NES - Never Ending Story von The_Black_Rabbit (Fighting Kitten) ================================================================================ Kapitel 17: 17.Kapitel - Ein herber Schlag ------------------------------------------ "Also was wolltest du mit mir besprechen? Es muss schon verdammt wichtig sein, sonst kannst du was erleben.", sagte Bao und starrte mit verschränkten Armen seitlich vom Balkon. Keichi packte ihn fest an den Schultern und blickte ihm freudig ins Gesicht. "Sie ist wieder da! Sie lebt wieder!" "Wer denn?", sagte Bao müde. "Kiara!" Bao drehte sich sofort zu ihm und starrte ihn fassungslos an. "Woher willst du das wissen?", stammelte er. "Ich hab sie heute getroffen oder vielmehr eine ihre Reinkarnationen. Sie heiß ... Yuki oder so. Aber ich bin mir ganz sicher. Sie muss es einfach sein!", sagte Keichi entschlossen. "Yuki...Yuki, kommt mir irgendwie bekannt vor." Bao grübelte intensiv nach. "Ja, klar, das ist eine von diesen Freundinnen von dieser Shila. Das bedeutet aber auch, dass sie eine von diesen neuen Kriegerinnen ist." Keichis Laune fiel zusehends von Himmel hoch jauchzend zu zu Tode betrübt. "Das du dir aber auch immer die falschen aussuchst. War die letzte nicht auch schon eine von denen?", fragte Bao interessiert. Keichi nickte traurig. Bao klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und ging an ihm vorbei wieder in die Wohnung. Keichi lehnte sich über die Balkonbrüstung und blickte in den Sternenhimmel. Das Leben ist echt nicht fair, dachte er betrübt. Dann sank sein Kopf auf die Arme und er starrte ins Leere. "Hey Kei, lass den Kopf doch nicht so hängen!", sagte Leori und schlug ihm auf den Rücken. Keichi rührte sich jedoch nicht. "Wasn los mit dir?", fragte Kane, der sich neben Keichi über das Geländer lehnte. Leori stand auf der anderen Seite von ihm und stützte sich mit dem rechten Ellenbogen auf dem Geländer ab. Als Keichi immer noch nichts sagte, ergriff Leori wieder das Wort. "Ich glaub, er braucht einfach nur mal wieder nen richtigen Kampf. Diese Tussen laufen ja immer gleich weg, wenn's interessant wird." "Wir brauchen alle mal wieder einen richtigen Kampf!", stimmte Kane ihm zu. "Du musst reden, hat dich die Kleine das letzte mal nicht ziemlich fertig gemacht?", sagte Leori höhnisch. Kane erinnerte sich an die Schmerzen und verzog das gequält das Gesicht. "Ich war halt nicht richtig in Form!", sagte er schließlich und schauten in die sternenklare Nacht. Leori lächelte und drehte sich auch in die Richtung. "Wollen wir nicht los und ein paar Bräute klar machen oder ein bisschen Morden?", sagte er nach einer Weile der Stille zwischen ihnen. Er blickte zu Kane, von dem er eine nickende Zustimmung bekam, dann sah er zu dem immer noch betrübten Keichi. "Willste auch mit?" "Nu komm schon, willst du dir etwa den ganzen Spass entgehen lassen?", fragte Kane zusätzlich. "Da rein, kannste eh nicht, Bao will ungestört da drin mit Kylie abhängen." "Was er uns unmissverständlich klar gemacht hat.", fügte Kane hinzu und deute auf seine verkohlten Haare. "Geht nur, ich hab kein Bock. Ich bleib hier draussen.", antwortete Keichi endlich. "Wie du meinst.", sagte Leori und begann zu schweben. Kurz darauf sprangen er und Kane über die Brüstung und schossen davon. Yuki heulte gar nicht, überhaupt war kaum eine Regung in ihrem Gesicht festzustellen. Verwundert blickten die Mädchen sie an. Vor allem Shila, die ihr gerade von ihrem verdacht erzählt hatte, war überrascht. "Yuki! Bitte gib uns ein Zeichen, dass du noch lebst!", rief Shila und rüttelte an ihr. "Was denn?", sagte Yuki und Shila hörte auf, an ihr zu rütteln. "Er hat mir das schon erzählt. Bis auf die Sache mit San-kun weiß ich Bescheid." Die anderen schauten sie mit offenem Mund an. "Wa-wann hat er dir das denn gesagt?", fragte Shila fassungslos. "Das war bei unserem ersten Treffen schon, also nicht gestern, wo ihr uns verfolgt habt.", antwortete sie und schielte durch die Runde. Ertappt senkten die 3 Mädchen die Köpfe. "Das ist aber noch lange kein Grund, uns böse zu sein, denn schließlich waren wir ja nur besorgt um dich. Diese Sorge scheint ja nun auch begründet, denn du verkehrst ja offensichtlich mit dem Feind! Wie kannst du nur?", sagte Shila empört. Doch bevor Yuki darauf antworten konnte, unterbrachen Schreie das Gespräch. "Das die aber auch immer zu den ungünstigsten Zeiten auftauchen müssen." Wütend trat Shila gegen die Bank. "Heute morgen hab ich in den Nachrichten auch gehört, dass 3 toten Mädchen hier im Park gefunden wurden. Sie sollen furchtbar ausgesehen haben und konnte noch immer nicht identifiziert werden.", sagte Sam als sie losrannten. "Wir können nicht 24 Stunden auf Patrouille sein. Irgendwann müssen wir schließlich auch noch schlafen und zur Schule müssen wir auch.", rief Natsumi hinter ihr. Während sie liefen, sprachen sie die Formel und verwandelten sich. Shila lief mit Squarrel voraus. Die anderen Mädchen folgten ihnen zusammen mit ihren Partnern. Da standen sie wieder und sorgten für Angst und Schrecken. Doch neben den vielen Dämonen standen sie nur zu dritt. Einer fehlte. Keichi. Bao hielt gerade ein junges Mädchen am Hals. Ihre Beine hingen in der Luft. Sie würgte und versuchte mit ihren Händen sich von der seinigen zu lösen. Doch vergebens. "Hey!", rief Shila und ging vor ihm in Stellung, hinter ihr nahmen die anderen ihre Positionen ein. Bao drehte sich zu ihr und ließ das Mädchen langsam herunter, sodass sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. "San-kun oder Bao, wie auch immer, lass das Mädchen los!" "Und wenn nicht?", fragte er herausfordernd und drückte dem Mädchen noch fester den Hals zu. "Ich dachte, wir beide kämpfen lieber miteinander. Das macht doch mehr Spass, als wehrlose Mädchen zum Spielen zu nehmen. Hab ich nicht recht?" Bao lächelte arrogant. Dann ließ er das Mädchen los. Sie fiel keuchend auf den Boden. Dann sprang sie heulend auf und rannte, so schnell wie sie ihre Beine tragen konnten, davon. Innerlich atmete Shila auf. "Eins würde mich noch interessieren, bevor ich dich töte. Wusstest du von Anfang an, wer wir sind?", fragte sie leicht gereizt. Bao lächelte noch fieser als vorher. "Ja klar, sonst hätte es doch nicht soviel Spass gemacht." Seine Arroganz schien ins Unermessliche zu steigen. "Nicht soviel schwatzen! Taten zählen mehr als leere Reden!", drängte Natsumi und ballte kampfbereit die Hand zur Faust. "Niemand zwingt euch zum Warten. Macht ruhig etwas sauber. Abschaum gehört auf den Müll.", sagte sie lächelnd zu ihr, ließ aber nicht den Blick von ihrem Gegenüber. Sofort sprangen Sam und Natsumi samt Partner zu Leori und Kane. Yuki schaute sich nervös um, doch sie konnte Keichi nirgends entdecken. "Wenn ich nicht gewusst hätte, dass du so ein Schweinehund von Oni bist, dann hätte aus uns glatt was werden können.", sagte Shila und warf ihm einen abwertenden Blick zu. "Jede erliegt meinem Charme. Wie wär's wenn du die Seite wechselst, dann würd' ich dir eventuell noch ne Chance geben. Vorausgesetzt, du langweilst mich nicht.", schlug er vor. Shila machte eine ruckartige Drehung und schlug ihm mit dem Stiefel ins Gesicht. "Reicht das als Antwort?" Bao drehte sein Gesicht wieder zu ihr und fühlte mit der linken Hand über seine Lippe. Sie blutete. Er nahm sie wieder weg und betrachtete die rote Flüssigkeit an seinen Fingern. Shila setzte erneut zum Schlag an, doch Bao zog sie an sich ran und presste ihre Arme dicht an ihren Körper. Ungläubig schaute sie ihn an. "Denkst du jetzt, du hast gewonnen?" Sofort winkelte sie ihr rechtes Knie an und schlug es ihm zwischen die Beine. Mit einem "UFF", brach Bao vor ihr zusammen. Amüsiert bückte sie sich zu ihm hinunter. "Tat das etwa weh?", fragte sie betont mitleidig. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaute er zu ihr hoch. Shila wollte gerade erneut zum schlag ausholen, als zwischen ihr und Bao eine Gestalt auftauchte. Shila ging wieder hoch und musterte die blaue Dämonin. Dann sah sie wieder zu Bao herab. "Ist das etwa ne Eroberung von dir?", fragte sie ungläubig. "ich hätte dir da ja einen etwas besseren Geschmack zugetraut. Aber na ja, jeder wie er meint.", fügte sei schnippisch hinzu. Kylie wollte ihr eine Ohrfeige verpassen, doch Shila hielt ihre Hand vorher fest, packte dann mit der anderen Hand ihren Arm und schleuderte die Dämonin mit Leichtigkeit über ihre linke Schulter. Kylie knallte gegen einen Baum und war erstmal bewusstlos. Währenddessen lieferten sich die anderen wieder einen harten Kampf. Natsumi und Nash hatten es diesmal deutlich schwerer bei ihrem Kampf gegen Kane die Oberhand zu gewinnen. "Du hast dich verbessert seit unserem letzten Kampf.", keuchte Natsumi. "Man tut, was man kann.", erwiderte er und schlug erneut mit seinem Schwert in ihre Richtung. Natsumi wurde langsamer. Sie war erschöpft. Dadurch schaffte Kane es sogar ein paar ihrer Haare abzusäbeln. "Hast du nicht mehr drauf oder war das vom letzten Mal alles?", fragte er gelangweilt und schlug wieder mit dem Schwert auf die ein. "Okay, wenn du es unbedingt willst.", sagte sie, "Nash! Tornadoattacke!" sie blickte sich kurz zu ihrer Partnerin um, diese nickte und beiden fingen an, um ihn herum zu laufen. Natsumi holte das Letzte aus sich heraus. Die beiden rannten immer schneller. Ihre Umrisse begannen zu verschmelzen, sodass Kane sie nicht mehr unterscheiden konnte. Auch schien der Kreis um ihn herum immer enger zu werden. Plötzlich rasselte es Schläge, Tritte und Prankenhiebe von allen Seiten. Er konnte sich weder gegen die Hiebe noch die scharfen Krallen wehren, sodass er es alles über sich ergehen lassen musste. Natsumi merkte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde und gab Nash ein Zeichen zu stoppen. Kane fiel vor ihr auf die Knie. "Schon erledigt?", fragte sie keuchend. Da sprang er auch schon wieder hoch und hielt sie fest. Natsumi versuchte zwar sich loszureißen, doch Kane hatte immer noch eine überwältigend, fast schon erschreckende Stärke trotz der ganzen Prügel. Dann hörte sie auf, sich zu wehren, und sah erstaunt auf die vielen Wunden, die sich wieder schlossen. Total überrascht starrte sie ihn an. "Überraschung!", sagte er und lächelte. "Hey Natsumi, duck dich!", rief Nash hinter ihnen. Sie tat wie ihr gesagt und der schnelle Gepard stürmte auf Kane zu. "Denkt ihr etwa, ihr könnt mich so billig austricksen?", fragte er ungläubig und blickte zu dem Gepard. Er bemerkte nicht wie Natsumi ihren gesprenkelten Schwanz um seine Beine wickelte. Als er Nashs Angriff ausweichen wollte, riss sie seine Beine weg, er verlor das Gleichgewicht und fiel zur Seite, dabei ließ er sie überrascht los. "Wir sind eben doch zu schlau für dich!", sagte sie und blickte zu ihm herab. Bei Sam, Simba und Leori sah es nicht so gut. Sie waren ihm das letzte Mal schon unterlegen. Diesmal schien es nicht viel anders zu sein. Yuki schaute sich immer noch verwirrt um und erledigte zusammen mit Yamba nebenbei ein paar der Energiesauger von Oni. Doch plötzlich tauchte Keichi hinter ihr auf, hielt seine Hand über ihren Mund und verschwand sogleich wieder mit ihr. Yamba blieb allein zurück. "Yuki!", schrie er, doch die anderen waren zu beschäftigt damit, um ihr Leben zu kämpfen, als dass sie ihm helfen konnten. Dann wurde er von einigen der Dämonen angegriffen, sodass ihm keine Zeit blieb, Yuki zu suchen. "Du brauchst dich gar nicht so über deinen kurzzeitigen Triumph zu freuen.", sagte Bao während er sich mit gequältem Gesicht wieder aufrichtete. "Du kannst niemals gewinnen!" "Wieso? Sieht doch wohl gerade so aus, als wenn ich dich diesmal besiegen würde.", sagte sie daraufhin. "Naja während wir hier so nett plaudern, sind in der ganzen Stadt Sautrupps unterwegs und liefern der Königin Energie." "Ihr seid als nur ein Ablenkungsmanöver?! Laufburschen sozusagen." "Ich konnte meiner Herrin noch nie etwas abschlagen." "Herrin?", sagte sie ungläubig. "Ist es nicht ächzend von dieser Herrin als Laufbursche benutzt zu werden?" "Sie gibt mir eher die Möglichkeit, gegen würdigere Gegner anzutreten. In der Unterwelt die kneifen ja schon den Schwanz ein, wenn sie nur meinen Namen hören." Er schien sich von den Schmerzen schon wieder erholt zu haben. Seine Großkotzigkeit erblickte auch schon wieder das Tageslicht. "Du meinst wohl eher, die kringeln sich vor Lachen beim Anblick deiner Witzfigur.", sagte sie und musterte ihn abwertend. "Aber noch mal zu den Saugern. Ich find's echt unfair. Wir müssen ja nun mal für Ordnung in der Stadt sorgen. Aber das geht ja schlecht, wenn wir uns ständig mit euch herumquälen müssen. Entweder du rufst sie sofort zurück oder..." "Oder was?", fragte er neugierig. "Du kannst dich gleich alleine beschäftigen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für deine Kumpel. Also, wie ist deine Entscheidung?" Bao überlegte. "Und wenn ich Nein sag und dich trotzdem angreife? Schließlich musst du dich ja dann wehren." "Wenn du mich hättest töten wollen, dann hättest du das schon längst getan. Also brauch ich auch keine Angst davor zu haben.", antwortete Shila. "Du scheinst mich ja gut durchschaut zu haben, aber ich glaube, du unterschätzt meine teuflische Site gewaltig. Es stimmt, ich will Spass haben und dafür tu ich auch einiges. Sei gespannt, was geschehen wird.", sagte er und lächelte hinterlistig. Dann rief er Kane, Leori und Keichi zu sich. Kann teleportierte sich sofort zu ihm. Natsumi und Nash hatten ihm ziemlich zugesetzt. Doch Leori, Sam und Simba wollten sich nicht so richtig trennen. Dennoch war Leori kurz abgelenkt. Sam nutzte das und schlug ihm mitten ins Gesicht. Er taumelte zurück und kam näher zu Simba. Dieser kratzte ihm den Rücken wund. Die Wunden verschlossen sich zwar schnell wieder, aber Leori schien trotzdem unterlegen. "Ich würde ja gerne noch weiter mit euch spielen, aber ich will Baos Zorn bestimmt nicht provozieren. Seine gewaltige Brutalität kennt keine Grenzen. Er teleportierte sich an Baos Seite und blickte mit leicht ängstlichem Blick zu den beiden zurück. Sam lächelte vor Genugtuung. Da tauchten dann auch Yuki und Keichi wieder auf. Yamba hatte die Dämonen töten können, war deswegen auch ziemlich angeschlagen, doch er rannte trotzdem freudig auf Yuki zu. Die ihren Panther umarmte und liebkoste. Keichi machte eine Kopfbewegung zu Bao. Dieser schickte daraufhin Leori und Kane weg. Sie entfernten sich ein Stück von den Mädchen. Yuki schaute nervös zu ihnen hinüber. "Du willst was?" Bao war total empört über Keichis Austritt aus der Truppe. "Ich war euch doch noch nie eine große Hilfe. Außerdem liegt mir das Töten und sinnlose Morden eh nicht." Keichi sah ihm in die Augen. Bao verstand. "Als Mensch warst du gewalttätiger. Ich erinnere mich da an schöne Zeiten. Aber die liegen nun schon lange zurück. Du weißt, dass du wie ein Bruder für mich bist. Nicht so wie die anderen beiden...Lass mich dich zum Abschied noch einmal umarmen." Keichi ging an ihn und umarmte ihn. Bao zog unbemerkt sein Schwert und stach es Keichi in den Rücken. "Verrat ich nicht dulden, selbst von dir nicht!", flüsterte er ihm ins Ohr und verschwand. Keichi sackte zusammen. Yuki rannte sofort zu ihm und stützte seinen Kopf. "Squarrel, du musst ihm helfen!", schrie Yuki verzweifelt zu der Löwin hinüber. "Woher weist du...?", sagte sie überrascht. "Ist doch egal, bitte hilf ihm." Yuki kamen schon die Tränen. "Bitte.", flehte sie immer wieder. Fragend blickte Squarrel Shila an. Diese schaute immer wieder zu ihr und Yuki. Sie biss sich nervös auf die Lippe. "Wenn du dich Macht dazu hast...dann tu es!", sagte sie schließlich. Squarrel sprintete zu den beiden. Yuki richtete Keichi auf, sodass Squarrel ihm gegenüber Platz nehmen konnte. Sie schloss die Augen und murmelte ein paar unverständliche Worte. Langsam wuchs eine leuchtende Kugel zwischen ihr und Keichi auf die Größe einer Billardkugel an. Squarrel öffnete wieder die Augen, doch sie waren nicht mehr blau sondern in ihnen schien ein Fegefeuer zu lodern. "MAGA!", sagte sie schließlich und die Lichtkugel schoss durch Keichis Wunde, die sich kurz nach dem Eintreten schloss. Keichi schrie auf. Squarrel blinzelte und ihr Augen wurden wieder normal. "Selbst seine Kleidung ist wieder in Ordnung.", sagte Sam erstaunt. Shila schaute ihn noch skeptisch an. Sie und die anderen gingen nun zu den dreien. Sam und Natsumi bückten sich und halfen Keichi zusammen mit Yuki wieder auf die Beine. "Bist du absolut sicher, dass er nun auf unserer Seite ist und nicht den Spitzel für Bao spielt?", fragte sie Yuki, während sie Keichi immer noch musterte. Yuki nickte. "Die Göttin hätte mir sonst auch nicht die Macht gegeben, ihn zu heilen.", unterstützte Squarrel sie. "Die anderen konnte sich aber selbst heilen.", sagte Natsumi. "Baos Schwert ist keine gewöhnliche Waffe. Sie wurde extra von Oni in Auftrag gegeben, falls einer von uns mal aufmüpfig werden sollte. Bao ist ihr völlig ergeben, solange es ihm auch zu Gute kommt.", sagte Keichi mit schmerzverzerrtem Gesicht. "Woher wusstest du nun von meiner Fähigkeit?", fragte Squarrel Yuki. "Er hat es mir gesagt.", Yuki deutete zu Keichi. "Die Anführerin hatte bisher immer jemanden dabei, der die Verletzten heilen konnte.", sagte er. "Eine praktische Fähigkeit, wieso haben wir das nicht gewusst?", fraget Shila ihre Partnerin. Squarrel schaute weg. Shila packte ihren Kopf und drehte ihn wieder zu sich. "Warum hast du mir nichts davon erzählt?" "Diese Fähigkeit darf nicht so oft eingesetzt werden. Es ist gefährlich.", sagte Squarrel genervt und löste sich von Shila. Sie sprang ein paar Meter weg von ihr. "Lasst uns gehen.", sagte sie. Shila verwandelte sich zurück. Die anderen taten es ihr nach. "Sind deine Eltern daheim?", fragte Shila Yuki. Sie schüttelte den Kopf. "Dann ruft daheim an, wir übernachten bei Yuki heute. Es gibt einiges zu bereden! Morgen ist keine Schule, also wird das hoffentlich kein Problem sein.", sagte sie und kurz darauf zückten Sam, Natsumi und Shila ihre Handys. Yuki ging mit Yamba und Keichi, den sie kaum noch stützen musste, da er sich schnell zu erholen schien, schon langsam vor. Sam, die am schnellsten fertig war, ging ihr zusammen mit Simba, Nash und Natsumi, die auch schon auflegte hinter her. Shila schien da mehr Probleme zu haben. "Ma, wir haben morgen keine Schule und du willst mich doch wohl bei dem Wetter nicht weiterhin mit Hausarrest strafen?...Nein!...Ich komm morgen dann vorbei!", wütend legte sie auf. "Los, hinterher!", sagte sie zu Squarrel und rannte den anderen nach. Es begann schon zu dämmern. "Bao hat mir erzählt, dass während uns das teuflische Quartett...Trio beschäftigt, die Dämonen in ganz Tokyo Energie für Oni sammeln. Außerdem deutete er da noch mehr an. Aber was könnte er nur damit meinen?" Shila stützte den Kopf in die Hände und wuschelte sich ratlos durch die Haar. "Da könnte es sich eigentlich nur um irgendwelche Mordanschläge oder solche Dinge handeln." Keichi stand da im Türrahmen nur mit einem Handtuch um die Hüfte und einem kleineren Handtuch mit dem er seine Haare trocken rubbelte. Den Mädchen, die in Yukis Zimmer auf dem Boden um eine Schüssel Chips saß, starrten ihn mit offenem Mund an. Selbst Nash und Squarrel starrten den knapp bekleideten Traumkörper von Keichi an. Simba und Yamba ließ das jedoch kalt. Sie rümpften lediglich die Nase. Yuki reagierte nach kurzem Zögern und drängten ihn wieder auf den Flur. "Du kannst doch hier nicht so rumlaufen. Hast du keine anderen Sachen?" Keichi schüttelte den Kopf. Sie blickte ihn noch einmal von oben bis unten an, jedoch nicht ohne rote Farbe ins Gesicht zu kriegen. "Du...du müsstest in etwa die gl..gleiche Größe haben wie mein Dad. Ich...ich such dir was raus. Aber bitte bleib solange hier...wegen deiner Sicherheit." Fragend blickte Keichi sie an. Yuki winkte ab und ging in das Schlafzimmer ihrer Eltern. Als sie zurückkam hatte sie eine schwarze Sporthose mit weißen Streifen an der Seite und ein dunkles T-Shirt über dem Arm hängen. "Das müsste gehen. Ich schau morgen noch einmal nach, ob ich noch was anderes finde.", sagte sie und drückte ihm die Sachen in die Hand. Keichi schien sich gleich im Flur umziehen zu wollen, doch Yuki reagierte in Sekundenschnelle und schob ihn in das Gästezimmer. Mit hochrotem Kopf ging sie wieder zu den anderen. "Wo sind denn Nash, Squarrel und Simba? Und wo ist meine Mieze?" Sie erstaunt. Hatten die vier Katzen doch vorher noch auf ihrem Bett rumgelungert. Nun machten Natsumi und Sam es sich dort gemütlich. Die ersten drei wollten noch raus. Irgendwelche Patrouillenläufe machen oder so. der andere schmollt in der Ecke.", sagte Natsumi und gähnte. Dann zeigte sie auf den gegenüberliegenden Schreibtisch. Yuki ging hin, bückte sich und entdeckte Yamba dort. Er hatte sich mit dem Rücken zu ihr gedreht. "Was ist denn los Kleiner?" Sie legte sich auf den Bauch und streichelte ihm den Rücken. "Ist es wegen ihm?", fragte sie und arbeitete sich langsam zum Bauch des Katers vor. Als Yamba immer noch keinen Ton von sich gab, zog sie ihn hervor. Er versuchte zwar sich mit den Krallen am Teppich festzuhalten, doch Yuki war stärker. Sie nahm ihn auf den Arm, stand auf und verließ das Zimmer wieder. Ratlos schauten die anderen ihr nach. "Hör zu, mein süßer. Niemand wir jemals einen solchen Platz in meinem Herzen einnehmen wie du. Ich hab dich wahnsinnig lieb und nichts und niemand in dieser oder einer anderen Welt wird das je ändern können. Hast du verstanden? Nun hör auf zu schmollen.", sagte sie ihm leise ins Ohr und knuddelte ihn. "Nichts und Niemand?", sagte Keichi während er sachte von hinten ihren Bauch umfasste und den Kopf auf ihre Schulter legte. "Nicht mal du!", sagte Yuki zu ihm. "Muss ich jetzt auf ne kleine, schwarze Katze eifersüchtig sein?" "Ja, musst du, aber da du eh keine Chance gegen mich hast, kannst du es auch sein lassen.", sagte Yamba maulig. Yuki lächelte glücklich ihn an. "Vertragt euch, sonst fliegt ihr beide raus!", sagte sie bestimmt. "Hey Yuki, hör auch mit der Turtelei, kümmer dich lieber um deine Gäste!", schrie Shila aus ihrem Zimmer. Sie ließ Yamba auf den Boden springen und zog Keichis Arme über ihren Kopf. Dann nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her ins Zimmer. Shila lehnte mittlerweile am Sockel von Yukis Bett. Yuki setzte sich daneben zu ihr auf den Boden. Keichi nahm neben ihr im Schneidersitz Platz. "Also was kann man Bao nun zutrauen?", sagte Shila müde. "Eigentlich so ziemlich alles, was furchtbar und grausam ist.", sagte Keichi kurz. Shila überlegte, konnte sich aber so richtig nichts darunter vorstellen. "Wie ich Yuki auch schon erzählt habe, bin ich damals nicht unbedingt freiwillig auf Baos Angebot eingegangen. Keine Ahnung, warum er gerade mich ausgesucht hat. Ich lebte eigentlich recht zurückgezogen bei unserem Stamm.", begann Keichi. "Wie jetzt? Was für ein Stamm?" Shila schien wieder munterer zu werden. "Ich bin zu Zeiten der Wikinger geboren worden. Ich komme ja eigentlich aus dem heutigen Nordischen Triumvirat." "Dann musst du ja schon übelst alt sein.", sagte Yamba erstaunt. "Das könnte man so sagen." "Wie alt denn genau?", wollte Natsumi wissen. "Ich weiß gar nicht mehr so richtig...ist schon so lange her.", sagte er und kratzte sich nervös am Kopf. "Naja, jedenfalls wollte er mich unbedingt dabei haben, ich wollte aber nicht. Dann waren plötzlich alle aus meiner Familie, ja selbst der gesamte Stamm gegen mich. Gerade als sie aus mir Hackfleisch machen wollten, kam er und tötete alle. Der Ehrenkodex meines Stammes verlangte nun, dass ich ihm mein Leben schulde und ihn somit auch begleiten musste." "Aber dein Stamm war doch...ausgelöscht?", schaltete sich nun auch Sam in Keichis Geschichte ein. "Ich achtete die Gebote meines Volkes heute immer noch, es ist etwas, dass...kann man nicht so leicht abschütteln...Jahrhunderte späte hab ich dann erfahren, dass er sie alle gegen mich aufgehetzt hatte. Es somit seine Schuld war. Dennoch konnte und kann ich ihm immer noch...na ja nicht böse sein, denn er hat sich besser um mich gekümmert, als meine Familie es jemals getan hatte. Man könnte auch sagen, ich bin ihm dankbar. Aber dann ist da halt noch die andere Seite, die meine Familie auf dem Gewissen hat. Das Töten macht ihm zwar Spass, aber er sehnt sich selbst nach...einer Familie." "Er könnte also meine Familie umbringen und ich soll ihn trotzdem mit Samthandschuhen anfassen, weil der Ärmste keine Familie hat?", fragte Shila empört. Doch Keichi zuckte nur ratlos mit den Schultern. "Genauso gut, könnte er auch unsere Familien umbringen.", sagte Sam. "Ich muss meinen Dad warnen!", sagte Natsumi hektisch. Sie sprang vom Bett auf und schnappte sich ihr Handy. "Willst du ihm sagen ,Paps, ein Dämon ist hinter dir her'?", sagte Shila. Natsumi legt das Handy wieder weg und ließ sich rückwärts wieder aufs Bett fallen. "Eigentlich ist er gar kein richtiger Dämon.", mischte sich Keichi wieder ein. "Was heißt hier eigentlich?", wollte Shila wissen. "Oni hat lediglich die Kräfte und die Macht bestimmter Dämonen auf uns übertragen und uns unsterblich gemacht, aber ein richtiger Dämon ist keiner von uns.", sagte er und gähnte. "Geh doch ins Bett.", sagte Yuki. Sie schaute in die Runde. Ihre Freundinnen sahen ebenfalls müde und erschöpft aus. "Wir gehen auch schlafen.", sagte sie und erhob sich. Sie begleitete Keichi noch in das Gästezimmer und zeigte ihm dort, wo das Bettzeug ist. "Ob sie auch wieder kommt?", fragte Sam neugierig. "Na klar, sie würde uns doch wohl nicht...", Shila kam ins Grübeln. Sie sprang auf und wollte den beiden folgen. Die anderen beiden sprangen ebenfalls auf, doch als sie am Türrahmen ankamen, stand Yuki vor ihnen. "Wolltet ihr gerade alle aufs Klo?", fragte sie skeptisch. Die drei Mädchen nickten schnell und gingen an ihr vorbei ins Badezimmer. Yuki zog die Matte hinter ihrem Schrank hervor und legte sie auf die frei geräumte Fläche neben ihrem Bett. Dann nahm sie noch ein paar Decken aus dem Schrank und für jede ein Kopfkissen von denen, die auf dem Bett lagen, und legte sie auf die Matten. "Yamba, geh du zu Keichi rüber, damit er nicht so alleine ist.", sagte sie müde zu dem schwarzen Kater. Dieser grummelte, trottete dann aber doch ins das Nebenzimmer. "Man, da hast du dir aber nen heißen Typen geangelt.", sagte Sam, als sie mit den anderen aus dem Bad wiederkam. Yuki wurde rot und schaute zum Boden. "Wie willst du das eigentlich machen, wenn deine Eltern wieder da sind?", fragte Shila während sie in der Mitte der Matte Platz nahm. Sam und Natsumi setzten sich daneben. Yuki machte das Licht aus und ging in ihr Bett. "Eigentlich wollten sie morgen wieder kommen.", sagte sie und kuschelte sich unter die Decke. Die anderen legten sich nun auch lang. Yuki hatte ihnen T-Shirts zum Schlafen gegeben. Natsumi verschränkte die Arme hintern Kopf und starrte an die Decke. Sam und Shila legten sich mit den Gesichtern zueinander. "Sie haben ja gesagt, dass ein Mitbewohner nicht schlimm wäre. Damit ich eben nicht die ganze Zeit alleine bin und so.", sagte sie und gähnte. Sie legte die Hände unter den Kopf und drehte sich zu den anderen. "Aber sie meinten bestimmt eine Mitbewohnerin.", sagte Shila müde. "Von einem Kerl in der Bude, während mein Dad nicht da ist, wäre mein Dad nicht sonderlich begeistert.", gab Natsumi zu bedenken. "Meine Eltern würden das auch nicht gerade begrüßen.", gähnte Sam. "Eure Eltern sind auch tagtäglich für euch da, meine sehe ich vielleicht 2 Tage im Monat.", sagte Yuki, drehte sich mit dem Gesicht zur Decke und schloss die Augen. Durch plötzlichen Lärm aus der Küche wurde sie wieder wach. Es war schon wieder hell in ihrem Zimmer. Sie setzte sich auf und schaute sich um. Unten auf der Matte schliefen ihre Freundinnen noch. Sie lagen kreuz und quer über die Matte verteilt. Das entlockte Yuki schon das erste Schmunzeln an diesem neuen Tag. Dann hörte sie wieder ein Poltern aus der Küche. Sie stand auf und ging auf Zehenspitzen aus ihrem Zimmer. "Pass doch auf!", hörte sie Keichi leise sagen. "Pass selber auf, ich hab nur Pfoten!", antwortete Yamba darauf. Yuki kicherte, als sie um die Ecke in die Küche lugte. Sofort drehten sich die beiden zu ihr um. "Da hast du dir ja was Ungeschicktes angelacht.", sagte Yamba. "Sieh doch nur, was er mit meiner Dose gemacht hat." Er deutete auf die total zerbeulte Dose mit Katzenfutter auf der Arbeitsplatte. Unten auf dem Boden lag Yambas Aluminiumschüssel für das Futter. Keichis kratzte sich beschämt am Hinterkopf und versuchte zu Lächeln. Yuki prustete vor Lachen bei dem unbeholfenen Anblick der beiden. Sie fasste sich aber schnell wieder. "Ich komm gleich und mach das.", sagte sie und drehte sich wieder um, dabei fing sie wieder an zu lachen. Gekleidet in ein kurzes, blaues Sommerkleid kam sie wieder. Sie nahm Keichi die Dose, an der er sich nochmals versuchen wollte, aus der Hand, nahm den Dosenöffner von einem der Haken, die über die ganze Arbeitsplatte verteilt an der Wand mit allen möglichen Gerätschaften hingen, setzte diesen an und übergab sie wieder. "Einfach nur drehen.", sagte sie lächelnd. Dann ging sie zu einem der über der graumelierten Arbeitsplatte hängenden Schränke und holte 5 Gläser heraus. Aus den Schränken darunter holte sie für jeden eine Schüssel und einen Teller. Keichi hatte es indes geschafft, Yamba das Futter in seinen Fressnapf zu tun. "Was brauchst du noch?", fragte er Yuki. "Besteck! Das ist neben der Spüle in dem Schub.", sagte sie, während sie den großen Holztisch deckte. Er übergab es ihr und fragte nach weiteren benötigten Dingen. "Guck mal in den Kühlschrank, was da so drin ist. Marmelade, Käse, Wurst oder so was...Achja und die Cornflakes, die auf dem Kühlschrank stehen auch noch.", antwortete sie ihm. "Yamba, hast du eigentlich schon etwas von Squarrel und den anderen gehört?" "Nash war nur mal kurz da, aber sie hat nichts Ungewöhnliches bemerkt. Die Nacht verlief also ziemlich ruhig.", sagte er und mampfte weiter. Mit einem tiefen Gähnen stand nun auch Shila im Türrahmen der Küche. Sam hatte den Kopf auf ihre Schulter gelegt und schaute müde zu ihnen hinüber. Natsumi streckte sich hinter den beiden. Die drei waren bereits fertig angezogen und nach einem müden "Guten Morgen", setzten sie sich an den Tisch. "Gero? Gero! Wo bist du?" Sofort erschien der Gerufene. "Gero, aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass dein Plan gründlich schief läuft. Einer von Baos Leuten ist sogar zu diesen Gören übergelaufen.", sagte die Herrscherin wütend. "Herrin, es...", doch ehe er ausreden konnte, machte Oni eine ruckartige Handbewegung und mit einem verzweifelten Schrei verschwand Gero in einer Staubwolke. "Kylie!", schrie sie zornig. Die blaue Dämonin erschien in ehrerbietender Haltung. "Ihr wünscht?" "Erledige die Sache ein für alle Mal. Ich habe kurz vor der Auferstehung nicht mehr viel Geduld, also enttäusch mich nicht!", sagte sie missmutig und entließ Kylie mit einer abschwenkenden Handbewegung. Ich mach es auf jeden Fall besser! Denn gegrillt zu werden hab ich nicht vor. Sie tauchte vor dem Fenster von Shilas Wohnung wieder auf. Für diese Unverschämtheit wird dieses Gör noch bezahlen! Sie schoss mit dem Finger einen Lichtblitz durch das Fenster. Er traf Shilas Mutter unbemerkt von dieser am Kopf. Dann schwebte Kylie finster lächelnd weiter zum Fenster von Baos Wohnung. "Jungs, der Plan hat sich geringfügig verändert.", sagte sie und teilte den Dreien die Veränderungen mit. Vor dem Wohnblock von Shila und Natsumi trafen sich die drei Katzen. Keiner von ihnen hatte etwas Ungewöhnliches bemerkt. "Heute geht wieder jeder zu seinem menschlichen Partner zurück. Ihr müsst euch jetzt besonders auf Kleinigkeiten konzentrieren, denn das Böse kann überall zuschlagen.", sagte Squarrel ernst. "Was ist mit Yamba und Yuki? Sollten sie nicht unter besonderer Beobachtung stehen?", gab Nash zu bedenken. Squarrel überlegte kurz. "Eigentlich brauchen wir uns um sie keine Sorgen zu machen.", antwortete sie kurz. "Warum?", wollte Simba wissen. "Sie befinden sich in einem geschützten Bereich. Niemand außer den Guten Mächten kann sie dort aufspüren. Für Dämonen ist Yukis Siedlung ... unsichtbar." "Aber Keichi ist doch auch da.", sagte Nash. "Bei ihm scheint das Böse keinen guten Nährboden gefunden zu haben. Er könnte nur Schwierigkeiten mit der Orientierung bekommen. Aber solange Onis Macht ihn nicht beeinflusst, stellt er keine Gefahr dar. Das Böse kann den ort erst finden, wenn er entweiht ist" "Wie kann man so einen Ort denn entweihen?" "Simba, hast du denn alles vergessen?", fragte Squarrel genervt. Der kleine Tiger duckte sich. "Also so ein Ort können nur Menschen selbst entweihen. Durch ihre Dummheit gibt es nur noch wenige geschützte Orte. Meist steht eine Kirche oder ein anderes religiöses Zentrum im Mittelpunkt. Dort wird regelmäßig eine Erneuerung des Schutzwalls veranlasst. Wenn nun an so einem Ort schwarze Messen stattfinden, umgedrehte Kreuze sich finden, die Kirche selbst zerstört wird oder die Erneuerung des Schutzwalls ausfällt ist es leicht für das Böse zu finden. Es ist allein die Dummheit und Ignoranz der Menschen, die dem Bösen soviel Macht schenkt." Da keine dämonischen Aktivitäten zu orten waren, verbrachte die ganz Truppe den Nachmittag im Takipark. Dieser Park war so ziemlich das Beste, was Neo-Tokyo, nachdem es von der großen Katastrophe heimgesucht wurde, an Erholung zu bieten hatte. Es gab einen riesigen Platz, auf dem Bänke aufgestellt und zwischen diesen vereinzelt Bäume und Beet gepflanzt wurden. Auf der einen Seite war ein kleines Wäldchen und auf der gegenüberliegenden Seite ein natürliches Erlebnisbad. Mittelpunkt war ein ca. 5 bis 6 Meter hoher Felsen. Von diesem kam ein klarer Wasserfall herunter in das eigentliche Schwimmbecken. Innen war dieser Fels hohl und bot somit einen von außen nicht sichtbaren Bereich. An den Rändern des Bassins waren Bänke angebracht. Auf einer dieser Bänke hatten sie auch ihre Sachen abgelegt, während sie in Bikini und Badhose vergnügt im Wasser Spass hatten. Der wasserscheue Yamba achtete auf die Sachen. Eigentlich wollte er nur seine Ruhe haben, aber Shila, Sam und Natsumi bespritzten ihn ständig mit Wasser. "Das macht euch wohl auch noch Spass?!", sagte er beleidigt und verzog sich schließlich unter die Bank, wo sie ihn nicht mehr sehen konnten. Die Mädchen lachten und kicherten trotzdem weiter. Yuki und Keichi hatten sich in den Fels zurückgezogen. Hinter dem Wasserfall waren auch Steinplatten, auf denen sich Keichi mit dem Rücken hingelegt hatte. Yuki war noch halb im Wasser. Mit dem Kopf auf die angewinkelten Arme gestützt betrachtete sie ihn. Er hatte die Arme hinter dem Kopf und sah aus, als würde er schlafen. Um ihn herum bildete sich eine Wasserlache. Yuki hatte zusammen mit ihm vorher noch Badeshorts gekauft. Die blauen Shorts passten perfekt zu seinem athletischen Körper, der durch die Wassertropfen glänzte. "Wann kommen eigentlich deine Eltern wieder?", fragte er ohne die Augen zu öffnen. Seine Worte holten Yuki aus ihrem Tagtraum. Verführerisch stieg sie aus dem Wasser. Als kalte Wassertropfen seinen Körper berührten, öffnete er die Augen. Yuki kniete über ihm. "Mir wär es ja lieber, sie kämen nicht so schnell wieder.", sagte sie lächelnd, beugte sich mit dem Gesicht zu ihm herunter und küsste ihn vorsichtig. Dann löste sie sich wieder von seinen Lippen. "Aber sie wollten heute Abend wieder kommen." Seufzend ließ sie sich auf ihn fallen. Sie drehte sich mit dem Gesicht zu dem seinigen und er schaute sie schmunzelnd an. "Was glaubst du, wie sie reagieren werden?" "Ganz ehrlich?", fragte sie ihn. Er nickte. "Ich weiß es nicht." Ratlosigkeit machte sich in ihrem Gesicht breit. Um dies zu ändern, küsste er sie zärtlich. Ihre Freundinnen schauten den beiden neidisch zu. sie waren den beiden gefolgt und blieben von ihnen unbemerkt. "Sind sie nicht süß?!", sagte Shila verträumt. "Ja, schon, aber muss diese ständige Knutscherei sein?", fragte Natsumi genervt. "So ist das nun mal unter Verliebten!", antwortete Sam ihr. "Lassen wir sie wieder alleine.", sagte Shila schließlich und zusammen schwammen sie wieder unter dem Wasserfall hindurch. Jetzt weiß ich, wie der 7. Himmel aussieht, dachte sie und kuschelte sich nach dem Kuss noch mehr an Keichi. Völlig in Gedanken der Glückseligkeit bemerkte sie die Positionen gewechselt hatten. Keichi lag nun über ihr. Erstaunt blickte sie ihn an. "Wollen wir los?", fragte er sie lächelnd und ging etwas in die Höhe, sodass sich ein Zwischenraum zwischen den beiden bildete. Yuki wollten ihn hoch drücken und fuhr dabei mir ihren Händen über seine Brust, als sie plötzlich ein drachenähnliches Tattoo auf seiner Brust wahrnahm. Es befand sich genau über seinem Herzen. "Was ist das für ein Tattoo? Woher hast du das denn?", fragte sie neugierig. Keichi schaute auf die Stelle. "Ach, ist es wieder da?", fragte er überrascht und bemerkte dadurch nicht, dass Yuki und er sich wieder in die Ausgangsposition gedreht hatten. Sie waren nun nur noch eine Drehung vom Wasser entfernt. Er schmunzelte sie wieder an. "Wieso ,wieder da'?" "Ich weiß nicht warum, aber es kommt und geht ständig. Mein Stamm hat es damals kurz nach meiner Geburt entdeckt. Es ist weniger ein Tattoo als ein Geburtsmahl. Sie meinten, ich hätte noch eine große Bestimmung oder so was. Deswegen haben mich später die meisten auch gemieden.", sagte er und schaute an ihr vorbei durch den Wasserfall. "Es scheint leerer zu werden, sollten wir nicht wirklich langsam los?" "OK!", sagte Yuki kurz und wollte aufstehen, doch sie wurde von Keichi kurzerhand seitlich ins Wasser geschubst. "Hey!", rief sie, als sie wieder an die Wasseroberfläche kam. Keichi beugte sich grinsend über sie. Da ergriff sie die Gelegenheit, griff ihn mit den Armen um den Hals und zog ihn runter ins Wasser. Dann ließ sie ihn wieder los und schwamm eilig zu den anderen. Sie saßen in ihre Handtücher eingewickelt mit dem Rücken zu ihr auf der Bank. Sie wollte schon aus dem Wasser steigen, doch Keichi hatte sie schnell eingeholt, hielt sie an den Schultern fest und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie nickte und schwamm leise hinter Shila und den schmollenden Yamba. Keichi nahm hinter Sam und Natsumi Stellung ein. Wie aufs Stichwort packte sie Yamba am Schwanz und Shila am Arm und zog sie rückwärts ins Wasser. Gleichzeitig packte auch Keichi Sam und Natsumi jeweils am Arm und zog sie ins kühle Nass. Yamba sprang sofort wieder aus dem Wasser und zitterte am ganzen Leib. "S-sowas k-könnt ihr d-doch nicht ma-machen!", sagte er bibbernd und schüttelte sich das Wasser aus dem schwarzen Fell. "Sorry, aber war nicht meine Idee!", sagte Yuki böse zu Keichi hinüber grinsend. Shila, Sam und Natsumi hatten sich von dem Schreck erholt und stürzten sich sogleich wie hungrige Raubtiere auf ihn. "Hilfe!", brachte er noch raus, bevor sie ihn untertauchten. "Hahaha...", hörten sie jemanden lachen. Geschockt schauten sie nach oben. Es war tatsächlich Kylie. Sie schwebte über ihnen und lachte. "Hör auf zu Lachen, es ist wirklich furchtbar." "Eine regelrechte Quälerei für die Ohren.", stimmte Natsumi Shila zu. sofort verstummte Kylie und warf beiden einen bösen Blick zu. "Was willst du nun und vor allem warum schickt Bao seine Schnalle? Ist er zu feige?", fragte Shila genervt. Kylies Blick würde langsam tödlich. Doch dann begann sie bösartig zu Lächeln. "Es gab eine kleine Planänderung. Gero wird euch nicht mehr Beehren. Er hat, wie sagt man..., das Zeitliche gesegnet." "Nun spuck's schon aus du Plaudertasche!" "Du wirst schon sehen, was du davon hast. Sogar eher als du denkst!", sagte Kylie und verschwand lachend. Shila schaute beunruhigt in die Runde. "Was für eine blöde Zicke!", sagte Natsumi verächtlich. Sam stimmte ihr nickend zu. "Ich hab ein ganz mieses Gefühl, Leute.", sagte Shila und stieg aus dem Wasser. Nachdem sie einige ratlose Blicke ausgetauscht hatten, folgten sie ihrer Anführerin. Yuki reichte ihr noch trockenes Handtuch herum, sodass sie nicht alle pitschnass nach Hause gehen mussten. Shila, Natsumi und Sam wrangen die ihrigen über dem Wasser aus. Shila drängte es nach Hause. Sie zog schnell ihren kurzen Rock an und packte ihr ihre restlichen Sachen in ihren Rucksack. "Komm schon Natsumi!"; drängte sie ihre Freundin. Als sie dann endlich fertig war, verabschiedeten sie sich kurz von Sam, Yuki, Keichi und Yamba. Im schnellen Schritt verließen sie den Park. Als Shila die Tür zur Wohnung aufschloss, sah sie ihren Dad nervös auf und ab gehen. "Dad, was ist denn los?", fragte sie, da er sie scheinbar nicht gehört hatte beim reingehen. Sofort kam er zu ihr und packte sie an den Schultern. "Deine Mutter...", fing er an. "Was ist mit Mom?", fragte Shila ängstlich. "Sie...sie...ist im Krankenhaus." "Warum?", ihr Angst und Panik steigerten sich ins Unermessliche. "Beim Essen...Sie ist auf einmal zusammengebrochen...Ich fahr gleich wieder zu ihr!", sagte er schließlich. "Ich...ich komme mit!" "Nein! Rin übernachtet bei Mario und du bei Natsumi. Ich habe schon mit ihrem Vater gesprochen.", sagte er, nahm hektisch seine Jacke von der Garderobe und stürmte aus der offen stehenden Tür. Erstarrt blickte sie ihm über die Schulter nach. "Shila! Shila!", rief Natsumi und schüttelte sie wach. "Was?", fragte diese immer noch abwesend. "SHILA!", brüllte Squarrel. Das holte sie endgültig zurück. Emotionslos schaute sie die anderen an. Sie saß bei Natsumi auf dem Bett. Squarrel saß rechts neben ihr und Natsumi mit Nash auf dem Schoß auf der anderen Seite. Dann starrte sie zum Fenster. Draussen war es bereits dunkel geworden. Sie sah ihr Spiegelbild in dem Glas und brach in Tränen aus. "Meinst du sie ist schuld?", schluchzte sie und lehnte sich mit dem Gesicht an Natsumis Schulter. "Ich weiß es nicht.", sagte ihre Freundin und versuchte sie durch Streicheleinheiten zu beruhigen. Nash und Squarrel kuschelten sich tröstend an die in Tränen aufgelöste Shila. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)