NES - Never Ending Story von The_Black_Rabbit (Fighting Kitten) ================================================================================ Kapitel 20: 20.Kapitel - Kylies Ende ------------------------------------ Ein dünner Sonnestrahl fiel durch die zugezogenen Gardinen genau in ihr Gesicht und kitzelte sie wach. Sie blinzelte. Dann streckte sie sich gähnend, dabei drehte sie sich von der Seite auf den Rücken. Als sie wieder die Augen öffnete, sah sie Baos breites Grinsen. "Fühlst du dich nun immer noch fehl am Platz?" Murrend drehte sie sich wieder um. "Deine Freunde brauchen dich! Die Welt braucht dich! Und...ich...brauch dich auch!", sagte er, drehte sie wieder zu sich und küsste sie. "Glaubst du, das reicht?", fragte sie, nachdem sie ihn weggedrückt hatte. Er sah sie ungläubig an. "Naja, ist ja zumindest ein Anfang!", sagte sie vergnügt und zog ihn wieder zu sich heran, um ihn zu küssen. Doch dann stieß sie ihn wieder weg und stand auf. Als sie merkte, dass sie nichts anhatte, zog sie noch schnell die Decke hinterher und wickelte sich darin ein. "Hey!", protestierte Bao. "Zieh dich doch an!", sagte sie und streckte ihm die Zunge raus. Dann verschwand sie im Badezimmer. Niemand darf es erfahren!, hallten ihre Worte süß in seinen Ohren wieder. Und dann noch dieses Lächeln dazu...Was ich nicht geschafft hab, ist ihr scheinbar geglückt! Dabei sollte es eigentlich anders rum laufen! Er hatte bereits die ganze Wohnung durchsucht, doch niemand war da. Plötzlich tauchten Leori und Kane hinter ihm auf. "Ey, wo warst du?", fragte Kane überrascht. "Das geht dich gar nichts an!", sagte er schroff und drehte sich zu den beiden um. "Is ja gut!", versuchte Leori ihn zu beruhigen, "Es gibt Arbeit!" Bao hob die Augenbraue und blickte ihn von oben herab an. "Was denn?" Nach kurzem Zögern, machte Leori eine Kopfbewegung zur Seite, dann verschwanden die beiden und Bao folgte ihnen kurz darauf. "Mädels! Es jetzt wird abgerechnet!" Erstaunt blickten Sam, Natsumi, Yuki und Keichi zu ihr hoch, nachdem Shila die Tür aufgestoßen hatte. Sie saßen in Yukis Zimmer und waren am spekulieren. Ein paar Sekunden lang kam keine Reaktion von ihren Freundinnen, doch dann sprangen sie alle drei auf und fielen ihr heulend um den Hals. Sie umarmte ihre drei Mitstreiterinnen herzlich. Dann blickte sie vorsichtig zu Keichi hinunter. Doch der zerstreute ihre Zweifel mit einem lächelnden Kopfschütteln. So widmete sie sich wieder ihren Freundinnen. Nach dieser liebevollen Begrüßung setzten sie sich wieder kreisförmig auf den Boden. "Was ist denn nun passiert?", fragte Yuki besorgt. "Naja,...", unsicher schaute sie in die Runde. Doch Natsumi und Keichi lächelten ihr ermutigend zu. "Ich werde Kylie töten!", sagte sie schließlich ernst. "Nachdem sie meine Familie auf dem Gewissen hat,...hat sie keine Berechtigung mehr zu leben!", fuhr sie fort. Die anderen waren von ihrer Ernsthaftigkeit zugleich überrascht und geschockt. Shila erzählte ihnen von ihrem Plan. Doch sie schaute immer wieder nervös zu Keichi rüber. "Yuki, ich muss mir mal deinen Liebsten ausleihen!", sagte sie schließlich. "Klar." Yuki war wie auch die anderen erstaunt, als Shila und Keichi das Zimmer verließen. "Was ist denn?", fragte er überrascht. Shila drehte sich von ihm weg und ging im Flur auf und ab. "Du hast ihnen nichts erzählt?" Er schüttelte den Kopf. "Nicht einmal Yuki?" "Nein!" Sie blieb vor ihm stehen, blickte jedoch zu Boden. "Du weißt schon, dass...du deine Freundinnen...und Bao in Gefahr bringst?! Denn, wenn..." Sie setzte sich wieder in Bewegung und schüttelte den Kopf. "Ich weiß, ich weiß...aber was soll ich denn machen?" Sie blieb stehen und schaute ihn aus der Ferne ratlos an. "Onis Rache wird fürchterlich sein!" "Aber was soll sie mir denn noch nehmen? Meine Familie ist bereits tot!" "Deine Freunde!...Deinen Partner und...deine Liebe!?" Mit einem tiefen Seufzer lehnte sie sich an die hellen Wände. Sie wendete ihren Blich zur Decke. "Ich...ich weiß nicht,...ob mir das noch...was ausmachen kann. Denn nur wer lebt, kann Zuneigung empfinden und ich weiß nicht, ob ich noch lebe...ob ich noch leben will! Wenn ich Kylie getötet habe, werde ich noch den Rest töten...und dann?" "Mit Bao hast du darüber doch auch gesprochen und...da klangst du nicht so." "Ich weiß, dass du da warst! Ich hab es irgendwie gefühlt! Aber zum Glück ja nicht die ganze Zeit!" Sie schaute ihn aus den Augenwinkeln an. Er blickte hochrot nach unten. "Aber es war mehr gute Miene zum bösen Spiel! Ich habe zwar etwas gefühlt, aber ich weiß nicht, ob es...von Dauer ist beziehungsweise ob es überhaupt real war." Hoffnungsvoll suchte sie seinen Blick, doch Keichi blickte nun betrübt zu Boden. Eine Weile schwiegen sie. Plötzlich blickte er sie ernsthaft an. "Wenn du ihn fallen lässt, wird...das Böse wieder die Macht in ihm übernehmen...und...alles vernichten!" Entsetzt weiteten sich ihre Augen. Doch dann drehte sie sich von ihm weg und senkte den Kopf. "Dann...hängt wieder alles an mir?!" "Bevor du in den Kampf ziehst,...solltest du dir über deine Gefühle im Klaren sein!" Shila zögerte, doch als sie sich umdrehte und ihm antworten wollte, schloss Keichi gerade die Tür zu Yukis Zimmer. "Was ist denn los?", fragte Yuki, als sich Keichi wieder neben sie setzte. Auch die anderen beiden blickten ihn fragend an. "Ach nichts.", sagte er lächelnd. "Sie trifft nur übereilte Entscheidungen! Das ist alles!" Shila blieb im Flur stehen und blickte ratlos zu Boden. Was mach ich nur? Sie biss sich auf die Lippe und ballte die Hände zu Fäusten. Dann hörten die anderen nur noch die Haustür knallen. Erschrocken blickten sie zur Zimmertür. "Shila, sie...ist weg!", sagte Keichi zögernd. Betroffen blickten sie alle zu Boden. "Dabei schien es ihr doch gerade wieder gut zu gehen.", sagte Natsumi leise. "Was hast du nur mit ihr gemacht?", fragte Sam verzweifelt. "Sie war dabei einen großen Fehler zu begehen! Irgendwer musste sie ja davon abbringen!", antwortete er ihr. "Du verschweigst uns doch etwas!", sagte Natsumi böse. Keichi wich ihren Blicken aus. Auch Yuki blickte ihn misstrauisch an. "Das soll sie euch gefälligst selbst sagen!" "Aber sie spricht ja nicht mit uns.", sagte Yuki nach einer Weile. Sie rannte und rannte. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Ihre Jacke hatte sie auch nur halb übergeworfen. Eine neue Jahreszeit brach an. Es wurde kühler. Besonders am Abend. Doch es war noch hell. Doch daran dachte sie nicht. Dachte sie überhaupt etwas? Sie lief einfach. Doch warum lief sie? Sie lief davon. Sie lief einfach davon. Wie sie es auch vorher schon getan hatte. Und warum weinte sie? Weil sie vielleicht hoffte, dadurch ihre Probleme und Sorgen zu ertränken? Hinauszuspülen? Sie wusste dennoch, dass er Recht hatte. Mit ihrem Handeln brachte sie nun auch noch die letzten Personen, die sie hatte, in Gefahr. Doch plötzlich blieb sie stehen. "Das sind doch Schreie!", sprach sie leise vor sich hin. Jetzt bemerkte sie erst die menschenleere Gegend. Sonst war diese Strasse doch immer voll mit Menschen! Da! Wieder ein Schrei! Sie rannte wieder los, doch diesmal mit einem Ziel vor Augen. In die nächste Strasse bog sie ein. Und nun...stand sie auch schon wieder im Park. Da...wo sie schon so vielen Menschen das Leben gerettet hat und auch...wo sie schon einige verloren hatte. Darunter auch Kibo, die schwarze, kleine Katze, die sie noch enger mit ihren Freundinnen zusammengebracht hatte. Und auch die, die sie hier so qualvoll verlassen hatte. Auch der Ort, wo sie Bao das erste Mal getroffen und gegen ihn gekämpft hatte. Viele Erinnerungen sind mit diesem Ort verbunden. Qualvolle aber auch schöne Momente. Diesmal musste sie nun wieder einmal Leben retten und gegen das Böse kämpfen - ihrer Bestimmung folgen. Bedingungslos! Versteckt hinter einigen Bäumen verwandelte sie sich. Dämonen, die ihr entgegen kamen, verwandelte sie schnell in Staub. Fliehende kamen ihr entgegen und so musste sie sich bis zum Zentrum des Bösen vorkämpfen. Dann blieb sie stehen. "Kylie!", flüsterte sie. Noch immer drängten Menschenmassen an ihr vorbei. Die blaue Dämonin schwebte über der Masse und beobachtete alles ganz genau. Sie hatte die Arme verschränkt. "Kylie!", rief Shila nun, laut genug, dass sie es auch hören konnte. Sofort drehte sich die Angesprochene zu ihr um. Doch sie entdeckte Shila nicht gleich zwischen den Massen. Doch als sie sie dann entdeckte, verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem dämonischen Lächeln. Sie streckte den linken Arm in ihre Richtung und breitete die Handfläche über ihr aus. Shila bemerkte, dass etwas geschah. Sie verlor den Boden unter den Füßen und stieg auf. Kurze Zeit später war sie auch schon auf der gleichen Höhe wie Kylie. "Was willst du hier...so ganz allein?", rief die Dämonin höhnisch. "Dich töten!", antwortete Shila lächelnd. "Hah!" Kylie verschränkte die Arme wieder und Shila fiel mit hoher Geschwindigkeit in die Masse. Sie nahm jedoch rechtzeitig die Arme vors Gesicht und kam auf den Beinen auf. Gehockt verweilte sie dort eine Weile. Doch dann sprang sie hoch zu Kylie, packte diese überraschend am Bein und zog sie wieder mit hinunter. Shila kam wieder gehockt auf dem Boden auf und konnte somit ihren Fall wiederholend abfedern, doch Kylie knallte mit dem Rücken auf den harten Boden. Sie schrie laut und schmerzvoll auf. Um sie herum bildete sich ein freier Raum. Ehe Kylie wieder zu Bewusstsein kam, wurden die Menschen im Park immer weniger. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste sie sich an den pochenden Kopf. Mühevoll öffnete sie die Augen und richtete sich auf. Niemand war zu sehen. Doch dann stellte sich jemand vor sie. Sie blickte hoch. Shila! "Na, Prinzessin? Ausgeschlafen? Leider sind deine Gäste allesamt verschwunden. Warst wohl eine schlechte Gastgeberin!", sagte Shila höhnisch und bot ihr die Hand an, um ihr hoch zu helfen. Doch in Kylies Gesicht spiegelte sich Wut, furchtbare Wut wieder. Sie schlug Shila Hand weg und sprang einen Meter von ihr weg. Dann stellte sie sich wieder vernünftig hin. Und dann...begann sie zu lächeln. "Schwester!", rief sie über die Schulter nach hinten. Neugierig schielte Shila an ihr vorbei. Da bewegte sich eine dunkle Gestalt aus dem Nichts auf sie zu. Eine weitere Dämonin! Sie war genauso gebaut wie Kylie, doch ihre Haut schimmerte grün und ihre langen rubinroten Haare hingen in Zöpfen an ihr herunter. Sie trug einen langen goldenen Stab in der rechten Hand. Unter war er spitz und oben wölbte er sich zu einer Muschel. Im Inneren dieser Muschel war ein schwarzer Stein. Im Gegensatz zu ihrer Schwester trug sie ein langes, schwarzes Kleid mit einem tiefen Ausschnitt, der bis zum Bauchnabel reichte. Goldene Ringe und Armreifen schmückten sie. Ihre ebenfalls rubinroten Augen blitzen Shila bösartig an. "Darf ich vorstellen, Dannii, meine Schwester.", sprach Kylie stolz. Dannii musterte Shila von oben bis unten. Dann verzog sie überrascht, doch arrogant das Gesicht. "Dafür holst du mich? Für so ein schwaches Gör?" Ungläubig schaute sie zu Kylie. Kylies Augen wurden schmal und sie wurde wütend. "Ich würde sie töten, bevor sie ankommt!", sagte sie schließlich und verschränkte die Arme wieder. Dannii warf ihr ein müdes Lächeln zu. "Wieso ankommen? Ihr werdet gleich in meiner Hölle ankommen!", sagte sie und setzte zum Sprung auf Dannii an. Doch bevor sie die grüne Dämonin berühren konnte, hob diese ihren Stab und schloss sie in eine Art Kraftfeld ein. Überrascht blickte Shila um sich. Sie schwebte hilflos in der Luft. "Hey!", protestierte sie. Dannii lächelte bösartig und plötzlich stieg Shila samt Kraftfeld in die Luft. Sie stieg immer höher und höher. Schließlich war sie höher als der höchste Wolkenkratzer der Stadt. Dann stoppte sie. Eine Weile hing sie in der Luft. Nervös blickte sie nach unten. Der Park war kleiner als ihre Hand geworden. Doch dann ging es plötzlich wieder abwärts. Doch in dem Kraftfeld konnte sie sich kaum drehen, um sicher auf den Füßen zu landen. Der Boden kam immer näher und näher und noch näher...dann wurde es plötzlich schwarz um sie. "Lebt die noch?", fragte Kylie, während sie die bewusstlose Shila betrachtete. "Ja! Denn im Gegensatz zu dir, erfülle ich Onis Anweisungen!", antwortete Dannii, die hinter ihr stand. "Was soll denn das heißen?" Kylie drehte sich zu ihr um, doch da kamen auch schon Pflanzen auf sie zugestürmt. Sie umwickelten die überraschte Dämonin und zogen sich immer enger zusammen. Stacheln stießen ihr in die blaue Haut. Sie konnte sich nicht mehr wehren. "Waaaaaas...", schrie sie, doch dann war sie verschwunden. Die Pflanzen hatten sie zerquetscht und das Gift in den Stacheln hat den Rest erledigt. Lächelnd verschwand Dannii mit der immer noch bewusstlosen Shila. Fortsetzung folgt.....in NES - DRAGON DRIVE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)