Leben im Waisenhaus von Nightprincess ================================================================================ Kapitel 6: Gute und schlechte Nachricht! ---------------------------------------- Es war Anfang September, als Frau Shima mit einer Nachricht zu Joey und Serenity kam. Seto, Mokuba, Joey und Serenity befanden sich gerade im großen Spielzimmer und spielten Mau-Mau, als Frau Shima mit einem Brief hereinkam. „Joey, Serenity, ich habe eine gute Nachricht für Euch!“ Joey und Serenity schauten sie verblüfft an. „Eine gute Nachricht? Was für eine?“ Frau Shima lächelte. „Die Behörden haben endlich Eure Mutter gefunden, sie ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn, sie wohnt mit ihrer Familie in den USA, genauer gesagt in Florida, in einem großen Einfamilienhaus, in einer ziemlich feinen Gegend. Sie wird demnächst hierher kommen und Euch abholen.“ Joey riss erschrocken die Augen auf und dann legte sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht, plötzlich fing er an zu lachen. „Das ist ein Scherz. Das kann nur ein Scherz sein. So viel Glück können wir gar nicht haben!“ Doch Frau Shima zeigte ihm nur den Brief. „Du kannst es selbst lesen, steht alles hier drin und da ist auch ein Brief von Eurer Mutter dabei.“ Joeys Lachen erstarb und er schaute verwirrt auf den Brief, dann nahm er ihn und begann langsam den Brief vorzulesen. Als er fertig war, musste er sich erstmal setzten und Seto legte seinen Arm um Joeys Schulter. „Das ist doch wunderbar, Joey, dann kannst Du mit Deiner Schwester endlich ein normales Leben führen, das habt ihr Euch doch so sehr gewünscht.“ Serenity hatte nun auch ihre Überraschung überwunden und nahm Joeys Hand. „Genau, Seto hat Recht, jetzt können wir endlich normal leben und wir sind jetzt endlich wieder mit unserer Mutter zusammen!“ Doch Joey schüttelte nur etwas ungläubig den Kopf. „Das kann nicht gut gehen, sie hat doch schon einen Sohn, warum sollte sie jetzt noch einen Sohn haben wollen?“ „Aber Joey, Du bist doch auch ihr leiblicher Sohn, warum sollte sie Dich nicht wollen?“, fragte Seto erstaunt. Darauf wusste Joey keine Antwort und dennoch war ihm die Sache nicht ganz geheuer, er hatte so ein eigenartiges Gefühl, so als ob etwas Schlimmes passieren würde, etwas das sein Leben total durcheinander bringen würde und Joey hatte sich immer auf sein Gefühl verlassen können. Am nächsten Tag ging Joey mit Serenity, Mokuba und Seto zum Strand, Frau Shima hatte ihnen eine Aufsichtsperson zur Verfügung gestellt, die sich etwas abseits von den Vieren auf eine Bank auf der Strandpromenade gesetzt hatte. Joey nahm seine Schwester an die Hand und ging hinunter zum Wasser, Seto und Mokuba blieben in der Nähe der Promenade. „Was hast Du, großer Bruder?“, fragte Serenity, Joey seufzte leise. „Bauen wir eine kleine Sandburg zusammen?“ Serenity nickte lächelnd. „Gerne!“ Es verging eine halbe Stunde in denen keiner von beiden ein Wort sprach, sie bauten ihre Sandburg und vergaßen alles um sich herum, dann ergriff Joey das Wort. „Schwesterherz, versprich mir, dass Du, egal was passiert, immer ein braves Mädchen bleibst.“ Serenity schaute ihren Bruder erstaunt an. „Wie meinst Du das? Was soll schon passieren?“ „Versprich es mir einfach, Okay?!“, sagte Joey, Serenity nickte. „Natürlich tu ich das, ich werde immer ein braves Mädchen sein!“ „Und wenn ich mal nicht da sein sollte, dann darfst Du mich trotzdem nicht vergessen!“, meinte Joey. „Warum solltest Du mal nicht da sein?“, fragte Serenity erschrocken. Joey schaute sie mit einem ernsten Blick an, so dass Serenity ein wenig Angst bekam und heftig nickte. „Ich verspreche Dir, dass ich Dich nie vergessen werde, Du bist doch mein Bruder, wie könnte ich Dich denn jemals vergessen?“ Joey lächelte ein wenig und Serenity streckte ihre Hand aus. Joey streckte seine ebenfalls aus und sie verharkten ihre kleinen Finger ineinander. „Lasst uns etwas schwören!“, sagte Serenity. „Wir werden uns niemals vergessen, ganz egal was passiert, wir gehören zusammen!“ Joey nickte. „Für immer und immer!“ Seto und Mokuba hatten das Gespräch von weitem mit angehört und Mokuba wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, er wollte nicht, dass Joey und Serenity gingen und doch war er froh, dass beide nun endlich mal Glück im Leben haben würden. 3 Wochen später stand dann Frau Kawai, ehemals Frau Wheeler, im Büro von Frau Shima und wollte ihre Kinder sehen. „Joey und Serenity werden sich ganz bestimmt über ihren Besuch freuen, Frau Kawai, sie waren schon die ganze Zeit total aufgeregt. Ich bin mir sicher, dass sie es sehr gut bei Ihnen haben werden.“ Frau Kawai nickte nur leicht. „Wir werden sehen!“ Frau Shima führte Frau Kawai nun in das Zimmer von Joey und Serenity, Seto und Mokuba befanden sich ebenfalls dort. „Joey, Serenity, das ist Eure Mutter, Frau Kawai, ehemals Wheeler!“ Joey streckte die Hand zur Begrüßung aus, doch seine Mutter ignorierte das einfach und sagte nur kalt: „Serenity, Du wirst mich in zwei Tagen in die USA begleiten, verabschiede Dich von Deinen Freunden und von Deinem Bruder, denn er wird hier bleiben!“ Damit verließ sie ohne ein weiteres Wort das Zimmer und hinterließ nichts als Kälte im Herz ihres verstoßenen Sohnes. Joey hatte noch immer die Hand ausgestreckt und starrte mit leeren Augen auf die geschlossene Zimmertür. „Joey! Joey hörst Du mich?“ Frau Shima versuchte verzweifelt ihn aus dieser Starre zu wecken, aber selbst das Rütteln an seiner Schulter hatte keinen Erfolg. Seto und Mokuba saßen am Tisch und waren unfähig etwas zu sagen oder zu tun und Serenity hatte sich auf den Boden gekniet und weinte herzzerreißend. Mit dieser Nachricht hatte keiner von ihnen gerechnet, außer Joey vielleicht. Jetzt wusste Serenity auch, was Joey gemeint hatte, als er so ernst war am Strand. >Er hat es geahnt, er hat es geahnt!<, dachte sie verzweifelt und ihre Tränen tropften unaufhaltsam auf den Fußboden. Joey stand noch immer wie erstarrt im Zimmer, bis Seto sich seiner annahm und ihn sanft an den Schultern packte und zum Bett schob. „Ich kümmere mich um ihn, Frau Shima, sprechen Sie noch mal mit seiner Mutter, vielleicht können Sie dafür sorgen, dass Joey doch in die Familie aufgenommen wird.“ Frau Shima nickte und verließ gefolgt von Serenity und Mokuba das Zimmer. Seto legte sich unterdessen neben Joey ins Bett und zog ihn sanft in seine Arme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)