Two Souls Destiny von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 31: 27. Ich merke, wie sehr ich Dich brauche ---------------------------------------------------- Hey zusammen :) Hui... in diesem Kap ist dicke Luft angesagt, aber ich will ja nicht zu viel verraten. Ist euch auch schon aufgefallen, dass Mamori ne ganz schöne Zicke sein kann? >.< Jetzt aber viel Spaß beim Kapi.... ------------------------------------------------------------------ Ich merke, wie sehr ich dich brauche Am Donnerstag gegen sechzehn Uhr waren die Proben für Mamoris Vortanzen in vollem Gange. Mamori Probte nun schon zum x-ten Mal einen Ablauf von Schritten, der ihm einfach nicht gelingen wollte. Tenno-sensei war dem Verzweifeln nahe. Es war ja nicht so, dass Mamori es nicht drauf hatte. Er war einfach unkonzentriert. Das lag wiederum vielleicht auch daran, das etwa fünfzig Augenpaare auf ihm ruhten, denn neben der normalen Tanzgruppe waren auch etliche Mädchen da, um sich das Training anzusehen und dies lag nicht zuletzt auch an Ravan, der traumhaft auf dem Piano spielte. Die Mädchen waren hin und weg von diesem süßen Duo. Manchmal bekam Mamori bei einer etwas dynamischeren Drehung sogar Szenenapplaus. Das machte die Konzentration jedoch auch nicht gerade besser. Selbst Ravan war schon leicht angefressen. Auf seiner Highschool in Tampa wurde er auch ständig von solchen Weibern belagert und er dachte, dass diese Zeiten längst vorbei waren. Er sah aber auch einfach zu gut aus, wie er so hingebungsvoll spielte und in seiner eigenen Welt zu sein schien. Mamori war aber nicht minder interessant. Sein verschwitzter Körper zog sein Muskelshirt quasi an seine schweißnasse Haut und die Bewegungen der einzelnen Muskelpartien hoben sich gut sichtbar darunter ab. Sein Haar klebte nass in Stirn und Nacken und sein hastiges Atmen erfüllte den Saal zwischen den Pianopausen. Die schmachtenden Blicke der Mädchen waren spürbar auf der Haut und dazu kamen noch die prüfenden Blicke von Tenno-sensei. Mamori war im Kopf völlig blockiert und wieder verpatzte er die Schrittfolge. „Verdammter Dreck!“, schimpfte der Junge und stützte sich mit den Händen auf die Knie. Ravan brach das Spiel ab, mit einem fragenden Blick zu Mamori, dessen Oberkörper sich vom Atmen kräftig hob und senkte. Der große Spiegel vor Mamori gab Ravans Bild hinter ihm wieder. „Tut mir leid“, meinte Mamori nur knapp und blickte Ravan durch den Spiegel direkt in die Augen. Dieser schloss nur die Augen und nickte kurz zustimmend, währen Mamori sich wieder aufrichtete. Tenno-sensei ging an der Ballettstange, welche sich an der linken Wand befand, auf und ab. „Ich verstehe dein Problem nicht, Mamori-san“, bemerkte sie und ihre Stimme klang gereizt. „Normalerweise lernst du so ne Kombi in einer halben Stunde. Wir hängen jetzt aber schon fast zwei Stunden daran. Sag mir, warum.“ „Ich weiß es nicht Sensei“, entgegnete Mamori und er klang wütend. Was sollte er denn sagen? Es klappte einfach nicht und auf Verbesserungsvorschläge konnte er jetzt auch gut verzichten. Tenno-sensei gab Ravan ein Zeichen: „Bitte noch einmal Ravan-kun.“ Sie überwand die Schritte zu Mamori und stellte sich vor ihn. „Ich zeig es dir noch mal“, erklärte sie, „und danach machen wir es noch mal zusammen, okey? Also los.“ Ravan spielte auf und bei Tenno-sensei sah die Kombination kinderleicht aus. Doch als sie mit Mamori zusammentanzte, verpatzte dieser wieder. Ravan brach das Spiel ab. „Zu langsam“, sagte er plötzlich und zog damit alle Blick auf sich. „Was soll das heißen?“, fragte Mamori gereizt. „Du bist bei der zweiten Drehung zu langsam. Einen halben Schritt vielleicht. Ich hab diese Kombi jetzt schon dutzende Male gesehen, da fällt einem so etwas auf. Tenno-san ist bei der zweiten Drehung einen Tick schneller als du, kommt damit also auch mit der Musik besser klar. Du bist zu langsam, verpasst die richtigen Takte und verhaspelst dich dadurch“, erklärte Ravan sachlich. Tenno-sensei war erstaunt Ravan hatte Recht, doch Mamori schien wenig begeistert. Ihm platzte nun endgültig der Kragen und er warf Ravan einen verächtlichen Blick zu. „Na toll“, motzte er den Älteren an. „Ist ja schön, dass du so gut bescheid weißt. Am besten, du stellst dich selber hier hin!“ Ravan erschrak zwar etwas, ließ sich aber nicht provozieren und hob beschwichtigend die Hände. „Hey… ich sag nur, was mir auffällt“, meinte er ruhig. „Ich muss mein Spiel auch anpassen. Ich kann bei der zweiten Drehung etwas langsamer Spielen, dann passt es sicher.“ Mamori wusste nicht, was er sagen sollte. Das war doch jetzt nicht wahr, oder? Tenno-sensei war begeistert. „Das probieren wir“, sagte sie entspannter und gab Ravan das Zeichen, zum erneuten anspielen, doch dieser fing nicht an. Er wusste, dass es im Moment nichts brachte, denn er merkte, wie Mamori innerlich brodelte. „Ta…“, setzte Ravan an, doch Mamori unterbrach ihn sofort. „Ach halt doch die Klappe!“, fauchte der Jüngere ihn an. „Vielleicht lass ich mir von dir noch erzählen, wie ich zu tanzen habe.“ Ravan blickte Mamori mit ruhigen Augen an. Dagegen reden brachte jetzt sowieso nichts. Tenno-sensei jedoch, hatte nicht vor, Mamoris ungerechtfertigtes Verhalten zu dulden. „Jetzt hör mal zu, Mamori-san“, wandte sie sich streng an ihren Schützling. „Wir sind alle angespannt, aber aufeinander loszugehen bringt gar nichts. Ravan-kun hat Recht, und das weißt du auch. Das Vortanzen ist in zwei Tagen. Noch können wir also kleine Veränderungen vornehmen. Sonst ist es zu spät. Also sag mir jetzt, was dein Problem ist.“ „Ich hab ein Problem damit, dass mir jeder sagt, was meine Fehler sind und das alle so tun, als könnten sie es besser als ich“, machte Mamori nun auf ehrliche Weise seinem Ärger Luft. „Okey… aber Fehleranalysen gehören nun mal dazu“, erklärte Tenno-sensei schon ruhiger. „Ich glaube allerdings, dass dein Problem mehr du selbst bist. Du bist sauer, weil du es nicht hinbekommst. Wer weiß… vielleicht ist es dir ja sogar peinlich, weil dir sonst beim Tanzen niemand etwas vormacht.“ Mamori zuckte zusammen, denn das war genau der Punkt. Es war Mamori schlichtweg unangenehm, dass so viele Leute sahen, wie er an einer Aufgabe scheiterte. Tenno-sensei ging auf Mamori zu und legte dem Jungen beide Hände auf die Schultern. Versöhnlich lächelte sie ihn an. „Das ist doch okey“, sagte sie liebevoll. „Niemand ist perfekt. Glaub mir, auch du würdest diese Kombi packen, wie sie jetzt ist, aber dazu fehlt uns einfach die Zeit. Wenn du so unfähig wärst, wie du im Moment glaubst zu sein, hätte Mizuno-kun dich wohl kaum ausgewählt, oder?“ Mamori nickte leicht. „Na siehst du“, ergänzte Tenno-seinsei aufmunternd. „Du bist der beste Schüler, den ich je hatte und bei deinen Choreographien, die du dir manchmal ausdenkst, bekomm selbst ich den Mund nicht mehr zu. So hat jeder seine Stärken.“ Diese Worte waren wie Balsam für Mamoris Seele und so langsam verflog auch sein Ärger. „Machen wir es also so, wie Ravan-kun es gesagt hat“, erklärte Tenno-sensei und ging wieder an die Seite. „Mal sehen, ob es klappt. Ravan-kun? Bitte noch einmal.“ Mamori hörte genau auf die Klänge und den Takt des Pianos. Die ersten beiden Male war es ungewohnt, die vertraute Passage etwas langsamer zu hören, aber beim dritten Versuch klappte die Drehung geradezu perfekt. Alle atmeten tief durch. Die abfallende Anspannung war zu spüren und einige Mädchen kreischten vor Begeisterung und Erleichterung kurz auf. Mamori stand für einen Moment ganz still. Doch dann drehte er sich langsam zu Ravan, der das Lächeln, was Mamori ihm entgegenbrachte, erwiderte. „Gott sei Dank“, schnaufte Mamori atemlos. Er musste sich unbedingt bei Ravan bedanken… und entschuldigen. Am nächsten Abend gegen dreiundzwanzig Uhr dreißig im Appartement. Mamori hatte sich schon bettfertig gemacht und Ravan kam gerade aus der Dusche. Er hatte sich nur ein Handtuch um die Hüften gewickelt und stand nun vor dem großen Kleiderschrank. Mamori saß aufrecht im Bett und betrachtete Ravan interessiert, als dessen Handtuch in diesem Moment von seinen Hüften rutschte und den Blick auf seine nackte Rückenansicht freigab. Mamori lief prompt rot an und senkte seinen Blick, doch einmal luschern musste er doch. Aus dieser Perspektive konnte er Ravan eigentlich noch nie begutachten. Das breite Kreuz des Älteren führte wie ein V zu seiner schmalen Tailie, unter der sich der wohlgeformte und, wie Mamori fand, knackige Hintern befand. Ravans gut trainierten Beine traten die Erde fest und sicher und dieser ganze gut gebaute Körper wurde überzogen, von einer dunklen, samtigen Haut, die im Licht der Zimmerbeleuchtung glänzte. Mamori ertappte sich dabei, wie er Ravan geradezu anschmachtete. Aber war das angesichts dieses athletischen Körpers ein Wunder? Plötzlich drehte sich Ravan grinsend um und hielt sich zwei eng anliegende Pants vor die Hüften. Mamori blickte ihn irritiert an. „Was hast du denn jetzt?“, war seine einzige Frage. „Na los“, bat Ravan, „such eine aus. Rot, oder Schwarz?“ Mamori legte sich ins Kissen zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Was soll denn der Quatsch?“, fragte er genervt. „Ist mir doch egal.“ Ravan blickte ihn mit schräg gelegtem Kopf an. „Warum bist du denn so gereizt?“, wollte er mürrisch wissen. „Wo wir schon mal abends zusammen ins Bett gehen können, will ich dir doch auch gefallen.“ Diese Erkenntnis verschlug Mamori allerdings die Sprache. „Wie… Wie meinst du denn das?“, fragte er verblüfft. Ravan hingegen grinste nur. Er ließ die rote Pants fallen und streifte sich die schwarze über die Hüften. Mamori drehte sich blitzartig zur Seite und zog die Decke bis an das Kinn. -Was hat er bloß?-, fragte sich Ravan und krabbelte ebenfalls ins Bett. –Ist es ihm etwa peinlich, mich so nackt zu sehen? Er ist ja so niedlich.- Ravan schmunzelte. ER drehte sich auf die Seite zu Mamori und zog ihm das Bettdeck langsam vom Gesicht, was ihm einen unsicher blickenden Mamori offenbarte. „Was hast du denn, Ta-kun?“, fragte Ravan neugierig. „Warum verkriechst du dich denn?“ „Ich verkrieche mich gar nicht“, kam es von Mamori kleinlaut, aber maulend zurück. „Sieht für mich aber ganz danach aus“, beharrte Ravan auf seinem Standpunkt. „Wenn du meinst…“, Mamori drehte sich auf den Rücken und atmete tief durch. Er hörte sich besorgt an. Daraufhin stupste Ravan Mamori mit dem Zeigefinger auf die Nase, welche der Jüngere sofort kraus zog. „Was denkst du gerade?“, wollte Ravan wissen. „Nichts besonderes“, entgegnete Mamori bereitwillig. „Ich bin nur etwas nervös wegen Morgen. Um zehn ist das Vortanzen. Ich muss immer die Choreographie durchgehen… es ist wie ein Zwang.“ „Mach dich nicht verrückt. Wir sind gut vorbereitet.“ „Das weiß ich doch.“ Mamori drehte seinen Kopf zu Ravan, dessen Konturen nur in der Dunkelheit zu erkennen waren. Dennoch hatte Mamori das Gefühl, er könne Ravans stechenden blauen Augen leuchten sehen. „Ich wollte mich noch entschuldigen“, sagte Mamori plötzlich unvermittelt. Ravan verstand nicht. „Wofür?“ „Dafür, dass ich gestern beim Training so ein Arschloch war. Ich war total überheblich und hab dich angemacht. Das tut mir ehrlich leid.“ Ravan war gerührt. „Ach Ta-kun…“, flüsterte er liebevoll und schlang seine Arme und den schlanken Körper seines Geliebten. „Ich hab dir das doch nicht übel genommen. Du warst einfach gestresst. Lass uns nicht mehr darüber reden, okey?“ Mamori stimmte dem durch ein leichtes Nicken zu und kuschelte sich gegen Ravans Brust. „Danke“, flüsterte der Junge zufrieden. „Gute Nacht.“ Ravan jedoch drückte ihn etwas von sich weg. „Hey“, protestierte er, „und wo bleibt mein Gutenachtkuss? Ohne lass ich dich auf keinen Fall einschlafen.“ Mamori lachte kurz leise auf. „Wie konnte ich das nur vergessen?“, hauchte er, während seine Lippen die Dunkelheit durchstreiften und sich sanft auf die Ravans betteten. Zärtliche Liebkosungen erforschten den jeweils anderen, doch schon einige Momente später lösten sie sich voneinander. Mamori hätte gern noch weiter gemacht, doch Ravan drängte ihn zum Schlafen. „Schluzss jetzt, Ta-kun“, mahnte er liebevoll. Wir müssen morgen früh raus.“ „Na gut“, Mamori hörte sich wenig begeistert an. Er kuschelte sich wieder an Ravan und dieser zog den Jungen eng zu sich. Diese Nähe machte Mamori einmal mehr bewusst, wie sehr er Ravan brauchte und wie sehr er die wenige Zeit mit ihm genoss. „Ich liebe dich“, waren die letzten Worte, die Ravans Mund in dieser Nacht verließen, ehe sein gleichmäßiger Atem den Raum erfüllte. „Ich dich auch…“ To be continued... -------------------------------- Das war es auch schon wieder. Im nächsten Kap wird sich zeigen, ob Mamori es schafft. Noch ist nicht aller Tage Abend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)