Warum tut es mir so weh? von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Kapitel 6: Böses Erwachen ------------------------- Warum tut es mir so weh? Böses Erwachen [06/21] Der Arzt, den Robert sofort nach seiner Rückkehr in sein Schloss rufen ließ, konnte nichts weiter feststellen. Zwar hatte Johnny einige Prellungen, Schürfwunden und Kratzer abbekommen, sonst war er jedoch körperlich in Ordnung. Doch was Robert Sorgen machte, war Johnnys geistiger Zustand. Er war sich sicher, dass Johnny das Erlebte nicht so einfach wegstecken würde. Er hatte noch nie von einem Vergewaltiigungsopfer gehört, das über derartige Erfahrungen einfach hatte hinwegsehen können und wenn Robert eines in ihrer jahrelangen Freundschaft gelernt hatte, dann das, das Johnny nicht gerne Schwäche zeigte; und eben dies hatte er vor wenigen Stunden getan. Die Scham war ihm ins Gesicht geschrieben gewesen. Verflucht! Wieso war er nicht rechtzeitig da gewesen? Er hätte Johnny vielleicht retten können, ihm all das ersparen können; Nun, zwar mit der Folge, dass Johnny einige Tage lang wütend auf ihn gewesen wäre, aber das war immer noch besser als die jetzige Situation! Robert seufzte, lehnte seinen Kopf gegen die kühle Steinmauer an der gegenüberliegenden Wand zu seinem Zimmer und schloss die Augen. Die momentane Gefahr, in der Johnny durch Geowatt schwebte, war zu präsent. Polizei und ein guter Psychologe wären vielleicht die richtige Lösung für das Problem, doch wenn Robert daran dachte, was alles auf dem Spiel stand... Er fühlte sich so hilflos, denn er konnte nichts für Johnny tun, der junge Schotte war ganz auf sich alleine gestellt, es war ihm unmöglich die Last des Erlebten von ihm zu nehmen. Und dann hatte er ihm noch wenige Stunden vorher gesagt, dass er auf sich aufpassen solle. Tränen rannen ihm über die Wangen. "Ich kann selbst auf mich aufpassen!" Die Worte schossen ihm eher unbewusst durch den Kopf. Johnny hatte sie zu ihm gesagt als er ihm erklärt hatte, dass er in Roberts Schloss in Sicherheit war und er selbst auf ihn aufpassen würde und am Ende... Verflucht, hätte er Johnny nicht seine Liebe gestanden, dann wäre dieser niemals in den Schlossgarten gerannt und wäre auch niemals vergewaltigt worden! Er war an allem Schuld. Wütend schlug er mit seiner geballten Faust gegen die Wand. Wieso brachte er es nicht fertig auf Johnny aufzupassen? Wieso hatte dieser Kerl das getan? Wieso? Es hätte einfach nicht passieren dürfen! Auch wenn er sich nicht an die Polizei wenden konnte, er würde den Vergewaltiger zur Rede stellen. Wahrscheinlich war dieser in der Zwischenzeit wieder aufgewacht. Nachdem er ihn k.o. geschlagen hatte, hatte er eine ganze Weile bewusstlos im Gras des Schlossgartens gelegen, bis Robert, während der Arzt Johnny untersucht hatte, ihn auf sein Schloss gebracht hatte. Der Stuhl, an den er ihn gefesselt hatte, war unheimlich schwer, so dass der Kerl, selbst wenn er wollte, den Stuhl keinen Millimeter vom Fleck bewegen konnte. Und anders hatte er es auch nicht verdient. Langsam öffnete Johnny die Augen. Er war erschöpft und sein Körper fühlte sich so... ausgelaugt an. Vorsichtig blickte er sich um; Er lag in einem großen Himmelbett, das sicher Platz für drei Personen hatte und ihm kam das Zimmer nur zu bekannt vor. Es war Roberts Zimmer, das erkannte er an den zahlreichen antiken Möbeln und an dem riesigen Schreibtisch, auf dem ein Bild von Roberts Eltern stand. Johnny wusste, dass Robert immer noch sehr an seinen Eltern hing, obwohl diese drei Monate nach dessen dreizehnten Geburtstag bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren. Der junge Schotte verzog sein Gesicht und war überrascht, dass ihn die Geschehnisse des vorherigen Tages nicht weiter zu kümmern schienen. Zwar konnte er sich genau an jede Einzelheit erinnern aber... es war ihm egal. Wieso war es ihm egal? Hatte Robert ihm irgendein Beruhigungsmittel gegeben oder hatte er einfach nur einen Schock, der verhinderte, dass das Passierte ihn auch nur in kleinster Weise kümmerte? Er wusste es nicht genau, aber es beunruhigte ihn. Vielleicht war er aufgrund seiner schlechten Erfahrungen auch einfach nicht mehr fähig etwas wie Verzweiflung oder Angst zu empfinden. Zögerlich brachte er sich in eine sitzende Position. Robert war nicht im Zimmer, was ihm eine gewisse Freiheit gab aufzustehen. Er wusste, dass wenn sein Freund anwesend gewesen wäre, dieser ihn nicht aus dem Bett gelassen hätte. Aber er hatte im Moment einfach den Drang aufzustehen, sich umzusehen und sich einfach nur die Beine zu vertreten, um sich von allem abzulenken. Leise schob er sich von dem Bett hinunter. Der kalte Fußboden fühlte sich angenehm an unter seinen nackten Füßen; es wirkte beruhigend. Johnny konnte seine Kleidung nirgends entdecken, bemerkte jedoch seinen Morgenmantel, der über Roberts Schreibtischstuhl hing. Immer noch besser als in Boxershorts durch das Schloss zu geistern. Ein Schauder lief ihm über den Rücken. ...und dabei vielleicht von irgendwelchen Typen vergewaltigt zu werden. Heftig schüttelte er den Kopf, in der Hoffnung dadurch diesen Gedanken los zu werden, was jedoch nicht viel brachte. Seine Muskeln verkrampften sich und er riss beinahe panisch den Mantel von dem Stuhl, ehe er eilig aus dem Zimmer rannte. Er wollte von alldem nichts wissen, nicht diese Gedanken haben. Er brauchte Ablenkung und die einzige Ablenkung die er in diesem Schloss kannte war Robert; und dieser würde ihn sofort wieder ins Bett schicken, sobald er bemerkte, dass Johnny aufgestanden war. Aber zumindest war er dann nicht mehr so alleine mit sich selbst. Johnny war sich nicht ganz sicher, wo er nach Robert suchen sollte; alleine die Tatsache, dass Robert nicht neben seinem Bett gewacht hatte verunsicherte ihn. Dennoch setzte er sich langsam in Bewegung, in der Hoffnung etwas Glück zu haben und Robert zufällig irgendwo in irgendeinem Zimmer zu treffen. Vielleicht war dieser ja dazu bereit eine Partie Schach gegen ihn zu spielen..? Unwillkürlich drängte sich Johnny die Frage auf, ob Robert so viel Wichtigeres zu tun hatte, als sich um ihn zu kümmern, wenn es ihm schlecht ging, wenn er ihn brauchte. Hatte Robert gelogen, als er ihm ein Liebesgeständnis gemacht hatte? War er ihm vielleicht doch egal? Es würde erklären, warum er ihm nicht half seine Eltern zu befreien. Bedrückt blickte Johnny zu Boden, als er plötzlich Roberts Stimme wahrnahm. "Wieso haben sie dich geschickt?" Erschrocken blickte Johnny auf und bemerkte die Tür des Schachzimmers, die ein paar Zentimeter weit offen stand. Leise näherte er sich dieser und lugte durch den Türspalt. In dem Zimmer ging Robert vor einer Person, die an einen Stuhl gefesselt war, auf und ab. "Robert, verstehst du das nicht? Du erfüllst deine Aufgaben nicht zuverlässig und mir scheint auch, dass du deine lieben Kollegen sabotierst. Sie werden langsam ungeduldig mit dir. Sie wollen endlich Taten sehen und nicht nur leere Versprechungen hören. Und weißt du", die zweite Stimme brach kurz ab, "sie vertrauen dir nicht. Du hast gesagt, dass du den Schotten bringst." "Nun", Robert zögerte und verharrte an seiner momentanen Position, "Es gab... Komplikationen." Johnny runzelte die Stirn. Worüber unterhielten die sich da? "Was denn? Bekommst du kalte Füße? Du hättest vorher über die Konsequenzen nachdenken sollen, bevor du bei Geowatt eingestiegen bist." ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)