Weinende Seele von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Kälte ---------------- Kälte Laures hatte nicht übertrieben, als er von einem Schneesturm sprach. Eher sah er der Realität nicht ganz ins Auge. Das da war gottverdammt kein Schneesturm mehr. Man sah nichts mehr als weiße Schneeflocken, die alles unter sich bedeckten. Der Wind war so stark, dass sie Mühe hatten zu Fuß vorwärts zu kommen, geschweige denn zu fliegen. Nach einem endlosen Fußmarsch hatten sie dann Unterschlupf gefunden. Und nun saß er hier mit seinem größten Feind. Draußen tobte der Sturm, er hatte Hunger und seien Kräfte ließen immer mehr nach. Prächtige Aussichten! Zum Glück schlief Laures seit geraumer Zeit. Schlafen, welch eine Wohltat. Aber ich halte bestimmt kein Nickerchen, wo ich jeder Zeit von einem Schwächeanfall übermannt werden könnte. Nein, diesen Anblick werde ich dir bestimmt nicht gönnen, Laures!. Langsam kroch in der muskulös Gestalt eine eisige Kälte empor. Erst langsam, angefangen von den Fußspitzen, dann immer schneller in den Brustkorb um mit rasendem pochen in ihrem Kopf zu enden. Mit schmerzverzogendem Gesicht, hielt der Gepeinigte seinen Kopf in beiden Händen. Ein frösteln durchzog den Körper. Vorsichtig, um kein Aufsehen zu erregen schlich er sich mühsam aus der Grotte. Der eisig Wind außerhalb, erschien beinahe wärmend. Zitternd griff die linke Hand an einen Felsen, versuchte den schweren Leib zu stützen. Vergebens. Die Beine gaben nach und Zadei fiel vornüber zu Boden. Von Krämpfen geschüttelt lehnte er sich an die harte steinige Wand. Mit verschleierten Augen blickte er gegen Westen. "Soll es etwa so enden?" Ein bitteres lächeln legte sich auf seine lila verfärbten Lippen. Tetei! Nein, nicht bevor ich dich noch ein letztes mal gesehen habe, dich in meine Arme schließen kann und du meine Liebesbekenntnis ernst nimmst. Ich liebe Dich. "Hörst du Tetei, ich liebe Dich!" Schwer keuchend und um Verfassung ringend versuchte er vergebens sich auf seine zu Eis erstarrten Füße zu stellen. "Verdammt!" Er sackte erneut in die Knie. Ein Hauch von Verzweiflung legte sich auf sein Gesicht. Zitternd griffen seine Hände an die scharfen Spitzen der Grotte. Mit aller Kraft zog er sich hoch und schleppte sich ein Stückchen weiter, bis ihn seine Kräfte abermals im Stich ließen. "Und jetzt? Soll ich etwa hier zu Grunde gehen! Nein, nicht mit mir! Ich bin Zadei. Einer der gefürchtesten und stärksten Dämonen in der ganzen Unterwelt. Ich lass mich bestimmt nicht von so einem kleinen Schwächeanfall ins Grab bringen!" Die anfängliche Verzweiflung schlug in Wut um. Wut auf die elenden weißen Flocken, die schadenfroh um seinen Körper tanzten. Wut auf Laures, der schließlich für diese gottverdammte Situation verantwortlich war. Wut auf sich selbst, auf seine Schwäche die nicht nur sein Leib sonder auch seinen Stolz gravierend verletzte. Ich muss hier weg. Weg von Laures. Zurück zu meinem Engel und dem Heil spendenden Ambrosia. Das Weiß um ihn herum verwandelte sich in Schwarz und hüllt ihn in eine Irrealität. Er sah Teteiyus, welcher ihn in seine schimmernden Flügel hüllte. Wärme durchströmte ihn und seine Kräfte erwachten allmählich zum Leben. Er schmeckte den süßen Geschmack der Früchte die ihm Tetei in seine Lippen legte. Er wollte mehr davon. Mehr von dieser wohltuenden Wärme, mehr von diesem süßen, schweren Geschmack und mehr von der Kraft die stetig durch seinen Körper strömte. Doch irgendetwas stimmt nicht. So sehr er sich auch in diesem Moment einfach nur fallen lassen und die Situation genießen wollte, irgendetwas tief in ihm regte sich, versuchte aufzubegehren, dem all hier ein Ende zubereiten. Er Atmete tief ein. Ein brennen durchzog seine Brust. Stechend spürte er sein Herz zaghaft schlagen. Langsam. Viel zu langsam! Er riss die Augen auf. Schnappte fieberhaft nach Luft. Hastig versuchte er sich aufzurichten. Er fühlte etwas zartes, das ihm an sein tun hinderte. Schmerz durchströmte seinen Körper, gefolgt von der Panik keine Luft mehr zu bekommen. Er wandte sich, glaubte zu schreien unruhig und hastig Luft in sich ein zu saugen. Eine sanfte Stimme beruhigte den Dämon allmählich. Drückte ihn sachte in die weichen Felle zurück. Eine Hand legte sich auf seinen trockenen Mund. Angst klomm in sein Bewusstsein zurück. Als er anfangen wollt sich zu wehren, fühlte er einen wohligen Schauer über seinen Rücken wandern. Ausgehend von der zweiten Hand an seiner Wange, die ihm liebevoll zu verstehen gab das alles in Ordnung sei. Sie wanderte tiefer zu seinem Brustkorb und gab nun Anweisungen gleichmäßig zu Atmen. Die Hand auf seinem Mund hebte und senkte sich gleichmäßig im Takt. Zadei gewann an Sicherheit zurück. Verfügte langsam wieder über seinen Körper. Kontrollierte seinen Geist und erkannte die Realität. Er Zuckte zusammen wollt weg von hier, weg von der ganzen Situation, weg von dieser Schmach. Kurz er wollte weg von Laures. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)