No Requirements - keine Bedingungen von abgemeldet (oder Sesshoumarus rechte Hand) ================================================================================ Kapitel 7: Traute Zweisamkeit ----------------------------- Und es geht weiter!!!! Herzlichen Dank für die Kommischreiber, ihr baut mich echt auf!!! Und hier noch ein paar Dankesreden oder Beantwortungen an euch liebe Mexxler. kiji-chan: Danke für das Lob, (wer freut sich nicht darüber? ^^ ) Also Jaken ist natürlich mit Rin geblieben damit sie wenigstens jemanden den sie kennt um sich hat und der auf sie ein wenig aufpasst und da die Barriere jeden durchlässt der in Frieden kommt, konnte Jaken auch durch! Und mal ehrlich wem könnte Jaken schon gefährlich werden? Somit war der kleine Kröterich auch ohne Widerworte von den Mikos aufgenommen worden. Lyndis: Danke für deine tollen Einfälle und deine Fantasie! Ich hab mich echt köstlich amüsiert! Danke danke ^-^ Alenka: Danke auch dir für deine aufmunternden Worte, es ist für mich nicht immer einfach ein kapitel zur Zufriedenheit aller zu schreiben und ich bemühe mich wirklich. Du darfst natürlich weiterhin so lange Kommis schreiben, das ist es ja was mir so Spaß macht durchzulesen ^-^ Also hör ja nicht damit auf *gg* Und an alle anderen Kommentatorinnen vielen vielen Dank! Ich hoffe ich kann euch auch weiterhin für diese FF begeistern ^-^ UND NUN ENJOY READING! Wir gingen ein Stück in den Wald hinein, die Abendsonne ging allmählich unter und die letzten Strahlen tauchten unsere Haare in tiefes Rot. Mir brannte seit der Verabschiedung Rins eine gewisse Frage schon lange auf der Zunge. Ich stellte sie ihm ohne langes Zögern. "Senpai, was passiert wenn der Osten mich wieder in seine Dienste zwingen will?" Erst herrschte eine kleine Weile Stille. Doch schließlich war ich solche Reaktionen gewohnt. "Er könnte es probieren" war die belustigte und zugleich doch ernste Äußerung. Ich verstand. Sollten sie mich also in irgendeiner Weise zwingen wollen, dann würde ein Kampf anstehen. Ich hing schon wieder in Gedanken, war das denn die Möglichkeit? ------------------------------------- Wieso machte sie sich Sorgen um solche Dinge? Sie stellte zwar eine einfache Frage, die er ihr auch beantwortet hatte aber es schien sie nicht wirklich zufrieden zu stellen. Wovor hatte sie Angst? Sie hatte nicht umsonst das Training bei ihm und Meister Sekuja durchgezogen. Und zudem verfügte sie über ein paar nützliche andere Fähigkeiten. Was also ging in dieser Frau vor? Etwa noch immer die Aussagen dieser Hexe, Sakurai? ------------------------------------- Es war mittlerweile schon dunkel, die Sonne war verschwunden und immer noch gingen wir durch den Wald. Ich roch ganz in der Nähe eine heiße Quelle und auch Sesshoumaru schien zu ahnen dass ich gerne in dieser baden würde, denn er hielt abrupt an und meinte "wir rasten hier für heute" Ich nickte und machte mich auf den Weg die heiße Quelle zu suchen. Nach kurzem Fußmarsch hatte ich sie auch erreicht und zog mich langsam aus, während ich von dampfenden Schwaden schon eingehüllt wurde. Elegant stieg ich in die Quelle und spürte sofort wie die wohlige Wärme sich um meinen angespannten Körper legte. Ich bettete meinen Kopf am Rande und entspannte mich. °Was für ein herrlicher Luxus° Bei dem Wort Luxus musste ich plötzlich wieder an mein voriges Leben denken. Ich vermisste es in keinster Weise. Zwar hatte ich mal abgesehen von den vielen Schlägen und Demütigungen ein wirklich luxuriöses Leben geführt, doch letzten Endes hatte ich das nie wirklich genossen. Ich dachte zuerst auch dass ich die Neuzeit mit allem Komfort am meisten vermissen würde. Schließlich waren die Umstände hier im Mittelalter wirklich ganz einfach, doch ich war wirklich glücklich hier und vermisste überhaupt nichts. Keine lärmenden Straßen, keine Hochhäuser, nicht mal meine Geschwister! Ja…meine Geschwister, ich war eigentlich davon überzeugt dass mein kleiner Bruder, der nun mittlerweile nicht mehr so klein sein dürfte, irgendwann genau den gleichen Weg wie ich wählen würde. Er war schließlich jetzt schon ein Mann und würde sich bestimmt nicht von einer geistig kranken Frau herumkommandieren lassen. Ja, ich hatte für die gesamte Familie ein Zeichen gesetzt…damit dass ich abgehauen war. Ich rutschte noch ein Stück tiefer in die Quelle und schloss die Augen. Meine Sinne blieben trotzdem wach. Und so döste ich für einen kurzen Moment ein. ------------------------------------------ Sie machten hier Rast weil Sesshoumaru der Ansicht war dass sie sich ausruhen mussten um dem Osten gewappnet gegenübertreten zu können. Schließlich wusste man nie was diese vorhatten. Aber auch Lord Tatzuja ihr Anführer und Regent dürfte nicht dumm sein, er müsste wissen dass Chiyo in seinem Gebiet unterwegs war, es also auch sein Reich war und sein Eigentum. Natürlich wusste Tatzuja dies auch! Wenn er auf einen Kampf hinauswollte, so wäre dies das Törichste was er tun konnte. Nein er war sich sicher dass er anders handeln würde...oder musste, wollte er nicht umgebracht werden! Und jetzt da Rin und Jaken gut untergebracht waren, gab es auch keine Geiseln die erpresst werden konnten. Dies war ein bedeutender Vorteil, auch wenn er sich eingestehen musste dass es ruhiger ohne Beide war. Rin würde am Anfang sicher oft weinen! Aber um stark zu werden, brauchte sie dieses Training. Doch Sesshoumaru wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, er witterte einen bekannten Geruch und fast wäre ihm ein Knurren entwichen. Er musste Chiyo suchen. --------------------------------------------- Ich schlief so seelenruhig, dass ich den herannahenden Youkai nicht sofort bemerkte. Was ich ebenso nicht sehen konnte, waren seine Blicke, mit denen er mich musterte. Eine Hand legte sich an meine Wange und fuhr zärtlich darüber, es mag komisch klingen, aber selbst da blieb ich in diesem komischen Schlafzustand. Erst als seine Berührungen runter zu meinem Schlüsselbein glitten, erwachte ich wie aus einer Trance und öffnete meine Augen ruckartig. "Du schon wieder!" Meine Hand packte die seine grob und ich funkelte ihn gefährlich an. "Was erlaubst du dir eigentlich? Ich sollte dich auf der Stelle umbringen!" "Chiyo" wisperte dieser leise. Ich bekam eine Gänsehaut, er sprach meinen Namen so sanft und leise aus, ich hatte damit nicht gerechnet und Verwirrung machte sich auf meinem Gesicht breit. "Was willst du von mir?" Kaum dass ich diese Frage ausgesprochen hatte, war Sesshoumaru schon aufgetaucht und packte diesen Störenfried am Kragen. "Lasst ihn los Senpai, ich brauche ihn noch" meinte ich mit einem amüsierten, kalten Lächeln. Er wurde sofort losgelassen und man sah dass er nach Luft schnappte. Einen überraschenden Angriff von hinten hatte er nicht erwartet. Sesshoumaru blieb stehen und blickte mich mit einer Mischung aus Sorge und Ernsthaftigkeit an. Ich musste irgendwie aus der Quelle raus und da hier zwei Männer standen, war dies nicht so einfach. "Umdrehen" war daher nur meine kurze Aufforderung, der beide endlich nachkamen. Ich schlüpfte rasch aus der Quelle und in mein Kampfdress. "So und jetzt beantwortest du mir mal ein paar Fragen" Der Fremde und doch Bekannte drehte sich zeitgleich mit Sesshoumaru um und verbeugte sich, was mich doch sehr wunderte. "Wie heißt du überhaupt?" "Kaito" war seine knappe Antwort. "Und was hast du hier zu suchen? Oder willst du allen ernstes mit deinem Leben spielen?" "Nein Chiyo, ich habe zwar gesagt dass ich dich nie aufgeben werde, dennoch bin ich nicht hier um erneut um dich zu werben sondern weil ich dich warnen muss" "Warnen?" war Sesshoumarus amüsierte Antwort. Auch ich schien erstmal skeptisch zu sein. "Wieso warnen?" meinte ich dann ruhig. "Der Osten hat spitz gekriegt dass du wieder im Mittelalter bist und schickt seine Truppen nach dir" "Ja, die Bekanntschaft hatte ich schon" meinte ich desinteressiert. Was sollte das überhaupt? Ich war doch kein wehrloses Kind! "Er will wissen wohin du verschwunden bist und zudem eine Aussprache mit dir" "Und deswegen lässt er seine Truppen auf mich schießen?" "Nun ich gehe davon aus dass er denkt dass du dich nicht freiwillig zu ihm begibst" "Falsch gedacht, wir sind mittlerweile auf dem Weg zu ihm um das Missverständnis aufzuklären" Jetzt war Kaito sprachlos, damit war er im Moment überfordert. "Ich verstehe, dann werde ich euch begleiten" "Wieder falsch...du wirst nicht mitkommen" Langsam verlor ich echt noch die Nerven. Dieser Typ ging mir dermaßen auf die Nerven! Nicht auszudenken wenn ich ihn heiraten hätte müssen. Ich müsste dann mit Beruhigungsmitteln vollgestopft werden! Doch noch eine andere Frage tat sich in mir auf. "Für wen arbeitest du eigentlich?" Die Kühle in meiner Stimme war nicht zu überhören. Die Antwort kam nicht sofort, und als sie kam, dann eher zögerlich. "Mittlerweile für Fürst Tatzuja" "FÜR DEN OSTEN?" fragte ich fassungslos. "Und du kommst hier her um mich zu warnen? So etwas nennt man in unserer Zeit Verrat!" "Nicht ganz Chiyo, Fürst Tatzuja hat mir in seiner Güte erlaubt eigenständig nach dir zu suchen, er weiß dass wir mit einander verlobt sind" "waren" korrigierte ich ihn. Er beachtete mich jedoch nicht mehr und widmete sich schon Sesshoumaru zu. "Ich bitte euch edler Lord, lasst mich euch zu Fürst Tatzuja bringen" In Sesshoumarus Gesicht war keine Spur von Befürwortung zu lesen. Stattdessen drehte er sich einfach um und ging. Ich sah ihm wortlos hinterher. "Chiyo" "Ja sofort Senpai" Und noch an Kaito gewandt. "Gehe lieber wenn dir dein Leben lieb ist und sag deinem Fürst dass wir auf dem Weg zu ihm sind und dass er seine Truppen abbefehlen soll" "A-Aber Chiyo, kann ich denn keine Gefühlsregung bei dir bewirken?" Ich hatte mich schon halb umgedreht und seine erneut aufdringliche Aussage verursachte ein Zucken meiner Augenbraue. "Das einzige was du bei mir bewirkst ist mein aufflammendes Youki" Damit drehte ich mich gänzlich um und musste meine Wut unterdrücken. Ich ließ einen enttäuschten Kaito stehen, der sich mit einem traurigen Blick abwendete und langsam im Dunkel des Waldes verschwand. °So ein Irrer° dachte ich. Ich holte Sesshoumaru rasch ein und gesellte mich an seine Seite. "Danke Senpai dass ihr so schnell da wart" bedanke ich mich noch. Er nickte nur. Wir verbrachten die restliche Nacht an einem ruhigen Platz im Wald und gingen mit der aufgehenden Sonne unserem Ziel weiter entgegen. Es dauerte nicht mehr lange und die Grenzen des Ostens waren zu sehen, die sich durch ein ebenes und großflächiges Grün auszeichnete, ganz im Gegensatz zum Westen, der eher mehr Wald beherbergte. Eine leichte Brise wehte und die Luft war mild von dem Blütenduft, den sie trug. "Halte dich bereit" waren Sesshoumarus ernste Worte. "Senpai, irgendetwas sagt mir dass das alles nicht so friedlich verläuft wie Kaito uns es weiß machen wollte" "Da könntest du Recht haben" Ich versank in tiefes Schweigen. Sesshoumaru bemerkte meine Unruhe und legte eine Hand auf meine Schulter. "Sie wissen nichts von deinen neuen Kräften, wenn du sie benötigst, dann setze sie in einem Überraschungsmoment ein" "Ja" Wir gingen das restliche Stück weiter, bis man Fürst Tatzujas riesiges Schloss sah. Es war wirklich gigantisch! Ehe wir überhaupt das Tor erreichten, kamen uns schon die Truppen entgegen, der Anführer von ihnen war Kaito. Wir blieben augenblicklich stehen und warteten was jetzt geschehen würde. "Ihr seid also wirklich gekommen, Fürst Tatzuja erwartet dich schon sehnlichst Chiyo" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und blickte ihn mit kühlem Blick an. "Was soll das Kaito? Was sollen diese Truppen hier? Habe ich dir gestern nicht ausdrücklich gesagt du sollest die Truppen abziehen? Und jetzt begrüßt du uns wieder mit deinen Männern, Sesshoumaru-sama könnte das als Beleidigung auffassen, schließlich haben wir dir unser Wort gegeben" Sofort stutzte der Angesprochene. "D-Das war Fürst Tatzujas Anweisung Chiyo" "Nun denn, wird es höchste Zeit ein klares Wort mit ihm zu reden, führ uns zu ihm" "Jawohl" Er führte uns durch das riesige Tor und an vielen schwer bewaffneten Männern vorbei. Im Inneren dieses Schlosses schien reges Treiben zu sein, es war so eine Art geschütztes Dörfchen, innerhalb der Mauern. Ich konnte nicht vieles eingehender betrachten, weil wir zügig gingen. Das Schlossinnere bestand hauptsächlich aus weißem oder hellen Marmor und etliche Treppen wurden wir hinaufgeführt bis wir schließlich vor einer Türe zum stehen kamen. "Ich kündige euch an" meinte Kaito an uns gewandt. "Ihr werdet draußen warten Sesshoumaru-sama" "Ich werde mit ihr gehen" kam es entschlossen und kalt von ihm. "Nun...ich denke der Fürst wird nicht…" "Was der Fürst denkt ist mir egal, kündige uns beide an" Kaito schluckte einmal und klopfte an. Eine zeitlang war nichts zu hören, dann jedoch ein Ja, dass etwas gelangweilt klang. "Edler Fürst, Chiyo und Sesshoumaru-sama, der Prinz des Westens sind hier" "Schick sie herein" "Jawohl" Er trat zur Seite und ließ Sesshoumaru und mich herein treten. Da ich gebürtig hinter Sesshoumaru eintrat, konnte ich nicht sofort einen Blick auf ihn erhaschen, aber als ich wieder an Sesshoumarus Seite trat, schon. Er sah ein wenig älter aus als Sesshoumaru, und um ehrlich zu sein auch gar nicht schlecht, jedoch seine Augen...sie hatten etwas abgrundtief Dunkles an sich. Mir schauderte beinahe als sein und mein Blick sich zeitgleich kreuzten. "Chiyo" meinte er dann gehässig und ging auf mich zu. "Du bist zurückgekehrt wie ich sehe und das in einer Schönheit, die ich nicht so schnell erwartet hätte" Der Kerl widerte mich an. Mein Kampfgeist wurde sofort geweckt. Jegliche Aufregung oder teilweise Angst die ich zuvor noch verspürte war wie weggeblasen. "Fürst Tatzuja" kam es genauso gehässig aus meinem Mund. "Ich muss sagen ich bin enttäuscht von euch, ihr habt Truppen nach uns geschickt und am Tor wurden wir wieder von euren Wachmännern empfangen" "Setzt euch doch" bot uns der Fürst an. "Wir stehen lieber" antwortete Sesshoumaru. Dann auf meine Frage eingehend. "Nunja eine gewisse Vorsicht muss sein" "Oh jetzt kommen wir dem Thema schon näher" war meine amüsierte Feststellung. Ich lächelte ehe ich weiterfuhr. "Vorsicht ist nur dann von Nöten wenn das Gut was man bewacht zu ticken anfängt". Ich lächelte immer noch. Jetzt war der Fürst derjenige der zu lächeln anfing. "Du bist mir ein paar Antworten schuldig Chiyo" kam es gespielt fröhlich von ihm. °Das Ei tickt bereits° dachte ich mir. "Stellt sie mir" Fürst Tatzuja ging zu einem Tisch und schenkte Wein ein. Er ließ seinen Finger um den Kelch kreisen, ehe er ihn in die Hand nahm. „Wo warst du Chiyo“ Ich sah den Fürst an seinem Kelch nippen und seine Augen durchbohrten die meinen fast. Sesshoumaru stand immer noch neben mir und tat keinen Laut. "Ich habe wie befohlen den Übergang der Welten gefunden und ihn passiert" "Oh" kam es vom Fürst. "Wo befindet sich dieser Übergang?" Ich biss mir auf die Lippen. Sollte ich es ihm verraten? Es wussten sehr wenig Leute davon, würde der Fürst es wissen, würde vielleicht nichts Gutes dabei rauskommen! Ich wusste nicht woher aber eine seltsame Intuition sagte es mir. Also musste ich lügen! "Ich weiß es nicht mehr, als ich den Übergang passierte, verlor ich mein Gedächtnis" Der Fürst stellte den Weinkelch wieder hin und sah mich ernst an. "Wieso bist du wieder hier...Chiyo" "Das weiß ich auch nicht, ich wurde als Menschenmädchen in der Zukunft geboren, danach verbrachte ich 18 Menschenjahre in dieser Zeit ohne etwas von meiner Vergangenheit zu wissen" "Dann gibt es diesen Übergang wirklich" sprach der Fürst eher zu sich als an mich gewandt. Ich verschwieg ihm absichtlich wie ich hierher gekommen war. Zu viel verraten wäre einfach nicht gut. Außerdem wusste ich doch selbst nicht was es mit diesem Brunnen auf sich hatte. Sesshoumaru sah einmal kurz zu mir herüber und wieder zum Fürst. "Jetzt bleibt nur noch die Preisfrage wie du wieder in diese Zeit gelangen konntest und vor allem wie du dich wieder an alles erinnern kannst nur komischerweise nicht an die Übergänge" Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht des Fürsten. "Ihr wollt also sagen dass ich absichtlich etwas vor euch verschweige Fürst?" "Genau das" "Hmpf, ich komme den langen Weg zu euch um euch von dem zu berichten worunter ich 18 Jahre lang leiden musste, nur um mir dann anzuhören ich sei eine Lügnerin?" "Habt ihr auch nur eine leise Ahnung davon wie sehr mein anderes Leben mich gedemütigt hat? Ich hatte es nicht einfach, ich kam in eine schreckliche Familie...als Preis dafür dass ich eueren ach so tollen Übergang gefunden hatte! Eines Tages wache ich auf und befinde mich in einer völlig anderen Zeit, einer neuen Herausforderung bis ich feststelle dass das mein altes Leben war! Dank Sesshoumaru-sama! Ich ging ein paar Schritte auf Fürst Tatzuja zu um mir ja nicht anmerken zu lassen, dass ich doch gelogen hatte. Ich blickte ihm direkt in die Augen. "Und nun steht ihr hier vor mir und nennt mich eine Lügnerin Fürst, ich bin darüber nicht sehr erfreut!" Tatzuja schluckte seinen Wein herunter. "Ihr seid für den Tod meiner Eltern verantwortlich Fürst" Ich ging um ihn herum, wie ein Tiger der seine Beute umkreiste. "Nur damals hattet ihr mich unter eurer Gewalt, ich habe alles für euch getan...Fürst" flüsterte ich ihm ins Ohr und betonte seine Rangordnung. Ich merkte dass er merklich angespannt war. Mit dieser Wendung hatte er nicht gerechnet. "Vergesst nicht dass ich jetzt nicht mehr unter eurem Einfluss stehe und vergesst auch nicht dass ich nicht mehr so schwach wie früher bin, ich würde das mit der Lügnerin augenblicklich zurücknehmen, sonst könnte es sein dass mein Youki mit mir durchgeht und ich mich für alles an euch rächen werde" Ich nahm seinen Kelch aus den Händen und trank einen kleinen Schluck, ehe ich ihn wieder übergab. "Natürlich, verzeih Chiyo" Ich drehte dem Fürst den Rücken zu und ging auf Sesshoumaru zu, der mein hämisches Grinsen sehen konnte, aber nichts sagte. Das alles hatte eine ganz andere Wendung genommen, worüber Tatzuja nicht begeistert war. "Habt ihr noch eine Frage?" Mir reichte das Verhör langsam wirklich. Ich merkte außerdem aus den Augenwinkeln wie Sesshoumaru begann sein Youki zu erhöhen, wieso auch immer. Doch vielleicht wusste er dass eine Konfrontation kommen würde. Ich blickte den Fürsten immer noch unerschütterlich an. "Chiyo, welches Angebot muss ich dir unterbreiten dass du wieder in meine Dienste trittst?" Ich wusste es doch! Verdammt! Er würde mich sicher nicht einfach so gehen lassen nur weil ich einfach sein Angebot mal eben so ablehnen würde. Was sollte ich nur tun? Ich merkte bereits wie sich etliche Auren mehr vor der Türe befanden und wahrscheinlich nur auf das Zeichen des Fürsten warteten um die Tür einzustürmen. "Sie wird euch keine Dienste leisten, sie ist mein Eigentum!" °Eigentum?° Ich blickte doch recht überrascht zu meinem Senpai. Nicht nur ich schien überrascht zu sein. Der Fürst ebenso! "Sie ist euer Eigentum Lord Sesshoumaru?" "So ist es, ich habe sie gefunden und nun gehört sie mir" Bei dieser Aussage musste ich aufpassen dass mir die Schamesröte nicht ins Gesicht stieg. Ich gehörte ihm? Das hörte sich fast ein wenig gewagt an. Aber gut wir waren hier nicht in der Neuzeit! "Jetzt verstehe ich natürlich warum ihr mitgekommen seid Lord" Ich musste diese Situation unbedingt irgendwie unter Kontrolle bringen. Es entstand fast ein geistiger Krieg zwischen den beiden männlichen Kontrahenten. "Wie viel muss ich euch bezahlen dass ihr sie mir übergebt?" meinte der Fürst nun ernst. Bitte? Ich glaubte nicht recht zu hören! Jetzt wurde über meinen Preis verhandelt wie bei einem Stück Vieh! "Sie ist nicht zu verkaufen" Fürst Tatzuja wurde immer unzufriedener. Nichts schien heute so zu laufen wie er sich das vorstellte! "Wir gehen" erklang die Stimme von Sesshoumaru. Ich zog einen Pfeil aus meinem Köcher, spannte ihn an und zielte auf den Fürsten. Sesshoumaru öffnete die Tür und erblickte zu allererst eine große Horde von Männern. "Lasst uns durch" warnte Sesshoumaru mit bedrohlichem Knurren. "Oder ich töte den Fürsten" war meine Antwort von hinten. Sofort blickten die Männer auf und sahen mich die einen Pfeil auf ihren tollen Fürsten richtete. Sofort gerieten sie in einen Gewissenskonflikt. Wenn sie mich und Sesshoumaru angriffen, dann würde ich meinen Pfeil loslassen. "Chiyo was machst du da" kam die erschreckte Frage von Kaito. "Glaubt ihr wir sind so dumm und bemerken nicht wie sich immer mehr Wachmänner draußen postieren?" In dieser unachtsamen Sekunde in dem ich den Satz aussprach, schnellte der Fürst auf mich zu und ich konnte noch gerade so ausweichen um nicht von seinen Krallen niedergerissen zu werden. "Chiyo!!" Kaito schnellte hervor, wurde jedoch durch Sesshoumarus Schwert zum stehen gebracht. "Einen Schritt nur und du bist tot" Kaito blieb unweigerlich stehen und sah mit Sesshoumaru gemeinsam zu wie ein kurzer Kampf zwischen mir und Tatzuja entstand und plötzlich ein Schrei den fürstlichen Mund verließ. Ich hatte mich recht schnell gefangen und attackierte den Fürsten mit meinen bloßen Händen in einem gewaltigen Tempo. Da er jedoch in keinster Weise mithalten konnte und ständig meine Schläge kassierte, reichte mir das Spielchen und ich erzeugte eine Druckwelle mit der ich ihn an die nächste Wand schleuderte. Er schrie kurz auf und keuchte. "Ich habe euch gesagt dass ich nicht so schwach wie früher bin und das war noch nicht mal die Aufwärmphase..." "…lasst uns in Frieden gehen oder ihr werdet euere Männer verlieren und euer Leben dazu! Außerdem wart ihr sowieso töricht genug eure Beziehung zum Westen aufs Spiel zu setzen" Es war totenstill geworden. Sesshoumaru sprang an meine Seite und starrte den Fürsten gefährlich an während die Spitze seines Schwertes die Kehle berührte. "Vergreift euch noch einmal an meinem Eigentum und die Grenzen zwischen Ost und West werden neu gesetzt!" Diese Drohung war genug, Fürst Tatzuja war der Verlierer. "Abziehen" kam es nur leise von ihm, dann nach etlichen Sekunden zogen sich Kaito und seine Truppen widerwillig zurück. Sesshoumaru steckte sein Schwert weg. "Komm" meinte er nur an mich gerichtet und wir gingen schnellen Schrittes aus dem Schloss, keine weitere Attacke folgte darauf. Wir kamen wieder in das rege Treiben des Vorhofes, links und rechts die Wachmänner, doch keiner regte sich sondern wartete mit knirschenden Zähnen bis wir aus dem großen Tor rausmarschierten. Nur Kaito kam von hinten angerannt und griff nach meiner Schulter. "Chiyo, bitte warte" Ich drehte mich mit einer graziösen Drehung um und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. "Fass mich nie wieder an" flüsterte ich gefährlich. Kaito hielt sich verdattert die linke Gesichtshälfte. Ich ließ ihn einfach stehen und folgte meinem Senpai. Ich war stinksauer, nicht dass der Fürst wagte mich und Sesshoumaru anzugreifen, nein nicht genug, Kaito stand in seinen Diensten und erhoffte sich immer noch meine Liebe! Wie dumm und naiv war er? Ich hatte ihm ein für alle mal gezeigt dass er so mit mir nicht umspringen konnte und dass ich nie...niemals seine Liebe erwidern würde. Ich schnaubte. Was für ein Tag! ---------------------------------------------- Als sie schon im Zimmer des Fürsten standen, merkte er wie sich mehr und mehr Auren vor der Tür versammelten. Chiyo war in das Gespräch vertieft und bei einer bestimmten Aussage von ihr erkannte er sofort dass sie log. Was ihn jedoch viel mehr erstaunte war ihre Angriffslust mit der sie danach Tatzuja umkreiste. Sie war geschickt vorgegangen, hatte ihn zuerst eingeschüchtert und schließlich den Spieß mit der Drohung auf ihn gerichtet. Doch wieso hatte sie zuvor gelogen? Etwa aus Vorsicht? Er hatte sich die Zeit über nicht eingemischt, schließlich war das ihre Angelegenheit. Doch der Kampf danach war etwas, was Sesshoumaru nicht vom Fürsten erwartet hätte. Während Chiyo sofort verstand was sich vor der Tür abspielte und Sesshoumaru im Begriff war diese zu öffnen, hielt sie schussbereit einen Pfeil Richtung Tatzuja. Sie hatte clever mitgedacht, dass musste er ihr definitiv lassen. Und die Ohrfeige danach ließ ihn beinahe amüsiert grinsen, was beide nicht sehen konnten. Während sie jetzt weiterwanderten betrachtete er sie aus den Augenwinkeln. Sie wirkte etwas betrübt und trotzdem verlor sie nichts von ihrem Anmut und Stolz. In einem Punkt hatte Fürst Tatzuja Recht, sie war wirklich zu einer bezaubernden Frau herangereift und es war nicht verwunderlich dass dieser Kaito ständig versuchte ihre Liebe zu gewinnen. Und es war zugegeben ein Punkt der ihn störte. Denn er war nicht der einzige der sich um sie bemühte. Er war stolz darauf dass sie so viel gelernt hatte und nun an seiner Seite reiste und das sollte auch vorerst so bleiben. ------------------------------------------------ Es begann zu tröpfeln. Die Sonne stand im Zenit und es begann ein blinder Regen einzusetzen. Ich wollte auf Nummer sicher gehen wegen den Truppen des Fürsten und blieb kurz stehen. Ich faltete meine Hände aufeinander und ließ meine Kräfte frei. Ich suchte die Landschaft ab und erkannte nach einiger Zeit dass uns niemand folgte. Sie ließen uns also wirklich ohne weitere Auseinandersetzung weiterreisen? Hatte der Fürst es wirklich eingesehen dass er am kürzeren Hebel saß? Auch von Kaito war keine Spur. Aber ich ahnte doch dass das nur die vorübergehende Ruhe war. Bestimmt! Aber ich entspannte mich und kam wieder zu mir zurück. Sesshoumaru stand ein paar Schritte vor mir und musterte mich eindringlich. Ein wenig erschöpft war ich nach dieser Aktion schon, denn es verlangte mir jedes Mal ein Teil Youki ab. "Entschuldigt Senpai, wir können wieder los" Doch er sah mich immer noch mit undefinierbarem Blick an. "Was gedenkst du zu tun wenn die Legende erforscht ist" kam es ganz plötzlich von seiner Seite. Die Frage kam ziemlich unerwartet für mich. "Ihr meint wenn wir sie überhaupt erforschen" "Wie dem sei" Puh, ich musste mir eingestehen dass ich es nicht wusste. Ich war eine Yudeei-kriegerin, ich konnte tun und lassen was ich wollte. Jedoch mein Herz sagte mir dass ich bei Sesshoumaru bleiben wollte. Durfte ich diesen Wunsch auch aussprechen? "Ich weiß es noch nicht" antwortete ich stattdessen. Vielleicht sollte ich mir wirklich noch überlegen was ich danach wollte. "Fragt mich diesen Satz noch einmal wenn wir das Juwel gesehen haben" meinte ich stattdessen. Sesshoumaru nickte. Ich wusste nicht was er mit dieser Frage bezweckte noch warum er sie mir ausgerechnet jetzt stellte aber eines wusste ich, er stellte nie grundlos Fragen. Ich ging an seiner Seite und sah ihn an. Er wandte sein Gesicht ebenfalls mir zu und ich lächelte. Auch ich konnte erkennen wie sein Gesichtsausdruck weicher wurde. In diesen Momenten war ich froh ihn bei mir zu haben. Er gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Mit der Zeit begann es in Strömen zu regnen, doch wir beide gingen einfach unserem Ziel nach: Hokkaido! Die Wolken hatten den Himmel bedeckt und die anfängliche Sonne war einem trüben Grau gewichen. Meine Kleidung war vom Regen durchtränkt und wir beide hatten Schwierigkeiten unseren Weg zu halten, da der Wind immer stärker wurde und immer dunklere Wolken aufzogen. Der anfängliche Nieselregen war jetzt fast schon ein Orkan. Ich merkte aber sogleich dass Sesshoumaru auf eine Hütte zusteuerte in der wir Zuflucht finden konnten. Sie stand einsam und verlassen und bot sich geradezu an. Es sah auch nicht danach aus als würden Menschen hier leben, es brannte kein Licht und als wir die Hütte betraten war tatsächlich keine Menschenseele zu sehen. Innerlich war ich glücklich dass es eine Hütte und keine Höhle war. Die Höhle würde ziemlich kalt und ungemütlich sein, zudem wäre kein Holz da gewesen dass man anzünden konnte. Aber hier war jede Menge davon! Ich ging sogleich an den Kamin und entfachte Feuer damit unsere Kleider besser trockneten. Es war sogar ein kleines Hinterzimmer in der Hütte und ich ging neugierig hinein um es zu betrachten. Ein Bild war die Perle dieses Zimmers. Es war eine Frau mit einem Kind zu sehen, dass sie in Armen hielt. Es war wunderschön und nur mit einem Kohlestift gezeichnet, doch es enthielt soviel Wärme. Ich berührte dieses Bild sanft mit der Spitze meines Zeigefingers und bemerkte zu meiner Verwunderung keine Staubpartikel. °Es muss jemand geben der hier regelmäßig die Hütte bewohnt° war sofort mein erster Gedanke. Und höchstwahrscheinlich war es ein Mann. Der eventuell Frau und Kind hatte? Hmh…ich ging zu einem kleinen Schränkchen, das in der Ecke stand und öffnete dies vorsichtig. °Kleidung° Es war ein großer langärmliger Pulli drin, wie ihn einfache Bauern zu tragen pflegten. Aber die Farbe war wunderschön, ein Gemisch aus rot-braun. Glücklich über diesen Fund zog ich meine nassen Sachen aus, legte Pfeil und Bogen ab ebenso wie mein Schwert und schlüpfte in den etwas rauen Stoff. Sekujas Medaillon legte ich nie ab und hatte es mir drüber gehongen. Der Pulli ging bis knapp zu meinem Hintern und ich beließ es einfach dabei. Die Unterwäsche würde auch so trocknen und war zudem nicht so nass wie meine Oberbekleidung. Gerade als ich wieder zu Sesshoumaru gehen wollte, stand er schon in der Tür und beobachtete mich stillschweigend. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht und dies veranlasste mich ihm einen skeptischen Blick mit hochgezogener Augenbraue zuzuwerfen. "Ist etwas Senpai?" fragte ich sogleich Fast unmerklich konnte ich erkennen wie sich seine Lippen verzogen. "Du siehst aus wie ein einfaches Bauernmädchen in viel zu kurzem Kleid" Bitte wie? Ich dachte ich hatte mich verhört! "Nicht ganz" antwortete ich hinterlistig "1..." ich drehte mich im Kreis wie bei einer Zauberformel. "2..." ich machte einen kleinen Hüpfer und "3!" Woala! Ich war zu einem Menschenmädchen geworden, besser gesagt wieder in mein Aussehen mit dem ich Sesshoumaru kennen gelernt hatte. Rote Haare mit einem seidenen gold-stich, dunkelbraune warme Augen und helle Haut. "Na? Da staunt ihr was?" "Allerdings" kam es von ihm nun doch etwas erstaunt. "Ich wusste nicht dass du dich wieder zurückverwandeln kannst" "Tja das weiß fast keiner, aber diese Fähigkeit ist sehr nützlich wenn ich in ein Menschendorf gehen will ohne Massenhysterie auszulösen" "Nicht schlecht" kam es bewundern von Sesshoumaru. Ich sammelte meine nasse Kleidung und ging mit ihm wieder in das Vorderzimmer dass mittlerweile schon warm von dem Feuerchen geworden war. Sesshoumaru setzte sich in die Ecke des Zimmers und zog seinen Haori aus, mir stockte dabei fast der Atem. Ich hatte ihn noch nie „oben ohne“ gesehen und der Anblick seiner Muskeln ließen meine Nackenhärchen aufstehen. Scheinbar bemerkte ich nicht wie ich ihn dabei dermaßen anstarrte! Und ich erwachte auch erst wieder aus diesem Starren, als ich von seinem Oberkörper hinauf zu seinem Gesicht wanderte und dabei gewahr wurde dass er mich direkt ansah. Aber mit was für einem Ausdruck!!! "Oh...oooh nein Senpai denkt jetzt nichts falsches" kam es gehetzt aus mir. "Bei dem Blick konnte man gar nichts falsches denken" antwortete er mit einem gefährlichen Grinsen. "Hey...ich bin schließlich auch nur eine Frau!" versuchte ich mich aus dieser peinlichen Situation zu retten. "Und außerdem habt ihr mich genauso angestarrt in diesem viel zu kurzen Kleid wie ihr es vorhin so schön nanntet!" Was danach für ein Gesichtsausdruck von ihm folgte werde ich wohl mein Leben lang nicht vergessen. Er schien wirklich zu lächeln! Ja lächeln! Und seine Gesichtszüge schienen wieder so einen warmen Ausdruck zu haben. Es ließ mein Herz einfach höher schlagen! "Sollte ich mich jetzt einfach rechtfertigen indem ich sage ich bin schließlich auch nur ein Mann?" fragte er und unterdrückte ein Lachen. Ich glaubte meinen Augen nicht! Da saß der edle Lord nur in seiner Hose auf dem Bett in einer kleinen Hütte und musste sich wirklich zusammenreißen um nicht zu lachen! "Was ist jetzt bitteschön so lustig daran?" fragte ich immer noch fassungslos. Und als ich schließlich keine Antwort darauf bekam sondern immer noch zusehen musste wie Sesshoumaru sich beherrschte nicht lachen zu müssen, schüttelte ich einfach nur den Kopf und hockte mich vor das Feuer und drehte mich mit dem Rücken zu ihm um mich aufzuwärmen. "Versteh einer diese Männer" nuschelte ich vor mich hin. Zugleich hatte ich immer noch dieses angenehm warme Gefühl als ich ihn zum ersten Mal ehrlich lächeln sah. Es war ein völlig neues Gefühl, ja ich konnte sogar sagen es ähnelte diesem Gefühl was ich bei Rin und ihrer Verabschiedung gespürt hatte. War das wirklich erste Anzeichen von Liebe? Konnte es wirklich sein dass ich allmählich lernte dieses Gefühl zu entwickeln? Und wenn ja, war ich dann doch nicht für immer unfähig zu lieben? Ich drehte mich um und starrte ihn Sesshoumaru zum zweiten Mal an diesem Tage an. Er erwiderte meinen Blick nur mit fragendem Gesicht. Scheinbar hatte er es wieder geschafft sich unter Kontrolle zu bringen. Ich stand langsam auf und setzte mich neben ihn. Meine Augen fixierten ernst die seinen. "Senpai, wie fühlt sich Liebe an?" Gerade in diesem Moment sprang die Türe auf und ein ziemlich nasser Holzfäller kam hereingestürmt. Als er uns beide sah, fiel ihm der Stapel Holz den er schützend über seinen Kopf hielt, auf den Boden und er starrte uns zwei geschockt an wobei er Sesshoumaru eindeutig mehr anstarrte. "Ein Dämon" flüsterte er leise und weitere Holzscheite purzelten runter. Ich wollte die Situation ein wenig entschärfen und stand sofort auf und sammelte die Holzscheite ein. "Entschuldige dass wir hier so einfach in deine Hütte reingeplatzt sind aber es hat so stürmisch draußen geregnet und niemand war hier" In dem Moment wo ich mich erhob um ihm die Holzscheite zu übergeben, registrierte er mich erst so wirklich. "Ein Mädchen" meinte er dann schon etwas ruhiger. "Keine Angst, wir wollen dir nichts tun, wir sind lediglich an dem kurzfristigen Unterschlupf interessiert" Er fasste sich scheinbar wirklich schnell, denn im nächsten Moment wurden meine Hände ergriffen und er zog mich mit einem Ruck näher zu sich. "Meinetwegen kannst du auch für immer hier bleiben" Im ersten Moment starrte ich nur in zwei grüne Augen. Ich wurde total überrumpelt und wusste nicht was ich tun sollte. "Du bist das wunderschönste Mädchen dass ich je gesehen habe" sprach er sofort weiter und ließ mir keine Zeit zu reagieren. Erst das warnende Knurren Sesshoumarus und seine schnelle Reaktion, die ihn gleich hinter mir stehen ließ, ließen mich wach werden und ich stieß ihn sofort von mir weg. "Fass sie noch einmal an" knurrte Sesshoumaru wütend und zog mich hinter sich. Der Typ fing an zu schwitzen. "Tschuldige, ich wusste ja nicht..ich meine ich konnte nicht ahnen dass ein Mensch und ein Dämon.." Da ging mir ein Licht auf. Kein Wunder dass er dies dachte, ich hatte völlig vergessen dass ich noch in meiner Menschenform war. "Ist schon gut Senpai" meinte ich dann zu Sesshoumaru um ihn wieder zu beruhigen. Was musste er sich auch gleich so aufregen? Ich zog ihn ein wenig mit mir mit damit er den Typ nicht doch noch in Stücke reißen konnte. Er schien sich wieder zu beruhigen und setzte sich wieder an seinen vorigen Platz hin. Der arme Kerl, rappelte sich wieder und ging dem Weißhaarigen ab da aus dem Weg. Ich saß wieder am Feuer und wärmte mich weiter. Der Regen hatte schon fast aufgehört, es würde nicht lange dauern da würden wir wieder aufbrechen. Der junge Kerl, der im übrigen gar nicht so schlecht aussah, saß sich mir gegenüber hin und beobachtete mich. Da mir das langsam auf die Nerven ging und wie ich spüren konnte Sesshoumaru auch, aus welchem Grund auch immer, fing ich ein Gespräch an. "Wie heißt du überhaupt?" "Haruto" lautete seine Antwort. "Und du?2 "Chiyo" kam es freundlich von mir. "Chiyo, ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen" Wieder ein Knurren von Sesshoumaru. Was war denn nur los? Wieso reagierte er plötzlich so gereizt? "Darf ich fragen warum du so allein in dieser Hütte wohnst?" "Oh" meinte er nur. "Ich wohne hier nicht wirklich, ich komme nur ab und zu hierher wenn ich ein wenig ungestört sein möchte" "Achso, dann sind wir dir wirklich total ungelegen gekommen" "Nein nein..das ist schon ok" meinte er gleich lächelnd, während er Sesshoumaru von der Seite ansah. ---------------------------------------- Schon als sie auf der Wiese ihre Kräfte einsetzte um die Truppen zu erspüren, musste er sich spätestens da eingestehen, dass sie eine wirklich bezaubernde Youkai mit ausgezeichneten Fähigkeiten war. Sie war einzigartig. Seit ihrer Ankunft hatte sich etwas in ihm verändert und er wusste nur zu gut was es war. Mit der Frage was sie nach der Legende machen würde, wollte er nur wissen ob sie sich vorstellen konnte mit ihm weiterzuleben. Natürlich war es viel zu früh sie zu fragen ob sie seine Gefährtin werden wollte und nicht einfach nur seine Weggefährtin sondern seine rechte Hand als Frau. Niemand verstand ihn so gut wie sie es tat. Jedoch schien sie zu zögern, was für ihn bedeutete dass sie sich entweder nicht traute es auszusprechen oder es wirklich nicht wusste. Er würde sie wieder fragen genauso wie sie es ihm vorgeschlagen hatte. Die Zeit war einfach noch zu früh Als sie schließlich die Hütte gefunden hatten und sie in diesem knappen Hemd vor ihm stand, da konnte er nicht anders als sie anzusehen. Sie war noch als Mensch, wenn sie sich zurückverwandelte, genauso schön. Und sie hatte es wirklich fast geschafft dass er bei ihrem dummen Gesicht dass sie machte als sie sich rechtfertigen wollte, beinahe aus der Fassung geriet und um ein Haar gelacht hätte! Er hatte seit seiner Kindheit nicht mehr gelacht, ja nicht mal gelächelt. Und sie hatte ihn zum ersten Mal gefragt wie sich Liebe anfühlte. Hatte sie etwas gespürt? Er hätte wirklich am liebsten diesen Typen umgebracht der es wagte ausgerechnet in diesem Moment reinzuplatzen und sie dann auch noch so frech an sich zu drücken. Da waren seine Sicherungen wirklich durchgebrannt. Selbst jetzt saß er da und überhäufte sie mit Komplimenten. Er entlockte ihm immer wieder in Knurren. Scheinbar wusste er nicht mit wem er hier in einem Zimmer saß. Er sah zum Fenster. Es hatte fast aufgehört zu regnen, endlich konnten sie sich bald auf den Weg machen. ---------------------------------------------- Ich unterhielt mich noch ein wenig mit Haruto und merkte schnell dass er mir bei jeder Gelegenheit versuchte Komplimente zu machen. Sesshoumaru saß mir im Rücken und würde nicht mehr lange nur knurren. Mir war die ganze Situation selbst schon unangenehm und so drehte ich mich zu meinem Senpai um. "Sesshoumaru-sama wir könnten los wenn ihr einverstanden seid, es hat fast aufgehört zu regnen" Der Angesprochene nickte. "Ihr wollt jetzt schon los? Wollt ihr nicht noch ein wenig bleiben?" versuchte Haruto noch mich zum Bleiben zu überzeugen. "Tut mir leid, wir müssen los" antwortete ich knapp, schnappte mir meine Klamotten und ging in den hinteren Raum mit dem Bild um mich umzuziehen und zurückzuverwandeln. Ich hatte nicht bemerkt mit welchem Blick Haruto mir nachgestiert hatte. Als ich mich fertig umgezogen hatte und das Medaillon wieder umgebunden hatte, ebenso meine Waffen, flocht ich mir noch meine Haare zu einem Zopf und befestigte sie mit der Spange. Mein Kampfdress war wieder trocken und viel weicher als der raue Pulli. Mir war mal wieder nicht bewusst gewesen was für ein Reiz ich mit diesem knappen Pulli ausgeübt hatte. Als ich fertig verwandelt und angekleidet den Hauptraum betrat, hatte Sesshoumaru sich auch schon wieder angezogen und Haruto hatte ein paar Kratzer in seinem Gesicht. °Ups, da hat wohl jemand etwas abbekommen während ich nicht hier war° fiel mir auf. Haruto wollte sich eigentlich lauthals über seine "Bearbeitung" beschweren, dann sah er aber meine verwandelte Gestalt und stotterte sofort los. "Wieso siehst du so anders aus Chiyo? Bist du etwa auch eine Youkai?" "Ja, ich hatte mich kurzzeitig in einen Menschen verwandelt" Die Enttäuschung stand wie ein riesiges Schild in seinem Gesicht geschrieben, hatte er sich etwa Hoffnungen gemacht? Nachdem er sogar noch von Sesshoumaru "bearbeitet" wurde? Wieso waren alle Männer nur so unglaublich unbelehrbar auf diesem Gebiet? Erst Kaito der mir wie ein liebestoller Kater hinterher lief und jetzt auch noch dieser junge Mann, der einfach nicht einsah dass ich Sesshoumaru angehörte. War das bei Männern normal? Ich musste zugeben ich hatte auf diesem Gebiet nicht wirklich viel Erfahrung! Ich zuckte innerlich mit den Schultern und wandte mich an meinen Senpai. "Ich bin bereit" "Gehen wir" wies er mich an. "Danke für den Unterschlupf Haruto" "Bitte" kam es nur ein wenig enttäuscht von ihm. Sollte ich mich vielleicht noch entschuldigen dafür dass ich ihm so lange vorenthalten habe doch eine Youkai zu sein? Ach...er würde schon nicht an Liebeskummer sterben. Somit folgte ich meinem Senpai aus der Hütte und wir nahmen wieder unseren Weg auf. Das Gras war noch ziemlich nass und die Luft roch nach frischer aufgebrochener Erde. Mittlerweile strahlte auch wieder die Sonne und ließ mein Gemüt wieder fröhlich werden. Ich war in dem Moment unbeschreiblich glücklich mit Sesshoumaru weiterreisen zu können. "Senpai" fragte ich zaghaft. Vielleicht war er ja wegen Haruto noch ein wenig verstimmt. Ich ging wieder an seiner Seite und sah ihn an. Solange bis er mir auch endlich sein Gesicht zuwenden würde, was auch endlich nach kurzen Wartens geschah. "Könnt ihr mir vielleicht noch die Frage von vorhin beantworten?" Ich wusste nicht warum, aber ich schämte mich kein bisschen für diese Frage. Ich hätte nicht gefragt wenn ich es gewusst hätte somit war es das normalster der Welt für mich einfach zu fragen. "Was hast du gefühlt?" kam es als Gegenfrage von Sesshoumaru. "So eine Art Wärme als ich euch lächeln sah und ein glückliches Gefühl" Lange Zeit sagte Sesshoumaru gar nichts und wir gingen einfach nur nebeneinander her. Und auf einmal sagte er "Dein Herz wird es dir eines Tages von selbst verraten" Ich kräuselte ein wenig meine Stirn. Von selbst verraten? Nun ja, wenn er es so sagte, dann musste es auch stimmen. Ich hörte wie plötzlich das Quietschen der schweren Holzhüttentür erklang und blickte noch mal kurz nach hinten. Haruto stand draußen und sah uns hinterher. Als er meinen Blick sah, hob er die Hand und winkte mir zu. Ich hob ebenfalls die Hand und drehte mich mit einem Lächeln wieder um. "Sind eigentlich alle Männer so hartnäckig Senpai?" Dieser sah nur verwundert zu mir herunter und amüsierte sich über meinen fragenden Blick. "Nun ja erst Kaito, dann dieser Mann den ihr im Übrigen sogar eine Abreibung verpasst habt" "So?" tat er gespielt unschuldig. Ich ging nicht auf seine Antwort ein und überlegte mir stattdessen "Wenn alle Männer so besitzergreifend sind dann bleibe ich doch lieber single" Plötzlich kam mir in den Sinn dass Sesshoumaru ja auch keine Frau an seiner Seite hatte und stattdessen mit mir reiste. Ein immer breiter werdendes Grinsen legte sich auf meine Lippen und ich blickte ihn fies grinsend an. "Senpai? Ich habe nie eine Frau an eurer Seite gesehen" "Soweit ich weiß geht gerade eine neben mir" war sein schlagfertiger Kommentar. Ich fing an aus vollem Halse zu lachen. Der war eben gut! Ich entlockte Sesshoumaru mit meinem Lachen ebenso ein kleines Lächeln. Und irgendwie fühlte ich mich geehrt dass ich zur Zeit die Einzige an seiner Seite war. Ich schätzte es wirklich sehr! Und mit diesem Vertrauen...da war es auch wieder, dieses schöne Gefühl... To be continued! So, dieses Kapitel ist jetzt wieder etwas länger und knüpft an meine vorige Schreiblänge an. Wer mir ein Kommi hinterlässt, dem wär ich natürlich super dankbar! Schreibt alles was euch so gefällt oder nicht gefällt ^-^ Lg Aoko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)