Leben im Waisenhaus von Nightprincess ================================================================================ Kapitel 3: Schlimme Alpträume! ------------------------------ „Serenity ist nicht da, Vater, Du kannst sie nicht schlagen, schlag lieber mich, wenn Du das so dringend brauchst!“ Joey bekam einen Schlag ins Gesicht. „Sag mir, wo sie ist?“ „Nein, ich werde Dir nicht sagen wo sie ist!“ Ein Schlag in den Magen. „Dann wirst Du halt dran glauben müssen, missratener Sohn, räudiger Bastard!!“ Joey bekam eine Faust ins Gesicht und hörte wie seine Schwester schrie: „Lass ihn in Ruhe, Vater!“ „Serenity geh wieder in den Schrank, hörst Du, Du sollst Dich verstecken!!“, schrie Joey. „Nein, großer Bruder, ich lass Dich nicht allein!“ Serenity fing an zu weinen und wurde plötzlich an den Haaren gezogen. „Wo hast Du gesteckt, dumme Göre.“ „Fass sie nicht an Vater, oder Du wirst es bereuen!“, schrie Joey und erntete nur ein gehässiges Lachen. „Ha, was willst Du schon tun, Bastard?“ Joey bekam einen Tritt und taumelte nach hinten, aber er rappelte sich wieder auf und biss in das Bein, das eben nach ihm getreten hatte. „Au, verdammter Bengel, was fällt Dir ein mich zu beißen, das wirst Du mir büßen!!“ Serenity flog durch die Tür ins Kinderzimmer und die Tür wurde abgeschlossen. „Lass ihn in Ruhe, tu ihm nicht weh Vater!,“ schrie sie und hämmerte gegen die Tür. „Halt die Klappe, Göre, sonst bist Du auch dran!!“ Joey wurde gepackt und gegen die Wand geworfen. „Hast Du noch einen letzten Wunsch, Köter?“ „Ja, Du sollst verrecken Vater, stirb und lass uns in Ruhe!!“, schrie Joey voller Hass und Verzweiflung. „Ha, das hättest Du wohl gerne, verdammter Bengel, Dir werde ich schon noch Benehmen beibringen!“ Wieder ein Tritt und noch einer und noch einer, Joey rührte sich nicht mehr, Schritte erklangen, eine Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen, dann war alles ruhig. „Joey, ist alles in Ordnung? Joey? JOEY!!“, schrie Serenity. Joey erhob sich mühsam. „Ja, Schwesterherz, es ist nicht so schlimm, Vater ist weg, warte, ich mach die Tür auf.“ Langsam schleppte er sich auf die Tür zu und drehte den Schlüssel um, seine Schwester stürmte sofort raus und fing bei Joeys Anblick an zu weinen. „Hör auf zu weinen, kleine Schwester, es ist nicht so schlimm.“ „Joey? Wach auf. Joey!“ Joey öffnete die Augen und starrte erstaunt in zwei blaue Augen, die ziemlich besorgt aussahen. „Was ist los? Ist was passiert?“, fragte er, doch Seto schüttelte nur leicht den Kopf. „Nein, aber Du hattest wohl einen schlimmen Alptraum, Du hast ständig geschrieen und Dich hin und her gewälzt.“ Joey drehte sich zur Wand. „Es ist nichts, es war nur ein Traum, nichts weiter.“ Seto drehte Joey wieder zu sich um. „Das glaub ich Dir nicht, Frau Shima hat uns erzählt, was mit Deinem Vater los war, Du brauchst mir also nichts vor zu machen, Joey.“ Setos Stimme klang sehr besorgt. Joey lächelte leicht und meinte: „Mach Dir um mich mal keine Sorgen, Seto, es ist alles vorbei, mir geht‘s gut, ehrlich.“ Seto legte den Kopf leicht schief. „Soll ich heute Nacht bei Dir schlafen? Vielleicht verschwinden die Alpträume ja.“ Joey überlegte kurz und lächelte dann. „Klar, warum nicht.“ und rutschte ein wenig zur Seite. Seto kroch unter Joeys Decke und zog Joey in seine Arme. „Gute Nacht, Seto und Danke.“ „Kein Problem, Joey, schlaf gut, ich pass auf Dich auf.“, meinte Seto und streichelte sanft durch Joeys blonde Haare. Keiner von beiden bemerkte, dass zwei Augenpaare das Ganze beobachteten und ein wenig in der Dunkelheit funkelten, bevor sie sich mit einem amüsierten Glitzern wieder schlossen. Am nächsten Morgen erwachte Joey in Setos Armen und war zuerst ein wenig erschrocken, erinnerte sich aber wieder an den Alptraum und wie Seto ihn dann trösten wollte. Seto erwachte in diesem Moment ebenfalls und schaute fasziniert in die braunen Augen, die ihn erstaunt anfunkelten. „Na, hat‘s geholfen?“, fragte er mit einem Lächeln. Joey nickte dankbar. „Hm, hat geholfen, der Alptraum ist nicht mehr wiedergekommen.“ „Lass uns aufstehen, bevor die anderen wach werden.“, meinte Seto und erhob sich aus dem Bett, Serenity und Mokuba schienen noch zu schlafen. Joey erhob sich ebenfalls und streckte sich erstmal, er ging zum Fenster und öffnete es. Seto ging zu dem Kleiderschrank, den er sich mit Joey geteilt hatte und holte für sich und Joey Waschzeug und neue Kleidung raus. „Kommst Du mit in den Waschraum, Joey?“ Joey, der noch immer am Fenster stand, drehte sich um und nickte. „Bin schon unterwegs, Seto.“ und verließ hinter ihm das Zimmer. Die beiden Jungs hatten gerade das Zimmer verlassen, als sich ein schwarzer Kopf vom oberen Bett hinunter beugte. „Hab ich es Dir nicht gesagt, Serenity, mein Bruder kann Deinen Bruder doch leiden, auch wenn er es nicht zugeben würde.“ „Ja, Du hattest Recht, Moki!“, meinte Serenity lachend. Mokuba sprang von seinem Bett nach unten und setzte sich auf einen Stuhl. „Und dabei sind wir erst seit zwei Wochen hier, normaler Weise braucht Seto immer sehr lange, bis er sich mit jemanden anfreundet.“ Serenity erhob sich von ihrem Bett und setzte sich auf die Bettkante. „Na, mein Bruder ist halt was Besonderes, er hat mich immer vor meinem Vater beschützt und dafür mächtig viel Schläge einstecken müssen.“ Sie senkte traurig den Blick und lächelte dann wieder. „Aber das ist ja jetzt vorbei, Vater wird uns nie wieder etwas antun können. Und Freunde haben wir jetzt auch.“ Mokuba lächelte sie an und nickte eifrig. „Und darüber bin ich auch ganz doll froh, Serenity.“ „Ich auch, Moki.“, meinte Serenity und lächelte breit. Seto und Joey waren unterdessen im Waschraum für Jungen angekommen, es war außer ihnen niemand dort, es war auch noch ziemlich früh am Morgen. „Hast Du diese Alpträume öfter?“, fragte Seto ein wenig besorgt. „Manchmal, nicht zu oft.“ Joey zog sich seinen Pyjama aus und stieg in die Gemeinschaftsdusche, Seto folgte ihm kurz darauf. „Stammen die ganzen Narben an Deinem Körper von Deinem Vater?“ Joey lief etwas rot an, als er merkte, dass Seto ihn beobachtete. „Ja, er hat mich ziemlich oft verprügelt, aber zum Glück konnte ich Serenity vor ihm beschützen, jedenfalls meistens.“ Seine Stimme klang traurig, nicht so fröhlich wie sonst. Seto ging etwas näher an Joey heran und zog ihn dann einfach in seine Arme, dass sie beide gerade nackt waren, ignorierte er einfach. Joey wollte sich zuerst aus der Umarmung befreien, unterließ es dann aber und legte seinen Kopf auf Setos Schulter. Als die Türklinke runtergedrückt wurde, sprangen beide auseinander und taten so, als wäre nichts gewesen, glücklicherweise war es nur Mokuba, der sich ebenfalls duschen wollte. Serenity war währenddessen im Waschraum für Mädchen. „Ähm, stör ich gerade?“, fragte Mokuba. „Nein, Moki, komm rein, ist noch genug Platz hier!“, meinte Joey lachend und Seto wunderte sich wieder, wie Joey es schaffte, trotz dem Leid, das er erfahren hatte, so fröhlich und unbeschwert lachen zu können. Er schüttelte den Kopf und wusch sich nachdenklich die Haare, er würde den Jungen sicher nie verstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)