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Jura Tripper II

Rückkehr nach Noah
von

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17. Der Wahrheit Schluß

17. DER WAHRHEIT SCHLUß

"Hast du nicht gesagt, er wäre von hier verschwunden?" brach einer der Männer das Schweigen und deutete auf Burai.

Die Frau zuckte die Achseln.

"Ich wußte, daß er lügen würde!"

"Na toll! Vielleicht solltest du uns demnächst auch von deinem Wissensstand in Kenntnis setzten!"

"Ich habe euch mehrfach mitgeteilt, was ich von euer Idee halte und ebenso, daß ich nicht alles mitmachen würde! Diese Gefangennahme war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte! Ich bin mir sehr wohl bewußt, daß ihr dies alles nur zum Wohl des Planeten getan habt, aber selbst das ist kein Grund, über Leichen zu gehen!"

"Sieht dir einer von ihnen tot aus?" mischte sich der zweite Mann ein, mit einem ironischen Unterton in der Stimme.

"Nein, aber wir sind nicht allzu weit davon entfernt!" meinte Boss, was ihm zwei schiefe Blicke eintrug.

"Wie meinst du das?"

"Seht uns doch mal an... keiner von uns ist einen Tag älter als 20, und ebenso haben wir auch zwei unter uns, die erst 10 sind! Und ohne Vorwarnung werden wir nun in diese Welt geholt, in der Annahme, hier gebraucht zu werden. Leider müssen wir feststellen, daß dem nicht so ist, und ebenso wenig wie einen Krieg gibt es hier für uns mehr keine Möglichkeit mehr, nach Hause zu kehren. Falls du auch nur über ein bissel Phantasie verfügst kannst du dir eventuell ausmalen, was das für uns bedeutet!"

Jetzt starrten die beiden Männer sie an, und man Tiger hatte irgendwann den Eindruck, das Fallen des berühmten Groschen regelrecht zu hören.

"Willst du damit sagen, daß ihr diese ... diese Fremdlinge wart, von denen uns soviel erzählt worden ist?!?" brach einer der Beiden schließlich hervor.

"Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen!" Boss versuchte, ironisch zu wirken, aber jeder, der ihn kannte, spürte, wie unsicher er war.

"Vielleicht sollten wir das alles völlig in Ruhe aufklären!" die Frau schien immer noch am gefasstesten zu sein.

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Es dauerte ziemlich genau eine halbe Stunde, bis alle draußen um ein Feuer versammelt waren, auf dem ein Topf mit Tee stand. Auch wenn es nicht deutlich ausgesprochen wurde, keiner vertraute den Fremdlingen wirklich. Und so waren sie alle dankbar für Mosar's Soldaten, die sich in einem lockeren Kreis aufgestellt hatten und jede Bewegung registrierten.

Und dann fing Boss an zu erzählen. Er erzählte, wie sie damals in Tokyo aufgebrochen waren, wie sie in den Sturm geraten waren und wie sie schließlich auf Noah aufwachten und nicht wußten, wo sie waren, noch wie sie nach hause kommen sollten. Und wie es dann weiter ging, wie ihnen von Manua geholfen worden war, wie sie immer weiter in die Geschichte der Revolution verwickelt worden waren. Zwischenzeitlich löste Tiger ihn ab, weil er den Eindruck machte, allmählich heiser zu werden. Den Schluß übernahm God zu erzählen, und sehr zum Erstaunen der anderen erzählte er flüssig und nur das, was wirklich geschehen war. Jeder hätte erwartet, er würde das ganze viel mehr ausschmücken, besonders zu seinem Gunsten, und zum Nachteil der anderen.

"So war das also..." murmelte die Frau, die sich inzwischen als Hotaru vorgestellt hatte [désolée, aber ich finde diesen Namen immer noch wunderschön, und passen tut er in der Übersetzung auch... ]. Der eine Mann, der sich zu Anfang ihres Zusammentreffen mit Hotaru gestritten hatte, hieß Tsubasa [noch mal so was, was so gut passt...], der andere hieß Ransho.

"Und wie seid ihr hergekommen?" fragte Princess.

"Ähm... das ist etwas komplizierter..." wich Ransho aus.

"Wir werden dennoch versuchen, es so simpel wie möglich zu erklären!" fiel Hotaru ihm sofort in's Wort, was Tsubasa ein leichtes Lächeln entlockte.

"Ihr kommt also, wenn ich das richtig verstanden habe, so kommt ihr aus der 14 Dimension... zumindest euren Informationen zu urteilen..." Tsubasa unterbrach sich selber, als er die verständnislosen Gesichter sah.

"Sie können damit noch nichts anfangen, ihre Zeit ist zu früh!" meinte Ransho etwas abwertend.

"Dann werden wir es halt so formulieren, daß sie es verstehen!"

Die beiden lieferten sich ein stummes Duell.

"Verdammt, daß sind wir ihnen schuldig! Du kannst mir nicht weiß machen, daß es dir völlig egal ist, dazu kenne ich dich zu gut!"

Schließlich senkte Ransho den Blick.

"Du hast ja recht, aber es ist trotzdem schwer zu glauben..."

"Wenn ich das richtig verstanden habe, dann geht ihr davon aus, daß es mehrere sogenannte Paralelluniversen gibt, die neben einander existieren, aber keinen Einfluß aufeinander haben, zumindest nicht direkt, oder?" beendete Prof das Schweigen.

"So ungefähr, es ist noch sehr viel komplizierter, aber das beschreibt das Wesentliche... Woher weißt du das?" fragte Tsubasa erstaunt.

Prof lächelte leicht.

"Ich beschäftige mich sehr viel mit Wissenschaft, und erst vor einiger Zeit habe ich einen Artikel gelesen, in dem ein Physiker davon ausging, daß es neben unserer Dimension zumindest noch eine andere geben müsse..."

"Nun gut, dann wird es vielleicht nicht ganz so kompliziert zu erklären!"

"Davon würde ich nicht ausgehen, Prof ist bei uns die Einzige, die sich mit derartigen Sachen beschäftigt..." warf God ein.

"Es wird aber schon aus dem Grund einfacher, weil sie uns bei den Erklärungen helfen kann!"

Daraufhin konnte auch God nur noch nicken.

"Wir stammen aus der sogenannten ersten Dimension. Sie heißt so, weil sie nach allen Informationen die erste war, die es gab. Und auch wenn jede Dimension ihre eigene Entwicklung durchläuft, die völlig unabhängig von der unsrigen ist, so waren wir doch auch die ersten, die in der Lage waren, ein Dimensionstor zu öffnen und auf diese Art die anderen Dimensionen kennenlernten. Aber dabei begingen wir nicht den Fehler unser Ahnen, als diese anfingen, die Erde zu kolonisieren. Es wurden Beobachter geschickt, die herausfinden sollten, ob sich diese Dimension als Kolonie eignet."

"Soviel zur Geschichte.", fuhr Hotaru fort. "Inzwischen ist man schon wieder ein Stück schlauer, man hat heraus gefunden, daß man nicht nur von einer Dimension in eine andere reisen kann, sondern auch in jede beliebige Zeit. Nur in der eigenen Welt nicht, was mit der Koexistenz zweier Individuen zu tun hat, aber das gehört nicht hierher. Insofern wurden immer mehr junge Menschen ausgebildet und als Beobachter in eine fremde Welt geschickt, immer in eine andere Zeit, um so heraus zu finden, zu welchem Zeitpunkt man am besten anfängt, zu kolonisieren. Wir drei sind ein Team solcher Beobachter und erhielten vor einiger Zeit den Auftrag, diese Zeit zu inspizieren."

Es wurde still, man hörte nur noch das Knistern des Feuers, inzwischen war es dunkel geworden und allmählich wurde es auch kälter, so daß Princess näher an Boss heranrutschte, der ihr einen Arm um die Schultern legte.

"Aber als wir hier waren, wußten wir, daß es falsch war. Es war falsch, diese Welt zu einer Kolonie machen zu wollen, denn sie ist ein Paradies. Ich weiß nicht, ob ihr euch das vorstellen könnt, aber bei uns gibt es kaum noch Tiere und Pflanzen, der Sauerstoff wird künstlich produziert und selbst die Regenwälder existieren nicht mehr. Als wir hier dann diese wunderbaren Dinge sahen und wir begriffen, was aus diesem Paradies werden würde, sollte hier jemals eine Kolonie entstehen, da beschlossen wir, jeden Kontakt zu unsern Vorgesetzten und unser Welt abzubrechen und hier zu bleiben. Mit diesem Entschluß beschlossen wir auch, jeglicher Technologie zu entsagen, so daß wir hier rein gar nichts haben außer den Sachen, die wir auf dem Weg nach Gondowana erstanden haben." Ransho hatte eine angenehme, etwas raue Stimme, die aber hervorragend zu diesem Teil der Erzählung paßte.

"Nur, als wir dann in der Hauptstadt erfuhren, daß es schon andere "moderne" Menschen hier gegeben hatte, da dachten wir zuerst, es hätte einen Fehler in unserem System gegeben, und ein anderes Team wäre schon hier gewesen um Bericht zu erstatten. So entwickelten wir den Plan, den ihr ja alle kennt und wegen dem ihr hier seid. Es tut uns wirklich leid, wenn wir euch solchen Ärger gemacht haben, es war auf keinen Fall geplant, aber ich fürchte, in dem Moment sind, um es so auszudrücken, die Pferde mit uns durchgegangen. Wir haben nicht einen Moment darüber nachgedacht, was passieren würde, wenn ihr jemand völlig anderes wärt..." Hotaru sprach mit aufrichtigem Mitgefühl, und jeder glaubte ihr, die ganze Geschichte war einfach zu phantastisch, als daß sie sich vorstellen konnten, die drei hätten diese Geschichte nur erfunden.

"Jetzt wissen wir zumindest, wo die Technik aus dem Schrein des Himmels herkam, und wer diese angeblichen Götter waren, die der Hohepriester damals verehrte..." meinte Boss nach einer Weile.

Tsubasa schüttelte den Kopf.

"Nein, das ist es ja, was uns so großes Kopfzerbrechen bereitet hat. Wir waren im Schrein des Himmels vor seiner Zerstörung, und wir konnten keinerlei Zeichen dafür entdecken, daß diese Technologie aus unserer Dimension stammt. Im Gegenteil, sie war uns völlig fremd, wir wußten nicht, wie sie zu bedienen war!"

"Soll das heißen, daß es noch andere Dimensionen geben muß, die vor euch hier waren?"? fragte Prof ungläubig.



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