Ein neues Schicksal - Takeru von YamatoIshida ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung der frechen Art ------------------------------------ Da Sans Sinne um ein vielfaches schärfer waren, als die eines gewöhnlichen Menschen, nahm sie den einsamen Wanderer schon im ersten Moment wahr, in dem er den Wald betrat. Sie wechselte einen überraschten Blick mit ihren Brüdern, die die Ankunft des Fremden genau so deutlich spüren, wie sie selbst. "Was mag das bedeuten ?!" , murmelte San. Außer Ashitaka und San wagte sich keiner der Menschen in den Wald, er war ihnen nach wie vor unheimlich. Und die Bewohner der Eisenhütte schienen den Wölfen immer noch nicht zu trauen. San und ihren Brüdern war dies jedoch egal. Sie waren lediglich froh, dass ihr Wald nicht weiter durch die Menschen zerstört wurde. Umso überraschter waren sie nun, dass sich ein Fremder in ihr Gebiet wagte. Energisch liefen San in Richtung des seltsamen Wanderers los. "Wir müssen herausfinden, was es mit diesem Mensch auf sich hat!", rief sie ihren Brüdern übermütig zu. Im Wald war es in letzter Zeit ruhiger und stiller geworden. San wollte es sich selbst kaum eingestehen, doch sie war froh um die Abwechslung, die dieser Fremde mit sich brachte. Nach wenigen Minuten, hatten sie die Stelle erreicht, an der der Wanderer den Wald betreten hatte. San, die sich mit ihren Brüdern im dichten Gesträuch versteckte, war erstaunt, als sie erkannten, wer sich hinter dem geheimnisvollen Fremden verbarg. Es war ein Junge, kaum älter, als San. Er hatte dunkles, wild verstrubeltes Haar und braun-schwarze Augen. Als San ihn genauer betrachtete, erkannte sie, dass er die Kleidung eines Krieger trug: Feste Stiefel, Hose und Hemd aus widerstandsfähigem Material und einen weit geschnittenen, dunklen Mantel. Außerdem war ein langes Samurai-Schwert auf seinen Rücken gebunden. Dies beunruhigte San am meisten. War der Junge hierher gekommen um zu kämpfen ?! War er ihr Feind ?! Plötzlich drehte sich der Junge mit einem Ruck in ihren Richtung. "Ich hab dich gesehen, du kannst ruhig rauskommen", meinte er mit einem spöttischen Lächeln. San war so perplex, dass sie ohne zu zögern hinter den Sträuchern hervor kam. "Was denkst du, das ich hier mache, verstecken spielen ?!", waren die ersten Worte, die ihr einfielen. "Warum solltest du denn sonst sinnlos in den Büschen rumkriechen!" Das Grinsen des Jungen wurde immer breiter. San wurde es langsam zu bunt, da wagte es dieses Kind doch wirklich, sie dermaßen frech zu behandeln. Moment Mal, Kind ?! Sie betrachtete den Jungen erneut. Er war viel jünger, als sie auf den ersten Blick gedacht hatte. Höchstens 9 oder 10 Jahre alt. "Na, noch nicht genug gestarrt ?", wieder warf der Junge einen frechen Blick auf San und ihre Wölfe. Denen wurde es langsam zu dumm. Lange würden sie sich diese Behandlung nicht mehr gefallen lassen ... Kapitel 2: Bekanntmachung ------------------------- "Saaan", ertönte es plötzlich vom Waldrand her. Für einen kurzen Moment vergas die Wolfsprinzessin den Jungen, der neben ihr stand und lächelte Ashitaka fröhlich zu. Dieser erwiderte das Lächeln, dann stockte er jedoch: "Wer ist das denn ?" Fragend blickte er auf den Jungen, der neben San stand. Diese warf einen recht unerfreuten Blick auf den Jungen und meinte keck: "Ich weiß nicht. Der Kleine ist nicht besonders gut erzogen, er hat sich noch nicht vorgestellt." "Das Kompliment kann ich zurückgeben", brummte der Angesprochene, durch die Bezeichnung "Kleiner" sichtlich beleidigt. Ashitaka blickte erstaunt von San zu dem Jungen. So ganz verstand er noch nicht, was hier vor sich ging. "Jedenfalls ist mein Name Ashitaka", mit einem etwas schiefen Lächeln streckte er dem Fremden die Hand entgegen. Dieser ergriff sie ohne Zögern und erwiderte Ashitakas Händedruck fest und selbstbewusst. "Ich bin Takeru". Mit einem Blick auf das Samurai-Schwert fragte Ashitaka: " Was genau suchst du hier ?" Die etwas wortkarge Antwort lautete: " Nichts, ich ziehe durch das ganze Land" "Und wo liegt dein Ziel?", ein 10 - Jähriger, der durch das ganze Land zog, das schien Ashitaka mehr als nur verdächtig zu sein. Plötzlich trat ein gequälter Ausdruck in Takerus Augen. Es war als breitete sich ein Schatten auf seinem Gesicht aus, und mit einem Mal, sah er nicht mehr aus wie ein kleiner Junge, sondern wie ein erwachsener Mann. "Ich reise ohne Ziel", meinte er nur abweisend. Es schien Ashitaka, als würde der ganze Wald für einen Moment schweigen. Als würden alle Bewohner des Waldes über diesen seltsamen Wanderer nachdenken. "Sag Mal ...", plötzlich drehte sich Takeru zu San um und blickte ihr aufmüpfig ins Gesicht "hast du deine Stimme verloren, oder warum bist du auf einmal so ruhig ?" San, die über den plötzlichen Stimmungswandel des Jungen überrascht war, brachte nur ein "Also ich ...", heraus. Geschwind trat Ashitaka neben sie "Das ist San, vom Stamm der Wölfe" Takeru nickte, als hätte er dies ohnehin schon gewusst, dann blickte er auf die weißen Wölfe, die neben San standen "Und sie sind wohl deine Brüder !" Da dies mehr eine Feststellung, als eine Frage war, hielt es keiner für nötig zu antworten. "Woher hast du das vorher gewusste ?" San wollte der kleinen Nervensäge endlich die Frage stellen, die ihr schon so lange auf der Zunge brannte. Takeru, jedoch, schien nicht zu verstehen, wovon sie sprach: "Was meinst du ?" "Woher hast du gewusst, dass wir uns in den Sträuchern versteckt hatten ?" San deutete mit einer energischen Geste auf die dichten Büsche hinter sich. Sie war so auf den Jungen fixiert, dass sie nicht wahrnahm, wie überrascht Ashitaka sie anblickte. Ein Junge von kaum 10 Jahren hatte San und ihre Wölfe entdeckt. Für ihn, Ashitaka, war dies schier unmöglich. Wenn San und ihre Wölfe nicht gefunden werden wollten, dann fand er sie auch nicht. Und nun wollte San ihm weismachen, dieser Junge hätte sie einfach so entdeckt ?! Doch plötzlich kam dem jungen Imishi eine Idee. "Hast du sie gewittert ?" Die Antwort des Jungen bestand aus einem irritiertem Blick. "Na, ich meine, ob du gerochen hast, dass sie dort waren", Ashitaka war nicht bereit seine These so schnell aufzugeben. Takeru beugte sich jedoch vor, und schnupperte wie verrückt an San. Die Prinzessin der Wölfe trat genervt einen Schritt zurück. "Was soll das denn werden?" Takeru beachtete sie jedoch nicht und wandte sich an Ashitaka: "Also, ich finde nicht, dass sie so schlimm stinkt, dass man sie auf die Entfernung riecht." Ashitaka versuchte unter Aufbietung all seiner Kräfte ein Lachen zurückzuhalten. Denn an Sans Gesichtsfärbung konnte er erkennen, dass es wohl sehr ungesund für ihn wäre, würde er auch nur einen Ton von sich geben. Kapitel 3: Interessante Talente ------------------------------- Erst, nachdem Sans Gesicht wieder eine halbwegs normale Farbe angenommen hatte, wagte es Ashitaka, weiterzufragen. "Woher hast du denn dann gewusst, dass sie sich versteckt hatten ?" Takeru bedachte ihn mit einem genervten Blick und antwortete dann mit den Worten: "Tz ... das spürt man doch." Dies sagte er mit solcher Überzeugungskraft und Selbstverständlichkeit, dass Ashitaka nur etwas verdattert den Mund auf und zu klappen konnte. "Wie genau meinst du das ?", meldete sich nun einer von Sans Brüdern zu Wort. Die beiden hatten ungefähr eine Ahnung, was der Junge meinte, waren sich aber nicht sicher. Takeru schien sich immer weniger wohler zu fühlen, seiner Meinung nach waren diese Wolfsleute etwas beschränkt. Und so meinte er in einer Mischung aus Arroganz und Unsicherheit: "Ich habe ihre Anwesenheit einfach gespürt." Als Ashitaka und San immer noch nicht zu verstehen schienen wurde er noch etwas präziser. "Es ist, wie ein kurzer Windhauch, der über den Kopf streicht ..." er wedelte unbeholfen mit den Händen, als wolle er es ihnen demonstrieren. Ashitaka und San begannen nun doch langsam zu verstehen. "Es ist so ähnlich, wie wenn man spürt, dass ein Feind in der Nähe ist", versuchte der Prinz der Imichi es etwas anders auszudrücken. "Genau." Sichtlich erleichtert nickte Takeru. "Außerdem habe ich sie gehört" fügte er dann noch hinzu. San blickte ihn erstaunt an: "Gehört ... aber wir keinen Mucks von uns gegeben" "Aber getrampelt seid ihr wie eine Herde Kühe", kam es respektlos zurück. Vom Stamm der Wölfe kam ein dunkles und bedrohliches Knurren, dass Takeru aber nicht im mindesten zu interessieren schien. Ashitaka stellte sich geschwind zwischen ihn und die Wölfe. Es war nicht so, dass er den Jungen schon so lieb gewonnen hatte, dass er ihn retten wollte, nein - Takeru interessierte ihn einfach zu sehr. Er schien über unglaublich scharfe Sinne zu verfügen. Das war doch nicht normal für einen 10 jährigen Jungen .... Plötzlich ertönte ein knurren, dass jedoch nicht von den Wölfen, sondern von Takerus Magen kam. Entschuldigend blickte er von San zu Ashitaka "Ich hab schon eine Weile nichts mehr gegessen" San bedachte den Jungen noch mit einem letzten misstrauischen Blick. Dann lächelte sie. Da konnte Takeru noch so scharfe Sinne haben, er blieb ein kleiner Junge. Und je länger sie über ihn nachdachte, desto sympathischer wurde er ihr. Er hatte zwar eine etwas große Klappe, dennoch schien er nicht so ein dummer Mensch zu sein, wie diese Hohlköpfe, die in der Eisenhütte lebten. "Wir haben heute auch noch nichts gegessen" sagte sie und deutete auf sich und ihre Wölfe "Wenn du willst, kannst du uns begleiten" Takeru schien sich über dieses Angebot sehr zu freuen. Bevor er jedoch antworten konnte lachte Ashitaka und stieß einen lauten Pfiff aus. "Heute müsst ihr nicht auf die Jagd. Jakul und ich haben ein kleines Essen vorbereitet." In diesem Moment kam Jakul mit mehreren Säcken auf dem Rücken angetrabt. San begann sogleich die Säcke zu öffnen und fand darin Reis, getrocknetes Fleisch und Gemüse. Sie lächelte Ashitaka dankbar an. Zwar mochte sie die Menschen aus der Eisenhütte nicht, trotzdem schmeckte das Essen von dort und sie freute sich jedes Mal, wenn Ashitaka ihr etwas mitbrachte. Als dieser Sans Lächeln erwiderte, bemerkte er plötzlich, dass Takeru mit überraschtem Gesichtsaudruck immer wieder zwischen ihm und Yakul hin und her blickte. Bevor Ashitaka ihn fragen konnte, was denn los sei, sagte er mit einer Stimme, in der Ehrfurcht mitschwang, zu ihm: "Du bist ein Imichi" "Woher weißt du das ?" war alles, was Ashitaka im ersten Moment herausbrachte. Schon lange hatte ihn niemand mehr Imichi genannt. Entweder dachten die Menschen, dieses Volk sei längst ausgestorben, oder aber sie erinnerten sich nicht einmal mehr daran. "Mein Lehrer hat mir die Tiere beschrieben, auf denen die Imichi reiten", Takeru deutete auf Jakul. "Dein Lehrer! Das bedeutet doch, dass du unterrichtet wurdest. Dann bist du wohl der Sohn eines Fürsten ?", vermutete Ashitaka nun. Wieder war es so, als überzöge ein Schatten Takerus Gesicht. "Das tut nichts zur Sache" kam als leise Antwort. Ashitaka musterte den Jungen interessiert. Er wurde ihm immer unheimlicher. Er schien nicht nur über ausgezeichnete Sinne, sondern auch über eine gute Bildung zu verfügen. Seinem Verhalten nach zu urteilen, hatte er zudem eine schlimme Vergangenheit hinter sich. Und vielleicht barg er ja noch mehr Geheimnisse ?! Dass Ashitaka mit dieser Vermutung Recht hatte sollte er erst viel später erfahren ... ________________________________________________________________ würde mich über Kommentare sehr freuen ^^ Kapitel 4: Gefahr aus dem Osten ------------------------------- Tja, hier also nach mehr als einem halben Jahr die Fortsetzung. Ich bin gerade fuer ein Austauschjahr in Lettland und habe darum sehr wenig Zeit weiter zu schreiben. Dieses Kapitel ist in der Schule enstanden. Ich hoffe, dass ich in naechster Zeit weiter an der Geschichte arbeiten kann. Vielleicht werde ich auch noch einige Kaptel dazu schreiben, wenn ich wieder zurueck in deutschland bin (Juni 2006). Ich hoffe, euch gefaellt die Fortzetung ueber Kommis freue ich mich natuerlich immer  Viel Spass YamatoIshida/ Matt ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ashitaka ließ Jakul in einen ruhigen Trab fallen. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl der warmen Sonnenstrahlen im Gesicht und des sanften Windes, der ihm durchs Haar wehte. Der Imichi öffnete die Augen und betrachtete die Wiesen und den Wald um sich herum - alles sah so ruhig und friedlich aus. Dann besann er sich der Nachrichten, die er in der Eisenhütte erfahren hatte - beunruhigende Nachrichten. Der friedliche Schein trog, es näherte sich eine Gefahr aus dem Osten, die man nicht ignorieren durfte ... Ashitaka trieb Jakul zur Eile an. Er musste San und den Wölfen erzählen, was er erfahren hatte. Zwei Wochen waren seit Takerus Ankunft vergangen. Seitdem lebte er bei San und ihren Brüdern, und auch wenn diese immer noch nicht mehr über ihn erfahren hatten, als am ersten Tag, hatten sie den frechen Jungen schnell lieb gewonnen. Takeru lernte viel vom Stamm der Wölfe und nach und nach begann er ihnen zu vertrauen und sich in ihrer Gegenwart sehr wohl zu fühlen. Ashitakas Einladung, ihn zur Eisenhütte zu begleiten hatte er jedoch abgelehnt; Takeru schien den gleichen Abstand zu diesen Menschen halten zu wollen, wie die Wolfsprinzessin. Der junge Imichi fand San und Takery bei einem kleinen See, nicht weit von der Wolfshöhle entfernt. Ashitaka hielt sich zunächst im Schatten der Bäume und beobachtete die beiden. Das Wolfsmädchen hatte ihrem Schüler beigebracht, Fische mit der Hand zu fangen. Ein großer Haufen Beute am Seeufer zeigte, dass dieser sich dabei sehr geschickt anstellte. Im Moment schienen alle Fische jedoch vergessen zu sein, da sich die beiden in einer fröhlichen Wasserschlacht befanden. Lautes Lachen der nassen Kämpfer erfüllte den Wald. Ashitaka musste lächeln, als das Treiben beobachtete. Wie glücklich Takeru aussah ! Kein bischen wie ein geheimnisvoller Krieger, sondern wie ein normaler Junge seiners Alters. Und San - sie hatte nichts mehr von einer wilden Kriegerprinzessin; etwas hatte sich auch in ihr verändert, ihr Blick war weicher geworden. Und für einen kurzen Augenblick fragte sich der Imichi, wie San wohl als Mutter aussehen würde, ein Baby im Arm ... "Ashitaka, Jakul !", Takerus Ruf unterbrach siene Gedanken. Er lächelte dem Jungen zu und betrachtete San, die aus dem Wasser kam, mit einem weichen Bick, den diese nicht deuten konnte. "Was schaust du denn so ?!" Das erste was Ashitala einfiel war ein: "Ich dachte nur, ihr hättet mich noch nicht bemerkt." Ein spöttischer Blick sowohl von San als auch von Takeru ließen ihn jedoch verstummen, und mal wieder fiel dem Imichi auf, wie ähnlich sich die Beiden doch in manchen Dingen waren. "Gibst du mir heute wieder Unterricht ?", fragte Takeru ihn mit leuchtenden Augen. Ashitaka lächelte. Er hatte schnell herausgefunden, dass der Junge die wichtigsten Grundlagen der Kampfkunst besaß und so hatte er begonnen ihm die Techniken der Imichi beizubringen. Und Takeru, der Ashitaka sehr bewunderte, konnte gar nicht genug von diesem alten Volk erfahren. Ashitaka wollte gerade zusagen, als ihm einfiel, weshalb er heute hergekommen war und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. "Heute ist keine Zeit - Ich habe beunruhigende Dinge in der Eisenhütte erfahren !" "Wieso ? Was ist passiert ?", San hatte ihren Freund schon lange nicht mehr so ernst gesehen. Ashitaka blickte in den Himmel, als ob ihm die dunkeln Wolken, die so plötzlich aufgezogen waren, erzählen, was die Zukunft brachte. "Es droht Gefahr aus dem Osten - Man sagt, dass sich Fürst Ikata mit seinen Truppen auf dem Weg hierher befindet." "Fürst Ikata", San konnte nichts mit diesem Namen anfangen. Da meldete sich plötzlich einer ihrer Brüder, der lautlos neben sie getreten war, zu Wort: "Auch wir haben gehört, welche Gefahr von ihm droht" "Woher denn ?", Ashitaka hatte gedacht, die Bewohner des Waldes seien an den Angelegenheiten der Menschen nicht interessiert. Die klugen Augen des Wolfes folgten einem Falken, der sich eben in die Lüfte schwang. "Nicht nur die Menschen haben ihre Boten, die von dem erzählen, was in der Welt vor sich geht." Dann richtete er seinen Blick fest auf Ashitaka "Fürst Ikata begann seinen Feldzug im Norden. Er scharrte seine Männer um sich und machte sich in einem brutalen Angriff, mit dem niemand gerechnet hatte alles Untertan. Dann zog er mit seinen Truppen weiter nach Osten. Es scheint, als ob seiner Kampfeswut auch dort niemand gewachsen zu sein scheint. Und wenn er auch im Osten gesiegt hat, wird ihn sein Weg wohl hierher führen." Den Worten des Wolfes folgte ein langes Schweigen aller. Dann begannen Ashitaka und San sich darüber zu unterhalten, was sie tun konnten um den Truppen einhalt zu gebieten. Sie mussten eine Armee bilden, alle Menschen zusammen trommeln ... Fürst Ikata war eine Gefahr für alle. Bald waren die beiden Wolfe, ihr Prinzessin und der Imichi in eine hitzige Diskussion verstrickt. Es schien als hätten sie Takeru vollkommen vergessen. Als er den Namen Ikata gehört hatte, war alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen. Er fühlte sich, als habe ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Er dachte, er hätte all dies hinter sich gelassen und nun ?! Er hatte Angst ... Ein plötzlicher Donnerschlag ließ alle aufschrecken. Takeru zuckte zusammen, in den Augen den Ausdruck der Angst eines gehetzten Tieres. Ein Gewitter war aufgezogen und nach wenigen Sekunden begann es auch zu regnen und dicke schwere Tropfen peitschten nieder. "Lasst uns zur Höhle gehen", meinte San. So zogen sie los , jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Kapitel 5: Schatten der Vergangenheit ------------------------------------- Tja, dann hier mal das neueste Kapitel meiner Geschichte. Es ist wie das vorherige größtenteils in der Schule entstanden. Mich kostet es nur immer viel Zeit, alles abzutippen, weil es auf der lettischen Tastatur kein ä, ü und so weiter gibt und gewisse Kombinationen auch nicht funktionieren ... so muss ich mir meine ä`s eben immer reinkopieren ;P Dieses Kapitel ist das bisher längste. Ich habe mir mit Takerus Geschichte Mühe gegeben und hoffe, dass es sich gelohnt hat. Viel Spaß beim Lesen  YamatoIshida/ Matt ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ San dachte im ersten Moment, das Gewitter, welches immer noch über ihnen tobte, sei der Grund gewesen, weshalb sie erwacht war. Sie kuschelte sich mit einem verschlafenen Seuftzen an Ashitaka, der beschlossen hatte, die Nacht in der Wolfshöhle zu verbringen. Im Schlaf hatte er die Arme um San geschlungen und sie konnte seinen warmen Atem über ihre Wange streichen fühlen. Die Wolfsprinzessin konnte sich keinen Ort vorstellen, an dem ihr wohler war, als in der Nähe des Imichis. Plötzlich hörte sie es ein zweites Mal, das Geräusch, das sie aus dem Schlaf hatte erwachen lassen. Es war ein leiser Angstschrei, der mehr wie das Fiepen eines verzweifelten Tieres klang und San wusste sofort, wer ihn ausgestoßen hatte - Takeru. "Ashitaka", sanft rüttelte sie an der Schulter ihres Freundes und dieser öffnete noch etwas verschlafen die Augen. Er blinzelte ein paar Mal um in der Dunkelheit der Höhle überhaupt etwas erkennen zu können. "Was ist denn ?" "Takeru, er ...", San wollte dem noch etwas hinzufügen, hatte es aber nicht mehr nötig, weil Takeru ein weiteres Mal diesen von Angst geplagten Schrei ausstieß. Der Junge schien einen Alptraum zu haben: Er wand sich im Schlaf und zitterte. San ließ sich neben ihm in die Knie und befühlte seine Stirn. Bei dieser Berührung zuckte Takeru zusammen und begann wie wild um sich zu schlagen. Ashitaka packte ihn so vorsichtig wie möglich an der Schulter und rüttelte ihn sanft. "Takeru, wach auf ! Keine Angst, wir sind doch bei dir !" Mit einem letzten gequälten Aufschrei riss Takeru die Augen auf, in denen Angst und Pein geschrieben standen. Im ersten Moment schien es, als würde er San und Ashitaka nicht erkennen. Er duckte sich wie ein Tier, das in der Falle saß, und zitterte vor Angst. Dann schlang San die Arme um Takeru und es schien, als würde der Bann brechen. Dankbar drückte sich der Junge an die Wolfsprinzessin, Tränen liefen über sein Gesicht. Zwei Worte wiederholte er immer und immer wieder: "Er kommt". Am Morgen des nächsten Tages zeigte sich der Wald in seiner ganzen Schönheit. Der Regen am vorherigen Tag hatte den Pflanzen gut getan und ein frischer angenehmer Geruch lag in der Luft. Ashitaka und San saßen vor der Wolfshöhle und unterhielten sich darüber, was in der Nacht passiert war. Es hatte unendlich lange gedauer, bis Takeru unter Sans sanften Worten in einen unruhigen Schlaf fiel, der erst gegen Morgen etwas ruhiger wurde. "Dass Takeru sich so aufgeregt hat, muss etwas mit den Nachrichten über Ikata zu tun haben. Der Junge hat irgendeine Verbindung zu dem Fürsten." San antwortete Ashitakas Vermutung mit einem stummen Nicken. Als der Imichi sah, dass seine Freundin nicht mehr sagen würde begann er fortzufahren: "Auf jeden Fall muss Takeru uns aber von seiner Vergangenheit erzählen. Nach dem, was letzte Nacht geschehen ist, kann er nicht einfach weiter schweigen.", und dann kam Ashitaka eine weitere Idee: "Und wer weiß, wenn er Ikata kennt kann er uns vielleicht helfen ihn aufzuhalten." "Vielleicht", murmelte San, die schon die ganze Zeit sehr schweigsam war. Sie machte sich unglaubliche Sorgen um ihren Freund. Dann blickte sie in den Himmel und sagte leise: "Was auch immer Takeru in seiner Vergangenheit erlebt hat - es muss schrecklich gewesen sein." Diesen Worten folgte ein langes Schweigen. Als Takeru erwachte hatte das Sonnenlicht schon seinen Weg in die Höhle gefunden. Trotzdem konnte er sich im ersten Moment nicht orientieren. Dann kam die Erinnerung an alles, was passiert war. Ikata kam und hatte in der Nacht den Alptraum verursacht, der ihn schon so oft gequält hatte. Dann erinnerte er sich an die gesichter von San und Ashitaka und an ihre beruhigenden Worte. Sie waren seine Freunde, vermutlich die einzigen Freunde, die er noch hatte. Takeru fand die Wolfsprinzessin und den Imichi in Schweigen versunken vor der Höhle sitzend. Beide blickten ihn an, doch bevor sie etwas sagen konnte, meinte er mit fester Stimme: "Danke, dass ihr heute Nacht bei mir ward. Ihr seid meine besten Freunde", ein trauriges Lächeln trat in Takerus Gesicht: "Vermutlich meine einzigen. Und darum will ich euch, auch wenn es mir schwer fällt, von meiner Vergangenheit erzählen." San und Ashitaka erwiderten nichts und so atmete Takeru noch einmal tief durch als wolle er Kraft sammeln und blickte dann nach Norden, denn dort hatte seine Geschichte begonnen ... Takeru wusste weder wer seine Eltern waren, noch wann oder wo er genau er geboren worden war. So war er als Baby für die meisten Menschen nichts weiter als ein Waisenkind, eine zusätzliche Last. Takeru hatte nur wenige Erinnerungen an seine frühe Kindheit, für ihn bestand sie aus vorbeifliegenden Gesichtern, alle mehr oder weniger unfreundlich, keines liebevoll. Als der Junge ungefähr 5 Jahre alt war landete er bei einem älteren, gutmütigen Schankwirt und seiner Frau, die ihr eigenes Kind verloren hatten. Sie nahmen Takeru auf, gaben ihm ein Dach über dem Kopf, Kleidung und Essen. Takeru war schon immer ein heller Kopf gewesen und übertraf alle Kinder seines Alters an Intelligenz. Und auch wenn er äußerlich recht schmächtig wirkte, hatte er sich in vielen Prügeleien mit Geschick, Schnelligkeit und Kraft als Sieger hervor getan. Die Schenke in der er lebte war eine der besten der Gegend. Pöbel oder gar Säufer wurden hier nicht zugelassen. Stattdessen trafen sich Männer der höheren Stände hier. Junge adelige Krieger, die von Reisen kamen, Bewohner der Fürstentümer, oft auch einfach Männer, die intelligente Unterhaltungen suchten. Takeru liebte es natürlich den Gesprächen zu lauschen. Und durch seine offene und fröhliche Art machte er sich bei allen Gästen sehr beliebt. Einmal machte er durch seine schnelle Auffassungsgabe einen jungen Lehrer vom Gut des Fürsten auf sich aufmerksam, der von dem intelligenten, wachen Jungen so beeindruckt war, dass er ihm Lesen und Schreiben beibrachte. Takeru war ein fleissiger Schüler und nahm alles neue begeistert ihn sich auf. Als Takeru ungefähr 2 Jahre in der Schenke gelebt hatte, sollte sich sein Leben rasant verändern. Der Fürst Hanada war zu Besuch und saß in ernste Gespräche vertieft mit dem Lehrmeister seines Sohnes - genau der Lehrer, der auch Takeru Lesen und Schreiben beigebracht hatte - an einem der Tische. Der Schankwirt hatte Takeru befohlen, sich vom Fürsten fern zu halten; schon einige Male hatte der Junge Gäste durch einen seiner, durchaus intelligenten, aber dafür sehr respektlosen und frechen Sprüchen in Verlegenheit gebracht und er wollte nicht das Risiko eingehen, Hanada zu verärgern. Nach einiger Zeit wurde Takeru jedoch von dem jungen Lehrer Kudato an den Tisch gerufen. Nachdem Takeru mit Hanada bekannt gemacht worden war, begann dieser Fragen an den Jungen zu stellen. Er prüfte nicht nur Takerus Wissen, sondern erkundigte sich auch nach seiner Vergangenheit und seinen Zielen für die Zukunft. Nach 20 Minuten lehnte sich Hanada zufrieden vor sich hinsinnend zurück. Kudato hatte nicht übertrieben, als er von diesem Jungen schwärmte. Ein hochintelligentes aufgewecktes Bürschen, noch dazu im gleichen Alter wie sein Sohn. Ja, er hatte sich entschieden - er würde Takeru mit an den Hof nehmen. Er würde seinem Sohn Ansporn und guter Freund sein und wenn man ihn förderte konnte er ohne Probleme später den Posten eines Kriegsherren oder Beraters einnehmen. Er nickte Kudato anerkennend zu. Mit diesem Jungen hatte er einen guten Griff getan. Takeru wusste natürlich noch nicht, was vor sich ging. Er war nur aufgeregt, weil er das erste Mal mit einem Fürsten sprach und stolz, dass dieser ihm soviel Aufmerksamkeit schenkte. Nachdem sich Hanada und Kudato in Ruhe mit dem Schankwirt unterhalten hatten, erklärte man auch Takeru, wie seine Zukunft aussehen sollte. Noch heute sollte er zum Fürstenhof reisen, um von nun an dort zu leben und für den Sohn des Fürsten Ichiro Freund und Gefährte zu sein. Takeru reagierte, wie jeder Junge seines Alters es tun würde: Er war begeistert und konnte es kaum noch abwarten, zum Hof des Fürsten zu ziehen. Trotzdem bat er Hanada um einige Stunden Zeit, um sich von seinen Freunden zu verabschieden. Dann kam jedoch der Moment, in dem er auch zum Schankwirt und dessen Frau "Lebewohl" sagen musste und auch wenn er sich auf alles Neue freute, fiel ihm dies sehr schwer, weil diese Menschen ihn immer wie ihren eigenen Sohn behalndelt hatten. Und so umarmte Takeru beide noch einmal, versprach sie nicht zu vergesse und schwang sich dann, die wenigen Habseligkeiten, die er besaß auf den Rücken gebunden, stolz hinter einem der Krieger des Fürsten in den Sattel, bereit ein ganz neues Leben zu beginnen. Takeru und Ichiro, der Sohn des Fürsten, verstanden sich auf Anhieb. Sie wurden zusammen unterrichtet und lernten die Grundzüge von Strategie und Kampfkunst. Jede freie Minute steckten sie die Köpfe zusammen, malten sich Geschichten von stolzen Kämpfen aus oder heckten Streiche aus. Ichiro, war er bisher ab und an recht faul gewesen, wurde von Takeru angespornt und schätzte den Freund, der ihm immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Und für Takeru erfüllten sich alle seine Träume. Er wurde nicht nur in Lesen, Schreiben, Literatur und vielem anderen unterrichtet sonder erhielt auch die Ausbildung zum Samurai. Er hatte sogar ein eigenes Schwert, das er wie seinen Augapfel hütete. So verlebten die Freunde glückliche Tage. All dies sollte jedoch einen Monat nach Ichiros 10. Geburtstag zu Ende sein. Ein angstvoller Ruf ging durch die Stadt: "Er kommt ! Itaka kommt !" Auch diejenigen, die gestern noch über die angebliche Armee, die Ikata zusammenstellte, gelacht hatten, zitterten beim Anblick der Truppen, die am Horizont auftauchten. Hanada, den dieser Ruf schon vor einigen Stunden erreicht hatte, hatte seine Armee zusammengetrommelt und sie vor der Stadt Aufstellung nehmen lassen, ob sie den nahenden Truppen gewachsen waren vermochte jedoch keiner zu sagen. Nach dem ersten Angriff Ikatas war jedoch jedem klar, dass die Stadt nicht zu halten war. Hanadas Armee war so gut wie geschlagen, er selbst dem Schwerthieb eines Gegners zum Opfer gefallen. Es breitete sich eine Panik aus, und nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch die Überbleibsel der Armee, die aufgestellt worden war sie zu beschützen, begannen zu fliehen. Ichiro und Takeru erlebten all dies durch einen Schleier. Beide hatten sich die Schwerter auf den Rücken gebunden und gehofft, sich in der Schlacht beheupten zu können, doch nun ... Da war kein Stolz mehr, keine Helden, die ehrenvoll starben. Da war nur Tod, Leid ... und Angst. Kudato packte die Jungen an den Schultern und zog sie mit sich: "Wir müssen fliehen!" Hanada hatte ihm die Verantwortung für seinen Sohn übertragen. Er musste ihn retten, zu einem anderen Fürsten bringen. Und er musste alle warnen, vor dieser Gefahr. Auf der Straße boten sich ihnen schreckliche Anblicke. Ikatas Samurai kannten keine Gnade. Sie hatten den Auftrag, jeden zu töten - ohne Ausnahme. So lagen nicht nur tote und sterbende Männer am Boden sondern auch Kinder ... Takeru wünschte sich aus diesem Alptraum aufzuwachen. Kudato zog die Jungen unerbittlich weiter. Er kannte jede Gasse dieser Stadt und wenn sie schnell waren, konnten sie es schaffen. Und so rannte er weiter, keine Rücksicht nehmend auf Leichen und Sterbende, die er über die er trampelte. Für Takeru und Ichiro waren dies die schrecklichsten Augenblicke ihres Lebens. Takeru begann sich zu fragen, wieso Menschen so etwas taten. Es war so falsch ... es war so dumm. Und plötzlich ekelte er sich vor den Menschen und er spürte eine uralte Kraft in sich, eine Wahrheit, älter als die Menscheit. Und diese verursachte eine unendliche Wut in ihm ... Plötzlich baute sich ein Soldat vor ihnen auf, ihr Glück zu Ende, 5 Meter von Rand der Stadt entfernt. "Lauft !", rief Kudato Takeru zu und stürtzte sich mit einem Schrei auf den Soldaten. Takeru verstand sofort, dass er sich für Ichiro opferte und ihnen zur Flucht verhelfen wollte, und so zog er seinen Freund weiter. Doch Kudato war kein Kämpfer und so mussten die Jungen mitansehen, wie ihr Lehrer von einem Schwert durchbohrt wurde und leblos zu Boden sank. Doch die wenigen Sekunden, die der Samurai abgelenkt war, reichten den beiden, um an ihm vorbei zu stürtzen und die Stadt zu verlassen. Als Takeru an den Tod seines Lehrers dachte, traten ihm Tränen in die Augen. Doch er durfte nicht weinen ! Nun war er für Ichiro verantwortlich, sie mussten weiter rennen und durften nicht stehen bleiben. Und Tränen konnten ihm die Sicht verschleiern und das konnte ihn das Leben kosten. Plötzlich strauchelte Ichiro und stürtzte hart. Takeru war sofort neben seinem Freund und zerrte ihn in die Höhe, doch es war zu spät ! Ein Samurai hatte sie eingeholt, ein Hüne, wohl doppelt so groß wie Takeru. Die Hände, in denen der Krieger ein Schwert hielt, glichen vielmehr Pranken, sein Gesicht war grob und hart und in seinen Augen stand ein irrer Ausdruck - Takeru würde diese Augen nie wieder vergessen. Und dann traf ihn plötzlich die Erkenntis: Der Samurai würde sie umbringen. Auch Ichiro schien dies begriffen zu haben, denn er kauerte sich angstvoll zitternd hinter seinem Freund zusammen. Doch Takeru beschloss, nicht kampflos aufzugeben und so zog er sein Schwert und stellte sich dem Samurai entgegen. Ein 10-jähriger Junge, der einem Hünen gegenüber steht - ein Kampf, David gegen Goliath, nur dass Takeru der göttliche Beistand fehlte. Der erste Schwerthieb, den der Krieger führte, hätte Takeru wohl den Kopf von den Schultern trennen sollen, irgendwie schaffte er es jedoch, den Schlag abzublocken. Dabei wurde er aber 3 Meter zur Seite geschleudert, er stolperte, fing sich wieder und fand einen sicheren Stand. Der Hüne grunzte überrascht und setzte zum nächsten Hieb an. Takeru wurde das Schwert aus der Hand geprellt, es flog meterweit davon. Der Krieger grinste und wollte den letzten tödlichen Hieb ansetzen, doch Takerus Reaktionen waren schnell - er schaffte es auszuweichen, stolperte jedoch über eine Wurzel und stürzte sich überschlagend einen steilen Abhang hinunter. Alles um Takeru drehte sich, dann schlug sein Kopf plötzlich an etwas hartes und er fühlte, wie ihm Blut übers Gesicht lief. Verzweifelt versuchte er gegen die nahende Ohnmacht anzukämpfen, musste sich jedoch geschlagen geben. Das letzte, was er wahr nahm, waren ein Schrei und etwas weiches, warmes, das auf ihn fiel - dann wurde alles um ihn herum schwarz. Takerus Erwachen war kein langsames wieder-zu-sich-kommen. Mit einem Schlag riss er die Augen auf und sofort waren ihm alle Geschehenisse wieder gegenwärtig. Nun erkannte er auch, was dieses "etwas" war, das auf ihn gefallen war: Ichiro. Oder vielmehr dessen Leiche. Der Krieger hatte ihm die Kehle durchgeschnitten und der Kopf Takerus Freundes wurde nur noch durch wenige Sehnen am Körper gehalten und hing nutzlos zu Boden. Ichiros Augen waren starr aufgerissen, als suchten sie den Sinn hinter all diesem Leid. Nun wurde Takeru klar, wieso er noch am Leben war: als Ichiros Leiche auf ihn fiel, hatte der Krieger auch ihn für tot gehalten. Takeru schloss Ichiros Augen und sagte mit einem bitteren Lächeln: "Dabei hätte es umgekehrt sein sollen ! Ich hätte dir das Leben retten sollen, Ichiro !" Tränen traten in seine Augen, doch zum Weinen war keine Zeit ! Er musste von hier weg, vielleicht kamen die Samurai zurück ! Er musste fliehen ! Doch plötzlich bahnte sich eine hämische Stimme in seine Gedanken: "Was machte es überhaupt noch für einen Sinn wegzulaufen ?! Er hatte alles verloren - seine Heimat, seinen Lehrer und seinen besten Freund. Bevor er sich nun von den Krieger jagen ließ, konnte er sich genau so gut stellen und um einen schnellen schmerzlosen Tod bitten ... Dann meldete sich jedoch sein Lebenswille zu Wort. Aufgeben, das wäre ja noch schöner, er wollte weiter leben und frmde Welten erkunden, genau so, wie er es sich mit Ichiro vorgenommen hatte. Takeru erhob sich und warf einen letzten langen Blick auf seinen Freund und verabschiedete sich so von ihm. Gerade als er sich abwenden wollte, sah er einige Meter entfernt von sich etwas im Gras schimmern: Sein Schwert ! Er hob es auf und hielt es gedankenverloren in den Händen. An diesem Schwert klebte noch kein Blut, es schien so rein ... und doch war es eine Waffe, gedacht zu töten. Unschlüssig blickte er auf dieses letzte Überbleibsel aus seiner Vergangenheit. Dann schob er das Schwert jedoch mit einer sicheren Bewegung in die Schwertscheide auf seinem Rücken. Takerus Blick schweifte ein letztes Mal zu der Stadt, in der er die letzten drei Jahre gelebt hatte, dann begann er festen Schrittes seine Reise ohne Ziel, nicht die leiseste Ahnung habend, wohin das Schicksal ihn treiben würde ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)