Schlangengift I - Der schmale Pfad von abgemeldet (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 3: Das Lied des sprechenden Hutes ----------------------------------------- Das Lied des sprechenden Hutes Es ist besser, sich mich zuverlässigen Feinden zu umgeben, als mit unzuverlässigen Freunden [LINE] Es war spät als Harry wieder aufwachte. Verwirrt blinzelte er und blickte sich um. "Was macht ihr hier?", fragte er leicht genervt. An Neville hatte er sich ja schon gewöhnt, er war nun mal so und auf seine Art und Weise angenehm, es würde Harry nicht weiter mit seiner Anwesenheit stören. So war Harry zumindest nicht alleine und Neville stellte sowieso nie Fragen. Doch nun, als sich sein Blick langsam klärte, saßen da auch noch Luna Lovegood, genannt Loona, sowie Ginny, Ron und Hermine. "Sie sind gekommen, kurz nachdem du eingeschlafen bist!", meinte Neville und lächelte fröhlich. Harry fuhr sich genervt durch seine schwarzen Haare und ignorierte die Blicke seiner Freunde. "Wir wollten dich nicht aufwecken. Du sahst so aus, als könntest du den Schlaf gut gebrauchen!", sagte Ginny und schaute ihn freundlich an. Hermine und Ron nickten. "Du siehst schlecht aus!", bemerkte Luna verträumt und streichelte ein schwarz-weißes Kätzchen "Danke, weiß ich selber!", erwiderte Harry und blickte zu seiner Eule, die auf der Gepäckablage saß. Hedwig blickte missbilligend auf die beiden Katzen -Krummbein war ebenfalls im Abteil- herunter. Ihr schien die Anwesenheit der anderen ebenso wenig zu gefallen wie ihrem Besitzer. "Du hättest ihn vorhin sehen sollen, da...!", begann Neville, doch Harry fuhr böse dazwischen. "Könnt ihr nicht aufhören über mein Aussehen zu reden? Ich weiß, dass ich beschissen aussehe und es ist mir verdammt noch mal egal!" Neville schaute erschrocken auf und schien kleiner zu werden, als er eigentlich war. "Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?", fragte Ron sauer. "Wir haben uns doch schon entschuldigt. Konnten ja schlecht wissen, dass du eine Nachricht von uns haben wolltest." "Ihr habt euch gar nicht entschuldigt! Mal ehrlich, sonst habt ihr euch doch auch nicht darum geschert, ob etwas verboten war!", antwortete Harry ruhig, doch der enttäuschte Unterton in seiner Stimme schien niemandem zu entgehen. "Ich finde, du bist unfair uns gegenüber. Fährst uns an, obwohl wir uns sechs Wochen lang nicht mehr gesehen haben!", bemerkte Ginny am Rande. Harry schaute trotzig drein, dabei viel ihm gar nicht auf, wie Hermine ihn eindringlich musterte. "Da kann ich Ginny nur zustimmen! Du bist extrem unhöflich!", warf Luna ein. Es fraß an Harrys Nerven, dass sie hier waren. Er hätte Neville nicht hereinlassen sollen, er hätte stärkere Sprüche über die Abteiltür legen sollen. "Lasst mich einfach nur in Ruhe!", erwiderte er und drehte sich auf die Seite. Es würde noch ein wenig dauern, bis sie Hogwarts erreicht hatten. Die Zeit würde er nutzen um ein wenig zu schlafen. ~*~ Draco schaute nachdenklich nach draußen. Die Nacht war hereingebrochen, die Lichter in ihrem Abteil gedämpft. Crabbe und Goyle schliefen. Es hörte sich wie die Rodung des Regenwaldes an. Pansy hatte er noch abwimmeln können, bei den Beiden war es etwas anderes. Sie hatten strickte Anweisung, ihn nach Möglichkeit nicht alleine zu lassen. Draco seufzte. Sein Leben war beschissen. Er konnte nichts machen. Er konnte nur das tun, was sie von ihm verlangten. Würde er sich wehren... Verzweifelt schüttelte er den Kopf. Sie würden ihn umbringen oder -was wahrscheinlich war- foltern. Draco legte keinen Wert darauf. Es war ihm auch egal, dass er als feige galt und wenn er mal ehrlich zu sich war... Es stimmte sogar. Er hatte eine große Klappe und war feige. Ein heiseres Lachen entrann seiner Kehle. Die große Klappe war antrainiert. Er hatte sich immer so geben müssen. Er musste Schlammblüter, Muggel und vor allem Muggelfreunde hassen. Es waren antrainierte, teilweise eingeprügelte Verhaltensweisen, die er nach etlichen Jahren einfach angenommen hatte. Sein ganzes Wesen, seine Gedanken, seine Meinung - das genaue Ebenbild seines Vaters. Oder zumindest so, wie sein Vater ihn haben wollte. Wenn Draco ehrlich war, es stimmte. Manche Sachen gehörten bestimmt zu seiner eigenen Meinung. Er mochte Muggel nicht und Muggelfreunde konnte er nicht verstehen. Sie waren dumm, einfältig und leichtgläubig, ließen sich so leicht manipulieren. Bei den `Schlammblütern´ war es schon was anderes. Denn auch wenn Draco sie immer wieder verspottete, so wusste er doch, dass sie nicht schlechter waren, als Reinblüter. Zumindest vom Können nicht. Sie konnten genauso viel wie alle Reinblütigen Zauberer. Dies sah man wohl am besten an der Granger. Sie gehörte zu den besten ihres Jahrganges und wenn Draco ehrlich war, beneidete er sie darum. Dennoch unterschied sie etwas. Es war, als würde man Adlige mit dem gemeinen Volk gleichsetzen. Etwas unterschied sie. Vielleicht eine der wenigen Meinungen, die Draco mit seinem Vater freiwillig teilte. Wahrscheinlich sogar die Einzige. Und wieder stellte er sich die Frage, wie es weitergehen sollte. Er wollte kein Todesser werden, er wollte keinem wahnsinnigen, irren Halbblut in den Arsch kriechen. Aber er konnte sich auch nicht wehren. Er wusste doch genau um die Methoden seines Vaters und hatte eine ungefähre Vorstellung über die des dunklen Lords. Verdammt, er war nicht mutig. Dazu wurde er nie erzogen. Seine Erziehung richtete sich auf Demut und Unterwürfigkeit aus, er kam nicht dagegen an. Er war ein Slytherin und keiner von den mutigen Gryffindors. Er müsste einen anderen Weg finden um sich aus der Schlinge zu ziehen. Irgendeinen. Seufzend drehte er sich vom Fenster weg und blickte zu Crabbe und Golye. Vielleicht könnte er es schaffen, wenigstens ihnen zu entgehen. In den Ferien hatte er viel gelernt und es gab einige Zauberer, welche ihm dabei sicherlich helfen konnten. Auf einen Versuch kam es an... Doch noch war es zu früh dafür. Er ließ sich tiefer in die Polster sinken. Es dauerte noch ein wenig, bis der Zug ankommen würde und er zusammen mit dieser Plage von Mädchen seinen Pflichten nachgehen müsste. Vielleicht fand er ein klein wenig Schlaf. ~*~ Das Geschrei von draußen und die penetranten Stimmen von Ginny und Hermine ließen ihn aufwachen. Müde öffnete er seine Augen, blinzelte und gähnte ungehalten. "Was ist den los?", fragte er genervt. Hermine schaute ihn missbilligend an. "Hand vor den Mund beim Gähnen!", belehrte sie ihn. "Wir sind gleich da, du solltest dich umziehen!" Murrend richtete Harry sich auf und sah, dass nur noch Ron, Hermine und Ginny im Abteil waren. Sie hatten sich schon umgezogen und musterten ihn aus den Augenwinkeln. Harry seufzte gedanklich und wünschte sich, sie würden verschwinden, dann stand er auf und scheuchte Hedwig von seinem Koffer, welche wütend kreischte. Auch sie hatte geschlafen. "Komm Mädchen, ich muss mich umziehen!" Er strich ihr kurz durchs Gefieder und öffnete dann seinen Koffer, um seine neuen Roben herauszuziehen. Die alten hatten ihm nicht mehr gepasst, waren zu kurz und zu weit gewesen... komischer Weise. Kurzer Hand warf er sich die Robe über, er würde den anderen nicht seinen Körper zeigen. Dazu war er sich nicht sicher genug, in wie weit Nevilles komisches Kraut ihn geheilt hatte. Die Fragen zu seinem Aussehen hatte er satt. Mit einem Quietschen hielt der Zug. Hedwig flatterte müßig auf seinen ausgestreckten Arm und er ging, ohne weiter auf seine `Freunde´ zu achten, nach draußen. Es schmerzte, sicherlich. Aber warum sollte er Menschen in seiner Umgebung dulden, denen er nicht halb so viel wert war, wie sie ihm? Mit schnellen Schritten durchquerte er das Abteil und verließ den Zug. Kühler Nachtwind schlug ihm ins Gesicht und zerzauste seine Haare. Er fröstelte leicht und zog seine Robe enger um sich. "So meine Liebe, dann flieg mal!", meinte er an Hedwig gewandt und warf sie in die Lüfte. Er blickte ihr noch kurz hinterher und rieb sich erleichtert den Arm, auf dem sie gesessen hatte. Auch wenn sie sich Mühe gab ihre Krallen nicht zu sehr in seine Haut zu schlagen, so tat es dennoch weh. "Erstklässler! Erstklässler zu mir!", schallte die bekannte Stimme von Hagrid über den Platz und Harry blickte kurz in seine Richtung und winkte. Anschließend machte er sich auf den Weg zu den Kutschen. Die Thestrale, welche davor gespannt waren, schauten sich immer wieder um und viele der jüngeren Schüler konnten froh sein, dass sie sie nicht sahen. Jedoch gab es dieses Jahr auch welche, die ängstlich vor den Kutschen standen und sich scheinbar nicht näher als drei, vier Meter herantrauten. Harry war es egal, das Einzige, was ihn ein wenig erschreckte, war die Tatsache, dass es ziemlich viele waren. Mehr, als das letzte Jahr. Unbekümmert stieg er zu Dean und Seamus in die Kutsche. "Hallo Harry!", begrüßte ihn der Ire und Harry nickte ihm kurz zu, bevor er seinen Blick nach draußen wandte. "Ist was? Du begrüßt uns nicht und schaust so trübselig drein...!", machte Dean auf sich aufmerksam und in Harry flammte kurz Wut auf, doch er rief sich zur Ordnung. Die beiden wussten es nicht besser, sie hatten keine Ahnung. Er konnte ihnen keinen Vorwurf machen und so wütend und enttäuscht er auch war, es wäre ihnen gegenüber nicht fair. "Tut mir Leid, ich bin ein wenig in Gedanken.", erwiderte Harry kopfschüttelnd und schaute den Braunhaarigen an. "Hallo Dean, Halle Seamus, wie waren die Ferien?" "Och ja, ganz in Ordnung. Bei dir nicht, hm?" Harry schüttelte den Kopf und Dean seufzte. "Hey man, wir wollen dich nicht ausquetschen. War rein aus Interesse." Es stiegen zwei Drittklässler ein, welche Harry nicht kannte. Scheinbar aus anderen Häusern. Eine der beiden schaute sich immer wieder unruhig um, als hätte sie Angst überfallen zu werden. "Sie kommen hier nicht rein!", meinte Harry leise und das Mädchen drehte sich abrupt zu ihm um. "Wie?", fragte sie ängstlich. "Die Thestrale. Du siehst sie doch auch, oder nicht? Vor den Kutschen!", half Harry nach. Verstört schaute das Mädchen ihn an und nickte dann langsam. "Es gibt sie also wirklich?", fragte das andere Mädchen interessiert und Harry verfluchte sich, weil er schon wieder Aufmerksamkeit erregt hatte. "Ein Fünftklassler aus Hufflepuff hat uns davon erzählt. Er meinte, die Kutschen würden von Ungeheuern, Thestralen, gezogen. Hagrid soll sie im letzten Jahr unter den höheren Klassen durchgenommen haben. Ach ja, mein Name ist übrigens Tracy. Tracy Miller und das hier ist Susanne McKeith. Und du bist Harry Potter, oder? Du warst es doch auch, der das Trimagische Turnier mitgemacht hat, oder? Wow, also ehrlich, ich fand das ja so klasse und...!" Harry hatte sich schon wieder umgedreht und starrt nach draußen. Die Kutschen setzten sich allmählich in Gang und er fragte sich, was dieses Jahr noch alles bringen würde. ~*~ Draco saß in einer der zahlreichen Kutschen, recht und links Crabbe und Goyle, Pansy ihm gegenüber und daneben Theodor Nott sowie Blaise Zabini. Er hasste es. Er hasste es so sehr. Immer waren sie um ihn. Immer passten sie auf, dass er sich auch ja anständig benahm. Wütend schnaubte er und spielte gedankenverloren mit seinem Zauberstab. Er würde sich noch etwas einfallen lassen, damit sie ihn endlich in Ruhe ließen. Auch wenn es noch eine Weile dauern würde. Erst einmal keinen Verdacht erregen, indem er sich so benahm, wie seine Eltern es wollten -Draco war sich sicher, dass seine `Freunde´ Briefkontakt mit seinen Eltern führten- dann würde sie ihn vielleicht eher alleine lassen. Er müsste einfach perfekt schauspielern. Ein Kinderspiel. Sein Blick glitt zu Blaise, welcher apathisch aus dem Fenster sah und scheinbar nichts in seiner Umgebung wahrnahm. Er tat Draco irgendwie Leid. Er hatte nie sonderlich viel mit dem Jungen zu tun gehabt, ging ja auch schlecht, wenn er immer diese beiden Riesengorillas um sich haben musste. Dennoch war er Draco mit seiner ruhigen, besonnenen Art sympathisch. Außerdem bekam er mehr mit, als man ihm zutraute. Draco fragte sich, wie dieses Jahr wohl ausfallen würde. Welchen Idioten würden sie dieses Jahr, als Lehrer bekommen? Was war mit Potter? Er grinste still vor sich hin. Ob er sich wieder in Todesgefahr bringen würde? Eigentlich brauchte er sich dies gar nicht zu fragen, es war sowieso klar, dass er es tun würde. Wahrscheinlich um irgendjemanden das Leben zu retten. Am Ende würde er dann nur selbst wieder gerettet werden. Dämliche Gryffindors. `Aber mutiger als du´, flüsterte eine boshafte Stimme. Ja, sie hatte Recht. So verdammt Recht, hatte sie. Draco schreckte aus seinen Gedanken, als die Kutsche abrupt anhielt und er leicht gegen Crabbe geworfen wurde. Dieser schien es nicht einmal zu bemerken, sondern stand auf und verließ die Kutsche. Danach kam Draco, dicht gefolgt von Gyole. Erst am Ende durften Nott, Parkinson und Zabini aussteigen. Es war eine ungeschriebene Hierarchie, in der sich ganz Slytherin befand. Ganz oben, stand Draco. Als Malfoy genoss er nun mal einen hohen Stand und eine weit reichende Autorität. Als nächstes folgten Reinblüter wie Theodor Nott, Millisent Bulstrode und der Rest der Todesserkinder. Hierbei war auch immer noch das Alter wichtig, auch wenn Draco sich nie, oder nur selten, diesen Regeln unterwerfen musste. Zabini bildete die einzige Ausnahme. Sein Rang war von Anfang an ziemlich niedrig und das lag nicht an seiner Herkunft, sondern viel mehr an seinem Verhalten und an seiner Art. Er weigerte sich strikt Muggelgeborene als minderwertig anzusehen, außerdem war unter allen Slytherins bekannt, dass er von sprechenden Hut fast nach Ravenclaw geschickt worden wäre. Draco war dies eigentlich egal. Und vielleicht... "Draco, kommst du?", fragte die aufdringliche Stimme von Pansy und Dracos Kopf ruckte nach oben. Ergeben folgte er ihr in die Schule. Als sie die große Halle betraten leuchteten ihnen überall fliegende Kerzen entgegen und Draco konnte nicht umhin stehen zu bleiben und sie wie jedes Jahr bewundernd anzuschauen. Auch die Decke der Halle war beeindruckend und dem Wetter entsprechend, tief dunkel, leicht neblig und man konnte nur vereinzelt Sterne erkennen. "Hey, Dray, nun komm!", forderte ihn dieses Mal Nott auf. Am liebsten wäre Draco aus Protest stehen geblieben. Sicher, für alle sah es aus, wie eine freundschaftliche Einladung, aber er selbst wusste was es war: Ein Befehl. Vielleicht eine Drohung? `Vielleicht wirst du auch einfach nur paranoid´, schallte ihn eine kleine unausstehliche Stimme. Unwillig setzte er sich wieder in Bewegung. Wenn er sich jemals wieder frei in Hogwarts und Umgebung bewegen wollte, musste er sich zumindest am Anfang `benehmen´. Leicht schüttelte er seinen Kopf. Wie oft wollte er sich dies eigentlich noch vornehmen? ~*~ Mit Seamus und Dean an seiner Seite betrat Harry die große Halle. Er blickte sich nicht um, ging nur stur gerade aus, auf seinen Platz, weit am Rande. Er wollte nicht. Er hatte das alles so satt. Aber er beschwerte sich nicht. Schon früh hatte er lernen müssen, dass es manchmal besser war, nichts zu sagen, es ersparte einem viel Ärger. Er wusste das, dennoch... Dieses Jahr würde er sich nicht alles gefallen lassen. Nie mehr. Er stützte seinen Kopf auf einer Hand ab und schaute den Erstklässlern zu, wie sie verschreckt und ängstlich in die Halle traten. Mit großen Augen schauten sie sich um, musterten die fliegenden Kerzen und die anderen Schüler. Einige schrien erschreckt auf, als die Hausgeister der vier Häuser durch die Wände schwebten um der Einweisung beizuwohnen. Dann endlich trat McGonagall nach vorne, zusammen mit einem Stuhl und dem alten zerfetzten Hut. Irgendwie kam es Harry vor, als würde er jedes Jahr dreckiger werden und verlumpter aussehen. Tante Petunia hätte daran sicherlich ihre helle Freude. In der Zwischenzeit hatte die Hauslehrerin von Gryffindor den Hut abgesetzt und dieser begann nun sein Lied zu singen: So viele Jahre ist´s schon her, seit ich genäht wurde von einem Schneiderer. Zu diese Zeit, es lebten vier Zauberer, wohl angesehen; Ihre Namen werden nie vergehen. Von flachen Ländern, kam der kühne Gryffindor, die schöne Ravenclaw, aus den Bergen, jeden Fels erkor. Die freundliche Huffelpuff aus dem sanften Tal Der listige Slytherin aus den Sümpfen so fahl. Sie alle hatten einen Traum, einen kühnen Plan, ihr glaub es kaum- Jungen Zauberern zu geben einen Sinn, das war von Hogwarts der Beginn. Es waren unsere Gründer, vier, die schufen diese Häuser hier, Und jeder schätzte eine andere Tugend, bei der von ihnen gelehrten Jugend. Die Mutigsten wollte Gryffindor, zog sie allen anderen vor, Ravenclaw die Klügsten wählte, Weisheit alles bei ihr zählte, Und jeder, der fleißig und freundlich war, nahm Huffelpuff in ihre Gewahr, Bei Slytherin, der Letzte der vier, nahm die Ehrgeizigen, Listigen von hier, Am schwersten zu zähmen und zu halten, so lasst Freundschaft und Liebe wallten. Doch was passiert, wenn aus Hass Liebe entsteht? Wenn man aus Angst Fehler begeht? Wenn aus Misstrauen Vertrauen erwächst, du damit das Antlitz deines Hauses befleckst? Verzage nicht, wenn sich Feinde zu Freunden wandeln, denn dann ist es an der Zeit zu handeln. Denn der Krieg steht vor den Toren, Wenn die Missgunst der Verrat nicht endet, haben wir schon jetzt verloren. Und wie wollen wir dann je Freiheit gewinnen? Damit die Menschenleben nicht durch unsere Hände rinnen? So steht fest zueinander für alle Zeit, macht nicht die Fehler der Vergangenheit. Denn niemand will sie verstehen, die Fremden, nein, sie hören nich, sind engstirnig und zänkisch, bleiben lieber unter sich. Sprengt diese Fesseln und haltet zusammen, dann kann euch das Dunkle niemals bannen. Doch nun wollen wir nicht weiter rechten, setzt mich auf, ich sage euch wo hin ihr passt am besten. Mit hochgezogener Augenbraue hörte Harry dem Lied des Hutes zu. Genau wie letztes Jahr, enthielt es eine deutliche Warnung. Sie sollten zusammenhalten. Auch die anderen Schüler schienen mäßig überrascht und es erklang zögerlicher Applaus. Mit einem grimmigen Lächeln im Gesicht tat Harry es den anderen gleich. Der Hut machte sich mit seinen merkwürdigen Liedern wirklich keine Freunde. "Seltsam, oder? Findest du nicht?", fragte Seamus neben ihm und Harry nickte nur. "Mal ehrlich, was meinte er damit?" "Keine Ahnung, aber wenn man´s Mal so nimmt, irgendwo hat er doch Recht, oder?", antwortete Harry ruhig. Seamus warf ihm nur einen verwirrten Blick zu und wechselte dann das Thema. "Hast du schon zu den Lehrern geschaut? Drei neue Lehrer! Frag mich wofür!" "Stimmt, ist mir auch schon aufgefallen. Aber hey, seit froh, dass die Umbrige endlich weg ist. Ich hatte die ja so satt!", mischte sich Dean ein. Harry konnte ihm nur zustimmen. Die Narben auf seinem Handrücken würden ihn wohl immer daran erinnern. "Könnt ihr nicht still sein? Die Zeremonie beginnt!", schimpfte Hermine von schräg gegenüber. Dean verdrehte nur die Augen und warf Seamus einen bedeutenden Blick zu, der Harry nicht entging. Doch noch bevor er sich wieder dem Gespräch zuwenden konnte, erklang Professor McGonagalls Stimme. "Apell, Valerie!" Ein kleines, blondes Mädchen mit Brille schritt schüchtern in Richtung Stuhl, auf dem der Hut, nun mehr still, lag. Vorsichtig setzte sie ihn auf und Harry war sofort klar, dass dieses Mädchen nach Hufflepuff kommen würde. Alleine schon ihre Art. "Wetten Hufflepuff?", meinte er an Dean gerichtet. "HUFFLEPUFF!", erklang auch schon die Stimme des Hutes und das Mädchen ging schüchtern zum applaudierenden Tisch der Hufflepuffs. "Apell, Sophie!" Ein weiteres Mädchen trat nach vorne, ebenfalls blond und mit Brille, doch schien ihr Auftreten anders. Fast schon selbstsicher schritt sie auf den Hut zu. Harry jedoch entging nicht, dass dies nur Fassade war. Er konnte sie schon leicht zittern sehen, als sie den Hut aufsetzte. "Was glaubst du?", fragte Dean. Er schien Spaß am Häuserraten zu haben. "Slytherin.", murmelte Harry und blickte zum Tisch der Lehrer. Er bemerkte nicht, wie der Hut den Namen des Schlangenhauses ausrief. Er war wieder tief in Gedanken versunken, denn Seamus hatte Recht. Drei neue Lehrer. Eine Frau, mit schwarzen Haaren und dunkler Haut. Harry kam sie ein wenig komisch vor, fremd, vielleicht eine Ausländerin? Neben ihr saß ein kleiner, etwas dicklicher Mann und unterhielt sich angeregt mit Professor Snape, dem Lehrer für Zaubertränke. Seitdem Harry auf der Schule war, hegten sie Abneigung gegeneinander und dies ändere sich auch nicht, nachdem Harry erfahren hatte, dass Snape beim Orden tätig war. Als Spion, wie passend. Wie immer war seine Miene erst, doch Harry glaubte auch scharfe Vorsicht in seinen Augen zu lesen. Er war sich nicht sicher, ob das an dem neuen Lehrer lag. Der Mann erinnerte ihn stark an Pettigrew, auch wenn er ein wenig gepflegter war. Der Mann war Harry nicht geheuer. Der letzte Lehrer erinnerte an einen Weasley, auch wenn seine Haare ein dunkleren und kräftigeren Rotton hatten und im Licht der Kerzen schimmerten. Eine sonderbare Aura schien von ihm auszugehen und als der Lehrer plötzlich zu ihm herüber sah, erwiderte Harry den Blick. Der Glanz der Augen war warm und der Lehrer war dem Schwarzhaarigen sofort sympathisch. "Baker, Elisabeth!" Sofort brach Harry den Blickkontakt mit dem neuen Lehrer ab und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Schülerauswahl. Ein zierliches Mädchen schritt mit festem Blick in Richtung Hut. Sie hatte braun-schwarze Haare und erinnerte so gar nicht an Neville. Auch schien ihre ganze Art selbstsicherer zu sein. Harry blickte kurz zu Neville, welcher seine Cousine ebenfalls fixiert hatte, danach richtete er seinen Blick wieder auf Elisabeth, welche den Hut gerade aufsetzte. "Ravenclaw... oder Gryffindor!", vermutete Harry und Seamus der neben ihm saß, musterte ihn verwirrt, als der Hut das letzte genannte ausrief. "GRYFFINDOR!" Neville stöhnte genervt auf, als der gesamte Tisch zu klatschen begann. "Harry, das ist Wahnsinn. Wie machst du das?", fragte Seamus ihn, nachdem sich das Mädchen gesetzt hatte und McGonagall `Florence Barneby´, einen seltsam aussehenden Junge mit grünlich schimmernden Haaren, nach vorne rief. "Wie mache ich was...?", entgegnete der Angesprochene. "Du hast alles richtig geraten. Wohin kommt der da?", Seamus zeigte auf den Jungen mit den grünlichen Haaren. "Öhm.... Slytherin?", riet Harry vorsichtig. "SLYTHERIN!" "Siehst du. Das meine ich. Wie machst du das?" "Ich mache gar nichts. Ich rate nur. Kann ja auch nichts dafür, dass ich darin so gut bin!" Seamus schien diese Antwort zwar nicht zu passen, jedoch ließ er Harry in Ruhe und begnügte sich damit, die neuen Lehrer zu studieren. Nachdem auch der letzte Erstklässler -Gregor Smith, ein Ravenclaw- eingeteilt worden war, brachte McGonagall den Hut und den Stuhl wieder weg und Professor Dumbledore stand auf. Wie jedes Jahr ließ er seinen Blick über die Schülerschar wandern und Harry konnte nur deutlich seinen Blick auf sich spüren, doch er gab dem Professor nicht die Genugtuung aufzusehen. Stur betrachtete er den goldenen Teller vor sich. "Meine lieben Schüler. Wieder beginnt ein neues Jahr in Hogwarts. Zu aller Erst möchte ich ihnen sagen, dass der verbotene Wald wie jedes Jahr, nicht betreten werden darf, außer in der Begleitung eines Lehrers. Des Weiteren wurden nun auch Mehlseifen und explodierende Fußbälle auf die Liste der verbotenen Gegenstände gesetzt, welche man im Büro des Hausmeisters nachlesen kann." Er lächelte leicht in die Runde und Harry konnte einige Lacher hören. "Nun aber zu wichtigeren Dingen. Da allen hier Anwesenden bekannt ist, dass Voldemort wiedergekehrt ist", ein Raunen ging durch die Schülerschar, "werden in Hogwarts besondere Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass Besuche in Hogwarts nur mit Erlaubnis gestattet werden. Außerdem wird das Gelände um Hogwarts mit einer Schutzbarriere ausgestattet werden. Dazu gibt es zwei neue Fächer. Dies wird vor allem den sechsten und siebten Klassen aufgefallen sein, welche sich schon für die Fächer eintragen konnten. Als Erstes hätten wir da Heilkunde, welches unterrichtet wird von Professor Libert." Der kleine Mann, welcher Harry unheimlich war, stand auf und verbeugte sich kurz. Die Schüler klatschten höflich. "und als Zweites wäre da Duellieren. Dieses wird von Professor Sanktus unterrichtet." Der rothaarige Mann stand auf und diesmal war der Applaus der Schüler freundlich und echt. Selbst Harry klatschte mit, hörte aber auf, als die Augen des Lehrers zu ihm flogen und ihn seltsam anschauten. Dumbledore hob beschwichtigend die Arme, als Sanktus sich wieder gesetzt hatte, um sich gehört zu verschaffen. "Außerdem wird Professor Talin den Unterricht für Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen!" Die Hexe stand auf und lächelte allen freudig entgegen. Vor allem die männlichen Schüler schienen von ihr angetan zu sein. "Ich hoffe ihr werdet sie alle freundlich und mit Respekt behandeln. So, und nun denke ich, dass ich euch lange genug aufgehalten habe. Esst euch satt!" Das Essen erschien mit seinen Worten und Harry nahm sich ein Brot und kaute lustlos darauf herum. Er hatte keinen Hunger. Zumindest nicht wirklich. "Was ist den mit dir los? Du iss ja gar nichts!", meinte Dean und schaute kauend auf Harry. "Hab keinen Hunger!", entgegnete der Angesprochene nur. Gelangweilt blickte er sich in der großen Halle um. Erst jetzt viel ihm auf, dass einige Schüler fehlten. Ein paar Siebtklässler aus Slytherin, aber auch welche aus den anderen Häuser. Er konnte sich schon denken, woran das lag. Die meisten Eltern schienen Angst zu haben, das Voldemort hier einbrach. Harry gab ihnen Recht. Schließlich ging er, Harry Potter, hier auf diese Schule. Er war derjenige, den Voldemort haben wollte. Und die Slytherins? Ihn würde es nicht wundern, wenn diese schon in den Reihen des Dunklen Lord weilten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)