Strawberry Fields von abgemeldet (Another Nightmare/Gazette-Soap made by MAC) ================================================================================ Kapitel 1: The Bet ------------------ Die Geschichte spielt an einer *surprisesurprise* Schule. Ich weiß; alte, ausgeleierte Idee. ABER: diese hier ist anders. Anders als alle anderen, besonders und individuell!! %D Ich habe noch keine in dieser Richtung gelesen, zumindest nicht mit den Personen, die ich dafür verwende. heh.heh. *irrelach* Viel Spaß beim Lesen!! To (PS: Es ist zu empfehlen, wenn man GENAU diese Musik hört oder was ähnliches...) (Opening: Foo Fighters - Breakout) +++ "Hey, Sakito!" hallte eine bekannte, jedoch nicht gern gehörte Stimme durch die belebten Gänge der Schule. ,Ignorieren! Einfach nur ignorieren!' dachte sich der schlanke Junge, klammerte seine Hand fester um den Träger seines Rucksacks und ging weiter. "Hey, Prinzessin, ich rede mit dir!" wieder ertönte die provozierende Stimme an seinem Ohr, ließ das Blut in ihm aufwallen. "... Dreh dich jetzt nur nicht um! Du weißt, dann hat er wieder gewonnen!" flüsterte ihm eine andere Stimme mahnend ins Ohr. Uruha. Wenn er ihn nicht hätte, wäre er Ni~ya schon lange an den Hals gesprungen und hätte ihm das letzte bisschen Verstand, was er sich noch nicht rausgevögelt hatte, aus seinem beschissenen Schädel geprügelt. Ja, er wusste, wenn er sich jetzt umdrehte, hätte der andere gewonnen. Und er würde es nicht tun. Er würde sich nicht zu ihm umdrehen und ihm wüste Beschimpfungen und was anderes an den Kopf werfen, auf dieses Niveau würde er sich nicht herablassen. "He, Ice-Queen! Weißt du was mich mal brennend interessieren würde?" Nur er nannte ihn so. Keiner an der Schule nannte ihn so. Jeder andere wusste, er würde den Tag nicht überstehen, wenn er auch nur daran dachte ihn so zu nennen. Sakito würde einen mit einem Blick strafen, bei dem es einem eiskalt den Rücken hinunter lief und man nichts lieber täte als wegzulaufen, sich in einer Ecke zu verstecken und sich dort in die Hose zu pinkeln. Aber dieser Blick ließ einen gefrieren, man war gefesselt und gelähmt von den kalten und harten Augen, die sich durch einen hindurch zu bohren schienen. Jeder, aber auch wirklich jeder, ging ihm aus dem Weg, ließ ihm seine Ruhe. Nur einer nicht. Nur er nannte ihn bei diesem Namen, der aufgrund seiner Attitüde gerechtfertigt war. "Wenn du wissen willst, wie es ist eines qualvollen Todes zu sterben, kann ich deinem Wunsch gerne nachkommen!" zischte Sakito zwischen den Zähnen hervor, drehte sich langsam um, sah seinem provozierenden Gegenüber gefährlich in die Augen. "Nein, eigentlich wollte ich nur wissen, wie es ist, den ganzen Tag mit einem Stock im Arsch rumzulaufen. So als menschliches Eis am Stiel, weißte?" Natürlich war dieser Kommentar, wie die anderen auch, die von Ni~ya aus gingen auf seinen Ruf, seinen Spitznamen an dieser Schule bezogen. Sakito hatte nicht viel mit Menschen zu tun, redete nur mit seinem besten Freund oder einem ausgewählten Kreis an Leuten, was aber seine Mitschüler dazu veranlasste, ihn als eingebildet zu sehen. Es war ihm einfach unangenehm unter vielen Leuten zu sein. Seine Haltung war auch nicht wie die der anderen Jungs, sie war schon immer damenhafter gewesen, was daran lag, dass er als Kind spießiger Eltern eine andere Erziehung genossen hatte. Er musste von klein auf mit durchgestrecktem Rücken am Esstisch sitzen, mit dem Kinn in einem 45° Winkel zu seinem Hals. Er hatte sich das angeeignet, sein Körper sich daran gewöhnt. Das brachte ihm den Ruf ein, hochnäsig zu sein. Noch dazu kam es, dass all seine Freunde, oder besser gesagt, die Leute, mit denen er auf der Schule verkehrte, hübsch waren. Sein bester Freund Uruha, Aoi oder die, von denen er den Namen nicht mal richtig kannte, sie alle waren hübsch. Weshalb es wiederum hieß, er gebe sich nur mit gut aussehenden Menschen ab. Er zeigte nicht viele Gefühle, lachte oder lächelte in der Schule nie oder nur selten, wegen einer schlechten Note hatte er noch nie geweint oder war betrübt deswegen, weil es nicht vorkam. Er ärgerte sich nicht wenn er was verhaute oder grübelte nach, was er besser hätte machen können, denn alles was er schrieb waren gute Noten. Deshalb galt er als kalt und berechnend, hatte seine Mitschüler dazu veranlasst ihn hinter seinem Rücken mit Namen zu benennen, die laut ausgesprochen ihr Todesurteil wären. Nur ein Irrer würde sich dem Blick, der Wasser gefrieren und einen wünschen ließ, nie geboren worden zu sein, aussetzten. Und einer von denen war Ni~ya. Wann immer sich die Gelegenheit dazu bot, Sakito bei seinem Kosenamen zu nennen tat er es. Wann immer er die Chance dazu hatte Sakito ein bisschen zu provozieren, tat er es. Wann immer er die Möglichkeit hatte, Sakito mit seiner puren Anwesenheit zur Weißglut zu treiben, dann verdammt noch mal, tat er es auch. Und Ni~ya liebte den Nervenkitzel auf dem dünnen Faden zwischen Leben und Tod zu balancieren. Man konnte fast meinen, das wäre der einzige Grund für ihn, weshalb er überhaupt auf diese Schule ging. "Dann probier es doch an einen deiner Ficklieschen aus und frag sie dann. Oder besser, warum machst du es nicht an dir selbst? Dann kannst du mir ja sagen, wie es ist. Bin schon ziemlich gespannt darauf!" schnappte Sakito, drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte, wie er es den ganzen Tag tat, mit Uruha im Schlepptau davon. Oh, wie er ihn hasste. Es gab wenige Dinge auf der Welt und in seinem Leben, die er hasste und Ni~ya war definitiv eines davon. Dieses penetrante, obszöne, widerliche Arschloch! Ihn in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen. Er konnte ihn und seine bescheuerten Freunde, Ruka und Yomi, die jedes Mal dabei standen und sich schief lachten, nicht leiden. Er hasste es! Er hasste sie! Und vor allem: Er hasste ihn! Keiner nahm sich die Frechheit heraus ihn zu provozieren. Er hatte einen Status an dieser gottverdammten Schule und den wollte er auch behalten. Es hatte ihn einige Erfahrung gekostet um ihn zu erlangen und er war nicht stolz auf diesen Status, doch solange er ihn hatte würden ihn alle in Ruhe lassen. Mehr wollte er doch gar nicht. War das denn zu viel verlangt? +++ "Wow! Der hat es dir aber gezeigt, wa Ni~ya?" Ruka legte eine Hand um Ni~yas Schultern, der immer noch etwas verdutzt Sakito hinterher starrte. Ein kleines Grinsen lag auf seinem Gesicht und es wurde mit jedem Schritt, den Sakito von ihm wegtat, breiter. Sakito hatte scharf gekontert, wie jedes Mal wenn er das tat; eines seiner Spielchen mit ihm spielte. Er liebte diese Spielchen in denen er Sakito ärgerte und provozierte, so lange, bis der sich wutentbrannt zu einem umdrehte und anfing zu bellen. Es war als würde man einen Drachen so lange an der Nase kitzeln, bis er Feuer spuckte. Er liebte dieses Risiko sich auf dünnes Eis zu begeben, nur um der dicken Eisschicht um Sakito herum ein wenig einzuheizen. Irgendetwas musste doch hinter der eisigen Fassade von Sakito stecken und jedes Mal wenn er ihn provozierte, zeigte sich ein bisschen davon. Nach ihrer Auffassung war Sakito ja nur deshalb so abgekühlt, weil er noch keinen richtigen Sex hatte. Eine eingebildete, frigide Schlampe. Nur eben männlich. Obwohl man es bei Sakito fast nicht sagen konnte. Man, er war hübsch, nein, schön, schöner als alles was auf dieser Schule herumlief. Er hatte makellose, elfenbeinfarbene Haut, eine Figur, mit einer perfekten Taille, bei der jede Frau neidisch werden könnte, und ein Gesicht, das es schöner fast nicht gab: rosige Lippen, die regelrecht danach schrieen, geküsst werden zu wollen, eine feine Nase und braune, fast schon schwarze Augen, in denen man versank, die einen erstarren ließen und in denen man das Feuer entfachen wollte. Himmel, dieser Junge war Sex auf zwei Beinen, ein halsbrecherisches Abenteuer, eine Herausforderung. Auch wenn Ni~ya für gewöhnlich nur Mädchen flachlegte, so war er von Sakito nicht abgeneigt, zumal dieser die Bissigkeit von allen Mädchen vereint, übertrumpfte. "Ich sagte doch: Der hat als Kind zu viel mit Barbies gespielt..." kicherte Yomi, der kleinste der drei, nach Sakitos furiosem Abgang. "Ich glaube eher, es war Ken, der ihn mehr begeistert hat." Gab Ruka mit einem anzüglichen Grinsen zurück. Beide brachen aufgrund ihrer Gedankensprünge in schallendes Gelächter aus, hielten sich beide eine Hand an den Bauch, mit der anderen stützten sie sich an ihren Knien ab. Synchron, fast so, als hätten sie diese Lachnummer einstudiert, klopften sie sich zwischen Lachanfällen auf den Oberschenkel. Ni~ya gab nur einen kleinen Grunzlaut von sich, mehr amüsiert über Ruka und Yomi als über den überaus dämlichen Kommentar der beiden. Vor seinem Auge schwirrte immer noch das gefährliche Funkeln des dunklen Augenpaares umher. "huh...Ich wette mit dir...huhu... der ist stockschwul und führt sich deshalb auf, wie eine ,Queen'!" brachte Ruka zwischen seinem Gelächter hervor, wischte sich mit einer Hand Lachtränen aus dem Gesicht. "Ja! Und so frigide wie der ist, ist er bestimmt noch Jungfrau und deswegen so verbittert!!" Auch Yomi war wieder dabei, sich etwas zu beruhigen, tat es Ruka gleich und wischte sich schwerfällig ein paar Lachtränen aus dem Gesicht. ,Schwul...' ging es Ni~ya durch den Kopf. Mit Sicherheit war er schwul. Welche Frau würde sich einen Mann angeln, der besser aussah als sie selbst. Das wäre dann ungefähr so, als wäre man mit einem Topmodel zusammen; perfekte Figur, perfekte Haut, perfektes Gesicht. Ein mit Minderwertigkeitskomplexen überschüttetes Leben würde einen mit offenen Armen empfangen. Zu einem Menschen wie Sakito würde nur ein Engel passen, der besser aussah als er, der nicht neben ihm erblasste, was aber alle weiblichen Wesen nach Ni~yas Auffassung taten. Entweder ein Engel oder das komplette Gegenteil von ihm: ein Mann. "He, Ni. Unsere Stute muss ein bisschen eingeritten werden, damit er mal ein bisschen lockerer wird. Ich wette mit dir, dass du es nicht schaffst, ihn flachzulegen!" Ruka. Na klar, wer sonst. Kein anderer war so scharf aufs Wetten wie er. ,Ich wette, eine Münze hat zwei Seiten!', ,Ich wette, ich kann schneller laufen als du!', ,Ich wette, meiner ist größer als deiner!'... von klein auf war er aufs Wetten verpicht und je älter er wurde, desto schlimmere Ausmaße bekamen seine Wetten. Manchmal wetteten sie um den nächsten Drink, manchmal einfach nur um die Ehre und manchmal auch um Geld. Ni~ya und Yomi wunderten sich oft, dass er noch nicht Spielsüchtig geworden war und jeden Abend nach der Schule heimlich in ein Spielsalon oder auf Pferderennen ging. "Wette gilt. Gib mir vier Wochen und aus der Wildkatze wird ein zahmes Kätzchen." Verdammt! Wieso ließ er sich überhaupt darauf ein? War er denn verrückt geworden? Für einen wie Sakito reichten keine vier Wochen, zum Einen nicht, weil er ihn hasste wie die Pest! Für so einen würden noch nicht einmal vier Jahre genügen. Er musste wirklich lebensmüde sein... "Ich wette mit dir um 50000 Yen! Es gibt nur eine Bedingung..." Ruka streckte ihm seine Hand entgegen. Nur zu gerne sah er den anderen verlieren und mit Sakito tat Ni~ya einen griff ins Klo. Eine Utopie wie aus dem Bilderbuch. Es war unmöglich, auch nur in die Nähe von ihm zu kommen ohne Frostbeulen oder Kratzspuren zu bekommen. Und tat man auch nur einen Schritt auf ihn zu, peitschte er mit bissigen Kommentaren um sich, schlimmer als eine Horde Piranhas im Goldfischbecken. Nicht ums Verrecken würde Ni~ya es schaffen, davon war er überzeugt. "Welche?" fragte Ni~ya skeptisch. Was hatte Ruka vor, das er dabei sein wollte, wenn es soweit war? "Er muss sagen, dass er dich liebt." Fügte er mit einem siegessicheren Grinsen an seine Wette hinzu. "Von mir aus..." Ni~ya schlug in die dargebotene Hand ein. Er war sowieso immer knapp bei Kasse und würde er verlieren, wovon er natürlich überzeugt war, dass er es nicht tat, so müsste er dem anderen wenigstens nicht so viel Geld zahlen. 50000 Yen, ein läppischer Betrag, für den er sich bei einer solchen Wette den Arsch gewaltig aufreißen müsste, aber trotzdem sagte er zu. Zu groß war die Neugier auf seine eigenen Fähigkeiten und natürlich auch auf Sakito. Er hatte bis jetzt jedes Mädchen bekommen, das er wollte und Sakito wäre da keine Ausnahme, auch wenn dieser zwar so aussah, aber keines war.... Er müsste nur ein bisschen seinen Charme spielen lassen und er würde ihm aus der Hand fressen. Und "Ich liebe dich!" hat er bisher noch von jeder gehört. "Ganz schön mutig, Ni~ya!" meldete sich der kleinste von ihnen, Yomi, zu Wort und pfiff beeindruckt durch gespitzte Lippen. "Wenn du die Wette gewinnen willst, dann würde ich mich an deiner Stelle aber ranhalten. Vier Wochen für den," er zeigte mit seinem Daumen über die Schulter in die Richtung, in die Sakito verschwunden war, "das wird verdammt eng!" gab er Ni~ya einen guten Rat. "Ou ja~" seufzte Ni~ya gedehnt. Das würde es werden; verdammt knapp. Aber was war das Leben ohne Risiko? - Verdammt langweilig. "Ich geh dann meinen Pflichten nach..." Ni~ya griff nach seiner Schultasche, die er bislang am Boden ignoriert hatte, verabschiedete sich mit einem kurzen Wink über die Schulter und machte sich auf den Weg, den auch Sakito vorher gegangen war. Sie hatten noch 15 Minuten Pause und er brauchte jede Sekunde dieser kurzen vier Wochen um Sakito ein bisschen warm zu bekommen. Also, auf ins Vergnügen. "Was meinst du, wie lange es dauert, bis er seine erste Ohrfeige von Sakito kassiert? Ich sage, es dauert keinen Tag." Yomi wusste, es würde früher oder noch früher dazu kommen, die Art der beiden ließ einfach nichts anderes zu. "500 Yen, dass es noch in dieser Pause passiert!" freudig strahlte Ruka auf. Er nutzte das natürlich wieder als Gelegenheit, um seine Wettkünste zu trainieren. "Wette gilt!" +++ Kapitel 2: Just In Time ----------------------- Dankedankedanke euch allen, die mir einen Kommentar zum ersten Teil geschrieben haben! *flausch* Ich würd mich natürlich auch diesmal wieder über Kommis und/oder Kritik freuen!^^ +++ "Bitte, bitte, bitte geh mit mir auf diese Party! Nur dieses eine Mal!!!" Uruha sah seinen besten Freund mit großen Hundeaugen an. Er liebte Partys, nur ging er selten auf welche, weil er alleine nicht gehen wollte und Sakito nie das Bedürfnis auf einen Haufen Vollidioten und schlechte Musik hatte. "Uruha... Du weißt genau, dass ich Partys hasse. Ich geh auf keinen Fall dorthin!" wies ihn Sakito mit einem genervten Augenrollen ab. Er hasste Partys. Alles was dort stattfand, fand er peinlich und erniedrigend. Zu viele besoffene Jugendliche, die öffentlich miteinander rum machten, kotzten oder sich einfach nur dämlich benahmen. Nein danke, seinen Bedarf an Schwachköpfen deckte er tagtäglich in der Schule. "Ach bitte!!!!!!" Die Hundeaugen wurden immer größer, erreichten bald die Größe von Babyaugen, die bei Sakito einen Niedlichkeitsfaktor hatten, bei denen er nicht mehr ,Nein' sagen konnte. "Nein!" Noch hatten sie diesen Niedlichkeitsfaktor nicht überschritten, noch war er standhaft. Er setzte sich auf einen großen Stein auf den Boden, sein Rucksack neben sich. Sie hielten sich in der Pause immer hinter dem Schulgebäude auf, wo niemand anders hinging, weil alle wussten, dass sie dort waren. Jeder mied Sakitos Blick und auch seine Nähe. "Ach komm schon! Was ist daran so schlimm?!" Unverständnis glühte in den großen Augen Uruhas. "Weil eine Party einfach nur ein kollektives Besäufnis und Zusammentreffen von Idioten ist. Ich habe keine Lust durch Kotzpfützen zu stampfen und Sachen zu trinken, von denen ich nicht weiß, was drinnen ist." "Ach bitte, bitte, bitte!!!! Nur dieses eine Mal! Nur ganz kurz! Wir gehen nur dort hin, drehen eine Runde und hauen auch gleich wieder ab!!! Bitte!!!" Uruhas Ton klang schon fast verzweifelt, als er neben Sakito in die Knie ging und ihn mit gefalteten Händen anflehte. "Warum bist du so erpicht darauf, dort hinzugehen?" Langsam aber sicher ging ihm Uruha mit seiner Bettlerei auf die Nerven. Irgendeinen Grund hatte der andere dort hingehen zu wollen, er war sonst nicht so aufdringlich und versessen, wenn es um eine Party ging. "Weil es bestimmt lustig wird und naja..." ein leichter Rotschimmer legte sich auf Uruhas Bäckchen und er fing an zu stammeln. "Lass mich raten... Er ist auch dort." Sakito rollte mit den Augen. Natürlich, weshalb auch sonst. Wenn sich eine Möglichkeit für Uruha ergab ihn zu sehen, dann wollte er sie auch nutzen. Uruha schwärmte schon seit der Mittelschule für ihn und war bis jetzt nicht darüber hinweg gekommen. ER war Reita. Er ging auf eine andere Oberschule und sie begegneten sich täglich auf dem Nachhauseweg, dann wurde Uruha zu einem kleinen, glucksenden Mädchen. "U-hum..." gab Uruha schüchtern zu. "Da kommt jemand!" schreckte Sakito zusammen, als er den klang von näher kommenden Schritten hörte. Sie taten hier eigentlich nichts Verbotenes, aber trotzdem hatte er Angst es könnte sie jemand erwischen, weil sie sich hinter dem Schulgebäude nicht aufhalten durften. Und der Klang von den Schritten hörte sich schon zu laut an, als dass sie sich irgendwie noch verstecken oder abhauen konnten. "Oh, Gott..." gab er dann nur erleichtert und so als würde er sich gleich übergeben von sich, nachdem sich herausgestellte wer um die Ecke gebogen war und ihnen von jetzt an Gesellschaft leisten wollte. ,Alles nur das nicht!' seufzte Sakito innerlich, als er Ni~ya mit einem süffisanten Ausdruck erblickte. Alles wäre ihm lieber gewesen, die Party mit Uruha und einem betrunkenem Haufen, ein Lehrer, ein Verweis... nur nicht diese eine Person. "Was willst du hier?!" keifte er ihn daraufhin wie ein Raubtier, das sein Revier verteidigte, an. Keiner würde sich hierher begeben bis auf diesen einen Kerl. "Eine Rauchen." Wie zum Beweis zog Ni~ya eine Packung Zigaretten mit immer noch demselben Grinsen hervor, steckte sich eine davon in den Mund, um sie anzuzünden und einen tiefen Zug von ihr zu nehmen. "Rauchen ist auf dem Schulgelände verboten!" Belehrte Sakito ihn unfreundlich. Er konnte diesen Typen nicht ausstehen! Allein schon wie er an der Wand gelehnt stand, mit seiner Tasche locker über der Schulter und einer Hand in der Hosentasche. Und dabei immer dieses überhebliche, schiefe Grinsen. Wie er es hasste. Er würde es ihm am liebsten aus dem Gesicht prügeln, ein für alle Mal, damit er es nie wieder sehen musste. Und damit er ihn damit nicht wieder provozierte. "Sich hier aufzuhalten ist auch verboten, und trotzdem tust du es." Das Grinsen wurde breiter, als Sakito daraufhin die Augen gefährlich verengte. Das tat er immer, wenn Ni~ya im Recht war. Es pisste Sakito verdammt an, wenn Ni~ya etwas gegen ihn in der Hand hatte. So konnte er ihn noch nicht einmal verpfeifen, weil dann die Frage käme, was er hier hinten zu suchen hatte. Sakito sagte nichts darauf, schnaubte nur abfällig. Ni~ya war für ihn nur ein niederes Wesen, was es nicht wert war, die selbe Luft zu atmen wie er und dann besaß er auch noch die Frechheit hinter die Schule zu kommen, wo alle wussten, dass er sich dort aufhielt, um nicht auf den selben paar Quadratmetern rumzugammeln wie Ni~ya. Uruha sagte nichts zu dem Ganzen. Er wollte Ni~ya eigentlich nur Köpfen! Fast hätte er Sakito so weit gehabt, dass er auf die Party gegangen wäre und jetzt konnte er das vergessen. Ni~ya hatte die ganze Arbeit, seine komplette Überredungskunst mit seinem Auftritt zerstört. "Geht ihr am Freitag auf die Party?" Fragte Ni~ya überraschend und klang so, als würde er die Antwort schon kennen. Das tat er auch und er wusste wie er diese umlenken konnte. Sakito war manchmal leichter zu durchschauen, als er es vorgab. "Um auf Idioten wie dich zu stoßen?! - Nein, danke!" spritzte Sakito Gift und Galle. Uruha schlug innerlich die Hände über dem Kopf zusammen. ,Danke Arschloch, jetzt ist Hopfen und Malz verloren...' Er hätte anfangen können zu heulen. Die einzige Chance, Reita einmal länger zu sehen, als nur im Vorbeigehen, war somit dem Erdboden gleich gemacht. "Hn." Grunzte Ni~ya, fügte mit einem besserwisserischen Grinsen hinzu: "Von dir hätte ich das sowieso nicht erwartet, so prüde und verklemmt wie du bist. Wahrscheinlich weißt du nicht mal, wie Alkohol geschrieben wird und mit Sicherheit nicht, was Spaß ist!" DAS würde Sakito nicht auf sich ruhen lassen. Er würde am Freitag kommen, das war so sicher, wie das Amen in der Kirche, einfach nur um Ni~ya das Gegenteil zu beweisen. So durchschaubar... "Komm Uruha, wir gehen! Ich muss mir von dem Arschgesicht nichts bieten lassen!" Zornig warf sich Sakito seine Schultasche über die Schulter und zerrte Uruha am Arm hinter sich her. Dieser sagte nichts mehr und folgte ihm wehrlos. Man konnte sagen er hatte sich an die schroffe Art, jedes Mal wenn Sakito und Ni~ya aufeinander trafen und er dann mit einem schmerzenden Arm davongezogen wurde, schon lange gewöhnt. Wütend stapfte Sakito an Ni~ya vorbei, über den Pausenhof ins Schulgebäude. "Freitag. Du kommst um 18 Uhr zu mir!" befahl Sakito in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. Er war nicht prüde und er wusste was Spaß ist! Er würde Ni~ya doch nicht die Genugtuung erweisen, Recht zu haben. Pah! Wer war er denn? "Okay~" antwortete Uruha verdutzt und erfreut zugleich. ,YATTA!' schrie er innerlich, als er überrissen hatte, worauf Sakito hinaus war. "Arschgesicht...?" Ni~ya stand noch wie angewurzelt an die Mauer gelehnt und vergaß, dass er eine Zigarette in der Hand hielt. Wow, er hätte nie gedacht, dass so ein Wort in Sakitos Sprachgebrauch vorkam umso erstaunter war er, es aus seinem Mund zu hören. Aber ausgerechnet auf ihn bezogen? Eigentlich fand er sich selbst ziemlich gutaussehend... +++ Fuck! Wieso hatte er sich von diesem dummen Kommentar von Ni~ya hinreißen lassen? Es war Freitag, kurz vor sechs Uhr abends und Sakito hatte nicht die geringste Lust, seinen Abend mit besoffenen Punks, kotzenden Jugendlichen und zugedröhnten Halbstarken zu verbringen, ganz bestimmt nicht, weil auch Leute dort hingingen, die er auf den Tod nicht ausstehen konnte. Er hätte was viel besseres machen können, zum Beispiel das Buch zu Ende lesen, welches er vor einigen Tagen angefangen hatte oder einen Film sehen, im Kino oder im Fernsehen. Nah~ Streicht das. Alles war besser als eine bescheuerte Feier mit Alkohol. Er wusste, wenn ihn auch nur einer von den Schwachköpfen anpisste, er zu einer Flasche greifen würde, die er ihnen dann entweder über den Kopf zog oder sich davon abhielt, indem er sie leerte. Und wenn er trankt, würde es dazu führen, dass er mehr trank und dann würde er betrunken werden und wenn er betrunken war, stellte er Sachen an, die er später bereuen würde und wenn er sich nur im Klaren war, was er dort gerade tat, trank er noch mehr, weil es ihm dann egal sein würde, und das führte dann dazu, dass er kotzte und das wollte er mit allen Mitteln vermeiden. Er hatte Würde und er würde niemals vor anderen Leuten kotzen. Punkt Sechs, es klingelte an der Tür. Seine Eltern waren nicht da, sie waren über das Wochenende zu seinen Großeltern gefahren, die er schon von klein auf nie besuchen wollte. Er hatte alle Freiheiten, die er sich wünschen konnte, solange sie nicht da waren. Das hieß, er konnte in dem Haus alles anstellen was er wollte, wozu er aber heute Abend nicht die Gelegenheit hatte, weil er einen Augenblick lang nicht nachgedacht und Uruha befohlen hatte mit ihm auf diese dumme Party zu gehen. Er war ja so bescheuert. "Was hast du da bitteschön für einen Koffer in der Hand?" fragte Sakito langsam, ahnend was sich darin befand und doch hoffend, dass es sich als etwas anderes heraus stellte, nachdem er dem Klingeln nachgegangen war und die Haustüre geöffnet hatte, um dort einen bis in die Haarspitzen aufgestylten Uruha mit einem kleinen Metallköfferchen in der Hand vorzufinden. "DAS mein Guter ist alles MAKE-UP!" Uruha hielt den Koffer demonstrativ vor Sakitos Gesicht in die Höhe und ließ den anderen vermuten, worauf er hinaus war. "Und... was bitteschön hast du damit vor? Willst du etwa den besoffenen Weibern auf der Party den verschmierten Lidstrich nachziehen?" Sakito wollte eigentlich gar nicht wissen was sein bester Freund mit dem Make-up vorhatte, jedoch würde er es bald am eigenen Körper erfahren, er sah es kommen - Uruhas leicht irrer Blick sprach eine mehr als deutliche Sprache. "Du kannst es dir sicher denken, was ich damit vorhab und es hat bestimmt nichts mit den Tussis auf der Fete zu tun - obwohl das auch eine gute Idee wäre... Oder meinst du ich lasse dich so gehen?!" Ein wenig abfällig musterte Uruha Sakito von oben nach unten. Was das äußere Auftreten anging, war er ein Perfektionist, auch wenn das in der Schule, durch ihre Uniformen, immer unterging. "Was ist daran so schlimm?" Sakito zupfte ein wenig an seinem schwarzen T-Shirt herum. Er wollte eigentlich so auf die Party gehen wie er in seiner Freizeit immer herum lief, wenn er einmal nicht gezwungen war, eine Schuluniform zu tragen. Er fand eine Jeans, die locker an seinen Hüften hing und mit einem Gürtel am Platz gehalten wurde und ein schwarzes T-Shirt, was weder figurbetont noch weit war, angemessen für ein Gelage, bei dem sowieso keiner registrieren würde, wer er überhaupt war. "Einfach alles!" Uruha klang schon fast entsetzt. Er zupfte zur Bestätigung seiner Worte an Sakitos Haaren herum. "So gehst du mir nicht aus dem Haus! Das müssen wir ändern!" Uruha schob Sakito immer weiter in Richtung von dessen Zimmer, um sich dort erst einmal an seiner Gardarobe auszulassen. Nach ein paar Fehlgriffen, die er mit ,Out', ,unsexy' oder ,IIIIE!' über seine Schulter auf einen Haufen warf, zog er ein schwarzes, transparentes Hemd hervor, für das er sofort Feuer und Flamme war. "Wo hast du den heißen Fetzen denn her?" fragte er verblüfft. Noch nicht einmal er hätte seinem Freund so einen Geschmack, geschweige denn dieses Kleidungsstück zugetraut. Es hatte einen Rüschenkragen, an dem die Rüschen in Fetzen herunterhingen und ungefähr bis zum Brustbein gingen, ab wo eine Knopfleiste anfing. Bis auf das bisschen Stück Stoff am Kragen, war das ganze Hemd durchsichtig, man würde also Sakitos Brust und Rücken sehen. "Das hat mir meine Tante Akiko gekauft, als wir das letzte Mal shoppen waren." Sakito saß gelangweilt auf seinem Bett und versuchte eine aufsteigende Röte zu verhindern. Er würde dieses Ding an Klamotte nicht anziehen, so gut es auch aussehen mochte. Erstens stand es ihm seiner Meinung nach überhaupt nicht und zweitens war das viel zu wenig Stoff, er würde sich darin nicht wohl fühlen. Nein - eher nackt. Und das letzte was er auf dieser Party sein wollte, war nackt! "Wenigstens eine aus der Familie mit Geschmack..." murmelte Uruha vor sich hin, das Hemd wie einen Schatz in den Händen haltend. "Was?" Sakito blinzelte irritiert. "Oh... Nichts, nichts. Besser wir fangen an, dich herzurichten. Wir haben nur noch zwei Stunden..." Uruha seufzte einmal tief und klatschte dann wie auf Kommando vorfreudig in die Hände. Er wusste, dass das Ergebnis nach dieser Session ein atemberaubendes sein würde. Sakito hatte alle Voraussetzungen dazu und er hatte einen Koffer voller Schminke... +++ Wieso hatte er sich nur darauf eingelassen? Wieso hatte er sich umstandslos ergeben? Nun saß er auf einem Stuhl und Uruha zupfte wie wild an seinen Haaren herum, bearbeitete sie mit Schaum, Gel und Spray. Mit einem staunenden "Fertig!" machte Uruha die finalen Handgriffe und drehte Sakito vor den großen Spiegel, in dem er seinen Körper von Kopf bis Fuß sehen konnte. Sie hatten oder besser gesagt Uruha hatte in den letzten zwei Stunden in seinem Gesicht rumgemalt, in seinen Haaren rumgefingert und an seinem Outfit zurechtgezupft, bis er das Ergebnis für ,akzeptabel' befunden hatte. Sakito stand vor dem Spiegel, in dem er sich von oben bis unten betrachten konnte. Das was er darin sah, war nicht er... zumindest glich ihm das in keinster Weise. Diese Person im Spiegel, war so anders als er selbst - so... schön, anmutig und... sexy... Und er war weder schön, noch anmutig und in keinster Weise sexy! Ungläubig glitt sein Blick und dem hinterher seine Finger über die gestylten dunkelbraunen Haare mit einer blonden Strähne auf der linken Seite vorne und einer versteckten auf der anderen Seite hinten, die in einem leichten Scheitel auseinander gingen und kunstvoll um und in sein Gesicht drapiert waren, jedoch so aussahen, als wären sie zufällig in diese Ausgangsposition gefallen; über sein mit Puder bedecktes Gesicht, aus dem die Augen durch einen schwarzen Lidstrich, der etwas weiter über das Lid selber herausging; seine fein gezupften Augenbrauen, die in einem geschwungenen Bogen unter ein paar Ponyfransen verschwanden. Einen Augenblick länger ruhten sie auf seinen mit Lipgloss bedeckten Lippen, ließen sie dadurch voller, sinnlicher wirken. War das wirklich sein Gesicht? Wieso hatte er es die letzten siebzehn Jahre in seinem Leben nicht ein Mal gesehen? War er wirklich so blind gewesen, die ganze Zeit über? Seine Augen wanderten über den Teil des Spiegels, südlich seines Kinns: Das Hemd, was er niemals als vollwertiges Kleidungsstück in Erwägung gezogen hätte, fiel wie eine zweite, lockere Haut um seinen Körper und gab einen nach mehr verlangenden Anblick auf die echte, samtene darunter liegende. Der tiefgeschnittene Ausschnitt und der Kragen des Hemdes legten sich neckend auf Sakitos Brust, gaben einen großzügigen Ausblick auf die weiche, elfenbeinfarbene Haut, der nur durch zwei silberne Ketten etwas abgelenkt wurde, und verdeckten gleichzeitig etwas intimere Stellen seines Oberkörpers, welche die einen dunkleren Kontrast zu dem hellen Untergrund liefern würden. Die ab dem Brustbein beginnende Knopfleiste führte in einem undurchsichtigen, schwarzen Streifen an seinem Oberkörper hinab in Richtung Leiste, versperrte die Sicht auf seien Bauchnabel und somit auf sein geheimes Piercing, von dessen Existenz niemand außer Uruha etwas wusste. Eine schwarze Hose aus Satin schmiegte sich um seine Beine, jedoch etwas lockerer als gewollt um die schlanke Gestalt, fand mit einem weißen Gürtel ein wenig Halt auf den schmalen Hüften und gab die für einen Jungen unnatürliche Taille frei. Und dazu weiße Doc Martens mit einer schweren, schwarzen Sohle, die unter dem leichten Schlag der Hose fast verloren gingen. Benebelt von seinem eigenen Spiegelbild drehte er sich zu einem mit sich selbst und dem Ergebnis zufrieden grinsenden Uruha. "W-Was hast du aus mir gemacht?" stotterte er immer noch ungläubig über sein neues Äußeres. "Eine Sexbombe!" gab er nur wahrheitsgemäß zurück und sein Grinsen wurde, wenn möglich, noch breiter. "Ja, das sehe ich auch. Aber so kann ich unmöglich gehen!" Der Gedanke an die bevorstehende Party und den dort sein werdenden Personenkreis kam ihm wieder in den Sinn. Unbehagen bildete sich in seinem Magen. Was werden sie denken, wenn der eiskalte, unnahbare Sakito dort so freizügig auftauchte? "Doch, das wirst du! Wir haben keine Zeit mehr! Komm, wir müssen los!" scheuchte ihn Uruha, drückte ihm eine kleine Tasche in die Hand, die sehr einer Frauenhandtasche ähnelte. "Was soll ich denn damit?" er begutachtete die kleine Umhängetasche mit einem gekordelten Band zum Umhängen drehend in seinen Händen. Er konnte dort doch nicht wirklich mit einer ,Handtasche' aufkreuzen! Dann wäre er ja die Schwuchtel schlechthin! Er hatte den Ruf doch sowieso schon weg, er konnte ihn doch nicht wirklich noch bestätigen! "Doch, auch das kannst du! Du hast keine Hosentaschen und selbst wenn, würdest du da etwas reinstecken, sähe es unmöglich aus! Also hör auf zu meckern und komm endlich!" Uruha zerrte ungeduldig an seiner Hand, wollte ihn so etwas zum Gehen bewegen. Widerwillig steckte Sakito sein Handy, eine Schachtel Zigaretten und seine Hausschlüssel in den Beutel und hängte ihn sich um. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel folgte. Naja, so schlecht sah die Tasche, die auf seiner Hüfte ruhte, auch wieder nicht aus. Sie war wenigstens in einem schlichten Schwarz gehalten und das dünne Umhängebändchen war kaum zu sehen. "Indiana Jones hatte auch eine Tasche! Mach dir deswegen nicht ins Hemd und jetzt: Komm endlich!!" Uruha öffnete die Tür zu seinem Zimmer und eilte die Treppe herunter um sich auch endlich gehfertig zu machen. Seufzend und den Kopf schüttelnd nahm sich Sakito noch eine schwarze Lederjacke aus seinem Kleiderschrank, schlüpfte in sie hinein und ging kaum so enthusiastisch aus dem Haus wie es Uruha tat. +++ tbc... Kapitel 3: Get It Started ------------------------- Anmerkung: So... nachdem ich eine Zeit lang nichts mehr von mir hören bzw. lesen hab lassen, kommt nun ein weiterer Teil meiner Ach-so-tollen individuellen High-School-Klischee-Fick... äh.. ich meine Fanfic. Ich habe sie zwar schon einmal beta gelesen, weiß aber nicht ob sich noch Fehler hineingeschlichen haben oder nicht. Es ist auch ein ziemlich langweiliger Teil, also nicht enttäuscht sein, wenn ihr es lest. Ich hatte den Teil auch schon seit längerer Zeit fertig, war aber nur zu faul ihn hochzuladen. Der vierte Teil kommt diesmal schneller, versprochen! XD Falls ihr, die auch auf Livejournal tätig seid, so eine ähnliche FF gelesen habt oder gerade am Lesen seid, denkt bitte nicht ich hätte was geklaut. Um ehrlich zu sein, es ist andersrum. Ich klaue niemals, außer aus Filmen, und wenn ich was klaue, dann merke ich das an. Also, wie gesagt, wundert euch nicht, wenn euch die Idee bekannt vorkommt. Ich kann nur so viel sagen, dass meine FF interessanter und dramatischer wird, auch wenn das jetzt ein 'wenig' eingebildet klingen mag. So bin ich nun mal. LOL Also lasst euch von meiner Attitüde nicht abschrecken und habt Spaß! Disclaimer: Not mine, won't make any money with it blahblahblah yaddayaddayadda. PS: EIN RIESENGROSSES DANKE AN ALLE, DIE MIR KOMMENTARE GESCHRIEBEN HABEN! Ich liebe es jeden einzelnen davon zu lesen, immer und immer wieder! *kommentargeil* Und zögert nicht, mir wieder welche zu schreiben, wenn ihr wollt, dass es weitergeht! XD PPS: langes und langweiliges Chap. Gomen ne... +++ Schon von weitem hörte man den dröhnenden Beat der Musik und auch die ersten Leute kamen ihnen mit einer Alkoholfahne entgegen. Verdammt....Wieso hatte er das nur mit sich machen lassen... Wieso hatte er sich von seiner Wut hinreißen lassen? Wieso hatte er sich von Uruha so aufstylen lassen? Er kam sich overdressed und fehl am Platze vor. Auch wenn Uruha nicht minder Aufsehen erregender angezogen war als er, fühlte er sich alleine und vollkommen nackt. Wenn er schon auf diese Party gehen musste, wieso konnte er nicht in etwas weniger Auffälligem gehen... Er sah aus wie eine männliche Hure - eine stilvolle männliche Hure - aber immer noch wie eine Hure. Sein transparentes Hemd lockte die Blicke der betrunkenen Mädchen und Jungs auf sich, ließ ihn sich einfach nur billig fühlen. Je näher sie dem Haus kamen, desto mehr wurde aus den verstohlenen Blicken ein unverhohlenes Starren. Jede einzelne Person zog ihn mit seinen Blicken sprichwörtlich aus, ließ ihn noch nackter dastehen, als er sich ohnehin schon fühlte... Seine Arme wickelten sich selbstschützend um seinen Oberkörper, schnürten seine Jacke enger um seine Haut, nur damit er sich nicht mehr so entkleidet vorkam. Uruha bemerkte Sakitos Unwohlsein, griff, sobald sie im Haus angekommen und sich durch die erste Meute an Menschen gedrängelt hatten, nach einem kleinen, billigen Plastikbecher, dessen Inhalt von einer durchsichtige Flüssigkeit war, und drückte es Sakito mit einem "Trink das!" in die Hand. Dem Geruch nach zu urteilen konnte das nichts anderes als Alkohol sein, dennoch fragte er bei Uruha noch einmal nach, um sicher zu gehen. "Was ist das?" misstrauisch roch Sakito an dem Inhalt des Plastikstamperls und verzog angeekelt die Augenbrauen. "Tequila." Antwortete ihm Uruha daraufhin gleichgültig, wartete nur darauf, dass Sakito den Alk trank und sich ein wenig entspannte. "Das trink ich nicht!" immer noch von dem Geruch des Getränkes angewidert, streckte Sakito den kleinen Becher von sich und setzte eine entschlossene Miene auf. "Trink es und du wirst dich besser fühlen!" versprach ihm Uruha, den Kopf zum Takt der Musik, einen Song, den sie im Radio rauf und runter spielten, bewegend. Unschlüssig drehte er das Becherchen in seiner Hand. Eigentlich war Alkohol gegen seine Prinzipien. Er trank nie welchen. Oder besser gesagt nicht mehr. Seit er vor zwei Jahren, kurz vor seinem Übertritt von der Mittelschule an die Oberschule, auf einer Party ,etwas' zu viel getrunken hatte, rührte er keinen Alkohol mehr an. Und wenn seine Schwelle überschritten war, dann hörte er nicht mehr auf zu trinken und verlor all seine Hemmungen. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, was für peinliche und erniedrigende Hämmer er geliefert hatte, damals... Aber... ein kleiner Tequila konnte doch nicht schaden, nicht wahr? Seine Zweifel und Ängste bei Seite schiebend, hielt er sich den Becher an den Mund und kippte den Inhalt in einer schnellen Rückwärtsbewegung seines Kopfes seinen Hals hinunter. Er hasste das Gefühl, als der flüssige Kristall seine Kehle hinunter rann, seinen Hals brennen ließ. Er schlug den Becher auf den Tisch der vor ihm stand, stützte sich mit einer Hand dort ab, mit der anderen wedelte er sich Luft in sein vom starken Alkohol verzerrtes Gesicht und den nach Atem japsend geöffneten Mund. "Das ist absolut grauenhaft!" quetschte er mit angehaltenem Atem heraus. "Hier, die Zitrone!" amüsiert hielt ihm Uruha eine mit Salz bestäubte Zitronenscheibe (Ich weiß, erst kommt das Salz, dann der Tequila und dann die Zitrone, aber hey: das ist MEINE Party!! XD - To) entgegen, die ihm sogleich gierig von Sakito aus der Hand gerissen wurde. Erneut verzog dieser das Gesicht, Zitronen waren ja bekanntlich sauer... "Na siehst du, geht doch!" Uruha grinste, ging weiter voran durchs Haus, das von tanzenden Menschen belagert wurde und schleifte einen willenlosen Sakito hinter sich her. +++ Immer derselbe langweilige Haufen, eine Party wie jede andere. Und Ni~ya langweilte sich geradezu majestätisch. Er hatte sich eben sein drittes Bier geholt, nachdem er die anderen auf Ex vernichtet hatte, und sah sich zum zwanzigsten Mal in dem großen Haus um. Sakito musste doch da sein, die Reaktion vor zwei Tagen, als er ihn auf die Party angesprochen hatte, war klar gewesen. Aber bisher hatte er ihn noch nicht erblickt. Eine kurze Kontrolle seiner Uhr sagte ihm, dass es erst halb neun war und eine richtige Party fing immer erst später an, wenn die Stars kamen. Die ,Stars', waren die Volljährigen - von den Mädchen geliebt und von den Jungs gefürchtet. Ni~yas ,Star' an diesem Abend wäre Sakito, wenn er denn kommen sollte. Es wäre einfach ein Bild, das man nie mehr vergäße, wenn der hübsche und kaltherzige Streber der Schule auf einem kollektiven Besäufnis aufkreuzen und daran teilnehmen würde. Allein schon das reichte ihm als Grund völlig aus, um auf dieser stupiden Feier, mit viel zu jungen Mädchen und Jungs, die sich wie im Kindergarten benahmen, auszuharren. Und natürlich gab es noch einen anderen Grund. Er musste sich schließlich spurten, wenn er die Wette mit Ruka gewinnen wollte. Eine halbe Woche war schon vergangen, ohne dass er bei Sakito vorangekommen war. Er hatte nur noch 3 ½ Wochen bis zu seinem Ultimatum und Sakito war eine härtere Nuss, als man es sich vorstellen konnte. Man brauchte viel Feingefühl um sie zu knacken - da war die ihm noch verbliebene Zeit einfach nur lächerlich. Vier Wochen um mit Sakito ins Bett zu steigen und ihm ein ,Ich liebe dich' zu entlocken... Es war unmöglich... "Nein, Uruha! Ich will nicht schon wieder was trinken!" hörte er von der anderen Seite des Raumes. Die Stimme kam ihm bekannt vor, auch wenn sie ihm gegenüber meist einen schärferen und unhöflicheren Ton hatte, es war doch unverkennbar Sakitos. Blitzartig drehte er sich um, um dann zwei aufgestylte Jungs - oder waren es Mädchen? - zu entdecken. Es wären hübsche Mädchen gewesen, wenn auch mit einer flachen Brust, aber nichtsdestotrotz anziehend, hätte nicht eine von ihnen eine tiefe Männerstimme gehabt. Erst bei genauerem Hinsehen, stellte er fest, dass der eine mit den längeren blonden Haaren Uruha, Sakitos bestem Freund, oder der Transe, wie sie ihn heimlich nannten, verdammt ähnlich sah. Das Aussehen des oder der anderen konnte er nicht wirklich beurteilen, da er sie was auch immer mit dem Rücken zu ihm stand. Aber wäre ,es' von vorne genauso entzückend wie von hinten, dann wäre er der letzte, der ,Nein' zu einer heißen Nummer sagen würde. Aber das konnte nicht Sakito sein! Nie im Leben würde der SO auf eine Party gehen! Lässig ging er durch den halbleeren Raum zielstrebig auf das ungewöhnliche Paar zu, eine Hand in die Hosentasche gesteckt, in der anderen hielt er locker seine Flasche Bier. "Kann ich den Ladies irgendwie behilflich sein?" fragte er in einer charmanten Art, als er hinter beiden stand, dabei entging ihm wie beim Klang seiner Stimme der Dunkelhaarige entnervt die Augen verdrehte. Ladies... es reichte doch schon, wenn er ihn in der Schule immer Frauennamen gab, da brauchte er es auf dieser beschissenen Fete nicht auch noch. Er drehte sich mit einem aufgesetzten Lächeln zu dem Störenfried um und antwortete in seiner feinsten, schnippischen Art: "Nein danke, wir kommen schon zurecht!" und schüttete sich demonstrativ einen weiteren Tequila, von denen er schon ein paar intus hatte, in einen kleinen Becher und stürzte ihn seine Kehle hinunter. Ni~ya klappte die Kinnlade runter. Er war es tatsächlich. Es war wirklich Sakito der vor ihm stand und ALKOHOL trank. Fast hätte er seine Flasche aus der Hand fallen lassen. Dementsprechend verließ nur ein verblüfftes "Sakito?!?" seinen weit geöffneten Mund. "Ja, was dagegen? Auch ich geh auf bescheuerte Partys, selbst wenn ich nicht weiß, was Spaß ist..." kam, wieder begleitet von einem gefakten Lächeln, von ihm. "Nein, nein. Ich war nur etwas erstaunt, weil du heute so... naja... ,anders' aussiehst..." Er wusste nicht, wie er sich anders ausdrücken sollte ohne dem anderen zu nahe zu treten. Er wollte nicht sagen, dass er schön war oder so etwas... das konnte man doch nicht zu einem Kerl sagen... Aber... Verdammt! Sakito sah einfach nur ... ,Wow!'... aus. Das Outfit, die Haare, das Make-up machten den sonst einfach nur hübschen Jungen zu einer wahren Schönheit. Ni~ya war sprachlos. "Ach ja..." Sakito stemmte eine Hand in seine Hüfte. Er war jetzt schon wieder genervt. Warum musste der Typ ausgerechnet jetzt aufkreuzen, wo er doch gerade... Ja, was machte er gerade? Spaß haben? - Bestimmt nicht. Fuck! Wieso musste er überhaupt aufkreuzen? Genau deswegen wollte er nicht auf diese bescheuerte Party, weil er wusste, dass sein liebster Freund nicht lange auf sich warten ließ. "Wie seh ich denn aus? Tussig? Nuttig? Oder einfach billig?" Wieso war er nicht einfach zu Hause geblieben und hatte sich die schnulzigsten Liebesfilme oder die schlechtesten Horrors angesehen? "Nein... Du siehst... heiß aus!" gab er ehrlich zu. Sakito sah verdammt noch mal so aus, als wäre er seinen feuchten Träumen entsprungen, wie ein unerreichbarer Pornostar, auf den er seit seinem ersten FSK18-Filmchen scharf war. Bei Sakito spielte es keine Rolle mehr ob er männlich war oder nicht, würde er nur einmal mit den Finger schnippen, läge ihm die ganze Welt zu Füßen, sowohl Männer als auch Frauen. "Uh-huh." Kam es arrogant von diesem, jetzt auch die andere Hand in die Hüfte gestemmt. "Spar die deine billigen Anmachen für die auf, bei denen du eine Chance hast!" Sakito riss Uruha, der sich das ganze etwas belustigt angesehen hatte, am Arm herum und stürmte an Ni~ya vorbei in einen anderen Raum. "Wenn du im Bett genauso bissig bist, dann können wir zusammen eine Menge Spaß haben!" schrie ihm Ni~ya noch hinterher, woraufhin Sakito ein tiefes Knurren heraus stieß. Er hätte wirklich zu Hause bleiben sollen. +++ Uruha hatte sich von Sakito losgelöst, oder besser gesagt, er hatte ihn abgehängt. Er war auf dieser Party, um ein bisschen Spaß zu haben und nicht, um sich ständig das Genörgel von ihm anhören zu müssen. Sakito war zwar sein bester Freund, aber ehrlich... er konnte einem manchmal ganz schön auf den Keks gehen. Sakito konnte Tage und Nächte damit verbringen ihn voll zunölen von wegen "Ich hasse ihn!" hier und "Ich hasse ihn!" da. Die ersten paar Male war es noch amüsant, aber mittlerweile einfach nur nervig! Und jedes Mal, wenn er sich beruhigt hatte, tauchte Ni~ya wie aus dem Nichts auf und Sakito fing wieder an durchzudrehen. Und dieses Verhalten ging ihm tierisch auf den Sack, er konnte keinem sagen wie. "Hey! Wir kennen uns doch!" wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Er sah zur Seite, wo der Störenfried stand und grinste vor Glück über beide Ohren. Er hatte ihn erkannt. Und: er hatte ihn angesprochen. Reita~. "Ja, ich habe dich öfter mal auf meinem Heimweg gesehen." Stotterte er etwas schüchtern. Natürlich kannte er ihn! Er hatte jeden Tag darauf bestanden einen Umweg zu laufen, nur um einen kurzen Blick auf Reita zu erhaschen. "Du bist doch der Freund von diesem... - wie war noch gleich sein Name? - Na, der eine verklemmte Bursche von der... (denkt euch einen Namen aus)-High?" Reita musste schon ziemlich angetrunken sein, sonst würde er nicht so anstandslos reden... hoffte er zumindest. "Sakito, meinst du..." Natürlich war Sakito die erste Person, mit dem man ihn in Verbindung brachte. Das hatte man nun von Toleranz gegenüber anderen Leuten, wenn es um Freundschaften ging. Er mochte Sakito ja wirklich gern, aber es kotzte ihn an, dass er immer gleich als derselbige abgestempelt wurde. "Jaja, genau der. Hab gehört der soll ne ziemlich geile Nummer sein..." meinte Reita nur beiläufig. "Hmmm, hast du?" gab es denn nichts anderes über das man reden konnte außer Sakito? Hallo~o?!? Er war auch noch da! "Ja, er soll eine kalte Schale haben, aber einen verdammt heißen Kern..." er lachte dreckig. Allein schon die Vorstellung von diesem Gegensatz war erregend. "Und du bist?" "Uruha." Antwortete er leicht enttäuscht. Oder hätte er besser sagen sollen ,der Freund von Sakito', damit man ihn auch ja als diesen in Erinnerung behielt. Keine Namen, nur Fakten. "Ich bin übrigens Reita." Uruha musste sich ein ,Ich weiß!' verkneifen. Er konnte ihm doch nicht auf die Nase binden, dass er alles bis auf die Farbe seiner Unterwäsche von ihm wusste. Schweigend standen sie sich noch einige Augenblicke gegenüber, bis Reita ihm anbot eine Runde Poker zu spielen. "Gerne! Um was spielt ihr?" Uruha war glücklich, er konnte es kaum beschreiben. Ihm war es eigentlich egal um was sie spielten, er wäre mit allem einverstanden: Geld, Küsse, Alkohol... außer - "Wir spielen Strippoker." - Klamotten. Scheiße! +++ Uruha war wirklich ein TOLLER Freund. Erst hatte er ihn überredet, dann hergerichtet und war letztendlich mit einem "Muss aufs Klo!" verschwunden. Er hatte das ganze Haus auf der Suche nach ihm auf den Kopf gestellt und es war keine Spur von Uruha zu finden. Sie waren gerade einmal eine Stunde hier und Uruha hatte was Besseres vor, als mit ihm zu leiden. Das sah ihm ja so ähnlich. Er hätte doch lieber zu Hause bleiben sollen, der andere vergnügte sich hier alleine doch ganz prächtig. Wieso wollte er ihn überhaupt dabei haben? Damit er nach dem ersten Rundgang die Düse machte? Er kochte vor Wut! Vielleicht kochte er auch, weil es unter der Jacke, die er immer noch anhatte, verdammt warm war. Er zog sie aus und legte sie neben sich auf das teure Sofa, auf dem er es sich vor fünf Minuten bequem gemacht hatte. Außerdem hatte er furchtbaren Durst und das Getränk, welches ein Mädchen in sichtweite trank, sah unheimlich lecker aus. Vielleicht sollte er auch so etwas probieren. Er ging hinüber zu einem niedrigen Tischchen, das aus Platzgründen auf die Seite gerückt worden war und auf dem Flaschen mit buntem Alkohol und Säfte zum Mischen standen. Er nahm sich ein Glas von dem Tisch daneben und fing an sich eine Auswahl an Getränken hineinzuschütten. Er hatte keine Ahnung von Barmixen, also goss er wahllos aus allen Flaschen ein bisschen und füllte das Glas mit Kirsch- und Bananensaft auf. Vorsichtig nippte er an seinem Gebräu, stellte fest, dass was auch immer er sich da gerade zusammengemischt hatte, gar nicht so übel schmeckte. Man konnte es auf jeden Fall trinken, also nahm er gleich einen weiteren, großen Schluck davon. Er merkte sofort, wie ihm der Alkohol zu Kopf stieg, alles um ihn herum gleich viel angenehmer wurde. Sogar die Musik hörte sich jetzt viel besser und nicht mehr so laut an, ja, schon fast tanzbar. Aber so betrunken war er noch nicht. Er kramte seine Zigarettenschachtel aus der hinteren Hosentasche heraus - nachdem er sich doch geweigert hatte mit der schwulen Tasche hier aufzutauchen - und steckte sich auch gleich eine an. Tief inhalierend genoss er das Nikotin, das seine Luftröhre hinunter strömte und sich in seinen Lungen breitmachte. Er rauchte in aller Öffentlichkeit und es war ihm so was von scheiß egal. Sollten ihn doch alle mit einer Zigarette in der Hand sehen, die meisten in diesem Raum waren sowieso schon so besoffen, dass sie es am nächsten Tag gar nicht mehr wussten. Er trank abwechselnd von seinem Cocktail und zog an seiner Zigarette. Was für eine verheerende Mischung... dachte er sich gleichgültig und musste grinsen. Ja, er war gerade dabei betrunken zu werden. Was sollte er auf dieser Party alleine anderes machen? Dumm rumhocken? Das konnte er auch zu Hause... Er nahm wieder einen großen Schluck, warf seine Prinzipien komplett über Bord. Er wollte doch heute Abend nichts Trinken. Mit seinem fast leeren Glas steuerte er erneut den Tisch mit dem vielen bunten Alkohol an, fest entschlossen sich etwas Neues zu mischen, als er einen letzten großen Schluck nahm. Diesmal etwas anderes, er brauchte etwas Stärkeres. Er füllte das Glas bis zur Hälfte mit hochprozentigem blauen Likör und goss den Rest mit Kirschsaft auf, musste erstmal ein wenig kichern aufgrund der schönen Farbe: Lila. Er hatte sich einen violetten Cocktail gemischt und er schmeckte... süß und lecker. Seine Ohren wurden hellhörig als er die Anfangstakte eines für ihn bekanntes Lied hörte. Er liebte dieses Lied, weshalb auch immer. Er hatte es noch nie irgendwo gehört außer in diesem schrecklichen Film...wie hieß der gleich noch mal? ,no ordinary love' oder dergleichen... abscheulicher Film... wirklich. Die Schauspieler konnten kein bisschen spielen und die Musik war grottenschlecht. Aber dieses Lied hatte ihn von Anfang an gefesselt. Es erweckte den Drang in ihm tanzen zu wollen. Wie der Titel des Liedes ,tempted' schon prophezeite. Zielstrebig steuerte er den Raum an, in dem das Lied aus den frühen 90ern aus vollen Boxen dröhnte und ihn dazu animierte seinen Körper im Takt des Popbeates zu bewegen. Er hasste Pop, aber die Sängerin sang mit einer verdammt verführerischen Stimme, die sich in sein Gehirn eingebrannt hatte. (Song: Tempted - The Waterlillies) Er stand in der Mitte des Raumes, umgeben von einigen Tanzwütigen, hatte die Augen geschlossen und bewegte seine Hüften lasziv zum Rhytmus der Musik. Der Alkohol gab ihm ein schwummriges Gefühl, durch dass er fast nicht mehr klar sehen konnte, denn wenn er das täte, stünde er nicht mehr dort. Er wollte morgen, genauso wie der Rest des Hauses, nichts mehr von dem heutigen Abend wissen, also nahm er ein paar gierige Schlucke seines ,lustigen' Cocktails und ließ zu, dass weitere Hemmungen von ihm abfielen. Er hasste dieses Gefühl von Gleichgültigkeit genauso sehr wie er es liebte. Ni~ya lehnte am Türrahmen zu dem Zimmer in dem sich Sakito soeben die Seele aus dem Leib tanzte. Jesus fucking Christ...(Gomen ne, ich konnts mir nicht verkneifen! >_>;; - To) Wenn Sakito wusste was er da tat, dann tat er es verdammt gut. Er kannte dieses Lied nicht, wie vermutlich das ganze Haus, ausgenommen vom DJ, aber Sakito brachte es jedem in diesem Raum mit seiner Körpersprache bei. ,tempted'... ja, gerade war er mehr als nur in Versuchung geführt von der Art wie er dort in der Mitte des Raumes stand, seinen Körper geschmeidig im Rhythmus bewegte, eine Hand in den Haaren vergraben, in der anderen ein Glas mit einer eigenartigen Flüssigkeit umklammert. Allein schon der Anblick seines Gesichtes, wie er die Augen geschlossen, die Augenbrauen ein wenig zusammengezogen hatte und sich leicht auf die Unterlippe biss, als wäre gerade im Moment größter Ekstase, sorgte dafür, dass ihm seine Hose plötzlich zu eng wurde. Der Hauch von gar nichts auf Sakitos Oberkörper und die feine Schweißperle, die gerade an seinem Haaransatz Richtung Süden rollte, seinen Hals kurz glitzern ließ, brachte seine Hose weiter zum Spannen und beschleunigte seinen Atem. Sakito fühlte Blicke auf sich, die ihn auszogen, bis er vollkommen nackt da stand. Zumindest fühlte er sich nackt... Zum ersten Mal an diesem Abend war es ihm völlig egal, und je mehr er dieses Gefühl von Blöße ignorierte und verdrängte, desto besser fühlte es sich an. Er genoss die Blicke, die auf ihm ruhten, als hätten sie noch nie einen Menschen betrachtet. Das nächste was er spürte war ein Körper der sich dicht an seinen drängte und ihm das Glas aus der Hand genommen wurde. Er ließ sich davon nicht stören, stattdessen weiter in der Musik treiben. Forsche Finger legten sich auf seine Taille, wanderten unter das dünne Textil seines Hemdes, versetzten ihm mit jeder Berührung auf seiner feuchten Haut kleine Stromschläge. Ein warmer Atem streifte sein Ohr, während eine zweite Hand auf seiner Hüfte zur Ruhe kam, ihn an den Unterleib seines Gegenspielers dirigierte. Eine Erregung drückte gegen seinen Hintern. Sein Tanzpartner war also ein Mann und er ahnte, wer es sein konnte. Solch einen Effekt übte er also auf ihn aus? Er hielt seine Augen weiter geschlossen, schenkte seiner Umgebung keine Beachtung, als er sich tiefer in das Lied sinken ließ. Fremde Lippen liebkosten die salzige Haut an der Stelle, wo der Hals in die Schulter überging, zwangen seinen Kopf sich ein wenig in den Nacken zu legen, gaben den weichen Lippen mehr Spielraum, welcher sofort genutzt wurde. Sakitos Hand glitt unbewusst in das weiche Haar seines Rückenmannes, forderten ihn auf, an Stellen auf seiner Haut zu saugen, die bisher noch unberührt geblieben waren. Der Mund hatte sich mit kleinen Küssen und sanften Bissen den Weg bis zu Sakitos Ohrläppchen vorgekämpft und bot mit einem zarten Knabbern, was Sakito ein Keuchen entlockte, den krönenden Abschluss - an dieser Stelle. Er arbeitete sich mit seinem Mund am Kieferknochen entlang, mit der Absicht seine Lippen in den nächsten Augenblicken auf die von Sakito zu drücken, die leicht geöffnet mehr als nur verlockend wirkten. Immerwährend streiften die Finger zart über seinen Abdomen, umkreisten seinen Bauchnabel, fanden schließlich das Piercing darin und fingen an damit zu spielen. Wow... Wie oft wollte Sakito Ni~ya eigentlich noch überraschen. Die Show, die sie hier aufs Parkett legten, war einfach der helle Wahnsinn. Erst hatte er ihn mit seinem ganzen Auftreten umgehauen, dieses sexy Outfit und das Make-up waren einfach nur der Hammer... Dann hatte er Sakito Alkohol trinken sehen, mit eigenen Augen! Er kannte nur dieses Gerücht, dass Sakito hinter seiner Fassade sehr experimentierfreudig mit Alkohol umging und in seiner Vergangenheit anrüchige Sachen angestellt haben soll. Bis zu dem Zeitpunkt, als er ihn tanzen sah, hatte er es für ein Gerücht gehalten. Aber jetzt erfuhr er es sogar am eigenen Körper... Immer wieder ließ Sakito sein Becken kreisen, streifte mit seinem Hintern provozierend Ni~yas Erektion, die, wenn Sakito so weitermachte, bald in voller Blüte stand. Er hatte selten einen Menschen mit so viel Hingabe und Reiz tanzen sehen, und noch nie hatte solches Tanzen diesen Effekt auf ihn ausgeübt. Er war schon erregt gewesen, als er ihm nur dabei zugesehen hatte, und dadurch, dass Sakito sich langsam an ihm räkelte, machte er es nur noch schlimmer. (Song: She wants to move - N.E.R.D.) Das Lied endete und wurde durch ein schnelleres, aggressiveres, jedoch noch tanzbares, ersetzt. So wie sich der Beat wandelte, tat es auch Sakito. Aus den langsamen, verführerischen Bewegungen wurden exzessive, provokante. Sakito drehte sich zu seinem Tanzpartner um, stellte nur gleichgültig fest, was er die ganze Zeit über schon gewusst hatte - und zwar, dass es sich dabei um Ni~ya handelte. Ihm sollte es ganz Recht sein, er würde schon sehen, was er davon hatte, sich an ihn ranzumachen. Sakito übernahm, wie auch im Song zuvor, den Part der Frau oder anders ausgedrückt: den des Verführers. Er hatte nicht wirklich Erfahrung oder Ahnung von dem was er tat, sah aber an Ni~yas Reaktion im Gesicht und in der Hose, dass was auch immer er da gerade vollbrachte, ein voller Erfolg war. Er legte beide Unterarme auf Ni~yas Schultern ab, schenkte ihm einen lüsternen Blick und ließ dann eine Hand über dessen Brust und weiter südwärts wandern, den Takt der Musik mit seinen Hüften haltend. Ni~yas Unterleib fing an schmerzhaft zu pochen, als Sakito auch noch ein Bein darum schlang und begann eindeutige Bewegungen in dieser Position zu machen, glaubte er auf der Stelle kommen zu müssen. Er hielt das Bein mit einer Hand fest um seinen Körper umschlungen, damit der andere im Eifer des Gefechts nicht die Balance verlor und sie ihren Akt vorzeitig beenden mussten. DAS wäre zu schade. Sowohl für ihn, als auch für die anderen Schaulustigen, die, nachdem sich schnell im ganzen Haus herumgesprochen hatte, dass eine Free-Fast-Peep-Show stattfand, sich eilig in diesem Raum versammelt hatten. Mittlerweile drängten sie sich sogar schon um die besten Plätze, die natürlich vorne, direkt vor ihnen, waren. Dass sie beide des männlichen Geschlecht waren, störte dabei keinen, den meisten fiel es bei Sakito noch nicht einmal auf. Ni~ya grinste in sich hinein. ER hatte den besten Platz von allen... Er ganz alleine sah wie sich Sakitos sinnliche Lippen zu einem angedeuteten ,o' verzogen, die rosa Zunge hervorblitzte und in einer erotischen Art über die Oberlippe fuhr, sie nass glänzen ließ. Nur er bekam diesen Schlafzimmerblick von ihm, der einen wünschen ließ sich so schnell wie möglich in ein solches zu verziehen und unanständige Dinge zu tun. Nichts täte er im Moment lieber als wirklich versaute und unanständige Dinge mit Sakito, die selbst in einem FSK-18-Porno noch zensiert wären. Er legte seine Hände auf den kleinen Hintern von Sakito, drückte fest zu und dirigierte dessen Unterleib gegen seinen, presste sie förmlich aufeinander. Ein schiefes Grinsen entkam ihm, als er feststellte, dass auch ,little naughty' erregt war. Jetzt stöhnte und keuchte er auch noch ungeniert drauf los! Das durfte doch nicht war sein... Wo war das nächste gottverdammte Zimmer?! Es war ihm völlig egal welches, ob Schlafzimmer, Küche oder Bad - es spielte keine Rolle, er würde ihn überall festnageln. Verdammt! Er würde es sogar hier vor allen Leuten machen, wenn der andere es zuließe! Oh ja, Sakito musste Pharell (Anm: Sänger/Songwriter/Produzent von N.E.R.D.) beim Schreiben dieses Liedes wohl Modell gestanden haben. Es würde zu dem jetzigen Sakito wie angegossen passen, und dieses ,she' wurde ganz schnell zu einem ,he'. ,Bitte, bitte, lieber DJ, wechsle den Song, sonst geschieht hier noch ein riesengroßes Unglück!' flehte er innerlich den DJ an, der auf einem kleinen Podest das ganze Schauspiel interessiert verfolgte. So wie das ganze jetzt lief, durfte es nicht laufen! Er wollte nicht sofort mit Sakito in die Kiste. Gut, das war gelogen, wer wollte ihn nach dieser Tanzeinlage NICHT bewusstlos vögeln? Aber er musste sich am Riemen reißen! Sakito war nicht vorbereitet darauf, er würde ihn, wenn er wieder bei klarem Verstand wäre, windelweich prügeln. Er musste noch eine Menge Vorarbeit leisten, wenn er die bezaubernden drei Worte aus dessen Mund hören wollte. Wie durch Gedankenübertragung wechselte der DJ eeeendlich den Song, sonst wäre es für Ni~ya noch unerträglicher geworden. Der schnelle Beat ging in einen weicheren, langsameren über. Und wieder passte sich Sakito schnell dem Rhythmus des Liedes an, verlangsamte seine Bewegungen, ließ sie noch erotischer erscheinen. Ni~ya schluckte einmal schwer als er die ersten Klänge wahrnahm. Wenn das wirklich das Lied war, was er glaubte das es war, dann möge ihm Gott beistehen. Wie er bemerkt hatte, hatte Sakito die Gabe sich in jedes Lied einzufühlen, als wäre er derjenige, aus dessen Feder es entstammte. (Song: Ooops, oh my - Tweet) Noch bevor er realisierte was passierte, wurde Ni~ya von Sakito nach hinten gestoßen und landete wider erwarten auf einem Stuhl, anstatt auf dem Boden. ,Der war vorher aber nicht da...' dachte er sich nur beiläufig. Mussten wohl die Zuschauer gewesen sein, die eine echte Strip-Bar-Atmosphäre wollten. Sakito lehnte sich über den immer noch verdutzten Ni~ya, der soeben nicht wirklich wusste, was mit ihm geschah, stützte sich mit einer Hand am Stuhl ab, bog den Rücken durch und streckte sich an Ni~yas Gesicht entlang wieder nach oben, ohne es zu berühren. Mit gespreizten Beinen stellte er sich über Ni~ya, hielt sich an der Rückenlehne des Stuhls fest, bevor er weiter an seiner Performance feilte, sich auf dessen Schoß setzte und sein Becken im Sitzen genauso kreisen ließ wie im Stehen. Ni~ya biss sich auf die Unterlippe, als sich Sakito tatsächlich auf seine Oberschenkel gesetzt hatte und kontinuierlich nach oben rutschte, bis er endgültig auf seinen Lenden angekommen war. Ein Stöhnen unterdrückend, legte er seinen Kopf ein wenig in den Nacken und die Hände auf Sakitos Hüftknochen, die ihrem Tanz willenlos folgten. Er wünschte sich nichts sehnlicher als diesen störenden Stoff, der zwischen ihnen lag, weg und Sakito hier zu nehmen. Es war einfach nur Fantasie anregend, wie sich dieses herrlich angenehme Gewicht auf seinen eigenen Hüften bewegte, seine Erektion durch die Hose hindurch neckte. Ni~yas Blick wich nicht eine Sekunde von Sakitos Gesicht, in dem sich pure Leidenschaft widerspiegelte. Hypnotisiert von der Musik kreiste Sakito sein Becken weiter auf Ni~yas, griff sich ins Haar, lockerte die Finger wieder und ließ sie darüber gleiten, den Hals entlang, bis seine Hand schließlich in seinem eigenen Nacken zur Ruhe kam, während die andere aufreizend über seine Brust fuhr, die in flüssigen Bewegungen mit seinem Rücken, der sich synchron mit der Musik durchbog und wieder entspannte, somit mehr als nur sexy wirkte, stand. Diese Show war fast nicht mehr Jugendfrei. Würde Sakito gerade nicht auf seinem Schoß sitzen und sich aufreizend an ihm reiben, wäre er aufgestanden und hätte alle unter 18 aus dem Raum verbannt und von den anderen eine satte Gebühr verlangt. Das was Sakito und er da gerade taten, war trockener Sex. ...der abrupt endete, als dem DJ beim Anblick dieser Szene die Kinnlade immer weiter heruntergeklappt und er letztendlich aus versehen an irgendeinen Knopf auf seinem Mischpult gekommen war, was zum Abbruch des Liedes führte. Ni~ya verfluchte ihn. Wie konnte er es wagen, ausgerechnet jetzt, wo nicht mehr viel gefehlt hätte und er gekommen wäre, so einen fatalen Fehler zu begehen. Sakito hielt zeitgleich mit der Musik in seinen Bewegungen inne, öffnete die Augen und war aus seiner Trance erwacht. Irritiert blickte er in die verschleierten von Ni~ya und sah sich dann langsam im Raum um, der vollgepfercht mit Schaulustigen war. Erst dann realisierte er, wo er eigentlich war: Auf Ni~yas Schoß, in einem Raum voll mit Leuten, die ihm dabei zusahen. Und was tat er da eigentlich auf Ni~ya?! Die Menge brach in Beifall aus. Alle klatschten und pfiffen, schrieen sogar nach einer Zugabe. Wann sonst bekam man schon so einen heißen Auftritt von der kühlsten Person der gesamten Highschool und dazu noch umsonst zu sehen? Geschockt von der Realisation seiner Tat weiteten sich seine Augen. Er hatte sich von der Musik treiben lassen, hatte vollkommen vergessen, dass er hier in der Öffentlichkeit war und er Ni~ya nicht grundlos hasste. Wie konnte es nur soweit kommen? Er verfluchte sich innerlich, schob die Schuld erst auf den Alkohol und dann auf sich. Er hätte ihn nicht trinken sollen. VERDAMMT! Beschämt wollte er aufstehen und durch die Menge fliehen, als ihn eine starke Hand um seinen Unterarm wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und den weichen Sitz holte. Ni~ya hatte die Situation schneller überrissen, den panischen Blick von Sakito als Hilferuf gesehen. Er beugte sich zu Sakitos Gesicht vor und hielt dessen Kopf mit der freien Hand sachte fest, um ihm etwas ins Ohr flüstern, was nur für ihn und nicht für die breite Masse bestimmt war. "...Tu so, als würde ich dir jetzt ein unmoralisches Angebot machen und geh dann provokativ hier raus..." Sakito drückte Ni~ya mit einem wütenden Blick von sich. Wollte Ni~ya ihm wirklich helfen? Wer war er denn, dass er sich von seinem Erzfeind Ratschläge für eine Flucht geben lassen musste? Er war noch nicht so bloßgestellt, dessen Hilfe annehmen zu müssen. "Fick dich!" zischte er zwischen den Zähnen hervor (das ne Alliteration... Z..Z..Z.. ah... ich bin ja so toll!! XD - To), riss sich aus Ni~yas Griff los und stolzierte, entgegengesetzt seiner inneren Verfassung, gehoben Hauptes aus dem Raum, aber nicht ehe er sein Glas mit dem lila Cocktail aus den Händen eines Zuschauers, welchem er vor einigen Minuten zugeschoben worden war, gerettet hatte. Kapitel 4: Now And Then ----------------------- Hmm... war mir nicht sicher, ob ich den Teil so raufladen sollte oder ihn doch besser bearbeitet hätte sollen. Ich finde ich nicht gut gelungen, vor allem nicht die Flashbacks. Aber beurteilt selber. Viel Spaß beim Lesen!^^ +++ Seufzend ließ er sich an der Außenwand des Hauses hinunter gleiten. Was hatte er nur wieder angestellt? Er hatte sich doch geschworen, bis zu seinem Schulabschluss keinen Alkohol mehr anzurühren... zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Eigentlich war es ihm egal, was die anderen jetzt über ihn dachten. Es war ihm egal, ob sie ihn nun als komplette Schwuchtel abstempelten oder er durch seine Performance ihr Bild von ihm umgeworfen hatte. Aber es war ihm nicht egal, dass er sich so hemmungslos an Ni~ya rangeschmissen hatte, sich von der Musik so einlullen ließ, dass er seine Selbstbeherrschung fast verloren hatte. Und was hatte er getan? Er hatte beinahe den selben Fehler wie vor zwei Jahren begangen... Er hatte sich fast wieder auf Ni~ya eingelassen... Er hätte es damals nicht tun dürfen und er durfte es jetzt genauso wenig. Er wusste, dass wenn er sich dem gut aussehenden Jungen ergeben würde, er nicht mehr aus dessen Teufelskreis entkommen konnte. Das letzte Mal, als er sich so treiben hat lassen, war nämlich genau das passiert. (Musik: Staind - Outside) Sakito winkelte seine Knie ein wenig an, legte seinen rechten Arm darauf, den Kopf in den Nacken, bis er die kalte Wand berührte und atmete schwer aus als ihn Erinnerungen einholten. Auch darum hasste er Alkohol. Er zwang ihn zum Nachdenken, machte ihn melancholisch und bedürftig. Vor zwei Jahren... Damals war er auch auf so einer bescheuerten Party gewesen, heimlich natürlich. Seine Eltern durften es nicht erfahren, sonst hätte er das Bild von ihrem braven Sohn zerstört. Nein, ihr Sohn war anständig, er machte nichts Verbotenes und erst recht nicht hinter ihrem Rücken. ,Bullshit!', dachte er sich schnaubend, nachdem er sich eine Zigarette angezündet und einen großen Schluck von seinem Getränk genommen hatte. Vielleicht war er nicht so rebellisch wie manch anderer in seinem Alter, aber beim besten Willen nicht so artig, wie jeder von ihm erwartete. Er rauchte heimlich, ließ sich piercen, hatte schon mit Drogen experimentiert und seine ersten Erfahrungen in Sachen Sex hatte er auch lange hinter sich. Nicht mit Mädchen - mit Jungs. Wenn er sich auch nicht mehr klar daran erinnern konnte, aber er hatte es getan. Es passierte auf der letzten Party, auf der er gewesen war, vor zwei Jahren, mit einem Jungen - mit Ni~ya. Er verzog die Augenbrauen aufgrund der schmerzlichen Erinnerung. Er wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen, dann würde er Ni~ya jetzt vielleicht nicht hassen, sondern er wäre ihm einfach nur egal. Gott... Er war so betrunken gewesen. ~ Es war Ferienanfang, er hatte die Aufnahmeprüfung für die Oberschule bestanden, er käme nächstes Jahr auf die richtige Highschool, nicht mehr die Junior-High... Er würde kein Kind mehr sein und das wollte er gebürtig feiern. Und dann war da dieser süße Typ, keiner wusste wie er wirklich hieß, alle nannten ihn nur Ni~ya. Er war ihm sofort aufgefallen, das schiefe Grinsen hatte ihn angezogen, das Interesse in ihm geweckt und die frechen Augen haben sich tief in sein Gedächtnis gebrannt. Sie waren sich den ganzen Abend wie zufällig über den Weg gelaufen, Ni~ya hatte jedes Mal ein anderes Getränk in der Hand und wenn nicht, dann besorgte er sich dort etwas wo Sakito stand. Und jedes Mal hatten sie einander angelächelt. Ein Lächeln, dass Sakito durch Mark und Bein ging. Er wusste, er hatte sich verliebt. Er hatte sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. ~ Sakito lachte abfällig in sich hinein. Wenn er vorher gewusst hätte, wie lange diese Liebe halten würde, dann hätte er die Finger davon gelassen. Aber ein Kind weiß auch erst, warum es den Herd nicht anfassen darf, nachdem es sich die Finger verbrannt hat. Er nahm einen weiteren großen Schluck seines lila Cocktails, vielleicht würde das die Erinnerungen und den damit verbundenen Schmerz betäuben. ~ An dem Abend war ihm alles egal. Er hatte schon so viel getrunken, dass er sich wagemutig auf die Tanzfläche begab und Ni~ya herausforderte. Dieser hatte sich nicht zwei Mal bitten lassen. Sie tanzten eine Weile eng aneinander, ihre Körper fest im Griff des anderen. Es hatte die ganze Zeit schon zwischen ihnen gefunkt und als sich ihre Lippen dann fanden, brach für Sakito ein Feuerwerk aus. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, die weichen Lippen auf seinen zu spüren, die forsche Zunge mit seiner eigenen in Schach zu halten. Sein erster Kuss. Sie hatten sich lange geküsst, Sakito glaubte mehrmals an Atemnot zu ersticken, und sich nur ab und zu von einander gelöst, um nach Luft zu schnappen. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie sie den Weg in dieses Zimmer, auf das weiche Bett gefunden hatten, es spielte auch keine Rolle. Das einzig Wichtige waren nur sie beide. Wie wilde Tiere hatten sie sich ihre Kleider vom Leib gerissen, sich mit Händen, Lippen und Zungen gegenseitig erkundet, bis sie jedes Detail vom Körper des anderen in das Gedächtnis eingebrannt hatte. Es hatte alles so surreal gewirkt. "Verrat mit deinen Namen!" hatte Sakito mit heiserer Stimme gefordert. "Alle nennen mich Ni~ya..." Ni~ya hörte nicht auf seine unbefleckte Haut mit dem Mund zu schänden. "Nicht wie dich alle nennen... Ich will wissen wie du heißt!" er musste wissen, was fast keiner wusste, wollte sich jemandem hingeben, der nicht nur ein Image war. "Das... ist doch unwichtig..." flüsterte er ihm heiß ins Ohr, verursachte Gänsehaut auf Sakitos Körper. "Ich..." Er musste die Zähne zusammenbeißen, damit er nicht diesen sanften Berührungen erlag, ehe er seine Bedingung gestellt hatte. "... will nicht mit jemandem schlafen, dessen Namen ich nicht weiß..." presste er hervor. "Yuuji... Ich heiße Yuuji..." Er hatte nicht nach seinem gefragt. + Dann war er aufgewacht. Das war das nächste woran er sich noch erinnern konnte. Er hatte die Augen geöffnet und einen unangenehmen Druck in seinem Magen verspürt. Er quälte sich aus dem Bett, darauf bedacht sich so wenig wie möglich zu bewegen. Alles tat ihm weh. Jede einzelne Zelle seines Körpers schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Sein Kopf, seine Beine, einfach alles... er wusste nicht, was er zuerst verfluchen sollte. In seinem Kopf drehte sich alles, er konnte Dinge, die sich vor seinen Augen befanden, nur verschwommen erkennen. Nur langsam klärte sich der Nebel vor seinen Augen. Er saß auf einem fremden Bett, in einem fremden Zimmer. Er hob die Bettdecke ein wenig an, er hatte nichts an. Er war nackt. Hastig stieg er aus Bett, stütze sich daran ab, als seine Beine den Befehlen seines Gehirnes widersagten. Sein Blick fiel auf die Person, die weiterhin friedlich im Bett schlummerte, von seinem inneren Tumult nichts mitbekam. Sein Magen zog sich zusammen. Eilig schlüpfte er mit unkoordinierten Bewegungen in seine Hose, schnappte sich den Rest seiner Sachen und stürmte aus dem Zimmer, aus dem Haus, bis er im Garten davor auf die Knie fiel. Er musste sich übergeben. Er hatte es getan. Er hatte es mit jemandem getan, den er noch nicht einmal kannte, ihn nur flüchtig an einem Abend kennen gelernt hatte. Er fühlte sich schäbig. Billig. Er wollte nicht, dass sein erstes Mal so ablief. Er wollte es nicht bereuen müssen. Aber er tat es. + In den Ferien hatte er sich umgehört. Über Ni~ya. Wollte den Gerüchten, er sei so etwas wie eine männliche Hure, die aus Spaß mit jedem schlief, sei er nur willig, keinen Glauben schenken. Er hatte so gebetet, es gäbe noch einen anderen, der sich so nannte. Nicht der, in den er sich verliebt, mit dem er seine ersten Erfahrungen gemacht hatte... + Der Sommer ging zu Ende und das neue Schuljahr begann. Ni~ya war auf der selben Schule wie er, ein Jahr über ihm. Die Gerüchte über ihn nahmen kein Ende, jede Woche tauchte ein weiteres gebrochenes Herz eines Mädchens auf, zerschmetterten die Hoffnungen, er hätte sich in ihm getäuscht. Er war nur einer von unendlichen, sein erstes Mal nur eines von vielen gewesen. Er war nichts Besonderes. Von dem Zeitpunkt an, veränderte er sein Leben und sich selbst. Er schottete sich von allem ab, nur seine besten Freunde hatten noch Zugang zu ihm. Ni~ya fing an ihn zu bemerken, ihn zu mobben. Ganz so, als wären sie sich nie zuvor begegnet, als hätten sie nie eine Nacht miteinander verbracht. Er hatte auch nie ein Wort über dieses Ereignis verloren, ihn nicht zu einem weiteren Gespött der Schule werden lassen. Ni~ya wusste es nicht mehr. Er wusste nicht mehr, was an dem Abend passiert war, wie sie sich die Kleider vom Leib gerissen und sich ihrer Gier hingegeben hatten. Er giftete nur auf Ni~yas Bemerkungen zurück, keifte ihn an. Nur so konnte er den Schmerz in seinem Herzen überdecken - indem er den anderen hasste. Er hasste ihn. Er hasste Ni~ya. Er hasste Yuuji. ~ Sakito bemerkte nicht, wie ihm eine Träne die Wange hinunterrollte. Er hatte es wieder getan. Er hatte sich wieder an Ni~ya verloren. Er hätte gedacht, die vergangen zwei Jahre, in denen er ihm nur die kalte Schulter gezeigt hatte, wäre er über ihn hinweggekommen. In Wahrheit stand er immer noch auf derselben Stelle wie damals, er hatte sich kein Stück davon entfernt. "Hier bist du! Ich hab dich überall gesucht..." wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sakito musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass es die Ursache seines inneren Chaos war. "Verpiss dich!" knurrte er nur. Er wollte jetzt nicht mit ihm konfrontiert werden. Er war vor kurzem erst dabei gewesen seinen Mantel fallen zu lassen, Ni~ya zu zeigen, was er wirklich wollte. Er durfte ihm nicht preisgeben, wie verletzt er unter seiner harten Schale in Wahrheit war. "Erst so ne heiße Nummer schieben und dann wieder die kalte Schulter zeigen... typisch..." seufzend und unaufgefordert ließ sich Ni~ya neben Sakito auf dem kalten Boden nieder, starrte eine Weile in dieselbe Richtung, in die Sakito vor sich hinsinnierte und beschloss, nachdem er dort nichts Interessantes entdecken konnte, Sakito zu beobachten. Das fahle Mondlicht gab Sakitos feinen Zügen etwas Mysteriöses, Übersinnliches, machte ihn noch schöner als er es ohnehin schon war. Und dieser traurige Ausdruck auf seinem Gesicht... er wirkte wie eine verlorene Elfe, die am Flussufer saß und traurige Lieder sang... die silbern glänzende, schmale Bahn auf seiner Wange bestätigten ihm dieses Bild. Es sah fast so aus wie eine Träne... Er fuhr leicht mit seinem Daumen diese Linie entlang, gefesselt von Sakitos Zauber, nur um zu bemerken, dass sein Finger die Feuchtigkeit dieses Pfades übernahm. Es war wirklich eine Träne. "Fass mich nicht an!" Sakito fasste sich wieder, schlug Ni~yas Hand weg und wischte sich über die nasse Wange. Er drehte sein Gesicht so weg, dass ihm der andere nicht mehr ins Profil sehen konnte. Er hatte geweint. Er hatte tatsächlich geweint. Vor Ni~ya!!? "Sag mal, weinst du etwa?" Ni~ya traute seinen Augen kaum. Der unnahbare Eisklotz saß gerade neben ihm und weinte. Sakito war nicht so kalt, wie er es die Welt gerne glauben ließ und Ni~ya konnte es bezeugen. Aber was brachte ihn dazu, Emotionen zu zeigen, und dann auch noch ausgerechnet solche? "Du spinnst..." Er setzte sein Glas an die Lippen und trank dessen Inhalt auf Ex. Niemals würde er zugeben, dass er geweint hatte. Er hatte es selber nicht einmal bemerkt, wie die Tränen über seine Wangen gerollt waren, so sehr war er seinen Gedanken nachgehangen. "Wieso?" Ni~ya wollte Einblick haben in die unheimlich tiefe Welt, die sich ihm soeben für den Wink eines Moments offenbart hatte. Er wollte wissen, was sich für ein Mensch hinter der kalten Fassade versteckte, die Sakito mit aller Gewalt aufrecht zu erhalten versuchte Vielleicht würde er so dem Ziel seiner Wette ein wenig näher kommen. "Wieso was?" schnappte dieser nur wirsch, fest entschlossen, niemandem sein kleines Dilemma zu zeigen. "Wieso hast du geweint?" fragte Ni~ya ruhig, einfühlsam, nicht wie sonst immer, sarkastisch und beleidigend. Er wollte Sakito jetzt nicht herausfordern oder provozieren, um eine Antwort zu bekommen. "Ich habe nicht geweint! Mir hat die Zigarette ins Auge geraucht." Unfreundlich deutete er auf seinen glimmenden Zigarettenstummel, den er vor einigen Minuten schon weggeworfen hatte. Er hatte nicht geweint! Er würde sich eher den Kopf abhacken, bevor er es vor Ni~ya zugab. "Alles klar..." Ni~ya kaufte es ihm natürlich nicht ab. Es war viel zu unglaubwürdig, dass der Qualm der Zigarette so stark zu ihnen rüberwehte und seine Augen dermaßen reizte. Trotzdem verkniff er sich jeglichen weiteren Kommentar. Sakito hatte geweint, das war so offensichtlich, wie der Schnee aus Wasser bestand und dennoch versuchte er nicht weiter auf dieses Thema einzugehen. Sakito hasste Ni~ya und er wäre der letzte Mensch auf Erden, dem er sich irgendwie anvertrauen würde. Das wusste auch dieser. "Warum bist du hier?" "Hm?" "Solltest du nicht drinnen sein und dir dein Hirn an irgendeiner Tussi rausvögeln?" Gerade eben war Ni~ya der Ansicht gewesen, ein nach patzigen Ausreden suchender Sakito sei viel angenehmer, als der, der die Dinge so präzise auf den Punkt brachte. "Um ehrlich zu sein, hab ich gehofft, wir könnten dort weitermachen, wo wir vorhin gestört wurden..." Er grinste sein altbewährtes, schiefes Grinsen. "Ich glaub, ich muss kotzen." Ni~ya schaffte es mit seinen Anmachen wirklich, dass er sich noch billiger fühlte. Mit der flachen Hand an der Wand abstützend, versuchte er sich so gut es ging aufzurichten, was durch den Alkoholpegel in seinem Blut, nicht hundertprozentig gelang. Weg von Ni~ya, solange er noch den Willen hatte ,nein' zu sagen. "Komm, ich helf dir!" Ni~ya war schneller aufgesprungen als Sakito seinen ersten Schritt auf dem gepflegten Rasen tun konnte und griff ihm unter die Arme. Anscheinend dachte er wirklich, Sakito wäre schon so betrunken, dass er kaum noch aufrecht laufen konnte und müsste sich übergeben. "FASS MICH NICHT AN, VERDAMMT NOCH MAL!" Sakito schrie Ni~ya aufgebracht an und schubste ihn grob von sich. Der Alkohol war ihm noch nicht so sehr zu Kopf gestiegen, dass er Ni~yas Hilfe ohne Widerworte in Anspruch nahm. Selbst wenn er besinnungslos in einer Ecke liegen würde, wäre das letzte was er wollte Ni~yas Mitleid. Ein wenig torkelnd schleppte sich Sakito über den Rasen, widerstand dem Drang sich an der Hausmauer abzustützen und versuchte seine Füße gleichmäßig und elegant, unter der immer größer werdenden Wirkung des Alkohols, die scheinbar mit jeder Bewegung weiter zunahm, einen vor den anderen zu setzen. "Soll ich dir wirklich nicht helfen?" fragte Ni~ya nur unsicher. "Ich... schaff das schon!" Sakito musste sich stark auf seine Zunge konzentrieren, um nicht auch noch zu lallen. "Hey Ni~!" wurden sie unterbrochen. "Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist!" Ruka kam mit einer Flasche Bier auf sie zu, amüsiert über Ni~yas Anmachversuche, die anscheinend kläglich scheiterten. "Was wäre nur eine Party ohne mich?" von sich selbst überzeugt grinste er Ruka an, beachtete Sakito einen kleinen Moment lang nicht mehr. Wieso musste Ruka gerade jetzt hier aufkreuzen? Er war doch so schön dabei gewesen seiner Wette etwas entgegenzukommen und Ruka tauchte jetzt auf, wo er mit Sakito alleine war. Wahrscheinlich war das der Grund... Er, Ruka, wollte verhindern, dass Sakito und er sich näher kamen, wenn man in diesen Augenblicken auch kaum davon sprechen konnte. Was sollte er sonst machen? Ihm helfen bestimmt nicht. "Gib mir das!" völlig unbemerkt von den beiden hatte sich Sakito von Ni~yas starken Armen befreit und die kurze Distanz zu Ruka überwunden, nur um den dumm dreinblickenden Ruka die Flasche Bier aus der Hand zu reißen, sie an seine Lippen zu setzen und mit großen Schlucken deren Inhalt zu vernichten. Er wollte sowieso gerade reingehen und sich noch etwas zum Trinken zu holen, wieso sollte er dann nicht zugreifen, wenn es ihm entgegen kam? Sich so schnell wie möglich wegrichten, bevor er sich morgen noch an irgendetwas erinnern konnte, war Sakitos Devise, nach der er immer weiter trank. Mit großen Augen musterten Ni~ya und Ruka wie Sakito hastig die Flüssigkeit seine Kehle hinabstürzte, dessen Anmut und Eleganz mit einem Mal verschwinden ließen und welche dann zu schwerfälligen Bewegungen mutierten. "I-Ist das... Sakito?" durchbrach Ruka die Stille, während Sakito die Flasche weiter leerte. Er hatte ihn an diesem Abend noch nicht gesehen, zumindest hätte er nicht gedacht, dass DAS, was gerade vor ihm stand und sich an den Rand einer Alkoholvergiftung betrank, wirklich Sakito war. "Uh-huh..." antwortete ihm Ni~ya mit geöffnetem Mund, der ihm schon aufgeklappt war, seit Sakito angesetzt hatte die Flasche auf Ex zu vernichten. Perplex verfolgte er wie die Schaumbläschen im Inneren des grünen Glases immer weiter in Richtung Flaschenhals wanderten, bis sie schlussendlich auf Nimmerwiedersehen in Sakitos gierigem Rachen verschwanden. Mit einem lauten ,Plop' nahm er die Flasche von seinen Lippen, ließ sie anschließend achtlos auf den Rasen fallen und öffnete die Augen. Außer dem bitteren Geschmack in seinem Mund und dem beschleunigten Atem bemerkte er keine Veränderung seines Zustandes. Ein wenig irritiert blickt er um sich, nahm die fragenden und verwirrten Ausdrücke von Ni~ya und Ruka, die sich nicht bewegt zu haben schienen, da Ruka immer noch mit geöffnetem Mund dastand und seine Hand weiter so hielt, als wäre dort noch der gläserne Widerstand, den er umklammern könnte, in sich auf. "Was is?" schnaubte er, griesgrämig darüber, wieder das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein. "Noch nie jeman'n Alko'ol trink'n seh'n?" Sakito fasste sich an den Kopf, um sicher zugehen, dass nicht er sich drehte, sondern alles um ihn herum. Irgendwie waren Ruka und Ni~ya lustig, wie sie sich so drehten, ganz schnell umherliefen und die Plätze miteinander tauschten. Oder hatten sie sich gerade verdoppelt? Er hoffte doch nicht, einer von jeder Sorte genügte ihm schon ihn zur Weißglut zu treiben.... mit zwei von einem könnte er nicht mehr fertig werden. Wütend auf sich selbst und seine Umgebung, die einfach nicht aufhören wollte sich zu bewegen, wandte er sich mit einem gelallten "Ich geh' nach 'ause!" um, versuchte einige Schritte in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, was mehr einem torkelnden Stolpern glich, ehe er die Balance ganz verlor und nach vorne überkippte. Wieso musste sich auch alles so schnell drehen?, dachte er mürrisch, stemmte seine Arme gegen den Rasen und hievte sich hoch. ,Ich bin zu fett.' Ging ihm gleichgültig durch den Kopf, nachdem er seinen Oberkörper erhoben hatte und nun mit zittrigen Armen versuchte ihn oben zu halten. Er könnte aber auch einfach hier liegen bleiben, dann bräuchte er sich nicht abzumühen, jetzt wo ihm sein Körper sowieso nicht mehr gehorchte. "Na komm schon, du kannst nicht ewig hier liegen bleiben." Piekte ihn Ni~ya nach einiger Zeit, die von Sakito kaum noch wahrgenommen wurde, in die Seite. "Doch kann ich..." murmelte Sakito trotzig gegen die Grashalme, die an seinem Mund kitzelten. "Na los." seufzte Ni~ya, warf Sakitos linken Arm um seine Schulter und fasste ihn um den Brustkorb, ehe er versuchte aus der Hocke zu kommen. Er winkte Ruka, der das ganze Schauspiel amüsiert verfolgt hat, zum Abschied zu und machte sich mit Sakito, mehr oder weniger widerstandslos in seinen Armen hängend, auf den nachhause Weg. +++ "Gomen'e sun'o j' nak'de"* "Oh bitte, nicht schon wieder..." fluchte Ni~ya leise, als Sakito nach mehreren Fehlversuchen erneut anfing das Eröffnungslied von Sailor Moon in einer schrägen Stimmlage direkt an seinem Ohr zu grölen. "yumeeeee no n'kaaaa naaaaaaaaraaaaaaaaa ieeeeeeeruuuuuu"* trällerte Sakito indes weiter, ungehindert von der Hand die sich auf seinen Mund legte und ihn damit zum Schweigen bringen wollte. "Du weckst mit deinem Gebrüll noch die ganze Stadt auf!" ,und gibst mir einen Gehörsturz...' fügte Ni~ya in Gedanken genervt hinzu. "Magssu meine Schdimme wohl nich?" hickste Sakito an Ni~yas Schulter gelehnt, sah dazu noch mit großen, glasigen Welpenaugen zu ihm hoch. "Dochdoch! Natürlich mag ich deine Stimme! Sie ist sehr... ,belebend'" verschönte Ni~ya schnell und wand sich von den flehenden Augen ab. Das ging nun schon die ganze Zeit so, seit sie die Party verlassen hatten und Sakito anscheinend vergessen hatte, in wessen Armen er sich gerade befand. "Du lügsd!" Sakito blieb so abrupt stehen, dass Ni~ya noch einen Schritt in die Luft tat, ehe auch er zum Stehen kam. "Ich seh doch, dass's dir nich gefällt." Sakito hatte eine, für seinen Zustand, ziemlich stabile Position eingenommen, sah Ni~ya aus traurigen Kinderaugen von unten herauf an, sein Lippen zu einem herzzerreißenden Schmollmund verzogen, der jetzt auch noch anfing zu beben. "Nein! Mir gefällt sie wirklich! Sie ist nur für diese Zeit ein wenig... zu laut..." versuchte Ni~ya Sakito zu beruhigen und ihn zum Weitergehen zu bewegen. "Sie is nich nervig?" wollte Sakito mit demselben Gesichtsausdruck wissen. "Nein. Kein bisschen!" Ni~ya musste sich auf die Zunge beißen, um seiner Aussauge nicht ein bisschen Ironie zu verleihen. "Und jetzt komm weiter!" Sakito bewegte sich jedoch kein Stück von dem Platz an dem er gerade stand, stattdessen ließ er seine Hand zu seinem Mund wandern, um ihn schließlich damit zu bedecken. "Mir is' schlecht..." würgte er hinter vorgehaltener Hand hervor und beugte sich in einer neunzig Grad Drehung zur Seite, wo er dann mehr als nur Worte hervorwürgte. Genervt verdrehte Ni~ya die Augen. Nicht das auch noch.... Der Heimweg erwies sich doch sowieso schon schwierig genug mit Sakitos spontanen Sailor-Moon-Singeinlagen, die nach fünf Minuten mit einer Schmollminute Sakitos endete, weil er nicht die gewünschte Resonanz von Ni~ya bekam, der noch nicht einmal wusste, was der andere sich darunter vorgestellt hatte. Nachdem er Sakito dann doch von seiner engelsgleichen Stimme und seiner überaus großen Begeisterung für das Lied, von der er nur nicht wusste, wie er sie zeigen sollte, überzeugt hatte, stellte sich Sakito weiter trotzig und wollte nicht nach Hause. Und jetzt kotzte er auch noch. Super. Einfach klasse. Dabei hatte der Abend doch soooo schön angefangen.... Innerlich weinte er. Ein nüchterner, ihn ignorierender, schnippisch antwortender Sakito war doch so viel leichter zu ertragen, als der besoffene und gerade in die Büsche irgendeines Vorgartens kotzender. Er schlug sich mehrmals gegen die Stirn. Wieso hatte er diese blöde Wette nur angenommen? In Sakitos jetzigem Zustand konnte er doch nichts mit ihm anfangen, noch nicht mal irgendeine wilde Knutscherei... Er würde sich am nächsten Morgen sowieso an nichts mehr erinnern, so blau wie er jetzt war. Ein dämonisches Grinsen legte sich auf seine Züge, nachdem ihm bewusst wurde, wie sehr im Vorteil er doch eigentlich war. Sakito würde sich an nichts mehr erinnern... Das war... perfekt! Immer noch hämisch lächelnd ging er auf den zitternden und sich erbrechenden Jungen zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und strich ihm dann mit dieser beruhigend über den Rücken. "Komm schon" sagte er leise und reichte ihm ein Taschentuch über die Schulter, als Sakito aufgehört hatte sich zu übergeben. "Ich bring dich nach Hause. War'n langer Abend..." +++ tbc Kapitel 5: Fuck? - You Bet. --------------------------- OMGOMG! Was habe ich getan??!!! Bitte sagt mir, dass es nicht so schlimm ist! Bitte vergebt mir meine Sünden, ich war sonst immer ganz artig! (Wer's glaubt...) Okay, nach einem halben Jahr Abstinenz meldet sich li'l To mit einem Meisterwerk der menschlichen Unintelligenz zurück. XDDD Ich schäme mich einerseits dafür, was ich geschrieben habe, habe ich es doch tatsächlich gewagt 2(!!) Lemons in einen Teil zu packen! Aber andererseits... die sind mal richtig lecker geworden. XDD Und wer was dagegen hat, der hört nämlich gleich auf zu lesen. Aber da ich euch kenne, werdet ihr auch das hier lesen und das auch und... (ich könnt ewig so weitermachen XDD). Für die Ni~yaXSakito-Fans unter euch ist die erste, die zweite ist für die ReitaXUruha-Fans. Wenn ihr Fans von beiden Pairings seid (so wie ich! XD), dann habt ihr den doppelten Spaß gebunkert. Hey, und wer meint, dass es einfach war, die Two-In-One zu schreiben, der kommt bitte zu mir und holt sich seine Watschn ab. Es hat nicht umsonst so lange gedauert. Ich musste viel recherchieren und mir ziemlich viele Pornos angucken, damit ich es so öde und monoton wiedergeben konnte. (Das mit den Pornos und der Recherche is'n Scherz, kay? ^^") Okay, und jetzt genießt mein neues Wunderwerk mit sage und schreibe knapp 7.000 Wörtern. (der längste Teil, den ich je geschrieben hab. seht es als kleine Entschuldigung für das lange Warten. ^^) *** EDIT: Yoshina hat mich daran erinnert, dass ich eigentlich jedes Kapitel mit bestimmter Musik unterlegt und es hier aber vergessen habe. Musik, die mich zu diesen Teilen inspiriert hat: SADS - Party +++ Ni~ya lehnte Sakito gegen die Tür des Einfamilienhauses in einem noblen Vorort. Er staunte nicht schlecht, als sie dort ankamen wohin sie Sakito in seinem Delirium gelotst hatte. Er stammte zwar selber nicht aus bescheidenen Verhältnissen, dennoch fand er es interessant zu sehen in was für einer Umgebung sein kühler Schulkamerad wohnte. „Wo ist dein Schlüssel?“, fragte Ni~ya ein bisschen außer Atem. Sakito sah vielleicht leicht aus, doch nachdem er ihn durch die halbe Stadt geschleppt hatte, waren auch seine Kräfte langsam am Ende. „Weiß nich“, murmelte Sakito, der scheinbar nur darauf gewartet hatte diese Frage zu beantworten, um dann an der kalten Fassade des Hauses hinunter rutschen und endlich seinen größten Wunsch, zu schlafen, verwirklichen zu können. „Kipp mir jetzt nicht weg!“, fluchte Ni~ya, wieder voll und ganz damit beschäftigt den etwas Kleineren in eine aufrechte Position zu bringen. Dieser schien sich jedoch nicht davon abhalten zu lassen ausgerechnet jetzt, kurz vor der Endstation – seinem Bett -, in einen Koma ähnlichen Zustand zu fallen. „Komm schon! Hilf mir hier ein bisschen!“, versuchte ihn Ni~ya mit den Armen um die Hüfte nach oben zu ziehen. „Wo hast du den Schlüssel?“, fragte er ihn wieder. Als er aber auch darauf keine konstruktive Antwort bekam, begann er mit einem Seufzer selber danach zu suchen. Viele Suchmöglichkeiten hatte er sowieso nicht, Sakitos transparentes Hemd sah nicht so aus, als stünde ihm dort ein Geheimfach zur Verfügung. Also blieben ihm nur die Hosentaschen. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte jemanden zu befummeln, jedoch wäre ihm ein Partner bei vollem Bewusstsein und mit dem selben Spaß an der Sache wesentlich lieber gewesen, als jemand, der sich im besagten Moment kaum an den eigenen Namen, geschweige denn an den seinigen, erinnern konnte. Bilder, wie er Sakitos Situation schamlos ausnutzte, schossen ihm durch den Kopf, ließen das Blut in seinen Adern aufwallen und genießend seufzen. Aber so tief wollte er nicht sinken, also verbannte er diese trügerischen Bilder wieder. Eine Hand fest um Sakitos Torso geschlungen, immer darauf bedacht, den anderen in einem sicheren Griff zu halten, schob er seine rechte in Sakitos linke Gesäßtasche. ‚Gott... fühlt sich sein Arsch geil an!’, war das erste was Ni~ya in den Sinn kam, die Innenfläche seiner Hand nur durch dünnen Stoff von Sakitos Haut getrennt. Langsam ließ er seine Fingerkuppen über die warme Wölbung gleiten, genoss die ersten Berührungen. Bild für Bild ploppte wieder vor seinem inneren Auge auf, was er noch mit Sakito anstellen könnte, verfluchte sogleich sich als auch die große Gesäßtasche, die ihm so viel Platz bot einen kleinen Teil von Sakitos Körper zu erkunden. Nur vage konnte er sich noch daran erinnern, was er dort eigentlich suchte. ‚Der Schlüssel!’, schalt er sich innerlich, machte jedoch keine Anstalten schneller nach ihm zu suchen, sondern kostete jeden einzelnen Zentimeter, die ihm die große Tasche bot, um über Sakitos Haut zu fahren. „Was machsu da?“, weckte ihn Sakito ein wenig benommen aus seiner eigenen Trance. „Ich suche deinen Schlüssel...“, antwortete Ni~ya matt, ohne ein Anzeichen auf Verlegenheit, ganz so, als wäre das, was er gerade bei Sakito gemacht hatte, ein alltägliches Ereignis. Nun ja... für Ni~ya war es das auch fast. Sakito hob seinen Kopf ein wenig von Ni~yas Schulter, überlegte kurz und legte seinen Kopf nach getaner Arbeit wieder in seine vorherige Position. „Is vorne.“ Murmelte er gegen Ni~yas Schlüsselbein. „Hast du nicht gesagt, du weiß nicht wo er ist?“, fragte Sakitos Stütze verblüfft. „Hn.“, grunzte der Betrunkene amüsiert. „Hab’ gelogen.“ „Darf ich?“ kam die anstandshalber Frage von Ni~ya. „Has doch au nich gefragd, als du mein’ Arsch begrabschd has'“, lallte Sakito gleichgültig. „Ich dachte nicht, dass du noch wach bist.“, gab Ni~ya ein wenig peinlich berührt und entschuldigend zurück. „Machsu das bei dein’ Weibern au so?“, spöttelte Sakito. Kaum ist er halbwegs bei Bewusstsein, höhnt er wieder rum, ging es Ni~ya durch den Kopf. „Nein. Eigentlich lass ich mich lieber verwöhnen.“, legte Ni~ya den Fakt dar, was Sakito nur ein verächtliches ‚Tse!’ entlockte. Schnell schlüpfte Ni~ya mit seiner rechten Hand in Sakitos vordere Hosentasche, tastete diese hastig nach dem gesuchten Gegenstand ab und fand ihn schlussendlich auch dort, ohne auf irgendwelche erotischen Gedanken gekommen zu sein. Sakito hatte ihm die Laune ein wenig verdorben. Etwas eingeschränkt sperrte Ni~ya die Haustür auf, Sakito nicht aus dem stahlharten Griff befreiend. „Kannst du laufen oder soll ich dich tragen?“, adressierte Ni~ya an Sakitos Bewusstsein. Er hoffte jedoch Sakito hätte noch soviel Kraft selber den letzten Rest an Weg zu bestreiten und bezweifelte auch, dass dessen Stolz es zulassen würde, von Ni~ya getragen zu werden. Sakito löste sich schwerfällig von Ni~ya und lehnte sich wieder an die kalte Wand zurück, versuchte wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Langsam hob er seinen Kopf, strich sich mit einer Hand fahrig über die müden Augen. „Wieso tust du das?“, fragte er nüchterner, mit einem benebelten Blick, anstatt auf Ni~yas Frage zu antworten. Ein wenig verwirrt sah Ni~ya ihn an. „Wieso tu ich was?“ „Warum hilf-... Wieso bist du heut’ nett zu mir?“ Sakito konzentrierte sich voll darauf seine Zunge unter Kontrolle zu bekommen, nicht wieder mit dem Lallen anzufangen. „Weiß nicht... Du siehst so aus, als würdest du gerade Hilfe brauchen.“, gab er teilweise ehrlich zu. Seinen Eigennutzen verschwieg er intelligenterweise. „Hn“ Sakito überlegte wieder einen Moment. „Ich brauche deine Hilfe nicht.“, teilte er ihm nuschelnd mit. Ni~ya wollte schon laut loslachen, unterdrückte diesen Drang jedoch und warf sich stattdessen Sakitos Arm um die Schultern. „Natürlich nicht.“ Sakito und sein unbrechbarer Stolz. (irgendwie sinnlos dieser Teil... ._. ) +++ (jetzt nähern wir uns allmählich dem ersten Ziel... XD ) „Du bist ganz schön schwer.“, keuchte Ni~ya, als er die schlanke Form auf sein Bett legte oder besser gesagt fallen ließ. Sakito gab einen grunzenden Laut von sich, beschwerte sich somit für die grobe Behandlung, schwieg aber und drehte sich stattdessen in seinem Bett so zu Recht, wie er gerne schlafen wollte. Kaum hatte er sich in eine etwas angenehmere Schlafposition gebracht und es endlich geschafft, dass sich die Welt nicht mehr so stark im Kreis drehte, zupfte etwas an seinen Füßen und Beinen und, ihm kam es so vor, an jedem weiteren Körperteil. Er merkte kaum wie ihm die Schuhe abgestreift wurden oder sich jemand an seinem Hemd zu schaffen machte. Er merkte weder wie ihm die Hände, die ihm zuvor noch das durchsichtige Oberteil von den Schultern streifte, jetzt langsam über seine Brust glitten, noch wie sie ungeniert mit seinem Bauchnabelpiercing spielten. Es war mindestens eine Hand, das war alles was er in seinem jetzigen Zustand sagen konnte. „Zieh dich wenigstens aus, bevor du endgültig einschläfst.“ - Sakito wusste, dass ihm diese Stimme, mit genau diesen Worten einen Sinn vermitteln wollte. Und doch konnte er diesen nicht herausfiltern. Also konzentrierte er sich weiter auf die Berührungen. „Na los, so betrunken kannst du nicht sein.“ - Auch diese Reihung an Worten hätte einen Sinn ergeben müssen. Nur welchen? So schnell, wie der Gedanke, weiter über die Unwichtigkeit dieser Nachricht nachzudenken, gekommen war, war er auch schon wieder vergessen und nur das beruhigende und schöne Gefühl von den vielen warmen Händen auf seinem Oberkörper errang wieder die Spitze seiner momentanen Charts der wichtigsten und angenehmsten Dinge. Alles andere, alles, was sich nicht so anfühlte wie gerade eben diese Hände, war für seine Informationsverarbeitung nutzlos. Ni~ya seufzte. Sakito wollte ihm einfach nicht entgegenkommen. Erst der Kräfte zehrende Heimweg und jetzt das hier. Nicht, dass er das nicht auch in irgendeiner Hinsicht genossen hätte – Sakitos Haut fühlte sich gut an – doch sein Gewissen beschlichen Zweifel, dass das was er gerade imstande war zu tun, das Falsche war. Wäre da nicht dieses unheimlich verführerische Bauchnabelpiercing, eingebettet in die weiche Haut, hätte es den Nabel nicht so unglaublich sexy glitzern lassen und seinen vom Alkohol leicht infizierten Verstand nicht noch weiter benebelt, dann hätten seine Zweifel den Kampf des Gewissens gewonnen. Doch seine Faszination für schöne Dinge, die ihm in Verbindung mit Drogen jeglicher Art zum Verhängnis wurde, siegte ein weiteres Mal. Sakito wälzte sich – zumindest kam es ihm so vor – in seinen kühlen Laken, als diese Hände forscher wurden, über seine gesamte Brust strichen, scheinbar keinen Zentimeter ausließen. Ihm war heiß und wurde kalt und er wünschte sich, die Wärme der Hände würde jede Stelle seines Körpers bedecken, nicht nur seinen Bauch und seine Brust. Er wünschte sich, dieses herrlich leichte Gefühl, dass sich nicht nur seine Umgebung drehte, sondern alles in ihr; sein Körper, sein Inneres; dass er für einen Moment vergessen würde, wer er war oder wo er war, würde stärker werden. Er wünschte sich, es wären nicht die Finger, die gerade über seine Lippen fuhren, sondern an deren Stelle ein Mund, von dem ihm egal war, zu wem er gehörte. Er wünschte sich, die Wärme des anderen an seiner Haut zu spüren, dessen Hitze in sich aufzunehmen, solange, bis sein Verlangen nach Nähe gesättigt war. Er wünschte sich jetzt einfach nur nicht mehr alleine sein. Ni~ya beugte sich weiter über Sakito, fuhr ihm zum wiederholten Male über die volle Unterlippe, musterte dessen entspanntes Gesicht; die geschlossenen Augen und der leicht geöffnete Mund wirkten verlockend, ließen seine Züge menschlich erscheinen und nicht kalt, wie man es von ihm gewohnt war. Scheiß auf die Wette, dachte sich Ni~ya. Aber wenn es der einzige Weg für ihn war zu Sakito durchzudringen, dann ließ er sich dadurch nicht abschrecken. Er wollte sich nicht in ihn verlieben, er wusste, dazu wäre er noch nicht einmal fähig, genauso wenig wollte er jedoch, dass sich Sakito in ihn verliebte. Alles was er wollte, war zu wissen, warum dieser ihn so hasste. Seine dummen Sprüche, gut, das war das Eine. Aber das konnte beim besten Willen nicht alles sein. Würde er ihn dann noch mehr hassen, damit könnte er leben, dann wüsste er, worin der Hass läge. Er ließ seine Hand an Sakitos Kinn und dann dessen Hals entlang gleiten, fuhr spielerisch dessen Halsschlagader nach, bis er sie unter das halbgeöffnete Hemd legte, die Haut darunter ein wenig erkundete, während er die Distanz ihrer beiden Lippen verringerte und letztendlich komplett überwand indem er seine Lippen auf den willkommenen Mund drückte. Sakito wehrte sich nicht, erwiderte den Kuss stattdessen gierig, vergrub seine Hände in der ihm dargebotenen Mähne des Anderen. Es war keine Spur von Schüchternheit vorhanden, die anfängliche Vorsicht ihrer Berührungen schnell vergessen, als Ni~ya auch noch den Rest des Hemdes aufknöpfte und sich an den Knöpfen seiner Hose zu schaffen machte. Sakito stöhnte in den Kuss, signalisierte seinem Partner das Freizeichen, das dieser, grinsend, nur zu gerne annahm. Ni~ya löste den Kuss, nur um an Sakitos Kinn entlang zu küssen, bis er schließlich an seinem Nacken ankam, diesen, genauso wie das Ohrläppchen mal sanft und mal fester, mit seinen Zähnen bearbeitete, was Sakito kehlige Seufzer und Gänsehaut entlockte. Seine Hand glitt immerwährend tiefer in dessen Schritt, die Hose längst geöffnet und nur noch Sakitos Slip (Ich weigere mich hier ‚Tanga’ zu schreiben.) lag zwischen Sakitos stetig wachsender Erregung und Ni~yas Hand. Ni~ya grinste an Sakitos Hals, als er merkte, dass Sakito ebenfalls an seinem saugte, seine Handlungen spiegelte indem er ihm, mehr ungeschickt, am Ohrläppchen knabberte und mit ein wenig fahrigen Bewegungen versuchte ihm das T-Shirt abzustreifen, was Ni~ya dann kurzerhand selbst tat. Sakito fuhr die neu gewonnene freie Fläche großzügig ab, wickelte seine Arme schließlich um Ni~yas breitere Schultern, drückte Ni~ya so weiter zu sich herunter, bis er endlich die lang ersehnte warme Haut an seiner spürte. Wieder entrann ein wohliger Seufzer, mehr ein Stöhnen, seiner Kehle, verleiteten Ni~ya weiterzugehen, seine Hand über dem störenden Stück Stoff weiter zu bewegen und sich von Sakitos Hals loszulösen, um dessen Brust zu liebkosen, an den selben Stellen, an denen er gerne verwöhnt wurde. Mit seinen Lippen, Zähnen und seiner Zunge als Werkzeug arbeitete er sich seinen Weg weiter vor bis zum Bauchnabel, konnte es sich nicht nehmen das neckische Piercing etwas mehr zu beachten, seine Zunge in den Nabel zu tauchen, an dem Metall leicht zu ziehen und zu zupfen. Seine eigene Erektion machte sich langsam bemerkbar, als sie schmerzhaft pochend gegen den Stoff seiner viel zu engen Hose drückte, ihn zudem noch feststellen ließ, wie oft das an diesem Abend eigentlich schon der Fall gewesen war und das diesmal kein störendes Publikum dabei wäre, das sie aufhalten konnte Abhilfe dagegen zu schaffen. Er seufzte leise als er seine Hose öffnete und ihn ein Hauch der Erleichterung umfing. Kurz ließ er von Sakito ab, zog seine Hose komplett aus, ebenso wie die von Sakito, nur, dass er sich dabei etwas mehr Zeit ließ und, bei Sakitos Unterwäsche angekommen, diese langsam von ihm streifte, Stück für Stück, wie ein Kind, das an Weihnachten sein gewünschtes Geschenk auspackte, von dem es wusste, was es war, jedoch nicht wie es aussah. Vorfreudig und zum Teil auch ängstlich, weil es seinen Vorstellungen nicht entsprechen könnte oder weil er nicht wusste, was er zuerst damit machen sollte - wie er es machen sollte -, was bei Ni~ya der Fall war, schob er Sakitos Slip (und ich weigere mich immer noch ‚Tanga’ oder ‚String’ zu schreiben) weiter hinab, bis er dessen pulsierende Erektion vollkommen entblößte. Ein wenig unsicher sah Ni~ya auf Sakitos Schritt, musste sich erst wieder in Erinnerung rufen, was man damit alles machen konnte, was all die Mädchen vorher bei ihm gemacht hatten, was sich so schön anfühlte, dass man alles um einen herum vergaß und nur noch spürte. Zögernd umschloss Ni~ya Sakitos Glied mit einer Hand, fing damit an bedächtig auf und ab zu fahren, hörte wie Sakito loslegte leise zu keuchen, sich dessen Atmung kontinuierlich beschleunigte je schneller und unkontrollierter seine Bewegungen wurden. Ni~ya kroch wieder nach oben, stütze sich mit einem Arm neben Sakitos Kopf ab und legte sich zwischen dessen Beine, hörte jedoch nicht auf ihn mit seiner Hand zu stimulieren. Er beugte sich zu Sakito hinunter, der japsend unter ihm lag und darauf gewartet hatte seine Finger wieder über die weiche Haut zu fahren, die Hitze dieser Haut an seiner zu spüren. Sakito intensivierte ihren Körperkontakt indem er ein Bein anwinkelte und es um Ni~yas nackte Form wickelte, seine Arme in die vorherige Position um Ni~yas Schultern brachte und ihn weiter an sich drückte, ihn umfing wie eine Schlange ihr Opfer. Ni~ya suchte blind Sakitos Lippen, biss fast in sie hinein, als er fündig wurde ehe er erneut einen Kuss beschwor, der völlig unromantisch, wild und offenmundig war. Ihre Zungen neckten einander, forderten einander heraus, fochten gegeneinander ohne müde zu werden. Gemächlich ließ er von Sakitos Glied ab, führte stattdessen dessen anderes Bein um sein Becken, ließ sich widerstandslos von ihnen herunterdrücken, ihre Erektionen aufeinanderprallen, sie beide heiser aufstöhnen. Sakito wand sich unter ihm, bog seinen Rücken durch, rieb sich an ihm, nur um mehr von dieser Sinnes berauschenden Sünde zu erklimmen, seinem Höhepunkt entgegenzustreben. Ni~ya kam dieser wortlosen Bitte eilends nach, steuerte Sakitos Hände über dessen Kopf, drückte sie mit seinen eigenen in das weiche Kopfkissen, ihr Zungengefecht dabei nicht unterbrechend, ehe kreisende Bewegungen mit seiner Hüfte verrichtete, ihre Glieder immer und immer wieder aneinander rieb, eine Friktion verursachte, die ihrer beiden Körper erhitzte, die sie mehr aus- als einatmen ließ, die bei Sakito dazu führten, dass seine lang ersehnten Sterne in greifbare Nähe rückten. Kurze Stöße an Luft entwichen den Lungen, bildeten ein lustverhangenes Geräusch in ihrer letzten Mündung bevor sie in den großen Ozean, von wo sie entstammten, zurückfanden, um vielleicht erneut in einem stockenden Atemzug aufgenommen zu werden und denselben Lebensweg zu bestreiten, wie seine Vorgänger. Ihre Gesichter waren verzogen. Man hätte meinen können es wäre Schmerz, welcher es nicht war, sondern Ekstase, Atem raubend und Sinne benebelnd. Sakito wusste weder ein noch aus, glitt auf dem Laken unruhig umher, reckte sein Becken dem von Ni~ya entgegen, bohrte seine Finger in die Handrücken von Ni~ya, der ihre Hände immer noch im festen Griff rechts und links neben Sakitos Kopf platziert hatte, warf seinen Kopf in den Nacken und drückte Ni~ya mit einer finalen Kraft gegen seinen Schritt, ehe er sich zitternd dem Ziehen unter seiner Bauchdecke ergab, die Augen in die Höhle gerollt, und auf ihrer beiden Bäuche ergoss. Ni~ya merkte nur, fernab von seinem eigenen Höhepunkt, wie die Gewalt um sein Becken und an seinen Händen nachließ, die Glieder letztendlich schlaff um ihn zur Ruhe kamen und Sakito mit einem seligen und gesättigten Ausdruck auf seinem Gesicht, die Augen geschlossen, innehielt, ihn mit seiner schmerzhaft pochenden Härte alleine zurückließ. „Sakito?“, keuchte er benommen, während sich die Atmung des Anderen wieder normalisierte, in ihren anfänglichen Zustand zurückkehrt und schließlich weiter verflachte. „Sakito??“, flüsterte Ni~ya diesmal lauter, Angst den Anderen aus seinem Delirium zu wecken, in zu früh aus seinem post orgastischen Wohlbehagen zu holen. Als er da jedoch auch keine Antwort, noch nicht mal eine Regung in irgendeiner Weise, erhielt, lachte er einmal laut auf und sah leicht verzweifelt an sich hinunter. Sein kleiner Freund blickte genauso auf ihn zurück. Er fasste es nicht. Sakito war einfach so eingeschlafen, ohne dass auch er zu seiner Befriedigung gekommen war. Es war jedoch schon zu spät einfach so aufzuhören und die Triebe seines Körpers zu ignorieren, sein Klimax nur ein paar Handgriffe entfernt. Was soll’s, dachte er sich, blieb über Sakito gebeugt als er eine Hand aus dem nunmehr schwachen Griff löste und sie zielstrebig an sich hinab gleiten ließ, sie um seine eigene Schwellung schloss und anfing sie schnell zu pumpen. Er tat gerade das, was er schon seit langer Zeit nicht mehr gemacht hatte, woran er sich noch nicht einmal mehr erinnern konnte, weil es schon so lange her war: Er fasste sich selber an, er befriedigte sich selbst. Sonst hatte er immer seine Dates, die sich darum kümmerten, dass er sich wie ein Mann fühlen konnte. Doch sein jetziges Date schlief entspannt und bekam von Ni~yas wortlosen Anschuldigungen und Vorwürfen nichts mit. Nach ein paar weiteren, schnellen Bewegungen seines Handgelenks kam auch Ni~ya leise keuchend über Sakito mit einem sarkastischen ‚Danke’, verteilte seine Flüssigkeit großzügig auf dessen Bauch, vermischte die Zeugnisse der vergangenen Minuten hämisch grinsend mit seiner abflauenden Erektion miteinander. „Ausdauer heißt das Zauberwort.“, bemerkte er sarkastisch. Bevor er dem Verlangen, wie Sakito, einfach einzuschlafen, nachgab, kletterte er von Sakito runter und aus dem Bett, holte sich ein feuchtes Handtuch aus dem nahe gefundenen Badezimmer, um sich und auch den Schlafenden damit zu säubern. Sakito hatte sich kein Stück bewegt, seine Arme lagen noch immer so ausgestreckt auf dem Kissen, wie er sie zuvor hatte, ein Bein leicht angewinkelt, das andere schlaff daneben. Ni~ya musste grinsen bei dem Anblick, der sich ihm bot. Sakito schlief friedlich, selig grinsend, wie ein kleines Kind nachdem es sein Lieblingseis vor dem Schlafengehen als Belohnung erhalten hatte, keine Spur mehr von der Arroganz und der Überheblichkeit, die er sonst immer an den Tag legte. Grinsend beseitigte er auch die Überreste des vergangenen Abends von seinem Bauch, wischte mit dem feuchten Tuch darüber, um ihn weiter friedlich schlafen zu lassen. Eine Hand legte sich um Ni~yas Arm, mit dem er Sakito säuberte, und Sakito murmelte, ohne dabei die Augen zu öffnen: „Geh nicht...“ Kraftlos zog er den Angesprochenen dabei wieder ins Bett. Ni~ya, zu perplex, um anders zu reagieren, ließ es geschehen, wickelte sie beide in die Decke und stellte immer noch grinsend fest, dass Sakito betrunken und nach dem Sex verdammt anhänglich war, als Besagter sich in die dargebotene Kuhle kuschelte und seinen Kopf unter Ni~yas Kinn nistete. (WEEEHEEEE!!!! 1. Teil geschafft!! *Schweiß von der Stirn wisch*) ++++ Uruha sah sich zum x-ten Mal auf der Party um. Sakito war nirgends aufzufinden, ihm war kalt und er war betrunken. Sakito war nirgends aufzufinden, weil er wahrscheinlich schon vor einer Ewigkeit abgehauen war, so wie er den ganzen Abend gemeckert und gejammert hatte, dass es ein Fehler gewesen wäre, auf diese bescheuerte Party zu kommen. Ihm war kalt, weil er bei diesem dummen Spiel, dem er nur zugesagt hatte, weil ihn Reita, der Reita, den er seit Monaten heimlich beobachtete, für den er jeden Tag nach der Schule einen Umweg von mehreren Straßen entgegengesetzt seines Weges machte, der unheimlich gutaussehende, männliche Reita, dazu eingeladen hatte, bei dem er jedes Mal, wenn er verlor ein Kleidungsstück ausziehen musste. Und er war betrunken, weil er haushoch verloren hatte und nachdem er nur noch in Unterwäsche in der Runde saß und diese nicht auch noch verlieren wollte, denn seine Würde wollte er noch behalten, hatte er solange gejammert und gehandelt, bis sie die Regeln des Spiels geändert hatten und alle nur noch mehr bis zur Unterwäsche strippen und bei jeder weiteren Niederlage einen Cocktail nach Art des Hauses genüsslich auf Ex trinken mussten. Und ihm war gottverdammtnochmal schlecht. Ihm war so schlecht, weil er eben so toll Karten spielen konnte, dass er schon nach den ersten zwei Runden nicht mehr genug Klamotten am Leib trug, um noch unbemerkt betrügen zu können. Und weil er, dank seiner unvorhanden Talente, was Spiele jeglicher Art betraf, ganze sieben scheußlich schmeckende Cocktails innerhalb von zwei Stunden trinken musste. Wozu das alles?, fragte er sich immer und immer wieder. Ganz genau. Weil ihn Mädchen nicht interessierten und ihm Reita eines Tages über den Weg gelaufen war, ihn heute Abend zu eben jenem Spiel eingeladen hatte und er nicht nur nicht als Spaßbremse, wie Sakito, dastehen wollte, sondern um Reita zu beobachten, wie er lachte und sich ärgerte, wenn er wieder verloren hatte. Vielleicht erklärte letzteres, warum er jetzt sternhagelvoll war. Hätte er ab und zu auch auf sein Blatt gesehen, hätte er vielleicht das ein oder andere Spiel gewonnen. Barfuss machte er sich auf den Weg durch das Haus, um ein ruhigeres Plätzchen zu finden. Ihm war dabei gleich, wo dieser Platz war. Ob es die Küche, ein Bad oder ein Schlafzimmer war, war ihm egal, solange er sich dort ein bisschen von seinem Rausch erholen und bei Gelegenheit kotzen konnte. Er entschied sich dann doch für das Bad, welches er mit einem wild knutschenden Pärchen vorgefunden hatte, dieses dann davon überzeugen konnte, dass es im großen Wohnzimmer eine Schlägerei gäbe und das doch viel interessanter wäre, als ein schlechter Speichelaustausch und frigide Rumfummelei. Er schloss die Tür hinter sich ab, nachdem das Paar sensationsgeil an ihm vorbeigerauscht war und ihn, selbst in seinem Zustand der geistigen Umnachtung, über die Intelligenz mancher Erdbewohner wundernd zurückließ. Hätte er jetzt etwas zum Anstoßen gehabt, hätte er auf seinen (un)gemütlichen Unterschlupf für die nächsten paar Stunden, bis er wieder fit genug war nach seinen Klamotten zu suchen, die diese gewitzten Kerlchen dummerweise versteckt hatten, getrunken. „Gott... Ich dachte schon die wollen hier ficken.“ Uruha, der es sich gerade auf einem der dreckigrosa Vorleger bequem machen wollte, wäre vor Schreck beinahe an die Decke gesprungen, als sich plötzlich eine Stimme hinter dem milchigweißen Plastikvorhang zu Wort meldete. ‚Mein armes kleines unschuldiges Herz’, Uruha hielt eine Hand flach an seine linke Brust, versuchte das dahinter gelegene, wild pochende Organ etwas zu beruhigen. „Du bist’s.“ Der Vorhang wurde beiseite geschoben und die Person, die sich bis dahin dahinter versteckt hatte, kam auf ihn zu gekrochen, setzte sich letztendlich neben ihn. Erst jetzt wagte es Uruha einen Blick auf den Störenfried zu werfen, was ihm einen weiteren Schock und seinem kleinen Herz einen fast ungesunden Hüpfer versetzte. Von den hunderten von Leuten, die sich mit ihm auf dieser Feier befanden, war ausgerechnet Reita, genauso spärlich bekleidet wie er, mit ihm in einem Zimmer. Und zu allem Überfluss war auch noch die Tür abgeschlossen. Er dankte innerlich allen Göttern für diese Reihung an Zufällen, seiner Mutter, die ihn mit diesem Leben beschenkt hatte, sodass er diese schicksalhafte Fügung miterleben durfte, den dummen Idioten, die ihre Klamotten versteckt hatten, und seinem Frisör, der ihm vor wenigen Tagen erst mit einem neuen Schnitt und frischer Farbe gesegnet hatte. In sich hinein grinsend und seine Beherrschung wieder gewinnend, drehte er sich zu Reita, der ihm jetzt mit leicht gesenktem Kopf gegenüber saß und die Hände über die verräterische Beule in seiner schwarzen, engen Shorts hielt. „Wieso haben die sich ausgerechnet hier vergnügen müssen?“, schimpfte Reita leise vor sich hin, als die Ausbuchtung auch nach weiteren Minuten nicht abgeklommen war. „Jetzt bin geil und niemand ist da zum Abhelfen.“ Uruha wären vor Unglauben nicht nur die Augen fast aus dem Kopf gesprungen. Reita war geil und ER war da! Alle Voraussetzungen für einen heißes Techtelmechtel waren getroffen! Reichte ihm das denn nicht?! Am liebsten hätte er mit seinen Armen vor Reitas Gesicht rumgewedelt, nur um diesen zu zeigen, dass sehr wohl jemand anwesend war, der bereit dazu war, ihm bei diesem kleinen, delikaten Problem sprichwörtlich zur Hand zu gehen. Stattdessen verblieb er schweigend und scheinbar gelassen auf seinem Platz. „Bissu echt’n Kerl?“, fragte Reita ihn, sah ihn dabei reuevoll an. Uruha hob eine fein gezupfte Augenbraue. „Äh...“ ‚Lass mich kurz überlegen: Ich habe keine Titten und eine Vagina ist auch nicht vorhanden. Dafür zeichnet sich an meinem Hals ein Adamsapfel ab, meine Schultern sind breiter als die einer Frau und in meiner Hose steckt ein Penis, der mindestens so groß ist wie deiner, noch dazu ist dieser voll funktionsfähig, was heißen soll, dass ich, falls ich irgendwann einmal den Drang dazu verspüren sollte, imstande wäre eine Familie zu gründen. Also:’ „Ja?“ „Das ist echt scheiße.“ Reita wand sich unbeeindruckt von Uruhas verwirrtem Ausdruck ab und schielte eine Fliese auf dem Badezimmerboden an. „Du siehst nämlich für’n Kerl echt verdammt geil aus.“ Er nickte zur Bestätigung seiner Worte. Nicht, dass Uruha noch Bestätigung für sein Aussehen in irgendeiner Weise von irgendwem gebraucht hätte, aber dieses Kompliment von Reita hätte dazu geführt, dass wenn er irgendetwas im Mund gehabt hätte, sich verschluckt hätte. Eben weil es von Reita, von dem, den er schon so lange anschmachtete, kam. „Uhm... Danke?“ Wieder einmal hätte er sich für seine Wortgewandtheit und seine kaum bemerkbare Zurückhaltung ohrfeigen können. Er war doch sonst nicht so! Warum also ausgerechnet bei einem Kerl, der ihn über Sakito definierte und kein bisschen schwul war? Minutenlang saßen sie beide auf dem kleinen Stück Teppich bewegungslos und schweigend, Reita jetzt seitlich zu Uruha, gingen jeder ihrer eigenen Gedanken nach, die bei Reita daraus bestanden, wie er schnellstmöglich mit seiner Angelegenheit fertig werden konnte ohne sich viel zu bewegen, denn es schien ihm, als könnte er momentan noch nicht einmal seine rechte Hand in seinen Schritt heben, um es selbst tun. Uruha hingegen starrte nur auf Reitas bloßen Rücken, wünschte sich, seine Hand darüber streichen zu können, wunderte sich ob dieser das zulassen würde und ob Reitas *** nicht vielleicht doch größer war als seiner, als seine Augen vom Rücken nach vorne glitten. „Bist du eigentlich schwul?“, riss ihn Reita mit einem Hammer aus seinen Gedanken. „Ähem...“ lachte Uruha kurz auf. Er schminkte sich, brauchte wahrscheinlich länger im Bad als die meisten Mädchen, er trug bauchfreie und enge Sachen, das Zentrum seiner Begierde war unverkennbar männlich (Gut, das wusste Reita nun nicht.) und seine Shorts fingen an zu spannen, als das knutschende Pärchen längst draußen war, stattdessen Reita fastnackt vor ihm saß. ‚Nein.’ Wäre eine offensichtliche Lüge gewesen. „Weiß nicht.“, gab er darauf achselzuckend zurück. „Wieso fragst du?“ „Keine Ahnung.“ Reita tat es ihm gleich und zuckte mit den Schultern. „Hab mich schon oft gefragt wie das wäre, mit ’nem anderen Kerl.“ Oho. Uruha riss seine Augen weit auf und lachte innerlich wie ein Irrer. Das wurde ja immer interessanter. Vielleicht war für sein zukünftiges Liebesleben Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren. „Naja... es ist nicht schlimm, sich so etwas vorzustellen. Immerhin sind wir in der Pubertät und da glaub ich ist es normal, wenn man neue Sachen ausprobiert oder zumindest daran denkt es zu tun.“, versuchte er zu erklären. „Wie hast du es dir denn vorgestellt?“ „Weiß nich. Irgendwie eklig. Hast du schon mal?“ Reita sah aus seiner Position zu Uruha auf, ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen, vom Alkohol oder vor Verlegenheit, konnte Uruha nicht genau deuten. „Ich meine; es ausprobiert, nicht nur vorgestellt?“ „Uhm...schon.“, antwortete er wahrheitsgemäß, kratzte sich dabei etwas beschämt am Hinterkopf. Er hatte es getan, und das nicht nur einmal. „Und, wie war es?“, bohrte Reita weiter nach. Uruhas Wangen röteten sich ein wenig. „Es kommt darauf an, in welcher Position du bist. Manchmal ist es nicht anders, als mit einem Mädchen.“ „Hast du schon mal...“ Reita versuchte Uruha klarzumachen, was er meinte, indem er mit beiden Händen ausholte und gestikulierte. „Na du weißt schon!“ Anscheinend wusste es Uruha nicht, sonst hätte er ihn nicht so konsterniert angesehen. „Dich ficken lassen?“, platzte es dann aus ihm heraus. „Ahaha....“, lachte Uruha jetzt ein wenig nervös. Seit er das erste Mal am empfangenden Ende war, hatte er nicht mehr den aktiven Part übernommen. „Du fragst Sachen!“, wollte er das Thema abhaken. „Also? Hast du?“ Reita ließ jedoch nicht locker, aus welchem Motiv auch immer. „Auch.“, gab Uruha dann nur kleinlaut zu. „Und? Wie fühlt sich das an?“ „Naja.... weißt du.... ehrlich gesagt...“ Uruha stammelte ein bisschen verlegen umher. Wieso musste Reita solche Fragen stellen? Wieso musste er ihn dabei auch noch so ansehen, als spielte er mit dem Gedanken wirklich mit einem Kerl zu schlafen? Das war, als würde man einem Fünfjährigen den Akt der menschlichen Paarung mit Bienchen und Blümchen erklären müssen. „Normalerweise fühlt es sich gut an. Manchmal fühlt es sich sogar sehr gut an.“, sagte er dann nur schüchtern, entgegengesetzt seiner Natur. „Und Küssen? Ist das Küssen anders?“, fragte Reita weiter, hungrig nach Antworten wie das fünfjährige Kind, das aus dem ganzen Blütenstaub nicht intelligenter wurde. „Probier’s doch aus.“, forderte ihn Uruha auf. Reita sah wieder nach vorne, unentschlossen, überlegte, ob er das eindeutige Angebot annehmen sollte. Es war niemand außer ihnen beiden im Raum, die Tür war abgeschlossen, es könnte also auch niemand plötzlich reinkommen und ihn dabei erwischen, wie er einen anderen Jungen küsste, und Uruha saß immer noch neben ihm auf dem Teppich, wirkte hübsch und verlockend. Er drehte sich wieder zu Uruha, beugte sich weiter zu ihm vor, machte ihm somit unmissverständlich klar, was er vorhatte zu begehen. Er war ein wenig aufgeregt, trotz des Alkohols in seinem Blut, sah aber, dass es dem Anderen genauso ergehen musste, als er näher an ihn rückte, den heißen Atem auf seiner Wange spürte. Uruha schloss seine Augen kam Reita auf den letzten Zentimetern entgegen. Zu groß war seine Angst, der andere könnte es sich im letzten Moment anders überlegen, ihn nicht küssen, ihm die beste Chance stehlen ihn hautnah zu fühlen. Ein monatelanger Traum ging in Erfüllung, als Reita, anstatt sich rückwärts zu bewegen, seine Lippen gegen Uruhas drückte, die zärtliche Berührung unschuldig erwiderte. Uruha legte eine Hand in Reitas Nacken, um ihn an seinem Platz zu halten, um sicher zu gehen, dass der Andere nicht plötzlich verschwand, seine kleine Seifenblase mit sich riss und am Ende zum Platzen brachte. Es war auch Uruha, der eine weitere Initiative ergriff, dem anderen fragend mit der Zunge über die Unterlippe fuhr, scheu Einlass erbat, der ihm ebenso unsicher gewährt wurde. Ein schüchterner Kuss entstand: Reita zu unerfahren auf diesem Gebiet, um fordernder zu sein, und Uruha zu ängstlich, den Anderen in irgendeiner Weise mit seinen Handlungen abschrecken zu können. So saßen sie beide auf ihren Plätzen und hauchten sich federleichte Küsse zu oder neckten ihre Zungen kennen lernend. „Und? Schlecht?“, unterbrach Uruha ihr zierliches Spiel, öffnete die Augen als erster und genoss einen Augenblick lang den sanften Ausdruck auf Reitas Gesicht, ihrer beider Lippen immer noch nah bei einander. Reita schüttelte leicht mit dem Kopf. „Nicht anders als mit Mädchen. Fast genauso schön.“, lächelte er zufrieden. „Nur fast?“, grinste Uruha schelmisch. In einer plötzlichen Bewegung wechselte er seine Position, kniete nun über Reita, der sich jetzt, durch die unerwartete Reaktion Uruhas, mit einer Hand hinter seinem Rücken am Boden abstützen musste, ihn ein wenig überrascht ansah. „Willst du, dass es besser wird?“, schmunzelte Uruha anzüglich von oben, aus seiner vorteilhafteren Position. „Besser?“ Reita sah ihn fragend an. Uruha nickte nur stumm, senkte seinen Körper soweit, bis sein Hintern über Reitas Schoß schwebte, der, bei jeder Bewegung, die er tat darüber strich. Er legte wieder seine Lippen auf Reitas, diesmal von Anfang an bestimmter, nutzte den Spalt zwischen den Lippen des anderen, der überrascht nach Luft geschnappt hatte, um seine Zunge in die warme Höhle des andern gleiten zu lassen, sie diesmal tiefer erforschte, fordernder gegen die Zunge des Anderen rieb, ihm so die gewünschte Reaktion abgewinnen wollte. Uruha musste nicht lange warten bis die erhoffte Zunge zu seiner fand, die aufdringliche Einladung zu einem feurigen Tanz annahm. Reitas Hand fand synchron zu seinem Hinterkopf, vergrub ihre Finger in der braunblonde Mähne, drückte seinen Kopf fast brutal gegen den des Anderen, bis ihre Münder ohne einen Zwischenraum aufeinander lagen, sich ein angenehmer Schmerz, den er kaum fühlte, dort ausbreitete, wo sich Reitas Finger in seine Kopfhaut bohrten. Seine Hand wanderte indes auf dem Oberkörper des Anderen auf und ab, rieb erst leicht, dann stärker über Reitas Brustwarze, entlockte diesem ein dunkles Raunen, nahm seine Finger her, um mit ihr zu spielen, federleicht um sie herumzukreisen, sie zu kneifen, bis sie hart war (Gut, dass sie sich fast nackt in einem unbeheizten Raum befanden, die Raumtemperatur dementsprechend niedrig war, und darauf steife Nippel eine Reaktion des menschlichen Organismus ist, tut hier mal nichts zur Sache, mmmkay?). Je heftiger der Kuss wurde, desto heftiger bewegte Uruha seinen Unterleib gegen den von Reita, drückte seine Erektion gegen die von Reita, setzte sich, als ihm selbst das noch zu wenig war, fast mit seinem ganzen Gewicht in Reitas Schoß, sodass der Andere sich in dem ihm dargebotenen Spalt hätte betten können, wären da nicht ihre beiden Shorts gewesen. Uruha stöhnte verhalten in Reitas Mund, gegen dessen Zunge, als er das steife Glied an seinem Hintern spürte, wollte mehr von demjenigen spüren, dem er vor Monaten schon sein Herz geschenkt hatte, von dem der Angesprochene nur noch nicht wusste, dass er es in den Händen hielt. Uruha positionierte sich so über Reita, dass sie ihren anregenden Körperkontakt nicht brechen mussten und sich Reita nicht mehr am Boden abzustützen brauchte. Er dirigierte die nun freien Hände über seine Brust, ließ sie die Seite hinabfahren, legte sie kurz auf die flache Kurve seiner Hüfte, hoffte, der Andere würde den Hinweis so deuten, wie er gedacht war, dass die Hände von selbst neugieriger wurden und tiefer glitten. Reita immer weiter küssend, merkte er befriedigend wie sich die Hände nur zögernd fort bewegten, die Finger zitternd neues Territorium erkundeten, bis sie letztendlich entschlossener in das weiche Fleisch seines Gesäßes griffen, fast schon barbarisch zufassten. Seine eigenen Hände wanderten unendlich über Reitas Brust, speicherten jeden einzelnen Zentimeter des wohlgeformten Oberkörpers in sich ab, so, als ob es das letzte Mal wäre, dass er mit ihm zusammen sein könnte, ihn so berühren könnte. Reita wurde forscher, tauchte seine Finger in die Shorts von Uruha, massierte dessen Hintern fast gewalttätig, hinterließ helle Abdrücke in Form seiner Finger, die sich nach kurzer Zeit rot färbten, auf der milchigweißen Haut Uruhas, war dann doch zu feige und entzog seine Hände der blanken Haut wieder so plötzlich, wie sie in die Shorts geglitten waren, fuhr mit ihnen stattdessen fieberhaft Uruhas Rücken auf und ab. Uruha strich sanft die Unterseite von Reitas rechtem Arm entlang, kitzelte ihn ein wenig, unbeabsichtigt, nahm dessen Hand wieder in seine, lotste ihn erneut an die Stellen an seinem Körper, die nach Aufmerksamkeit schrieen, die ihm Reita jedoch vorenthielt. Er legte Reitas Handfläche auf seinen Schritt, ließ den anderen das pochende Glied darunter fühlen, rieb leicht mit Reitas Hand, die von Uruha geführt wurde, darüber, kreiste mit seinem Becken simultan über Reitas und gegen dessen Hand, ließ sie beide lustvoll aufstöhnen. Zunehmend erregter steuerte Uruha Reita wieder in seine Shorts, diesmal an der Vorderseite, präsentierte ihm somit, welcher Körperteil momentan am allermeisten Zuwendung brauchte, welcher verwöhnt werden wollte, bis sich Uruhas Grenzen auftaten und ihm einen kleinen Augenblick der Seligkeit schenkte. Reita kam der Aufforderung erst unsicher, dann bestimmter nach, keuchte in Uruhas Mund, wie dieser in seinen, als seine Hand ihn stetig streichelte, der Spitze besonderes Interesse widmete und sich Uruha daraufhin heftiger gegen ihn bewegte, sie immer weiter in den Wahn trieb. Wild keuchend löste sich Uruha von dem bis dahin angehaltenem Zungenspiel, vergrub sein Gesicht in Reitas Halskuhle und atmete schwer und heiß in die Mulde des Blonden, nicht mehr weit von seinem Höhepunkt entfernt. Er stieß ein letztes Mal kräftig in Reitas Hand, bäumte sich auf, zog Reita mit beiden Armen um die Schultern geschlungen mit sich, und gab sich dem anreizenden Glücksgefühl hin, genoss es, solange es andauerte, atmete mehrmals hintereinander hörbar aus, bis das enorme Ziehen unter seiner Bauchdecke, das für diese Euphorie verantwortlich war, abebbte und er kraftlos auf Reita zusammensackte. Nach einigen Momenten der Glückseligkeit in Reitas Armen, in denen seine Atmung den ersten Versuch wagte sich zu regulieren, fing sich auch sein Verstand wieder einigermaßen und er registrierte, dass Reita nicht von ihm abgelassen hatte, seine Hand immer noch fest um sein Glied geschlossen und mit der klebrigen, milchigweißen Flüssigkeit bedeckt war, und dass sich dessen Männlichkeit immer noch hart zwischen seine Pobacken bohrte. Uruha öffnete Reitas Hand und legte sie wieder auf die Seite, deutete ihm so, dass er sich zurücklehnen, ihm alles weitere überlassen sollte. Er krabbelte von Reita runter, küsste ihm währenddessen auf den Adamsapfel, hinterließ einen feuchten Pfad, als er weiter südwärts wanderte, eine Brustwarze mit Lippen und Zähen umfing, die andere gleichzeitig mit zwei Fingern bearbeitete. Leckend und küssend fuhr er seinen Weg nach Süden fort, strich mit seinen Daumen zärtlich über die stehenden Knospen und dankte Reita für jeden Seufzer mit einem Kuss, der tiefer ging. Langsam streifte er Reitas Boxershorts ein Stück nach Unten, sah ihm dabei in die Augen, um ein Anzeichen des Missfallens zu entdecken. Als er jedoch keines fand, zog er sie weiter runter, bis er Reita komplett entblößte. Neugierig blickte er abwechselnd auf Reitas Erektion und in dessen Gesicht, suchte dabei immer noch nach Unbehagen in ihm. Stattdessen sah ihn Reita erwartend an, die Augen vor Lust halb geschlossen und die Lippen einen Spalt geöffnet, durch den er die Luft scharf einzog, jedes Mal, wenn Uruhas heißer Atem die sensible Haut streifte. Mehr Affirmation brauchte Uruha nicht, hauchte erst einen kleinen Kuss auf die feucht glänzende Spitze, ehe er ihn in seinen Mund aufnahm, ihn mit seinen Lippen umschloss und mit der Hand ein wenig nachhalf. Reita stöhnte laut auf, verdrehte die Augen ein wenig, als Uruha in weiter in die feuchte und warme Höhle leitete, so viel in ihm aufzunehmen versuchte, wie ihm möglich war, die Zunge dabei gegen die Unterseite drückte, sie daran rieb. Er keuchte, er ächzte, er fluchte leise und immerwährend „Fuck!“, während sich eine Hand in Uruhas Haarschopf vergrub, ihn auf eine gewaltsame Art und Weise zu lenken versuchte, was Erfolg zu haben schien, als sich der Kopf immer tiefer senkte, immer mehr von ihm schluckte, bis seine Spitze gegen die Rückseite der Kehle drückte, ihn sogar noch tiefer wandern ließ und das dunkle Haar Uruhas Nase kitzelte. Ein ungehaltenes, lautes „FUCK!“ entwich Reitas eigener Kehle, als die des Anderen seine Erregung einbettete, ihm neue Seiten der menschlichen Anatomie preisgab. Er zog fest an Uruhas Haaren und drückte seinen Kopf wieder nach unten, führte ihn wie eine Marionette seinem eigenen Orgasmus entgegen. Dem Wahnsinn näher kommend, zog er Uruha ein letztes Mal nach oben, allerdings nicht rechtzeitig genug aus seinem Mund, entlud sich teils auf seiner Zunge, teils auf seiner Wange. Uruha, bei dem der Schluckreflex einsetzte, nachdem er ihm für kurze Zeit verwehrt wurde, schluckte gezwungenermaßen, würgte dann beinahe, als der salzigbittere Geschmack seinen Rachen hinunter rann. Uruha setzte sich wieder auf, wischte die Überreste mit der Hand von seiner Wange und säuberte diese unelegant am Badezimmerteppich. Er sah sich Reitas ruhiger werdende Gestalt an, grinste dann breit in sich hinein. Reita hatte es mehr als gefallen, da war er sich sicher. „Wow...“, flüsterte Reita heiser. „Das war... wow!“ auch er grinste selig, die Augen immer noch geschlossen. „Ich sagte doch, besser als mit Mädchen!“, sagte Uruha triumphierend. Bei diesen Worten riss Reita die Augen auf, starrte ihn ungläubig an. Mit einem Mal war er nüchtern, der Alkohol, und die dadurch verliehene Leichtigkeit, die entstandene Leichtsinnigkeit wie verflogen, ganz so, als hätte er den ganzen Abend keinen Tropfen angerührt. Das was sich eben noch so gigantisch angefühlt hatte, machte ihm plötzlich Angst. Dass das eben Geschehene mit einen anderen Kerl passiert war, steigerte diese zusätzlich. Er stieß Uruha von sich, riss sich in Rekordtempo die Shorts wieder nach oben, kämpfte kurz mit dem Badezimmerschloss und hastete aus der Tür, als ob sein Leben davon abhinge, einen perplexen Uruha zurücklassend. Uruha traute seinen Augen kaum. Traute sich nicht zu blinzeln, starrte einfach auf die offene Tür, durch die der blonde Junge soeben verschwunden war, mit dem er die schönsten Minuten seines bisherigen Lebens verbracht hatte. Und dafür hatte er dieses widerliche Zeug zum ersten Mal in seinem Leben geschluckt??! Uruha richtete sich auf, ging zum Waschbecken rüber und sah in den großen, darüber hängenden Spiegel. "Und die Haare hat der Wichser auch erwischt!!?!!", schnaubte er wütend. +++ OMFG! What have I done? Das hier lesen Minderjährige!!! >O<;;; Kapitel 6: Inner Demons And Outer Angels ---------------------------------------- Musik: Jack Off Jill – Angels Fuck, Devils Kiss Irgendwann, das schwöre ich euch, bringe ich 'nen Soundtrack raus. 'Strawberry Fields O.S.T.' LOL Und sorry an all diejenigen, die ich so lange warten hab lassen. Ich kann euch versichern, der nächste Teil kommt schneller. XD (8 monate sind ja wohl kaum zu toppen... naja... *an Erste Lektion: Liebe denk* lalala. *mal auch dort wieder update machen geht*) ~~~~ Die Sonnenstrahlen, die sich durch die halbzugezogenen Vorhänge stahlen, kitzelten Sakito furchtbar an der Nase. Er fragte sich sogleich wie spät und welcher Tag es überhaupt war. Ihm kam es so vor als wäre heute Sonntag, einen Tag bevor erneut eine Schulwoche begann. Irritiert versuchte er seine Augen zu öffnen und als das nicht auf Anhieb klappte, ließ er sie geschlossen und genoss die Wärme, die ihm sein Bett und die Sonne boten. Außerdem fühlte er sich nicht wirklich so weit, aufzustehen und Hausaufgaben zu machen. Hatte er sie gestern überhaupt gemacht? Er wusste es nicht mehr. Irgendwie war der gestrige Tag total verschwommen in seiner Erinnerung. Er war nach Hause gekommen und hatte den kompletten Nachmittag damit verbracht nicht an den Abend zu denken. Warum eigentlich? Ach ja... diese bescheuerte Party, auf die Uruha unbedingt wollte. War er überhaupt dort gewesen? Ja, stimmt. Er war dort. Zusammen mit Uruha. Vorher hatte ihn dieser noch so richtig schön rausgeputzt, das, was er eigentlich vermeiden wollte. Und dann? Dann sind sie auf dieses Fest gegangen. Hatte er sich betrunken? Er erinnerte sich vage an den ersten Tequila und noch verschwommener an so einen lustigen lilafarbenen Cocktail. Er kicherte. Stimmt, den hatte er selbst zusammengebraut. Schlecht hat er auch nicht geschmeckt. Zu schade, dass er sich nicht mehr daran erinnern konnte, was er alles reingemixt hatte. Was war dann passiert? Ach ja... dann hatte er getanzt. Wie peinlich. Zuerst hatte er alleine getanzt. Und dann mit einem Typen. Wer war das gleich noch mal gewesen? Stimmt... es war Ni~ya. Igitt. Obwohl es eigentlich ganz okay war. Er kicherte wieder. Er hatte Ni~ya so scharf gemacht. Das war schon ziemlich lustig gewesen. Was war dann passiert? Ni~ya hatte ihm versucht zu helfen und er hatte diese Hilfe abgelehnt. Richtig so. Dann hatte er doch getan, was Ni~ya ihm geraten hatte. Verdammt. Er hätte nichts trinken dürfen. Und dann? Dann hatte er noch mehr getrunken. Irgendwann hatte er sogar eine Flasche Bier auf Ex gekippt. Er konnte sich nur ums Verrecken nicht mehr dran erinnern, wann und wie es dazu gekommen war. Was war danach eigentlich passiert? Und wie war er überhaupt nach Hause gekommen? Bestimmt hatte Uruha ihn gefunden und ihn in sein Bett bugsiert. Warum konnte er sich nicht mehr daran erinnern, Uruha an diesem Abend, außer zu Beginn, überhaupt gesehen zu haben? Vielleicht weil er schon so an ihn gewöhnt war, dass er automatisch annahm, dass Uruha überall dort war, wo er auch war. Komisch. Aber so musste es gewesen sein. Sakito versuchte sich im Bett zu drehen, was ihm nur spärlich gelang. Irgendwie schien sein Nervensystem leichte Koordinationsschwierigkeiten zu haben. Seine Gliedmaßen reagierten kaum auf die Befehle seines Gehirns. Und auch jetzt erst bemerkte er, dass sein Schädel, in dem sich besagtes Gehirn befand, höllisch dröhnte. Er musste gestern Abend mehr getrunken haben, als er vorerst angenommen hatte. Jedoch sprach alles dafür; der Verlust gewisser Ereignisse nach dem tollen Auftritt gemeinsam mit Ni~ya, als auch die monströsen Kopfschmerzen. Er überlegte einen Moment, ob er sich jetzt etwas dagegen holen sollte oder noch eine Weile liegen blieb und die Suche nach Aspirin auf später verschob. Er entschied sich dafür, dass er die warme Höhle seines Bettes kurz verlassen und die so stark herbeigesehnten Kopfschmerzmittel holen könnte, nur um dann mit – hoffentlich – weniger Kopfschmerzen zurück unter die Bettdecke hüpfen zu können. Also öffnete er seine Augen wieder, diesmal klappte es sogar ganz gut. Das Aufsitzen bereitete ihm dann doch ein wenig mehr Probleme – sein Kopf und der Rest seines Körpers schienen plötzlich so enorm schwer zu sein. Müde blinzelte er ein paar Mal mit den Augen, um sie an die Helligkeit zu gewöhnen und auch um herauszufinden, wie viel mentalen Aufwand er betreiben müsste, um seine Lider nicht gleich wieder zufallen zu lassen. Dabei bemerkte Sakito, dass sein Fuß außergewöhnlich weit weg von seinem Körper zu sein schien und in einem abnormalen Winkel zu seiner Sitzposition noch dazu. Hatte er sich während des Schlafens so verdreht, dass sein Fuß jetzt auf der anderen Seite des Fußende des Bettes heraushing; mit den Zehen zum Boden zeigend. Er wackelte zur Kontrolle mit seinen Füßen, nur um festzustellen, dass sich beide am richtigen Platz befanden und dieser Fuß, der da über der Kante in der Luft hing, gar nicht seiner war, denn der hatte nicht reagiert. Sakito schickte einen weiteren überprüfenden Blick über sein Bett und musste erfahren, dass sich die Decke auf der anderen Seite als der, unter der er geschlafen hatte, extrem nach oben wölbte und nicht flach und faltig wie sie sonst immer auflag, wenn er alleine schlief. Sofort beschlich ihn ein mulmiges Gefühl, noch keine Panik, aber kurz davor. Noch standen die Chancen gut, dass es Uruha sein könnte, der – zu faul im Suff nach Hause zu gehen – sich dazu entschlossen hatte, bei ihm zu übernachten. Vorsichtig hob er die Decke über dem ominösen Körper ein wenig an und musste mit Entsetzen herausfinden, dass der Kopf – im Gegensatz zu Uruhas – schwarze Haare hatte, die um ein vielfaches kürzer waren als Uruhas. Vielleicht hatte Uruha sich die Haare gestern auf der Party spontan schneiden und dann auch noch gleich färben lassen? Eine radikale Entscheidung, aber Uruha wäre sie zuzutrauen. Sakito schluckte einmal schwer. Nein, seine Haare waren Uruhas Heiligtum. Er ging seit Jahren zu einem Frisör seines Vertrauens, so etwas wie sie schwarz zu färben und dann auch noch so ratzekurz zu schneiden, würde ihm nicht im Traum einfallen. Das würde er noch nicht einmal für die Liebe seines Lebens tun, hatte er ihm einmal gestanden. Okay. Jetzt war aus diesem flauen Gefühl eine leichte Panik geworden. Nur weil da ein fremder Körper barfüssig neben ihm in seinem Bett lag, hatte das noch lange nichts zu bedeuten. Es könnte ja ein guter Freund, der ihn gestern Abend nach Hause gebracht hatte, sein. Er lachte innerlich einmal laut. Wen wollte er hier eigentlich verarschen? Außer Uruha hatte er kaum so gute Freunde, die er bei sich schlafen lassen würde. Aber im Vollrausch war er zu allen Entscheidung fähig, musste er sich reuevoll eingestehen. Mit unbändiger Neugier hob er die Decke ein Stück weiter an, so dass er die Schultern und einen Teil des Rückens des Fremden erkennen konnte. Seine Panik wuchs wieder ein großes Stück, denn der Oberkörper war nackt. Auch das hatte noch lange nichts zu bedeuten, redete er sich ein. Es war schließlich mitten im Mai und die Temperaturen waren in den letzten Tagen stetig gestiegen. Vielleicht war es aber auch nur eine Angewohnheit dieses Typs – er hoffte, es war ein Typ - oben ohne zu schlafen, egal ob Sommer oder Winter. Was aber, wenn es ein Mädchen war, das jetzt – Oberkörper entblößt – neben ihm schlief? Hatte er wohl am gestrigen Abend tatsächlich so eine Dummheit begangen und mit ihr geschlafen? Im Eifer des Gefechts wahrscheinlich auch noch ohne Kondom? Typen konnten wenigstens nicht schwanger werden, Mädchen jedoch schon. Würde sie zu einer Furie werden, wenn er ihr sagte, dass er schwul war, dies ein ziemlich großer Irrtum seinerseits gewesen sein musste und sie ohne ein weiteres Wort rausschmiss? Wahrscheinlich schon. Er hob die Decke, die er vorher vor Schreck wieder fallen hat lassen, erneut an, besah sich die breiten Schultern - zu breit, um die eines Mädchens zu sein – und seufzte erleichtert auf. Wenigstens keine Schwangerschaftsklage. Das war das Gute daran, schwul zu sein. Er musste sich um so was keine Sorgen zu machen. Die armen Säue, die ständig irgendwelchen Mädchen hinterher jagten und so tierisch darauf aufpassen mussten, sie nicht zu schwängern. Dabei kam ihm Ni~ya in den Sinn. Der hatte bestimmt dauernd irgendwelche Klagen am Hals. Er grinste hämisch, die Panik vergessen. Jedem, wie er es verdient. Ein weiteres Mal hob er die Decke an, diesmal, um auch den Rest des Geheimnisses zu lüften. Je höher er sie hob, desto schlechter wurde es ihm. Bitte nicht, flehte er gen Himmel. Bitte lass ihn nicht ganz nackt sein. So hatte er wenigstens noch die Möglichkeit sich einzureden es wäre nichts passiert und der Typ hätte wirklich nur diese Angewohnheit oben ohne zu schlafen. Schnell ließ er die Decke wieder fallen, die Augen vor Schreck geweitet. Dann hob er sie über sich an, als wolle er aufstehen, und blickte dort in seinen bloßen Schoß. Er war nackt. Splitterfasernackt. Genauso wie der Typ da neben ihm. Nein. Das war bestimmt nur eine Sinnestäuschung. Seine Augen funktionierten bestimmt noch nicht richtig. Schließlich war er gerade eben erst aus einem majestätischen Vollrausch aufgewacht, da konnte man sich auch noch am Morgen danach in einigen Dingen täuschen. Er hob die Decke noch einmal an, ließ sie fallen. Das Ganze wiederholte er sieben Mal und als sich auch nach dem x-ten Mal nichts an der Situation geändert hatte, gab er es auf und wollte schon anfangen jämmerlich zu weinen. Zu seinem Unglück hätte nur noch gefehlt, dass sich der Andere jetzt umdrehte und ihn verheißungsvoll anlächelte. Als hätte der Fremde seine Gedanken gehört und wollte Sakito in sein tiefstes Leid stürzen, begann er sich zu regen. Sakitos Herz raste ungeheuer schnell in seinem Brustkorb, er war sich sicher, er hätte die 180 schon überschritten. Bitte wach jetzt nicht auf, flehte der Brünette. Noch hatte er Zeit zu verschwinden, den Fremden in seinem Zimmer alleine aufwachen zu lassen. Verdammt! Warum war er in seinem Zimmer? Jetzt wusste der ominöse Kerl wo er wohnte, konnte ihn also jederzeit wieder heimsuchen. Was machte er jetzt? Ruhe und kühlen Kopf bewahren, war sein stilles Mantra, das er immer und immer in seinem vor Panik und Paranoia brodelnden Kopf wiederholte. Der Körper bewegte sich wieder. Wie sollte er da noch Ruhe bewahren? Er wollte kotzen, so schlecht war ihm vor Verzweiflung. Jetzt drehte sich der Fremde, immer noch auf dem Bauch liegend, mit dem Kopf zu ihm. Er schlug die Hände über dem Mund zusammen und blickte starr auf das Gesicht, des jetzt nicht mehr ganz so Fremden. Das durfte nicht war sein! Jemand spielte ihm einen schlechten Streich. Und wenn nicht, dann mussten ihn alle Götter dieser Welt so furchtbar hassen, dass sie nichts als ihn in einer Misere sehen wollten. Gepackt von Verzweiflung, Ekel und Scham stürmte er in seinem unbekleideten Zustand aus seinem Zimmer Richtung Toilette, um sich dort zu übergeben. Mit Tränen in den Augen würgte er seinen kompletten Mageninhalt in die Schüssel, bis nur noch Gallenflüssigkeit kam. Schluchzend brach er vor der Toilette zusammen und schlang die Arme um seine dünne Form, als er lautlos zu weinen begann. Das durfte nicht wahr sein. Das war bestimmt nur ein Trugbild seiner morgendlichen Wahrnehmung. Er befand sich bestimmt noch in seinem Alptraum aus dem er jeden Moment aufwachen würde und dann Gott dafür danken würde, dass er nur geträumt hatte. Warum fühlte sich dann alles so echt an? Seine Kopfschmerzen, der bittere Geschmack von Galle und der saure von Magenflüssigkeit in seinem Mund, die kalten Fließen auf denen er kniete? Warum fühlte er das alles, wenn es doch nur ein Traum war? Er hatte die ganze Scheiße doch schon mal durchlebt, warum musste er es noch mal durchleiden? Gab es keinen Gott, der ihn vor solchen Dummheiten schützen konnte? Warum ging er denn regelmäßig in den Tempel und bat um sein Glück, wenn es doch sowieso nicht erhört wurde? „Hey, ist alles okay da drin?“, kam eine – seine – Stimme von draußen. Er musste durch die Geräusche von Sakito wach geworden sein. Sakito war nach drastischen, Lebens beendenden Maßnahmen zumute. Warum musste es er sein? Warum hatte er sich nicht einen anderen, unbedeutenden Typen von der Party nehmen könne, mit dem er dann die Nacht verbracht hatte? Warum musste er so dumm sein denselben Fehler ein zweites Mal zu begehen? Sakito sagte nichts. Vielleicht würde er dann von alleine verschwinden und ihn in seiner Torheit suhlen lassen? Die Tür öffnete sich einen Spalt breit und Ni~yas Kopf lugte vorsichtig durch die schmale Öffnung. Bevor er seine Sorge um Sakito mit einem „Alles in Ordnung mit dir?“ kundtun konnte, schnappte sich jener den nächst besten greifbaren Gegenstand und warf ihn mit akkurater Präzision an die Stelle, an der Ni~yas Kopf gewesen wäre, hätte der nicht so schnell reagiert und ihn aus dem Spalt gezogen. „Scheinbar nicht.“, murmelte Ni~ya, nachdem das Gerät – er meinte es wäre ein Rasierapparat gewesen – zweimal dumpf aufprallte. „Sakito?“, versuchte es Ni~ya mit neuem Elan erneut, diesem näher zu treten. „Verschwinde!“, schrie Sakito mit heiserer Stimme und diesmal wurde es mit einem klirrenden Knall an der Tür begleitet. Wie lange war er da schon drin? Es konnte noch nicht lange sein, denn als er aufgewacht war, war Sakitos Platz noch warm gewesen und wäre es länger her, wäre Sakito wahrscheinlich nicht mehr so aufgebracht. Er war ein wenig überrascht ob der Tatsache, dass Sakito nun so erzürnt darüber war, dass sie eine Nacht zusammen verbracht hatten. Er hatte gewusst, der Jüngere würde einen Wutanfall schieben und ihn mit fiesen Beleidigungen beschimpfen, die ihm bis an sein Lebensende genügen würden, wie es keine betrogene Hausfrau besser machen könnte, jedoch war Sakitos jetzige Reaktion etwas, was er nicht erwartet hatte. Er hatte ihn doch weinen sehen, oder täuschte er sich da etwa? „Hey, wir –“, wollte er erneut ansetzen zu dem Anderen durchzudringen, jedoch wurde sein Versuch mit einem weiteren Knall gegen die Tür und einem „Bist du taub, oder was? Ich hab gesagt, du sollst verschwinden!“ unterbrochen. Mehr als Ni~ya, hasste Sakito sich gerade selbst am meisten. Er schrie und schmiss mit Gegenständen um sich wie ein altes Waschweib und heulte Rotz und Wasser wie ein kleines Gör! Wie sehr konnte er sich selbst noch erniedrigen? Und das zum zweiten Mal, wegen ein und desselben Kerls! Wo war seine kalte Fassade, wenn er sie am dringendsten brauchte? Ni~ya befand es am intelligentesten, wenn er jetzt einen Rückzug – keinen totalen jedoch – antrat. Er ging zurück in Sakitos Zimmer und würde diesen erst einmal im Bad austoben lassen. Seine Haut war ihm definitiv zu schade, als dass er sie sich von Sakito und umherschwirrenden, und wahrscheinlich auch noch spitzen, Dingen schänden ließe. Zurück in Sakitos Zimmer tat er das, wozu er gestern Abend keine Zeit gehabt hatte. Er besah sich Lebensumstände des Objekts seiner Wette und musste, kein wenig erstaunt, feststellen, dass er das Kind wohlhabender Elter war. Vielleicht sogar ein Einzelkind. Ni~ya wusste so wenig über Sakito, dass es fast erschreckend war. Er wusste, dass der Braunhaarige jünger war als er, aber auch nur, weil so gut wie alle - außer Ruka - an der Schule jünger waren als er. Er war zusammen mit Ruka und Yomi einer von den wenigen Wiederholern an der Schule, die es, Dank mangelndem Interesse, geschafft haben die Prüfungen nicht zu bestehen. Gut, dass er durch sein unreifes Verhalten, das er mit einer Schlägerei beweisen musste, kurz vor den Prüfungen von der Schule suspendiert wurde und somit gar nicht erst zu diesen antreten durfte, tat das Seinige am Nichtbestehen dazu. Er tat seine Gedanken beiseite und ließ seinen Blick weiter über die Gegebenheiten des Zimmers schweifen. Sakito hatte ein ziemlich großes Bett, was sehr unüblich für japanische Verhältnisse war, in der Mitte des recht großen Zimmers stehen. Auch war alles penibel ordentlich an seinem Platz, nicht ein Stift oder Buch lag nicht dort, wo es nicht hingehörte. Nachdem er sich beiläufig angezogen hatte, ging Ni~ya hinüber zum Schreibtisch, strich er mit einer Hand über das dunkle Holz. Der Tisch war so sauber, dass es schon fast lächerlich war. Sein eigener Schreibtisch, wenn man es noch als solchen bezeichnen konnte, war alt und schäbig und diente eigentlich nur noch als zusätzliche Ablage für seine Klamotten, Spiele und Manga. Daran merkte man, wer wohl mehr Zeit an diesem Einrichtungsgegenstand verbrachte. Wahrscheinlich war Sakito auch der Typ Schüler, der nach dem Unterricht und in den Ferien noch in eine Paukschule ging, um den Wünschen der Eltern auch gerecht zu werden. Für Ni~ya war der ganz normale Schulunterricht schon zu viel, sodass er ihn ab und zu schwänzte. Hatte Sakito das schon einmal gemacht? Er glaubte ja eher nicht. Sogleich hatte er Mitleid mit ihm. Die arme Sau, dachte er sich. So viel Zeit mit lernen zu verbringen, dass er dabei ganz vergaß zu leben. Aber zum Glück hatte sich Ni~ya seiner angetan und dieser, das schwor er sich, würde ihm ein bisschen seiner mit lernen vergeudeten Zeit rauben. Bis jetzt lief ja alles noch nach Plan. Er überlegte ob er die Schublade am Tisch öffnen sollte und zog an dem Holzgriff der Lade noch bevor er sich überhaupt dazu entschlossen hatte. Ein verächtliches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sah, dass auch hier alles fein säuberlich geordnet war. Wie viel Zeit musste dieser Mensch damit verbringen alles so präzise in Reih und Glied zu bewahren? Auf einem Stapel von Blättern, aus denen keines aus der Reihe tanzte, lag ein schlichtes schwarzes Buch auf dessen Cover das Wort ‚Notes’ in goldenen Lettern geprägt war, das seine Neugier weckte. Was machte sich Sakito wohl für Notizen?, fragte er sich hämisch grinsend. Stand da drin, wann er die nächste Paukstunde hatte, oder seine schulischen Leistungen? Er würde es nicht herausfinden, wenn er nicht hineinschaute, grinste er dämonisch. Zielsicher griff er in die Schublade und hob das schwarze Buch hoch. Neugierig schlug er die erste Seite auf und musste überrascht feststellen, dass dieses Notizbuch wohl so eine Art Tagebuch war, denn gleich auf der zweiten Seite fand er einen langen Eintrag, der von vor über zwei Jahren datiert war. Wie auf glühenden Kohlen begann er zu lesen: 18. Februar XXXX Endlich! Nur noch wenige Tage, dann stehen die Prüfungen bevor. Ich kann es kaum erwarten, bis ich diese beschissene Mittelschule verlassen darf und auf die Oberschule gehen kann! Von dort aus sind es nur noch mehr drei Jahre von Schule und noch mehr Schule. Aber was sind schon drei Jahre im Vergleich zu 15? Dann heißt es Uni und nichts wie raus aus diesem Haus! Endlich frei sein und das tun, was ich schon immer wollte. Vater wird sicher sehr enttäuscht sein, wenn er erfährt, dass ich keine Wirtschaft studieren werde... Ni~ya nickte mit dem Kopf, seine Vermutungen Sakito sei ein Streber, hatte sich soeben bestätigt. Er blätterte einige Seiten weiter, überflog das meiste grob, was er zu langweilig befand und blieb bei einem Eintrag von Anfang März stehen. 5. März XXXX Oh, Gott! Ich fühle mich so schäbig! Na, das begann doch schon viel interessanter. Er las weiter. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Ich musste zu viel getrunken haben. Ich bin entsetzt und enttäuscht von mir zugleich. Wie konnte ich nur so dumm sein, dort mit jemandem zu schlafen? Zum Glück waren Vater und Mutter am morgigen Tag nicht da, sonst hätten sie mich, verkatert und verheult wie ich war, gesehen und ausgeschimpft. Wie konnte ich mich nur der Verlockung dieser betörenden braunen; ja, fast schwarzen Augen, nur so leicht hingeben? Aber als er mir beim Tanzen die Hände um die Schultern gelegt hatte, da entglitt mein Wille – der von vornherein schon gebrochen war – stark zu sein, gänzlich. Ich konnte – und kann es auch jetzt noch nicht – mich nicht an diese Nacht erinnern, aber alles sprach dafür. Ich schmerzte und brannte fürchterlich, gar so als wäre ich zerrissen worden. Mir blieb nichts, als aus diesem fremden Zimmer, diesem Fremden Haus und diesem Fremden wegzulaufen. Das schlimmste daran jedoch ist, diese tiefen braunen Opale, sie jagen mich Tage danach noch. Ich kann sie nicht vergessen. Ich fühle mich so beschämt. (und mit einem romanischen Buchstaben signiert,) S. Ni~ya wäre verwundert gewesen, wäre eine Untertreibung. Ni~ya war im Moment mehr als sprachlos. Wow. Er hatte eine Seite an Sakito kennen gelernt, von der er wusste, dass sie fast keiner, wenn überhaupt jemand, kannte. Sakito hatte in seinem Eintrag angedeutet schon im zarten jugendlichen Alter – Wie alt musste er damals gewesen sein? 14 oder 15? – mit einem anderen Jungen geschlafen zu haben. Nicht nur das überraschte ihn, sondern auch die Reue und Verletzlichkeit mit der er geschrieben hatte, nicht zuletzt auch der altmodische Stil, in dem der Eintrag verfasst war. Sakito war ein kleiner verletzter Romantiker, und so gar nicht mehr Jungfrau. Schade, dachte er bei sich. Er wäre nicht mehr der Erste. Wissbegierig blätterte er das ganze Tagebuch durch, überflog auch diesmal die Einträge, die unregelmäßig von Zeit zu Zeit verfasst worden waren, wobei im Zeitraum von einem halben Jahr nach diesem besonderen Ereignis die Einträge seltener wurden und er enttäuscht und überrascht zugleich feststellen musste, dass fast alle Notizen von diesem Jungen handelten, aber mit keinem Mal sein Name auftauchte. Er schlug die letzte beschriebene Seite auf, die das gestrige Datum trug und las den kurzen, aussagekräftigen Vermerk. 13. Mai XXXX Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr. S. Hastig schlug Ni~ya das Buch wieder zu und legte es vorsichtig auf seinen Platz in der Schublade, schloss diese so leise, wie es ihm möglich war, als er hörte wie am anderen Ende des Flurs die Tür zum Bad aufging und er Sakito in sein Zimmer kommen hörte, bevor er auch nur die Zeit dazu hatte, darüber nachzudenken, wer dieser Typ sein könnte, den Sakito mit voller Inbrunst hasste. Sein erster Gedankengang führte zu ihm selbst, diesen verwarf er lachhaft schnell wieder, da er sich um jeden Preis daran erinnern würde, hätte er Sakito in der Vergangenheit schon einmal beglückt. „Was tust du da?“, stürmte dieser, mittlerweile bekleidet mit einer Jeans und einem T-Shirt, das er sich aus dem Wäschekorb im Bad genommen haben musste, auf ihn zu und schubste ihn unsacht vom Schreibtisch weg, so als ahnte er, welches Geheimnis Ni~ya entdeckt haben könnte. „Hab ich nicht gesagt, du sollst verschwinden?“, schnaubte Sakito wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Schon, aber –“, setzte Ni~ya an. Er kam nicht drum herum in diesem wütenden Sakito den zwei Jahre jüngeren Sakito, mit all seiner Scham und Verzweiflung, zu sehen. Er hatte Sakito damals nicht gekannt und wurde auch erst vor einem Jahr auf ihn aufmerksam, als das Gerücht aufkam Sakito wäre eine kleine Schwuchtel und er das als Aufforderung gesehen hatte, ihm das Leben zur Hölle zu machen. Soeben musste er erfahren, dass sich dieses Gerücht bewahrheitet hatte. Er fühlte einen Schwall ehrlich gemeintes Mitleid in ihm aufwallen, das eben so schnell verschwand wie es gekommen war, als Sakito erneut mit einer vor Zorn zitternden Stimme zu sprechen begann. „Was? Du wolltest noch solange warten, bis ich zurück bin, damit du mich auslachen kannst? Bist du zu aufgeregt, um nicht bis Montag warten zu können, bis du es an der ganzen Schule bekannt gemacht hast, was gestern hier passiert ist, und du und deine behinderten Freunde euch das Maul über mich zerreißen könnt, wie ihr es sowieso schon immer tut?“ Sakitos Fingernägel gruben sich in die weiche Haut seiner Handflächen, als er seine Fäuste vor Groll weiter anspannte. „Was? Nein.“, bemerkte Ni~ya ruhig. Das war ganz und gar nicht sein Plan gewesen. Würde er das tun, hätte er ein Gewinnen der Wette zu Nichte gemacht, was er um jeden Preis verhindern wollte. Mit leisen Schritten trat er auf Sakito zu, der ihn mit einem hasserfüllten Blick fixierte, und auch nicht von der Stelle wich, als Ni~ya wenige Zentimeter vor ihm stehen blieb. „Nicht, wenn du meinen Vorschlag annimmst.“, fügte er noch hinzu und lächelte dabei süffisant. „Welchen Vorschlag?“, fragte Sakito schroff. Ni~ya machte wieder einige kleine Schritte, wie eine Raubkatze, das ihr wehrlos ausgeliefertes Opfer umkreiste, ehe er an Sakitos Seite zu stehen kam und ihm sein Angebot unterbreitete. „Es erfährt keiner von unserer kleinen Liaison, wenn du...“ Er strich ihm eine Strähne hinters Ohr und flüsterte sodann den Rest seiner Worte sanft hinein. „... auf ein Date mit mir gehst.“ „Das ist Erpressung.“, grollte Sakito. „Ich nenne das ein faires Übereinkommen.“, grinste Ni~ya böse. Natürlich war es Erpressung aber im Spiel und in der Liebe waren alle Mittel erlaubt, führten sie nur ans Ziel, sagte er sich. Sakito schnaubte verächtlich. Was hatte er anderes von Ni~ya erwartet? Dass dieser ihm für ein freundliches ‚Bitte, sag es niemandem!’ versprach, dicht zu halten? Gewiss nicht. „Ich setze sogar noch eins drauf! Wenn du mit mir auf ein Date gehst, sage ich keiner Menschenseele, was gestern hier passiert ist und ich sage in der Schule nie wieder ein Wort zu dir und deinen Freunden. Na, wie klingt das?“, sagte Ni~ya. Er hielt den Trumpf in der Hand und war sich dessen mehr als nur bewusst. Sakito würde diesen Vorschlag eingehen, er konnte gar nicht anders. Allein schon der Gedanke daran, dass Ni~ya ihn nie wieder vor anderen beleidigte, musste eine große Verlockung für ihn sein. Außer Sakito war ein geheimer Masochist, dem die ganzen Streitereien, die sie in der Öffentlichkeit ihrer Schule auslebten, gefielen und diese nicht missen wollte. Sakito haderte mit sich selbst. Ein Date mit ihm und keiner würde von gestern erfahren. Nur ein paar Stunden mit Ni~ya und die ewigen Hasstiraden hätten ein Ende. Warum tat Ni~ya das? Bestimmt nicht, um ihm einen Gefallen zu erweisen. Und was brächte ihm ein Date, wenn er ihm versprach, danach nie wieder ein Wort mit ihm zu wechseln? Lag der Sinn eines solchen Treffens nicht genau darin, den Anderen besser kennen zu lernen? Warum also sich erst diese Mühe machen, wenn man danach ohnehin getrennte Wege ging? Er verstand einen Moment gar nichts mehr, er hörte immer nur die drei Silben ‚nie wieder’ in seinem Inneren hallen. Alles hätte ein Ende, er musste es nur noch annehmen. „Nie wieder?“, fragte Sakito mit unsicherer, müder Stimme. „Nie wieder.“, bestätigte ihm Ni~ya selbstgefällig lächelnd. Sakitos Frage kam einer Zustimmung gleich, auf etwas Deutlicheres brauchte er nicht mehr warten. Die Maus hatte den Käse gerochen und war in die Falle getappt. „Morgen, 11 Uhr. Ich hol dich ab. Sei pünktlich.“ Er ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Sakito sah auf die Uhr auf seinem Nachttisch. Die LED-Anzeige sagte 12:02. Es waren weniger als 24 Stunden, bis er ihn wieder sehen würde. Seine Kopfschmerzen, die Dank einer Aspirin, die er vorher im Bad gefunden hatte, gelindert wurden, kamen plötzlich heftig zurück. ~~~ Zu kurzer Teil für's lange Warten und auch kein ReiXUru Teil... kommt im nächsten. Me hopes. Und ein bisschen mehr Äktschn im nächsten. Wer konstruktive Vorschläge für den Ort des Dates hat oder sich zufällig in Tokyo auskennt, kann sich ja mal per ENS bei mir melden. Hoff es hat jedem gefallen. ^^~ Kapitel 7: Meet The Devil ------------------------- Opening: 1. Teil: Miyavi – Ashita, Tenki ni nare. (keine Ahnung welches Album. Ich hab nur das eine Lied. ^o^) 2. Teil: lab. – Since Yesterday (aus dem Album ‘Piper’. Das Original ist von dem britischen Duett ‘Strawberry Switchblade’ aus den 80ern, was sich meiner Meinung nach schrecklich anhört, für die kleinen Japaner von lab. und auch von anderen japanischen und britischen/amerikanischen Formationen scheinbar nicht, da es ziemlich oft gecovert wurde. Tom Paulin & Boyracer sind nur weitere Beispiele. Infos und Lyrics sowie Hörproben zu ‚Since Yesterday’ (und anderen Sachen) findet ihr auf www.strawberryswitchblade.net (zieht euch mal das Video zu ‚Since Yesterday’ von Strawberry Switchblade rein. Das ist der Abschuss. XDD) Ich hab mir gedacht, so ein paar Infos schaden nicht, da die meisten mit lab. wahrscheinlich nichts anfangen können. Schade eigentlich. Sind ne tolle japanische Band. ^^) Schlussteil: Rolling Stones – Sympathy For The Devil (keine Ahnung aus welchem Album, sorry… >_> Ich habe das vom ‘Im Auftrag des Teufels’-O.S.T., glaub ich… ^^°) Haha! Jetzt kann sich keiner mehr beschweren! Das ist ja wohl Ausführung genug, oder nicht? XD Und jetzt viel Spaß! Es waren in Word noch 16 Seiten bei einer Schriftgröße von 12. *gahurk* ~~~ Einige Stunden waren vergangen, seitdem Ni~ya gegangen war und Sakito fast schon panisch von Zeit zu Zeit - eigentlich die ganze Zeit über- auf die Uhr blickte und feststellen musste, dass es immer weniger Stunden wurden, bis Ni~ya und er sich wieder sahen. Von den knapp 24 Stunden, die ihm geblieben waren, als Ni~ya ihm das Date regelrecht aufgezwungen hatte, waren nur noch 18 übrig. Er sah wieder auf die Uhr – 17 Stunden und 45 Minuten noch – und sie ging immer noch nicht rückwärts. Er hatte versucht sich abzulenken, hatte sich eingeredet er würde nicht an das bevorstehende Ereignis denken, wenn er sich duschte oder die Hausaufgaben machte. Doch sein kleines fleißiges Gehirnchen machte ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, als es anfing selbstständig zu arbeiten. Das Duschen hatte ganz gut geklappt, wenn es auch ein wenig länger dauerte und er sich beim Rasieren schnitt. Alles in allem war er kultivierter als zuvor aus der dampfenden Kabine gestiegen. Bei den Hausaufgaben hatte er dann doch ein wenig Startschwierigkeiten gehabt. Die ganze Zeit schwirrten ihm Fragen durch den Kopf, auf die er am besten gleich eine Antwort haben wollte. Er zermaterte sich den Kopf darüber, was am Abend vorher passiert war, wie es damit enden konnte, dass er mit Ni~ya in einem Bett landete; zu allem Überfluss auch noch nackt. Er sah einzelne Fetzen vor sich, als er über Logarithmen grübelte, die er aber nie miteinander verbinden konnte. Er sah sich selbst, wie er am Boden lag, mit Gras im Mund, und wie ihm ein starker Arm um die Schultern gelegt wurde. Ihn überfiel ein weiteres Mal der Brechreiz, als er sich daran erinnerte am Abend vorher ebenfalls gespieen zu haben. Er schlug mit dem Kopf auf die Tischplatte; Scham und Selbsthass überfielen ihn, als ihm einfiel, wie er an der Tür lehnte und Ni~ya in seiner Gesäßtasche rumfummelte. Sein Kopf hämmerte erneut am harten Holz, als er sich daran entsann, dass er es sogar genossen hatte. Wäre er eine Katze gewesen, hätte er bestimmt angefangen zu schnurren. Er konnte sich daran erinnern, dass er von Ni~ya nach oben getragen und ins Bett bugsiert wurde, aber nicht daran, wie er entkleidet wurde, geschweige denn, was danach geschah. Er schämte sich furchtbar und war wütend zugleich. Zwei ganze Jahre hatte er damit verbracht, Ni~ya zu vergessen und zu ignorieren. Es wurde ihm sowieso schon nicht leicht gemacht, doch zu allem Übel wurde Ni~ya auf ihn aufmerksam und dieser hatte ihn seit jeher drangsaliert, sodass es Sakitos neue, selbsternannte Aufgabe war, ihn mit Leib und Seele zu hassen. Er vergaß über diesen Hass hinaus sogar, dass er einmal furchtbar in diesen Menschen verliebt war. Wenigstens das konnte er ihm zu Gute halten. Doch die Ereignisse vom gestrigen Abend hatten ihn zurückfallen lassen. Der Alkohol hatte ihn weich gemacht und Ni~ya hatte sein Übriges dazu getan. Er hatte mit ihm getanzt wie eine willige Prostituierte und hatte sich anschließend von ihm nach Hause begleiten lassen. Er war wirklich das Allerletzte. Hoffentlich, dachte er sich, hätte das Alles ein Ende, wenn er mit Ni~ya auf dieses Date ging. Er hatte es versprochen. Doch wie viel Wert konnte man auf das Wort von jemandem wie Ni~ya geben? Ni~ya war nicht der netteste und unschuldigste Mensch auf diesem Planeten. Sakitos Meinung nach, war er sogar der Abschaum der Welt. Er becircte ein Mädchen nach dem anderen, nur um mit ihnen ins Bett zu steigen und danach damit vor seinen Freunden zu prahlen. Es scherte ihn nicht, dass diese Mädchen am Boden zerstört waren, nicht, weil sie mit Ni~ya geschlafen hatten, sondern wegen der Schmach. Ein normales soziokulturelles Leben war für sie Monate lang undenkbar, bis Ni~yas nächstes Opfer auftauchte und das Interesse der ganzen Schule weckte. Diese Mädchen wurden geprägt und geschändet durch die herablassenden Bemerkungen von anderen Mädchen. Sie hatten auch keine Namen mehr, wurden fortan nur noch mit ‚Die da’ oder ‚Das Flittchen’ tituliert. Doch Ni~ya interessierte das nicht. Er stand mit seinen tollen Freunden in der Ecke und amüsierte sich an deren Leid. Was würde mit ihm werden, wenn Ni~ya sein Versprechen, dicht zu halten und ihn nie wieder anzusprechen, nicht hielt? Wenn er es stattdessen in die ganze Welt hinausposaunte, dass er ihn, Sakito, die Frostbeule, zum Schmelzen gebracht hatte? Die Häme wären unvorstellbar. Sakito stellte sich vor, was passieren würde, wenn Ni~ya sein Wort nicht hielt. Würde er sich etwas antun? Er hatte Gerüchte gehört, dass sich einige dieser Mädchen, versucht haben sich das Leben zu nehmen, weil sie die Schande und den Spott nicht mehr ertrugen. Würde er das Gleiche tun? Würde er sich die Pulsadern aufschlitzen oder vom Dach springen, damit er die bösen Stimmen nicht mehr hören müsste? Bestimmt nicht. Er war kein Mädchen. Er war nicht so schwach. Er hatte die letzten Jahre damit verbracht Ni~ya wenigstens verbal die Stirn zu bieten; was machten da ein paar Monate mehr noch für einen Unterschied? Er war kein Mädchen, sagte sich Sakito selbst wieder. Was wollte Ni~ya also von ihm? Gab es ihm einen besonderen Kick, wenn er einem Menschen mit einem Penis anstatt Brüsten das Leben unliebsam machen konnte? Gab es ihm eine besondere Art der Macht, wenn er Jungen, nicht nur leicht manipulierbare Gören, wie eine Marionette an ihren Fäden ziehen konnte? Was, verdammt noch mal, war es, was sich Ni~ya von ihrem morgigen Treffen erhoffte? Sakito kam beim besten Willen nicht auf eine Antwort, weder in Mathe noch in Bezug auf Ni~ya, also schlug er das Buch zu und warf sich aufs Bett. „Verdammter Mistkerl!“, zischte er leise bevor er die Augen schloss und anfing sich zu überlegen, was er morgen tragen könnte. Sollte er sich hässlich machen oder ganz normal gehen? Er wollte Ni~ya nicht gefallen, das war sicher. Weiter kam er mit Gedanken sortieren nicht, als es an der Haustür Sturm klingelte. Gereizt machte er sich auf den Weg nach unten. Es konnte eigentlich nur Uruha sein, der schellte wie ein Irrer. Sein Geist rief ihm jedoch, dass es auch Ni~ya hätte sein können, unberechenbar wie er war. Missgelaunt öffnete er die Tür und sein aufgelöster bester Freund fiel ihm fast schon heulend in die Arme. „Satty!“, rief Uruha immer und immer wieder. „Satty, ich habe Scheiße gebaut!“ Er verzog dabei das Gesicht, als wolle er gleich anfangen zu weinen; die Unterlippe nach vorne geschoben und das Kinn machte dabei zittrige Auf und Ab Bewegungen. „Was hast du denn gemacht?“, fragte Sakito schon fast desinteressiert und schob Uruha von sich. „Darf ich vielleicht reinkommen?“, maulte Uruha und verzog pikiert das Gesicht. Sogleich wich Sakito einen Schritt auf die Seite und gebot Uruha überhöflich einzutreten. Dieser streifte sich die Schuhe im Eingangsbereich ab, ging dann an Sakito vorbei und zielstrebig in die Küche. „Deine Eltern sind doch nicht da, oder?“, fragte er den momentanen Hausherren über die Schulter hinweg. „Nein.“, antwortete Sakito ihm sachlich, ging dann ebenfalls in die Küche, holte sich einen Eistee aus dem Kühlschrank – ihm fiel auf, dass er dieses Gerät heute zum ersten Mal öffnete – und setzte sich an den großen Holztisch. „Satty!“, kam es wieder heulend vom Blond-Brünetten, der den Kühlschrank für sich geöffnet hatte und die Türe offen hielt. „Ich bin so dumm!“, schrie er und schloss die Türe – mit seinem Kopf in der Öffnung. „Ich bin so dumm!“ Er wiederholte das Spektakel, welches Sakito unbeirrt von seinem Platz aus verfolgte. Er hatte das schon viel zu oft miterlebt, als dass er sich jetzt ernsthaft Sorgen um Uruha machen müsste. Es passierte alle paar Wochen mal, dass Uruha total aufgelöst vor seiner Haustür stand und sich im übertragenen Sinne die Augen aus dem Leib heulte. Und immer wieder war es wegen einem Kerl. Er hätte es nicht gewollt, beteuerte er dann, aber es wäre einfach über ihn gekommen. Er hätte an Reita denken müssen und irgendeinen fremden Jungen, den er am Abend kennen gelernt hatte, geküsst oder sogar mit ihm geschlafen. Am nächsten Tag würde er zu Sakito kommen und ihm sagen, wie Leid es ihm doch tat, weil er es doch mit niemand anderem außer Reita tun wollte. Sakito wollte ihn nicht nur einmal am Arm packen und ihn kräftig durchschütteln. So verträumt und naiv wie er war, glaubte er doch tatsächlich daran, dass er Reita nur seine Liebe gestehen brauchte und der Andere würde sich auch in ihn verlieben. Wie in einem Märchen spann sich Uruha alles so zusammen wie er es haben wollte. Nur, dass es niemals ein Happy End in diesem gäbe. Sogar ein Blinder mit Krückstock würde auf Anhieb erkennen, dass Reita nicht vom anderen Ufer war. Der Kerl strotzte nur so vor Testosteron und wurde sogar rot, wenn ein Mädchen ihm ein Lächeln schenkte. Warum begriff Uruha das nur nicht und vergeudete seine wertvolle Zeit und Gedanken trotzdem an ihn? „Was hast du denn diesmal wieder Furchtbares angestellt?“, hakte Sakito nach, obwohl er es nicht wirklich wissen wollte. „Hast du wieder jemanden geküsst, dessen Namen du nicht kanntest? Oder habt ihr euch wohl befummelt?“ „Schlimmer!“, wimmerte Uruha, den Kopf in Sakitos Richtung gedreht, und sah ihn aus nass glänzenden Augen reuevoll an. „Wie schlimm?“ Sakito rutschte auf seinem Stuhl in eine bequemere Position, denn wie es den Anschein machte, würde es etwas Längeres werden. „Ich hab’s... mit dem Mund gemacht.“, gestand Uruha, sein Gesicht zuerst in Schamesröte und dann wieder im Kühlschrank versunken. „Oh, mein Gott!“, entfuhr es Sakito und er schlug sich gespielt empört die Hand vor den Mund. „Wie konntest du nur? Was wird Reita jetzt nur über dich denken, wo du so leichtsinnig warst einen anderen Kerl oral zu befriedigen?“, lachte er schadenfroh auf. „Sakito~“, heulte Uruha erbärmlich, nachdem er den Kopf wieder aus dem Kühlschrank gezogen hatte. „Es war Reita!“ Ein ehrlich erstauntes „Oh, mein Gott!“ entfuhr Sakito und wäre er nicht gesessen, hätte ihn diese Neuigkeit wohl umgehauen. „Was? Wie? Wann?“, stammelte er überrascht. Ein wenig beruhigt ging Uruha hinüber zum Tisch und setzte sich Sakito gegenüber. „Na, gestern auf der Party, er hat mich zum Strip-Poker eingeladen und...“, fing Uruha an zu erzählen. Er ließ keine Details aus, erzählte Sakito davon, wie er sich im Bad verschanzen wollte und Reita ihm unerwartet aus der Dusche entgegen sprang, von dessen Neugier einen Jungen zu küssen und wie sie sich anfangs einen runtergeholt hatten und Uruha ihm schließlich einen blies. „Und dann ist er abgehauen, ohne ein Wort zu sagen!“ Uruha schlug die Hände über dem Kopf zusammen und Sakito tat es ihm gleich. Nicht nur hatte sich Uruha mit seiner Flamme auf der Toilette begnügt (wie klischeehaft), auch hatte er seinen besten Freund für dieses Stelldichein im Stich gelassen, der nun dazu gezwungen wurde mit seinem Erzrivalen auf ein Date zu gehen. Ihm wurde schlecht, als dieses Date ihn zu einem Rückblick an heute Morgen und gestern Abend zwang. Er war nackt neben Ni~ya aufgewacht, doch das bräuchte Uruha nicht wissen. Wäre Uruha am gestrigen Abend nicht abgehauen, hätte sich Sakito mit Sicherheit nicht so betrunken, vor allem nicht alleine, und er hätte auch nicht mit Ni~ya getanzt oder die Nacht mit ihm verbracht, was jetzt das Date herbeiführte. Es war alles allein Uruhas Schuld, schimpfte Sakito innerlich. Ja, wer war er denn, dass er Uruha die ganze Schuld zuwies? Uruha war nicht sein Babysitter, und im Grunde genommen, war es noch nicht einmal er, der Sakito dazu überredet hatte, auf diese Feier zu gehen. Denn wenn er mal schärfer nachdachte, hatte Uruha ihn angebettelt mit ihm dort hinzugehen, was er stets abgelehnt hatte, aber Ni~ya hatte ihn nur einmal kurz provozieren müssen und er hatte seine Meinung geändert. Uruha war an nichts Schuld, und doch fühlte sich Sakito besser, wenn er sie ihm gab. Es ist immer besser jemand anderes für seine eigen begangenen Dummheiten zu finden, dann musste man nämlich nicht mehr darüber nachdenken. Ein wenig schadenfroh war Sakito trotzdem. Reita war abgehauen und indirekt war das Sakitos Rache an Uruha, der ihn zuerst auf diese blöde Party geschleppt und sich dann einfach mit Mr.-Ich-bin-doch-nicht-schwul aus dem Staub gemacht. „Was soll ich jetzt machen?“, jammerte Uruha erneut los und riss Sakito aus seinen ketzerischen Gedanken. „Du kannst jetzt nichts machen.“, schlussfolgerte Sakito nüchtern. Es war schon fast Routine für Sakito Uruha irgendwelche Ratschläge zu geben oder ihn zu trösten indem er intelligent klingende Weisheiten erzählte. Und so kamen auch diesmal automatisch Worte aus seinem Mund, von denen er im nach hinein denken würde, dass sie gar nicht so falsch waren. „Es war für ihn das erste Mal mit einem Jungen. Erwartest du, dass er dir dafür um den Hals fällt und dankt? Er wird ein bisschen Zeit brauchen, sich von seinem Schock zu erholen. Dann, vielleicht, könntest du etwas machen.“ „Meinst du wirklich?“, hob Uruha den Kopf und sah seinen besten Freund hoffnungsvoll an. „Nein, aber es hat dich beruhigt.“, sagte Sakito trocken und nahm lässig einen Schluck von seinem gekühlten Tee. „Du bist so ein Arsch!“, bemerkte Uruha und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. „Manchmal frag ich mich echt, warum ich mit dir befreundet bin.“ „Weil dich in der Schule sonst keiner leiden kann.“, antwortete ihm Sakito wahrheitsgemäß. „Warum – Oh, Kami-sama – hast du mich mit dieser Nachgeburt gestraft?“, schrie Uruha mit erhobenen Händen Richtung Decke. „Selber Nachgeburt!“, kicherte Sakito ein wenig gelöst und kickte Uruha unter dem Tisch leicht gegen das Schienbein. Auch wenn er es nie offen zugeben würde, er war mehr als nur froh darüber, Uruha als Freund zu haben. Wenn er etwas an ihm schätzte, dann war es die Tatsache, dass er selbst nach so einem Erlebnis wie dem von gestern und den beleidigenden Worten von Sakito gerade eben, immer noch seinen Humor behielt. Oder auch nur seinen bitterbösen Sarkasmus. Wenn er Uruha nicht gehabt hätte, sinnierte er, als er weiter mit seinem besten Freund schäkerte, wäre er schon vor Jahren am Strick gebaumelt (nicht, dass er sich schon auf eine Variante festgelegt hätte). ~~~ Es war Sonntag. Der Tag an dem alles ein Ende haben sollte und Sakito war seit 8 Uhr wach (nicht, dass er viel oder gut geschlafen hätte), obwohl Ni~ya nicht vor elf bei ihm sein würde. Allein schon dieser Gedanke trieb Sakito wieder Schweiß auf die Stirn. Was hätte er vor? Würde er ihn in ein Love-Hotel schleppen und dort sein Glück versuchen? Sakito wollte sich schließlich Ni~yas Schweigen versichern, warum sollte dieser dann nicht versuchen, so daran zu kommen? Von allen Möglichkeiten wie der Tag ablaufen könnte, die er in seinem Kopf durchgespielt hatte, war diese für Sakito am gegenwärtigsten. Er wusste, würde Ni~ya das wirklich von ihm verlangen, dass er es machen würde. Was hatte er denn für eine andere Chance? Fragte er sich immer wieder. Wenn Ni~ya als Preis für sein Schweigen Sakitos Körper haben wollte, dann musste er diesen wohl oder übel bezahlen. Sakito trat aus der Dusche, trocknete sich schnell ab und ging zurück in sein Zimmer, um sich anzukleiden. Er hasste sich dafür, so billig zu handeln. War er wirklich so verzweifelt, dass er keinen anderen Ausweg als Sex sah, um aus dieser Situation raus zu kommen? Oder war das Bedürfnis danach, zu wissen, wie es sich mit Ni~ya im nüchternen Zustand anfühlte und sich im Nachhinein daran erinnern zu können, so groß, dass er auf dieses Mittel auswich? Bestimmt nicht!, dachte er sich und schob diesen Gedanken mit ein paar Kleiderbügeln vehement beiseite. Er lenkte sich ab, indem er die Kleiderbügel, die er gerade eben ans andere Ende der Stange geschoben hatte, wieder in die Mitte zog. Nichts Aufreizendes, dachte er sich. Das würde Ni~ya an Freitag erinnern und daran wie willig er gewesen sein musste. Nichts Spießiges, sonst würde Ni~ya ihn den ganzen lieben Tag damit aufziehen, was für ein Streber er doch war. Er wollte den Tag schließlich überstehen, ohne zu oft mit dem Gedanken zu spielen, vor ein heranfahrendes Auto zu springen. Etwas Normales also. Was war in Ni~yas Augen denn normal? Für ihn war ein Hemd und ein Pullunder normal, für Ni~ya war es sicher kleinbürgerlich. Ein T-Shirt müsste es tun, vielleicht einen Pullover mit Reisverschluss noch drüber. Aber was für ein T-Shirt? Das violette mit dem Vivienne Westwood Logo? Ihm gefiel es, aber Ni~ya würde es sicher für schwuchtelig halten und ihn dann den Rest des Tages damit aufziehen. Oh Gott! Wieso legte er so viel Wert auf Ni~yas Meinung? Es konnte ihm doch scheißegal sein, was der über ihn dachte! Das war es doch sonst auch immer, warum machte er sich dann gerade heute so verrückt? Wollte er ihm wohl gefallen?! „Ha!“, lachte Sakito laut auf. Aber natürlich! Das hätte ihm noch gefehlt! Erst beschloss er, mit ihm zu schlafen, wenn es sein müsste und dann wollte er ihm noch gefallen! Er schnappte sich das nächst beste Shirt aus dem Schrank und zog es über den Kopf, ohne es vorher angesehen zu haben. Es war ihm egal, was er zu diesem Date trug, und wenn es ein Kartoffelsack mit Löchern für Hals und Arme war, er würde ihn tragen! Hastig und aufgebracht zog er den Rest an und setzte sich seine Brille auf. Er würde damit vielleicht wie ein Streber wirken, aber er hatte gerade beschlossen, dass es ihm egal wäre, wie er aussah. Außerdem hatte er keine Lust seine Kontaktlinsen einzusetzen, denn Kopfschmerzen waren an diesem Tag vorprogrammiert. Sollte er dann ein paar Aspirin im Voraus schlucken? Oder vielleicht doch gleich eine ganze Packung? Warum nahm er denn keine illegalen Drogen? Dann wäre er jetzt nicht so nervös und würde den Tag in einem sicheren Delirium verbringen. Sakito besah sich selbst im Spiegel, zupfte an seinen trocken geföhnten Haaren, und zwang sich zu beruhigen. Was war er denn überhaupt so aufgeregt? Seine Hände zitterten ja regelrecht. Es war nur eine Verabredung mit Ni~ya, was machte er sich so ins Hemd? Es war ja nicht so, als wäre er in ihn verliebt. Er glaubte in diesem Moment sich übergeben zu müssen. Er in ihn verliebt? Vor Jahren vielleicht, als er noch jung und dumm war. Jetzt war er um einige Erfahrungen reicher und reifer. Warum war er dann so aufgeregt wie eine 13-Jährige vor ihrem ersten Date? Er müsste sich beruhigen, dringend. Sonst könnte er Ni~ya nicht mit seiner üblichen Fassade entgegentreten und würde tatsächlich Schwäche zeigen. Das würde er nicht verkraften können. Er fühlte sich gerade hilflos und im Stich gelassen. Ni~ya sollte von seinem inneren Tumult gefälligst nichts mitbekommen. Und wie würde das Date überhaupt ablaufen? Das fragte sich Sakito zum x-ten Mal. Er hatte noch nie ernsthaft ein Wort mit Ni~ya gewechselt, hatte es sich nicht um Beschimpfungen gehandelt, geschweige denn ein Gespräch mit ihm geführt. Wie würde er ihn begrüßen? Wie würde Ni~ya heute überhaupt drauf sein? Würde er es darauf absehen, Sakitos Sonntag zur Hölle zu machen, indem er – wie sonst auch – beleidigend war? Ein Klingeln an der Tür ließ ihn zusammenzucken, er hatte über seine Grüblerei die Zeit vergessen und nicht realisiert, dass es schon elf Uhr war. Er schnappte seine Umhängetasche und hetzte nach Unten, fragte sich insgeheim, warum er sich so beeilte und ob man von draußen hörte, wie er die Treppe hinunterpolterte. Er schlüpfte hastig in seine Schuhe und öffnete bangen Herzens die Tür, nachdem er ein letztes Stoßgebet gen Himmel schickte. Ni~ya musterte ihn zuerst von Kopf bis Fuß, nickte einmal anerkennend und begrüßte ihn dann mit einem „Hey.“. So als hätte er mit dem Öffnen der Tür seine Fassung wiedererlangt, stieg Sakito beherrscht die einzelne Stufe vor dem Eingang hinunter und gab ein arrogantes, fast angewidertes „Hn.“ von sich. Ni~ya hatte scheinbar mit nichts Anderem gerechnet, gluckste nur kopfschüttelnd ob der Reaktion von Sakito. „Nur nicht zu überschwänglich, mein Freund.“, sagte er dann amüsiert, worauf Sakito nichts erwiderte, ihn nur kurz blasiert ansah und den Kopf wegdrehte. Sakito wartete auf einen gehässigen Kommentar seitens Ni~ya, doch es kam keiner. Stattdessen unterbreitete er ihm, dass sie jetzt los müssen, sie hätten schließlich noch viel vor ansonsten hätte sich Ni~ya nicht so früh aus dem Bett gequält. Einen kurzen Augenblick wunderte sich Sakito, wann Ni~ya denn für gewöhnlich aufstand, war es doch schon später Vormittag. Wahrscheinlich war Ni~ya der Typ Mensch, der jedes Wochenende bis spät in die Puppen feierte und sich am nächsten Tag – es sei denn, er hatte Schule – erst zum Abendessen aus seinem Zimmer bequemte. Natürlich war er so einer und Sakito kam nicht umhin zu denken, dass dies Angewohnheiten von ziemlich nachlässigen Menschen waren, und solche konnte er noch nie sonderlich leiden. Auch wenn er sich insgeheim wünschte den Dingen manchmal selbst etwas weniger versteift entgegen zu treten. Sie machten sich fast wortlos auf den Weg zur nächsten Zugstation, die einzige Unterhaltung, die sie hatten, waren Ni~yas Versuche eine Konversation zustande zu bringen, was jedoch wegen mangelnder Resonanz von Sakitos Seite aus, eine lange Weile erfolglos blieb. „Oh!“, griff sich Ni~ya an den Kopf, wollte er doch heute ausnahmsweise einmal Gentleman sein und hätte fast vergessen Sakito das kleine Präsent zu überreichen, welches er schon seit geraumer Zeit in der Hand hielt. „Die ist für dich!“, sagte er freundlich und streckte Sakito im Gehen seine Hand entgegen, in der sich eine weiße Rose befand. Genauso wie sich Sakitos Schritte verlangsamten, bremsten sich seine Gedanken. Gerade eben noch hatte er gedacht, was für ein ekelhafter Mensch Ni~ya doch wäre und im nächsten Moment hielt er ihm eine weiße Rose unter die Nase. Ausgerechnet eine weiße, die als Zeichen für Freundschaft diente! (Nicht, dass er eine andersfarbige Rose nicht weniger heuchlerisch gefunden hätte.) Noch dazu war Ni~yas Ton, mit dem er gesprochen hatte, im Mangel für andere Worten – nett gewesen. Nicht frivol, wie er sonst immer war. Sakito sah von der Blume in Ni~yas Hand zu dessen Gesicht, das immer noch ein sanftes Lächeln trug. Das war nicht der Ni~ya, dem er sonst immer wie zufällig in den Gängen der Schule begegnete und dieser war auch vollkommen anders als der, den er am Morgen des gestrigen Tages erlebt hatte. Sofort kam dem Blond-Brünetten wieder der Gedanke, dass er etwas im Schilde führte. Er blieb abrupt stehen und verlieh seinen Gedanken mit einem „Was soll das?“ Worte. Auch Ni~ya blieb stehen und sah Sakito fragend an. „Was meinst du?“, wendete er sich an ihn. „Du weißt genau, was ich meine.“, sagte Sakito kühl, fast schon bedrohlich. „Du meinst das hier?“, fragte Ni~ya wieder und hielt die Rose an dem kurzen, dornenlosen Stiel zwischen Zeigefinger und Daumen zur Betonung hoch. „Das ist eine kleine Aufmerksamkeit wie es vor Dates so üblich ist.“, sagte er und lächelte ihn wieder an. Als sich Sakito auch danach weigerte die Blume entgegenzunehmen, fügte er noch hinzu: „Sieh es als Friedensangebot, okay?“ Er lächelte immer noch und es brachte Sakito erneut aus der Fassung. Es war zwar nicht ein gänzlich unschuldiges und schönes Lächeln, das die Sonne verblassen ließ, aber es war auch nicht eine hämische Grimasse, wie sie Ni~ya sonst trug. „Von mir aus.“, verdrehte Sakito die Augen und nahm die Rose an der noch fast geschlossenen Knospe zwischen Mittelfinger und Daumen, immer darauf bedacht Ni~ya in keinster Weise zu berühren. Wortlos ging er dann weiter, hielt die Pflanze am äußersten Ende des kurzen Stiels vorsichtig fest, ganz so, als hätte er Angst die Blume zu zerstören oder sich an ihr zu vergiften, würde er sie nur ein wenig fester anfassen. Lautlos schüttelte Ni~ya den Kopf. Es war keine Überraschung für ihn, dass Sakito so reagierte. War er für Sakito genauso berechenbar wie dieser für ihn? Er glaubte es nicht, denn sonst hätte er wohl kaum so verblüfft ausgesehen. ~~~ Ni~ya hatte ihn in einen Freizeitpark geschleppt. Sakito wusste nicht, ob er heulen oder lachen sollte. Das war ja so klischeehaft. Wahrscheinlich lief auch jedes von Ni~yas Dates so ab: zuerst die Kirmes besuchen, ein wenig Anstand und dem Mädchen ein Eis spendieren, und dann ging’s ab ins Love Hotel. Doch egal wie einfallslos der Ort war, Sakito merkte, dass sich Ni~ya Mühe gab. Er war regelrecht freundlich und zuvorkommend zu ihm, die Rose war nur ein kleiner Vorbote dessen gewesen. Ni~ya war wie ausgewechselt. Nicht nur, dass er ihm alles spendierte, von der Eintrittskarte bis zum Naschzeug, er versuchte sogar Small-Talk zu führen. Er hatte Sakito tatsächlich nach seinem schulischen Befinden und nach seinen Zukunftsplänen gefragt. Dabei hatte er auch erfahren, nicht, dass Sakito danach gefragt hätte, dass Ni~ya noch total unentschlossen sei und sich wahrscheinlich eine Arbeit suchen würde, wenn die Schule vorbei war. Als Ni~ya spürte, dass er aus Sakito wohl nicht mehr rausbekommen würde, als seine Noten und die anvisierte Uni, erzählte er ihm Anekdoten aus seiner Kindheit, die Sakito als so lustig empfand, dass er fast schmunzeln musste. Sakito wunderte sich dabei, wie aus dem kleinen tollpatschigen und naiven Jungen aus Ni~yas Erzählungen ein solches Arschloch werden konnte, dem er tagtäglich in der Schule begegnete. Nach einigen Stunden in dem Freizeitpark und fast allen besuchten Attraktionen, war Sakito guter Dinge, dass es doch bald zu Ende sein würde und ihm das erspart blieb, was er als Kind schon gehasst hatte und auf jedem Rummel stand: das Riesenrad, vor dem Ni~ya plötzlich stehen blieb und mit großen Augen darauf sah. Sakito rutschte das Herz in die Hose und er umklammerte den Griff seiner Umhängetasche fest mit beiden Händen. Er hatte Angst in ein Riesenrad zu steigen und auch schon die leckersten Süßigkeiten und größten Plüschtiere, mit denen ihn seine Eltern damals bestechen wollten, konnten ihn nicht dazu bewegen. Insgeheim hoffte er, Ni~ya würde eine andere, bessere Attraktion sehen und ohne ein Wort weitergehen. Doch dem war nicht so, denn Ni~ya drehte sich mit einem kindlich naiven Lächeln um und sagte: „Das Beste zum Schluss!“ „Vergiss es! Ich steig da nicht ein!“, erwiderte Sakito daraufhin schneller, als es seinem Stolz lieb war. Er hätte sich dafür ohrfeigen wollen, dass er seine Angst so offen nach außen trug. „Warum?“, fragte Ni~ya dann ein wenig enttäuscht, „Hast du Angst, man könnte meinen wir seien ein Pärchen?“ „Nein, das nicht... Ich mag nur keine Riesenräder.“, log Sakito und hoffte inständig, dass Ni~ya seine nassen Hände und das Zittern in seinen Knien nicht sah. „Warum nicht?“, fragte Ni~ya hartnäckig. „Ich liebe Riesenräder! Sie sind das Beste an jedem Rummel!“ „Riesenräder sind öde.“, sagte der Blond-Brünette darauf gelangweilt. „Na, dann kannst du mir doch den Gefallen tun und mit mir mitfahren.“, freute sich Ni~ya ehrlich und machte wieder Anstalten sich einzureihen. Es kostete Sakito ungeheuer viel Überwindung einen Schritt nach vorne zu treten und sich hinter Ni~ya anzustellen, doch er tat es und seine Knie wurden mit jedem Zentimeter, den er dem Riesenrad näher kam weicher. Letztendlich blieb er an seinem Platz stehen, als die Schlange sich nach vorne bewegte und kürzer wurde. Er war dankbar dafür, dass niemand hinter ihm stand und ihn somit nicht drängte weiterzugehen. „I-Ich kann nicht...“, ließ er Ni~ya wissen, drehte sich um und ging Richtung Ausgang. Als er schließlich auf der anderen Seite der Sicherheitsabsperrung stand, atmete er tief durch und beruhigte sich langsam wieder. „Hey, was ist denn mit dir los?“, wollte Ni~ya, der ihm hinterhergelaufen war, dann wissen. „Es ist alles in Ordnung!“, versicherte ihm Sakito, „Ich habe nur wirklich keine Lust da mitzufahren. Du kannst ja Einsteigen, ich warte dann solange auf dich!“ „Red keinen Mist. Alleine fahren ist voll für’n Arsch.“ Sakito konnte sehen, dass Ni~ya unbedingt dieses ungeheure Ding fahren wollte und immer ungeduldiger wurde, doch er konnte seinen inneren Schweinehund, der größer war als er selbst, nicht überwinden. „Dann frag doch jemand anderen. Ich warte hier auf dich!“, schlug ihm Sakito vor und auch er wurde immer quarriger. Er konnte beim besten Willen nicht den Gefallen tun und in dieses Konstrukt steigen. Wahrscheinlich brach das Gerüst, wenn er einsteigen würde. „Ach, komm schon!“, rief Ni~ya angestrengt, „Was ist schon dabei, wenn du das Riesenrad mit mir fährst?“ „Ich kann einfach nicht, okay?!!“, tobte Sakito gereizt. Warum konnte er es auch nicht gut sein lassen, wenn man ihm sagte, dass man nicht wollte? „Hast du Angst, oder was?“, schrie der Schwarzhaarige zurück und bereute sogleich so laut geworden zu sein, als Sakito zusammenzuckte und den Kopf ertappt wegdrehte. „Ach Quatsch!“, entgegnete er abtuend. Er glaubte sich diese Lüge doch selbst nicht, wie sollte dann Ni~ya? „Du hast Angst!“, stellte Ni~ya fest und legte Sakito eine Hand auf die Schulter, dabei fiel ihm auf, wie dieser am ganzen Körper zitterte, „Fuck! Du zitterst ja!“ Sakito schlug Ni~yas Hand weg und sagte trotzend, dass er überhaupt keine Angst vor so einem lächerlichen Teil hätte. Ni~ya lächelte und Sakito kam es so vor, als würde er ihn auslachen. „Das ist süß!“, meinte Ni~ya schmunzelnd. „Was ist bitteschön süß daran Höhenangst zu haben?“, brach es ungehalten aus Sakito, dem auffiel, dass er sich mit dieser Frage entblößte. „Angst zu haben, heißt schwach zu sein. Und ich bin nicht schwach!“ „Jeder Mensch hat Angst vor irgend etwas“, versuchte ihn Ni~ya zu beruhigen, „Als ich klein war, hab ich eine Biene verschluckt und wäre an dem Stich im Rachen fast erstickt. Seither fürchte ich mich vor Bienen.“ „Deine Angst ist begründet, meine nicht! Wenn ich nur daran denke an einem Hohen Punkt zu stehen, bekomme ich weiche Knie und beim Anblick eines Riesenrads, dreht sich mir der Magen um!“, gestand ihm Sakito. „Wieso hast du das nicht gleich gesagt?!“ Ni~ya legte ihm verständnisvoll einen Arm um die Schultern und drückte ihn ein wenig, hoffte somit die aufgestaute Panik ein wenig zu lindern. „Warum? Hättest du mich dann gleich nicht gezwungen dieses Teil zu fahren?“ „Doch“, grinste Ni~ya schelmisch, „aber ich hätte es anders angegangen.“ Sakito sagte darauf nichts, sah nur in Ni~yas Unheil versprechendes Gesicht. „Du weißt doch, was man mit Leuten in einer Schocktherapie macht.“ Das Grinsen, was Ni~yas Lippen umspielte, wurde, wenn möglich, noch breiter und unheimlicher. Sakito fing an ungläubig den Kopf zu schütteln. Ni~ya war scheinbar nicht mehr ganz bei Trost. „Du kannst mich nicht dazu zwingen.“, sagte er ängstlich, „Außerdem gehen die meisten Schocktherapien schief und die Leute sind danach traumatisiert!“ „Ach komm schon!“, begann Ni~ya zu betteln, „ Ein paar Ängste wurden dadurch schon besiegt und du wirst sehen, es ist nicht so schlimm, wie du es dir vorstellst!“ „Ich werde dieses Ding nicht besteigen!“ Sakito war fest entschlossen das Riesenrad nicht heute Nachmittag, noch zu einer anderen gegebenen Zeit zu betreten, also drehte er sich um und wollte sich dem Riesenrad schon entfernen, als ihn Ni~ya an der Hand festhielt. „Bitte!“, versuchte es Ni~ya erneut, „Es wird schon nichts passieren!“ „Und was, wenn doch? Was ist, wenn eine Gondel abfällt oder das Gerüst in sich zusammenbricht? Dann sitze ich da drin und kann mich von meinem Leben verabschieden!“, beharrte Sakito auf seinem Recht, „Vergiss es! Keine zehn Pferde kriegen mich da rein!“ „Es wird nichts passieren“, versprach Ni~ya, „In diesem Park ist noch nie etwas passiert, warum dann ausgerechnet heute und dann, wenn du drinnen sitzt? Und sollte doch etwas passieren, beschütze ich dich!“ „Na großartig!“, lachte Sakito, „Was kann man auf dein Wort schon geben? Und selbst wenn du mich beschützen würdest, was kannst du schon ausrichten?“ „Ich habe mein Wort noch nie gebrochen!“, sagte Ni~ya ernst und zeigte dabei mahnend mit dem Zeigefinger auf Sakito. „Selbst wenn ich nicht viel ausrichten kann, kann ich zumindest versuchen dich zu retten!“ „Der Herr will es versuchen...“, frotzelte Sakito und wurde dann wieder weinerlich. „Wer garantiert mir, dass ich da lebend wieder rauskomme?“ „Ich.“, sagte Ni~ya ohne zu zögern. „Ich schwöre bei meinem Leben, dass du unversehrt wieder rauskommst.“ Sakito seufzte einmal tief. Warum konnte Ni~ya nicht nachgeben und ihm seinen Frieden lassen? Egal ob sie jetzt auf einem Date waren, bei dem Ni~ya fast gänzlich gentlemanlike war, so musste er ihm bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bot, den Tag ungenießbar machen. Lag ihm wirklich so viel daran, das Leben zur Hölle zu machen oder wollte er wirklich so dringend auf dieses dumme Karussell? „Wenn du unbedingt fahren willst, dann fahr doch alleine?“, schlug ihm Sakito noch einmal vor. „Ich wollte dir aber den schönen Ausblick zeigen, den man von dort oben hat, und was nützt mir der, wenn ich alleine da drinnen sitze?“, erklärte ihm Ni~ya logisch. Sakito rang noch einige Augenblicke mit sich selbst, ehe er doch auf Ni~yas Forderung einging. Der würde schon sehen, was er davon hatte, Sakito in dieses furchtbare Metallgestell zu locken, wenn er ihm vor die Füße kotzte. „Von mir aus.“, atmete er dann resigniert aus und Ni~yas Augen begannen zu strahlen wie die eines kleinen Kindes. „Du wirst es nicht bereuen!“, beteuerte er ihm, zog ihn sogleich an seiner Hand in die Richtung des Fahrgeschäftes. Sakito war mehr als nur Bange als er vor dem Riesenrad stand und nach oben blickte. Seine Hände tropften förmlich, was dazu führte, dass seine Hand fast aus Ni~yas Griff glitt, dieser jedoch zu fest war, um es zuzulassen. Als er die Gondel betrat, war ihm mulmiger als je zuvor in seinem Leben und er klammerte sich panisch an Ni~ya. Auch nachdem sie angefahren und schon fast ganz oben waren, traute er sich nicht seinen Griff um Ni~ya zu lockern oder seine Augen zu öffnen, die er nach Betreten der verglasten Kabine geschlossen hatte. So entging ihm auch Ni~yas Grinsen, welches er die ganze Zeit trug, denn dieser fand Sakitos Verhalten unsagbar niedlich und machte den langweiligen Menschen, für den er ihn gehalten hatte, doch viel interessanter. Als sie dann ganz oben waren und Sakito sich immer noch nicht traute die Augen zu öffnen oder seine Position zu ändern, denn dies hätte dazu führen können, dass die Gondel durch den Schwung seiner Bewegungen mitschwang, was wiederum die Gefahr erhöhte, dass sie abstürzte. Also saß er unbewegt und mit angespannten Glieder neben Ni~ya und drückte diesem die Blutzufuhr zu den Fingern ab, indem er seine Hand mit seiner eigenen festhielt. „Mach die Augen auf“, forderte Ni~ya sanft und hob Sakitos Kinn ein wenig, nachdem das Karussell mit einem leichten Ruck zum Stehen gekommen war, bei dem Sakito ein zittriges ‚Oh Gott!’ entglitt und er Ni~yas Hand daraufhin noch stärker umklammerte. „Du verpasst die schöne Aussicht!“ „Die Aussicht ist mir egal!“, sagte Sakito mit weinerlicher Stimme, „Ich will nur heil wieder hier raus!“ „Na komm schon, mach die Augen auf! Es lohnt sich, das verspreche ich dir!“, versuchte es Ni~ya erneut. „Du hast auch versprochen, dass ich es nicht bereuen werde, aber ich tue es jetzt schon!“, heulte Sakito schon wieder fast, die Augen noch fest zusammengekniffen. „Wie kann ich mein Versprechen auch halten, wenn du das, was ich dir versichert habe, gar nicht sehen willst? Wenn du den Ausblick siehst, wird es bestimmt besser!“ Sakito öffnete die Augen demonstrativ und kniff sie sogleich wieder zu, nur um Ni~ya zu bestätigen, dass auch die Aussicht seine Panik nicht linderten. „Da, ich hab’s gesehen und ich bereue es trotzdem!“ Ni~ya lachte ihn daraufhin nur aus. Nicht schadenfroh oder spöttisch, sondern amüsiert. Es war nicht wie bei den Mädchen, die er bisher ausgeführt hatte, die sich affektiert vor allem fürchteten, davor beschützt werden und auf Teufel komm raus niedlich dabei wirken wollten. Bei Sakito war dieses Verhalten, die Angst vor einem lächerlichen Ding, wie dem Riesenrad, natürlich und seine Art mit der Situation umzugehen, infolgedessen für Ni~ya einfach nur putzig. „Hör auf zu lachen!“, schrie Sakito am Ende seiner Nerven. „Ich kann nicht, du bist einfach zu süß!“, argumentierte Ni~ya und lachte weiter. „Das kannst du zu deinen Weibern sagen, aber nicht zu mir!“ Sakito betete zu Gott, dass dieses Ding bald weiterfuhr und sie entließ, dann müsste er die Schmach nicht mehr länger ertragen, mit Ni~ya in einem Stahlkäfig in der Luft zu hängen und von diesem ausgelacht zu werden. Sobald er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, würde er Ni~ya eine reinhauen, so viel stand fest. „Die Weiber, mit denen ich sonst ausgehe, sind schrecklich. Du dagegen...bist einfach nur liebenswert!“, gluckste Ni~ya weiter, verstummte jedoch bald und drückte Sakitos Hand zur Bekräftigung seiner Worte sanft. Das Riesenrad setzte sich mit einem leichten Ruck wieder in Bewegung, was Sakitos Kommentar verhinderte, denn sobald die Gondel wieder Richtung Boden fuhr, musste sich Sakito unweigerlich auf das sanfte Rütteln der Kabine konzentrieren und darauf, nicht zum Heulen anzufangen, denn ihm war sicherlich danach zumute. Wieder unten angekommen war Sakito schneller aus der Gondel heraus, als Ni~ya schauen konnte und so wurde er durch Sakitos Hand, die immer noch total verkrampft seine hielt, einige Meter mitgerissen, bis dieser sich an der Brüstung am Ausgang abfing, bevor seine Knie komplett nachgaben. Leise Ni~ya und diesen Tag verfluchend, erholte sich Sakito von den Strapazen der letzten Minuten, hielt die Hände so stark um die Balustrade, dass seine Knöchel weiß hervortraten und atmete ein paar Male tief ein und aus. Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, drehte er sich zu Ni~ya, der ihm besänftigend über den Rücken gestrichen und ihm dabei beteuert hatte, dass es ihm Leid tat, und verpasste ihm einen zittrigen Faustschlag ins Gesicht, der leider keine bleibenden Schäden hinterlassen würde. „Sorry, war die Panik.“, erklärte Sakito einem ziemlich überrascht dreinschauenden Ni~ya, der sich das leicht schmerzende Kinn rieb, und zuckte mit den Schultern. Ni~ya grinste nur ob der uncharakteristischen Angstbewältigung und bot Sakito ein Eis zur Entschädigung an, welcher dieses Angebot nicht ausschlug, auch wenn er sich darauf wahrscheinlich übergeben müsste, solange nur Ni~ya dafür zahlte. Eine Weile schwiegen sie beide, nachdem Ni~ya ihn zu einer Bank geführt und das Eis geholt hatte. Gedankenverloren leckten sie an ihrem Eis, Sakito mehr als Ni~ya, denn der Letztere war zu sehr von dem Phänomen eines Softeis essenden Sakito in den Bann gezogen, als dass er sich gänzlich auf sein eigenes konzentrieren konnte, und so entging ihm dann auch die Frage, die er ihm stellte. „Warum machst du das alles?“, stellte Sakito ihm die Frage, die ihn seit dem gestrigen Morgen beschäftigte. „Was?“, fragte Ni~ya und löste seine Augen von Sakitos Eiswaffel. „Ich meine, warum gibst du dir so viel Mühe, verstellst dich, bist nett zu mir und gibst Geld für mich aus, wenn das ohnehin alles umsonst ist? Was versprichst du dir davon?“ Der Schwarzhaarige musste einmal schwer schlucken und seinen Blick von Sakito Mund wenden, wo das Eis hingeführt und von beiden Lippen umschlossen wurden, nachdem er seine Frage gestellt hatte, um etwas Intelligentes darauf zu erwidern. „Ich verstelle mich nicht“, meinte er dann und lächelte, „Ich wollte dieses Date mit dir, weil ich dich kennen lernen wollte, ohne die Schule um uns herum. Das klingt jetzt nach einer billigen Ausrede, aber so ist es nun mal. Auch wenn diese Verabredung unser Verhältnis endgültig macht, so hab ich vorher noch die Möglichkeit bekommen deine wahre Persönlichkeit annähernd kennen zulernen.“ Sakito wollte weiterbohren, Ni~yas Beweggründe für dieses Kennen lernen hinterfragen, doch er beließ es dabei und widmete sich weiter seinem Eis, bevor zu viel in Ni~yas Erläuterung hineininterpretierte und sich am Ende noch so etwas wie Hoffnungen machte, von denen er nicht wusste, ob er sie machen wollte oder nicht. Ni~ya hatte sich an dem heutigen Tag als umgänglich und ... ja, nett herausgestellt, was ihm einen Teil seines Hasses auf diesen Menschen nahm. „Sakito“, kam es nach einer weiteren Pause des Schweigens, „du bist doch schwul, oder?“ Sakito glaubte, sich verhört zu haben. „Wie bitte?“ „Na, ich meine, du stehst doch auf Männer, mit allem was dazugehört, richtig?“, fragte Ni~ya noch einmal. „Warum fragst du das?“, erwiderte Sakito verlegen. Er stand auf Männer, aber auch das Bewusstsein darüber, ließ ihn nicht so frei darüber reden. „Ich bin nur neugierig. Und wie ich schon sagte, ich wollte dich ein wenig besser kennen lernen.“, sagte Ni~ya. „Auf was für einen Typ Mann stehst du?“ Ein wenig peinlich berührt lachte Sakito auf und hätte sich beinahe an seinem Eis verschluckt. „Ich habe mich da noch nicht festgelegt...“, gestand er schüchtern. „Warum fragst du?“ „Ich denke, ich bin interessiert.“, sagte Ni~ya und lehnte sich zurück. „Woran interessiert?“, hakte Sakito nach. „An Männern.“, kam es ehrlich von Ni~ya. Sakito verschluckte sich nun doch noch an seinem Eis und er hustete ein paar Mal kräftig, bevor er wieder fähig war zu sprechen. „Wieso glaubst du das?“ „Ich weiß auch nicht“, fing Ni~ya an, „Frauen fangen an mich zu langweilen. Mit Frauen ist es so: kennt man eine, kennt man alle. Sie sind so durchschaubar, auch wenn sie immer das Gegenteil von dem sagen, was sie meinen. Männer sind viel ehrlicher... und außerdem... ist es im Bett besser mit ihnen...“, fügte er grinsend hinzu und sah dabei zu Sakito, der daraufhin errötete. „Sex ist bei dir die Messlatte für alles, oder wie?“, fragte Sakito ein wenig erbost. Was wäre wenn sich Ni~ya zufällig an einem Baum befriedigte und dabei feststellen müsste, das es der beste Sex ist, denn er jemals gehabt hätte? Würde er sich dann von der Menschheit abwenden und wäre dendrophil? Nur weil sie im betrunken Zustand übereinander hergefallen sind, bedeutete das nicht, dass es ihm nüchtern genauso gut gefiel. Und seine Sexualität deshalb neu auszurichten war undurchdacht, dumm. „Naja... Es soll schon Spaß machen, also... ja. Sex ist ein Maßstab.“, bekannte Ni~ya ehrlich. „Du kannst doch deine Sexualität nicht aufgrund eines Ausrutschers überdenken!“, brach es aus Sakito. „Sakito... auch wenn alles so ausgesehen hat, das Ereignis von Freitag war keine spontane Eingebung, wenn du das meinst...“ „Was soll das bedeuten?“ Sakito war verwirrt, um es milde auszudrücken. Also hatte Ni~ya es geplant ihn abzufüllen und ihn somit gefügig zu machen, damit er seine Neugierde stillen konnte? War er nichts weiter gewesen als ein Ventil seiner Zweifel an seiner Sexualität? Er wusste nicht, ob er gekränkt oder sich geschmeichelt fühlen sollte, obwohl die Kränkung im Moment überwog. „Es bedeutet, dass ich schon vorher an dir interessiert war.“, gestand Ni~ya ruhig. „Soll das heißen, dass deine Sticheleien deine Art war mir zu zeigen, dass du was von mir willst?“, forschte Sakito weiter nach. „So in etwa. Ich wusste am Anfang nicht, wie ich mit diesem Interesse umgehen sollte, also habe ich angefangen dich bloßzustellen.“, bestätigte ihm Ni~ya seine Befürchtungen. Zwei Jahre hatte er ihn somit unbewusst gequält, ihn tagein, tagaus erzürnt, bis er glaubte es wäre das Beste die Schule zu wechseln, damit er nicht mehr mit ihm konfrontiert wurde, damit er seine anfänglichen, überschwänglichen Gefühle vollends verdrängen konnte, nur um letzten Endes mit einer Randbemerkung wie dieser wieder in die Mitte des Strudels seiner verwirrenden Gefühle gezogen zu werden. „Wow... Das wird mir gerade ein bisschen zu viel. Es ist wohl besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe.“, sagte er dann nur leise und stellte sich zittrig auf. „Ich bringe dich.“, meinte Ni~ya, stand ebenfalls auf. „Nicht nötig, ich schaff das schon alleine.“, erklärte Sakito ihm. Noch länger mit Ni~ya zusammen zu sein, würde er jetzt nicht aushalten. Er hatte gelernt ihn zu verabscheuen, und alles was ihn oder seine Umwelt betraf zu verachten. Er wollte Platz, Abstand von der Ursache seiner wirren Gedanken haben, damit diese den Prozess der letzten Jahre nicht ganz nichtig machten. „Ich habe dich abgeholt, also bringe ich dich nach Hause. Es soll wenigstens den Anschein eines vollkommenen Dates machen.“, beharrte Ni~ya weiterhin. Es sah nicht danach aus, als würde er aufgeben und doch versuchte es Sakito wieder. „Ich sagte doch, es ist nicht-“ „Wenn du möchtest, dass ich mein Wort halte, dann lass mich dich wenigstens noch nach Haue bringen.“ Auch wenn Ni~ya es nicht wollte, so war der einzige Weg, seinen Willen durchzusetzen, Sakito zu erpressen. „Von mir aus.“, gab Sakito am Ende klein bei. Der Heimweg war geschwängert mit angespannter Stille, Ni~ya wusste es besser als Sakito nach seiner verwirrenden Botschaft weiter zu bedrängen. Stattdessen beobachtete er Sakito aus dem Augenwinkel, wie dieser sprachlos aus dem Fenster der U-Bahn sah, auch wenn dort meistens nur Schwärze war. Angekommen an ihrem Ziel ging Sakito konsequent zum Eingang des Hauses und wollte diesen schon aufschließen, als er erneut von Ni~ya zurückgehalten wurde. „Ich weiß, dass das, was ich dir gesagt habe, ziemlich verwirrend sein muss“, fing er wieder an zu sprechen, senkte dabei den Kopf ein wenig, „und dafür wollte ich mich entschuldigen. Und ich weiß, dass ich nicht ungeschehen machen kann, was ich dir mit meinen boshaften Bemerkungen angetan habe, aber du sollst wissen, dass es mir Leid tut.“, beendete er reuevoll. Sakito schwieg, er wusste nicht, wie er darauf erwidern sollte, wenn das Einzige, was er jetzt wollte, nach oben in sein Zimmer zu gehen und mit diesem Kapitel seines Lebens ein für alle Mal abzuschließen. Eine Entschuldigung aus Ni~yas Mund war Hohn und hörte sich an wie ein schlechter Witz, und das musste es auch sein, und er wollte nicht noch einmal Opfer seiner Grausamkeit werden. „Hey...“, setzte Ni~ya ein weiteres Mal an, als Sakito nicht antwortete, stattdessen fortfuhr die Türe zu öffnen, „zu einem perfekten Date gehört, meiner Meinung nach, auch ein Kuss.“ Wieder drehte sich Sakito zum Sprecher um und starrte ihn fassungslos an. Das konnte doch unmöglich sein ernst sein! „Bekomme ich einen?“, fragte dieser dann kühn. Sakito wog eine Zeit lang ab, ob er es tun sollte, was die Konsequenzen wären, falls er es tat und entschied sich, dass ihm im Augenblick alles egal war, und er nur einmal bei klarem Verstand, seinen körperlichen Trieben nachgehen wollte, auch wenn es nur ein Kuss war. So viel Schaden konnte ein kleiner Kuss doch nicht anrichten? So zog er einen überraschten Ni~ya mit sich um die Ecke und blieb dann dort stehen, wo sie vor möglichen Blicken sicher waren und küsste ihn. Er küsste ihn lange und hart, legte all seine Emotionen, die er in diesem Moment empfand, in den Kuss, machte ihn somit rau und wütend und so verzweifelt, dass er sicher war, dass selbst Ni~ya es spüren musste. Erst als sie sich trennen mussten, um wieder zu Atem zu kommen, wurde sich Sakito ein wenig über das Ausmaß dieses Seelentreffens bewusst. „Wenn irgendjemand“, begann Sakito noch leicht keuchend, „auch wenn es nur die Spinnen in deinem Zimmer sind, jemals von diesem Tag und alles was an ihm passiert ist, damit meine ich vor allem das Erlebnis im Riesenrad und auch das gerade eben Geschehene, erfährt, dann schwöre ich dir, kastriere ich dich bei lebendigem Leibe!“, drohte er ihm gefährlich. „Keine Sorge“, meinte Ni~ya und wischte sich Reste ihrer vermischten Speichel vom Mundwinkel, „ich halte mein Wort.“ „Das hoffe ich für dich!“, zischte Sakito bedrohlich und verschwand endgültig im Haus. ~~~ (Rolling Stones – Sympathy For The Devil) Eine Weile verharrte Ni~ya noch im Dunkeln hinter Sakitos Haus und grinste dämonisch in sich hinein. Küssen konnte der Kleine ja, und wenn alles nach Plan lief, so wie es das jetzt tat, dann würde er bald mehr davon bekommen. Ein Hoch auf seine Schauspielkünste, dachte er sich und klopfte sich selbst ob der überzeugenden Darbietung, die er heute geliefert hatte, anerkennend auf die Schulter. Tbc... ~~~ A/N: Die tollste Stelle bei ‚Sympathy For The Devil’: ‚Pleased to meet you, hoped you guessed my name’. XD Das trifft so toll auf Ni~ya zu. MAC: ‘Na Kleiner, bist du der Teufel?’ Ni: ‚Mmmhmmmm.’ *Fingerschnipp * Kopfwackel* A/N 2: Oi... Ich sag nur ein Wort, um alles zusammenzufassen: KLISCHEEEEEEEEEEE! Ach ja, was wären Fanfics nur ohne die guten Klischees der Mary Sues und Gary Stus. Richtig: Viel interessanter und abwechslungsreicher. Aber was soll’s nur noch ca. 10 Teile und dann ist diese Klischeefic auch beendet und ich kann die Fortsetzung schreiben, wenn ich bis dahin noch die Lust habe. Meine Vorsätze sind nämlich was ganz Besonderes, ich schmeiße sie allen Schieß lang über den Haufen. Wie das Fanficschreiben im Allgemeinen. Ich habe mir wirklich, richtig ernsthaft vorgenommen keine verschissene Fic mehr anzufangen und was is... Ich hab’s trotzdem getan und schon Pläne für viele neue. Ob ich diese Ideen auch verwirkliche, ist eine gaaaaaaaaanz andere Sache. XD In The Summertime (Ni~ya als Bauarbeiter und bald gibt es sie, aber nur im LJ) wird doch ein wenig länger als geplant. Von anfänglich einem, später drei und jetzt um die Fünf(+/- 2) Teile wird das gute Stück umfassen. Viel Spaß dann und Ahoi! Im Herzen ein guter Mensch, MAC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)