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Die Weiße Schlange

von

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Absolution - Brother, where are though

Takeo hatte sich einen Weg bis zum Ufer des Hafenbeckens freigekämpft. Dort, so wusste er, focht sein Bruder Mamoru inmitten einer Gruppe schwarzgewandeter Ninja. Die Anzahl der Opfer in unmittelbarer Nähe dieser Kampfformation war beträchtlich.

Takeo stieg, während er sein Schwert wild um sich kreisen ließ, über die Leichen der vor ihm gefallenen Soldaten hinweg. Es war ein abgrundtief widerwärtiges Gefühl - mehr als einmal kam er ins Straucheln und konnte nur noch mit Mühe einen heimtückisch auf diese vorübergehende Schwäche abgezielten Angriff abwehren. Der unablässig herabströmende Regen und der böige Wind machten ihm zusätzlich schwer zu schaffen. Er blutete aus zahlreichen kleinen, jedoch auch zwei größeren Schnittwunden an Oberschenkel und Schulter. Seine Kampfausrüstung hing in Fetzen, den

Bein-Schutz auf beiden Seiten und den von seinem Schwertarm hatte er bereits verloren. Auch die Verletzung an seiner Brust war wieder aufgebrochen und machte dem jungen Samurai mehr zu schaffen, als er es zugeben wollte - als er zuzugeben bereit war. Er hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen.

Und mit grimmiger Entschlossenheit schlug er eine Schneise der Zerstörung in die Wand aus sich ihm entgegenstellenden Feinden. Die Tatsache, dass er mit verkehrter Klinge kämpfte bedeutete nicht, dass er seine Gegner verschonte. Takeo konnte diverse Knochen unter seinen wohlgezielten Hieben brechen hören und der eine oder andere Kämpfer brach vollkommen reglos zusammen. Doch auch der junge Samurai, dessen Kleidung und Haut nun dermaßen blutbesudelt waren, dass sie sich in der Farbe kaum von dem dunklen Rot seiner Haare unterschieden, hatte viele Hiebe und einige Treffer hinnehmen müssen.

Sein Atem ging schnell. Es hatte nicht sehr lange gedauert, bis er wieder in diesen ihm wohlbekannten Rhythmus von Zuschlagen, Parieren und Decken gefallen war, der ihm schon in Fleisch und Blut übergegangen war. Es war völlig unwichtig wie viel Zeit seit seinen Aktivitäten als Attentäter vergangen war - jetzt und hier kehrte Yamazaki Takeo zu seiner alten Stärke und Wendigkeit zurück. Er wurde vielleicht getroffen - und er war beileibe nicht unverletzlich oder gar unbesiegbar - aber die Gegner hatten meist kaum mehr Zeit als für einen einzigen Hieb.

Takeo mähte rund um sich her die Männer nieder, als wären sie nichts anderes als Kornähren, die er mit seiner Sense schnitt. Wer den "Roten Schatten" noch niemals kämpfen gesehen hatte, der wusste nicht, was einen wahren japanischen Schwertmeister ausmachte. Und doch - und das war ihm wichtig - war er vollauf bei Verstand. Es war nicht so, dass er als Hitokiri die Nerven verloren hätte - aber die Wut und der Rausch des Kampfes hatten ihn immer dermaßen beflügelt, dass er

weder Schmerz noch Tod gefürchtet hatte. Er hatte sich hinreißen lassen, hatte sich von seinem Zorn, den er damals für so gerecht hielt, mitreißen lassen. Und er war blind drauflosgestürmt, hatte niedergemetzelt was ihm im Wege stand - fortwährend die schmerzverzerrten Gesichter seiner so

schmachvoll ermordeten Zieheltern vor Augen.

Doch jetzt, Jahre später, verspürte er zwar auch Zorn - aber er war nicht so weltvergessen und alles verzehrend, wie das, was er damals empfunden hatte. Im Gegensatz zu seiner Zeit als Attentäter hatte er nun etwas, wofür es sich wirklich zu kämpfen lohnte - nicht nur bloße Rache.

Es war für Madoka. Es war für seine Freunde.

Und es war für Mamoru...

Für Madoka würde er kämpfen, für sie sterben, wenn es nötig sein sollte. Und er würde buchstäblich ALLES tun, um seinen Bruder zur Vernunft zu bringen, ihn als Menschen und als nächsten Verwandten wiederzugewinnen. Er war alles, was ihm von seiner glücklichen Kindheit geblieben war.

Alles, was ihn noch an seine Familie, seine Eltern erinnerte. Es war nicht mehr jene Bewegung von kaisertreuen Soldaten, die gegen die berüchtigte Shinsengumi und das Shogunat antrat, die sein Ansporn, sein Grund zum Schwert zu greifen darstellte. Nein, es waren diese ihm so wichtigen Menschen, die ihn zwar zum gefürchtetsten Schwertkämpfer auf diesem Schlachtfeld werden ließen, zugleich aber auch zu dem mit den vielleicht ehrenhaftesten und wichtigsten aller Absichten.

Er kämpfte um zu schützen. Nicht um zu töten.
 

Und als er das erkannte, unablässig weiterkämpfend, die blauen Augen fest auf den roten Haarschopf seines Bruders geheftet, da wusste er, dass er sein Ziel erreicht hatte. Seine Schuld würde niemals vollends getilgt sein. Aber sein Leben hatte wieder einen Sinn gefunden. Sein SCHWERTKAMPF hatte

wieder einen Sinn gefunden - oder überhaupt das erste Mal in seinem Leben. Wie hatte er auch nur EINE Sekunde daran denken können es aufzugeben, nur weil er dabei sterben könnte? Das hätte er vorher auch schon gekonnt.

Noch ein, zwei gewaltige, geschickt geführte Schwerthiebe - und dann stand er vor ihm. Genau wie damals, als Mamoru ihn festnehmen ließ. Und wieder war es der Hafen von Kyoto, der Zeuge der Auseinandersetzung werden würde. Es war, als würde der Kampf rings um sie her in den Hintergrund treten und tatsächlich leiser, unwichtiger werden.

Da standen sie nun. Zwei Brüder, wie sie sich ähnlicher nicht sein konnten - und die zugleich die unterschiedlichsten Wesen in sich bargen, die man sich nur vorstellen konnte. Zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Dunkel und hell.

Mamorus Gesichtsausdruck war unergründlich. Er sah Takeo schweigend entgegen. Auch Takeo schwieg. Er hatte sich trotz der nun starken Schmerzen hoch aufgerichtet, das Schwert auf die Brust seines Bruders gerichtet. Der Wind peitschte Takeos langes Haar und ließ die Klinge erzittern. Beide Männer waren vollkommen durchnässt und über und über mit Blut besudelt, ein Bildnis in schiefergrau und scharlachrot wenn ein Blitz die Szenerie erhellte.

Dann traten hinter Mamoru ein paar seiner Ninja-Kämpfer hervor, entschlossen sich auf den verhassten Feind zu stürzen - doch Mamoru hob die Hand.

"Haltet euch da raus!" Seine dunkelblauen Augen fixierten die des Zwillingsbruders, welche dieselbe Farbe hatten, jedoch einen gänzlich anderen Ausdruck zeigten.

"Dies ist mein Kampf."

Mamorus Blick zeugte von einer Wut und einem Hass, der tiefer gehen mochte, als man es sich vorstellen konnte, während Takeos Augen seine innere Zerrissenheit deutlich widerspiegelten: Würde er gegen den eigenen Bruder wirklich bis zum Tod kämpfen müssen? Gab es keinen anderen Weg, ihn zur Besinnung zu bringen?
 

Mamoru war nicht böse. Jedenfalls nicht nach Takeos Auffassung. Er war in seinem Leben misshandelt und auf übelste Weise enttäuscht worden, das hatte ihn verbittert und hasserfüllt werden lassen. Und er hatte sich das erstbeste Ziel für seine Wut gesucht, dass er kannte: Seinen Bruder. Takeo.

Und er selbst? Konnte Takeo jemals verzeihen, was Mamoru so vielen Menschen, darunter auch Madoka und Shido-san, angetan hatte? In seinem Zorn und seiner blinden Wut, entfacht durch Madokas verletzten Anblick und die Annahme, ihr niemals wirklich nahe sein zu können, hatte er damals, während der Auseinandersetzung bei Lord Ysidros Anwesen, die Beherrschung verloren. Wenn Shido ihn nicht zurückgehalten hätte wäre Mamoru jetzt tot. Doch nun, wo Takeo erfahren hatte, was wirkliche, wahre Liebe war, was es bedeutete für den anderen da zu sein, was VERZEIHEN bedeutete - denn er wurde geliebt TROTZ seiner vielen Fehler und seiner Vergangenheit - nun war er bereit auch Mamorus Vergangenheit, seine verzweifelten Taten, zu akzeptieren. Er wollte ihn nicht töten. Wenn er ihm vielleicht auch nie vergeben konnte - umbringen wollte Takeo ihn nicht.

Er war SEIN BRUDER. Sein EINZIGER noch lebender Verwandter. Und Blut war nun einmal dicker als Wasser.

"Mamoru...", sagte Takeo leise und im Toben des Kampfes und dem Heulen des Windes um sie herum verlor sich seine Stimme beinahe. "Mamoru, ich will nicht gegen dich kämpfen. Komm mit mir. Bitte. Lass und reden..."

Mamoru spie aus. Direkt vor Takeos Füße.

"Und ich will es zu Ende bringen, mein "lieber" Bruder! Alles was ich will ist, dich leiden zu sehen! Ich werde dich heute und hier, vor aller Augen, dafür büßen lassen, was du mir angetan hast!"

Seine Stimme klang rebellisch, jedoch seltsam heiser. Vor Zorn? Oder war da vielleicht noch etwas anderes... Etwas, was Takeos Bruder mühsam zu unterdrücken, zu verstecken versuchte?

"Was habe ich dir getan, außer vielleicht zu glauben, dass du tot seiest? Was habe ich denn getan, außer um dich zu trauern und mich Jahre später wild zu freuen, dass mein Bruder noch lebte? Ich frage dich: WARUM hasst du mich so, Mamoru? SIEH MICH AN, VERDAMMT NOCH MAL!"

Takeo war näher getreten und schleuderte ihm die Worte mitten ins Gesicht. Mamorus Lippen bebten. Seine dunklen Augen blitzten.

"DU hast mich im Stich gelassen!", war alles was er hervorstieß.

"Du hast mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte!"

"Mamoru, ich wäre zu dir gekommen! Aber du warst nicht mehr dort wo ich dich in jener Nacht zurückließ als ich kam! Und sie sagten mir, dass du..."

"Du warst ZU SPÄT!", schrie Mamoru nun außer sich. Sein Gesicht war wutverzerrt. Regen strömte über seine und Takeos Züge, reflektierte das Licht der aus dem dunklen Himmel herabzuckenden Blitze, als hätten sie eine Art bizarrer Masken auf.

"VIEL ZU SPÄT! Und jetzt ist all das nicht mehr wirklich von Belang - denn nun bist du ohnehin mein Feind! Wir KONNTEST du nur die neue Regierung unterstützen? Was für einen Lohn versprichst du dir davon, wenn du Männern wie dem senilen und feigen Sayan Shigeru..."

Takeo trat ohne Vorwarnung vor und schlug ihm heftig über den Mund. Mamoru zuckte nicht zurück.

"Wage es nicht, schlecht von meinem Mentor zu sprechen!"

Erneut spuckte Mamoru aus. Diesmal sein eigenes Blut.

Erschrocken blickte Takeo auf seine erhobene Hand. Er war einfach zu impulsiv. Noch immer lauerte der Hitokiri in ihm, den er längst für Vergangenheit gehalten hatte. Irgendwo, in einer winzigen Ecke

seiner Seele wartete der Attentäter. Wartete auf seine Chance erneut hervorzutreten und Blut zu fordern. Er hatte wirklich geglaubt... Nachdem er Madoka...

Takeo schüttelte irritiert den Kopf. Er MUSSTE das hinter sich lassen!
 

Er ließ die Hand sinken.

Mamoru lachte. Es war ein leiser, äußerst herablassender Laut. Er stieß Takeo von sich und höhnte:

"Und du willst der "Rote Schatten" sein, von dem sie sprechen? Das ist einfach nur lächerlich. Ein paar Hiebe mit den Fäusten austeilen? Ist das alles was du drauf hast, mein "Bruder"?"

In seinen letzten Worten lag so viel Verachtung, wie sie Takeo noch nie bei einem Menschen gehört hatte.

"Du bist ein NICHTS! Ein Niemand!", schrie Mamoru, jetzt wieder vollkommen außer sich.

"Allein dich anzusehen macht mich krank! Kannst du mir vielleicht mal erklären, wen sonst auf der Welt ich hassen sollte, wenn nicht dich? Weißt du, was man mir angetan, was man mir genommen hat? Es geht hier nicht nur um die Misshandlungen, die man mir zufügte. Nicht einmal um die Vergewaltigungen und die Foltermethoden, denen man mich unterzog. Nein, man hat mir meine KINDHEIT genommen! Sag mir, warum habe ich, der ich mich aus der Gosse hochgearbeitet habe, nichts und du, der alles hätte erreichen, der ALLES hätte haben können, warum du dich dafür entschieden hast Leute im Auftrag einer völlig aus der Luft gegriffenen Regierung zu ermorden? Du

wurdest ja sogar berühmt für deine Taten!"

"Be... rühmt...? Mamoru, was REDEST du denn..."

Doch Takeo wurde sofort wieder unterbrochen. Mamoru schien sich in Rage geredet zu haben.

"Oh, doch berühmt, Takeo! ICH wollte so werden wie du. Das war bereits in unserer Kindheit so. DU warst mein Vorbild. Und du hast alles zerstört. Du hast dich zum Hampelmann der Revolution gemacht! Schwach, sehr schwach. Ich selbst habe mich dann bei der Shinsengumi als Samurai verdingt und bin in ihrer Hierarchie aufgestiegen - und was musste ich feststellen? Dass mein

"geliebter" Bruder für die Gegenseite kämpft und nicht nur das, nein, er war MAßGEBLICH an der Durchsetzung der verdammten Meiji-Gesetze verantwortlich! Diese Regierung verdankt dir ALLES, Takeo! Niemand beachtet jedoch was ICH für das Shogunat getan habe! Niemand zollt mir den Respekt, den ich verdiene! Dabei umfasst MEINE Lebenserfahrung weit mehr Bereiche und

Ereignisse, als dein kümmerliches Dasein als Hitokiri."

Schwer atmend stand er Takeo gegenüber.

"Ich werde dich töten. Nicht allein deshalb, weil du mich damals im Stich gelassen hast, nein. Sondern auch weil du jenes vollkommene, intakte Bild von dir zerstört hast, das ich in mir hatte. DU WARST IMMER MEIN VORBILD! Doch jenes perfekte Bild von dir, auf dem du für mich beinahe unerreichbar und unantastbar warst, ist zerstört worden. Für immer. DAFÜR hasse ich dich! Dafür, dass du trotz allem mehr Glück im Leben hast als ich. Dafür, dass du geliebt wirst, OBWOHL du so eine dunkle Vergangenheit hast. Dafür, dass du NIEMALS verstehen wirst, was ICH durchgemacht habe! Ich HASSE dich!"

Und Takeo erkannte mit schreckgeweiteten Augen, dass sein Bruder nahe daran war, in den Wahnsinn abzudriften. Er erkannte auch, wie unglaublich einsam jener Mensch sein musste, der hier vor ihm stand und ihm so ähnlich sah. Warum hatte er niemals etwas von dieser tiefen Verbitterung gespürt, wenn sie sich gegenüberstanden? Der Zorn und das Selbstmitleid hatten einen dunklen, abgrundtiefen Krater in seiner Seele entstehen lassen, in den der junge Mann nun abzustürzen drohte. Alles, was Mamoru antrieb war NEID. Der Blanke Neid auf ein Leben, dass er hatte führen wollen und es nicht gekonnt hatte, und von dem er nicht verstand, warum Takeo es nicht einfach geführt HATTE, der es jedoch sehr wohl gekonnt hätte...

Takeo KONNTE Mamoru nicht für diesen Neid hassen. Nein, er konnte ihn sogar verstehen. Aber was geschehen war, ließ sich nun einmal nicht mehr rückgängig machen. Wenn Mamoru JETZT nicht zur Besinnung kam, dann würde er schlicht und ergreifend verrückt werden. Wahnsinnig. Und vielleicht hätte Takeo seinen Bruder dann WIRKLICH und unwiderruflich verloren.
 

Er wollte vortreten, wollte Mamoru berühren, ihm irgendwie klar machen, dass er nicht allein war - dass er es in Wahrheit nie gewesen war. Aber Mamoru wich zurück. Sein Blick flackerte.

"Bringen wir es zu Ende!"

Und er hob die Klinge, wollte sich ohne Umschweife auf seinen verhassten Bruder stürzen - als wie aus dem Nichts plötzlich eine hochgewachsene, schlanke Gestalt vor ihm auftauchte. Den Rücken zu Mamoru blieb er mit ausgebreiteten Armen stehen.

Er. Der "Wolf von Mibu".

Aber wie sah er aus! Saito war überhaupt nur daran zu erkennen, dass er sein Schwert auf der

rechten Seite seines Waffengürtels trug, da er Linkshänder war. Seine Kleidung hing nur noch in Fetzen. Und er trug so üble Verletzungen, dass sich Takeo wunderte, warum er überhaupt noch lebte. Stellenweise konnte man das rohe Fleisch unter seiner aufgeschlitzten, zerschundenen Haut erkennen. Sein Körper schien eine einzige verbrannte Fläche aus schwärenden Wunden und strömendem Blut zu sein. Sein Gesicht... war eine rote Maske aus Schmerz und Wut. Seine Augen

funkelten und zeugten eindrucksvoll davon, dass sich tatsächlich noch immer Leben in seinem Körper befand - und er nicht etwa ein Dämon oder eine Geistererscheinung war.

Jedoch... Takeo wich unwillkürlich zurück. Da war NOCH etwas in Saitos Blick. Etwas Unaussprechliches. Etwas, das der junge Samurai noch nie zuvor gesehen hatte und das ihm

tatsächlich Angst machte. Takeo senkte sein Schwert.

Saito lachte. Es war ein widerliches, irgendwie "feuchtes" Geräusch, und über seine Lippen rann ein dünnes Rinnsal von dunklem Blut. Der Ausdruck in seinen Augen... Flackerte der Wahnsinn in ihnen?

"Habe ich dich endlich gefunden, "Roter Schatten".", sagte Saito langsam und brachte das Kunststück fertig, trotz der höchstwahrscheinlich qualvollen Schmerzen die er verspürte, zu lächeln und zufrieden zu wirken.

"Saito!", rief Mamoru und wollte sich an ihm vorbeischieben. "Verschwinde! ICH werde Takeo..."

"Yamazaki...", unterbrach ihn Saito leise, beinahe lauernd. "Lass mich das erledigen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass jemand wie du den Hitokiri besiegen könnte."

Zumindest in seinen letzten Worten lag unüberhörbarer Hohn. Mamoru knurrte wütend.

"Saito...", zog Takeo nun ihrer beider Aufmerksamkeit auf sich.

"Geh. Das ist eine Sache zwischen mir und meinem Bruder."

Der "Wolf von Mibu" hob verächtlich eine Augenbraue.

"Ich fürchte, das kann ich nicht zulassen. Du musst erst an mir vorbei."

Takeo trat vor.

"Erzähl mir nicht, dass du Mamoru beschützt, Saito. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand wie du je eine andere Person außer sich selbst schützt."

Erstaunlicher- und unerklärlicherweise schien dies Saito noch viel mehr zu erheitern als die Tatsache, dass er Takeo gestellt hatte. Er lächelte abgrundtief böse - zog ohne weitere Vorwarnung sein Schwert. Aber nicht, um es auf Takeo zu richten, wie der junge Samurai voll eisigem Schrecken bemerkte.
 

Plötzlich schien sich alles in Zeitlupe abzuspielen und hundertmal langsamerals normal, so als wäre er in seinem eigenen Albtraum gefangen und müsste hilflos zusehen, was sich vor seinen Augen abspielte. Er wollte sich bewegen - aber er kam kein Stück von der Stelle. Es war, als würde er versuchen durchein Meer aus klebrigem Sirup voranzukommen.

Saito drehte - scheinbar langsam - sein Schwert, um es in einer gewagten Bewegung unter seinem linken Arm hindurch mit beiden Händen nach hinten zu stoßen!

Mamoru hatte keine Chance.

Und noch während Takeo entsetzt den Mund öffnete, den Namen seines Bruders auf den Lippen, noch während die Zeit mit einem Mal wieder normal, beinahe sogar ZU schnell vor seinen Augen ablief, rutschte Mamoru von der Klinge, die sich tief in seine Brust gegraben hatte, und fiel schwer hinter Saito zu Boden. Er stöhnte gequält.

"Du hast Recht.", sagte Saito mit einem falschen Lächeln. "Ich beschütze Yamazaki nicht. Ich muss nicht einmal mehr so tun. Jetzt nicht mehr..."
 

Und in Takeos Seele raste der Attentäter heran. Er brach sich rücksichtslos einen Weg an die Oberfläche seines Bewusstseins, verlangte brüllend und tobend nach RACHE. Schnell, brutal und unaufhaltsam. Takeo schrie. Es war der unmenschlichste Laut, den man sich vorstellen konnte. Pure Agonie und abgrundtiefer Hass sprachen daraus - und er riss sein Schwert empor, die geschliffene Seite nach vorn gerichtet, sprang vor und schlug nach Saito, der jedoch geschickt auswich.

"Ja!", brüllte Saito euphorisch.

"Ja! Hier ist er nun endlich! Der Hitokiri! Der Mörder! ENDLICH! Komm und zeig mir deinen Hass! KÄMPFE!"

Takeos Gesicht war nun nicht minder hassverzerrt, als es das seines Bruders noch vor wenigen Minuten gewesen war. Eine beängstigende, grobe und karikaturistische Fratze des Zorns. Abrupt ging er in die Knie.

"RYO-SHOSEN!", schrie der junge Samurai aus vollen Lungen. Dann stieß er sich mit jener für ihn so berüchtigten, unnachahmlichen Geschwindigkeit vom Boden ab, sprang geduckt auf den "Wolf" zu und führte einen vernichtenden Hieb gegen dessen Kehle aus, der diesen auf derStelle enthauptet hätte, wären seine Reflexe weniger schnell gewesen. Saito drehte den Oberkörper, doch die Klinge des Attentäters riss stattdessen seine Brust auf, schleuderte ihn zurück.

Doch der Hitokiri war noch nicht fertig mit ihm. Saito ging ein weiteres Mal in seinem Leben unter den wilden Hieben des Attentäters zu Boden, konnte nur noch sein Schwert als Deckung verwenden,

und es würde nur noch Sekunden dauern, bis der Hitokiri erreicht hatte, was er wollte und Saito endgültig starb. Doch...
 

"Ta... keo..."

Die Stimme war so leise, so voll von Schmerz und Scham, das sie eigentlich unmöglich zu hören sein durfte in all dem Chaos, das hier am Hafen herrschte. Aber Takeo hörte sie dennoch. Er hörte sie so laut und deutlich, als würde derjenige, der sie ausgesprochen hatte, direkt neben ihm stehen.

Er erstarrte, die blutige Klinge hoch erhoben, Regen und Wind peitschten ihm sein eigenes Haar ins Gesicht.

Er blinzelte. Und noch einmal hörte er die Stimme seines Bruders. Schwach und kraftlos, jedoch nun eindringlicher als zuvor.

"Takeo... Tu... es nicht. Bitte..."

Takeo atmete schwer. Er schloss die Augen. Und als er sie wieder öffnete, da war dieser brodelnde Hass in ihm einem hilflosen, aber gerechten Zorn gewichen, einer Wut, auf die er alles Recht der Welt hatte sie empfinden zu dürfen. Der Attentäter hatte sich grollend und um sich schlagend einmal mehr hinter die unsichtbare Grenze zurückgezogen, die Takeo ihm selbst auferlegt hatte. Er war noch da, und er würde nun vielleicht wirklich für immer bleiben, seine Seele vergiften und bei der kleinsten Gelegenheit aus ihm hervorbrechen - aber die unmittelbare Gefahr war gebannt.

Dank Mamoru...

Da Saito reglos am Boden lag und es keinen weiteren Grund für ihn gab noch an diesem Kampf teilzunehmen, ließ er die Arme nun sinken, das Schwert entglitt seinen kraftlosen Fingern, fiel klirrend zu Boden.

"Takeo..."

Takeo verspürte einen unaussprechlichen Schmerz in der Brust. Mit schweren, langsamen Bewegungen drehte er sich herum, ging neben seinem Bruder in die Knie.

"Takeo... Bist du es?"

Mamoru hustete qualvoll, spukte Blut.

"I... ich kann nichts sehen! Bist du hier? Takeo! Bitte... ich... kann dich nicht sehen..."

In Takeo zerbrach etwas. Er griff nach Mamorus kalter, blutbesudelter Hand, versuchte seiner Stimme, trotz der nun unablässig über seine Wangen rinnenden Tränen, einen zuversichtlichen, beruhigenden Ton zu verleihen, versuchte den grausamen Schmerz zu ignorieren, der ihn innerlich schier zu zerreißen drohte.

"Ja, Mamoru. Ich bin hier. Ich bin bei dir, Bruder."

Mamoru weinte.

"Ich habe Angst, Takeo! Ich... will nicht... sterben! Ich WILL nicht sterben!"

Takeos Griff um die Hand des Bruders wurde stärker.

"Takeo... Bruder ich bereue, was ich getan habe! Es tut mir Leid! Ich... weiß..."

Wieder dieses qualvolle Husten, und diesmal bäumte sich sein gesamter Körper zuckend auf. Der Schmerz musste unerträglich sein.

"Ich weiß, dass... ich niemals mehr ungeschehen machen kann, was ich... Aber..."

"Ruhig, Mamoru. Sprich nicht weiter. Ich weiß, was du mir sagen möchtest. Und es ist gut. Ich werde Hilfe holen und dann..."

"NEIN!" Der Schrei war so angstvoll und hilflos wie qualvoll.

"Nein! GEH NICHT FORT! BLEIB BEI MIR! BITTE, TAKEO!"

Der junge Samurai starrte auf den Bruder in seinen Armen hinab, sah, wie mit dem Strom dunklen Blutes auch unablässig das Leben aus ihm herausfloss. Selbst wenn er einen Arzt gefunden hätte - er war sich nicht sicher, dass dieser noch etwas hätte ausrichten können.

"Gut, Mamoru.", flüsterte er leise. "Ich bleibe bei dir. Ich werde dich nicht allein lassen. Niemals wieder."

Mamoru wimmerte. Seine Hände zitterten unkontrolliert und Takeo verbarg sie in seinen eigenen, hielt sie fest.

"Versprichst du... mir das?"

Takeo nickte, bis ihm wieder einfiel, dass Mamoru es ja nicht sehen konnte.

"Ja.", sagte er mit einiger Verspätung. "Ja, ich verspreche es dir."

Mamoru lächelte verkniffen.

"I... ich liebe dich, Bruder.", er flüsterte nur noch. "Ich habe dich IMMER geliebt. Doch du Idiot hast das nie bemerkt. Ich... habe nicht verstehen wollen, warum du nicht da warst, als ich dich so sehr brauchte, wo du... doch sonst IMMER bei mir warst. Ich habe dich so sehr geliebt, dass ich... nicht ertragen konnte..., dass... du ein Mörder geworden warst... Ich MUSSTE dich dafür hassen..."

Takeos Schultern zuckten. Er trauerte lautlos.
 

Er hatte es gewusst. Tief in Mamorus dunkler Seele, da weinte ein kleines, verletztes Kind, das

alleingelassen und enttäuscht worden war, das sich auf ihn, Takeo, verlassen hatte. Und das ihn in Wahrheit liebte. Er beugte sich vor bis seine Lippen nur noch Millimeter von Mamorus Ohr

entfernt waren.

"Ich liebe dich doch auch, Mamoru. Du bist mein Bruder! Nichts auf der Welt wird das je ändern können."

Mamoru hustete, krümmte sich und würgte. Rasselnd holte er Luft, womöglich das letzte Mal.

"Dann... verzeihst du mir? Ich war... so ein..."

Mamorus Körper bäumte sich auf. Seine Hände umklammerten die Takeos für ein paar Sekunden so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Dann fiel sein Leib zurück in Takeos Arme, der Kopf zur Seite, und die Hände erschlafften im Griff seines Bruders. Takeo ließ ihn behutsam auf den Boden gleiten. Er legte die leblosen Hände auf die stillstehende Brust, bedeckte sie dann mit seinen eigenen und beugte sich vor. Seine Stirn berührte die eigenen zitternden Finger.

"Ich... verzeihe dir, Mamoru..."

Und er weinte.

Er weinte und weinte, wie er noch nie zuvor geweint hatte und bis er glaubtekeine Tränen mehr zu haben. Er vermeinte sekundenlang einen seltsamen Widerhall seiner eigenen Trauer in der Luft und in sich selbst zu spüren, als würde jemand, der ihm nahe stand in diesem Augenblick ebenfalls trauern. Aber das Gefühl war zu schnell vorbei, um es wirklich einordnen zu können.

Er hob das Gesicht in den Regen, der seine Tränen abwusch, der seine hilflose Wut abkühlte und seinen Kopf klärte. Er wusste nicht, ob er jemals wieder würde lachen können.

Er schloss Mamoru die gebrochenen Augen, strich ihm sanft das blutrote Haar aus dem Gesicht.
 

"TAKEO!", gellte ein Schrei wie aus weiter Ferne zu ihm herüber. "TAKEO! HINTER DIR!"

Wie in Trance blickte der junge Mann auf und sah mit Riesensätzen, rücksichtslos die Kämpfer um sich herum zur Seite stoßend, Yasha auf sich zukommen. Er fuchtelte wild mit seinem Schwert, das irgendwie verändert aussah. Aber das alles registrierte Takeo nur am Rande, wie in einem Traum, dessen wirkliche und einzig relevante Handlung soeben geendet hatte und aus dem es dennoch kein Erwachen geben würde. Das alles war so... irreal.

Aus dem Augenwinkel nahm der junge Samurai nun einen Schatten war, der sich hinter ihm erhob und sich drohend über seinen Rücken, seine Schultern legte.

"Verrückter IDIOT!", schrie Yasha, hatte Takeo nun endlich erreicht und warf sich ohne auch nur eine Sekunde im Schritt innezuhalten auf jenen dunklen Schatten, den Takeo nun mit mäßiger Überraschung als Saito Hajime identifizierte. Er fragte sich, warum er immer noch leben konnte.

Aber die Frage hatte für ihn nicht mehr Relevanz, als es eine Frage nach dem Wetter gehabt hätte.

"SANKONTESSOU!"

Yasha hatte sich mit wehender Mähne auf Saito gestürzt und schwang seine Klauen. Sekundenlang hatte der wie erstarrt da hockende Takeo den Eindruck, als würden ihn dunkelrot glühende Augen aus Saitos misshandeltem Gesicht anstarren, dann fiel der Körper des "Wolfes" jäh über die Kaimauer und verschwand aus seinem Blickfeld. Er hörte nicht einmal einen Aufprall.

Yasha fuhr herum. Er wollte Takeo, der sich inzwischen erhoben hatte, anschreien, warum zum Teufel er seinem Feind so leichtfertig den Rücken hatte zudrehen können. Doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als er Mamorus leblosen Körper gewahrte.

Erst jetzt fiel ihm Takeos schmerzerfüllter, seltsam entrückter Gesichtsausdruck auf. Mit einem Satz war er bei ihm, schüttelte ihn grob an den Schultern.

"Takeo? Takeo! Los, komm schon zu dir! Wir müssen hier weg!"

Doch ohne Vorwarnung brach der junge Mann in Yashas Armen zusammen. Erschrocken fing der Halbdämon den Bewusstlosen auf.

"Yasha! Komm endlich! Wir müssen zurück!"

Das war Aurinias Stimme. Ohne viel Federlesens hob Yasha den Freund auf seine Arme und lief zu der Yosei hinüber, die neben einem bisher wie durch ein Wunder von den Flammen verschont gebliebenen Planwagen stehen geblieben war. Sayan Shigeru war an ihrer Seite. Sie hatte sich seinen Arm über die Schultern gelegt und stützte den Schwerverletzten, der augenscheinlich kurz davor stand erneut zusammenzubrechen.

Yasha legte Takeo auf den Wagen und half Aurinia dabei, auch Shigeru auf den Wagen zu setzen.

Dieser warf einen schmerzvollen Blick auf den jungen Mann, der ihm als Samurai im Dienste der Regierung treu ergeben gewesen war - auch wenn er sich selbst zu gern als unabhängig betrachtet hatte.

"Ist er...", wollte er mit brechender Stimme fragen, doch Yasha unterbrach ihn grob.

"Er lebt! Aber wir sollten hier schnellstens verschwinden, damit das auch so bleibt!"
 

Er stieß plötzlich einen schrillen Pfiff aus. Es dauerte nicht lange und der schwarze Schatten Akumas kam durch die Flammen auf sie zu. Das riesige Tier war ebenfalls offenbar unversehrt geblieben.

Aurinia warf Yasha einen fragenden Blick zu, den dieser jedoch geflissentlich ignorierte. Er bugsierte seine Freundin zu dem Pferd hinüber und bedeutete ihr aufzusteigen.

"Los! Es ist nicht genügend Platz für euch alle auf dem Wagen. Ich werde ihn ziehen!"

Und die Yosei sah ein, dass der Halbdämon Recht hatte. Um sie herum wütete das größte Feuer, dass Kyoto seit dem großen letzten Erdbeben vor ein paar Jahrzehnten erlebt hatte. Längst waren die Hütten in unmittelbarer Umgebung des Hafens zu Asche verbrannt. Die Flammen hatten sich gierig neue Nahrung gesucht und sie im Überfluss in den Wohnvierteln rund um das Hafengelände gefunden. In der dräuenden Dunkelheit des nach wie vor tobenden Unwetters leuchteten die Flammen gespenstisch und glichen einem Meer aus ineinander übergehenden Schatten und grellem Licht.

Auf See standen die großen Schiffe in hellen Flammen. Eines von ihnen sank und nur noch der Bug und einer der vorderen Masten ragten brennend aus den Wellen empor. Um sie her waren die meisten Kämpfe nun beendet. Der breite Platz des Kais war übersät mit Leichen, zuckenden Körpern und schreienden Männern, die das Leuchten der Flammen in blutiges Rot tauchte. Und überall war Blut. Der seltsam metallische Geruch und der Rauch stiegen Aurinia zu Kopf. Wie musste sich Yasha erst fühlen?

Hier und da rangen noch vereinzelt ein paar Schatten miteinander, Pferde strichen scheinbar verloren zwischen den blutbesudelten Leichen und abgetrennten Köperteilen umher. Als hinter ihnen berstend und krachend ein weiteres Haus einstürzte und einen Funkenregen über sie hinwegjagte, da schwang sich die Yosei entschlossen auf Akumas Rücken, beeilte sich Yasha zu folgen, der bereits die Deichsel des Wagens ergriffen hatte und sich einen Weg durch das Chaos bahnte.

Ja, es war wirklich besser wenn sie so schnell wie irgend möglich diesen Ort des Grauens verließen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Schalmali
2007-03-19T19:35:02+00:00 19.03.2007 20:35
Wer hat eigentlich die Schlacht gewonnen? ^^ Naja genug Bösewichter sind ja jetzt ausgeschaltet also eher "die Guten" aber man wird sehen. Jedenfalls war das Schicksal von Takeos Bruder schon tragisch, aber besser der "Wolf" hat ihn getötet als Takeo. Dass der das Kaze no Kizu überlebt hat ist ja erstaunlich, immerhin war selbst Inuyasha als es ihn mal durch Kanna traf schwer verletzt, eher halb tot. Immerhin kamen Inuyasha und Aurinia am Ende noch als Retter in der Not hehe :)
Von:  Rogue37
2007-01-23T09:45:50+00:00 23.01.2007 10:45
Absolution also. Hm, erst mal weiß ich nicht, ob ich schon mal erwähnt hatte, wie schön ich es finde, dass deine Kapitel sinnige Titel haben. Ich mag es, wenn man sich darüber Gedanken macht und nicht nur Kapitel 1 oder so schreibt. DAs machen leider nicht sehr viele, um so schöner, wenn sich jemand die mühe macht und manchmal ist es ja wirklich nicht einfach mit einem Schlagwort ein ganzes Kapitel zusammenzufassen.

Hm, was kann ich sonst noch sagen? Ich weiß, dein Herzblut hängt an dem Part hier. Von daher wirds schwierig dazu wirklich was zu sagen. Aber Ehrlichkeit ist der beste Weg, richtig? Also wo fang ich an <grins> Nein, keine Panik, ich bleib nett.

Ich lag ja mal voll daneben. Ich hatte zwar mit Saito schon noch mal gerechnet (und vermutlich war auch das nicht der letzte Auftritt gewesen), aber dass er es letztendlich sein würde, der Mamoru tötet, hat mich überrascht. Ich dachte du würdest es auf die Spitze treiben und Takeo ihn ermorden lassen. Andererseits Brudermord ist nicht gerade einfach zu schreiben und irgendwie hängt man dann doch mehr an seinen Charas als das man ihnen das antun könnte, oder? Saito selbst ist einfach ein faszinierendes Geschöpf. Halbdämon also. Kommt zwar immer noch nicht so klar durch, aber haste ja schon gesagt. Und dass da was nicht stimmt ist auch klar, sonst müsste der schon längst hin sein. ANdererseits die "guten" Bösewichte im Sinne von Freddy Krueger sterben ja irgendwie auch nie. Toller Vergleich grad oder?

ICh sollte mehr auf andere Charas eingehen ich weiß, mach ich auch noch versprochen, aber Saito, meine kranke Seele verfällt diesem wahnsinnigen Geschöpf. Ich schwöre es ist kein bisschen anders. ICh mein er ist böse und echt abartig in deiner Story grad, aber das ist wie mit einer offenen Wunde. Kennst du diesen Drang, obwohl man weiß, dass es weh tut, trotzdem immer wieder drankommen zu müssen? So ähnlich ist das mit dem Kerl. Am liebsten möchte man die Hände vors Gesicht schlagen um dann doch zwischen den Fingern durchzuschauen. Er ist einfach so schaurig schön. Es gibt wenig Charaktere, die eigentlich absolut böse sind, aber dennoch eine Faszination ausüben. ging mir zuletzt bei Hanibal Lector so. Ich gratuliere somit zur Erschaffung einer solch außergewöhnlichen Person. Ehrlich, dein Saito hat einfach was.

Aber genug von diesem Kerl, kommen wir zum Kernpunkt der Geschichte. Mamoru und Takeo. Ich weiß nicht so recht, zu Beginn hatte ich nicht so wirklich den Draht zu dem kapitel. Während Mamoru sich in Rage redete ... Ich weiß nicht, ich kann das nicht wirklich erklären, aber für mich stimmte da vom Feeling her etwas nicht. Ich weiß, dass Mamoru sehr wütend und hasserfüllt ist, aber er kam mir sonst immer beherrschter vor. Dass er das hier so fallen ließ, oder vielliecht war es auch die Tatsache, dass er überhaupt redete. ICh dachte eher er würde direkt losbreschen und Takeo bliebe nichts anderes übrig als sich zu verteidigen. Nya, kam dann ja doch anders. Also wie gesagt warm wurde ich damit anfangs nicht.

Dann jedoch, als Saito auftauchte kippte irgendwie die ganze STimmungslage und Art deiner Erzählung und Beschreibung. Mit Mamorus STerbeszene läufst du echt zu Höchstform auf. Es ging mir irgendwie grad sehr an die Nieren, dass dieses kleine Kind in ihm zum Vorschein kam. Es macht Sinn, ich hatte viele Aspekte bedacht, aber die simpelste aller Lösungen, war mir gar nicht gekommen. Ich mein du kennst meine Vermutungen und Gedanken was die beiden Brüder angeht, aber DAS hier ist dann doch noch mal was ganz anderes. Echt ziemlich beeindruckend von dir. Letztendlich ging es also darum, dass Mamoru daran zerbrach, was aus seinem geliebten und verehrten Bruder geworden war. Simpel, aber wirklich genial. Stimmt natürlich, was würde man selbst tun, wenn jemand der einem alles bedeutet, zum Mörder wird. Und das nicht nur im Sinne von einmal, sondern eben einer der gefürchtetsten seiner Zeit? Arge Überlegung und gibt der Story deutlich mehr Tiefe als mir in den Sinn gekommen ist. Ich ziehe meinen Hut vor dir, ganz ehrlich.

Abschließend kann ich dir konstruktiv kritisch ^^ noch kurz zeigen, was ich mit Wiederholungen meinte:
"Es war nicht so, dass er als Hitokiri die Nerven verloren hätte - aber die Wut und der Rausch des Kampfes hatten ihn immer dermaßen beflügelt, dass er weder Schmerz noch Tod gefürchtet hatte. Er hatte sich hinreißen lassen, hatte sich ..."
Von:  sastar
2006-03-02T11:09:52+00:00 02.03.2006 12:09
Super^^
Bitte schreibe mir ne ENS, wenns weitergeht^^

Ja ne sastar
Von:  demiveemon
2006-02-22T00:51:10+00:00 22.02.2006 01:51
Wah, ich bin schlimm Q.Q *vor dir im Staub rumkriech* Hab schon vor Wochen kommentieren wollen und dann hab ich's vergessen T^T Gomen nasai~ q.q

Die letzten Kapitel waren alle voll genial. Am besten hat mir das Adultchapter gefallen (ungewöhnlich bei mir, also als großes Lob auffassen) War alles sehr malend und einfühlsam beschrieben. *-*
Auch bei den späteren Kapitel, die Emotionen sehr treffend und gut beschrieben. Hoffe drauf, dass es bald mit der Geschichte weitergeht. o.o *ponpoms schnapp und anfeuern tu*


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