Warum tut es mir so weh? von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Kapitel 19: Ruhe ---------------- Warum tut es mir so weh? Ruhe [19/21] Nachdem sie fertig gegessen hatten – die meiste Zeit hatten sie sich nur schweigend gegenüber gesessen – war Robert Johnny zurück ins Zimmer gefolgt. Während Johnny nun immer noch leicht verärgert, aufgrund der Tatsache, dass Robert ihn dazu gezwungen hatte unten zu essen, seinen Kleiderschrank nach irgendetwas durchsuchte, hatte Robert sich auf dem Boden gesetzt und blätterte in ein paar Zeitschriften. Es waren sicher nicht die Art Zeitschriften, die er bei seinem besten Freund erwartet hatte. Ganz im Gegenteil: Frauenratgeber und irgendwelche Infoblätter über schlechte Zeiten und Depressionen und wie man diese am besten überstehen konnte. Robert ging davon aus, dass entweder Marian sie Johnny einfach ins Zimmer gelegt hatte, oder dass Johnny sie heimlich an sich genommen hatte, weil er sich nicht besser zu helfen gewusst hatte. Als er kurz aufblickte, bemerkte Robert Johnnys leicht entsetzten Blick und die etwas geröteten Wangen. Daraus, dass er jedoch keinen Kommentar abgab, schloss Robert auf seine letztere Vermutung. „Was machst du da eigentlich?“, fragte Robert und sah Johnny verwirrt an. „Nichts“, murmelte dieser und schloss hastig die Schranktür; Allem Anschein nach hatte er nichts gesucht sondern etwas versteckt, „Außerdem könnte ich dir die Frage genauso stellen.“ Robert blinzelte den Schotten verwirrt an. „Ich blättere in ein paar Frauenzeitschriften und...“ „Das meine ich nicht“, warf Johnny ein und machte Robert mit einer Handbewegung klar, dass es ihm egal war, ob er nun die Zeitschriften las oder nicht, „Ich meine, warum du hier bist.“ „Deine Eltern haben mich darum gebeten“, gab Robert ehrlich zur Antwort, wodurch er einen skeptischen Blick des Schotten erntete. „Nur deshalb?“ Augenblicklich war Robert klar, worauf sein Gegenüber hinauswollte. „Natürlich nicht!“, verbesserte er sich sofort, „Ich empfand es als gute Gelegenheit dich endlich mal wieder zu sehen, nachdem ich ewig keinen Kontakt zu dir hatte.“ „Drei Wochen“, korrigierte Johnny und verzog das Gesicht, schwieg allerdings. Der Deutsche musterte ihn aufmerksam: „Was ist das Problem dabei?“ „Mein Problem ist“, er unterbrach sich kurz, anscheinend um darüber nachzudenken, was er eigentlich sagen wollte, „Du bist hier, das stimmt. Aber mir kommt es nicht so vor, als ob du hier sein möchtest, oder zumindest scheine ich dir egal zu sein. Also: wieso bist du dann hier?!“ Robert seufzte genervt. „Ja, klar. Ich mache das immer so, wenn mir jemand egal ist und fliege von Deutschland nach sonst wo.“ Der ironische Unterton war deutlich herauszuhören und der Schotte runzelte gekränkt die Stirn. Als er den Mund öffnete, winkte Robert ab: „Ich bin mir darüber im Klaren, worauf du hinauswillst. Das Selbe wie vorhin auch. Aber mal ganz ehrlich: Was erwartest du eigentlich von mir?“ Er musste zugeben, dass er es langsam leid war, sich von Johnny anzuhören, wie er jemanden zu lieben und wie er sich allgemein ihm gegenüber zu verhalten hatte. Es war einfach lästig. Johnny klappte förmlich der Mund auf und Robert nutzte die Gelegenheit und sprach weiter. „Was erwartest du? Dass ich mein Verhalten dir gegenüber komplett verändere, nur weil ich dich liebe? Soll ich etwa den Boden küssen, auf dem du gehst? Verflucht, ich liebe dich seit Ewigkeiten! Ich habe aber keine Lust, mich irgendwie zu ändern, nur weil dir gerade danach ist oder du einfach nicht verstehst, warum ich so handle, wie ich es tue. Ich glaube ich muss hierbei nicht erwähnen, dass letzteres noch nie wirklich der Fall gewesen ist“, nach einem leisen Schnauben fuhr er fort, „Wenn du sagst, dass du mich ebenfalls liebst; wen liebst du dann? Mich, oder das Ego, das du dir von mir geschaffen hast? Ich bin eine reale Person und ich habe nicht vor, mich irgendwie zu ändern. Und das versuche ich dir schon die ganze Zeit klar zu machen.“ Okay, er musste zugeben, vielleicht war das etwas zu deutlich gewesen. Eigentlich rechnete er nun schon fest damit, dass Johnny in irgendeiner Weise überreagierte oder zumindest wütend oder entsetzt wirkte; Johnny blickte allerdings eher nachdenklich drein und schien sich alles noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. „Es ist etwas frustrierend“, murmelte er dann und schaute Robert in die Augen, „dass ich dir zustimmen muss. Ich glaube du hast irgendwie recht... Ich meine“, er setzte einen düsteren Blick auf, „Ich will mir ja auch nicht ausreden lassen, dass ich dich liebe.“ Robert blickte ihn kurz genervt an, als er feststellte, dass Johnny seine Antwort nicht ganz verstanden hatte, war aber erleichtert, dass er zumindest dem, was er verstanden hatte, wohl zuzustimmen schien und so beließ er es dabei nicht noch einmal auf den Schotten einzureden. Es hatte so oder so keinen wirklichen Zweck. „Trotzdem“, beharrte Johnny, „Trotzdem verstehe ich nicht, warum du nicht auch mal zärtlich sein willst.“ „Ich habe nicht gesagt, dass ich gar nicht zärtlich sein will. Ich wollte nur ausdrücken, dass es mich nervt, wenn man von mir erwartet in irgendeiner Weise verliebt zu tun. Auch wenn ich verliebt bin, bin ich doch immer noch ich. Und das letzte, was mein Ziel ist, ist, dass du dich in ein von mir künstlich geschaffenes Ich verliebst und am Ende enttäuscht bist, weil ich doch nicht so bin. Da bleibe ich lieber gleich ich selbst.“ „Musst du das immer alles so kompliziert erklären? Das ist verwirrend!“, murrte der junge Schotte und wirkte nun tatsächlich so, als ob er angestrengt nachdachte um Roberts Worten zu folgen. Dieser war recht verwundert über dieses seltsame Verhalten, lächelte allerdings nur. Allem Anschein nach fiel es Johnny bei dem Durcheinander, das derzeit in seinem Kopf zu herrschen schien, schwer irgendwelche Gedankengänge – vor allem Gedankengänge von Gefühlsart her – nachzuvollziehen. „Heißt das, es ist dir lieber, wenn jemand immer er selbst ist, anstatt, dass er sich irgendwie verstellt oder zusammenreißt?“ „Jaaaa... so in etwa“, Robert wollte das Thema nicht noch einmal erläutern. Im nächsten Moment bereute er seine Antwort allerdings wieder, als Johnny ihm eine recht schmerzhafte Ohrfeige gab und er keuchte überrascht auf. „Was...?“ „Du hättest das alles auch freundlicher sagen können“, meinte Johnny, verschränkte seine Arme vor der Brust und drehte sein Gesicht leicht gekränkt zur Seite, wobei das alles etwas übertrieben gekünstelt wirkte. Obwohl er im ersten Moment noch ziemlich verwirrt gewesen war, musste Robert nun grinsen und packte den Schotten an den Beinen, der das Gleichgewicht verlor und nach vorne, auf Robert stürzte. Dieser fing ihn jedoch geschickt ab und ehe Johnny sich versah drückte Robert ihn auf den Boden. Der Deutsche hatte sich über ihn gebeugt und Johnny musterte ihn aufmerksam und spürte, wie sein Herz anfing schneller zu schlagen, als Roberts Lippen sich seinem Gesicht näherten und ihn letzten Endes küssten. Es war nur ein einfacher Kuss, doch er reichte aus, um Johnnys Herz beinahe stehen zu lassen. Als Robert kurze Zeit später – es war Johnny wie eine Ewigkeit vorgekommen – den Kuss wieder löste, spürte Johnny, dass sich die ganze Wärme in seinem Gesicht sammelte und er wollte gar nicht wissen, wie rot er im Gesicht war. „Küsst du mich jetzt jedes Mal, wenn ich dich schlage?“ Ein trockenes Lachen folgte. „Nun, ich an deiner Stelle würde es zumindest nicht ausprobieren.“ Kurze Zeit herrschte Schweigen und Robert betrachtete lächelnd Johnnys Gesicht. „So rot, wie du im Moment im Gesicht bist, will ich nicht wissen, wie du erst aussiehst, wenn wir mal Sex haben sollten...“ ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)