Schlangengift I - Der schmale Pfad von abgemeldet (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 5: Dumbledores Plaene ----------------------------- Dumbledores Pläne Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen. (Konfuzius, chinesischer Philosoph) [LINE] Harry stand alleine vor dem Klassenzimmer. Es würde noch eine Weile dauern, bevor die anderen Schüler kommen würden. Zumindest hoffte er das. Warum hatten Hermine und Ron ihn angelogen? Warum hatten sie ihn einfach... vergessen? Er konnte es einfach nicht verstehen. Vielleicht wollte er es auch nicht. "Potter, So alleine? Scheinbar haben deine Freunde begriffen, dass du nichts als Unglück bringst!" Harry schreckte auf, als er die schneidende Stimme ganz in seiner Nähe hörte. Er brauchte sich gar nicht umzusehen. Er wusste, dass es Draco Malfoy war. Normaler Weise würde er die Gegenwart seines Feindes einfach ignorieren. Er hatte jetzt weit Besseres zu tun, als sich zu streiten. Doch die Worte schnitten sich tief in sein Herz. "Wie bitte?", fragte er ruhig und drehte sich langsam um. Zu seiner Überraschung waren Crabbe und Goyle nicht zu sehen, stattdessen stand neben Malfoy ein Schwarzhaariger Junge. Harry hatte ihn schon ein paar Mal gesehen und nach der Schulkleidung zu urteilen schien es ein Slytherin zu sein. Seinen Namen kannte er nicht. "Kaum bist du die Brille los, brauchst du ein Hörgerät, oder wie? Potter, Potter, du enttäuscht mich. Ich sagte, dass deine Freunde anscheinend begriffen haben, dass du Unglück bringst. Wenn man mal so überlegt... erinnere dich nur an letztes Schuljahr oder Vorletztes! Wären fast dabei gestorben, oder?" Mit Genugtuung beobachtete Draco, wie sich die Augen seines Gegenübers weiteten und er ihn entsetzt anstarrte. Es war zu leicht. Man musste nur wissen, wie sich der F. eind benahm, wo seine Vorlieben lagen und diese dann in den Schmutz ziehen. "Malfoy. Lass. Mich. Einfach. In. Ruhe!", keuchte Harry und drehte sich um. Er wollte dem Blonden nicht ins Gesicht sehen, wollte nicht zeigen, wie sehr ihn diese Worte verletzten. Es waren nämlich nicht nur seine Freunde, die fast gestorben wären. Jemand ist gestorben... Doch der Gedanke an seinen Paten, so sehr er sich auch andere Dinge einredete, es schmerzte. "Hab ich dir wehgetan Potter?", provozierte Draco weiter. Er wollte sehen, wie der andere schrie, wütend wurde ihn anfunkelte. Doch als sich der Gryffindor wieder umdrehte, konnte Draco nichts in seinen Augen sehen. Sie waren leer. Einfach nur leer und ausdruckslos, da half auch das schönste grün nichts mehr. "Hast du deine Zunge verschluckt? Oder hab ich dich schockiert, Narbengesicht?" Er bemerkte wie Blaise neben ihm hustete, doch es interessierte ihn nicht. Es wurde ihm klar, dass es Harry Augen waren, die sich verändert hatten. Das war es also, was er gestern festgestellt hatte, was anders war. Normaler Weise loderten die Augen voll Hass, wenn sie Draco erblickten. Hass für all das Leid, all die Erniedrigung, die er durch den Slytherin erfahren hatte... Doch nun? Nun waren sie leer. Einfach leer. Vielleicht war es diese Tatsache, die Draco dazu trieb weiter zu machen. Bis zum Äußersten zu gehen. "Wo wir schon bei dem letzten Jahr sind, Potter!" Er spie das Wort aus wie eine Krankheit. Der andere drehte sich einfach von ihnen weg, schien sie ignorieren zu wollen, schien Draco ignorieren zu wollen. Draco hasste es ignoriert zu werden und so tat er den letzten, wahrscheinlich fatalen Schritt. "Wie geht es denn deinem Hund?" Noch ehe einer der dreien wusste, was passiert war, hatte Harry sich auch schon auf Draco gestürzt und schlug wild und unkoordiniert zu. Es war ihm völlig egal was er traf, er wollte den anderen nur leiden lassen. Wie im Blutrausch ließ er seine Fäuste niedersausen. Draco selbst konnte am Anfang nicht richtig reagieren. Zu erschrocken war er von der Reaktion, die der Gryffindor nun zeigte. Dabei hätte er es wissen müssen. Sein Vater hatte ihm schon viel früher gesagt, dass der Hund, der damals beim Bahnhof gewesen war, der gesuchte Sirius Black wäre. Und er hatte ihm auch erzählt, dass Black von Dracos Tante Bellatrix getötet worden war. Sein Vater hatte lachend von dem Vorfall im Ministerium erzählt und auch, dass sie die Kinder fast getötet hätten. Grinsend meinte er zu Draco, er solle ihn doch einmal darauf ansprechen. Er hatte getan, was sein Vater ihm gesagt hatte, war sich wohl aber nicht genau über die Folgen bewusst gewesen. Oder vielleicht war es genau das, was er gewollt hatte. Eine Reaktion des Gryffindors. "Verdammt, Potter, hör auf!" Dracos Hände schnellten vor, ergriffen die des Schwarzhaarigen und hielten ihn so fest. Anschließend stieß er Harry zur Seite und rollte sich über ihn. Dieser lag nun schwer atmend unter ihm und seine Augen blitzen gefährlich. Draco wusste, dass er nur eine Chance hatte, weil er größer war. Der Schwarzhaarige unter ihm wehrte sich, scheinbar wie im Rausch. "Lass mich verdammt noch mal los! Ich mach dich fertig, du...!" "Was ist hier los?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Blaise, begleitet von Professor McGonagall, schritt durch den Gang. Der Schwarzhaarige war losgelaufen um einen Lehrer zu suchen, die Situation war ihm nicht geheuer gewesen, hatte auch er die Wut in den Augen des Gryffindors gesehen. Dass Blaise ausgerechnet der Hauslehrerin von Gryffindor begegnet war, war reiner Zufall gewesen und so hatte er sie einfach mitgenommen. Es war auch egal gewesen, schließlich hatten sie nicht angefangen mit der Prügelei. Also würden Draco und er auch nicht in die Verlegenheit eines Punkteabzuges kommen. "Mister Potter? Mister Malfoy? Können Sie mir erklären, was hier los ist? Und... Lassen Sie Mr. Potter los!" Draco nickte leicht, lockerte seinen Griff und wurde von Harry runter gestoßen, welcher schnell aufsprang und den Blonden bösartig anschaute. "Wäre jetzt einer so nett, mich aufzuklären?", fragte die Professorin erregt, doch weder Draco, noch Harry schenkten ihr Aufmerksamkeit. Blaise räusperte sich verlegen und schaute zu der Professorin auf. "Wenn ich erklären darf?", fragte er ruhig. "Sicher doch Mister...!" Sie schien zu überlegen und Blaise half ihr. "Zabini. Blaise Zabini, sechstes Jahr, Slytherin.", meinte er leise. Innerlich kochte er aber. Wieso kannte sie seinen Namen nicht? Er besuchte diese Schule schon seit fünf Jahren, da war es doch wohl nicht zu viel verlangt, wenn sie ihn beim Namen kannte. "Ja, genau", erwiderte Professor McGonagall peinlich berührt. Ihr war der Junge zwar schon ein zwei Mal aufgefallen, aber richtig erinnern konnte sie sich nicht. "Wir sind ein wenig früher aus der großen Halle gekommen, weil wir nicht zu spät kommen wollten. Hier angekommen trafen wir auf Potter. Wir haben nur einige Worte mit ihm gewechselt...!" Harry unterbrach ihn wutschnaubend: "Worte gewechselt? So nennt ihr das also? Ich könnte dich...!" er wollte losstürmen, doch die Stimme seiner Hauslehrerin hielt ihn zurück. "Zügeln Sie sich Mr. Potter und lassen Sie Mr. Zabini ausreden." "Nun, wie gesagt, wir wechselten einige Worte miteinander, irgendwas von wegen "Hund und wie es ihm geht" und dann stürzte er sich auf Draco und schlug auf diesen ein. Draco konnte hat ihn eben unter Kontrolle bekommen." "Sie...!" Harry ballte seine Hände zu Fäusten. "Zehn Punkte Abzug von Slytherin und Gryffindor. Ich denke Sie wissen warum. Mr. Malfoy!" Draco schnaubte nur wütend. "Und nun... Mr. Zabini, ich denke Sie bringen ihren Freund in den Krankenflügel. Mr. Potter, Sie werden von Direktor Dumbledore erwartet. Das Passwort ist `Zuckerkringel´" Der Schwarzhaarige nickte nur und verschwand den Gang hinunter. Blaise griff nach Dracos Ärmel und zog diesen in Richtung Krankenflügel. Dem Blonden fiel erst jetzt auf, dass seine Lippe aufgeplatzt war, seine linke Wange brannte und er beim Luftholen Schmerzen verspürte. "Scheiß Potter.", knurrte er und wischte sich mit dem Ärmel das Blut am Mund ab. Blaise erwiderte darauf nichts. Er wusste, das Draco Mitschuld an Potters Reaktion war, auch wenn er nicht genau wusste, warum. Sie hatten Glück und erreichten den Krankenflügel noch bevor die Schülermaßen sich zum Unterricht begaben. Madam Pomfrey kam auch gleich auf sie zu und blickte ein wenig missfallend auf Draco, als Blaise ihr die Sachlage erzählte. "Es ist wieder mal so typisch!", murmelte sie und griff nach einem Trank. "Trinken Sie dies hier." Sie goss etwas der grünlichen Flüssigkeit in ein Glas und reichte es Draco, welcher es in einem Zug leerte. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sein Körper leicht anfing zu kribbeln. Die Wunden schlossen sich und auch seine Wange hörte auf zu brennen. Nur die Schmerzen beim Atmen, Draco war sich fast sicher, dass eine Rippe gebrochen war, ließen nicht nach. "Halten Sie still!", meinte die Krankenschwester und tastete grob seinen Oberkörper ab. Er zog zischend Luft ein, als sie an einigen Stellen anfing zu drücken. Woher sie wusste, dass er gerade dort Schmerzen hatte, wusste er nicht. "Stellen Sie sich nicht so an.", meinte sie tadelnd und ging einige Schritt zurück. "Die Rippe ist angebrochen, warten sie!" Mit einer leichten Bewegung zog sie ihren Zauberstab, schwenkte ihn durch die Luft und murmelte einige Worte. Die Schmerzen ließen rasch nach und Draco atmete tief durch. Schon besser, dachte er bei sich und stand auf. "Wir müssen zum Unterricht!", meinte er knapp und ging, dicht gefolgt von Blaise und ohne ein Wort des Dankes, aus dem Krankenflügel in Richtung Geschichtsräume. ~*~ Harry kämpfte immer noch mit sich und seinen Gefühlen. Immer noch brannte Zorn in ihm. Zorn auf diesen blonden Teufel, der ihm das Leben schon seit dem ersten Schuljahr zur Hölle gemacht hatte. Mit schnellen Schritten lief er den Gang entlang, dabei bemerkte er nicht einmal, dass ihm sämtliche Schüler auswichen und viele, vor allem die unteren Jahrgänge, ihn ängstlich musterten. Aber selbst wenn er es bemerkt hätte, es hätte es ihn wohl nicht interessiert. In ihm wüteten die unterschiedlichsten Gefühle: Wut, Hass, Angst, tiefe Trauer, doch alles wurde überlagert von unbändigem Zorn auf Malfoy, der anscheinend immer genau die richtigen Punkte traf um ihn zu verletzten und all denen, die Schuld an seiner Momentanen Situation waren. Sich eingeschlossen. Missmutig hielt er vor dem steinernen Wasserspeier, leicht verwundert, dass er so schnell angekommen war. "Zuckerkringel!", fauchte er den Wasserspeier an, welcher sich langsam in Bewegung setzte und so die Treppe zu Dumbledores Büro freigab. Schnell sprang er auf die Treppe und ließ sich nach oben fahren. Dort angekommen stieß er die Tür zu Dumbledores Büro ohne anzuklopfen auf und trat ein. "Ah, Harry. Schön dich zu sehen, willst du dich nicht setzen?" Der Direktor wies auf den Platz vor seinem Tisch, doch Harry bewegte sich kein Stück, sondern begann zu reden. "Für Sie immer noch Mister Potter. Dazu habe ich keine Lust smalltalk zu führen, also kommen wir gleich zur Sache: Weswegen haben Sie mir hergerufen, Professor?" Harry wusste, dass er sich ausgesprochen unhöflich benahm, aber es war ihm schlichtweg egal. Angst vor Punkteabzug oder Schlimmeren hatte er nicht. "Nun gut... Als erstes möchte ich dir sagen, das mir dein Betragen in den Ferien alles andere als gefallen hat. Wie konntest du nur das sichere Zuhause von Onkel und Tante verlassen. Du hast dich und viele andere in Lebensgefahr gebracht. Ich hatte gehofft, dass dich das vergangene Jahr vorsichtiger gemacht hat, aber du...!" Harry schnappte hörbar nach Luft. "Sie haben es ja nicht einmal mitbekommen. Erst viel später, also kann es wohl kaum so wichtig gewesen sein. Dazu... Sie haben keine Ahnung, überhaupt keine Ahnung, wie ich mich fühle und wie es mir dort ergangen ist. Sie haben keinen sadistischen Onkel oder einen perversen Cousin und ich denke auch nicht, dass Sie eine paranoide Tante haben. Von nichts haben Sie eine Ahnung. Von gar nichts!" Harrys Atem ging schwer. Dumbledore antwortete nicht gleich. Seine Augen verengten sich minimal und er fixierte Harry mit einem stechenden und völlig neuen Blick, welcher ungewohnt war, zumindest von dem Direktor. Und Harry erkannte auch schnell den Grund. Er konnte es nicht ganz erklären, es war nur ein Gefühl, nicht zu fassen, aber dennoch da. Ähnlich dem, welches er auch schon verspürt hat, als der Hut dieses Jahr seine Auswahl begonnen hat. Er hatte es damals nicht ausgesprochen und es als Unfug und Glück abgetan. Aber er wusste schon da instinktiv, wer in welches Haus kommen würde, einfach weil die... Wellen der Kinder dazu gepasst hatten. Genauso wie jetzt. Etwas streifte ihn, nur ganz leicht, aber dennoch präsent. Und plötzlich wurde ihm etwas klar... Was wäre wenn... Er konzentrierte sich auf das, was er von Snape gelernt hatte, denn auch wenn er sich damals nicht besonders geschickt angestellt hatte, so hatte er dennoch etwas gelernt. Und die Bücher in den Ferien zu dem Thema Okklumentik, hatten ihr übrigens getan. Der Direktor musterte ihn noch kurz, ehe Harry spüren konnte, wie sich dieses `etwas´ zurückzog. Ein seltsames Gefühl und er wusste auch nicht genau, woher es kam oder warum. "Nun, ich denke, ich werde noch einmal darüber hinwegsehen. Natürlich wirst du das nächste Jahr wieder zu deinen Verwandten gehen müssen. Ich denke, dass ist klar für dich, denn Voldemort ist nicht besiegt und es liegt im Interesse der...!" "Ich werde dort nicht noch einmal hingehen.", es war fast ein Flüstern, doch es war laut genug, damit Dumbledore es hören konnte. Dieser schaute ein wenig erschrocken auf, aber unterbrach den Schwarzhaarigen nicht. "Nie wieder. Und was die Sorge um mich angeht... Ich habe nicht vor, weiterhin gegen Voldemort zu kämpfen!" Er wurde lauter: "So viele Menschen sind wegen diesem Kampf schon ums Leben gekommen und es war meine Schuld, ja. Aber es war auch Ihre. Auf der einen Seite dadurch, dass sie mich schonen wollten, auf der anderen Seite aber erwarteten, dass ich mich dem Lord stelle, sind all die Unschuldigen gestorben. Hätten Sie mir oder irgendjemand anderes von Anfang an erzählt, worum es bei all dem ging, vielleicht wurden sie dann noch leben. Aber nein, man wollte mich ja schützen. Damit ich am Ende mein Leben wegwerfe um Voldemort zu töten. Und wenn ich vorher wahnsinnig werde, weil so viele ihr Leben für mich geopfert haben? Nun, die Prophezeiung steht, nicht? Also, egal in welchem Zustand, ich muss gegen ihn kämpfen und ich denke, Sie werden alles daran setzen, dass ich gewinne. Aber ich will nicht mehr!" Er bemerkte erst jetzt, dass er immer lauter geworden war und machte eine kurze Pause. Fawkes der Phönix war durch seine Wortgewalt aufgewacht und schlug missbilligend mit seinen Flügeln. "Ich will nichts mehr damit zu tun haben. Zu viele sind durch meine Hand gestorben oder verletzt worden. Es reicht. Ich möchte nur noch meinen Schulabschluss haben und ein normales Leben führen. Wenn man mein Leben überhaupt normal führen kann, schließlich bin ich Harry Potter, der Junge der lebt. Scheinbar hat sich nie jemand gefragt, ob ich das auch sein möchte. Nicht, Professor? Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. Auf dass Sie mich nicht mehr wegen einer ihrer Pläne herrufen. Denn auch Schachfiguren wehren sich, wenn sie sehen, dass es für sie übel ausgehen kann!" Mit diesen Worten drehte sich Harry um und verließ den Raum. Er wusste nicht, was genau das eben war, er konnte nur hoffen, dass es keine Konsequenzen nach sich zog, denn die konnte er nicht gebrauchen. Auf halben Weg zum Unterricht schossen ihm Tränen in die Augen und er machte kurzer Hand kehrt und lief von den Geschichtsräumen weg in Richtung Westturm. Er lachte gedanklich auf, als er diesen erreicht hatte. Wie klischeehaft. Er hatte schon oft gehört, dass alle Schüler, die Probleme haben, hier hoch kämen, nur um alleine zu sein. Vor den Prüfungen soll es hier sogar richtig überbevölkert sein. Hier und unten am See, an einer unauffälligen Stelle. Harry grinste zynisch, wenn er daran dachte. Alle kamen sie her, wenn sie Probleme hatten, nur er, er war zum ersten Mal hier. Dabei bildete er sich ein, mehr Probleme zu haben, als alle Schüler dieser ganzen, beschissene Schule zusammen. Wie er das alles hasste. Und er hatte sich eingebildet jemals gehasst zu haben? Erst jetzt, nachdem er den Wichtigsten, Sirius, verloren hatte und die Gründe kannte, wusste er was Hass war. Hass in seiner Reinform. Dabei richtete sich dieser Hass nicht mal nur gegen Voldemort oder gar Bellatrix Lestrange, auch wenn es am Anfang so war. Jetzt nicht mehr, denn diese hatten nur so gehandelt, wie es jeder andere tun würde in ihrer Lage. Sie wollten etwas erreichen und hatten ihre Mittel. Nein, der Großteil seines Hasses richtete sich auf die Menschen, die dagegen etwas hätten unternehmen können. Die alles hätten abwenden können. Dumbledore, der Harry trotz allem mit seinen Bestimmung hätte konfrontieren können, Snape, der Sirius nicht hätte reizen müssen und Harry weiter hätte unterrichten müssen und auf sich, Harry, selbst, weil er einfach nicht weitsichtig genug war, weil er dumm und naiv gehandelt hatte. Aber man war bekanntlich immer schlauer, wenn es schon zu spät war. Eine dämliche Erkenntnis, würde man Harry fragen. Er grub seine Hände tief in die Mauer, welche die Turmplattform eingrenzten. Seine Nägel, die dabei aufrissen und splitterten bemerkte er nicht mal. "Aber mich fragt ja niemand." Womit er beim nächsten Punkt war. Sein gesamtes Leben war vorher bestimmt. Alles war ein Plan, ein verfluchter Plan, von dem ihm niemand etwas erzählt hatte. Sicherlich, er glaubte kaum, dass es etwas geändert hätte, hätte man ihn eingeweiht. Wahrscheinlich wäre er am Anfang noch begeistert gewesen, schließlich hatte man ihn Jahre lang ignoriert und plötzlich zollte man ihm Respekt und Ansehen. Wahrscheinlich hätte er sich die ersten Jahre darüber gefreut, aber Harry war sich sicher, spätestens beim ersten Toten, den sein "Heldentum" gefordert hätte, wäre er vernünftig geworden. Hätte er sich überlegt, ob er das wirklich gewollt hätte. Verdammt, er war erst sechzehn und sein Leben war von Geburt an geplant. Bis zu seinem Tode. Harry wollte nicht sterben. Und trotz seines Zustandes hatte er nie Selbstmordgedanken gehegt. Es würde nichts bringen, nicht für ihn und auch nicht für die Menschen, die seinetwegen den Tod gefunden hatten. Denn das war es doch im Endeffekt. Er hatte immer nur gegen den dunklen Lord bestehen können, weil es Leute gab, die ihm zu Hilfe kamen. Er hatte als Baby nur überlebt, weil seine Eltern sich für ihn geopfert hatten. Beim Stein der Weisen waren es Ron und Hermine gewesen, ohne die er es nie bis dorthin geschafft hätte. Am Ende war Dumbledore gekommen und hatte geholfen. Bei dem Basilisken war Fawkes noch rechtzeitig mit dem Hut aufgetaucht. Seine Eltern und all die anderen Toten hatten ihm im vierten Jahr geholfen. Cedrics Tod war damals eigentlich unnütz gewesen und irgendwo auch nicht Harrys direkte Schuld, auch wenn er sich diese immer noch gab, denn schließlich war es seinem Großmut zu verdanken gewesen, dass es Cedric schlussendlich das Leben gekostet hatte. Im fünften Jahr, dem Letzten, waren die Mitglieder des Ordens gekommen, unter ihnen auch Harrys Patenonkel und dessen Kinderfreund Remus Lupin, ehemaliger Professor in Hogwarts. Er hatte immer, immer wieder Hilfe gehabt. Wie konnten sie das nicht sehen? Für viele galt er als Held, als lebende Legende. Aber das wer er nicht. Er war nur ein gottverdammter, sechzehnjähriger Junge. "Das Leben ist beschissen!", knurrte er leise. ~*~ Draco saß gelangweilt im Geschichtsunterricht. Professor Binns, der einzige Geist in Hogwarts, welcher noch unterrichtete, sprach wie eh und je über die Trollkriege. Dem Blonden war es egal, ob er etwas mitbekam oder nicht, er würde sich eh alles später erarbeiten. Wie jedes Jahr. Er fragte sich schon seit langem, wann der Geist endlich in Rente gehen würde. Der Unterricht brachte einfach nichts. Draco wäre auch gar nicht in der Lage gewesen zuzuhören. Seine Gedanken kreisten um Potter, welcher nicht zum Unterricht erschienen war und laut Dracos Uhr wohl auch nicht mehr erscheinen würde. In drei Minuten wäre die Stunde beendet. Als dann schließlich alle ihre Sachen einpackten stand auch Draco langsam auf. Ein kurzer Blick auf den Stundenplan sagte ihm, dass er jetzt UTZ Kurs in Zaubertränke hatte. Gut, damit könnte er leben. "Was hast du jetzt?" Crabbe war an seine Seite getreten, Goyle folgte ihm. Verwundert schaute Draco sich nach Blaise um, doch dieser war verschwunden und ein leicht ironisches Grinsen schlich sich auf Dracos Züge. Kaum waren seine Freunde da, verschwand der Schwarzhaarige. Dabei waren seine Freunde doch so, liebenswürdig- sowohl die beiden Gorillas, als auch die Plantschkuh Pansy Parkinson, die ja zum größten Bedauern gerade nicht in der Nähe war. "Ich habe Zaubertränke UTZ.", meinte Draco leichthin. Er wusste, dass Crabbe und Goyle keines seiner UTZ Kurse belegt hatten. "Wir sehen uns dann." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in Richtung Kerker. ~*~ Harry war erst spät hinunter in die Kerker gegangen. Die Einsamkeit des Westturmes hatte ihm gut getan und er fühlte sich nun ein wenig entspannter. Immer noch kreisten seine Gedanken um das Gespräch mit Dumbledore und seinen Ausbruch. Sicherlich, für ihn war es klar, dass er nicht mehr wollte, aber ob der Direktor das auch einsehen würde? "Harry! Da bist du ja, warum warst du nicht in Geschichte?", begrüßte ihn Hermine. Der Schwarzhaarige schaute sie schief grinsend an. Ihr Lächeln war nicht echt, aber sie schien um Freundlichkeit bemüht. Nun, dieses Spiel konnte Harry auch spielen. Schließlich war er es gewöhnt immer noch fröhlich zu sein, obwohl ihm nach heulen zumute war. "Es hat länger gedauert und anschließend hat es sich nicht mehr gelohnt zum Unterricht zu kommen!" "Wie jedes Jahr, nicht, Potter? Immer eine Extrawurst!" Harry drehte sich blitzschnell um und blickte in Draco Malfoys Gesicht, welches ihn spöttisch musterte. "Malfoy, lass mich endlich in Ruhe!", knurrte er ungehalten. "Und wenn nicht?", entgegnete sein Gegenüber und spielte dabei leicht mit seinem Zauberstab. Harry wusste, dass es eine indirekte Drohung war, doch er ging darauf ein. "Wenn nicht? Ich denke, du hast es vorhin schon mitbekommen. Aber wenn du auf Schläge stehst!" Der Blonde grinste nur herablassend. "Wäre McGonagall nicht aufgetaucht, du hättest keine Chance gehabt!", meinte Draco nur und drehte sich um, um in den Klassenraum zu gelangen. Was sollte er hier draußen so lange herumstehen? ~*~ Drinnen angekommen blickte er sich kurz um. Ein Hufflepuff, dessen Namen er nicht kannte, fünf Ravenclaws, war klar und... "Blaise!", rief Draco ehrlich überrascht und der Schwarzhaarige drehte sich zu ihm um. "Hi!", grinste er. Dem Blonden fiel die Veränderung des Jungen sofort auf. Hier, wo keine anderen Slytherins, Snape weiß warum, waren, benahm er sich Draco gegenüber um einiges offener. Ohne weiter drüber nachzudenken setzte sich der Blonde zu Blaise und fischte seine Sachen aus der Schultasche, dabei sah er sich unauffällig um. Sie saßen ziemlich weit hinten, normalerweise nicht Dracos Stammplatz. Er saß bevorzugt weiter vorne, da man dort erstens mehr mitbekam und zweitens nicht sonderlich beachtet wurde. Eine Sache, die die anderen Schüler wohl nie mitbekamen. Jedoch hatte der Platz weiter hinten auch seine Vorzüge: er konnte, zum Beispiel, alle Schüler genau beobachten. Blaise neben ihm schaute auf seine Uhr und runzelte die Stirn. "Professor Snape kommt zu spät!", bemerkte er und Draco nickte zustimmend. Es kam selten vor, dass der Professor für Zaubertränke später kam. Nur nebenbei verfolgte Draco mit seinem Blick Potter und Granger, welche sich, da hinten keine zwei Plätze nebeneinander mehr frei waren, in die erste Reihe setzen. Kurz ließ er seinen Blick auf den beiden ruhen, bevor Professor Snape in den Kerker wehte. Warum sein Hauslehrer immer so einen Aufwand machte, war Draco schon von Anfang seiner Schullaufbahn schleierhaft, aber er beschwerte sich nicht. Er kam mit dem Professor, besser aus als alle anderen und seine Noten waren auch nicht nur deswegen gut, weil er angeblich so eine tolle Beziehung zu Snape hatte, sondern weil es Draco wirklich interessierte. Tränke faszinierten ihn. Er fand es spannend, wenn sie die Wirkung von Giften durchnahmen, die ganz langsam töteten oder Heiltränken, die so stark waren, dass sie fast schon Tote zum Leben erwecken konnten. Dazu konnte er es einfach nicht verstehen, wie man schlecht in so einem Fach sein konnte. Selbst wenn man nicht sorgfältig arbeitete, konnte man mit dem einfachen Befolgen der Anweisungen auf der Tafel schon einen halbwegs vernünftigen Trank brauen. Wie Potter es in diesen Kurs geschafft hatte, war Draco ein Rätsel. Wobei, wenn der Blonde genau drüber nachdachte, dann hatte wahrscheinlich Dumbledore etwas dran gedreht... Er hasste es... "Wie Sie alle wissen, sind dies hier die UTZ-Kurse, also nicht zu vergleichen mit dem gewöhnlichen Unterricht. Wer Unsinn macht, nicht aufpasst und nicht zuhört wird sofort rausgeschmissen. Ich erwarte von jedem hier," sein Blick schien besonders auf Potter zu liegen, wie Draco mit Befriedigung feststellte, "Disziplin und Sorgfalt. Sollte dies nicht der Fall sein und es geht auch nur einem hier der Kessel in die Luft, werde ich unverzüglich dafür sorgen, dass Sie aus diesem Unterricht ausgeschlossen werden. Haben Sie mich alle verstanden?", bellte der Zaubertranklehrer durch die Klasse. Mit Genugtuung bemerkte Draco, wie fast die gesamte Klasse zusammenzuckte. Ausnahmen bildeten er und... Potter? Knurrend betrachtete er den Jungen, doch es schien nicht so zu sein, als würde er Snape trotzen. Viel mehr sah er so aus, als hätte er überhaupt nicht mitbekommen worum es ging. "Wir werden in Zweiergruppen arbeiten!" Allgemeines Aufstöhnen war zu hören und Draco wusste auch ganz genau warum. Würden sie in Zweiergruppen arbeiten müssen, dann waren die Gruppen so gut wie immer gemischt. Also Slytherin mit Gryffindor und Ravenclaw mit Hufflepuff. Es war immer so. "Und diese werden dann auch für den Rest dieses Jahres in Zaubertränken zusammenarbeiten." ~*~ Harry starrte einen imaginären Punkt an der Wand an. Die Worte von Snape rauschten nur so an ihm vorbei und er achtete nicht weiter darauf. Selbst nicht, als er dessen Blicke auf sich spürte. Es war ihm gleichgültig. Völlig egal. Fast hätte er aufgelacht, hätte Hermine ihm nicht den Ellenbogen in die Seite gerammt. "Hör zu. Er ließt die Namen vor!", knurrte sie ungehalten. Harry beachtete sie nicht weiter, folgte aber ihrem Rat und blickte zu Snape, der mittlerweile eine Liste in der Hand hielt. "Melina Brustle - Justin Finch Fletschly; Cora McCain - Blaise Zabini;" kamen die ersten Namen und Harry schluckte. Ein Slytherin war schon mal weg, aber... "Harry Potter..." Snape richtete seine Augen auf ihn und der Schwarzhaarige, hätte schwören können, sie funkelten ihm boshaft entgegen, "Draco Malfoy." Harry bekam die restlichen Worte gar nicht mehr mit. Es war klar, es war ja so klar. Nachdem Snape die Paare verlesen hatte, kam Bewegung in den Raum. Jeder setzte sich zu seinem Partner und Harry schreckte auf, als sich jemand neben ihm nieder ließ. "Na, Potter?" ~*~ Draco grinste, nachdem die Stunde vorbei war. Sie mussten einen einfachen Heiltrank herstellen, keine besonders große Aufgabe für ihn. Doch Potter schien diesbezüglich mehr Probleme zu haben. Ständig hatte er Zutaten verwechselt. Snape hatte dies natürlich auch bemerkt und Gryffindor dafür ordentlich Punkte abgezogen. "Was grinste du?", fragte Blaise, welcher neben ihn getreten war. "Solche Deppen. Wirklich!" "Die Gryffindors?" "Wer sonst?" Draco strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und griff nach dem Stundenplan in seinem Umhang. "Als nächsten haben wir Verwandlung mit Hufflepuff. Na das kann ja was werden. Mit solchen Trantüten zusammenzuarbeiten, fast noch schlimmer, als mit den Löwen." "Ich finde du steigerst dich da in eine Sache rein. Nicht, das ich die Gryffindors besonders mag, sie geben einem ja auch keinen Grund dazu, aber trotzdem. Lass die doch einfach!", meinte Blaise Schulter zuckend. Der Schwarzhaarige konnte den Hass auf die anderen nicht nachvollziehen. Sicherlich, er mochte sie auch nicht, aber wie er schon zu Draco gesagt hatte, es lag einfach daran, dass sie ihm auch keinen Grund gaben, sie zu mögen. Sie ließen ihn in Ruhe und er sie. Würde alle so denken, würde es diese verdammten Hausfehden wohl gar nicht geben, schloss er gedanklich und widmete sich wieder Draco. "Sie lassen?" Draco schaute ihn seltsam an. Blaise konnte diesen Blick nicht identifizieren. "Glaube mir, ich würde es vielleicht sogar tun." Er blickte auf seine Uhr. "Los, wir sollten uns beeilen, sonst haben Crabbe und Goyle alles aufgegessen." ~*~ Zaubertränke war eine Katastrophe für Harry gewesen. Dabei hatte er sich sogar Mühe gegeben, dennoch, der Trank war am Ende "Das schlechteste, was ich je gesehen habe. Das hätte selbst ein Erstklässler besser hinbekommen", um es mit Snapes Worten auszudrücken. Harry hatte Punkte verloren, Malfoy nur einen leicht misstrauischen Blick. Der Schwarzhaarige war sich sicher, dass Malfoys schuld daran war. Und diese Behauptung kam nicht von ungefähr. So überfreundlich hatte sich der Blonde ihm gegenüber noch nie verhalte; ohne Hintergedanken. Er hatte Wasser geholt, die Zutaten, die noch fehlten... Und Harry war sich sicher, das `Lysander´, ein Pulver, welches bei vielen Heiltränken dazu gebraucht wurde, dass die Tränke schneller wirkten, gelb und nicht grau hätte sein sollen. Aber er konnte es nicht beweisen und Snape hätte ihm deswegen sicherlich noch mehr Punkte abgezogen. Missmutig beobachtete Harry Hagrid, welcher ihnen gerade die Gepflogenheiten eines Javeys erklärte. Dieses sah aus, wie ein übergroßes Frettchen, welches jedoch sprechen konnte und dabei mit Vorliebe Schimpfwörter benutzte. Ron, der neben dem Schwarzhaarigen stand grinste fies. "Vielleicht ist Malfoy ja auch eins. Ein verwandeltes!" Harry grinste bei der Vorstellung. Vielleicht sollte er den Blonden bei ihrer nächsten Begegnung mal drauf ansprechen. ~*~ Draco seufzte und lauschte den Worten des Heilkundelehrers, Professor Libert. Dieser erklärte ihnen gerade was sie dieses Jahr durchnehmen würden. Zu aller erst wären da leichte Heilzauber und je nachdem, wie die Schüler mit dem Stoff zurechtkommen würden, auch Stärkere. Im Verlaufe des Jahres würden sie sogar, in Zusammenarbeit mit Professor Talin, Amulette mit verschiedenen heilenden Wirkungen herstellen. "So, als erstes möchte ich um einen Freiwilligen bitten an dem wir einen Heilzauber aussprechen können. ...", der kleine Mann sah sich suchend um. "Ah, Mister Potter, kommen Sie doch bitte nach vorne!" er lächelte den Schwarzhaarigen auffordernd an. Wie Draco feststellen konnte, schien dieser nicht sonderlich begeistert zu sein. Der Blonde grinste süffisant. Das musste ihm doch eigentlich gefallen. Wieder im Mittelpunkt, so wie immer. "Schauen Sie genau her!" Libert umfasste Harrys Arm und schob den Ärmel ein Stück nach oben. Es wären deutliche Kratzspuren darauf zu sehen. "Da scheint der Riesentrottel mal wieder ganze Arbeit geleistet zu haben!", grinste er böse und Blaise, welcher scheinbar genau dieselben Kurse wie Draco belegt hatte, nickte zustimmen. Auch er mochte den Riesen nicht. Der Unterricht war einfach miserabel. "Eins, zwei, drei Sospitalis." Libert machte einen leichten Schlenker mit seinem Zauberstab und die Wunden schlossen sich. "So, vielen Dank Mister Potter, Sie können sich wieder setzen." ~*~ Fast schon fluchartig ging Harry wieder zu seinem Platz neben Neville. Der Junge schien in diesem Fach förmlich aufzugehen und an den Lippen von Libert zu hängen. "Wow, lass mal sehen, Harry!", meinte er, als sich der Schwarzhaarige wieder neben ihn sinken ließ. Harry hatte gar keine Zeit zu antworten, denn schon wieder wurde er am Arm gepackt und Neville studierte diesen ausführlich. "Ist das nicht klasse?", murmelte er leise. "Mit einem Spruch, alles weg!" "Das hat dir gefallen, nicht, Potter?" Harry drehte sich ruckartig um und entriss seinen Arm aus Nevilles Händen. Grüne Augen trafen auf Graue. "Halt die Klappe Malfoy. Als würde mir so was gefallen!" "Och, hat der große Harry Potter Lampenfieber? Tut mir aber Leid!", säuselte der Blonde zurück und Harry verkrampfte seine Hände zu Fäusten. "Du solltest dich lieber auf die Sprüche konzentrieren. Könnte angehen, dass du sie in der nächsten Zeit gebrauchen wirst!", fauchte Harry zurück, mit halben Ohr bei Libert, falls dieser ihre kleine Diskussion entdecken sollte. "Soll das eine Drohung sein, du Hund?" Gründe Augen weiteten sich unmerklich, bevor sie sich zusammenzogen und Funken zu sprühen schienen. "Angst?" "Vergiss es!", helle Augenbrauen zogen sich zusammen, ein leicht spöttisches Grinsen erschien auf dem feinen Gesicht und zerstörte die sonst vielleicht schön wirkenden Züge. "Mister Potter, Mister Malfoy, dürfte ich um Aufmerksamkeit bitten?", erschallte die Stimme des Professors und die beiden Jungen schreckten auf. Kurz darauf flog eine kleine Papierschwalbe zu Harry und landete in dessen Hand. Heute Abend, zwölf Uhr, im Zimmer neben Herold dem Heiligen. Sei pünktlich! Er zerknüllte das Papier. "Wenn du nicht zu feige bist zum auftauchen!", zischte er noch ehe er sich seinen Notizen zuwandte. ~*~ "Und? Du gehst doch nicht hin, oder?" Harry seufzte. Warum hatte er Ron und Hermine davon überhaupt erzählt? "Also ich finde er sollte! Mal ehrlich, Harry wird es diesem Jarvey schon zeigen!", protestierte Ron und klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Wird er nicht. Es ist viel zu gefährlich. Wenn er erwischt wird, verliert Gryffindor wieder Punkt. Punkte, die ich während meiner letzten Aritkanthikstunde mühsam erarbeitet habe. Außerdem bin ich sicher, es wird wie beim letzten Mal ablaufen. Er wird nicht auftauchen, sondern einen Lehrer oder Flich schicken.", ereiferte sich Hermine und strich sich die Haare zurück. "Seid endlich still. Es ist meine Sache, ob ich hingehe oder nicht.", fuhr er beide wütend an. Er hatte genug. Es war doch wohl seine Sache, was er tat. Gerade war er dabei ihnen die Sache mit den Briefen zu verzeihen, immerhin sollte man doch Verständnis dafür haben, dass die beiden ihn in der gemeinsamen Zeit vergessen hatten. Zumindest redete er sich dies ein. "Seamus! Dean!", grinste er, als sie die große Halle betraten. Harry befand für sich, ein wenig Ablenkung von Ron und Hermine zu brauchen. "Hey Alter! Ich hab´s schon von Neville gehört. Gehst du hin?", begrüßte ihn Seamus euphorisch. "Ich denke.", erwiderte Harry und ließ sich neben dem Iren nieder. "Find ich gut. Ist zwar deine Sache, aber trotzdem. Ich hät´s nicht anders gemacht!", grinste Seamus. Harry hob verwundert eine Augenbraue, als er diese Aussage hörte. Sie war so ganz anders, als die, die Ron und Hermine gemacht hatten. "Danke!", lächelte Harry. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)