Look in the Future von Rasp ================================================================================ Kapitel 7: Sweets for my sweet (little brother) ----------------------------------------------- Sweets for my sweet (little brother) Der nächste Tag verlief nicht wirklich besser als der Vorangegangene. Und das Wochenende hatte Babi für mich schon längst verplant. Die zwei Tage sollte ich auch gleich bei ihr schlafen. Samstag und Sonntag waren natürlich mit Training zugepflastert. Sie schien scheinbar vergessen zu haben, dass ich noch Hausarbeiten über verschiedene Themen für die Uni zu schreiben hatte. Außerdem wusste ich nicht wie ich das überleben sollte. Yuki hatte mir nämlich schon mal eine Vorabversion meines Trainignsplans gezeigt. Was ich das gesehen hatte, hatte mir doch glatt den Atem verschlagen. Vollgestopft bis zum Umfallen. Da konnte ich mir doch gratulieren. "Ach und Babi hat einen Trainingspartner für dich gefunden", eröffnete mir Yuki noch. "Und wer ist es?" doch sie schüttelte nur den Kopf. "Weiß ich auch nicht. Ist aber was ganz süßes". Sie verließ mich grinsend und ich wusste, dass sie mich mal wieder angelogen hatte. "Kommst du Ryoka? Wir müssen los!" Ryoka kam angehoppelt und nahm seinen Stammplatz auf meinem Kopf ein. Auch er wollte mir nicht sagen, wer mein Trainingspartner war, doch auch bei ihm hatte ich das Gefühl, dass er es wusste. "Das ist aber nicht der Weg zu Uranai Baba!", bemerkte Ryoka, als ich das Haus verließ. "Ganz richtig mein Lieber. Ich möchte erst noch ein bisschen durch die Stadt bummeln, bevor ich mich schinden lasse." Ryoka fing jetzt zwar an mir ins Gewissen zu reden, doch das überhörte ich großzügig. Schließlich konnte ich für mich selbst entscheiden was ich wollte. Ich lief wieder einmal die Fußgängerzone entlang. Doch die Geschäfte interessierten mich nur mäßig, genauso wie die Leute, die hektisch hin und her rannten. Wenn ich mir eins angewöhnt hatte, dann war es Ruhe. Bei so einer Mutter brauchte man die schließlich auch. "Und was machen wir hier?", fragte Ryoka nervös. "Weiß ich nicht. Einfach nochmal abschalten, bevor ich mich in die Arbeit stürze", antwortete ich ihm. Er erwiderte darauf nichts mehr. "Hey Mika! Warte mal kurz!", rief plötzlich jemand hinter mir. Erst dachte ich, dass jemand anderes gemeint sein müsste und deshalb ging ich einfach weiter. Doch da mich jemand von hinten an die Schulter packte, musste ich wohl doch gemeint gewesen sein. "Ach hallo Celina!" Ich war überrascht sie zu sehen. Seit sie mich in der Uni auf meinen Ohika angesprochen hatte, hatte sie kein Wort mehr mit mir gewechselt. "Ich habs eilig, was ist denn?", fragte ich sie. "Ich wollte nur mal sagen. Und dich fragen, wo du das Stofftier her hast. Das ist doch ein Ohika, oder?" Man war die neugierig. "Ja, das soll ein Ohika sein und ich weiß nicht wo er her ist, weil man ihn mir geschenkt hat." Ich wurde langsam ungeduldig. "Ach so! Hätte ja sein können....." Celina redete immer noch. Ich konnte sie hören. Doch ihre Stimme war so seltsam gedämpft, so als ob sie gar nicht neben mir stehen würde. Ich konnte sie aber erkennen. Zwar nur noch verschwommen, aber es war eindeutig Celina. "Ah, so sieht man sich wieder!", sagte eine freudig erregte, eindeutig männliche Stimme in meinem Hinterkopf. "Ryoka halt den Mund", dachte ich mir. "Aber du wirst doch noch deinen alten Freund erkennen. Und wer ist eigentlich Ryoka?" Im Hintergrund redete Celina sich immer noch den Mund fusselig. Worüber erzählte sie mir eigentlich gerade? "Ryoka ist der auf meinem Kopf", antwortete ich der Stimme. "Ich kann ihn nicht sehen", erwiderte sie. "Ist aber auch egal mein Freund. Ich bin froh, dass ich dich für meinen Plan gewinnen konnte. Du wirst dich aber noch ein wenig gedulden müssen, bis es losgeht. Die anderen sind noch nicht bereit." "Wer bist du bitte!" Ich wurde langsam panisch, doch noch konnte ich mit Mühe meine Ruhe bewahren. "Du wirst doch nicht deinen alten Freund vergessen haben?", antwortete sie spöttisch. "Das letzte Mal trafen wir uns, glaube ich, bei Horus, diesem Phantasten....." "..... auf jeden Fall muss ich die Uni mit spitzen Noten abschließen, damit ich dort aufgenommen werde. Oh! Entschuldigung. Du hattest es ja eilig. Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Man sieht sich dann zu Mythologie!" Celina drehte sich um und ging davon. Ich starrte ihr nur mit großen Augen hinterher. "Mika? Wo warst du gerade?" Ryoka klang besorgt. "Ich war doch die ganze Zeit hier. - O - Oder etwa nicht?" "Körperlich vielleicht, aber deinen Geist konnte ich nicht mehr erreichen." Ich zuckte mit den Schultern. "Er hat etwas von Horus gesagt", murmelte ich vor mich hin. Plötzlich ging mir ein Licht auf. Schnell bleib ich stehen und setzte meinen Rucksack ab, Dann begann ich in ihm zu kramen und holte das alte Buch hervor, welches ich mir angewöhnt hatte überall mit hin zu nehmen. Hastig schlug ich die erste Seite auf. Hatte ich es mir doch gedacht. Der Text wurde von diesem Horus verfasst. Horus, dem Himmelsgott im alten Ägypten. Aber wer war der andere? Es musste einer der Namen sein, die noch in diesem Text standen. Doch was hatte das für eine Bewandtnis mit diesem Text? "Mika, darf ich dir vorstellen? Das ist mein Bruder." Babi deutete auf einen alten Mann, der neben ihr stand. Er hatte knubbelige Knie, einen Schildkrötenpanzer auf dem Rücken und eine Sonnenbrille auf der Nase. Außerdem trug er ein Hawaiihemd. Gleich nach der Vorstellung kam er mit großen Schritten näher. "Hallo meine Liebe. Ich bin erfreut ein so schönes Mädchen wie dich kennen zu lernen. Mein Name ist Muten Roshi und wie heißt du schönes Kind? Mit dieser Frage schien er nicht wirklich mich gemeint zu haben, denn er starrte unaufhörlich auf meine Oberweite. "Lass die Finger von ihr du alter Lustmolch!" Babi zerrte ihn an einem seiner Ohrläppchen von mir weg. "Lass los du alte Hexe", zeterte er mit. Ich stand noch ein wenig geschockt vor den beiden. War das etwa.....? In dem Moment ließ Babi sein Ohrläppchen los und er stand abermals ziemlich dicht vor mir. Ich glaube noch nie in meinem Leben war ich froh Hosen angezogen zu haben. "Würdest du mir mal ein Sahnetörtchen backen meine Kleine?", fragte er mit einem schmeichelnden Ton in der Stimme. "Gib mir erst mal mein Geld zurück du Greis!" Abermals wurde Muten Roshi von Babi am Ohrläppchen von mir weggezerrt. "Du Babi?" Ich wollte nun endlich Klarheit haben. "Yuki hat mir erzählt, dass du einen Trainingspartner für mich hast. Ist das er?" Damit deutete ich auf den Herrn der Schildkröten. Babi lachte ziemlich laut los. "Nein, nein Mika. Das hätte ich dir doch nie angetan. Außerdem wären wir dann nie zum Training gekommen. Er ist nur die Begleitung des jungen Herrn." An ihren Bruder gewandt fügte sie noch hinzu: "Kannst du ihn vielleicht holen gehen, damit Mika ihn kennen lernen kann?" OK, es klang nicht gerade freundlich, wie sie mit ihrem Bruder umsprang, dennoch setzte er sich in Bewegung und verschwand ins Gebäude. "Und du Mika kannst dich schon mal umziehen. Wir fangen dann sofort mit dem Training an." Ich verschwand also auch ins Gebäude, um meine Klamotten fürs Tanzen anzuziehen. Es war noch niemand da, als ich den Ballettsaal betrat. Traute sich dieser ominöse Unbekannte etwa nicht? Da ich nicht nur rumsitzen wollte, fing ich schon mal mit der Erwärmung an. Ich dehnte gerade meine Beinmuskulatur, als sich die Tür hinter mir öffnete. "Ballett musst du leider alleine machen", hörte ich die Stimme meiner Mutter. "Er will einfach nicht." Hatt' ich's mir doch fast gedacht. Na ja, ein Kerl und Ballett? Das war auch eine zu komische Vorstellung. "Er wird dich aber nachher bei deinem Ausdauertraining begleiten", fügte Yuki noch hinzu, die meinen belustigten Gesichtsausdruck gesehen hatte. "Und nun fang bitte mit der Übung von gestern Abend an!" Schon wieder dieses Herumkommandieren. Aber ich machte brav alles was sie sagte. Zwei Stunden ging diese Schinderei. Danach durfte ich mich umziehen und vor dem Hauptgebäude antanzen. Und wer stand da? Trunks. Was wollte der denn hier. Scheinbar schien er aber Muten Roshi zu kennen, denn sie unterhielten sich ziemlich angeregt. Auch Yuki kam jetzt hinter mir aus dem Gebäude. "Sollte nicht eigentlich Son Goku hier sein?", fragte sie erstaunt. Muten Roshi hatte sie gehört, kam schnell näher (besser gesagt, ziemlich nahe) und antwortete ihr: "Son Goku war leicht verhindert und so ist Trunks eingesprungen." "Na gut!" Ich konnte sehen, wie sich auf Yukis Gesicht ein Lächeln breit machte. "Dann wollen wir mal. Ihr dreht jetzt erst mal 100 Runden um das Gelände. Danach können wir mit dem Krafttraining weiter machen. Und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich dann gerne noch mal im Wasser sehen Maricole." In Babis Stimme schwang genau derselbe Befehlston, wie ich ihn schon von Yuki gehört hatte. Wahrscheinlich hatte sie das einfach übernommen. "Dann wollen wir mal", sagte Trunks freundlich neben meinem Ohr. Ich fuhr erschrocken herum. Er deutete in eine Richtung und lächelte sanft. Ich setzte mich mürrisch in Bewegung. Wenn ich eines hasste, dann waren es Ausdauerläufe. Völlig außer Puste kam ich endlich wieder am Ausgangspunkt an. Trunks schwitze nicht einmal. Mir war es während des Laufens so vorgekommen, dass er auch hätte schneller laufen können, doch er tat es nicht. Ehrlich gesagt, hätte ich auch auf ihn verzichten können, aber was solls. Jetzt musste ich zum Krafttraining. Ich wettete mit mir selbst, dass auch diesmal Trunks an meiner Seite sein musste. "Muss denn das so schwer sein?", murrte ich, als ich so zum 200 Mal meine Hanteln stemmte, die doch schon beachtliche 25 Kilogramm wogen. Trunks hinter mir stemmte gerade ein Gewicht von 500 Kilogramm und das mit einem Finger. "Und das soll mir helfen?", murrte ich weiter. "Der da hinten is auch eher entmutigend. Sollte er mir nicht helfen?" Babi achtete nicht wirklich auf meine Beschwerden. Vielmehr suchte sie gerade nach ihrem Bruder, der sich verkrümelt hatte. "Ich kann auch aufhören", kam eine Stimme von hinten. Ich drehte mich herum und sah wie Trunks sein Gewicht auf den Boden sinken ließ. "Ich wollte dich nicht irritieren und ich weiß auch nicht wirklich, was es dir bringen soll mit mir zu trainieren. Ich bin dir um Welten voraus. Vielleicht kann ich dir mit was anderem helfen." Ich dachte eine kleine weile nach. "Wenn du so lieb sein würdest und Ryoka was zu fressen gibst? Er müsste draußen rumhoppeln. Wenn nicht, such ihn bei seinen Eltern, oder frag Babi." Er nickte mir zu und verschwand. Ich mühte mich weiter mit den Gewichten ab und wartete darauf von Babi oder Yuki von diesen Strapazen befreit zu werden. Doch keine von beiden dachte daran nach mir zu sehen. So trainierte ich eisern weiter. Allerdings wurde auch die Pausen zwischen dem Anheben der Hanteln immer länger. Meine Arme fühlten sich wie Pudding an. Irgendwann ließ ich die Hanteln fallen. Sie hinterließen Dellen im Fußboden, doch das interessierte mich nicht, denn wenn ich dran dachte, dass ich noch ins Wasser musste, wurde mir schon mulmig. Ich war noch nie in meinem Leben so an meine Grenzen gestoßen und eins wurde mir bewusst: Dieses Gefühl sollte mich nicht so schnell wieder loslassen. "Warum machst du das eigentlich?", fragte mich eine Stimme. "Babi hat es mir gesagt, nachdem ich meine Visionen hatte." "Früher hast du dir aber nichts aus Sport gemacht mein Lieber. Und selbst wenn Osiris uns aufgescheucht hatte, warst du immer der Letzte!" "Warum mein Lieber?", fragte ich. "Ich bin doch kein Kerl!" Ein trockenes Lachen ertönte in meinen Ohren. "Immer noch für einen Scherz gut. Das hat mir gefehlt. Kommst du übrigens heute Abend mit zu Re. Wir wollen über den Plan sprechen." "Wer ist Re? Und wer bist du? Und was mich noch mehr interessieren würde, ist: Wer bin ich?" Wieder diese trockene Lachen. "Wir sehen uns heute Abend!" - Bildschnitt - Helles Licht blendet mich nach der Dunkelheit. Ich bin am Strand, umgeben von Menschen. Wer hat gerade zu mir gesprochen, oder ist derjenige gar nicht hier? Eine leichte Briese wehte mi um die Nase. Ein bekannter Geruch steigt mir in die Nase, ich kann ihn nur nicht beschreiben. Es ist schon einige Zeit her, das ich ihn zum letzten Mal gerochen hatte. Ich werde von hinten gepackt. Ich versuche mein Gesicht umzudrehen, doch ich schaffe es nicht. Die Person trägt mich ins Wasser. Genau an einer der tiefsten Stellen lässt sie mich fallen. - Bildschnitt - Eine riesige Flutwelle kommt auf die Stadt zu. Menschen fliehen in Panik und rennen an mir vorbei. Ich kann mich vor Erstaunen nicht bewegen. Die Welle bricht über mir zusammen. Endlich bewegen sich meine Füße wieder, doch es ist zu spät. Das Wasser erfasst mich und die Welle begräbt mich unter ihren gewaltigen Massen. Ich schlucke eine Menge Wasser. Das ist das Ende.... "Wer war das?" Prustend kam ich an die Wasseroberfläche und spuckte dort das Wasser aus, welches ich noch im Mund hatte. "WER WAR DAS!", schrie ich jetzt. "WER HAT MICH IN DEN POOL GESCHMISSEN? ICH HÄTTE ERTRINKEN KÖNNEN!" Alle sahen mich erschrocken an. Nach einigen Sekunden wandte Yuki ihren Blich auf den Boden, genau wie Babi. Muten Roshi schaute noch immer auf meinen Ausschnitt und Trunks blickte in den Himmel. Ich schwamm zum Beckenrand. "Kann mir jemand sagen, wer mich hier ins Wasser geschmissen hat?" Ich versuchte meine Stimme ruhig zu halten, doch meine Wut ließ sich nur schwer unterdrücken. Ich sah einen nach dem anderen an. Trunks senkte seinen Blick vom Himmel auf das Schwimmbecken. "Du warst es!" Erschrocken blickte er mich an, senkten dann seinen Blick wieder und nickte kaum merkbar. Ich schwamm die kurze Strecke zu seinem Standort und zog einmal ganz heftig an seinem Hosenbein, so dass er auch im Wasser landete. Auch er kam prustend an die Wasseroberfläche. "Ich will nicht wissen warum du das gemacht hast, aber wag es nicht noch einmal!, brüllte ich nun wieder und kletterte aus dem Becken. Um mich abzuregen, ging ich in die Küche und machte mich daran einen Sahnekuchen für Muten Roshi zu backen. Er gelang mir nicht wirklich, aber mit der Schlagsahne konnte man einige Schönheitsmängel gut verdecken. Ich ließ ihn auf dem Küchentisch stehen, damit er noch ein wenig auskühlen konnte und ging doch wieder nach draußen um mein Training fortzusetzen. Am Schwimmbecken war niemand mehr zu sehen, also zog ich mir meine Sachen aus (meinen Bikini hatte ich noch drunter) und sprang ins Wasser. Dort zog ich ruhig meine Bahnen, ohne über irgendwas nachdenken zu müssen, und das wollte ich auch nicht. Auf einmal hörte ich hinter mir Babi rufen. "Jetzt komm endlich raus du alter Sack. Ich hab hier was Süßes für dich. So leise ich konnte schwamm ich an den Beckenrand und lugte vorsichtig darüber. Babi saß auf ihrer Kugel, blickte sich in der Gegend um und hielt doch tatsächlich meine Sahnetorte in den Händen. Noch einmal rief sie nach ihrem Bruder. Und wirklich, erst sah ich ihn nur um die Hausecke lunschen, doch als er sah, dass sie eine Torte in den Händen hielt, kam er angelaufen. "Schwesterherz! Du wirst doch nicht etwa zur Vernunft gekommen sein? Ist die Torte wirklich für mich?" Belustigt kam er näher. "Die Torte ist für dich. Mir besten Grüßen von Maricole. Ich soll sie dir nur überreichen." In diesem Moment erreichte der Herr der Schildkröten seine Schwester und streckte ihr seine Arme entgegen. Doch Babi gab sie ihm nicht in die Hände, sondern ließ die Torte aus purer Absicht auf seinen Kopf fallen. "Da hast du das süße Etwas", lachte sie und verschwand. Muten Roshi unterdessen leckte die Sahne mit einer ziemlich langen Zunge von seinem Gesicht und schmatzte dabei auch noch ziemlich laut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)