One Day Butterfly von abgemeldet (Blind vor Liebe) ================================================================================ Kapitel 1: Eine ganz normale Freundschaft ----------------------------------------- "Bis morgen!" Lachend rannte ich über den Schulhof und winkte Akiko hinter mir zu. Nicht nur Gedanke daran, dass am nächsten Tag der letzte Schultag vor den Somerferien sein und ich bald in die 2. Klasse kommen würde, stimmte mich glücklich, ebenso wenig der erlebte lustige Tag oder das gute Wetter. Meine Freude galt allein Yuki, neben dem ich auch schon bald am Schultor ankam und ihn anstrahlte, so wie es unser Ritual nach der Schule verlangte. Da wir nicht alle Fächer gemeinsam hatten, mussten wir erst recht den Heimweg miteinander teilen. "Da bist du ja, du lahme Ente" Mit einer gespielt bösen Grimasse begutachtete mich mein bester Freund, bevor er sich wegdrehte und schon die ersten Schritte von der Schule weg machte, während ich neben ihm hersprang wie ein kleines, aufgeregtes Kind: "Selber lahme Ente. Ich hab dich heute beim Hochsprung beobachtet - war ja keine tolle Leistung!" Diese Worte schlugen härter ein, als er es erwartet hatte, aber Yuki war schließlich kein normaler Junge, der jetzt eingeschnappt gewesen wäre, sondern er schwieg einen Moment, drehte dann ganz lässig seinen Kopf zu mir, grinste und streckte mir die Zunge raus. Unglaublich! Dieser Junge war fast 18 und noch so kindisch. Aber genau das liebte ich ja so an ihm. (Ihr wisst natürlich, wie das gemeint ist. Ich bin nicht in ihn verliebt!) Wir begannen beide zu lachen und er nahm meine Hand, so wie er es immer tat. Wir waren wirklich besondere Freunde und das war gut so - fand ich damals. Hätte ich gewusst, dass unsere Freundschaft alles andere als normal war, hätte ich die Sache sich nie entwickeln lassen! Bei mir zu Hause angekommen begrüßten wir meinen Vater und verschwanden auch schon in mein Zimmer. Dort setzen wir uns, wie so oft nach der Schule, aufs Bett und holten die Schulaufgaben hervor. Yuki war ein typischer Mann - gut in allem, was mit Zahlen zu tun hat, wohingegen ich besser mit den gesellschaftlichen Fächern klarkam, wie etwa Geschichte. Während ich über einer Aufgabe für Mathe grübelte, zu der mir Yuki einige Tipps gab, bemerkte ich seine Blicke, die langsam von der Seite meines Buches zu meinem Dekolletee glitten und dort verharrten. Mein Grinsen bemerkte er wohl gar nicht und so legte ich den Bleistift nieder, um draufhin einen Knopf meiner Bluse zu öffnen. Seine Augen weiteten sich, dann sah er auf und wieder begannen wir beide zu lachen. "Du geiler Bock sollst mir Mathe erklären" prustete ich und schlug ihn mit einem zusammengerollten Heft. Halbherzig wehrte er den Schlag ab und nahm meinen Bleistift auch: "Das versuche ich!" Seine Stimme klang so süß, wenn er beledigt tat... "Aber du machst es mir ja nicht gerade leicht, wenn du den weißen BH mit Rüschen anziehst, den ich so gerne mag und etwas weniger breitbeinig dürftest du auch gerne dasitzen - der Rock deiner Schuluniform ist eben nicht knielang!" - "Ach, jetzt bin ich schuld?" Ich stieg in das Spiel mit ein, das war typisch für uns - wir ärgerten uns solange und steigerten uns in unsere gespielte Empörung hinein, bis einer von beiden wirklich genug hatte. Der Ausgang war immer derselbe und irgendwie war ich so in unser "Spiel" vernarrt, dass es mir normal vorkam. "Willst du sagen, du machst mich nicht absichtlich scharf?" - "Wieso sollte ich einen wie dich anmachen wollen?" - "Weil ich zufällig der beste Küsser der Schule bin!" - "Und der arroganteste Idiot dazu!" - "Nicht ausfallend werden, Rei..." Bevor ich dem eine schnippische Bemerkungen entgegensetzen konnte, war es schon passiert. Yuki hatte mein Gesicht gepackt, sich nach vorne gebeugt und küsste mich leidenschaftlich. Ich schloss langsam die Augen, hörte den Bleistift auf mein Heft fallen und erwiderte den innigen Kuss. Diesmal hatte ich das Spiel verloren. Seine rechte Hand glitt von meiner Wange zu meiner Bluse und öffnete dort den nächsten Knopf ... und noch einen... bis das weiße Stück Stoff plötzlich vom Bett fiel. Es sollte nicht allein bleiben... Ich weiß nicht, wann ich das erste Mal mit Yuki geschlafen habe, es muss Jahre her sein. Vielleicht waren wir zwölf, vielleicht dreizehn. Auf jeden Fall gab es unser Spiel schon Ewigkeiten und im Grunde endete es immer im Bett. Aber an diesem Tag war es anders. Yukis Bewegungen und Berührungen waren fester und entschlossener als sonst. Ich hatte nicht das Gefühl wie sonst, das wir etwas gemeinsam taten, ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass er sich seinen "Preis" abholte, egal was ich dabei empfand. Wir taten es auch nicht oft so, dass ich vor ihm kniete, aber er hatte gewonnen - er durfte entscheiden. Es war alles anders und ich schämte mich zum ersten Mal ein wenig, dass wir es immer wieder taten, ohne dass jemand davon wusste. Unsere Eltern fanden, dass wir so süß waren, weil wir schon so lange gute Freunde waren. Davon, dass die Kondome in meinem Zimmer nicht nur "dem Fall der Fälle" irgendwann dienten, sondern schon ein paar Jahre lang ihren Dienst taten, davon, dass ihre Kinder es fast täglich miteinander trieben und es als Spiel sahen, davon ahnten sie natürlich nichts und würden es auch nie erfahren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)