Vulnerable von Stoechbiene (ZorroXRobin) ================================================================================ Kapitel 23: Nachtwanderung -------------------------- 23. Robin Nachtwanderung Ich freue mich sehr darüber, daß Kaya endlich in Arbana angekommen ist, nicht zuletzt wegen Lysop. Sie und ich haben uns von Anfang an gut verstanden, seit dem ersten Treffen auf Drumm, Chopper's Heimat. Kaya hat ihr Medizinstudium vor drei Jahren abgeschlossen und ist dann nach Drumm gezogen, um dort ein Krankenhaus zu eröffnen. Die alte Doc Kuleah war anfänglich überhaupt nicht davon begeistert gewesen, aber irgendwann sah sie dann doch ein, daß die junge Ärztin recht hatte. Erstaunlich wenn man bedenkt, wie eigensinnig diese Hexe sein kann. Kaya ist dagegen einfach nur liebenswert, hilfsbereit und nett. Logisch eigentlich, daß eine so fürsorgliche Person Kinderärztin geworden ist. Lysop kann sich wirklich glücklich schätzen, daß er eine so liebe Freundin gefunden hat, aber das hat er auch verdient, schließlich ist er selbst ebenfalls unheimlich zuvorkommend und ein guter Freund, so wie die anderen Jungs unserer Bande auch. Aber es sind eben Jungs und wie alle Vertreter der männlichen Spezies verstehen sie uns Frauen nicht immer, was umgekehrt ja genauso der Fall ist. Ein Gespräch unter Frauen ist und bleibt nun mal unersetzbar! Außerdem ist Kaya neben Sanji die Person, der ich alles über mein Problem mit Zorro erzählen kann, so wie sie mit mir über Lysop spricht. Der Gute ist nämlich auch nicht immer ganz einfach. Ich weiß schon jetzt, daß wir nachher, sobald diese Nachtwanderung vorbei ist, nur noch am reden sein werden, bis uns vor Müdigkeit die Augen zufallen. Und da wir uns eh das Zimmer teilen, können uns die Jungs damit auch nicht wieder aufziehen, so wie sie es sonst gerne tun. Aber im Moment befinden wir uns auf nächtlichem Streifzug durch den Wüstenabschnitt westlich von Arbana, klettern dabei in alten Tempelanlagen herum und sind ein bißchen albern. Ruffy und Sanji haben Vivi in ihre Mitte genommen und der arme Corsa kann nichts weiter tun, als den drei Ausreißern hinterher zu rennen. Das ist gar nicht so einfach in der Dunkelheit einer Neumondnacht, zumal nicht jeder von uns eine Lampe dabei hat. Aber dann wäre diese Kinderei auch vergebene Liebesmüh, würde diesem Spiel der nötige Reiz fehlen. Geschickt klettere ich über einen kleineren Mauervorsprung, um mir die dahintergelegene Ruine eines ehemaligen Herrenhauses etwas genauer ansehen zu können. Aber kaum habe ich mich ein paar Schritte weiter vorgewagt wird mir klar, daß es hier nichts zu sehen gibt, ist es dafür viel zu dunkel. Mutig taste ich mich weiter vor, will ich einfach nur ein kleines bißchen hier herum stöbern, außerdem ist weit und breit kein Sanji in der Nähe, der Frauen in der Dunkelheit nur zu gerne mal an den Hintern faßt, um es dann Ruffy in die Schuhe zu schieben. Ein Grund mehr also für Corsa seiner Verlobten auf den Fersen zu bleiben. Inzwischen scheine ich in einem größeren Raum angekommen zu sein, dessen Wände den Klang meiner Schuhe auf dem leicht sandigen Steinboden wie ein kleines Echo zurückwerfen. Ich sollte bei Tageslicht auf jeden Fall noch einmal hierher kommen, denn soweit ich weiß war es in diesem Land früher üblich die Eingangshallen mit bunten Malereien zu verzieren. Vielleicht stehe ich mit meinen Füßen auch auf einem kleinen Mosaik aus bunten Steinen. Mist aber auch, daß es so verdammt dunkel ist, daß man nicht einmal die Hand vor Augen sieht, will ich hier doch nichts zerstören. Leise Schritte in der Nähe lassen mich aber schnell den Gedanken an meinen Fauxpas vergessen, gilt es doch herauszufinden, wer hier noch durch das Gemäuer schleicht. Auch wenn die Vermutung nahe liegt, daß es einer meiner Freunde ist oder jemand aus dem Palast, bin ich dennoch ein wenig angespannt. Ich hasse das, wenn ich eine Situation nicht vollständig überblicken kann. "Hallo?" rufe ich leise, gehe dabei aber automatisch ein paar Schritte rückwärts, um mir notfalls einen Fluchtweg offen zu halten. "Robin?" Erleichtert entspannen sich meine Schultern wieder, die ich wohl reflexartig hochgezogen habe. "Ja Zorro, ich bin hier." "Bist du wieder auf Entdeckungstour?" "Wenn du es so nennen willst." Keine Antwort. Nicht einmal seine Schritte sind mehr zu hören. Aber vermutlich ist er einfach wie ich in der Schwärze der Nacht völlig orientierungslos, schließlich ist dies bei ihm am Tag auch nicht wesentlich besser. "Hast du eine Lampe dabei?" frage ich unvermittelt ins Nichts, wobei ich ein wenig nervös beginne auf meiner Unterlippe herumzukauen. "Ja." "Dann mach bitte das Licht an." "Warum?" "Ich kann dich nicht sehen!" "Na und, ich dich auch nicht." "Beunruhigt dich das denn nicht?" "Nein." "Aber es ist stockfinster! Kein Fünkchen Licht ist an, so daß ich mich nicht mal selbst sehen kann." "Du weißt doch, wie du aussiehst. Vor was hast du also Angst?" "Darum geht es nicht!" "Sondern?" "Wir, ich meine du und ich...also es ist doch so, daß ich gar nicht weiß wo du steckst oder was du vorhast." "Was soll ich denn vorhaben? Außerdem weiß ich genau, wo du dich befindest." "Was? Ich weiß ja nicht einmal selbst wo ich bin. Warst du etwa schon mal in diesem Raum?" "Nein, er ist mir ebenso fremd wie dir. Aber deshalb kann ich doch trotzdem wissen, wo du steckst." "Woher...?" "Ich fühle es." "Du...fühlst wo ich bin?" "Ja. Ich kann dir auch annähernd beschreiben, wie dein Gesichtsausdruck im Moment aussieht. Es ist eine Mischung aus Unglaube und ein wenig Angst, aber du bist dennoch sehr neugierig, so wie du es immer bist, wenn eine Situation neu für dich ist. Du spielst mit den Fingern an deinen Haaren und kaust auf deiner Unterlippe herum. Du bist nervös, obwohl ich mir sicher bin, daß du dich schon an düsteren Orten aufgehalten hast, schließlich bist du eine anerkannte Archäologin." "Das ist etwas anderes." "Inwiefern?" "Da war...ich nie allein." "Fühlst du dich jetzt allein?" "Ja.... Ich weiß zwar, daß du hier irgendwo herumgeisterst, aber im Prinzip ist es wie immer. Du bist in meiner Nähe, aber nicht nah genug, zumindest nicht so, wie ich dich bräuchte. Ich hasse es, einsam zu sein." "Dann ändere es und komm her." "Zu dir?" "Wenn du willst?" "Aber du.... Was ist mit dir?" "Ich warte auf dich." "Wäre es nicht einfacher, wenn du zu mir kommen würdest? Du weißt ja im Gegensatz zu mir, wo ich mich befinde." "In zehn Schritten wäre ich spätestens bei dir, aber das wäre zu schnell für uns beide, findest du nicht? So wie ich mich kenne würde ich dich in der Eile fast über den Haufen rennen, nur um dann wieder die Panik zu bekommen, daß wir uns gegenseitig verletzen könnten. Deshalb fände ich es gut, wenn du zu mir kommen würdest, falls du das denn noch möchtest...." "Wartest du so lange?" "Ja...." Langsam schiebe ich meinen rechten Fuß vor, höre den Sand unter meinem Schuh knirschen. Blind wie ein Maulwurf fühle ich mich, aber leider besitze ich nicht dessen Tast- und Geruchssinn. "Sag bitte was, sonst finde ich dich nicht." "Was möchtest du denn hören?" Das weiß er doch genau! "Wohin ich gehen muß." "Du bist mir schon näher gekommen, aber du würdest an mir vorbeilaufen, wenn du die Richtung beibehältst." Ich drehe mich ein wenig nach links, stoße dabei gegen irgend etwas hartes aus Metall. Ein Scheppern erfüllt kurz darauf den Raum, daß ich ein wenig erschrocken zusammenzucke. "Du trägst nicht zufälligerweise eine alte Ritterrüstung oder so?" "Nein, da muß ich dich enttäuschen." Seine Stimme hört sich inzwischen schon etwas klarer an, nicht mehr so hallend, aber in greifbarer Nähe befindet er sich nicht. Behutsam taste ich mich weiter vor, bemühe mich jedes Geräusch wahrzunehmen, das von Zorro stammen könnte. Aber er wäre sicherlich nicht der verkannte beste Schwertkämpfer, wenn er ein Krachmacher wie Ruffy wäre. Langsam finde ich Gefallen an unserem Spiel, dem Reiz im Dunkeln nach ihm zu suchen. Aber was ist, wenn ich ihn gefunden habe? Wird das etwas an unserem Verhältnis zueinander ändern? "Warum zweifelst du?" Woher weiß er das? Ist es in Wirklichkeit taghell und ich bin nur zu blind es zu merken? Und weshalb flüstert er? Welch blöde Frage! Er spricht so leise weil er weiß, daß ich ihm schon so nah bin, daß es unnötig wäre laut zu sein. Etwas mehr rechts. Vielleicht ist es ja albern blind durch eine verlassene Ruine zu wandern, aber dennoch ist es aufregender als jede Schatzsuche. Ob er sich genauso freuen wird wenn ich ihn gefunden habe, wie ich es tun werde? Da! Weicher Stoff, vermutlich Seide, die zu seinem Hemd passen könnte. Mit beiden Händen streiche ich vorsichtig darüber, spüre harte Muskeln, unglaubliche Muskeln und...sein Herz! "Jetzt habe ich dich wohl gefunden, oder?" "Ja...." Auch ich kann seine Hände fühlen, streichen sie fast schon schüchtern meine nackten Arme hinauf zu meinen Schultern, hinterlassen eine Gänsehaut, daß es mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagt. Seine Finger gleiten weiter über die Träger meines Tops, spielen mit meinen Haaren, schieben sich darunter auf dem Weg zu meinem Hals. Auch ich taste mich vor, tue es ihm gleich, wohnt in mir doch die Hoffnung, daß er dieses süße Kennenlernen nicht sofort wieder unterbindet. Schüchternes Tasten, zaghaftes Befühlen des fremden Körpers im Schutz der Dunkelheit. Fremd und dennoch vertraut. Wie oft haben wir uns schon berührt, wenn auch nur am Arm oder an der Hand, mal mehr beim raufen mit den anderen, aber selten war es so intensiv. Seine Haut ist erstaunlich weich im Gesicht, nur in Richtung Kinn und Hals wird sie etwas rauher, kann ich kleine Bartstoppeln ertasten, die sich kaum spürbar durch die Haut schieben. Süß. Seine Fingerspitzen berühren zaghaft meine Lippen, lassen mich schüchtern lächeln, gibt es doch nichts schöneres als seine kleinen verstohlenen Berührungen, welche die Hoffnung in mir bewahren, daß wir vielleicht eines Tages offen zueinander stehen werden. Aber auch ich werde mutiger, suche seinen Schmollmund, der mich magisch anzieht. Brennend heißer Atem schlägt mir gegen die Fingerkuppen, als ich seine Lippen berühre, fühle wie zart sie sind, beinahe seidig. Erstaunlich wenn man bedenkt, wie hart die Muskeln seines Körpers trainiert sind, nahezu stählern und dennoch paßt es zu ihm. Seine Hände ziehen sich zurück, daß ich kurz erschrocken innehalte, möchte ich ihn doch nicht wieder durch meine Zudringlichkeit überfordern. Ein weiteres mal streicht er über meine Arme, diesmal zu meinen Händen, die ich schon zurückziehen will, nicht daß ich ihm zu forsch bin. Aber anders als erwartet schiebt er mich nicht von sich oder vergrößert die Distanz zwischen uns, sondern befühlt einfach nur meine Hände, die sich trotz der Hitze so kalt gegen seine eigenen anfühlen. Ich genieße sein Streicheln, diese schüchterne Art sich allmählich vorzutasten, meinen Körper näher kennenzulernen. Auch ich erkunde ihn weiter, male seine Gesichtszüge nach, ertaste sein linkes Ohr mit den drei goldenen Minischwertern, die kaum hörbar aneinander schlagen, nur ein leises Klingen verlauten lassen. Seine Hand legt sich auf meine, hält sie bei seinem Ohr, bis er den Kopf ein wenig zur Seite dreht. Sein Atem kitzelt meine Haut, läßt mich angenehm schaudern, berühren seine Lippen doch ganz sachte mein Handgelenk. Langsam, fast schon bedächtig wandern sie meinen Arm hinauf, während er mich näher an sich heranzieht. Kann es eine schönere Berührung geben? Wenn ja, dann kenne ich sie nicht. "Du hast eine leichte Gänsehaut," flüstert er, läßt dabei aber seine Lippen weiter nach oben wandern. "...möglich..." Meine Stimme zittert ein wenig, bin wie elektrisiert. Ganz nah sind wir uns inzwischen, kann fast schon mehr fühlen als seine Lippen auf meiner entblößten Schulter. Sein Parfum betört mich, raubt mir meinen Willen, so ich denn in Zorro's Nähe je einen besessen habe. In mir tobt die Neugier, will auch ich seinen Körper näher erforschen. Langsam strecke ich meine Finger nach ihm aus, suche seine Nähe in der Dunkelheit. Schon oft konnte ich seine stark ausgeprägten Muskelpartien bewundern, sie gelegentlich berühren, aber nie wirklich erkunden. Sein Körper gleicht dem heroischer Statuen aus vergangenen Tagen, fühlt sich doch jeder Muskel an, als wäre er von einem begnadeten Künstler in liebevoller Kleinstarbeit modelliert worden. Bilder unseres kleinen privaten Badeausflugs tauchen vor meinem geistigen Auge auf, seine starke Hand auf meinem erhitzten Körper, wie ich mich an ihn gepreßt habe, nicht nur weil ich Angst vor dem Ertrinken hatte. Erschrocken halt ich inne, verbiete mir sogar das Ausatmen, als ich seinen heißen Atem an meinem Ohr spüre. Ein angenehm prickelnder Schauer durchzieht meinen Körper, läßt mein Herz schneller schlagen. "Entschuldige, ich wollte dir nicht..." "Nein...nein, ich bin nur...ein bißchen kitzlig...." Automatisch drehe ich den Kopf beim Sprechen in Zorro's Richtung, irritiert es mich einfach zu sehr ihn zwar hören, aber nicht sehen zu können. Wieder kann ich seinen Atem spüren, diesmal auf meinen Lippen. Sehnsüchtig öffnet sich mein Mund einen winzigen Spalt, fühle wie Zorro's Lippen sich den meinen nähern. Unser Atem wächst zu einem kleinen Sturm, der die kaum noch existierende Distanz unserer Lippen erfüllt. Meine Augen schließen sich, warum auch immer, kann ich doch eh nichts sehen, nur erahnen.... Was will ich mehr als dieses berauschende Gefühl, hier in der absoluten Finsternis von seinen starken Armen gehalten zu werden, ihn ganz nah bei mir zu haben, in der freudigen Erwartung endlich von seinem süßen Schmollmund kosten zu dürfen. "Robin! Hallo! Bist du da drin?!" Ein Seufzen ist von meinem unsichtbaren nächtlichen Date zu hören, ehe er meint: "Bleib wie du bist, ich bin gleich wieder hier, muß nur kurz einen Mord begehen." "Nicht, wenn ich dir zuvorkomme." "Okay, teilen wir fifty-fifty." Und schon ist dieser Moment verliebter Zweisamkeit dahin, einfach futsch! Hätten die anderen nicht in irgendein Sandloch fallen können, ohne uns zu stören? Wenigstens so lange, bis.... Ja, bis was eigentlich? Einem wild-romantischen Kuß in der Dunkelheit? Und danach? Genügt ein Kuß in der Nacht, um eine feste Bindung zwischen zwei Menschen zu schaffen? Aber die wichtigste Frage von allen lautet trotzdem, weshalb ich diese Zweifel hege, wenn ich mir doch nichts sehnlicher wünsche, als mit ihm zusammen zu sein? "Vielleicht ein anderes mal," höre ich ihn sagen, wobei mir sein leicht enttäuschter Unterton in der Stimme nicht entgangen ist. "Ja...vielleicht." Ein leises Klicken, ehe der Schein seiner Taschenlampe die Mauern des zerfallenen Gebäudes erhellt. Ich blinzle kurz, sind meine Augen noch nicht an die Helligkeit gewöhnt. Aber endlich kann ich Zorro's Gesicht sehen, seine Gestalt, die ich vor wenigen Minuten ganz nah spüren konnte. "Laß uns gehen," meine ich nur und laufe geradewegs an ihm vorbei, um keine Peinlichkeit entstehen zu lassen. Am Schein der Lampe in seiner Hand erkenne ich, daß er mir folgt. Schweigend gehen wir zu den anderen, die offensichtlich schon auf uns warten. "Da seid ihr ja endlich! Wir wollen zurück zum Schloß, schließlich ist es bereits verdammt spät!" Ich nicke nur, ist es mir doch reichlich egal weshalb wir den Rückweg antreten und es Lysop damit so verdammt eilig hat. Er hat auch nicht das Problem, um einen kleinen zärtlichen Moment mit Kaya kämpfen zu müssen. Natürlich weiß ich, daß ich ihm damit im Moment unrecht tue, sieht er seine Freundin schließlich nur sehr selten, aber der Neid hat mich fest im Griff. Warum kann mich dieser vernagelte Schwertkämpfer nicht einfach in seine Arme nehmen und meine quälende Einsamkeit beenden? Warum nur? "So, jetzt plaudern wir mal ein bißchen aus dem Nähkästchen. Wie läuft Projekt Eisblock?" "Nenn ihn nicht so!" Gespielt beleidigt werfe ich Kaya einen bösen Seitenblick zu. "Oh, du hast also bereits seine Mimik übernommen. Willst du mich auch noch mit einem Schwert bedrohen wenn ich dich frage, ob ihr euch inzwischen etwas näher gekommen seid?" "Frag nicht! Ich habe langsam den Verdacht, daß sogar Lysop mehr Initiative bei dir ergreift." Ich lasse mich zurück aufs Bett fallen und mache es mir gemütlich. "Man sollte meinen Freund eben nie unterschätzen, aber gewissermaßen hast du recht. Lysop ist kein Draufgänger, zum Glück, aber ein wenig mehr Selbstvertrauen könnte ihm nicht schaden." "Wieso, traut er sich noch immer nicht dich in der Öffentlichkeit zu küssen?" "Doch, aber... Vorhin bei der Nachtwanderung habe ich ihn gefragt, ob er Chopper nicht bitten könnte, morgen nach der Party bei dir zu übernachten, damit er und ich ein wenig Zeit allein haben könnten." "Laß mich raten...sein Kopf ist explodiert?" "Fast. Jedenfalls war es ihm ultra peinlich und er hat sich gewunden wie ein Aal an Land, dabei weiß ich genau, daß er die Idee gut findet. Zudem dachte ich, na ja, vielleicht spielt Chopper auch gerne den Babysitter für den süßen Diego und du lädst Zorro zu dir ein." "Netter Gedanke, Mr. Waschbrettbauch und ich ganz allein...." "Du stehst also auf Männer mit Sixpack?" "Würde es dir etwa nicht gefallen, wenn Lysop stark genug wäre, um dich auf seinen Armen tragen zu können?" "Natürlich, aber ich verzichte auf den Traumbody zu Gunsten von Romantik und sinnlicher Zweisamkeit." "Stocher ruhig in meinen Wunden rum." "Aber immer doch." Kaya löscht das Licht auf dem Nachttischchen, dann höre ich am Rascheln der Decke, wie auch sie sich hinlegt. "Hättest du Zorro jetzt gerne bei dir?" "Ja, aber dazu müßte ich ihn ans Bett fesseln." Ein leises Kichern dringt an mein Ohr, was den Wahrheitsgehalt meiner Aussage bestätigt. Aber an sich ist die Vorstellung eines in Ketten gelegten Schwertkämpfers gar nicht mal so...unerotisch! "Woran denkst du?" unterbricht Kaya nach einem Weilchen meine Träumerei. "Rate." "Spontan würde ich auf einen spärlich bekleideten Schwertkämpfer tippen, der mit dicken Eisenketten an einen Bettpfosten gefesselt ist und dich flehend ansieht, ihn zu befreien. Aber wir wissen beide, daß er niemals um Hilfe bitten, sondern höchstens wie ein Tiger gefährlich knurren würde." Jetzt muß ich lachen. "Du kannst wirklich Gedanken lesen, Kaya. Aber wie wäre das bei Lysop?" "Nein, das paßt nicht zu ihm, er ist ein anderer Typ als Sanji oder Zorro. Die beiden würden gefesselt keine schlechte Figur abgeben, aber mein Freund würde in dieser Aufmachung nur meinen Mutterinstinkt wecken." "Ich kann mir das bildlich vorstellen. Sanji's Begeisterung für das Fesselspielchen wäre nicht zu überbieten, an Zorro würde sich allein schon wegen seines vernichtenden Blicks keiner rantrauen und Lysop.... Ihm würden vor Angst so sehr die Knie schlottern, daß die Ketten rasseln, wie bei einem Schloßgespenst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)