vella nigranima - Anima azura von mathilda (Was führt die Menschen zusammen?- Schicksal? Göttliche Fügung? Aneinandereihung von Zufällen?) ================================================================================ Kapitel 10: Deal? ----------------- Ronald Weasley musterte stumm den jungen Mann, welcher sich auf einer steinernen Bank in der gegenüberliegenden Ecke der Höhle nieder gelassen hatte. Wie alles Möbelähnliche in seiner derzeitigen Behausung, hatte Ron auch diese Sitzgelegenheit selbst gefertigt. Auf einer Seite der Bank saß eine steinerne, junge Frau und las wie gebannt, mit übereinander geschlagenen Beinen ein Buch. Hogwarts - A History stand in verschlungenen Lettern auf dem Einband, man konnte es lesen, wenn man vor der Figur in die Hocke ging. Die Haar der Frau waren grob aus dem Stein gehauen und gaben dem Betrachter den Eindruck von einer Lockenpracht, die so stabil war, dass man mit ihr einen Yeti hätte erschlagen könnte. Der Rock der Plastik ging bis kurz über dem Knie, seine Falten wirkten wie tödliche Messer, so scharf. Dazu trug sie Kniestrümpfe, die leicht in die unglaublich fleischlich erscheinenden Waden einschnitten. Die Krawatte, welche um den Hemdkragen geschlungen war, hing aufgrund der leichten Beugung des Oberkörpers in der Luft. Der Stein war hier höchstens einen halben Zentimeter dick. Zu den Füßen der Steinfrau befand sich, wie bei ihrer Kameradin, welche immer noch rebellisch in der Hallenmitte stand, ein Sockel. Im Gegensatz zu dem Sockel, auf dem Virginia Weasleys Abbild positioniert war, war dieser aber unbeschriftet. Ron hatte ihren Namen vergessen. Er wusste nur, dass er sie einmal gekannt haben musste. Harrys Augen waren fast geschlossen. Man hätte denken können er schliefe, doch der rothaarige Hüne wusste, dass dem keinesfalls so war. Er fühlte wie die grünen Pupillen aufmerksam jede noch so kleine Bewegung registrierten. Hatte Malfoy in seinem Brief nicht erwähnt, dass Harry gefühllos sei? Warum schienen Ron die Blicke des Anderen dann so traurig? War Trauer nicht auch eine Emotion? Während der imposante Mann weiter über dieses seltsame Verhalten grübelte, drosch er auf den Felsbrocken vor sich ein. Es war das erste Mal, dass er an einer Figur arbeitete, die nicht überlebensgroß war. Warum, dass wusste er selbst nicht, aber alle übrigen Statuen waren im Vergleich zu diesem erst kürzlich begonnenen Mann, gigantisch. Der Mann hatte kurze Locken und trug einen Umhang, der in dem forschen Schritt, leicht hinter ihm her wehte. Auf den hohen Wangenknochen waren Sommersprossen angedeutet und der gestrickt scheinende Pullover, der unter dem geöffneten Mantel hervorschaute, erweckte die Illusion von Wolle. Die Figur hatte noch eine zweite Besonderheit. Während die übrigen Steinmenschen eine überlegene, fast feindselige Miene aufwiesen, hatte dieser junge Mann einen Ausdruck ehrlicher Sorge und offener Zuneigung auf dem Gesicht. Anders als die anderen Figuren in diesem Raum, die Ron zwar irgendwie schätzte aber auch fürchtete, hatte diese hier ein unglaublich beruhigende Aura. Es war als wollte sie ihm sagen „Ich bin vielleicht nicht perfekt, aber ich hab dich gern und wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich nur. Du musst auch nicht perfekt sein.“ Der Rotbärtige wollte gerade ein letztes Mal Hand anlegen, als ihn die unerwartet nahe Stimme seines Gastes aufschreckte. Er musste während der Arbeit neben ihn getreten sein und betrachtete nun neugierig das Werk. „Sag mal, Ron, warum ist Percy als einziger, so groß wie in Wirklichkeit?“ „Du kennst diesen Menschen?“ Die Bassstimme des Arbeitenden, hallte überraschend laut an den steinernen Wänden wider, doch der sein Gesprächspartner. „Natürlich kenne ich ihn, er ist einer deiner ältere Bruder. Der dritte von fünfen. Erinnerst du dich nicht mehr an ihn?“ Harrys Frage wurde mit einem Kopfschütteln beantwortet. „Ich weiß kaum noch etwas von meinen bisherigen Leben. Zwar kann ich mich noch an Unmengen von Fachwissen, in allen möglichen Fächern erinnern. Wenn man mich aber fragt, wie ich damals gelebt habe oder welche Menschen damals zu meinem Umfeld gehörten, so kann ich mich nicht erinnern. Nur Gesichter, die immer schwächer werden, je länger ich damit warte, sie im Stein einzufangen. Ich erinnere mich an fast keine Namen. Nur deinen und den von Virginia habe ich behalten. Selbst meinen Namen weiß ich erst wieder, seit dieser Draco Malfoy mir geschrieben hat.“ „So.“ sagte Harry und gab dem Steinhauer damit Rätsel auf, was mit diesem Laut gemeint war. Einen Moment lang ließ Ron seine Hände ruhen, beobachtete wie Harry den Raum durchschritt und, den Kopf in den Nacken gelehnt, die Figuren begutachtete. Als Harry aber keine Anstalten machte sich näher zu erklären, wandte er sich stumm wieder `Percy´, wie er nun wusste, zu. Eine ganze Weile verging so, in der nur das stetige klingen von Rons Meißel die Stile dröhnende Stille durchbrach. Harry setzte sich irgendwann zu Feuerstelle, starrte ins Feuer und horchte dem melodischen Rhythmus, den die schweren, präzisen Schläge des Rothaarigen. „PERCY.“ Las Ron schließlich stolz die Keilbuchstaben im Sockel der fertigen Statue laut. Begeistert strichen die schwieligen, rauen Finger über die vom Steinstaub samtigweiche Oberfläche des Schriftzug. Oh, wie er Namen, wie sehr er sein Leben liebte. Und dieser Mann war also sein Bruder? „Er ist ein netter Kerl, wenn auch etwas ehrgeizig.“ Ron fuhr zusammen als urplötzlich Harrys Stimme von der Feuerstelle her durch die Steinhalle klang. „Er hat sich immer versucht sich genau nach den Regeln,...aber ich habe ihn auch bewundert, weil er immer sein bestes gab. Außerdem war er der einzige deiner Brüder, der uns damals entgegengekommen ist, als wir bei der zweiten Aufgabe des Trimagischen Turniers aus dem See kamen. Ihm war es als einzigem wichtiger, möglichst schnell bei dir zu sein und zu wissen wie es dir geht, als die Blamage dass er eine verdammt blöde Figur gemacht hat als er auf uns zu gewatet ist. Dir war es damals nicht recht. Du wolltest nie bemuttert oder umsorgt werden.“ Ron drehte sich wissbegierig zu ihm um. Jeder kleinste Fetzen seiner Vergangenheit! Alles wollte er wissen!! Er wollte aus diesem Loch der Unwissenheit, der ungewollten Isolation, der Einsamkeit heraus. Er sehnte sich nach diesem Bruder, von der Harry erzählte. Er sehnte sich nach der Geborgenheit einer ...Familie. Harry saß indes dicht an die warmen Steine des Feuers gedrängt und musterte die Statue, als müsste er selbst sich erst mühsam erinnern. „Und doch warst du in deiner Familie immer `der Kleine´. Nur deine Schwester Ginny ist nicht ein Jahr jünger.“ Harry Hände streichelten eine kleine Wölbung, linksseitig seines Leibes in Höhe der Niere. Sie fiel kaum auf, aber Ron der sich nun lange mit den Proportionen der Menschen beschäftigt hatte, deren Abbilder in seinem Kopf noch verhaftet waren, wusste das Harrys schlanker Körper niemals einen derartige Wulst ausbildete. Wenn er auch noch so verkrümmt da saß, Harry war einfach zu dünn, als dass die Fettschwülste in dieser Weise um seine Körpermitte stauten! Harry hatte weder Fett, noch war dieses in Schwulstform vorhanden! „Was hältst du von eine...Deal, Ron?“ Ehe Ron fragen konnte, was es mit diesem seltsamen Gebilde auf sich hatte, das sich unter Harrys Pullover abzeichnete, kam diese Frage begleitet von einem unergründlichem Glitzern in den sonst so trüben grünen Augen seines Gegenübers. „ICH erzähle dir, von deiner Familie und berichte ALLES, was ich über dein altes Leben weiß. Im Gegenzug wirst DU....“ EIN ganzer Kommentar? na das habt ihr aber auch schon besser hingekriegt!! naja...vielen Dank an Mikachan88!! Gute Nacht thildchen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)