Angels & Demons von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 14: Remember the Time ----------------------------- Als Kagome aufwachte, war sie allein. Sie lag immer noch unter dem großen Baum, neben seinen großen Wurzeln, wo sie sich gestern Nacht zum Schlafen hingelegt hatte. Doch der Platz an dem Stein war leer. Zumindest beinahe, denn was sie dort liegen sah, überraschte sie: dort lag Tessaiga. Sofort war Kagome hellwach. Sie stand auf und nahm Tessaiga in die Hand. Inu Yasha musste es schlichtweg vergessen haben. Es sah genauso aus, wie sie es in Erinnerung gehabt hatte, wenn es nicht der tödliche Reißzahn war. Unscheinbar, alt, schrottig, doch trotzdem strahlte das Schwert eine sonderbare Energie aus. Das Schwert reagierte auf sie. Sie lächelte. Sie spürte das leichte Pulsieren des Schwertes in ihrer Hand. Ihre Haut kribbelte. Do you remember When we fell in love We were young And innocent then Do you remember How it all began It just seemed like heaven So why did it end? In dem Moment trat Inu Yasha zurück auf die Lichtung und Tessaigas Zauber verschwand. Als er Tessaiga in ihrer Hand erblickte, blieb er wie erstarrt stehen. – Und die Zeit blieb stehen. Es war wie damals in der Schwarzen Feste, in dem einen Augenblick, der ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen war und den sie niemals mehr in ihrem Leben würde vergessen können; vor nicht allzu vielen Tagen, als sie sich wie jetzt hier auf der Lichtung gegenüber standen und sich fest in die Augen blickten, nicht gewillt, als Erster den Blick zu senken. Inu Yashas Blick hatte sich verfinstert und Kagome spürte an seiner Aura, wie wütend er wurde. Seine dunklen orangen Augen durchbohrten sie praktisch. „Leg es wieder hin“, knurrte er warnend. „Sofort!“ „Wieso sollte sich?“ Kagome schob wie ein kleines, trotziges Kind ihre Unterlippe vor. Sie wusste nicht mehr richtig, was sie tat, sie handelte nach Gefühlen, nach ihren Instinkten. Sie war inzwischen nur noch von einem Gedanken erfüllt, der ihr Handeln beeinflusste: Inu Yasha seine Erinnerungen wieder zu geben. Do you remember (I bet, you remember) Back in the fall (I bet you remember) We'd be together (I bet you remember) All day long (I bet you remember) Do you remember (I bet you remember) Us holding hands (I bet you remember) In each other's eyes (I bet you remember) We'd stare (I bet...) „LEG TESSAIGA WIEDER HIN!“ Im Unterbewusstsein wusste Kagome, dass sie es diesmal war, die das Zepter in der Hand hielt. Tessaiga würde sie beschützen, falls Inu Yasha sie angreifen sollte, selbst gegen seinen eigenen Herrn. Sie lächelte süffisant. Sie war ihm überlegen. „Erst beantworte mir eine Frage, Inu Yasha“, sagte sie. „Sag mir, wie du an Tessaiga gekommen bist.“ Die Frage traf ihn aus heiterem Himmel. „Das war als …“ Inu Yasha wusste es nicht, ganz im Gegensatz zu dem Mädchen, das vor ihm stand, wie ihm bewusst wurde. Er wollte sie gerade anfahren, da redete sie schon weiter. (Tell me) Do you remember the time When we fell in love Do you remember the time When we first met Do you remember the time (oh, why?) When we fell in love Do you remember the time „Sag mir, wie Sesshoumaru seinen Arm verloren hat.“ Die Fragen prasselten jetzt ohne Pause auf ihn ein, eine nach der anderen und keine von ihnen hätte er beantworten können. „Wo liegt das Grab deines Vaters? Wofür hat er Tessaiga schmieden lassen? Wer hat dich vom Goshinboku befreit? Wie hat man dir die Bannkette umgelegt? Wer hat Kikyo wieder zum Leben erweckt? Wie ist das Juwel zersplittert?“ Kagome kam immer näher auf ihn zu. „Sag mir, was vorher war, bevor du Hauptmann in Jagans Heer wurdest!“ Sie trat noch näher, das Schwert hielt sie fest umklammert. „Na los, sag es! Erinnere dich, Inu Yasha! Erinnere dich!“, beschwor sie ihn. „Genug! SEI STILL!“ Do you remember How we used to talk (Ya know) We'd stay on the phone At night till dawn Do you remember All the things we said like I love you so I'll never let you go Doch Kagome machte erbarmungslos weiter und konfrontierte ihn mit seiner Vergangenheit. Und Inu Yasha war machtlos dagegen. „GENUG!“ Inu Yasha lief auf Kagome zu, die Tessaiga beinahe wie in Angriffsstellung vor sich hielt, und prallte kurz vor ihr wie von einer Mauer ab und knallte mit dem Rücken auf einen Baumstamm. Er fluchte lautstark, als er sich wieder aufrappelte. Tessaiga pulsierte in Kagomes Händen. Es hatte Inu Yashas böse Absicht gespürt. Inu Yashas eiskalter Blick aus seinen dunklen Augen traf sie und er brannte ihr bis auf die Haut. „Das wird dir noch Leid tun“, zischte er böse und sprang im nächsten Moment in die Dunkelheit des Waldes, die alles verschluckte, was in sie hineingeriet. Do you remember (I bet you remember) Back in the spring (I bet you remember) Every morning birds would sing (I bet you remember) Do you remember (I bet you remember) Those special times (I bet you remember) They'll just go on and on (I bet you remember) In the back of my mind (I bet...) Kagome sank auf den Boden. Das ist ein Anfang, sagte sie sich. Es ist noch lange nicht geschafft, aber die ersten Schritte sind getan. Ihr war klar, dass sich mit Tessaiga das Blatt zu ihren Gunsten gewendet hatte. Sie steckte Tessaiga in ihren Gürtel. Inzwischen trug sie ähnlich wie Sango eine Kombination aus Kampfanzug und Kimono, der sie nicht beim Kämpfen behinderte und dennoch warm hielt. Dazu trug sie einen Umhang aus dem Fell der Ufui-Affen, die Kato hergestellt hatte, und ihre schwarzen Stiefel aus der Neuzeit. Sie sah sich um. Wo war Inu Yasha hin? Egal, der würde sie hier kaum alleine zurücklassen, also würde auch schon wieder auftauchen. Sie beschloss, sich nach etwas zu Essen umzusehen. Und Wasser wäre auch nicht schlecht. Ihre Kehle brannte, weil sie schon eine längere Zeit lang nichts mehr getrunken hatte. Sie hob ihren Köcher und ihren Bogen auf und hängte sie sich um die Schulter. Dann machte sie sich auf den Weg. Do you remember the time (oh why?) When we fell in love Do you remember the time When we first met girl Do you remember the time (oh why?) When we fell in love Do you remember the time Inu Yasha saß schwer atmend auf einem dicken Ast in der hohen Krone eines Baumes, nicht weit von Kagome entfernt. Er hatte sich kaum mehr unter Kontrolle; seine Gedanken und seine Gefühle waren in Aufruhr. Er war völlig verwirrt und im Moment nicht klar bei Verstand. Hätte ein Youkai Inu Yasha in diesem Zustand angegriffen, er hätte leichtes Spiel mit ihm gehabt. Erst mit der Zeit beruhigte sich Inu Yasha wieder. Er war wie in Schweiß gebadet und so erschöpft, als er hätte er den ganzen Tag lang ohne Unterlass gekämpft. Auch jetzt erst wurden seine Gedanken wieder klarer. Diese Miko will mich auf ihre Seite ziehen, wenn ich nicht aufpasse, legt sie noch einen Bann um mich. So etwas, wie eben, darf kein zweites Mal passieren, sonst bin ich ihr schutzlos ausgeliefert und ich weiß nicht, wie viele Kräfte sie besitzt, dachte er finster. Those sweet memories Will always be dear to me And girl no matter what they said I will never forget what we had Now baby „Lord Inu Yasha!“ Er sah auf. Vor ihm flatterte Sayuri, die Elfe, die für Jagan als Spionin arbeitete. „Was willst du?“, knurrte er unfreundlich. „Ich sollte Euch suchen, weil Kanna Euch nicht mit ihrem Spiegel ausfindig machen konnte, und Jagan-sama Bericht erstatten“, antwortete sie leise und angstvoll. Es war ihr anzusehen, dass sie große Angst vor Inu Yasha hatte. „Wo ist die Miko?“, fragte sie. „Auf einer Lichtung, nur ein paar Meter entfernt.“ „Gibt es Probleme? Es ist schon beinahe Mittag und Ihr rastet immer noch?“ Daraufhin schnauzte Inu Yasha sie an: „Das geht dich gar nichts an! Flieg wieder zu Jagan-sama und sag ihm, dass wir in den nächsten Tagen die Schwarze Feste erreichen werden. Und jetzt verschwinde, Sayuri!“ „Jawohl, Lord Inu Yasha.“ Die Elfe machte sich daran davonzufliegen und Inu Yasha alleine zu lassen. Seine Entschlossenheit wurde wieder geweckt: Sayuri hatte Recht; sie rasteten schon viel zu lange. Und er durfte sich nicht weiter wie eine verdammte Memme aufführen, wenn die Miko wieder einmal begann, irgendwelche Ammenmärchen über seine Vergangenheit zu erzählen. Damit kommst du nicht durch, Miko. Mich wirst du nicht auf deine Seite ziehen können. Inu Yashas Augen verfinsterten sich zu einem noch dunkleren Orange. Do you remember the time (When we fell in love Do you remember the time When we first met girl Do you remember the time (oh why?) When we fell in love Do you remember the time (remember, my baby) Er sprang vom Baum und stapfte zurück auf die Lichtung – und erstarrte mit in seiner Bewegung. Kagome war nicht mehr da. Sie war weg. Dieses Miststück! Sie muss doch eigentlich ganz genau wissen, dass ich sofort wieder einholen kann, wenn sie versucht zu fliehen. Natürlich war es für ihn ein Leichtes, ihre Spur in der Luft zu wittern und sie zu verfolgen. Zu seiner großen Überraschung hatte er sie allerdings bald gefunden, denn sie war gar nicht weit vom Rastplatz entfernt. Sie kniete an einem kleinen Bachlauf, um zu trinken und sich zu waschen. Sie wischte sich gerade den Mund ab, als er kam. Am liebsten hätte er sie geschlagen oder ihr eine andere Strafe auferlegt, doch inzwischen baumelte Tessaiga an ihrem Gürtel und deswegen war es ihm unmöglich, sie mit einer bösen Absicht anzufassen. Noch. Irgendwie würde er wieder Tessaiga zurückbekommen. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und legte ihr stattdessen nur die Handfesseln wieder um ihre Gelenke. „So etwas machst du nicht noch einmal, Miko! Ich warne dich, sonst wird es dir schlecht ergehen“, bellte er sie an. Sie sah ihn an. „Ich heiße Kagome“, sagte sie nur. Er erwiderte nichts, sondern wandte sich ab und ging vor. Es folgte ein heftiger Ruck am Seil. Schweigend ging Kagome hinter ihm her. Do you remember the time ('cause I remember) When we fell in love Do you remember the time (all in my mind, girl) Do you remember the time (oh, why?) When we first met girl Do you remember the time (remember, my baby) * * * „Was sagst du da, Sayuri?“, schnauzte Jagan sie an und funkelte sie mit dem einen Auge böse an, dass sie vor Angst beinahe gestorben wäre. „Kagome konfrontiert Inu Yasha mit seiner Vergangenheit?! Wenn das so weiter geht und sie nicht alsbald in der Schwarzen Festung ankommen, könnte Inu Yasha anfangen sich wieder zu erinnern. Das wäre der Anfang vom Ende!“, rief er entsetzt. Ruhelos marschierte Jagan in seiner Kammer auf und ab, um eine Lösung für das Problem zu finden. Ich muss um jeden Preis etwas unternehmen, dachte er, sonst erreicht Kagome ihr Ziel noch, wenn ich zögere. Dieses Risiko darf ich nicht eingehen; wer weiß, wie stark Inu Yashas selbst auf errichtete Barrieren zu seinem Erinnerungsvermögen sind. Jagan überlegte eine lange Zeit. „Sayuri“, wandte er sich wieder an den Schmetterlings-Youkai, welche immer noch im Raum war, „flieg sofort zurück zu Inu Yasha und Kagome. Und erstatte mir Bericht, wenn etwas passiert. Aber vorher gehst du noch zu Chiyo und schickst sie hoch zu mir.“ „Natürlich, Jagan-sama.“ Sayuri verschwand wieder. * * * „Ich kann nicht mehr“, maulte Kagome und blieb stehen. Doch ein weiterer Ruck am Seil ließ sie wieder vorwärts taumeln und beinahe wäre sie über eine Wurzel gestolpert. Ärgerlich stieß sie hervor: „Osuwari!“ Somit lag Inu Yasha ein weiteres Mal auf dem Boden und funkelte das Mädchen gefährlich an, welches ihn überlegen anlächelte, was ihn noch rasender als ohnehin schon machte. Als die Wirkung der Kette nachgelassen hatte, sprang er auf und rannte auf Kagome – und wieder aktivierte sich Tessaiga und schmiss Inu Yasha gegen einen Baum. Es krachte so gewaltig, dass der Baum schwankte. Remember the times Ooh Remember the times Do you remember Remember the times On the phone you and me Remember the times Till dawn, two or three What about us Kagome seufzte. „Wann gibst du endlich auf?“, sagte sie. „Niemals.“ Inu Yasha knurrte und rappelte sich auf. „Bitte, wie du willst. Osuwari.“ Und es gab ein zweites Loch. „Eines Tages wird dir das noch Leid tun.“ Kagome ging weiter und sagte im Vorbeigehen: „Wir werden sehen, Inu Yasha, wer am Ende gewinnt. Doch im Moment habe ICH die Trümpfe und du nicht.“ „Glaub ja nicht, dass ich mich so einfach geschlagen gebe, Mädchen.“ Er überholte sie und warf ihr einen weiteren hasserfüllten Blick zu. Bei diesem Ausdruck in seinen Augen musste Kagome sich erneut zwingen sich erneut zu sagen, dass das nicht der Inu Yasha war, den sie liebte, oder zumindest diese Persönlichkeit. „Ich heiße Kagome und das weißt du, Inu Yasha“, erinnerte sie ihn erneut. „Keeeh!“ Remember the times Do you, do you, do you, Do you, do you Remember the times In the park, on the beach Remember the times You and me in Spain Remember the times What about, what about... Stur ginge beide weiter durch den dunklen Wald und kämpften sich durch das beinah undurchdringliche Unterholz. Einige Zeit herrschte Ruhe, denn beide waren in ihren eigenen Gedanken versunken, aber auch nur solange, bis Kagome stehen blieb und sich auch weigerte weiter zu gehen, als Inu Yasha wieder am Seil zog. „Beweg endlich deinen verdammten Hintern her!“, brüllte er dann, als seine Nerven rissen. Kagome funkelte ihn an. „Ich kann nicht mehr und ich hab Hunger!“ „GEH ENDLICH WEITER – VERDAMMT!“ „OSUWARI!“ Und das ganze Theater ging von vorne los … Natürlich hatten weder Inu Yasha noch Kagome bemerkt, dass sie verfolgt wurden, denn wenn es jemand verstand, sich zu tarnen, dann war es das Volk der Schmetterlings-Youkai. Sayuri beobachtete das seltsame Gespann schon seit geraumer Zeit, wie sie durch den Wald zogen und konnte eigentlich nur noch den Kopf über die beiden schütteln. Solche zwei Streithähne habe ich noch nie erlebt. Die streiten sich, als wären sie bereits ein altes Ehepaar, dachte sich Sayuri insgeheim, doch sie würde sich hüten, dies laut auszusprechen. Aber wer hätte das gedacht, dass jemand es schaffen würde, ihren kalten Hauptmann so auf die Palme zu bringen wie Kagome? Remember the times Ohh...in the park Remember the times After dark...do you, do you, do you Remember the times Do you, do you, do you, do you Remember the times Yeah yeah Remember the times... * * * „Jagan-sama?“ Chiyo verbeugte sich tief. „Ihr wolltet mich sehen?“ „Du bekommst einen neuen Auftrag, Chiyo“, sagte Jagan tonlos, als er sie mit seinem roten Auge fixierte. „Inu Yasha ist gerade dabei die Miko Kagome in die Schwarze Feste zu bringen, doch es gibt gewisse …-“ Er hielt kurz inne, um die passende Formulierung zu suchen. „… Probleme vor Ort.“ „Welcher Art? Werden sie etwa angegriffen?“ „Nein, nein. Sie werden nicht angegriffen. Drücken wir es einmal so aus: Kagome hat einen gewissen … Einfluss auf Inu Yasha. Im Moment ist das nur ein kleines Problem, doch erreicht sie das, was sie will, ist es eine Katastrophe. Verstehst du das, Chiyo?“ Chiyo, nicht wissend, was dies alles bedeuten sollte, nickte. „Gut. Jetzt finde Inu Yasha und Kagome und bleib UM JEDEN PREIS bei ihnen, bis ihr die Schwarze Festung erreicht habt, verstanden? Mit deiner Gegenwart wirst du verhindern, dass Kagome ihren Einfluss auf ihn erweitert und sollte sie es dennoch weiter versuchen, dann stopf ihr das Maul.“ „Verstanden, Jagan-sama.“ Chiyo verbeugte sich und verschwand in einer Rauchwolke. Jagan, der allein zurückblieb, lächelte zufrieden über diese Entwicklung. * * * * * FORTSETZUNG FOLGT … Nach langer Zeit, man glaubt es kaum, ist endlich wieder ein neues Kapitel on gekommen. Ein Wunder! Ich habe momentan ein paar Problemchen, das zu schreiben, weil dieses Zwischending zwischen Erinnern und Nicht Erinnern sehr schwer zu beschreiben ist. Habt Nachtsicht mir, dass es so lang gedauert hat. Ich gelobe mich zu bessern! Ihr seid so geduldig mit mir, ich glaub es kaum! *knuddelz~* Bai bai Yena-chan PS.: Das Lied ist von Michael Jackson. Es heißt „Do You Remember The Time“. Hosted by Animexx e.V. 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