Making the band von abgemeldet (Dir en Grey & Gazette) ================================================================================ Kapitel 3: Wer hat in meinem Bettchen geschlafen? ------------------------------------------------- So, da ist schon das nächste Kapitel... Mein Gott, jetzt, wo ich das nochmal gelesen habe ... schlecht! Nun gut, wie heißt es so schön: Aus Fehlern lernt man. Hier kommen meine Bassisten (die sich ja - wie bereits mehrfach erwähnt - einfach vorgedrängelt haben). Ich glaube, ich muß irgendwann nochmal eine Gazette FF schreiben, um mich bei Ruki zu entschuldigen ... Der Arme benimmt sich äußerst schräg. Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß am Lesen und laßt mir auch einen Kommentar da. Chapter 3: Wer hat in meinem Bettchen geschlafen? "Soll ich dich heim bringen?" fragte Kaoru Toshiya besorgt, nachdem sie die Bar verlassen hatten und unschlüssig vor der Tür standen. Der Bassist war kaum noch im stande, auf seinen eigenen Beinen zu stehen und stützte sich haltsuchend an der Hauswand ab. "Geht schon," murmelte er tapfer und unterdrückte ein Würgen. "Wo wohnt er denn?" fragte Reita neugierig, "Vielleicht könnten wir ein Taxi teilen," fügte er nach einem Blick in seinen beinahe leeren Geldbeutel hinzu. Die Getränkerechnung war astronimisch gewesen. Also nannten sie sich gegenseitig ihre Adressen. "Wow Kao," flötete Die, dem es den Umständen entsprechend noch gut ging und fiel dem Leader keck um den Hals, "Dann können wir uns ja einen Wagen teilen." Kaoru mußte lachen. "Machen wir das nicht immer?" Aoi wohnte nicht weit von Kyo und die beiden fuhren gemeinsam. Wie sich herausstellte, wohnten Reita und Toshiya tatsächlich keine zwei Straßen voneinander entfernt und so konnten die beiden auch ein Taxi teilen. "Der kommt allein aber nicht mehr in seine Wohnung," murmelte Kaoru dem Blonden zu. "Keine Sorge," entgegnete dieser, "Den schaff ich schon ins Bett," wobei er sich ein zweideutiges Grinsen nicht verkneifen konnte. "Ich weiß nicht," zweifelte Kaoru bei dem Anblick des stark angetrunkenen Gazettebassisten, "Toshiya sieht ziemlich fertig aus." "Wirklich. Ich bring' ihn schon sicher nachhause. Ist nicht das erste mal, daß ich eine Schnapsleiche ins Bett verfrachte." Diesmal lächelte er vertrauenerweckend und Kaoru stimmte zu. Ruki war ein wenig beleidigt, daß er allein fahren mußte. Sonst lag Uruhas Wohnung auf seinem Weg, aber der hatte ja schon so früh schlapp gemacht. Er wäre auch gern mit Kyo gefahren. 'Diese Heldenverehrung ist doch unnormal,' schalt er sich in Gedanken, konnte sich einen eifersüchtigen Blick auf Aoi aber nicht verkneifen, als dieser mit Kyo in einem Taxi verschwand. "Und nutzt die freien Tage gut. Wir wollen bald Ergebnisse wegen der Strafe," rief Kaoru ihnen nach, bevor er und Die ebenfalls davonfuhren. "Dann mal auf," meinte Reita zu Toshiya, als das dritte Taxi vorfuhr. Er legte sich einen Arm des Schwarzhaarigen um die Schultern, schlang ihm einen um die Hüfte und zog ihn so vorwärts. Im Auto jammerte Toshiya laut los: "Mir ist schlecht. Bitte nicht so schnell fahren und die Kurven nicht so schneiden." "Wenn der mir den Wagen vollkotzt," drohte der Fahrer, doch Reita wiegelte ab, "Das passiert schon nicht. Konzentrieren sie sich nur auf die Straße. Ich kümmere mich um ihn." Als der Fahrer die beiden vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses in dem Toshiya wohnte abgesetzt hatte, graute bereits der Morgen. Die ersten Vögel erwachten und zwitscherten ihnen fröhlich entgegen. "Wie ich die Viecher doch hasse," stöhnte der Dirubassist und hielt sich den Kopf. Nachdem er einige Male erfolglos versucht hatte, den Schlüssel in das Schloß zu stecken zischte Reita entnervt: "Gib mal her," und etwand ihm den Bund. Schnell öffnete er die Tür und zog Toshiya in das Treppenhaus. "Welcher Stock?" "Fünf" Der Blonde drückte den Knopf und sie warteten auf die Ankunft des Fahrstuhls, der ihnen den Aufstieg erleichtern würde. "Ist schon seit Tagen kaputt," murmelte Toshiya nach einer Minute des Wartens. Reita verdrehte die Augen und zog den Älteren die Treppe hinauf. Seine Welt begann, sich um die eigene Achse zu drehen und er zweifelte daran, daß er ihn sicher hinaufbekommen würde. Wie durch ein Wunder erreichten sie jedoch ohne schwere Stürze das Appartment. Reita schloß auf, trat ein und suchte den Lichtschalter, den Toshiya aber bereits reflexartig gedrückt hatte. Gemeinsam tapsten sie ins Wohnzimmer, wo der Blonde sich neugierig umschaute. "Is' nicht aufgeräumt," entschuldigte Toshiya das Chaos, "Ich habe keinen Besuch erwartet." Reita grinste. Bei ihm sah es ähnlich schlimm aus, doch mußte er das dem Schwarzhaarigen ja nicht gerade auf die Nase binden. Nachdem Toshi mit einer plumpen Handbewegung einige Klamotten von der Couch gefegt hatte, ließ er sich in die Polster fallen und klopfte mit der Hand neben sich, um Reita zu bedeuten, daß dieser sich auch setzen sollte. "Tut mir leid," begann der Ältere, "Ich bin ein schlechter Gastgeber, aber mir ist echt übel und ich würde jetzt gern ins Bett." Reita nickte und hoffte, daß die Welt aufhören könnte, sich so schnell zu drehen. 'Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob ich hier übernachten darf,' fragte er sich still, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. 'Das wäre wirklich frech.' "Willst du nicht hier pennen?" sprach Toshiya nun offen aus, "Ich meine nur, es wird ja schon hell und du bist auch nicht ganz nüchtern," erklärte er. "Danke, gern," entgegnete der Blonde erleichtert. Toshiya riß sich zusammen, kramte das letzte bißchen Anstand hervor, dessen er in seiner Verfassung fähig war und bot an: "Du kannst in meinem Bett schlafen. Ich bleib' auf der Couch." "Kommt doch gar nicht in Frage," wehrte der Jüngere ab und schüttelte den Kopf. "Keine Widerrede", befahl Toshiya, erhob sich und schlurfte in sein Schlafzimmer. Dort öffnete er den Kleiderschrank, zog ein altes T-Shirt und eine Boxershorts hervor und warf sie dem verdutzten Reita auf den Schoß. "Hier, ist vieleicht ein wenig zu groß, aber zum Schlafen reichts," nuschelte er und begann sich zu entkleiden. Bevor er den Blonden von der Couch scheuchte, um es sich dort bequem zu machen, sagte er noch großzügig: "Wenn du duschen willst, kein Problem. Handtücher sind irgenwo im Schrank. Im Kühlschrank steht 'was zum trinken und vielleicht findest du auch noch 'was eßbares. Nimm dir einfach was du brauchst." Dann kuschelte er sich in die Polster, zog sich die Wolldecke über den Kopf und das einzige, was der verwirrte Reita nun vernahm waren die gleichmäßigen Atemzüge seines Gastgebers, der anscheinend bereits fest schlief. Duschen verschob er auf morgen und so entkleidete er sich, streifte sich das geliehene T-Shirt über und warf sich auf das große Bett. In den Kissen hing noch der Geruch von Toshiya und Reita schnupperte daran. 'Riecht gut. Irgendwie süß und warm,' dachte er noch, bevor er sanft entschlummerte. Irgendwann erwachte Toshiya von einem gewaltigen Druck auf seiner Blase. Er stand auf und tapste mit geschlossenen Augen ins Bad. Draußen war es schon hell und das Licht brannte ihm auf der Netzhaut. Er war kein bißchen darüber verwundert, daß er auf der Couch lag, denn das passierte ihm öfter, wenn er durchgezecht hatte. Nachdem er die Spülung betätigt hatte, schlich er - noch immer mit geschlossenen Augen - in sein Schlafzimmer und ließ sich auf sein Bett fallen. 'Besser,' dachte er bei dem Anblick der heruntergelassenen Jalousien, die den Raum in ein mattes grau hüllten und war auch sogleich wieder eingeschlafen. Reita schlug die Augen auf. Etwas kitzelte ihn an der Nasenspitze. Er blinzelte und blickte in das friedliche Gesicht des schlafenden Toshiyas, der mit dem Gesicht ganz nah bei seinem lag. Er erkannte auch die Haarsträhne, die stur von dessen Kopf abstand und wohl für sein Erwachen verantwortlich gewesen war. Beinahe hätte er erschrocken gequiekt, doch er besann sich und betrachtete sein Gegenüber neugierig. Der Schwarzhaarige war wirklich hübsch. Die fein geschwungenen weichen Gesichtszüge, die ihm ein jungenhaftes Aussehen gaben wirkten im Schlaf noch viel attraktiver als bei Tag. 'Was denke ich hier nur?' fragte sich der Blonde entsetzt. Auch überlegte er, was der andere hier in dem Bett machte. Hatte er es nicht ihm überlassen? 'So nah riecht er noch viel besser, als seine Kissen. Ich brauche nur die Zunge herauszustrecken und könnte testen, ob er auch so gut schmeckt ... Oh mein Gott, bin ich pervers,' durchfuhr es ihn, doch als Toshiya leise schmatzte und ihm dessen Alkohol- und Zigarettenatem entgegenwehte, rümpfte er angewidert seine Nase. Prüfend hob Reita die hohle Hand vor seinen eigenen Mund, hauchte hinein und schnüffelte. 'Bah, auch nicht besser.' Sacht kuschelte er sich wieder in die Kissen und strich dem Schlafenden die störrische Haarsträhne aus dem Gesicht, damit diese ihn nicht wieder kitzeln konnte. Das leise Schnarchen von Toshiya lullte ihn sanft ein und bald gesellten sich seine eigenen gleichmäßigen Atemgeräusche dazu. Matt drehte Toshiya sich auf den Bauch und streckte seinen Arm von sich. Er spürte einen Widerstand und tastete danach. Er war warm und weich. Ruckartig öffnete er seine Augen und blickte in ein fremdes Gesicht. Erkenntnis sickerte in sein Hirn und er setzte sich auf, was sein Kopf mit einem dumpfen Pochen dankte. Müde rieb er sich die Schläfen und überlegte, was in der letzten Nacht passiert sei. Er war nachhause gekommen, hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und war nach einem Besuch im Klo in sein Bett gefallen. 'Scheiße!' Er hatte Reita ganz vergessen. Als er seinen Kopf wandte, um sich den Schlafenden genauer anzuschauen, blickte er in zwei geöffnete dunkelbraune Augen, die ihn fragend und auch ein wenig belustigt musterten. "Guten Morgen," hauchte der Jüngere und setzte sich ebenfalls auf. "Morgen," entgegnete Toshi matt und suchte nach entschuldigenden Worten. "Tut mir leid, normalerweise kann ich mich gut daran erinnern, wenn ich jemandem mein Bett zum Schlafen angeboten habe," brachte er hervor und lächelte freundlich. "Kein Problem," wehrte der Blonde ab, "Du siehst wirklich süß aus, wenn du schläfst," versicherte er sanft. 'Oh nein, habe ich das gerade laut gesagt?' Der Schwarzhaarige starrte ihn entgeistert an und Reita wünschte, daß er sich mit einem lauten Knall in Rauch auflösen würde. Der Gefallen wurde ihm aber nicht getan und so versuchte er zu retten, was noch zu retten war und plapperte weiter: "Aber dein Bier-Zigaretten-Atem ist übelerregend." Doch anstatt ein Lächeln über diesen Scherz zu erhalten, starrte Toshiya ihn nur verdattert an. Reitas Wangen brannten und er konnte spüren, wie er rot anlief. Hastig sprang er aus dem Bett, murmelte etwas wie "Ich geh' duschen" und verschwand im Badezimmer. Jetzt mußte Toshiya grinsen. 'Der ist aber niedlich, wenn er verlegen ist,' dachte er und schüttelte mit dem Kopf. Er selber schlurfte in die Küche, wo er erst einmal einen Kaffee aufsetzte. Es war schon früher Nachmittag, so lange hatten sie geschlafen. Bevor der Kaffe durch den Filter gelaufen war, löschte der Schwarzhaarige seinen brennenden Durst mit drei Gläsern Soda. Das man aber auch immer solch einen Brand haben mußte, wenn man gesoffen hatte. Als ihm das kühle Wasser über den Körper rann, fing Reita sich wieder. Warum machte Toshiya ihn denn so nervös? Es war doch gar nichts. Wie oft war er schon neben einem seiner Bandmitglieder aufgewacht und sie hatten darüber Scherze gemacht? 'Muß wohl am Alkohol liegen,' fand er und schlang sich ein Handtuch um die Hüften. Als er die Badtür öffnete, roch er frischen Kaffee und er schlich in die Küche. "Kann ich eine Tasse haben?" fragte er unschuldig und ließ sich auf einen Stuhl sinken. "Nö, ist nur für mich," scherzte Toshiya und stellte ihm einen Becher vor die Nase. Reita nahm einen Schluck und schloß genießerisch die Augen. Das tat wirklich gut. "Sag' mal .. Du hast nicht zufällig eine Zahnbürste?" Es war Reita sichtlich peinlich, aber er hatte einen verdammt schlechten Geschmack im Mund und er wußte nur zu genau, daß der Geruch nicht besser war. Toshiya überlegte kurz und nickte dann. "Ja, ich hab' immer eine in Reserve. Ich leg' sie dir hin." Reita lächelte ihn dankbar an. "Du kannst auch ein anständiges Shirt von mir haben, wenn du die Klamotten von gestern nicht noch einmal anziehen möchtest," bot er an, doch der Blonde wehrte ab. "Danke, aber das ist schon ok." Sie "frühstückten" noch gemeinsam und unterhielten sich über belanglose Dinge. "Ich sollte jetzt vielleicht lieber gehen," begann Reita zögerlich. Toshiya stimmte zu, doch hätte er gern noch mehr Zeit mit dem Jüngeren verbracht. Ihm war es, als kannten sie sich schon eine Ewigkeit. Sie standen auf ähnliche Musik, guckten die selben Filme und so weiter. Es gab aber keinen triftigen Grund, warum der Blonde noch bleiben müßte und so begleitete Toshi ihn zur Tür. Bevor er sie schloß rief er noch hastig: "Ich hab' mich noch gar nicht dafür bedankt, daß du mich nachhause gebracht hast. Dafür lad' ich dich demnächst mal zum essen ein oder so, ja?" Hoffnungsvoll blickte er dem Blonden in die braunen Augen. Dessen Herz machte einen kleinen Hüpfer und er entgegnete: "Gern. Wir telefonieren." Damit verschwand er. *** Während der Heimfahrt starrte Ruki gedankenverloren aus dem Fenster. Der Morgen graute schon und bald würde die Sonne aufgehen. Sie kündigte sich bereits mit einem bleigrauen Himmel an und hatte Mond und Sterne verdrängt. Er seufzte. Diese Stadt schlief nie. Nachtschwärmer waren auf dem Heimweg oder zogen zur nächsten geöffneten Bar. Wie im Zeitraffer lief alles an ihm vorbei und ihn befiel ein Gefühl der Melancholie. Er hatte einfach zuviel getrunken, sagte er sich. In seiner Wohnung angekommen schmiß er die Klamotten achtlos von sich und ließ sich auf sein Bett fallen. Einige Zeit wälzte er sich schlaflos umher und starrte an die weiße Decke. Leise summte er 'Funeral of Hearts' und dachte an den Auftritt von Kyo. Irgendwo tief in ihm hatte es etwas berührt. Etwas sehr empfindliches und es schmerzte ihn. Endlich legte sich der Schlaf mit der Schwärze des Vergessens über ihn und er entschlummerte. Die Sonne drängte sich durch seine Vorhänge, fand eine Lücke und schien ihm warm auf das Gesicht. Er legte einen Arm über die Augen, um sie auszusperren, doch es half nicht. Knurrend warf er sich auf die andere Seite und zog sich das Kissen über den Kopf, doch auch das half nicht. Er war wach. Mißmutig blinzelte er, gab seinen müden Augen Zeit, sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Er warf einen Blick auf seinen Wecker. Es war bereits Nachmittag und so beschloß er, endlich aufzustehen. Überraschenderweise verspürte er kaum mehr als ein dumpfes Pochen in seinem Schädel, was er wohl mit einem deftigen Frühstück und einer heißen Tasse Kaffee besänftigen könnte. Also schlurfte er in die Küche und aß. Mit jedem Bissen und jedem Schluck stieg seine Laune und er taperte ins Wohnzimmer, um die herumliegenden Kleidungsstücke einzusammeln und in den Wäschekorb zu stopfen. Beim Durchforsten der Taschen stieß er auf auf den Bierdeckel von Kyo. 'Ach ja,' erinnerte er sich und lächelte. Ob er ihn wohl jetzt schon anrufen sollte? Er verwarf den Gedanken jedoch und stieg lieber erst einmal in die Dusche. Ein wenig unschlüssig, was er jetzt tun sollte, schaltete er den Fernseher ein und zappte durch die Programme. Bei einer Quizsendung blieb er hängen und legte die Fernbedienung weg. Er fühlte sich, als hätte er eine schöne Frau kennengelernt und müßte nun den richtigen Zeitpunkt abwarten, um sie anzurufen. Rief man zu früh an, wirkte man verzweifelt; tat man es zu spät, desinteressiert. Wann wäre denn der richtige Moment, um sich bei Kyo zu melden? 'Scheiße, ich benehme mich wie eine läufige Hündin,' fluchte er in Gedanken und mußte über diesen Vergleich trocken lachen. Sein Blick fiel auf den Couchtisch, auf dem der Bierdeckel lag. Mit einer ruckartigen Bewegung drehte er ihn um und versuchte ihn zu ignorieren. Wie gern würde er jetzt eine Zigarette rauchen, doch er hatte es ja aufgegeben. In solchen Momenten vermißte er es schmerzlich. Es machte die Zeit des Wartens erträglicher. Sein Telefon klingelte. Mit dem Fuß angelte er den Höhrer vom anderne Ende des Tisches heran und drückte den grünen Knopf. "Ja?" fragte er nicht sehr höflich. "Ruki? Hier ist Uruha ..." "Ah, den Rausch schon wieder ausgeschlafen?" stichelte der Vocal. "Hör bloß auf. Ich weiß gar nicht, was gestern mit mir los war. Ich glaube, ich bekomme eine Erkältung. Und? Wie ist es ausgegangen?" "Unentschieden." "Aha," antwortete der Leader ein wenig enttäuscht. Er hätte so eine tolle Strafe für die Dirus gewußt, schwieg sich aber darüber aus und fragte weiter, "Und nun gibt es keine Strafe?" "Doch doch ... Eine Strafe für beide Bands und Kyo und ich müssen uns einig werden," erklärte Ruki und konnte sich den freudigen Unterton, den der Gedanke an ein mögliches Wiedersehen mit dem zierlichen Dirusänger bei ihm auslöste, nicht verkneifen. "So so ... na da bin ich ja mal gespannt. Gut, ich will auch nicht weiter stören. Denkt euch schnell etwas aus. Besser ist es ja, während wir frei haben. Wer weiß, wann danach wieder Zeit ist, um unsere Schulden zu begleichen." Damit verabschiedete der Leader den Sänger und überließ ihn wieder seinen Gedanken. 'Nein, heute werde ich Kyo bestimmt nicht anrufen. Das sähe wirklich verzweifelt aus,' versuchte Ruki sich selbst zu überzeugen. Um auf andere Gedanken zu kommen, entschloß er sich, ein wenig spazieren zu gehen. Es war so ein schöner Frühlingstag und er hatte ihn beinahe verschlafen. Also zog er sich eine Jacke über und verließ die Wohnung. Auf dem Weg in seinen Lieblingspark passierte er mehrere Zigarettenautomaten und eilte jedes mal hastig an ihnen vorüber. Das Verlangen nach einem Glimmstengel war seit jeher ungebrochen. Es war auch keine Hilfe, daß jeder seiner Bandmitglieder fröhlich weiter rauchte. Er fragte sich, wie Shinya das ertrug, aber dann fiel ihm ein, daß dieser ja nie geraucht hatte. Der Glückliche! Der Spaziergang war schön und er klärte seinen Kopf. Als er die Tür zu seiner Wohnung aufschloß, blinkte das Licht an seinem Anrufbeantworter. Er drückte den Knopf und lauschte der Nachricht, während er sich Schuhe und Jacke auszog. "Sie haben eine neue Nachricht," ertönte die mechanische Frauenstimme. "Hi Ruki, Kyo hier," stammelte es verlegen, "Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt ... Ach nee, dann würdest du ja rangehen. Naja, ich dachte, daß wir uns vielleicht bald treffen sollten .." der Dirusänger machte eine kurze Pause, schien nachzudenken und fügte dann hastig hinzu, "Solange wir frei haben. Vielleicht rufst du mich einfach mal an, wenn du wach bist. Ich bin wohl eh zuhause. Also dann!" Es klickte und die Nachricht verstummte. Ruki jubelte innerlich. So wurde ihm die quälende Entscheidung, wann er Kyo anrufen sollte abgenommen. Er griff zum Hörer ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)