Secret Game von Shin-no-Noir (Die Gedanken einer Killerin) ================================================================================ Kapitel 1: Warum? ----------------- Also es geht um Chloes Gedanken bis zu ihrem Tod, siehe Einleitung. ^^ Ich wollte sowas unbedingt schreiben, und hab es jetzt mal versucht, hoffentlich kann man sich in sie hineinversetzen. ^^ *~*~* "Auf nimmer wiedersehen, Mireille Boquet!", sagte Chloe ruhig, und hob ihr Messer, um sie endgültig auszulöschen. Sie hatte es tatsächlich gewagt. Das Mädchen aus Korsika hatte es gewagt, hier aufzutauchen. Hier, an dem Ort, der von der Zeit vergessen wurde. Der heilige Ort, an dem die Zeremonie stattfinden wird. Was wolte sie hier? Sie war Kirikas Freundin, aber das gab ihr nicht das Recht, an diesen Ort zu kommen, und sie auch noch anzugreifen. Chloe stach zu, sie lächelte unmerklich. Nun würde es endgültig sein. Sie und Kirika würden die wahre Noir. Doch dann erstarrte sie. Sie hörte erst einen Schuss, dann ein leises Klirren, etwas fiel zu Boden. Ihr Blick folgte überrascht der Spitze ihrer Waffe, welches nun am Boden liegen blieb. Die Killerin brauchte einen Moment, um zu realisieren, was gerade passiert war. Langsam und ungläubig wanderte ihr Blick zu Kirika, die vor kurzem noch mit Tränen in den Augen auf dem Boden gekniet hatte. Nun stand sie da, ihre Pistole auf Chloe gerichtet. Sie hatte Mireille geholfen. Fassungslos starrte die Attentäterin das Mädchen an. "Warum?", fragte sie dann. In ihrer Stimme klang Verzweiflung mit. "Warum hast du das getan? ...Antworte mir!" die Verzweiflung in ihrer Stimme wurde deutlicher. Kirika sah sie nur an und ließ die Waffe wieder sinken. Chloe konnte es nicht glauben. Sie war jetzt ihre Freundin, wieso half sie ihr? Wieso? Warum hatte sie das getan? "Du Lügnerin!", schrie sie, und ihre Verzweiflung verwandelte sich in Wut. Ohne zu überlegen, zog sie eines ihrer Messer und ging auf Kirika los. Diese wehrte die Schläge nur mit einem anderen Messer ab, sie versuchte sie zu beruhigen, doch Chloe wollte ihre Worte nicht hören. Ihr ganzes Leben lang hatte sie auf diesen Tag gewartet, darauf an Kirikas Seite zu kämpfen... und dann tauchte dieses Mädchen aus Korsika hier auf und zerstörte alles. Und Kirika ließ es einfach zu! "Ich hasse sie!", rief Chloe und sprang erneut auf Kirika zu, die den Angriff auch dieses mal abwehrte. Plötzlich ließ Kirika ihr Messer fallen. Chloe hielt inne. Sie wollte Kirika nicht verletzen. Sie konnte nicht. Kirika war ihre andere Hälfte. Ihr anderes Ich. Doch Kirikas Worte machten es nicht besser. Sie drangen nicht einmal wirklich zu Chloe durch. Für einen kurzen Moment zögerte sie. Doch in ihren Gedanken gab es nur eine Person, die sie töten wollte. Eine Person, die gerade dabei war, alles zu zerstören. Mireille Boquet. Ausgerechnet SIE. Niemals hatte sie eine Bedrohung in ihr gesehen. Sie hatte ihr soagar einst das Leben gerettet, schließlich war sie Kirikas Freundin. Nie hätte sie auch nur geahnt, dass sie es sein würde, an der sich alle ihre Wünsche und Hoffnungen in Luft auflösten. Chloe wusste genau, dass IHR dieses Mädchen mehr bedeutete. Mehr, als Chloe selbst ihr jemals bedeuten würde. Sie warf die Gabel, die ihr einmal so wichtig gewesen war, verächtlich auf den Boden. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein? Chloe wandte sich von Kirika ab, denn sie wollte sie nicht länger sehen. Für einige Sekunden schloss sie die Augen. In ihr brodelte ein unglaublicher Hass. Ein Hass auf nur eine Person. Nicht auf Kirika. Sie könnte Kirika niemals hassen. In jenem Moment wollte sie aber nur eines: Den Tod von Mireille Boquet. Die Killerin öffnete ihre Augen, in denen unmerklich ein paar Tränen glitzerten, wieder, und stürmte auf das Mädchen aus Korsika los. Sie merkte nichts mehr von dem, was um sie herum geschah. Doch kurz vor ihrem Ziel spürte sie etwas in ihrer Brust. Sie blickte in Kirikas Augen, in denen ein unendlicher Schmerz lag. Sie hatte verloren. Verloren gegen Mireille Boquet, die niemals etwas getan hatte, um die wahre Noir zu werden. Die sich nicht ihr ganzes Leben lang nur nach dieser einen Sache gesehnt hatte. Die nur Rache für ihre Eltern gewollt hatte, und nun alles bekam, was Chloe jemals wollte: Kirika an ihrer Seite. Ja... es war wohl Chloes Schicksal gewesen, hier an diesem Ort zu sterben, nicht das ihre. Sie hatte sich geirrt. Die Augen des Mädchens waren vor Schreck aufgereissen. Doch nun merkte sie erneut, dass Kirika die wahre Noir war. Sie hatte gehandelt wie es eine heilige Jungfrau tun würde. "Noir", hauchte Chloe noch mit letzter Kraft, während Kirika Tränen über die Wange liefen. Dann schloss sie die Augen. Schloss sie für immer. Und mit ihr starben all ihre Träume und Wünsche. Doch sie hoffte in ihrem tiefsten Inneren für Kirika, dass sie glücklich werden würde. Glücklicher, als sie an ihrer Seite hätte sein können wahrscheinlich. Vielleicht war es auch nicht Mireilles Schuld gewesen. Vielleicht war es ihre eigene Schuld. Sie war nicht gut genug gewesen; sie hatte versagt. Doch die Grand Retour konnte auch ohne sie statt finden, und so würde wenigstens Altenas Traum Wirklichkeit werden. Ja, Altena... Die für sie wie eine Mutter gewesen war. Die sie ausgebildet hatte, und die sie niemals vergessen würde. Chloe starb mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Zügen. Getötet von der einzigen Person außer Altena, die ihr jemals etwas bedeutet hatte. Doch sie bereute es nicht und sie nahm es ihr nicht übel. Es war Kirikas Entscheidung gewesen. Und sie hatte sich entschieden. Für sie, nicht für Chloe. ---- Come to me, we never be apart, the sun you see, is me. ---- Chloe... die perfekte Killerin, die ihre Aufträge stehts ohne zu zögern ausführte. Die, wie es schien, niemals an dem, was sie tat, gezweifelt hat; besonders nicht an Altena, deren Befehlen sie blind gehorcht hatte. Und doch war sie in ihrem Herzen... nur ein Kind, das für diejenigen, die es liebte, alles getan hätte. Für Kirika und Altena wäre sie gestorben; und dies war auch geschehen. Doch sie war glücklich in jenem Moment, glücklich deshalb, weil sie wenigstens durch Kirikas Hand sterben durfte. Zumindest das war ihr vergönnt gewesen. --- No more pain, no memories remain, now you can play, with me. --- Selbst Mireille stimmte ihr Tod traurig. Während sie ihre Verzweiflung gesehen hatte, hatte sie erkannt, wer Chloe wirklich war. Nur Altena, die für sie so viel bedeutet hatte, hatte ihr keine Träne nachgeweihnt. Hatte ihren Tod ohne eine Träne zu vergießen hingenommen; für die Grand Retour. +-+-+ Die Hände der Soldat sind zwei Jungfrauen, sie sind schwärzer als die schwarzen Hände. Beladen mit Sünde, und doch voller Gnade. ~Noir~ *~*~* Tja das wars. ^-^ Kommis bitte... soll ich vielleicht noch ein Kapitel mit Altenas Gedanken schreiben, oder ist das hier sehr schlecht geworden? ^^" Naja, bin mal gespannt *auf Kommis wart* ^^ *~*~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)