morgen wurden sie schon ziemlich früh geweckt. Frau Shima stand in Begleitung von Frau Kawai im Zimmer und weckte die Kinder aus ihren Träumen. Serenity standen schon wieder die Tränen in den Augen und Joey wischte sie einfach fort. „Schon gut, Schwesterherz, nicht weinen.“ Seto und Mokuba standen ein wenig abseits am Tisch und wussten nicht was sie sagen sollten. „Hast Du Deine Sachen gepackt, Serenity?“, fragte Frau Kawai kühl, Serenity nickte traurig und zeigte auf ihre Tasche. Frau Kawai nahm sie und verließ mit einem „Ich warte im Wagen, sei in einer halben Stunde draußen“ das Zimmer. Frau Shima schüttelte ein wenig wütend den Kopf und murmelte etwas, was sich stark nach „Was für eine merkwürdige Frau“ anhörte und Serenity fiel ihrem Bruder weinend um den Hals. „Ach Joey, ich will hier nicht weg, ich will Dich nicht alleine lassen, zwing mich bitte nicht dazu!“, doch Joey drückte sie sanft von sich. „Schwesterherz, ich kann nichts dagegen tun, auch wenn ich wollte, ich kann nicht. Es tut mir wirklich leid, aber Du musst nicht um mich weinen, bitte wein nicht!“ Serenity schluchzte ein wenig und Seto reichte ihr ein Taschentuch. „Danke, Seto, Du bist echt lieb!“ Seto nickte leicht und zog sich wieder an den Tisch zurück, Mokuba hatte Tränen in den Augen und ging mit hängendem Kopf auf Serenity zu, um sie dann etwas stürmisch zu umarmen. „Nicht traurig sein, kleiner Moki, ich geh ja nicht für immer.“, sagte Serenity und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Ich werd Dich schrecklich vermissen.“, schniefte Mokuba und wischte sich mit dem Ärmel seines Schlafanzuges über die Augen. „Ich weiß, Moki, ich Dich auch.“, erwiderte Serenity und schnappte sich ihre Anziehsachen und ihre Waschtasche, um sich im Waschraum für Mädchen umzuziehen. Ein paar Minuten später trat sie hinaus auf den Hof und verabschiedete sich noch mal von Seto, Mokuba, Frau Shima und ihrem Bruder, die alle draußen vor der Tür standen, die Anderen schliefen noch, denn es war noch reichlich früh. Als Serenity ins Auto zu ihrer Mutter stieg, hatte sie wieder Tränen in den Augen und auch Joey konnte seine Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Und als Frau Kawai ohne Abschiedsworte mit dem Auto losfuhr, lief Joey hinterher und winkte seiner Schwester noch zum Abschied, während Serenity aus dem Fenster schaute und weinte. Als das Auto um die Ecke bog, blieb Joey stehen und lehnte sich erschöpft an die Mauer, die den Hof des Waisenhauses begrenzte. Seto und Mokuba standen am Tor, während Frau Shima mit langsamen Schritten zu Joey ging. „Komm bitte rein, Joey, Du musst etwas Essen, es gibt gleich Frühstück.“, sagte sie sanft, als sie sich zu Joey runterbeugte. Joey nickte leicht. „Ich komme gleich, Frau Shima, ich möchte jetzt aber eine Weile alleine sein.“ „Das verstehe ich sehr gut, Joey, aber Du solltest trotzdem nicht hier auf dem Boden sitzen, komm mit ins Haus, Du kannst Dich im Zimmer ein wenig ausruhen.“, sagte Frau Shima und zog Joey hoch. Er folgte ihr aufs Zimmer, reagierte aber nicht auf Setos und Mokubas tröstende Worte, als er alleine im Zimmer war, warf er sich auf sein Bett und weinte sich in den Schlaf. Er hatte keine Ahnung wann er seine Schwester wieder sehen würde und das machte ihn unsagbar traurig. Seto und Mokuba saßen derweil im Speisesaal und stocherten lustlos in ihrem Rührei rum, sie hatten keinen Hunger und machten sich Sorgen um Joey. „Ich hab Angst, Seto, Joey sieht so traurig aus, er wird das nicht überstehen.“, sagte Mokuba traurig und schaute aus dem Fenster. Seto seufzte. „Ich weiß, Moki, ich weiß, ich mach mir auch Sorgen um ihn, ich konnte fast die ganze Nacht nicht schlafen.“ Seto schob seinen Teller beiseite und stützte seinen Kopf in seine Hände. Er dachte darüber nach, was passieren würde, wenn jemand ihn und seinen Bruder adoptieren würde und sie Joey hier allein zurücklassen mussten. Er musste versuchen, Joey ebenfalls mitzunehmen, auch wenn er nicht mit ihm verwandt war, doch wer wollte schon drei Jungs auf einmal adoptieren? Traurig schüttelte Seto den Kopf, er müsste sich wahrscheinlich für einen entscheiden, er konnte unmöglich bei seinem Bruder und bei Joey bleiben. Auch wenn ihm die Entscheidung schwer fiel, würde er wohl bei seinem Bruder bleiben, sollte jemand ihn adoptieren, alleine lassen würde er Mokuba auf keinen Fall, auch wenn das bedeuten sollte, das Joey alleine hier im Waisenhaus bleibe müsste. Zumindest würde er versuchen eine mögliche Adoption so weit wie möglich hinauszuzögern, doch verhindern konnte er das unmöglich, das wusste Seto genau und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Trotzdem würde er versuchen Joey ein wenig über den Verlust seiner Schwester hinwegzutrösten, solange er die Möglichkeit dazu hatte, auch wenn es sicher schwer sein würde. Nach dem Frühstück gingen Mokuba und Seto hinters Haus um nachzudenken wie sie Joey am besten aufheitern konnten. „Hast Du vielleicht irgendeine Idee?“, fragte Mokuba, doch Seto schüttelte traurig den Kopf. „Mir fällt absolut nichts ein.“ „Vielleicht sollten wir ihm etwas schenken, etwas was ihn vielleicht ein wenig von seinem Schmerz ablenkt.“, sagte Mokuba. „Aber Du weißt doch, dass wir kein Geld haben!“, erwiderte Seto und Mokuba nickte. „Ja, ich weiß, aber wir könnten doch auch etwas basteln, wie wäre es mit einem Anhänger, oder so etwas Ähnliches?“ Seto überlegte einen Moment. „Hm, die Idee ist gar nicht so schlecht, vielleicht könnten wir unsere Namen eingravieren, oder was meinst Du?“ „Das ist super, Seto, so machen wir das, ich hab letztens im Schuppen ein paar alte Aluplatten gefunden, die könnten wir zurechtschneiden und da etwas reinzuschnitzen dürfte kein Problem sein.“ Mokuba hüpfte aufgeregt durch die Gegend, aber Seto hielt ihn zurück. „Wir sollten zuvor mit Frau Shima darüber reden, sie hilft uns bestimmt dabei.“ „Du hast Recht, großer Bruder, lass uns sofort zu ihr gehen!“, erwiderte Mokuba und lief auch sofort los um mit Frau Shima zu reden. Nach einem kurzen Gespräch mit Frau Shima stand fest, dass der Hausmeister Herr Kasaki eine der Aluplatten so zurechtschneiden würde, wie es erforderlich war. Außerdem würde er auch die Kanten abrunden, die Namen von Mokuba und Seto eingravieren und das Wort Freundschaft in Kanji. Und dann würde er ein Loch in das fertige Amulett bohren, damit man später ein Lederband hindurch ziehen konnte. Am Abend sollte das Amulett fertig sein, damit Seto und Mokuba es an Joey verschenken konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)