Time After Time von abgemeldet (was nach dem 10. Band war XD') ================================================================================ Kapitel 1: Rückkehr- Return --------------------------- So, Hi! XD' Das ist meine erste FF seit langem ^.^ Ich hatte wohl einfach ma Lust, was über Seimaden und speziell meinem Lieblingschara Teteiyus zu schreiben ^_- Nur, wenn ich mir das hier noch mal so durchlese, merke ich, wie schlimm mein Schreibstil ist -.- Ich hab dieses erste Kapitel nachts in einem Affenzahn geschrieben, da kann's gar nicht gut geworden sein, und ich frag mich selbst, wieso ich's überhaupt hochstelle XD' Na ja, was soll's? XD' Es is die Fortsetzung nach dem 10. Band ^-^ Zu Beginn wird es sich wohl mehr um das Pairing Laures x Teteiyus drehen, obwohl ich persönlich Zadei x Teteiyus vorziehe. Tja, kann sich ja alles noch ändern, gell? Also, wer sich von meinem schrecklichen Schreibstil und meinem Smalltalk hier nicht abschrecken lässt, dem wünsch ich jetzt viel Spaß und Hals und Beinbruch XD' Los geht's! >.<' Time After Time Kapitel 1 Rückkehr - Return "Ich werde auf dich warten, selbst wenn es Jahrhunderte dauert!" ... Sagte Teteiyus. Nur gab es da noch ein kleines Problem. Der schöne Dämonenengel seufzte verdrießlich. Hilfesuchend guckte er zu Gelm, der ihn abwartend ansah. "Was ist, Teteiyus- Sama?" "Na ja, ich werde zwar auf Zadei's Erwachen warten... aber nicht hier. Könntet... Könntet ihr mir vielleicht helfen, ihn nach Makai zu bringen? Ich meine... er kommt mir doch etwas schwer vor..." Gelm setzte ein verlegenes Lächeln auf. "Sicher, Teteiyus- Sama!" Folglich transportierten Gelm und seine Soldaten den Dämonengeneral zurück ins Dämonenreich... Dorthin, wo er eigentlich hingehörte. Laures' Schloss lag still und friedlich vor ihnen, ganz so wie es immer vor ihnen lag. Aber wie sollte ein Schloss schon anders vor ihnen liegen? Es war doch sowieso immer dasselbe mit diesen Schlössern... Nur eins war anders. Diesmal fehlte der Hausherr. Das Schloss war verlassen. Teteiyus Augen nahmen einen Ausdruck von Traurigkeit an. //Laures- Sama... Wo seid Ihr? Werdet Ihr wieder zurückkommen, oder habt Ihr Euch endgültig dafür entschieden, bei dieser Menschenfrau, Hilda, zu leben?// Auch wenn dem Dämonenengel mit den silbernen Haaren dieser Gedanke gar nicht gefiel, so musste er doch zugeben, dass dies wohl die wahrscheinlichste Aussicht war. Ja, wahrscheinlich würde Laures die Ewigkeit mit seiner Liebsten verbringen... Und was blieb ihm, Teteiyus? Das Schloss, das ohne den Dämonenfürsten einfach zu leer war? Laures' Soldaten, denen er zweifellos nicht ganz allein Befehle erteilen konnte? Oder Zadei, der eigentlich der Letzte wäre, mit dem er in diesem großen Schloss leben wollte? Eigentlich blieb ihm alles, was Laures je besessen hatte, der Dämonenfürst hatte all jenes zurückgelassen, was er nun nicht länger brauchte. Auch ihn. Auch Teteiyus brauchte er nun nicht mehr. Das tat irgendwie ganz schön weh... Aber er hatte kein Recht mehr, sich in Laures' Leben einzumischen. Er hatte es schon einmal getan, und hatte damit ein größeres Unheil angerichtet, als er es sich damals hätte vorstellen können. Wenn das Laures' Weg war, dann sollte er ihn gehen, und wenn er ihn allein mit Hilda gehen wollte, dann ging er ihn eben allein mit Hilda, das musste Teteiyus akzeptieren, auch wenn es schmerzte. Doch wie sollte sich der schöne Dämonenengel nun verhalten? Sein Leben verlor mit dem Verlust von Laures seine Bedeutung, er lebte nur, um Laures zu dienen, ihm zur Seite zu stehen... Und nun? Wie ging es jetzt weiter? Er wollte nicht ohne Laures in dessen Schloss leben, das wäre doch zu grausam und trostlos. Aber blieb ihm denn eine andere Wahl? Wenn er ehrlich war, war es ihm auch zuwider, mit Zadei zusammen in diesem Schloss zu hausen, er hatte Angst vor den ständigen Gemütsumschwankungen des mächtigen Dämonengenerals, besonders, da er wusste, dass dieser sich in seiner Nähe nur schwer unter Kontrolle hatte. Ja, tatsächlich hoffte Teteiyus, dass er nicht so bald wieder erwachen würde... Er befand sich in dem momentanen Zimmer Zadeis. Doch sein Blick war nicht auf den immer noch im Bett liegenden und schlafenden Dämonengeneral gerichtet, sondern auf den langsam dunkler werdenden Himmel Makais. Zadei schien ihn nicht im Geringsten zu interessieren. Dies war wohl eine Situation, die den Dämonengeneral traurig gestimmt hätte, wäre er wach gewesen. Aber das war er nicht. Und das war auch gut so. Eigentlich. Teteiyus erhob sich seufzend aus dem großen Ohrensessel, den er vor ein paar Minuten dem Fenster zugedreht hatte, da ihm der friedlich schlafende Zadei ein doch zu langweiliges Anschauungsobjekt war. Der Himmel veränderte sich wenigstens, wurde dunkler, Wolken zogen am Firmament vorbei... Wohingegen Zadei nur gleichmäßig atmete und sich ab und zu mal zur Seite drehte. //Toll. Etwas langweiligeres, als Zadei beim Schlafen zu zusehen, gibt es sicher nicht. Warum tue ich es dann eigentlich? Weil ich nichts Besseres zu tun habe? So tief bin ich also schon gesunken?// Der Dämonenengel wandte sich dem Fenster zu. Seine müden Augen suchten den Horizont nach etwas ab, was er sicher nicht finden würde... //Was soll's? Es kann nichts schaden, zu hoffen.// Es klopfte kaum hörbar an der Zimmertür. Das war Gelm. Er war sicher zurück, um Teteiyus Bericht zu erstatten über die Gesamtlage in Makai. //Nur wozu?//, fragte sich der Dämonenengel träge. //Über die Wetterlage? Tss, Zeitverschwendung! Wäre Makai in ernsten Schwierigkeiten, wäre Laures- Sama der Erste, der hier sein würde, um sie zu beseitigen.// "Herein!", rief Teteiyus tonlos. Die große, dunkelbraune Holztür öffnete sich mit einem leisen Quietschen, das sich wie ein schwaches Wimmern anhörte. //Verdammt, warum kann er die Tür nicht einfach heftig aufstoßen? Dieses Winseln ist unerträglich, so klagend, dass ich selbst am Liebsten sofort in das Gejammer miteinstimmen würde... Verdammt, wann bin ich so sentimental geworden?// Eilig wischte sich der Dämonenengel die Tränen aus den Augenwinkeln, bevor er sich umdrehte. "Was gibt's Neues, Gel-" ...... Weiter kam er nicht. Er hätte selbstverständlich weitergeredet, wenn wirklich Gelm vor ihm gestanden hätte. Aber das war nicht Gelm, nein. Zunächst glaubte Teteiyus, er würde träumen, vielleicht hatte er ja Wahnvorstellungen, möglicherweise spielte seine Fantasie ihm einen Streich, hatte er sich diesen Moment doch so sehr, aus vollem Herzen herbeigewünscht. Eventuell war das nur eine Illusion, ein Wunschbild seiner Fantasie. Doch er hoffte so sehr, so inständig, dass dies hier keiner dieser grausamen Träume war, aus denen er jeden Moment wieder erwachen würde. Er flehte, dass sein geliebter Herr dort wirklich vor ihm stand, in den Türrahmen gelehnt, mit einem ganz feinen, undurchdringlichen Lächeln auf den Lippen, wie Teteiyus es von ihm gewohnt war. "Laures- Sama..." Mehr konnte er nicht sagen. Er musste sich schon so zusammenreißen, um die Tränen aufzuhalten, die aus ihm herauswollten. "Seid... Seid Ihr es wirklich?" Die Gestalt vor ihm musterte ihn schon fast mit mitleidigem Blick. Es sah aber auch zu ergreifend aus, wie Teteiyus' gebrechlicher Körper zitterte und in seinen glasigen Augen, die sonst jeden anderen immer kühl und befremdet anblitzten, nun die Tränen glitzerten. "Ja, ich bin es... Teteiyus." Mit zaghaften Schritten ging der Dämonenengel auf seinen Herrn zu. Am Liebsten wäre er ihm jetzt wohl um den Hals gefallen, doch wenn Teteiyus in einem perfekt war, dann war es in der Selbstkontrolle. Er wusste, dass sein Fürst eine stürmische Umarmung seinerseits sicher nicht gutheißen würde. Sicher, er würde Teteiyus nicht gleich von sich wegschieben, doch er würde ihn mit einem leicht tadelnden Blick betrachten. Nein, das wollte er nicht, das wollte er wirklich nicht... Also blieb er nur kurz vor Laures stehen, blickte in die schönen Augen des Dämonenfürsten, um für einen Augenblick ganz und gar darin zu versinken. Das allein genügte ihm schon. In diese unergründlichen, tiefsinnigen Augen zu sehen. Nein, es war unmöglich zu erkennen, woran Laures dachte. Aber das machte nichts. Seine Gegenwart gab dem Dämonenengel Ruhe. Das genügte ihm, er verlangte nicht nach mehr. .... Aber wieso spürte er dann, wie nasse und heiße Tränen sich unaufhaltsam ihren eigenen Weg über seine porzellanfarbenen Wangen bahnten? Das durfte er nicht, er konnte doch nicht vor seinem Herrn anfangen zu weinen! Beschämt drehte er den Kopf zur Seite, um sein Gesicht im Schatten zu verstecken, auch wenn es schon zu spät dafür war. //Wie... peinlich...// Doch bevor er es sich versah, schlang sich ein Arm Laures' um den schmalen Rücken des Dämonenengels und drückte ihn sacht an seine Brust. Teteiyus war wie vom Blitz getroffen, seine Augen waren geweitet. Damit hätte er nun nicht gerechnet...! War das wirklich Laures?! Teteiyus Kopf sagte ihm, er solle sich so schnell wie möglich aus der Umarmung befreien, doch sein Körper war da irgendwie dagegen. Der hatte nämlich gegen die Nähe des Dämonenfürsten nicht das Geringste einzuwenden. Der Dämonenengel schloss entspannt die müden Augen, seine Tränen verrannen in Laures' Kleidung. //Was tu ich hier nur?// Das Herz in seiner Brust begann, schneller zu schlagen, warum auch immer. Beinahe hätte er sich selbst vergessen und auch noch fallen gelassen... Wäre ganz in den Armen seines Fürsten versunken... //So schön warm... So angenehm warm...// "Tetei... Warum weinst du denn?", murmelte Laures leise. Der Dämonenengel wurde hellhörig. Irgendwie... klang sein Fürst so unsagbar traurig. Allmählich fasste Teteiyus sich wieder und rückte ein Stück von Laures weg. Ein flüchtiges Lächeln flog über Teteiyus helle Lippen. "Ich bin... froh darüber, dass Ihr nach Makai zurückgekommen seid.", antwortete er Laures schließlich. Dieser hielt sein unergründliches Lächeln aufrecht. Da er allem Anschein nach nicht mehr dazu zu sagen hatte, fuhr Teteiyus gewissenhaft fort: "Hier ist alles soweit in Ordnung. Sagt... Wo wart Ihr, Laures- Sama?" Einer seiner langen Finger legte sich über Laures' schöne Lippen, er nickte dem im Bett liegenden Zadei vorsichtig zu. Der Dämonenengel stutzte. Zadei schlief doch, und so schnell wachte der schon nicht auf. "Teteiyus... Lass uns gehen.", flüsterte Laures ihm zu. "Bevor dein "Verehrer" noch wach wird und mit hochrotem Kopf wütend über mich herfällt." Ein Zwinkern von Seiten Laures', das für ihn, für Teteiyus bestimmt war... Teteiyus wusste nicht, was er jetzt denken sollte, was er jetzt tun sollte... "Laures- Sama..." Doch der legte wieder einen Finger auf die Lippen und blickte den Dämonenengel abwartend an. Wenn Teteiyus in dieses schöne, würdevolle Gesicht sah, konnte er einfach nicht anders... Wenn er Laures vor sich sah, würde er alles für ihn tun, das war ihm klar, und er bereute es nicht. Also nickte er nur ergeben und verließ das Zimmer an der Seite seines Fürsten. Einen flüchtigen, fast zufälligen Blick warf er dem schlafenden Dämonengeneral jedoch noch zu, bevor er dessen Zimmertür hinter sich schloss... Laures und Teteiyus saßen in dem großen, gemütlichen Zimmer des erhabenen Dämonenfürsten persönlich. Teteiyus hatte es nie gewagt, auch nur einen Fuß hier reinzusetzen ohne die Erlaubnis seines Herrn. Und jetzt saß er hier mir ihm, beide in einem der gemütlichen Ohrensessel, für die dieses Schloss scheinbar berühmt war, so kam es Teteiyus zumindest vor... Es war dunkel in dem Zimmer, Laures hatte kein Licht gemacht, nur eine zierliche, weiße Kerze, die in der Mitte des Tisches stand, der die beiden Dämonen voneinander trennte, spendete mit ihrer kleinen Flamme spärliches Licht. Schweigend saßen sie sich gegenüber, das Feuer der Kerze warf ein schwaches Licht auf das Gesicht des Dämonenfürsten, was ihn irgendwie unheimlich aussehen ließ. Teteiyus war nervös und leicht angespannt, sein Herr sah nachdenklich aus, als wolle er ihm etwas erklären, fand aber nicht die richtigen Worte dafür, und immer wieder fragte Teteiyus sich, was der Grund dafür war, dass Laures sich so dermaßen verstört zeigte. Warum saßen sie hier im Dunkeln? Sein Fürst scheute es sonst eigentlich nicht, die Lichtschalter zu benutzen, wenn sie nötig waren... "Laures- Sama... Weiß Gelm schon von Eurer Rückkehr?" Eigentlich wollte der Dämonenengel fragen, wie lange Laures vorhatte, in Makai zu bleiben, und ob etwas passiert wäre... Aber das wagte er dann doch nicht. Zu traurig sah sein Herr aus, da konnte er so etwas nicht fragen... noch nicht... Da, wieder dieses schwache Lächeln, das über Laures' Lippen flog! //Laures- Sama... Was ist nur mit Euch los? Ich kann Eure Ausstrahlung nicht mehr so stark spüren, wie früher...// , dachte Teteiyus besorgt. "Ja, sicher... Er und ganz Makai weiß bereits, dass ich zurück bin." "Ach so...?" Mehr fiel Teteiyus nicht ein, was sollte er sagen? Irgendwie bedrückte ihn diese Situation zutiefst... Laures aufmerksame Augen musterten seinen Berater eingehend, fast so, als wäre es eine Ewigkeit her, seit sie sich das letzte Mal begegnet waren... Als hätten sich für ihn unendlich viele Dinge verändert. "Du siehst gut aus, Tetei. Dein Flügel... ist er wieder in Ordnung?" Der Dämonenengel nickte kaum merklich. "Ja... Das habe ich Euch zu verdanken, Laures- Sama..." Ein mildes Lächeln, das wohl seine Zufriedenheit ausdrücken sollte, legte sich auf die Lippen des Dämonenfürsten. "Das ist gut..." Wieso überkam Teteiyus plötzlich so eine unendliche Traurigkeit? Ob Laures sie ausstrahlte? Füllte Laures diesen Raum mit solchem Kummer? "Laures- Sama... Entschuldigt, wenn ich anmaßend bin, aber... ich hatte schon befürchtet, Euch nie wieder zu sehen. Ich hatte gedacht, Ihr führt mit Hilda- Sama ein Leben unter den Menschen... für immer. Ich kann nicht sagen, dass ich mich nicht darüber freue, Euch wieder zu sehen. Das wäre gelogen. Tut mir Leid. Aber ich weiß eins, ich hätte mir Euer Glück von ganzem Herzen gewünscht. Wenn es denn so sein sollte, dann eben mit dieser Menschenfrau... Da Ihr sie ja scheinbar von ganzem Herzen liebt. Verzeiht, aber ich bin verwirrt... Ich meine, Ihr liebt sie doch? Warum seid Ihr zurückgekommen? Habt Ihr sie allein zurück gelassen?" Das Lächeln verschwand aus Laures' Gesicht. Das Lächeln, hinter dem er noch versucht hatte, seine Trauer zu verstecken. Es ging nicht mehr, er war nicht mehr in der Lage dazu, es länger aufrecht zu erhalten. Teteiyus Hände begannen zu zittern. Er wollte es nicht mehr hören, er wollte nicht den Grund hören, der Laures in diesen Gemütszustand versetzt hatte. Wenn sein Herr, der sonst immer so mächtig und standfest war, schon so niedergeschmettert war... dann musste etwas Schlimmes passiert sein. Aus der stillen Trübseligkeit, die drückend schwer in diesem Raum lag, ertönte die feste Stimme des Dämonenfürsten, der Schmerz darin war kaum zu überhören: "Hilda... ist tot." Stille. Drückende, schwere Stille. Teteiyus' Hals schnürte sich zu, er schnappte erschrocken nach Luft. //Hilda- Sama... tot? Aber das... kann doch gar nicht...// Hatte Laures nicht alles riskiert, um sie zu schützen? Hatte sie nach dem Kampf gegen Zadei nicht noch gelebt? Laures wollte doch mit ihr zusammenleben... Und nun war sie einfach so tot? Hilda? Wie war das möglich? Wieso? Jetzt wurde Teteiyus natürlich klar, warum Laures so derart bekümmert war. Das Wichtigste für ihn, die Frau, die er über alles geliebt hatte, auf die er so viele Jahre lang gewartet hatte, für die er sein Leben riskiert hatte... war tot. Der Dämonenengel wünschte sich jetzt nichts mehr, als dass diese Kerze vor ihm auf dem Tisch einfach ausgehen würde und er nicht länger in Laures' gequältes Gesicht sehen musste. "Hilda... wieso?", japste er leise. Laures' Blick glitt über den Boden, als wollte er etwas dort suchen... Teteiyus glaubte aber, er wollte nur nicht in seine Augen sehen, um nicht noch trauriger zu werden. "Sie ist gefallen.", erklärte der Dämonenfürst leise und geknickt. Teteiyus schluckte schwer. "Laures- Sama..." "Sie ist eine Klippe hinabgestürzt.", fuhr Laures fort. "Als sie mich suchte. Sie... hat wohl nicht aufgepasst. Sie ist eben immer so ungeschickt und so tollpatschig. Wäre ich dort gewesen, hätte ich sie gefangen... ich hätte sie an mich gedrückt und hätte ihr ihre Tollpatschigkeit vorgehalten... Und dann wäre alles wieder gut gewesen... Die Sache wäre schnell vergessen gewesen... Hm, aber ich war nicht da. Als sie mich brauchte, war ich nicht da. Schon komisch. Ich werde nie vergessen, dass ich sie nicht gerettet habe, aber wenn ich sie gerettet hätte, wäre es gar nicht so bedeutend gewesen. Ich hätte sie wirklich gerettet, Teteiyus, wenn ich das gewusst hätte... Wenn ich dort gewesen wäre... Sie sah so hilflos aus, dort unten in der Schlucht... Ihr Hals... ihr wunderschöner, zarter Hals war merkwürdig verrenkt... Ich sprach sie an... doch sie sagte kein Wort, obwohl ihre Augen geöffnet waren... In dem Moment wusste ich, dass sie tot war... Nun ja, zu erst verstand ich es nicht. Es hat nur wehgetan. Es hat wehgetan, sie so zu sehen. Glaubst du, sie hat sehr gelitten? Teteiyus?" Der Dämonenengel konnte nicht an sich halten. Tränen rannen wieder und wieder über sein gerötetes Gesicht. Laures... Seine Stimme war so... so tot traurig, so abwesend, als wäre er nicht mehr er selbst, als wäre ein Teil von ihm Hilda ins Jenseits gefolgt. //Warum? Warum muss das ihm passieren? Was hat er getan? Warum soll er sein Leben lang leiden? Das ist nicht gerecht, das ist einfach nicht gerecht!// Teteiyus' Tränen flossen ungehindert weiter, sein zierlicher Körper wurde von leichten Schluchzern erschüttert. //Laures- Sama... Laures- Sama...! Wie kann ich Euch helfen? Was soll ich sagen, um Euch wenigstens ein wenig Trost zu spenden? Euch So zu sehen, ist grausam!// "Teteiyus...!" Der Dämonenengel sah durch den Tränenschleier hindurch, hob den Blick und schaute in das mitgenommene Gesicht seines Herrn. Dieser streckte eine Hand nach der Wange seines schönen Beraters aus, berührte sie jedoch nicht. Er fuhr nur ganz sanft mit Millimeterabstand darüber, und obwohl Teteiyus nicht berührt wurde, spürte er doch die Wärme, die von der makellosen Hand des Dämonenfürsten ausging. Wie eine laue Sommerbrise, die seine Wange zart streichelte. Ein befremdendes Kribbeln durchfuhr Teteiyus, als Laures' Hand ihn schließlich ganz behutsam berührte und mit ihr bedächtig über die Wange des Dämonenengels fuhr. "Warum weinst du?", fragte er leise. "Was hättest du für einen Grund dazu?" Schweigen. Allein Teteiyus' leises Weinen verklang an den toten Wänden des Raumes. "Ich... bin traurig, weil ihr so unendlich betrübt und niedergeschmettert seid.", begann der silberhaarige Dämonenengel wimmernd. "Wenn ich in Euer Gesicht sehe, spüre ich den Schmerz in Eurem Blick. Und ich schäme mich, weil ich dennoch so froh darüber bin, Euch wieder zu sehen... Das ist nicht richtig. Verzeiht mir... Ihr leidet so sehr, und ich freue mich auch noch, Euch wieder zu treffen. Ich bin so abscheulich, dass ich mich sogar an Eurem Leid ergötze...! Vergebt mir, ich... ich..." "Schscht, Teteiyus... Das ist in Ordnung. Ich bin dir wegen nichts böse.", flüsterte der Dämonenfürst gutmütig. "Wegen nichts, hörst du? Du hast nichts getan... Es ist in Ordnung." Der Dämonenengel schlug die Lider einmal nieder, um den Tränenvorhang loszuwerden und wieder klarer sehen zu können. Mit trauervollen Augen blickte er zu Laures auf, fast so, wie ein Kind, das sich eben an der Schulter seines Vaters ausgeweint hatte. Als Laures dieses ergreifende Bild vor sich erblickte, hob er auch seine zweite Hand, um es der anderen gleich zu tun und Teteiyus' andere Wange zu berühren. Mit den Fingern strich er behutsam die Tränen von den leicht geröteten Wangen seines hübschen Beraters. "Laures- Sama...", stockte dieser mit Tränenerstickter Stimme. "Schscht!", mahnte Laures liebevoll. Als wäre sie verhext, erlosch die schwache Flamme der Kerze genau in dem Moment, als sich der Dämonenfürst über Teteiyus beugte und dessen Lippen ganz zart mit den Seinen versiegelte. Die Dunkelheit hüllte sie ein, verbarg ihre Gestalten. Einzig ihre Umrisse waren im schwachen Schein des Mondes zu erkennen, während die beiden Dämonen einem innigen Kuss verfielen... 1. Kapitel Ende So, das war er, der erste Teil. ... War's schlimm? *gg* Wie geht's euch? Lebt ihr noch? Na ja, wenn ihr vielleicht doch gern wissen wollt, wie's denn nun weitergeht, und wenn ihr noch lebt, dann schreibt mir doch einfach n' paar Kommis, das schadet nie ^-^° Oder schreibt mir ne ENS, auch egal. Übernächste Woche bin ich übrigens weg, ihr habt also ne ganze Zeit lang Ruhe vor mir ^.- Also, Adios Amigos! Kapitel 2: Liebschaft- Love Affair ---------------------------------- So, hi XD' Ich hab mir überlegt, dass ich, bevor ich in die Ferien verschwinde, noch das 2. Kapitel hochlade, und ich bedanke mich bei der Gelegenheit auch gleich für den einen, einsamen, mich ermutigenden Kommentar von Silverslayer, Danke ^.- Dieses Kapitel is leider nur sehr grob ausgearbeitet, da ich nicht viel Zeit hatte >.<' Ich hoffe, es is trotzdem noch einigermaßen lesbar ûû Also, Hals und Beinbruch! XD' Time After Time Kapitel 2 Liebschaft- Love Affair Teteiyus wusste nicht recht, wie ihm geschah, als er die kühlen, behutsamen Lippen Laures' auf den Seinen fühlte. Er war früher schon einmal geküsst worden, sogar ziemlich oft, doch damals war jener, der ihn auf diese Weise berührt hatte, kein anderer als Zadei gewesen, und Zadeis' Küsse waren stets relativ erregt und drängend, meist auch gegen Teteiyus' Willen gewesen. Diese Küsse hatte der schöne Dämonenengel zutiefst verabscheut, er hatte sich sogar vor ihnen geängstigt. Doch dieser Kuss war anders. Nicht nur, weil sein Gegenüber dieses Mal niemand anderer als sein geliebter Dämonenfürst war, nein, auch der Kuss selbst war gänzlich anders, so sanft, ganz zart und auf unergründliche Weise empfand Teteiyus ihn viel intensiver als jeden einzelnen der Küsse Zadeis'. Er war so federleicht und ruhig, und doch so berauschend, er machte Teteiyus keine Angst, nein, er weckte in ihm den Wunsch, noch mehr zu fühlen, noch etwas weiter zu gehen, nicht zu weit, er wollte Laures' Lage nicht ausnutzen, nur ein kleines bisschen... Überrascht musste der Dämonenengel feststellen, dass er es war, der den Kuss vertiefte, doch gleichzeitig hatte er Angst, dass Laures sich jeden Augenblick von ihm lösen und ihn mit einer flüchtigen Entschuldigung einfach stehen lassen würde. Nein, er wollte nicht, dass sein Herr jetzt aufhörte, wenngleich dies ziemlich anmaßend für ihn war. Eine Welle puren Glücks überkam ihn, als Laures keine Anstalten machte, sich zurückzuziehen, sondern Teteiyus' Drängen nachgab und den Kuss zärtlich erwiderte, indem er sich mit seiner Zunge vorsichtig Zugang zu dessen Mundhöhle verschaffte. Sofort jagte ein erregendes und prickelndes Kribbeln durch den Körper des Dämonenengels, als er wahrnahm, wie Laures' warme Zunge in ihn eindrang und sein Mundinneres sacht liebkoste. Nachdem sie sich ihrer Kleidung entledigt hatten, versanken sie beide in den weichen Laken des Bettes. Teteiyus genoss das warme und erregende Gefühl, das unaufhaltsam durch seinen Körper schoss, genoss die Nähe seines Herrn, genoss es, mit ihm vereint zu sein, genoss es, wie die kühlen Lippen seinen gebrechlichen Körper liebkosten und die behutsamen Hände über seine Brust strichen. Laures ging so liebevoll, so vorsichtig mit ihm um, dass Teteiyus sich schon fragte, ob dieser nicht jemand ganz anderen in ihm sah. Aber im Moment war ihm sogar das egal, solange er diese Zärtlichkeit genießen durfte. Er spürte keine Schmerzen, nichts war ihm unangenehm, ja, er wünschte sich, von seinem Dämonenfürsten berührt zu werden, so wie dieser ihn noch nie berührt hatte, selbst wenn er wusste, dass dies egoistisch war. Sein Kopf, sein Gewissen, alles schaltete sich einfach ab, von nichts hätte er sich diesen Moment nehmen lassen, auch wenn ein einziger, einsamer Gedanke noch da war, der ihm vorwarf, die Situation seines Herrn ein weiteres Mal schamlos auszunutzen, doch auch dieser Gedanke war zu schwach, um seinem Tun Einhalt zu gebieten. Nicht jetzt, jetzt wollte er nicht aufhören, er wollte nur dieses eine Mal auskosten, wenn es sein musste, würde er Laures später nie mehr in die Augen sehen, aber dieser Augenblick, dieser eine Moment sollte ihm gehören, auch wenn er es im Nachhinein bereuen würde. Somit gehörte diese Nacht nur den beiden Dämonen und ihrem Verlangen nacheinander. Einzig der Mond und die funkelnden Sterne des Himmels wurden Zeugen ihrer Liebschaft... Die warme Morgensonne schickte ihre Strahlen über das große Dämonenschloss, sandte sie in jedes kleine Zimmer, um den Bewohnern Makais mitzuteilen, dass die Nacht zu Ende war und nun ein neuer Tag anbrach. Auch jenes Zimmer, in dem ein kräftiger Dämon noch ruhig und friedlich schlief, wurde von den grellen Sonnenstrahlen keinesfalls verschont. Sie kitzelten den im Bett liegenden Dämonengeneral an der Nase, nervten ihn solange, bis er sich verstimmt dazu entschloss, die katzenartigen Augen zu öffnen. Träge blinzelte Zadei den Strahlen der Morgensonne entgegen, gähnte einmal herzhaft und setzte sich im Bett auf. Verwirrt fuhr er durch sein zerzaustes Haar und versuchte zuerst mal einen klaren Gedanken zu fassen. "Wo bin ich?", grummelte er leise. Nun, die Antwort auf diese Frage würde er wohl schneller erfahren, wenn er aufstehen würde. Mit leichtem Widerwillen erhob er sich aus dem weichen Bett und ging, noch etwas wackelig auf den Beinen, zum Fenster. Dabei musste er feststellen, dass er nackt war. Wieso war er nackt? Nachdem er einen Blick nach draußen geworfen hatte, wusste er auf Anhieb, wo er sch befand. Er war wieder in Makai. In Laures' Dämonenschloss. Zumindest schien sein Gehirn noch zu funktionieren. Schön und gut, nun, wo er das wusste, drängte sich ihm eine weitere Frage auf: "Wie bin ich hierher gekommen?" Dieser Frage würde er wohl schneller auf den Grund gehen, wenn er sich daran erinnerte, was gewesen war, bevor er in diesem Bett aufgewacht war. Der Dämonengeneral strengte mühsam sein Gedächtnis an, und die Erinnerung kam allmählich Stück für Stück zurück. "Genau, ich habe mich mit dem Titanen vereinigt... um Laures zu töten und Teteiyus ein neues Leben zu schenken." Bei dem Gedanken an seinen Engel durchfuhr ihn ein Stich. "Wo ist Tetei?" Hektisch blickte er sich nach Kleidung oder etwas Ähnlichem um, und fand auch über einem seltsamen Ohrensessel etwas ihm angemessenes, als wäre es speziell für ihn bereitgelegt worden. Hastig schnappte er sich die Klamotten und kämpfte sich übereilig in diese hinein. Gerade, als er fertig angezogen und sich auch noch mit einem Kamm kurz durch die wirren Haare gefahren war, klopfte es an der Tür. //Ach, verdammt, warum gerade jetzt? Ich hab keine Zeit!// "Ja doch, herein...", grummelte er unwillig. Die große Tür öffnete sich, und herein kam jener Dämon, den Zadei als Gelm wieder erkannte. "Zadei- Sama...! Ihr seid wach? Welch angenehme Überraschung!" Nun, das mit der "angenehmen Überraschung", war wohl etwas gelogen... Zadei ging drohend auf Laures' Untergebenen zu, sein Blick war finster und jagte Gelm einen kalten Schauer über den Rücken. Ohne Vorwarnung schnellte Zadeis Klaue hervor und schloss sich erbarmungslos um Gelms Hals, welcher ein erschrockenes Röcheln ausstieß. "Lass das Süßholzgeraspel! Wo ist Teteiyus?", fragte Zadei fast schon knurrend. "Teteiyus-... Sama...", würgte Gelm hilflos hervor. "Jaaaah? Sprich weiter!", drängte der Dämonengeneral, und verstärkte seinen Griff noch. Gelm rang nach Luft, brachte beinahe kein Wort hervor. "Ich... ich weiß es nicht... Gestern noch... wachte er... an Euerer Seite und wartete... auf Euer... Er...wachen..." Mit einem Mal wurden Zadeis Augen größer, abrupt ließ er Gelm los. Dieser landete unsanft auf dem harten Boden und rang keuchend nach Luft. "Er... hat auf mein Erwachen gewartet? Teteiyus hat an meinem Bett gewacht?", fragte der Dämonengeneral ungläubig und verengte die Katzenaugen nun skeptisch. "Ich...", hustete Gelm heiser. "Sprich schon, du Abschaum, oder ich zerleg dich noch hier in deine Einzelteile!", schrie Zadei ihn an. "Ja, ja, das hat er, nachdem er Euch hierher gebracht hat...", antwortete Gelm kraftlos. //Unglaublich! Tetei hat sich um mich gesorgt? Er hat mich hierher gebracht und auf mein Erwachen gehofft?// Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf Zadeis Wangen, als er sich ausmalte, wie sein Engel Tag und Nacht an seinem Bett gewacht hatte... Zufrieden grinsend wandte er sich wieder Gelm zu. "Hast du keine Ahnung, wo Teteiyus stecken könnte?" Gelm, der sich noch immer nicht von der heftigen Attacke Zadeis erholt hatte, sah etwas zerstreut zu ihm auf. "Ähm... vielleicht ist er bei Laures- Sama..." Innerlich machte Gelm sich schon auf einen Wutausbruch gefasst, sein Herz klopfte vor Furcht einen Takt schneller. Zadeis Augen wurden schmal, das Grinsen verschwand so plötzlich, wie es gekommen war. "Was, den gibt's auch noch? Der ist hier?", fragte er verstimmt. Gelm nickte zaghaft. "Ja, seit gestern Abend..." "Und?", bemerkte der Dämonengeneral abwartend. "Wo kann ich Laures' "Kinderzimmer" finden?" "Fragt... fragt das Hausmädchen, Pierra... sie wird Euch zu Laures- Samas Gemach...", japste Gelm ermartert. "Okay, danke für die Auskunft!", schnitt Zadei ihm kalt das Wort ab und ließ den Soldaten allein zurück. Erschöpft lehnte sich Gelm erst mal zurück und füllte seine brennende Lunge mit kühler, frischer Luft. Dann lachte er kurz und bitter auf und starrte an die Decke. "Was ich mir hier alles bieten lassen muss... Iria... ist das nicht ungerecht?" Seine Augenlider wurden schwer, als er an das brünette, aufgeweckte Dämonenmädchen dachte, das von ihrem eigenen Bruder aus dem Leben gerissen worden war... Zadei fragte sich, wie er diese Pierra eigentlich finden sollte, in diesem riesigen Schloss erschien das gar nicht mal so leicht. Er hatte ja keine Ahnung, dass es viel leichter war, als er es sich vorgestellt hatte, denn ein Hausmädchen eilte schnurstracks mit frischen Bettlaken an ihm vorbei, schenkte ihm nicht die geringste Beachtung. Um sie zu stoppen, packte der Dämonengeneral sie am Kragen und zog sie zurück, worauf sie erschrocken Luft holte. Zadei beäugte die Frau vor ihm kritisch. Sie war wohl Mitte 30, so schätze er zumindest, ihr schwarzes Haar trug sie hochgesteckt, und zwei kleine, dunkle Augen sahen nun desinteressiert zu ihm auf. "Wer seid Ihr?", fragte sie stumpf und strich sich zwei verschwitzte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ungläubig betrachtete er die Frau. War es wirklich möglich, dass sie ihn nicht kannte, "ihn" ?! "Sag bloß, du kennst mich nicht, Weib?! Ich bin Zadei, der Dämonengeneral!", stellte er sich empört vor. "Ach so.", sagte sie nur tonlos. "Ich arbeite noch nicht lange hier, verzeiht. Was wünscht Ihr?" Sie sprach etwas ungeduldig, anscheinend sehnte sie sich danach, ihrer Arbeit wieder nachzugehen. Ihr Verhalten ihm gegenüber entrüstete Zadei zwar, jedoch hatte er jetzt wichtigeres zu tun, als sich um dieses unverschämte Hausmädchen zu kümmern. "Führ mich zu Laures' Zimmer!", verlangte er herablassend. Pierra brauchte eine Weile, um seinen Befehl zu registrieren, und der Dämonengeneral dachte frustriert, wie begriffsstutzig diese Frau doch war. Unter anderen Umständen hätte er sie jetzt angefahren, doch damit wäre er das Risiko eingegangen, sie nur noch mehr zu verwirren und höchstwahrscheinlich hätte er Laures' Gemach dann niemals erreicht. Also wartete er gereizt, bis diese dümmliche Frau endlich eine Reaktion zeigte. "Dann folgt mir doch bitte." Mit einem Wink machte sie ihm klar, ihr zu folgen und führte ihn ziemlich zielsicher durch die vielen, beinahe labyrinthartigen Gänge des Schlosses, was Zadei zugegebenermaßen beeindruckte. Vielleicht hatte sie ja ein fotografisches Gedächtnis, oder so was. Ein gutes Reaktionsvermögen schien sie ja nicht zu besitzen. Ach, das war ihm nun eigentlich auch egal, Hauptsache, sie führte ihn nicht in die Irre sondern direkt zu Laures. Laures. Wenn dieser arrogante Mistkerl seinen Engel auch nur angefasst haben sollte, würde er es bitter bereuen. "Da sind wir schon." Pierras monotone Stimme ließ den Dämonengeneral aus seinen Gedanken hochfahren //"Schon" ist gut. Wie lang hat das jetzt gedauert? Wir haben bestimmt das halbe Schloss durchquert... Allein hätte ich ja Stunden gebraucht!// "Gut, ich brauch dich jetz' nicht mehr, du kannst gehen." Zadei wedelte einmal mit der Hand, um ihr ihre Überflüssigkeit darzulegen. Die Frau brauchte erst wieder einige Sekunden, um zu verstehen. "Wie Ihr wünscht." Nach einer kurzen Verneigung verschwand sie flüchtig um die nächste Ecke, und Zadei fragte sich seufzend, wie er überhaupt wieder zurückfinden sollte. Noch fraglicher war es allerdings, wer diese undurchsichtige Frau hier eingestellt hatte, die das Reaktionsvermögen eines Teppichs besaß. Aber was ging's ihn an? Er hatte Besseres zu tun, als sich über die Hausangestellten den Kopf zu zerbrechen. Der Dämonengeneral wandte sich nun der großen, mit widerlich hübschen Mustern verzierten Holztür zu. //Laures muss eben alles immer auf Abstoßendeste Art und Weise ausschmücken// , dachte er grimmig, bevor er die Tür einfach aufriss, ohne sich die Mühe zu machen, vorher anzuklopfen... Einige Augenblicke zuvor wachten in diesem Zimmer die beiden Dämonen im Himmelbett des Dämonenfürsten auf. Mit halbgeöffneten Augen warfen sie sich Nichtsbedeutende Blicke zu, musterten den jeweils anderen geruhsam, blieben jedoch stumm. Laures' Zeigefinger zeichnete federartige Kreise auf Teteiyus' Bauch, worauf dieser wohlige, leise Seufzer ausstieß. Gleichzeitig schalt sich der Dämonenengel für das, was er hier in diesem Bett vor einigen Stunden mit seinem Herrn getrieben hatte. Gerade erst hatte er seine geliebte Hilda verloren, und er, Teteiyus, nutze sein Leid und seine Einsamkeit schamlos aus. Doch jetzt war es zu spät, um noch darüber nachzudenken. "Ich sollte aufstehen.", äußerte Teteiyus sich schließlich widerstrebend. "Ich habe noch Akten durchzugehen." "Ach so?", meinte Laures nur gleichgültig, als sich der Dämonenengel im Bett aufsetzte. "Ja...", bestärkte Teteiyus seine zaghafte Aussage. Augenblicklich schlangen sich die beiden Arme des Dämonenfürsten von hinten um seinen graziösen Körper, und warme Lippen liebkosten zärtlich seine Halsbeuge. "Willst du wirklich schon gehen? Du kannst die Arbeit auch auf später verschieben, Tetei, was ist so schlimm daran?", murmelte Laures in die kleinen Küsse hinein. Der Dämonenengel legte fügsam den Kopf zur Seite und seufzte wiederum vernehmlich. Was sollte er auch tun? Er konnte seinen Herrn einfach nicht ablehnen. Eine seiner fragilen Hände glitt zu Laures' Nacken und fuhr zart darüber, was ihm ein leises Stöhnen des Dämonenfürsten einbrachte. In diesem Moment wurde die Tür mit solch einer Heftigkeit aufgerissen, dass Teteiyus fast das Herz stehen geblieben wäre. Hastig warf er sich ein Bettlaken über seinen entblößten Unterleib und starrte dann gebannt zur Tür. Als er die Person, die im Türrahmen stand, erst richtig erkannte, glaubte er, sein Herz hätte vor Schreck tatsächlich ausgesetzt, was ihn keineswegs überrascht hätte. //Zadei...?! Aber wieso... ist er wach?// Zadei stand immer noch regungslos in der Tür, eigentlich hatte er etwas sagen wollen, doch diese Szene, die er da zu sehen bekam, verschlug ihm die Sprache. Seine Hände verkrampften sich zu Fäusten, er zitterte merklich und starrte die beiden Dämonen im Bett nur mit tellergroßen Augen an. Es brauchte zunächst seine Zeit, bis der Dämonengeneral die Lage richtig einschätzte, und noch länger dauerte es, bis er sich selbst eingestand, dass dies hier kein böser Traum, eine Sinnestäuschung oder eine Verwechslung war. Er schluckte schwer, das Zittern seines Körpers nahm zu. Wut, Verzweiflung, Wehmut, das Gefühl, betrogen worden zu sein... das alles kam in ihm hoch und vermengte sich zu einer explosiven Mischung. Erschrocken schlug sich Teteiyus eine Hand vor den Mund. Gerade jetzt, warum musste Zadei gerade jetzt reinplatzen?! Der Dämonenengel wusste, dass der große Dämon gleich völlig ausrasten würde, das war absehbar. Tja, nur, was konnte er mit diesem Wissen anfangen? Rein gar nichts, er hatte nicht die nötige Kraft, um gegen Zadei zu bestehen, also konnte er nur seinen Wutausbruch mit bangem Herzen abwarten. Während Teteiyus aber vor Angst rasendes Herzklopfen bekam, so blieb Laures, der hinter ihm saß, ganz ruhig, sein Kopf ruhte auf Teteiyus' Schulter und seine Augen musterten Zadei mit durchdringendem Blick. "Anklopfen hältst du wohl nicht für nötig, oder?", fragte er keck. Teteiyus rutschte das Herz in die nichtvorhandene Hose. Hatte Laures das gerade wirklich gesagt? Wenn ja, würde Zadei ohne Zweifel gleich Amok laufen. Dies lies auch nicht lange auf sich warten. Die katzenartigen Augen des Dämonengenerals funkelten zornig und kündeten den folgenden Wutausbruch an, wie ein Blitz schnellte er nach vorne und packte Laures' makellosen Hals mit beiden Händen. "Du Mistkerl... Du verdammte, arrogante Missgeburt...! Wie kannst du es wagen... wie kannst du es wegen, Tetei mit deinen dreckigen Händen anzufassen?! Das wirst du büßen, Laures!" Trotz des festen Griffs um seinen Hals schaffte es Laures, herablassend in die vor Zorn geweiteten Augen Zadeis zu sehen. Seine Hände griffen nach den kräftigen Handgelenken des Dämonengenerals und drückten zu. "Lass mich los, Zadei!", zischte er mit erhabener Stimme. "Oder hast du vergessen, wem du dein erbärmliches Leben zu verdanken hast? Ich habe dich und Teteiyus vor dem Tod bewahrt! Du brauchst keine Dankbarkeit zu zeigen, aber mir missfällt es, dass du mir nun auch noch an die Kehle springst! Lass los, ich verspüre nicht die Lust, jetzt mit dir zu kämpfen, ich habe Wichtigeres zu tun! Außerdem wärst du mir im Moment sowieso unterlegen!" Nun, da er wieder die Fassung gefunden hatte, legte auch Teteiyus eine Hand auf Zadeis Arm und blitzte ihn mit kalten Augen an. "Lasst Laures- Sama los, Zadei- Sama!", verlangte der schöne Dämonenengel frostig. "Schnauze!", fuhr Zadei Teteiyus an. Um ihn würde er sich schon noch kümmern... Doch der Dämonengeneral wusste nicht recht, was er jetzt tun sollte, zu gern würde er Laures einfach erwürgen, doch er wusste ja, dass dieser sicher nicht so einfach totzukriegen war. Widerwillig stieß er ihn schließlich von sich, funkelte ihn jedoch noch immer von oben herab an. Aber Laures ignorierte seine vernichtenden Blicke, hüllte sich in ein Laken, erhob sich grazil und rauschte dann einfach an Zadei vorbei. "Hey... Wart mal! Wo willst du hin?!", fragte ein vor Wut schnaubender Zadei. "Ich hab noch zu tun.", erklärte der Dämonenfürst gleichmütig. "Das ist eine Sache, die ihr beide zwischen euch ausmachen solltet. Ich habe keine Lust, mit dir hier zu diskutieren, Zadei, aber lass dir eins gesagt sein:" Laures versah Zadei mit einem finsteren Blick. "Krümme Teteiyus ein Haar, und du wirst nicht mehr wie sooft schon so glimpflich davonkommen, hast du verstanden?" Zadei rümpfte die Nase, entgegnete allerdings nichts. Teteiyus glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Laures wollte ihn wirklich hier, allein mit Zadei, man beachte, mit Zadei , in einem Raum lassen? Er könnte ihn genauso gut mit 10 gefährlichen und hungrigen Tigern in einen Käfig stecken, und das war noch bei weitem nicht so riskant! "Aber Laures- Sama, ich habe-", begann der Dämonenengel schwach, doch sein Herr unterbrach ihn: "Keine Sorge Teteiyus, ich glaube nicht, dass Zadei so dumm sein wird, und dir was antut. Ich erwarte, dass alles geklärt ist, wenn ihr dieses Zimmer verlasst, ich will nämlich nicht, dass in meinem Schloss randaliert wird, also klärt diese Sache gefälligst!" Teteiyus beobachtete ungläubig, wie der Dämonenfürst Richtung Tür schritt und keine Anstalten machte, stehen zu bleiben. Stattdessen öffnete er zielstrebig die Tür und huschte aus dem Zimmer. "Ach, und lasst bitte mein Zimmer heil.", fügte er noch abschließend hinzu. Er hatte vor, den Raum zu verlassen, doch er musste im Türrahmen stehen bleiben, denn vor ihm stand Pierra mit einem Wischmob in der Hand. Sie begaffte Laures mit ihrem einfältigen und nichtsaussagenden Blick. "Ah... Pierra... Bring mir doch bitte frische Kleidung!" Er wartete verwirrt auf eine Reaktion des Hausmädchens, während diese ihren schwerfälligen Blick von Laures, zu Teteiyus, über Zadei und dann wieder zurück zu Laures schweifen ließ. Es dauerte einen Augenblick, bis sie ein Lebenszeichen von sich gab. "Wie Ihr wünscht, Laures- Sama." Raschen Schrittes eilte sie mit ihrem Wischmob in der Hand weiter und Laures konnte nun endlich das Zimmer verlassen. "Das Personal wird immer seltsamer...", murmelte er zerstreut, schloss die Tür hinter sich und ließ den abgespannten Teteiyus allein mit Zadei in dem großen Raum zurück. 2. Kapitel Ende So, das war also das 2.Kapitel... Nicht sehr berauschend, ich weiß, ich bin's nur einmal durchgegangen, na ja, zumindest führt's die Story n' bissl weiter... Das nächste Kapitel, mit dem "Gespräch" zwischen Zadei und Teteiyus will ich auf jeden Fall besser hinbekommen, leider wird das wohl die nächsten sechs Wochen auf sich warten müssen... Aber das gibt's natürlich nur, wenn ich euch auch durch den 2. Teil durchgekämpft habt und mir nen Kommi schreibt XP In diesem Sinne wünsch ich noch angenehme Sommerferien ^_- Kapitel 3: Gespräch- Discussion ------------------------------- Time After Time Sooo, hier darf ich euch nun endlich das lang ersehnte 3. Kapitel vorstellen! *drop* Lang lang ist’s her, oh Mann, was bin ich nur für ne Schnecke, seit dem 2. Kapitel is doch tatsächlich schon ein Jahr vergangen .____. Tut mir wirklich, wirklich aufrichtig Leid, an alle meine treuen Leser! Ich hoffe, das 3. Kapitel wird euch n’ bissl trösten, allerdings wird’s wohl nicht mehr so gut seit wie die ersten beiden, hab außerdem nur 2 Mal Korrektur gelesen, erwartet also nicht zu viel. Ein besonderer Dank gilt natürlich allen fleißigen Kommentar-Schreibern, ohne die diese Geschichte hier stecken bleiben würde, und ich hoffe natürlich weiterhin auf eure Untersützung! Nun aber Schluss mit dem ganzen Gelaber, viel Spaß beim 3. Kapitel von Time after Time! Time After Time Kapitel 3 Gespräch- Discussion Für einen Moment schlug Teteiyus’ Herz einen Takt schneller als gewöhnlich. Er war im Gemach seines Herrn, allein mit dem Dämonen, dem er in diesem Augenblick alles zutrauen würde. Zadei war ohnehin schon für seine Wutausbrüche und seine Skrupellosigkeit berühmt, und irgendwie hatte der Dämonenengel nicht das Gefühl, dass er an dieser Szene, die er da eben hatte mit ansehen müssen, besonderen Gefallen gefunden hatte. „Missfallen“ wäre das passendere Wort gewesen. Laures hatte dem Dämonengeneral zwar verboten, Teteiyus etwas anzutun, aber würde Zadei dieses Verbot denn überhaupt einhalten? Schließlich wurde es von seinem ärgsten Rivalen ausgesprochen, dem er wahrscheinlich auch normalerweise nicht aufs Wort gehorchen würde. Insbesondere nachdem er das gesehen hatte? Teteiyus wusste, was der große, ruppige Dämon für ihn empfand und wie sehr er sich wünschte, sein Engel würde dasselbe für ihn fühlen, worauf er allerdings vergeblich warten würde, denn Teteiyus hegte keinerlei Interesse an „groben Klötzen“ wie ihm. Wie auch immer, um sich Zadei vom Leib zu halten, war es nötig für ihn, keine Anzeichen von Schwäche zu zeigen, wenn er heil aus diesem Zimmer herauskommen wollte, das war ihm klar. Und ironischerweise fiel ihm genau das überhaupt nicht schwer. Zadei die kalte Schulter zu zeigen war für ihn leichter als Treppensteigen, denn all die Zeit, in der er Zadeis Gefangener gewesen war, hatte er nichts anderes getan. Er war also sozusagen „Profi“ darin. Mit einer flinken Handbewegung griff er nach seinem Gewand und schenkte seinem entblößten Körper Schutz darunter. Dabei entging ihm keineswegs, dass der Dämonengeneral ihn stets bei jedem seiner Handgriffe genau beobachtete. //Steh ich jetzt schon unter Beobachtung?//, fragte Teteiyus sich genervt. //Ach, stimmt, ich hatte vergessen, ich hab ja soeben eine „Todsünde“ begangen.// Unbemerkt rollte er mit den Augen , während er geschwind sein samtweißes Gewand zuknöpfte. Zadei konnte kein einziges Mal seine Augen abwenden, als sein wunderschöner Engel sich graziös anzog und ihn dabei keines Blickes würdigte oder gar ein Wort verlor. Der Gedanke daran, dass dieses herrliche Geschöpf kurz zuvor noch in den Armen dieses arroganten Dämonenfürsten gelegen hatte, ließ ihn erschaudern. An die letzte Nacht, die sein Erzrivale mit seinem geliebten Engel verbracht hatte, wollte er gar nicht erst denken. Kochende, schäumende Wut kam in ihm hoch, am liebsten hätte er jetzt irgendetwas zerfetzt oder zerschmettert, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen, aber nicht vor Teteiyus! Er konnte schon sein Gesicht vor seinem inneren Auge sehen, wenn er daran dachte: angewidert und mit leicht schüttelndem Kopf. Nein, diese Blöße würde er sich nicht geben! Aber, Herr Gott noch mal, wie konnte er nur?! Wie konnte sein Engel nur mit diesem dreckigen, arroganten, schmierigen Mistkerl…!! Er konnte und wollte den Gedanken nicht zu Ende führen. Er konnte sich diese abscheuliche Szene einfach nicht vorstellen. Zwar hatte er immer gewusst, dass Teteiyus eine Schwäche für seinen Erzrivalen hatte, aber trotzdem hätte er ihm dennoch nicht zugetraut, derartiges mit ihm zu tun! Denn auch, wenn er wusste, dass sein Engel ihn nie mit einem liebevollen Blick gesegnet hatte, so hatte er doch gedacht, er empfinde zumindest ein kleines bisschen mehr für ihn und würde es nicht wagen, sich Laures hinzugeben. Genau so wenig hätte er gedacht, dass Laures Teteiyus verführen würde, das passte einfach alles nicht zusammen! Tetei war sein Engel, sein Geliebter! Oder passten am Ende er und seine perfekt vorgestellte Zukunft nicht in dieses Bild hinein? Gerade eben noch war sein Herz so voll Freude darüber gewesen, dass Tetei ihn gerettet hatte, er hätte schreien können vor Glück, denn dies gab ihm Grund zu hoffen, sein Engel würde endlich mehr für ihn empfinden. Wie war es nur möglich, dass Gemüter sich so schnell ändern konnten? Wie hatte so schnell etwas so Schreckliches so schnell passieren können, während er seelenruhig geschlafen hatte? Wäre er doch nur schon früher aufgewacht, dann hätte er dafür gesorgt, dass sein Engel nicht mal in die Nähe dieses Dämonenabschaums käme! Er hätte ihn mit sich genommen, wenn nötig mit Gewalt, an einen fernen Ort, und wenn es sein müsste hätte er ihn in einen Käfig gesperrt, damit er nie, nie wieder das Gesicht seines ach so geliebten Fürsten sehen könnte! Denn solange dieser in der Nähe war, würde Tetei ihm nie ganz gehören. „Du sagst ja gar nichts. Hat’s dir auf einmal die Sprache verschlagen?“, fragte er bissig hinter knirschenden Zähnen. „Aber mit Laures kannste reden, ja? Ich bin wohl nich’ gut genug dafür, was?“ Langsam hob der Dämonenengel sein hübsches Haupt, sah seinem Gegenüber fest in die Augen, ganz so, als hätte er erst jetzt seine Anwesenheit bemerkt. Sein Blick war kalt und völlig undurchdringlich, so wie immer, das war überhaupt schon immer der einzige Blick, den er von seinem Engel zu sehen bekam. Wie der feste Blick eines unparteiischen Richters oder eines gefühlslosen Henkers, unbeteiligt an dem Geschehen, dass sich vor seinen Augen abspielte. Und das löste wieder diese Wut in ihm aus! Nie hatte der schöne je Dämon ein Lächeln oder eine nette Geste für ihn übrig, für ihn nicht, aber Laures rutschte er regelrecht auf Knien entgegen! Was war nur so besonders an diesem ekelhaften Kerl?! Er konnte es nicht verstehen! „Willst du mir nicht antworten?!“, zischte der Dämonengeneral mit bereits deutlich gefährlicherem Unterton in der Stimme. „Ich habe es noch nie gepflegt, lange und komplizierte Unterhaltungen mit Euch zu führen, Zadei-Sama, noch nie, das dürfte Euch eigentlich noch nicht entfallen sein.“, konterte der geflügelte Dämon spitz. Zadei war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren, seine Finger krallten sich schmerzhaft in seine Handballen, um die Kontrolle über sich zu behalten. „Ich hab das alles nur für dich getan, Tetei…! Ich wollte, dass du lebst!“ „Ich habe Euch nie darum gebeten, oder? Und mal davon abgesehen, wer war denn überhaupt Schuld daran, dass ich tot war?“ Der Dämonenengel hatte für jede seiner Aussage eine blitzschnelle Erwiderung parat, und keine einzige mochte dem großen Dämonen gefallen. Zadeis Körper begann zu zittern, seine Muskeln spannten sich an. „Wenn du mich so verachtest, wieso hast du mich dann überhaupt gerettet?“ Der Shôgun war bereits auf die nächste kecke Aussage seines Engels gefasst, doch diesmal kam sie nicht so schnell wie die vorigen. Dies war anscheinend eine Frage die Teteiyus nicht erwartet hatte, denn er stutzte plötzlich. Die feinen Falten, die sich auf seiner Stirn zeigten, verrieten angestrengtes Nachdenken über seine Antwort. //Lächerlich!//, dachte Zadei bei sich. //Weißt du, wie du aussiehst, wenn du so grübelst? Wie jemand, der versucht, eine zu schwierige Gleichung zu lösen! Einfach Lächerlich!// Eine Minute war bereits vergangen, und die Stille stand immer noch zwischen den beiden Dämonen. //Ist die Frage denn so schwer für ihn?//, dachte der Dämonengeneral wehmütig. „Ich weiß es selbst nicht!“, antwortete ihm sein Gegenüber letztendlich trotzig und verärgert über die zu schwierige Frage. Zadei war etwas enttäuscht darüber, dass er genau auf so eine wichtige Frage keine Antwort von Teteiyus erhielt. Aber vielleicht bedeutete das ja auch, dass er doch unbewusste Gefühle für ihn hegte? Dass er manche Dinge einfach tat, ohne zu wissen, warum, einfach eines inneren Dranges wegen? „Ihr solltet froh darüber sein, dass ich es getan habe, und eigentlich war es ja auch Laures-Sama, der Euren Körper von dem Titanen getrennt und Euch so gerettet hat, ich habe Euch lediglich ins Schloss gebracht! Selbst wenn ich Euch hätte liegen lassen, wärt Ihr auch ganz gut ohne mich klargekommen! Versteht Ihr nicht? Es wäre völlig egal gewesen, ob ich Euch mitgenommen oder liegen gelassen hätte, das Ergebnis wäre dasselbe gewesen!“ Zadeis Augen wurden schmaler. „Weißt du, Tetei, genau das verstehe ich eben nicht.“ Verwirrung machte sich in dem schönen Gesicht des Dämonenengels breit. Was redete er da nun wieder? Aber Zadei war ja schon immer etwas schwer von Begriff gewesen, wenn es darum ging sich einzugestehen, dass Teteiyus ihm nicht dieselben Gefühle entgegenbrachte, wie er ihm. Aus wachsamen Augen beobachtete er, wie der Dämonengeneral auf ihn zukam, langsam, fast schon gefährlich langsam, und Teteiyus konnte einfach nicht anders, als instinktiv vor dem großen Dämonen zurückzuweichen, so wie ein Vogel vor den Fängen einer Wildkatze. Doch so langsam wie Zadei auf ihn zuging, so rasch schnellte plötzlich seine Hand hervor um Teteis Kinn zu ergreifen. Entgeistert fuhr der Dämonenengel in sich zusammen und versuchte sich verbissen dem Griff Zadeis zu entziehen, doch es war ein Kräftemessen, das er nur verlieren konnte. Grob zwang Zadei sein Gegenüber, ihm in die Augen zu sehen, und Teteiyus blieb keine andere Wahl, als seiner Forderung nachzukommen. Seine abweisenden, meergrünen Augen trafen auf goldgelbe, blitzende Katzenaugen. Egal, in welcher Stimmung der große Dämon auch war, seine Augen wirkten einfach immer furchteinflößend. Was er nicht wusste, war dass, genau wie Zadeis Augen immer furchterregend, seine eigenen Augen immer eiskalt und zurückweisend erschienen. Dies war etwas Frustrierendes, etwas was Zadei zutiefst an ihm hasste. Aber der Shôgun blieb ruhig, und Teteiyus erwiderte dessen festen Blick. „Warum?“, fragte der Stärkere nun leise. „Was denn?“ Teteiyus Blick blieb starr, seine Stimme monoton, ohne jegliche Gefühlsregung. „Wenn es völlig egal gewesen wäre, ob du mich mitgenommen oder liegen gelassen hättest…“, fuhr der Dämon nun mit gehobener Stimmlage fort, „…Dann sag mir, warum hast du mich dann eigentlich mitgenommen? Wenn ich dir doch sowieso egal war, warum hast du mich dann nicht einfach liegen lassen?“ Stille füllte den Raum, nur das gleichmäßige Atmen der beiden Dämonen war zu vernehmen. „Warum, Tetei? Heißt das nicht, ich bin dir doch mehr wert, als du zugeben willst?“ Der Dämonenengel biss sich zitternd auf die Unterlippe und suchte nach einer Antwort oder einem Ausflucht, den er Zadei an den Kopf werfen konnte, stellte aber bald frustriert fest, dass er dabei keinen Erfolg haben würde. „Lasst mich los.“, zischte er leise und sich selbst zurückhaltend. Die Antwort kam prompt: „Nein.“ Teteiyus Augen wurden schmaler. „Ich werd’ dich nicht eher gehen lassen, bevor ich nicht eine Antwort von dir bekommen hab.“ „Es gibt keine Antwort, Ihr wisst, dass Ihr mir nicht mehr bedeutet, als jeder andere auch!“, versuchte Teteiyus sich verzweifelt zur Wehr zu setzen. Aber Zadei war stur, er könnte ihn, wenn es sein musste, einen ganzen Tag hier festhalten, das war dem schönen Dämonen klar. Egal, wie stark er auch in verbaler Verteidigung war, gegen Zadeis körperliche Stärke konnte er damit nicht als Gewinner aus diesem Kampf gehen. Die Härte in seinen meergrünen Augen wurde weicher, obwohl er noch immer hoffnungslos versuchte, diese aufrecht zu erhalten. Es amüsierte den Shôgun etwas, zusehen zu dürfen wie die Verteidigung seines Geliebten langsam einstürzte, wie die Mauern eines Schlosses. Sowas geschah schließlich nicht jeden Tag. Fast war es, als würde er seinen Engel erlösen wollen, als er diesen unwirsch zu sich zog und dessen weiche Lippen mit den Seinen versiegelte. Teteiyus fuchtelte zunächst wild mit den Armen herum, in der Hoffnung, sich doch noch irgendwie aus dem starken Griff des Dämonen befreien zu können, doch es war, wie er auch schon vorher gewusst hatte, zwecklos. Sein Widerstand wurde schwächer, brach schließlich völlig in sich zusammen, seine Glieder erlahmten, sein Körper erschlaffte und blieb kraftlos in Zadeis Armen liegen. Der Kuss war so, wie Teteiyus es von Zadeis Küssen gewohnt war, verlangend, unnachgiebig und stürmisch- eben das genaue Gegenteil zu Laures’ sanften, vorsichtigen Küssen. Und obwohl die beiden Küsse so unterschiedlich waren, hatten sie beide eine Gemeinsamkeit inne. Und zwar berührten beide etwas in Teteiyus. Er konnte sich nicht erklären, warum das so war, er wollte es sich ja nicht einmal eingestehen, oder darüber nachdenken. Das, was sein Körper tat, war für ihn sowieso nie wichtig gewesen, er vertraute stets ganz auf seinen Verstand. Ohne sich zu wehren, regungslos und schlaff wie eine Puppe ließ er den Kuss über sich ergehen, ließ es zu, dass die Zunge des Shôgun stürmisch seine Mundhöhle eroberte, und hoffte nur, dass es schnell vorbei war. Er fühlte eine Hand sanft seine Wange streicheln- und fühlte sich schon wieder behandelt wie eine Frau. Aber im Moment war ihm das so ziemlich egal, er hatte das Denken abgestellt, um sich nicht wieder verletzen zu lassen. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben, so lange kam Teteiyus der Kuss vor. Hatten ungewollte Küsse immer so eine lange Dauer? Dann war es vorbei. Zadei löste sich von seinen Lippen, und als Teteiyus die Augen vorsichtig öffnete, blickte er direkt in Zadeis funkelnde Katzenaugen. Der Dämonengeneral beugte sich langsam vor und hauchte leichte Küsse auf Teteiyus Ohr. Dieser erschauderte unter jenen zarten Berührungen, er konnte die Wärme, die er stets konsequent ablehnte, wieder spüren. „Warum kannst du nicht mich lieben?“, wisperte Zadei ihm schließlich ins Ohr. Teteiyus nahm den Satz nur halb auf, er dachte überhaupt nicht daran, dem Shôgun diese Frage zu beantworten. Mit leerem Blick sah er an ihm vorbei und krächzte müde und kraftlos: „Lasst mich gehen… Bitte, Zadei-Sama, lasst mich gehen…“ Es dauerte eine Weile, bis Zadei widerwillig begriff, dass sein Engel einfach keine Kraft mehr hatte, und leiden sehen wollte er ihn auch nicht. Zögernd ließ er also seine Hände sinken, langsam, denn er hatte wohl Angst, der Dämonenengel könnte ohne ihn als Stütze in sich zusammensacken. Aber diesen Gefallen würde er dem Shôgun sicher nicht tun, er würde sich nicht vor ihm erniedrigen oder sich hilfesuchend an ihn klammern. Denn er war Teteiyus, ein Dämonenengel, ein distanzierter und stets objektiver Beobachter, ohne jegliche Emotionen für alles andere um sich herum, außer der Verehrung und Liebe zu seinem einzigen Herren. Er konnte den Blick nicht deuten, den Zadei ihm zuwarf, bevor er sich umdrehte und auf die Tür zusteuerte. Er wollte auch gar nicht wissen, was dieser Blick zu bedeuten hatte, im Moment wollte er gar nichts mehr von Zadei wissen. „Tetei!“ Der Dämonenengel hob noch einmal schwach den Kopf, um die letzte an ihn gerichtete Aussage zu vernehmen, wenngleich er sie doch nicht hören wollte. „Für heute lasse ich dich gehen. Aber ich werde dich niemals aufgeben! Ich werde es Laures nicht einfach durchgehen lassen, dich zu seinem Eigentum zu machen! Und irgendwann wirst du mir gehören, nur mir, hörst du?!“ Mit diesen letzten Worten verließ Zadei zu Teteiyus’ Erleichterung nun endlich den Raum und zog sich zurück. Sobald er die große Holztür hinter sich geschlossen hatte, gaben Teteiyus’ Knie nach und er sank haltlos zu Boden. //Warum mich?//, dachte er verwirrt und des allmählich des Denkens müde. //Warum gerade mich? Was habe ich denn schon an mir, dass man sich in mich, der ich auch noch ein Mann bin, verlieben kann?// Er begriff es einfach nicht, und er würde es wohl nie begreifen. Zwar war er klug, sehr klug sogar, aber diese Antwort ließ sich nicht mit seinem Verstand finden. Und das bewies, dass Teteiyus keineswegs perfekt war. Das wiederum machte ihn wütend. Wieso musste er so etwas auch wissen?! Es war doch total idiotisch, sich über so was überhaupt Gedanken zu machen. Die Antwort auf diese unsinnige Frage brächte ihm gar nichts, nicht das Geringste! Und er zerbrach sich den Kopf darüber, wo er doch so viel Sinnvolleres hätte tun können! Nein, er musste aufstehen und sich wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen, musste Stärke beweisen, ohne die man als Dämon nicht überleben konnte. Jedoch wollte sein Körper ihm nicht gehorchen, seine Knie waren noch viel zu weich, als dass er wieder hätte auf die Beine kommen können. Und er verstand mal wieder nicht, warum. Er war ja wie gelähmt, wieso das alles? Unwillkürlich fühlte er plötzlich etwas Nasses auf seinem Gesicht, und er fragte sich, ob das Dach vielleicht nicht dicht wäre und es wohl hereinregnete… Bis er bemerkte, dass die „Regentropfen“ ihren Ursprung in seinen Augen fanden. Ungläubig befühlte er sein Gesicht mit seinen schlanken Fingern und fühlte die heißen Tränen auf seinen geröteten Wangen. //Warum…?!// Nein, das nicht auch noch! Warum musste er plötzlich weinen? Er war doch gar nicht traurig gewesen, oder? Was hatte diese Tränen in seinen eiskalten Augen plötzlich zum Fließen gebracht? Während er nach einer weiteren Antwort auf seine neue Frage suchte, hielt er sich die Hand vor den Mund, um nicht auch noch ein Schluchzen hindurch kommen zu lassen. Womöglich würde Zadei es dann vielleicht noch hören… Und das durfte er nicht, das alles war ihm schon erniedrigend genug. Seine Hände zitterten, sein Körper bebte… Er war nur noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen: Er wollte zu Laures! Zu seinem einen, einzigen Herrn, allein seine Gestalt vor Augen würde ihm die nötige Kraft zum Aufstehen geben, die Ruhe, die er ausstrahlte, würde ihm die Luft zum Atmen zurückgeben. Dieses Wort, nein, dieser eine Name brannte sich in sein Gehirn, auf seine Zunge wie mit einem Brenneisen: Laures! Zadei eilte raschen Schrittes den Gang entlang, ohne überhaupt ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Würde er stehen bleiben, würde er seine Meinung doch nur wieder ändern und zu Teteiyus zurückkehren. Er musste weg, weg von diesen ablehnenden, kalten Augen, die ihm doch keine Befriedigung gönnen würden! Er hätte ihn haben können! Das wäre die Gelegenheit für ihn gewesen, sich seinen Engel zu nehmen, ihn sich zu Eigen zu machen! Aber er konnte nicht länger in dieses leidende Gesicht seines Geliebten blicken, während er ihn mit seiner Liebe überschüttete! Dass er wegen seiner liebevollen Gesten solch ein gequältes Gesicht aufsetzte, konnte er einfach nicht ertragen! Hasste er ihn so sehr? Verabscheute er seine Berührungen, als kämen sie von der Hand eines Monsters?! Wieso warf er sich nur immer wieder Laures an den Hals, was hatte dieser Kerl, was er nicht hatte?! Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen worden! Er würde nicht aufgeben, um keinen Preis! Das hier war eine Gelegenheit gewesen, aber nicht die einzige! Es würden sich noch mehr Chancen bieten, Tetei von seiner Liebe zu überzeugen! Und Laures… Mit Laures würde er später abrechnen! Er würde es diesem arroganten Dämonenbastard nicht durchgehen lassen, dass er mit seinem Engel eine ganze Nacht verbracht hatte! Eins schwor er sich: Das würde er büßen! Der Dämonenlord indessen saß auf einem der steinernen Balkons des Schlosses und blickte desinteressiert auf Makai hinab. Makai, sein Reich, das Reich, das er regierte, interessierte ihn im Moment so wenig wie eine Eule der Tag. Aber was gab es schon sonst zu sehen? Wenn er schon im Schloss nichts Aufregendes geboten bekam, konnte er auch auf ein friedliches Makai hinabblicken und derweil seine Gedanken neu ordnen. Außerdem war es doch immer besser an der frischen Luft seine Zeit zu verschwenden, als in einem stickigen Zimmer. Hinter ihm huschte Pierra von Schrank zu Schrank und räumte diverse Sachen ein, einige davon waren dem Dämonenlord noch nie zuvor unter die Augen gekommen, und er fragte sich, was es wohl noch alles in diesem Schloss für Dinge gab, die er noch nie im Leben gesehen hatte. Ab und an kam das diensteifrige Hausmädchen auch auf den Balkon, um frisch gewaschene Wäsche aufzuhängen, jedoch sprach sie ihn nie an. Ob es aus Höflichkeit war, oder aber weil sie ihn noch gar nicht wirklich wahrgenommen hatte, konnte Laures schlecht sagen. Es war schließlich auch nicht gerade höflich, Bettlaken und sonstiges gerade auf dem Balkon aufzuhängen, auf dem sich der große Dämonenlord gerade niedergelassen hatte. Laures seufzte und entschied sich schließlich das Schweigen zu brechen: „Wie war Ihr Name noch mal?“ Wie erwartet dauerte es eine Weile, bis überhaupt eine Reaktion von dem Hausmädchen kam, und Laures dachte schon, sie hätte ihn nicht gehört, doch dann ertönte die dumpfe Antwort: „Pierra, mein Herr.“ „Ah ja, Pierra, richtig…“ Das Hausmädchen blieb vor ihm stehen und erwartete wohl weitere Anweisungen von ihm, was nur natürlich wäre, nachdem er sie angesprochen hatte. Doch Laures hatte keine Anweisungen für sie, nur eine Frage, die er im Moment niemand anderem zu stellen vermochte: „Glauben Sie… Ach, nein, das ist eine dumme Frage…“ Das Hausmädchen versah ihn immer noch mit demselben dümmlichen Blick, und letztendlich beschloss er doch zu fragen, wenngleich sein Ansprechpartner sich nicht wirklich im gleichen Niveau mit ihm unterhalten könnte: „Darf man, wenn man gerade seine wahre Liebe verloren hat, sich einfach einen „Ersatz“ suchen… Was meinen Sie?“ Keine Reaktion. Vielleicht hätte er sich nicht gerade Pierra als Gesprächspartner aussuchen sollen. Aber das hätte ihm auch vorher klar sein müssen. Dann, plötzlich, ertönte wieder die gleiche monotone Stimme des noch immer genau so teilnahmslos dreinblickenden Hausmädchens: „Aber Laures-Sama…“ Laures fixierte Pierra mit erwartungsvollem Blick, auf eine hilfreiche Erwiderung wartend. „Wir kennen uns doch noch gar nicht lang genug, ich fürchte, das kommt zu plötzlich!“ Abrupt sank der Dämonenlord wieder auf seinen Stuhl zurück. „Ich rede nicht von Ihnen, Pierra!“, seufzte er verdrießlich. Langsam löste diese niveaulose Unterhaltung Kopfschmerzen bei ihm aus. Aber was hatte er eigentlich erwartet? Irgendeine geistreiche Antwort oder einen guten Ratschlag? „Oh… na dann…“ Pierras Stimme klang schon fast erleichtert, was Laures wiederum etwas empörte. Empfand sie es als so schrecklich, sich eine Beziehung mit ihm, dem Dämonenlord vorzustellen? Aber was sollte man von einem dummen Hausmädchen erwarten… Es konnte ihm ja eigentlich egal sein, was sie dachte, sie war nur ein Lebewesen von vielen. „Laures-Sama…“, begann Pierra wieder zögernd. „Ja? Ist noch was?“, fragte Laures, mit deutlich unfreundlicherer Miene. „Ich weiß nicht, von wem Ihr eben geredet habt… Und es mag vielleicht wirklich etwas anmaßend sein, nach dem Tod seiner großen Liebe sich sogleich einen neuen Liebhaber auszusuchen… Aber falls sich beide Personen aufrichtig lieben, sollte man sich doch durch nichts fesseln lassen, oder? Allerdings… würde es vielleicht den einen Partner verletzen, wenn der andere noch an der Liebe zum toten Partner festhält… Und vielleicht ist auch die Seele des toten Partners nicht darüber erfreut… Aber das muss jeder selbst wissen.“ Laures’ Miene wechselte vom Unfreundlichem ins Nachdenkliche. Hatte diese geistig etwas zurückgebliebene Frau etwa gerade tatsächlich etwas Kluges von sich gegeben? „Sagt das Eurem Freund…“, fügte sie plötzlich unerwartet hinzu. Laures betrachtete das Hausmädchen verdutzt. „Meinem Freund…?“ „Ja, sicher, sie haben doch von jemandem gesprochen, der seine große Liebe verloren hatte…“ Laures’ Augen verengten sich, worauf er richtig gefährlich aussah. Allerdings muss man hier wohl nicht erwähnen, dass auch dieser Blick rein gar nichts bei Pierra auslöste. Allerdings schien ihr Gehirn schon überstrapaziert zu sein, denn es erschienen nun sogar Falten auf ihrem sonst so versteinerten Gesicht. „Ihr beliebt zu scherzen… Ich würde es mir nie anmaßen, Euch meine primitiven Ratschläge darzulegen… Ein Dämonenlord muss selbst seine Entscheidungen fällen… Ein einfaches Dienstmädchen wie ich darf sich da um keinen Preis einmischen, das wäre eine Katastrophe, eine Beleidigung höchsten Grades!… Nun, ich muss jetzt wieder an die Arbeit… Die… sie wissen schon, die Wäsche wäscht sich nicht von selbst… Sagt Eurem Freund meine Meinung, oder auch nicht, tut, was Euch beliebt… Ich halte von jetzt an meinen vorlauten Mund. Gehabt Euch wohl!“ Nach diesen Worten begab sich das Hausmädchen schweren Schrittes wieder nach drinnen doch Laures hatte plötzlich das bestimmte Gefühl, sie aufhalten zu müssen. „Pierra!“ Das Hausmädchen blieb noch einmal stehen. „Danke… Ich werd’s meinem „Freund“ ausrichten.“ Das wollte er loswerden. Wenngleich er sie nicht leiden konnte, und auch, wenn ihm das Gesagte kein bisschen weiterhelfen würde… Er hatte den plötzlichen Drang gehabt, ihr das zu sagen. Es dauerte eine Weile, bis die Frau ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren ihren Weg fortsetzte, wohl weil es ihrer Meinung nach nichts mehr zu sagen gab, und Laures dachte ein weiteres Mal verwundert, welch seltsames Personal er da eingestellt hatte. //Teteiyus verletzten… Nein, das will ich nicht… Das wollte ich nie... Er ist mein treuer Berater… Er vertraut mir blind…// Der Dämonenlord erhob sich von seinem Stuhl, sah über den Balkon hinab auf die Welt unter ihm, die ihm zu Füßen lag, seine Welt, die ihr Vertrauen in ihn setzte, die er mit all seiner Kraft schützen und regieren musste, richtete dann seinen Blick gen Himmel und sprach leise und andächtig: „Hilda… Was würdest du mir raten?“ Seine Augen waren mit Schmerz getrübt, als er an seine vergangene, große Liebe dachte. Und in seinem Schmerz über das Verlorene traf er eine Entscheidung… Teteiyus währenddessen versuchte krampfhaft, sich wieder zu fassen. Er hatte schließlich einen Job zu erfüllen, und den hatte er immer äußerst zuverlässig erfüllt, für Gefühle war hier nicht genügend Platz! Er durfte Laures nicht enttäuschen, er musste standhaft und unnachgiebig sein! Aber warum fiel es ihm plötzlich so schwer, wieder seine Beherrschung zurück zu gewinnen, wo er gerade das doch immer so gut gemeistert hat? Warum war er nicht in der Lage, wieder auf die Beine zu kommen, eines der Dinge, die man schon als Kind lernte? Kapitel 3 Ende So, das war's erst mal X_x Wie hat's euch gefallen? Gibt's überhaupt noch Leser? XD Welche Perspektive hat euch denn am besten gefallen in diesem Kapitel, Teteis, Zadeis oder Laures', und welche gefällt euch allgemein am besten, so dass ich mal nen Überlick bekomm... Ach ja, wie gefällt's euch, dass ich FF-Code benutze(also kursiv und fett und unterstrichen)? Also, Heiratsanträge oder Morddrohungen an mich, per ENS, in Gestalt eines Kommis oder an meine E-mail elena.sel@gmx.de Wenn ihr noch n' Kapitel wollt, dann schreibt mir das xD Also, bis zum nächsten mal, hoff ich doch! Ciao! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)