Seelenlos von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Roter Wein ------------------ Das heiße Wasser umspülte seinen Körper angenehm.In der einen Hand hatte er ein feines Kristallglas gefüllt mit rotem Wein, oder einer Flüssigkeit die Rotwein ähnlich sah-Blut. Die andere hatte er aus der Wanne hängen,heißes Wasser tropfte von seinen Fingernägeln auf die kalten schwarzen Marmorfliesen wo es eine kleine Pfütze bildete. Die Wanne stand in einem riesigen dunklen Saal bestehend aus schwarzen Gestein,hauptsächlich Marmor. Fackeln erhellten den Raum nur spärlich und bildeten kleine Lichtkegel auf den polierten Wänden. "Herrein" sagte der dunkle Mann fröhlich als es klopfte. Einen Augenblick geschah nichts dann würde die Tür von einem kahlköpfigen kleinen Mann geöffnet. "My Lord er ist fertig" sagte der kleine Mann mit einer Stimme die zwischen Hysterischer Freude und argwöhnischer Angst schwankte. "Vielen Dank Zohak" erwiederte der Mann grinsend und stand auf. Ein blasser großer Mann mit schwarzen Haaren und Augen die so grün und strahlend waren das jeder der sie sah wußte sie konnten keinem menschlichen Wesen gehören. "Bring ihn herein" fügte er optimistisch lächelnd hinzu.Dieses lächeln sah verdammt echt aus und hätte Zohak es nicht besser gewußt hätte er den dunklen Mann leicht für einen Menschen gehalten der zu Güte, Nachsicht und Dankbarkeit fähig waren.Doch das wäre ein Fehler gewesen. "Jawohl my lord" sagte Zohak schlicht und verließ mit klopfendem Herzen den Saal,um zu holen was er und seine Kollegen seit Monaten kreierten.Nun war es vollbracht. In den roßen schwarzen Räumen von Utgard hatten sie ein Labor gefunden in dem es an nichts mangelte.Unzählige Versuche konnten hier durfgeführt werden und nach Monaten des experimentierens war es ihnen gelungen ein Wesen zu erschaffen welches der dunkle Mann verlangte.Dieses Wesen saß nackt und stumm und namenlos zusammengekauert vor ihnen. Kapitel 1: I. Nackte Füße auf kaltem Stein ------------------------------------------ Zohak sah das Wesen einen Moment fasziniert an. "Erhebe dich" befahl er der Gestalt welche aussah wie ein normaler Mensch. Jedenfalls von hinten. Doch das Wesen erhob sich nicht,es reagierte überhaupt nicht. Einige Männer halfen ihm schließlich auf.Die Knie des Wesens zitterten unkontrolliert,es konnte nicht stehen und nicht gehen ohne Hilfe.Das pechschwarze nasse Haar hing ihm in Strähnen ins blasse Gesicht.Am ganzen Körper hatte "Project crimson" eine Gänsehaut- war er doch gerade erst seit 5 Minuten aus einer warmen,gallertartigen Flüssigkeit geholt worden. "Was nun?" fragte einer der Männer die ihn stützten. "Bringt ihn zum Boss" sagte Zohak schneident worauf die Männer sich einen unruhigen Blick zuwarfen und mit ihrem Experiment davon gingen. Sie ließen es vor der riesigen Tür des Saals stehen in dem der Mann residierte den sie alle immer nur Lord, dunkler Mann, schwarzer Mann oder Zauberer des Westens nannten.Dann klopften sie an warteten auf ein "herein" und als es erteilt wurde öffnete einer zurückhaltend die Tür während der andere die Gestalt stützte und führte. Der dunkle Mann saß am Ende des Raumes an einem riesigen Steintisch der ebenfalls aus schwarzem Marmor bestand,wie auch der Rest des Gebäudes. Er lächelte süßlich beinahe verliebt in die Richtung in der er das Wesen sah. "Verlasst den Raum" sagte er zu den beiden Mänern worauf diese sich sofort dankbar entfernten. Er erhob sich, seine Stiefelabsätze klackten bei jedem Schritt den er durch die Haale tat.Er musterte die blasse Gestalt, hob das Gesicht nach oben in dem er das Kinn nach oben drückte. Er blickte in ausdruckslose schwarze augen ohne Pupille. Da war nichts nur schwärze und der dunkle Mann lachte darüber.Lachte lange und schallend. Dann berührte er das Gesicht des Wesens und mumelte leise unverständliche Wörter. Zuletzt sagte er dein Name sei Beliar". Die Augen des Wesens klärten sich einen Moment dann wurde das weiß in seine Augen rot und er schrie.Blut rann aus seinen Augen,lief über sein blasses Gesicht und tropfte auf seine nackte Brust. Dann widerholte er "mein Name sei Beliar". Er blickte seinen Schöpfer an aus seinen Augen lief immernoch blut.Seine Pupillen waren wie die einer Katze. Schwarz und scheinbar unendlich tief, sowie zu sichelförmigen Schlitzen verengt war das Licht zu stark. "Komm" sagte der dunkle Mann zu ihm lächelnd und ging durch den schwarzen,kalten Raum. Beliar folgte seiner Bewegung mit den Augen, dann tat er seinen ersten Schritt und verharrte einen Moment mit nacktem Fuß auf kaltem Stein. "Mein Name sei Beliar" hallte es in seinem Verstand.Er folgte dem Mann dessen Namen er nicht kannte. Die Beine welche erst vor kurzem noch schwach und zittrig waren trugen ihn jetzt mühelos durch den kühlen Raum.Einen Schritt nach dem anderem mit nassen,weißen füßen auf schwarzem kalten Stein. Kapitel 2: II. Beliar- Der Heillose ----------------------------------- Er folgte seinem Schöpfer stumm, sein Äußeres strahlte Würde und Anmut aus und als er die Tür erreichte die ihm von dem dunklen Mann geöffnet wurde trat er ein. Seine Pupillen verengten sicht augenblicklich zu schmalen Sicheln, denn der Raum in dem er jetzt war ,war hell und strahlend. Unendlich viele Fackeln leuchteten den Saal aus. Diverse Tücher hingen an den Wänden herab, einige transparent sodass Licht hindurch fiel und auf dem Boden groteske Muster warf. "Nun denn Beliar" sagte der bleiche Mann lächelnd und verträumt und fuhr durch das schwarze kurze haar seines neuen lieblingsspielzeugs. Er deutete auf einen Tisch auf dem Sachen ordentlich zusammengelegt waren. "Dies wirst du tragen wenn du an meiner Seite stehst. Und dies wenn du für mich kämpfst." Bei dem letzten Satz deutete er auf einen anderen Tisch auf dem lediglich eine schwarze,weite Satinhose und ein schwarzer schwerer Mantel lag. Beliar blickte in die Richtung in die der Mann zeigte und ging dann immer noch stumm auf die Sachen zu. Er sah die Sachen einen Moment verständnislos an. Er versuchte zu begreifen was der dunkle Mann von ihm wollte doch er verstand es nicht. Jedenfalls nicht sofort, doch dann sah er Bilder und hörte Stimmen. Die Stimmen lachten, schienen fröhlich und er sah sich selbst, sah wie sich eine Frau über ihn beugte und ihm lächelnd einen Pullover übersteifte und ihm dann half eine Hose anzuziehen. In dieser "Vision" war er klein ..so klein das er sich selbst nicht mal erkannte. Doch nun wusste er was er zutun hatte. Er griff nach einem Hemd dessen Farbe zu fliessen schien. Es war aus so zartem und leichtem Stoff das die Schwarze Satinhose dagegen derb und schwer aussah. Er streifte es sich über und betrachtete die Farbe fasziniert. Das Hemd war rot und bestand aus mehreren leichten Lagen sodass die darunter liegende Stoffschicht immer etwas durchschimmerte. Doch das war nicht alles die Farbe schien sich zu bewegen, zu fließen ineinander überzugehen. An manchen Stellen war es rot wie feuer, an anderen hatte es die Farbe von dunklem klebrigen Blut, wieder an anderen stellen war es fast schwarz. Er löste den Blick von dem Hemd und widmete sich den anderen Sachen. Stieg zunächst in schwarze Shorts und anschließend in eine ebenfalls schwarze Satinhose. Dann sah er den schwarzen Mann erwartungsvoll an. "Dies fehlt noch" sagte dieser sanft und lies sieben Ketten in seiner bleichen Hand erscheinen. Er trat auf Beliar zu der ihn gespannt mit blutenden Augen ansah. Dann hob er jeder Kette einzeln hoch und sprach während er die erste Kette um den Hals von Beliar legte: "Der Geist Mammons lebt in diesem Stein. Seine Sünde ist der Geiz und von nun an wirst du sie tragen." Er lächelte seinen Schützling an und hinter seinen Augen tanzte wilde Vorfreude. Dann hob er abermals eine Kette die aus dunkelblauen kristallen bestand und eher ein Halsband als eine Kette war. "Dies ist der Stolz gehörend zu Luzifer dem gefallenen Engel" er streifte ihm die Kette über und lachte irre während Beliar starr den Mann beobachtete. "Hier mein junger Freund gebe ich dir die Sünde Leviathans ..den Neid! Doch dies ist nicht die letzte Sünde die dein Wesen formen soll" wieder ertönte schrilles lachen aus der Kehle des Mannes. "Wollust soll dich prägen und Asmodi dich führen. Auch Belphegor wird dich schützen dessen Sünde die Trägheit ist." Er steifte ihm zwei feine Ketten über den kopf die strahlender wie Silber funkelten." Als vorletztes Beliar gebe ich dir Gier! Dessen Vertreter Beelzebub ist" die Kette die er ihm jetzt überstreifte war eng und schwer und bestand aus mattem, scharfen und kantigem Metall das beim übersteifen Risse und Kratzer hinterlies. Dann hielt der dunkle Mann inne und betrachte das Wesen welches ihn so fasziniert anstarrte ,er hielt die letzte Kette in der Hand und schwenkte sie hin und her. Sie bestand ebenfalls aus Metall. Doch dieses glänzte verlockend. Des weiteren befand sich an dieser Kette ein Stein, ein dunkelroter klebrig wirkender stein aus dessen mitte ein weißes leuchten zukommen schien. "Weißt du was dein Name bedeutet?" fragte der dunkle Mann verträumt blickte aber mit wachen, messerscharfen Augen auf das Geschöpf was ihm gegenüber stand. "Er bedeutet ~der Heillose~.. und" ein leises kichern ertönte ~Kronprinz der Hölle~." Er streichelte ihm sanft über das Gesicht und sprach mir ruhiger Stimme weiter "du wirst Bäche des Verderbens über die Menschen Thaleia´s bringen und sie verführen" noch einmal streichelte er das blasse Gesicht vor sich. "Diese Kette ..sie gehört allein dir, kein Dämon lebt in diesem dunklen Abgrund denn sie verkörpert die Sünde, welche dir auferlegt ist. ...Dein sei der Zorn!" rief er hysterisch jubelnd aus und legte damit die letzte Kette um den Hals Beliar´ s. Sie fiel mit einem leisen klirren zu den anderen und wo sie von Beliar beäugt wurde "Danke mein Gebieter" sprach er schließlich. Sein erster Satz an seinen Schöpfer. Er kniete sich vor ihn und senkte sein Haupt während ihm die fröhliche, schrille Stimme seines Herrn verkündete was seine Aufgabe sei. Kapitel 3: III. Blaue Federn ---------------------------- "Doch wie mein Herr soll ich schaffen was ihr von mir verlangt?" hörte Zohak eine ihm unbekannte Stimme fragen als er sich in den Kellergewölben Utgards aufhielt. Hier unten war es dunkel und feucht. Grüner Schimmel zog sich über manche Wände die von Rissen gezeichnet waren. In diesen Gewölben hielt der dunkle Mann "seine Geschöpfe des Abgrunds" wie er sie nannte und dabei meist ein gedämpftes kichern von sich gab. Zohak blieb stehen als er die fremde Stimme hörte und konzentrierte sich wie gebannt auf die des dunklen Mannes der ruhig und gelassen sprach "Deine Waffe besteht nicht aus Stahl und Eisen, nicht aus Pfeil und Bogen. Deine Waffe besteht aus Fleisch und Blut. Zwei Wesen schenke ich dir, wähle beide gut" Beliar schaute sich in einem der feuchten und übelriechenden Räume um, das Blut welches zu Anfang aus seinen Augen gelaufen war, war mittlerweile zu dunkelroten Spuren geronnen die seinem Gesicht einen diabolischen Charakter verliehen. Vor sich sah er in 7 Ställen ebenso viele Rösser, jedes hatte seinen Namen eingebrannt bekommen und jeder Name bedeutete etwas. Jenseits der Ställe waren 7 Wölfe oder Hunde angebunden die sich gegenseitig bissen und kratzten ,im hinteren Teil des Raums schließlich waren Käfige angebracht ebenfalls 7. Er trat an die Ställe der Pferde, es waren keine gewöhnlichen Rösser wie er schnell feststellte. Ein schneeweißes Tier stand seitlich vor ihm und gab den blick auf ein smaragdgrünes Auge frei. "Grani..." las Beliar von der Brust des Schimmels ab in dessen dieser Name eingebrannt war. Err wollte es gerade berühren als es sich umdrehte und ihm nun direkt ins Gesicht schaute. Beliar gab einen kurzen entsetzten Schrei von sich, denn was er sah ekelte ihn gleichermaßen an wie es ihn faszinierte. Dem Schimmelhengst fehlte auf der linken Hälfte seines Kopfes alles. Ein schwarzes matschiges und trübes Auge blickte blind umher. Man sah zerfurchtes faulendes Fleisch was ihm in Fetzen vom Gesicht hing und grotesk hin und her baumelte. Auf dieser Seite konnte man die komplette Zahnreihe erkennen was Beliar den Eindruck verschaffte das Pferd würde ihn wahnsinnig anlächeln. Erschrocken wich er ein Stück zurück. Er sah sich nun in dem Raum genauer um und stellte nicht ohne ein gewisses Maß an erstaunen fest das jedes der Tiere auf die ein oder andere art entstellt war. Die Wölfe waren nicht mehr als ein matschiger Brei aus Blut und fleisch, manche hatten 6 Beine andere 2 Köpfe. Den meisten Tieren fehlte Fell und man sah stinkendes faulendes und eiterndes Fleisch welches oft in Fetzen von den Knochen hing oder abartig pulsierte. Beliar dachte stumm nach dann sagte er "Xanthos soll mich tragen und Munin für mich fliegen" sagte er mit fester und angenehm klingender Stimme. "Perfekt!" jubelte der dunkle Mann und schnippte mit dem Finger worauf alle Dämonen verschwanden und lediglich ein Falbenhengst mit schwarzen Augen und ein pechschwarzer Rabe zurückblieb. Die Tatsache das Beliar sich für die zwei Wesen entschieden hatte welche gewöhnlichen Tieren dieser Gattung am ähnlichsten sahen erfüllte ihm mit fast väterlichem Stolz, denn es zeigte das Beliar sehr wohl strategisch denken konnte. Mit zerissenen und faulenden Wesen die Herzen der Menschen zu verführen wäre schwierig gewesen, doch mit diesen beiden Gefährten an der Seite sah sein Schützling fast menschlich aus. Beliar trat an Xanthos heran dessen Name ~der Blonde~ bedeutete und dessen Nahrung aus rohem Menschenfleisch bestand. Er tätschelte die Nase des Pferdes worauf dieses ihn wild anfunkelte, in den schwarzen tiefen Augen lag nur eines. Gier nach Tod. Und diesen würden sie bringen. Munin dessen Name ~Erinnerung~ bedeutete flog zu seinem neuen Herrn auf die Schulter und beäugte ihn neugierig krächzend. Seine Federn schimmerten blau im spärlichen Licht des Gewölbes. "Heerscharen dunkler Engel wirst du führen und Thaleia unterwerfen, Xanthos und Munin werden deine Diener sein. Ihre Augen sind so schwarz wie die deinen, junger Prinz. Und nun komm." Sagte der dunkle Mann mit wohlklingender Stimme, breitete die arme aus und führte Beliar aus dem Gewölbe hinaus. Doch plötzlich blieb er stehen, seine grünen Augen funkelten und tanzten vor wilder Freude "Zohak!! Komm zu mir, mein Freund du weißt es ist unhöflich zu lauschen" bei dem letzten Teil des Satzes schwang seine Stimme bedrohlich an er gab ein schrilles ,irres Gelächter von sich was Zohak das Gefühl gab sein Blut gerinne ihm in den Adern. "M-mein Herr...ich.. i-ich wollte nicht unhöflich sein, doch ich hörte eine Stimme die ich noch nicht kannte...jetzt weiß ich sie gehört dem jungen Lord. Mein Herr ..vergeben sie mir" sagte er fröstelnd während er mit schreckensgeweiteten Augen hinter einer Mauer hervor kam. "Aber aber Zohak alter Freund.. kein Grund zur Furcht" sagte er beruhigend und seine Miene glich der eines Engels. Es war unmöglich dem dunklen Mann nicht zu glauben, denn sowohl seine Stimme als auch sein Gesicht drückten Freundschaft und Verständnis aus. "Vielen Dank dunkler Herr" sagte Zohak mit bebender Stimme und wich dem Blick des großen Mannes aus in dem er sich wegdrehte und die dunklen Gewölbe Utgards verlassen wollte. Denn er hatte etwas gesehen.. in den Augen des Mannes in jenen lag keine Freundschaft und kein Verständnis. In seinen Augen lag Wahnsinn, es war der blick einer Katze wenn sie mit einer Maus spielte bevor sie sie tötet. "Warum so eilig Zohak?" fragte er seinen verängstigten Untergebenen spöttelnd, legte ihm eine Hand auf die Schulter; drehte ihn zu sich um und lächelte. Bei diesem lächeln entblößte er unnatürlich strahlend weiße Zähne. Zähne die Zohak plötzlich unglaublich viel erschienen.. und unglaublich scharf. Der dunkle Mann las die Angst in dessen Augen was sein lächeln nun in ein wahres grinsen verwandelte. "Hast du Beliar schon begrüßt, er wird ab jetzt in meinem Namen sprechen und alles was er sagt habt ihr zutun. Und nun geh und reich ihm die Hand" der dunkle Mann sah wie die Augen von Zohak unruhig umher schweiften, dann trat er vor, kniete sich vor das bleiche Wesen und sprach mit bebender Stimme "Mein Leben für dich junger Prinz" Beliar blickte auf den knienden Mann herab der jetzt vor Angst weinte. Eine Träne fiel auf Beliars kalten, nackten Fuß. Er lächelte zog ihn an seinen Haaren hoch und blickte ihn mit schwarzen toten Augen an. "Danke" sagte er immer noch lächelnd und lies Zohak los "und nun geht". Er blickte seinen Schöpfer an der zufrieden schien, "er hat angst my lord" sagte er kühl und distanziert wobei Munin auf seine Schulter flatterte und mit den vielen Ketten spielte die er um den Hals trug ,das leise klirren der Ketten erfüllte die Gänge gefolgt vom schrillen Gelächter der beiden. Es hallte in dem Gemäuer wieder wobei Zohak das Gefühl hatte es verfolgte ihn. Er lief.. lief so schnell ihn seine Füße tragen konnten, dennoch ließen ihn die Augen nicht los in die er geblickt hatte. Die einen so grün und so unheimlich und die des Jungen so schwarz und so tot wie die eines Hai´s. Er verließ das Gewölbe schweißgebadet und schwor sich die dunklen Gänge Utgards niemals wieder zu betreten. Denn in diesen Gängen roch es nicht nur nach feuchtem Schimmel- so war er sich jetzt sicher, sondern nach fauligem Fleisch. Nach Wahnsinn. Nach Tod. Und genau das hatte er in den Augen des dunklen Mannes gesehen. ´Ganz ruhig Zohak´ versuchte er sich selbst zu beruhigen und wiederholte den Gedanken laut. Es war inzwischen Abend geworden und die Sonne tauchte den Himmel in ein grelles rot, sodass es aussah als würde der dieser brennen. Wolken zogen in grotesken Formen umher und betupften den dunkler werdenden himmel mit ihrem weiß. ´Unter anderen umständen´ überlegte Zohak ´würde dieser Himmel schön aussehen.´ Er ging an diesem Abend früh zu Bett, doch ihn plagten wirre träume und visionen. Und als er in der Nacht schweißgebadet aufwachte, blickte er in die Augen eines Raben dessen Federn im Mondlicht blau schimmerten. Doch Zohak nahm die Gefiederfarbe kaum war. Nein. Viel mehr waren es die schwarzen Augen des Raben die ihn frösteln ließen und ihn an die Augen Beliar´s erinnerten ´er sieht mich...sieht mich durch dieses Geschöpf´ dachte er und versetzte sich damit selbst in Panik. Munin blieb weiter auf der Brust des Mannes sitzen, las seine Gedanken wie in einem Buch und schien sich an der Angst des Mannes zu laben. So wie sich Xanthos gerade in den tiefen Utgards an dem Fleisch eines toten Jungen gütlich tat. Kapitel 4: IV.Dunst aus Grün und Gold ------------------------------------- IV. Dunst aus Grün und Gold Fern ab Utgards waren sie, die Länder der Erato. Blühende und weitreichende Landschaften erstreckten sich über viele Kilometer. Hier war der friedlichste Ort in Thaleia, denn Erato die Schutzgöttin dieser Lande wachte über ihre Kinder. Sanftes ,weißes Licht fiel durch die Kuppel des Hauses. Es erhellte den großen Raum vollkommen, keine einzige dunkle Ecke gab es und so wirkte jenes Lichtdurchflutete Zimmer strahlend und friedlich. Der junge Mann welcher am Fenster stand und hinaus blickte, warf einen kleinen dunklen Schatten auf die weißen polierten Wände. Das Fenster aus dem er sah war groß und leicht geöffnet, durch den Spalt klangen fröhliche Vogelstimmen und das Wiehern von Pferden. Galain hatte die Hände in den Hosentaschen. Sein dunkelbraunes kurzes und stets ungekämmtes Haar stand wuschelig vom Kopf ab und verlieh ihm einen verschlafenen Charakter. Galain trug ein blaues einfaches Oberteil, eine schwarze Hose und Stiefel in der selben Farbe. Der junge Mann drehte sich um, als von unterhalb der Treppe, ein leises angenehmes Klingeln ertönte. Sofort eilte er durch den Raum, folgte der Holztreppe nach unten und gelangte in eine großzügige Halle. In deren Mitte befand sich ein Springbrunnen der leise plätscherte. Der Brunnen selbst sah auf den ersten Blick aus als bestünde er aus Eis, doch bei genauerem Hinsehen erkannte man das es Glas war. Reichliche Verzierungen waren an ihm angebracht, Engel die auf Posaunen bliesen und aus deren Kelch das kühle Nass über zahlreiche Stufen lief. Goldfische tummelten sich in dem kleinen See der bewachsen mit pinken Seerosen war. Doch für all das hatte Galain keinen Blick. Als Sohn eines reichen Pferdehändlers war jener Luxus eine Selbstverständlichkeit und es war nicht von Nöten diesen zu hinterfragen. Nun öffnete Galain die Haustüre, welche aus weißem Holz bestand und an den Rändern geschliffenes und reich verziertes Glas aufwies. Sofort strömte angenehm warme Luft herein und auch wenn es erst früh am Morgen war so waren die Temperaturen bereits von milder Natur. „Raiden, du bist spät“ sprach Galain nun den vor der Türschwelle stehenden blonden Jungen an. Dieser hatte sein langes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, einige Strähnchen hatte sich jedoch gelöst und fielen ihm in das Gesicht welches zwar weniger markant als das von Galain war dafür aber nicht minder hübsch. „Ich bin nicht spät, ich bin nur nicht pünktlich“ entgegnete dieser nun grinsend worauf Galain seine braunen Augen genervt verdrehte „Wo ist da der Unterschied?“ wollte er nun wissen, und trat während dieser Frage hinaus zu Raiden. Ehe dieser zu einer Antwort ansetzen konnte erhob aber bereits Galain wieder das Wort „Halt eigentlich will ich’s gar nicht wissen.. deinen Gedankengängen kann nämlich eh niemand folgen der bei klaren Verstand ist“ spöttelte er nun. Beide gingen nun mehr um das riesige Haus herum, welches im Grunde mehr eine prunkvolle Villa als andere war. „Ach ich liebe es wenn du gut gelaunt bist“ entgegnete Raiden sarkastisch und nun lachten beide, sich der Tatsache bewusst das dieses Gespräch so noch ewig gehen konnte. „Heute müssen wir bis nach Aagúl“ erklärte Galain schließlich und betrat den hellen Stall, welcher sich an das Anwesen seiner Eltern anschloss. Zahlreiche Pferde waren hier in offenen, geräumigen Boxen untergebracht. Allesamt von edler Herkunft und von großem Wert. Raiden folgte seinem langjährigen Freund und ging zielstrebig auf eine der Boxen zu. In dieser war ein großer Rappe untergebracht der sich nicht mal nach Raiden umdrehte als dieser zu ihm herantrat. Galain widmete sich dem Pferd gegenüber des Rappen und begann das seinige Ross aufzuzäumen. Nur Pferde von unschätzbarem Wert wurden persönlich zu ihren Käufern geritten und zu jener Sorte zählten beide Hengste. Als Sohn des reichsten Pferdehändlers in Erato´ s Ländern war es selbstverständlich Galain´ s Pflicht diese Aufgabe zu übernehmen. Gemeinsam mit Raiden hatten sie so manch teures Geschöpf zu neuen Besitzern geschafft. Galain zäumte den glänzenden Schecken auf, Sattelte ihn und schwang sich noch in der Box auf das exotisch anmutende Tier. Das selbe galt für Raiden, welcher sich nun daran machte aus den Stallungen zu reiten, gefolgt von Galain. Die Hufe der Tiere klackten bei jedem Schritt auf dem Steinboden und erzeugten ein für beide vertrautes Geräusch. Einträchtig schritten beide Tiere nebeneinander und verscheuchten durch schlagen mit dem Schweif lästige Kleintiere. Die Stimmen beider Reiter hallten leise in den großen Stallungen wider und warmes Sonnenlicht erhellte ihre Gesichter. Ihr Weg bis nach Aagúl, die Stadt der Sonne war in der Tat sehr lang. Vermutlich würden sie erst am nächsten Tag wieder zu Hause sein, aber es gab hierzulande nichts zu fürchten. Die Stallungen verlassen habend ritten sie über die weitreichenden Gelände von Galain´ s Vater und Mutter. Viele Pferde grasten auf der Wiese in friedlicher Übereinkunft miteinander. Doch als die beiden jungen Männer vorüber ritten hoben einige die Köpfe um ihnen nachzusehen und sich dann erneut dem saftigen Gras zu widmen. Nur zwei der Tiere folgte ihnen. Liefen wie selbstverständlich neben ihnen. Rechts eine braune Stute, links ein gescheckter Wallach von stattlicher Größe. Die Stute hörte auf den Namen Lucretia welcher soviel wie „Schönheit“ bedeute. Sie gehörte Raiden und folgte darum auch jenem treu ergeben. Galain besaß viele Pferde doch Seraph dessen wahrer Name eigentlich Sephiroth war, war sein Liebling. Jener Name stand für die zehn Wege zur Göttlichen Erkenntnis. „Aagúl“ wiederholte Raiden leise und dachte kurz nach. Jene Stadt war reich und von unglaublicher Schönheit erzählten jedenfalls die Händler welche von dort zurückkehrten. Außerdem war sie bekannt für ihre schönen Pferde und so war es für Galain und seine Familie eine große Ehre Edelmänner mit von ihnen gezüchteten Pferden auszustatten. Die warme, unbewegte Luft hüllte die Jugendlichen und ihre Tiere ein, außer Vogelgezwitscher und den gleichmäßigen Schritten der Pferde war der Waldpfad den sie mittlerweile betreten hatten völlig ruhig. Die Sonne schien durch das Blätterdach und malte mit den Schatten des sich sacht wiegenden Laubes groteske Muster auf den Boden und auf die Körper der entlangschreitenden Tiere mit ihren Reitern. Gold und grün dominierte dieses Bild völligen Friedens. Eine Weile schwiegen die Beiden- konzentrierten sich nur auf das Zwitschern der Vögel. Sie waren Kinder der Sonne, Kinder des Friedens und ahnten nicht das vor ihnen Länder lagen in denen der Zauberer des Westens regierte, in denen die Sonne stets blutrot war und in denen es kein Laub auf den Bäumen gab. Schließlich durchbrach Raiden jäh das gemütliche Tempo das sie gingen und die Stille die sich- einem Kokon gleich um sie gelegt hatte. Er galoppierte rasch das schwarze Tier unter sich an und stieß dabei wildes Freudengejohle aus als dieses sich schnell und unbändig seinen Weg dem Pfad entlang bahnte. Eine Sekunde lang zögerte Galain und haderte mit seinem Schicksal das dieser verrückte Kerl sein bester Freund war. Dann trieb er auch sein Pferd an und holte Raiden bald ein. Beide lachten und scherzten- zwei Jugendliche auf dem Weg nach Aagúl, der Stadt der Sonne und der Pferde. Gefolgt von Lucretia und Seraph ritten Galain und Raiden noch lange in halsbrecherischem Tempo vorwärts. Sie waren einen sanft ansteigenden Hügel hinauf galoppiert der nun jäh abbrach. Sie bremsten ihre nassgeschwitzten Tiere ab und sahen sich nun genauer um. Der Anblick der sich ihnen bot war unvergleichlich. Vor ihnen lagen die weißen Felder der Erato- eine Landschaft in der es keinen Kontrast zu geben schien. Das Laub der Bäume war weiß und von seltsamen warmen Glitzern erfüllt, die Wege, das Gras die Hügel alles schien wie mit Diamantenstaub überpudert zu sein. Schweigend und fasziniert betrachteten Raiden und Galain die weißen Felder. Hinter ihnen lag Aagúl und hinter Aagúl lag der Gläserne Garten. Nur wenige hatten ihn jemals gesehen. Es hieß niemand kehre von dort zurück. Mit gewissem Argwohn hatte Galain sich einmal gefragt woher die Geschichten über den Garten dann wohl stammten, aber dennoch konnte er nicht verheimlichen das jener legendäre Gläserne Garten ihn dennoch faszinierte. Zu gern würde er ihn einmal sehen, ihn betreten.. die Kristallenen Blumenkelche berühren und das weiche silberne Gras betreten. Er geriet ins träumen und als Raiden ihn auf den Oberarm knuffte und ihn genervt anstarrte gewahrte Galain das Raiden ihn etwas gefragt hatte. „Tut mir leid hab grade nicht hingehört“ entschuldigte er sich worauf Raiden nur gespielt theatralisch mit den Augen rollte „So kann ich nicht arbeiten!“ stieß er gespielt hervor worauf Galain nur trocken entgegnete „Du arbeitest doch nie“ empört über diese Provokation plusterte sich Raiden auf und machte einen verkniffenen Gesichtsausdruck. Galain musste lachen und kurzerhand Raiden auch. „Ich hab gefragt ob du hier Wurzeln schlagen willst“ wiederholte er schließlich. „Nein schon gut“ war die dürftige Antwort von Galain. Raiden wendete sein Pferd, Galain sah noch einen Moment länger auf die weißen Felder welche sie bisher überragten. Es würde noch eine Weile dauern bis die verschlungenen Wege hinunter ins Tal mündeten und sie so endlich die Felder überqueren konnten. Galain musste die Augen leicht gegen die Sonne abschirmen ´Der Gläserne Garten...´ wiederholte er gedanklich. Dann endlich wendete auch er sein Ross- Raiden hatte schon wieder gedrängelt. Also machte er sich auf dem Weg ihm zu folgen. Seite an Seite so schritten sie stumm dahin- in einem Dunst aus Grün und Gold. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)