Under Control von shadowsky ================================================================================ Kapitel 2: Schmerz ------------------ Titel: Under Control Teil 2/? Autor: shadowsky Sonstiges: -san = Anrede für Herren und Damen, dt. Herr, Frau -kun = Anhängsel für junge Männer, manchmal auf für Frauen kursiv -> Traum -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Under Control Kapitel 2 - Schmerz Es war dunkel um Toki, als er aufwachte. Aber so hatte er es noch nicht erlebt, denn zu sehen war nur sein eigener Körper, nichts um ihn herum, kein Licht. Vorsichtig schritt er etwas vor und streckte seine Hände aus, doch greifen konnte er nicht. Es war nichts da. Toki beugte sich um den Boden zu berühren, doch da war nichts, mit den Händen konnte er unter seine Füße fassen. Genau in diesem Moment verschwand der Widerstand, der ihn hielt und er fiel. Die Schwärze verfärbte sich langsam, sie wurde rot gepränkelt mit violetten Punkten. Und eine Sanftheit umfasste sein Herz. Er schloss die Augen und ließ sich fallen, bis er ein seltsames Geräusch vernahm, es klang wie ein Schrei, aber auch wenn es wie eine menschliche Stimme schien, so hatte es etwas tierisches an sich. Toki schreckte hoch, was war nur geschehen. Er legte sich eine Hand auf die Brust und hob seinen Kopf, so dass er starr nach vorne guckte, doch nur für einige Sekunden, dann schloss er die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Gleich würde Keiko rein kommen und ihn fragen, ob es ihm gut ginge, dann zur Schule und zusammen mit Yoshi etwas Chaos anrichten. Es würde ein ganz normaler Tag werden. Aber nichts geschah, keiner kam. Er sah sich um, die weißen Wände schienen ihn erdrücken zu wollen und eine unheilvolle Spannung lag in der Luft, von dem unangenehmen Geruch mal abgesehen. Die Tür wurde leise geöffnet eine kleine Frau betrat den Raum, sie wirkte bedrückt. Ihre leise Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück, "Miruhara-san, schön, dass sie wieder zu sich gekommen sind. Wie geht es ihnen denn heute?". Dafür erhielt sie einen verständnislosen Blick von Toki, der immer noch versuchte sie einzuordnen. Dann drang eine Stimme an sein Ohr, die ihm leise Worte zuflüsterte und mit der Zeit immer schwächer wurde. Er erkannte sie sofort. Die Stimme seiner Schwester Keiko. Als die Stimme dann erlosch, hatte er das Gefühl als wollte man ihm mit einem Hammer alle Erinnerungen von dem Umfall aufzwingen. Er verzog sein Gesicht schmerzvoll und hielt sich die Ohren zu und wieder wurde er von der Starre erfasst, doch dieses Mal gab er der inneren Ruhe in sich nicht nach. Nein, er konnte nicht verdrängen, was sein Körper unter allen Umständen vergessen wollte. Inzwischen war auch ein Arzt anwesend, der beruhigend auf Toki einredete, während die Schwester die Gardinen aufzog und einen Strauß Blumen zusammen mit einer Karte auf das Nachttischchen stellte. Der angenehme Geruch der Blumen ließ Toki aufsehen, er wusste sofort von wem die Blumen waren, dafür brauchte er noch nicht mal die Karte lesen. Denn nur Yoshi würde ihm weiß-rote Tulpen schenken. Nun trat der Arzt vor, "Miruhara-san, sie sind nach dem Unfall zusammengebrochen und waren nun drei Tage bewusstlos, wir konnten jedoch keinen physischen Grund ausfindig machen, weshalb sie auf Wunsch die Klinik verlassen können.". Toki riss die Nadeln aus seinem Arm und wandte sich an den Arzt, "Was ist mit Keiko?". Die Frage lag lange unbeantwortet im Raum und drückte die Stimmung erheblich, dabei bewegte sich keiner der Anwesenden, bis der Arzt sich räusperte, "Gmrgh, Für ihre Schwester kam jede Hilfe zu spät.". /Nein. Kei....Keiko!/, schmerzlich schloss er die Augen. Seine Schwester war Tod, genau wie seine Eltern. Sie hatten ihn alleine zurückgelassen, denn Großeltern besaß er nicht. Was sollte er jetzt bloß tun? Der Arzt sah Hilfe suchend zur Krankenschwester, doch diese schüttelte nur den Kopf. Was sollte sie auch tun. Toki seufzte und wandte sich nochmals an den Mann, "Was ist mit dem Autofahrer?". Eigentlich wollte er es gar nicht wissen, wollte nicht hören, dass es diesem gut ginge und er es überleben wird, oder warum er nicht bremsen konnte. Es sollte ihm doch egal sein, warum, also fragte er dennoch? "Die Unfallverursacherin verstarb letzte Nacht an ihren Verletzungen!". /Was? Aber... wie.../, er verstand nicht, "Das Auto hat doch nichts gerammt? Wie kann man da so schwer verletzt werden?". Der Mann im weißen Kittel nickte der Schwester zu, die daraufhin das Zimmer verließ. "Ihre Verletzungen hatte nichts mit dem Unfall zu tun....", erklärte er langsam, dann holte er noch mal tief Luft, "...Die Polizei wird ihnen mehr dazu sagen können.". Für Toki machte so langsam alles keinen Sinn mehr, weshalb er sich dem Schrank zuwendete und seine Sachen herauszog. Nun gut, es befand sich nur die Kleidung vom Unfalltag darin, doch was sollte man machen, es konnte ja keiner seiner nicht vorhandenen Verwandtschaft für ihn etwas herholen. Bevor er nun ging sah er sich noch mal zu dem anderen um, dabei hatte er aber schon die Hand an der Klinge. "Kann ich jetzt gehen?", fragte er schroff. Zuerst wirkte der Arzt so, als wollte er ihn aufhalten doch dann nickte er und lächelte freundlich. "Wenn sie es möchten.". Daraufhin hörte man nur noch die Tür wieder ins Schloss fallen. -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Yoshi tigerte wie wild umher, obwohl er sich lieber dem Sportunterricht widmen sollte, doch er musste immer noch an Toki denken. Als er vom Unfall hörte, war er anfangs völlig aufgelöst, denn er wusste, dass Keiko alles war, was Toki noch von seiner Familie hatte. "Yo-kun, weißt du schon was neues von Toki-kun?", fragte Yuto vorsichtig, denn auch wenn er bekannt war als einer der eingebildeten Schüler, so besaß er doch Taktgefühl. Er vermisste Toki sogar, denn keiner gab ihm so Konter wie er, aber er war viel zu stolz um zuzugeben, dass er Toki eigentlich recht sympathisch fand. Außerdem durfte er keine Schwäche zeigen, denn wenn dies seinem Vater zu Ohren kam, dann konnte er sich auf eine schöne Strafe gefasst machen. Gezielt überhörte der angesprochene die Worte des Schwarzhaarigen, erbarmte sich jedoch noch und blickte auf den anderen herab. "Nee, wollte heute noch mal hin.", er dachte gar nicht daran ihn zu fragen, ob er vielleicht mit wollte. Doch das schien dem anderen Jungen nicht zu stören. "Ach so, dann komm ich mit.", zwar bezweifelte er, dass es mit Yokashi-kun zusammen funktionieren würde, doch viel Lust alleine zu gehen hatte er auch nicht. Kurz bevor er sich wieder dem Unterricht zuwendete sah er, wie Yoshi sich durch seine blonden Haare fuhr und seine blau-grauen Augen zusammen kniff, ganz so, als wollte er ihn mit seinem Blick töten. -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- * -- Während der Blonde wütend vor sich hin stampfte, fragte er sich, was er nun wieder angerichtet hatte, dass er die Gegenwart von diesem Streber ertragen musste, der ihn ständig mit irgendwelchem Themen voll laberte, die er eh nicht verstand. "Katsuro-kun, kannst du auch mal irgendwas Interessantes von dir geben?", erkundigte sich Yoshi genervt. Hochnäsig lächelte Yuto. "Nur weil du damit nicht zu Recht kommst, heißt es nicht, dass es langweilig ist.", er sah zur Seite und erkannte, dass Yoshi wieder kurz vor dem Ausrasten war. Er liebte es Yokashi zu ärgern. /Nur mit der Ruhe, denk an was anderes!/, ermahnte sich Yoshi. Toki hatte ihm schon immer gesagt, dass er sich nicht immer so aufregen musste, denn genau das wollte Yuto doch. Er fing an irgendein Lied zu summen und ignorierte den Schwarzhaarigen bis zum Krankenhaus. Doch was er da erfuhr war ihm zu hoch. "Toki Miruhara? Der ist schon entlassen.", Yoshi und Yuto starrten die Frau an den Tresen erstaunt an. Dann blickten sie sich gegenseitig an und wussten nicht, was man dazu sagen sollte. "Am besten wir besuchen ihn bei sich zu hause!", schlug Yuto vor und schritt voraus hoffend, dass Yoshi ihm folgte. Kapitel 2 - Ende ~ Fortsetzung folgt ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)