Doppeldate von abgemeldet (Ein "lustiger" Pärchenabend a la AMP) ================================================================================ Kapitel 1: Doppeldate --------------------- Kapitel I: Doppeldate Tiefe Dunkelheit legte sich über die große Stadt. Es war nach Mitternacht. Die sonst belebten Straßen waren leergefegt. Kein Wind regte sich. Es war absolut still. In einer kleinen Nebengasse schien es plötzlich dunkler zu werden. Die Schatten wurden lebendig und krochen langsam über den Boden.. Sie schienen etwas zu suchen. Dem Schicksal war es zu verdanken, dass genau zu diesem Zeitpunkt ein junger Mann an diesem kleinen Gässchen vorbei ging. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. Schließlich war er erst an diesem Abend in die Stadt zurück gekehrt. Und er hatte noch etwas wichtiges zu tun... etwas, was nicht mehr länger warten konnte. Er legte sich bereits jetzt die Worte zurecht, die er sagen wollte. Und so bemerkte er nicht, wie sich das Schwarze ihm näherte. Und als er sich schließlich doch umwandte, da war es bereits zu spät. Der Schatten stürzte sich auf ihn, hüllte seine Form lautlos ein... und verschluckte sie still. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Langsam bahnte sich die Sonne ihren Weg und vertrieb auch das letzte Dunkel der Nacht. In einem großen Bett gähnte eine junge Frau lang und laut. Und wandte sich wieder um. Sofort begann sie wieder zu schnarchen. Ein junger Mann mit goldblonden Haaren trat zu ihr. Seine eisblauen Augen glitten über ihre schlafende Form. Er stemmte die Hände in die Hüfte und seufzte. "Ich glaub's ja wohl nicht. Und ich dachte die ganze Zeit, du bist schon längst angezogen." Er begann, sie zu schütteln. "Hey, Katsumi! Willst du wohl aufstehen? Wie kommen noch zu spät!" Die stahlblauen Augen seiner Freundin öffneten sich langsam und blinzelten ihn schlaftrunken an. "Nur noch ein paar Minuten... bitte, Roy. Dann steh ich auf. Wirklich." Robert DeVice konnte nicht mehr anders. Er musste lachen. "Nichts da. Du pennst schon wieder viel zu lange. In einer halben Stunde beginnt unser Dienst. Und du liegst immer noch hier." Katsumi grummelte noch etwas vor sich hin, setzte sich aber auf. Roy nickte zufrieden. "Wenn du dich beeilst, können wir noch frühstücken." Sie nickte und stand endlich auf. Zwanzig Minuten später saßen sie in seinem Wagen und fuhren über den Highway. Katsumi seufzte leise. Das rief sofort ihren Freund auf den Plan. "Was ist?" Sie schüttelte lächelnd den Kopf. "Nichts. Mir geht nur Kiddy nicht aus dem Kopf. Sie sah gestern so traurig aus." Roy nickte langsam. "Ralph genauso. Die haben sich bestimmt wieder in den Haaren gehabt." Katsumi nickte langsam. "Bestimmt. Weswegen war es wohl diesmal?" "Keine Ahnung. Ich wollte nicht indiskret sein und nachfragen. Aber er sah ziemlich fertig aus. Diesmal war es wohl ziemlich heftig." "Wir sollten uns etwas überlegen, um sie wieder zu versöhnen." Roy sah sie kurz zögernd an, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. "Bist du sicher, dass wir uns da einmischen sollten? Du kennst die beiden doch. Sie streiten sich ständig, nur um sich hinterher wieder zu versöhnen So läuft es doch immer. Sie bekommen das schon alleine wieder in den Griff." Seine Freundin seufzte erneut. "Diesmal, fürchte ich, nicht." "Warum?" "Na ja..." Sie blickte ihn unsicher an. "Kiddy sagte, dass es aus sei." "Oh..." Roy lächelte. "Das könnte Ralphs Laune erklären. Er war gestern ganz schön ruppig zu seinen Kollegen. Möchte mal wissen, was er sich diesmal geleistet hat." Er nickte entschlossen. "Aber du hast recht. Unter den Umständen müssen wir was unternehmen. So wie ich dich kenne, hast du auch schon eine Idee." Katsumi lachte. "So ziemlich steht der Plan. Aber Kiddy wird das gar nicht passen. Sie darf es nicht durchschauen." Roy nickte. "Stimmt. Wenn sie ahnt, was wir vorhaben, können wir es gleich vergessen. Wie also sieht dein Plan aus?" "Ganz einfach. Heute Abend werden wir die beiden mitschleppen. Natürlich ohne das sie es mitkriegen." "Und wie sollen wir das anstellen?" "Na ja..." Sie grinste hinterhältig. "Ich werde Kiddy einfach sagen, dass wir einen Frauenabend machen. Das wollten wir schon lange mal machen." "Toller Plan. Und dann sieht sie Ralph, weil ich ja, rein zufällig natürlich, mit ihm ebenfalls da bin, verschwindet wieder und wir haben immer noch keine Versöhnung. Super." Katsumi lachte. "Ja. Höchstwahrscheinlich läuft es so. Aber du vergisst bei der ganzen Sache Ralph. So wie ich ihn kenne wird er ihr nachgehen. Er weiß schließlich, wie man in solch einer Situation am ehesten zu ihr durchdringt. Die beiden müssen miteinander reden, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Und das können sie eh besser, wenn sie alleine sind." Roy lächelte. "Soll ich dir was sagen? Das ist ein guter Plan. Wir sollten es zumindest mal versuchen. Sie konnten schließlich noch jedes Problem aus der Welt schaffen. Eigentlich müssten sie doch alles durch haben." "Warten wir's ab. Ich bin mir sicher, dass wir heute Abend noch eine Versöhnung feiern werden." Er brachte seinen Wagen vor einem großen Gebäude zum Halten. Seine Freundin grinste. "Ja... und du zahlst." Bevor er noch etwas erwidern konnte, hatte sie ihm ein Küsschen auf die Wange gegeben und war ausgestiegen. Mit einem breiten Grinsen fuhr er weiter. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Katsumi lächelte, während sie sich umzog. Sie lächelte, als sie in den Arbeitsraum trat, den sie sich mit ihren Kolleginnen der AMP teilte. Ihr Blick fiel auf eine junge Frau mit langen kirschroten Haaren, die an einem der großen Fenster stand und hinaussah, und das war, als ihr Lächeln erstarb. Fragend wandte sie sich an ihre Kolleginnen, die nur bedauernd den Kopf schüttelten. Katsumi seufzte und ging langsam zu ihrer Freundin. "Guten Morgen, Kiddy." Kiddy Phenil schien sie nicht wahrzunehmen, so versuchte sie es erneut. "Kiddy." "Huh?" Die junge Polizistin schien endlich aus ihrer Tagträumerei zu erwachen. Ihre purpurnen Augen wandten sich zu Katsumi um. "Was?" Katsumi lächelte. "Ihr habt euch also noch immer nicht versöhnt. Oder?" Für eine Sekunde glaubte sie, Traurigkeit in den Augen ihrer Kollegin zu erkennen, was jedoch schnell wieder verschwunden war. Abwertend lachte Kiddy und wandte sich ab. "Ist mir egal. Der Idiot ist es nicht wert. Ich hätte eh gar nicht erst damit anfangen sollen. Der bereitet einem nichts als Kopfschmerzen. Ich bin nur froh, dass es endlich vorbei ist." Damit ging sie zurück zu ihrem Schreibtisch. Katsumi sah ihr seufzend nach. Das wird doch schwieriger als ich dachte... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Roy sah sich suchend um. Schließlich fand er, wonach er suchte. Mit breitem Grinsen ging er auf einen jungen brünetten Mann zu und setzte sich neben ihn, "Hey, Alter. Alles klar?" Ralph Bowmers zuckte zusammen und sah seinen Freund perplex an. Der lachte nur. "Ob alles wieder in Ordnung ist?" Die haselnussbraunen Augen seines Nebenmannes wanderten wieder zu Boden. "Nein." Roy nickte. "Hab ich mir gedacht." Bevor Ralph etwas antworten konnte, hob er die Hand. "Bevor du mir jetzt sagst, dass es dir egal ist, dass du Stress mit Kiddy hast, sag ich dir, dass ich dir das nicht abnehme. Man sieht dir an, dass es dich fertig macht. Ist auch kein Wunder. Von der, Frau, die man liebt, komplett ignoriert zu werden, ist schließlich mehr als hart." Ralph seufzte und schloss die Augen. "Das ist es. Diesmal ist es aber nicht wie sonst. Sie hat Schluss gemacht, Roy." Der blonde Polizist zuckte zusammen. "Einfach so?" Ralph schüttelte niedergeschlagen den Kopf. "Nein. Sie hatte einen Grund. Einen guten sogar." Auf Roys fragenden Blick hin lächelte er schwach. "Ich hab sie versetzt. Schon wieder. Da hat sie eben ihre Drohung wahr gemacht. Ich zitiere: "Wenn dir dein blöder Job wichtiger ist, als mit mir zusammen zu sein, dann bleib doch da! Ich hab's satt, ständig die zweite Geige zu spielen! Keine Sorge, von jetzt an brauchst du deine wertvolle Zeit nicht mehr mit mir zu verschwenden. Es ist aus!" So sagte sie es. Und ich Vollidiot habe ich nichts weiter getan, als blöde dazustehen. Bevor ich mich wieder gefangen hatte, ist sie gegangen. Und jetzt steh ich hier, hab zwar meinen blöden Job, aber keine Freundin mehr, bei der ich meinen Frust wegen dem blöden Job vergessen kann." Roy lachte. "Oh man. Du bist echt einmalig. Selbst in dieser Situation reißt du Witze. Nimmst du das denn gar nicht ernst?" Ralph fuhr scharf herum. "Natürlich nehme ich das ernst! Herr Gott. Die Frau, die ich liebe, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, hat mich gerade verlassen. Ich versuche nur, deswegen nicht verrückt zu werden." Sein Freund nickte. "Verstehe. Hast du denn schon versucht, mit ihr darüber zu reden?" "Na klar hab ich das. Ich hab sie unzählige Male angerufen. Ich war bei ihr. Aber sie hat mich komplett ignoriert. Glaub mir. Es gibt nichts schlimmeres als eine wütende Kiddy. Sie hätte mir beim letzten Mal fast eine Vase an den Kopf geschlagen." Roy konnte nicht anders als breit grinsen. "Tja. Sie hat eben jede Menge Temperament." Ralph seufzte niedergeschlagen. "Wem sagst du das..." Es trat Stille zwischen ihnen ein. Schließlich schlug Roy seinem Freund auf die Schulter. "Du solltest dich ein wenig ablenken. Wie wäre es, wenn wir heute Abend einfach mal rausgehen? Wir machen einen Männerabend. Da kommst du auf andere Gedanken und kannst dir überlegen, wie du sie zurück gewinnst." Ralph zögerte. "Ich weiß nicht, ob das eine solch gute Idee ist. Ich hab meine Chance verspielt." Roy war überrascht. "Nanu? Seit wann gibst du denn einfach so auf?" "Seitdem ich genau weiß, dass es zu spät ist. Wenn man einmal Kiddys Vertauen verliert, der wird es nie zurück gewinnen. Ich hab ihr schließlich versprochen, dass ich sie nie wieder versetzen werde und das habe ich gebrochen. Sie glaubt mir nicht mehr." Roy seufzte. "Oh man. Also wenn du Mist baust, dann aber richtig. Na fein. Dann lass uns eben einfach so rausgehen und das Thema Freundinnen mal für einen Abend vergessen. Ok?" Ralph seufzte ebenfalls, nickte aber schließlich. "Ok." ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Als sie den Club betraten, herrschte dort bereits reger Betrieb. Es war ein heiß begehrter Treffpunkt für junge Leute. Ralph betrachtete die vielen Liebespaare, die auf der Tanzfläche zur langsamen Musik tanzten. Er verzog das Gesicht. "Toll." Roy lächelte entschuldigend. "Sorry, Kumpel. War vielleicht doch nicht die perfekte Wahl. Aber vielleicht wird der Abend ja doch noch was. Setzen wir uns doch einfach dahin." Er deutete auf einen Tisch. Doch er achtete darauf, dass Ralph den Eingang im Auge hatte. Dann verwickelte er ihn in ein Gespräch über die gefährliche Bedrohung der Luzifer Hawks, die aus einer anderen Dimension stammten und die ihre Freundinnen bekämpften, um eine drohende Invasion zu verhindern. So verging die Zeit. Schließlich wurde Ralph misstrauisch. "Wieso siehst du dauernd zur Uhr?" Roy fuhr zusammen. "Äh... was?" Sein Freund schüttelte den Kopf, sah sich ebenfalls um... und erstarrte. Soeben hatten zwei Frauen den Raum betreten. Eine von ihnen kannte er ziemlich gut. Roy wollte ihm noch einige Tips geben, doch er war bereits aufgesprungen und ging los. Katsumi lächelte ihre Freundin an. "Du wirst schon sehen, Kid. Das wird ein toller Abend. Nur du und ich und keine Männer. Wir werden uns einfach amüsieren." Kiddy schaffte kein Lächeln, nickte aber. Sie wandte sich um... und erstarrte. Sie hatte ihren Freund, nein, Exfreund, entdeckt. Wütend fuhr sie zu Katsumi herum. "Das wusstest du, nicht wahr?! Du wusstest, dass der hier ist! Und trotzdem schleppst du mich mit her! Ich fass es nicht... Hör endlich auf, dich in meine Angelegenheiten ein zu mischen!" Katsumi schluckte und hob abwehrend die Hände. "Ich...ähm..." Kiddy konnte extrem ausrasten, wenn sie wütend war. Doch sie fuhr nur herum und wollte wieder gehen. Da hatte Ralph sie jedoch erreicht und hielt ihren Arm fest. "Kiddy, warte. Bitte..." Kiddys Augen verengten sich. "Warum sollte ich?" Katsumi stahl sich unbemerkt zu ihrem Freund und setzte sich zu ihm. Angespannt beobachteten sie die beiden. Kiddy blickte auf Ralphs Hand. "Lass mich los." Er gehorchte, blickte sie aber offen an "Bitte, Kid. Lass uns noch einmal darüber reden." Sie verschränkte die Arme und wandte sich ab. "Ich wüsste nicht worüber." Ralph seufzte. "Ach, Kid. Natürlich weißt du das. Über meinen Fehler. Und die Konsequenzen." Seine Stimme war kaum noch ein Flüstern. "Ich will das nicht, Kiddy. Ich will nicht ohne dich sein. Ich will dich nicht verlieren." Sie wandte sich nicht wieder um. "Pah! Selber schuld kann ich nur sagen. Ich hab dich gewarnt. Und du hast nicht gehört. Du hast meine Drohung nicht ernst genommen. Hast du vielleicht geglaubt, ich sage das nur so zum Zeitvertreib oder wie hast du dir das gedacht?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht. Ich habe es ernst genommen." "Warum hast du mich dann trotzdem wieder versetzt? Und das keinen Tag nach deinem Versprechen? Du konntest es keine 24 Stunden halten." Er blickte zu Boden. "Ich weiß. Es tut mir leid. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben. Aber dann kam noch ein Notfall rein und plötzlich ging alles drunter und drüber. Da hab ich die Zeit vergessen. Und als ich endlich auf die Uhr gesehen habe, war es längst zu spät und du schon fort. Bitte verzeih mir. Es kommt nie wieder vor." Kiddy fuhr wütend herum. "Genau das gleiche hast du beim letzten Mal auch gesagt. Mit genau den gleichen Worten. Und ich bin darauf reingefallen und habe dir wieder einmal verziehen, nur um hinterher wieder von dir enttäuscht zu werden! Hast du dir das so vielleicht vorgestellt?! Hast du allen ernstes geglaubt, ich würde das ewig mit mir machen lassen?! Für wen hälst du mich eigentlich?! "Der Job ruft, blöd, die Freundin nervt, weil sie unbedingt mal wieder ausgehen will, was soll's, versetz ich sie eben, macht ja nix, verkraftet sie wohl. Mein Job ist schließlich wichtiger." " Ralph wollte widersprechen, doch Kiddy ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. "Ich brauche mehr, Ralph. Mehr als nur ein kleines Küsschen auf die Wange am Morgen, weil ja wieder mal keine Zeit für mehr ist, du könntest ja zu spät kommen, oh mein Gott! Wir sehen uns wegen unserer blöden Jobs sowieso schon selten genug! Ein, maximal zweimal in der Woche. Und diese Male versetzt du mich oder sagst ab. Wann sind wir denn bitte schön, das letzte Mal groß aus gewesen? Letzten Monat? Wie viele Wochen ist es her? Sag es mir, denn ich erinnere mich nicht mehr." Er schwieg und sah nur zu Boden. Sie seufzte. "Tut mir leid, Ralph, aber so kann das einfach nicht weiter gehen. Du respektierst mich und meine Meinung nicht. Sonst würdest du Rücksicht auf meine Gefühle nehmen. Aber das tust du einfach nicht. Du glaubst, ich bin dir so verfallen, dass ich dir wirklich alles verzeihe. Das kann ich aber nicht! So sehr ich dich auch liebe. Es geht einfach nicht. So funktioniert eine Beziehung nicht. Ich bin nicht eine Notfalllösung, die nur gut genug ist, wenn gerade mal nichts anderes anliegt. Ich hab auch Bedürfnisse! Aber das interessiert dich überhaupt nicht. Du brauchst mich doch gar nicht. Alles, wofür du lebst, ist die Arbeit. Nicht wahr?" Er blickte vorsichtig wieder auf. "Ist es wirklich das , was du glaubst? Das ich dich nicht brauche? Kiddy. Ohne dich ist mein Leben gar nichts. Erst du machst es lebenswert. Ich brauche dich." Sie schüttelte den Kopf. "Davon merke ich gar nichts." Ralph seufzte. Katsumi reckte den Kopf. "Was machen sie? Shit, ich kann nichts sehen." Roy lächelte. "Wenn du so weiter machst, verrenkst du dir noch den Hals. Keine Sorge, sie liegen sich noch nicht in den Armen. Hast also noch nichts verpasst. Aber immerhin reden sie jetzt. Ist nur noch eine Frage der Zeit." "Ja. Und Ralphs Argumenten." Kiddy blickte ihren Freund fragend an. "Na los! Sag schon, wofür du mich brauchst!" Ralph wurde rot und sah zu Boden. "Das... das ist eine schwierige Frage. Wofür braucht man eine Freundin? Zum Liebhaben, zum Geliebt werden, zum Festhalten..." Kiddy starrte ihn fassungslos an. "Ist das etwa dein Problem? Das wir nie weiter als Küssen gegangen sind?" "Was?! Nein! Nein, natürlich nicht! Für wen hälst du mich? Schätzt du mich wirklich so ein?" Kiddy blickte zu Boden. "Ich weiß allmählich wirklich nicht mehr, wie ich dich einschätzen soll. Alles, was ich weiß, ist, dass du deine Zeit lieber im Dezernat verbringst als mit mir. Oder liegt das vielleicht an deiner neuen Kollegin?" Ralph verstand immer weniger. "An der bestimmt nicht. Glaubst du etwa... Kiddy. Ich werde doch wohl wissen, wen ich liebe. Und das bist du. Du allein." Sie seufzte niedergeschlagen. "Das glaube ich dir nicht..." Damit wandte sie sich um und wollte gehen. Ralph wollte sie aufhalten, wusste aber nicht, wie er das anstellen sollte ohne die ganze Sache noch schlimmer zu machen. Da wurde ein neues Lied aufgelegt. Beide hielten inne. Roy starrte seine Freundin perplex an, die gerade von der Band zurückkam. "Was hast du gemacht?" Sie lächelte verheißungsvoll. "Ach... nichts weiter. Nur dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge helfen. Da muss endlich was passieren. Sonst kommen sie nie wieder zusammen." Der blonde Mann zweifelte. "Schon... aber ob ein Lied dabei hilft?" Sie lachte. "Das zeigt, dass du keine Ahnung hast. Das ist IHR Lied. Zu dem haben sie das erste Mal getanzt. Weißt du nicht mehr?" Roy lachte mit. "Ja, stimmt. Jetzt erinnere ich mich. Das war doch damals auf der Party, oder? Das war ja vielleicht ein Anblick. Zu dem Zeitpunkt dachten ja noch alle, dass sie sich hassen. Und dann tanzen sie einfach zusammen, als hätten sie nie etwas anderes getan." Seine Freundin nickte, blickte sich dann aber wieder um und beobachtete, wie Ralph die Hand seiner Exfreundin nahm. "Was macht er jetzt?" Roy zuckte zusammen, als Kiddy sich umwandte. "Ich würd mal sagen, sich Ärger einhandeln. Dafür langt sie ihm bestimmt eine. Shit... dabei waren sie so dicht davor..." Doch nichts dergleichen geschah. Beide staunten mit offenen Augen. Ralph war mehr als überrascht, als Kiddy sich um seinen Hals warf. "Woah..." Er hatte damit gerechnet, dass er sich mit dem instinktiven Versuch, sie davon abzuhalten, aus seinem Leben zu gehen, lediglich ihre Faust einfangen würde. Stattdessen hing sie an ihm und schluchzte leise. Sofort schlossen sich seine Arme um ihren schmalen Körper und hielten sie fest. "Hey. Was ist denn?" Sie hatte ihr Gesicht in seinem Hemd vergraben und so klang ihre Stimme nur leise. "Ich bin so blöd... jetzt falle ich schon wieder auf dich herein. Warum kann ich nur nicht standhaft sein? Ich bin so naiv..." Da nahm er ihr Gesicht in seine Hände und blickte ihr tief in ihre purpurnen Augen. "Nein, Kid. Du bist nicht naiv. Und blöd schon gar nicht. Du bist gutherzig und liebenswert. Übrigens Eigenschaften, die ich ganz besonders an dir liebe." Mit einem Lächeln im Gesicht strich er ihre Tränen fort. "Du kennst mich doch, Kiddy. Ich habe mein Leben für dich riskiert. Und das würde ich auch jederzeit wieder tun. Wie soll ich dir denn noch beweisen, dass ich dich liebe? Bitte glaub mir. Auch wenn ich in letzter Zeit zu sehr in meiner Arbeit hänge, liebe ich dich. Niemand leidet unter der Sache mehr als ich." Sie schluchzte. "Doch. Ich. Jeden Abend vergisst du mich. Ist das etwa Liebe?" Er seufzte. "Nein. Natürlich nicht. Aber... ach. Es geht immer so stressig bei uns zu, dass ich nicht auf die Uhr sehe. Das hat wirklich nicht zu bedeuten, dass ich nicht mehr bei dir sein will. Glaub mir, ich will nichts mehr, als den ganzen Tag in deinen Armen zu verbringen." Sie zögerte, sah ihm dann aber vorsichtig in die Augen. "Be... Beweis es mir." Da lächelte Ralph. "Nichts lieber als das." Und beugte sich langsam vor, um sie sanft zu küssen. Katsumi seufzte erleichtert. "Puh. Na bitte. Das wurd allmählich ja auch Zeit. Wenn sie das jetzt nicht wieder zusammen gebracht hat, dann weiß ich auch nicht." Roy nickte. "Stimmt. Na darauf stoßen wir an. Prost!" Kiddy und Ralph merkten von dem ganzen Trubel, der um sie herum entstand, nicht viel. Sie waren viel zu sehr miteinander beschäftigt. Langsam trennten sie sich wieder und sahen sich tief in die Augen. Ralph lächelte hoffnungsvoll. "Heißt das, es ist alles wieder gut?" Sie seufzte. "Anscheinend. Bis du mich wieder über deinen Job vergisst. Dann wird es dir wieder leid tun, du wirst betteln und ich werde wie üblich nachgeben. Und zwei Tage später wiederholt sich das Ganze dann wieder. Die Einzige, die anscheinend darunter leidet, bin ich. Ich bin die einzig Gearschte." Ihr Freund hielt sie instinktiv fester. "Nein, Kid. Ich versprech dir, das wird nie wieder vorkommen. Ich werde von jetzt an jede Stunde auf die Uhr sehen und auch meine Arbeitsstunden kürzen." Überrascht sah Kiddy auf. "Was?" Er lächelte sie an. "Ich werde von jetzt an weniger arbeiten. Dann habe ich erstens weniger Stress und kann zweitens mehr Zeit mit meiner Liebsten verbringen. Das ist mir alle Mal wichtiger als die blöde Arbeit. Das habe ich begriffen." Sie schüttelte ungläubig den Kopf, beugte sich dann vor und küsste ihn erneut. Er lachte. "Na wenn ich das vorher gewusst hätte... was krieg ich denn, wenn ich kündige?" Mit einem Grinsen stieß sie ihn sanft an. "'Nen saftigen Tritt in den Hintern, weil ich nämlich ganz bestimmt nicht für dich mitbezahle." Er zog eine Grimasse. "Na toll. Da bleib ich lieber bei den verkürzten Stunden. Krieg ich noch einen Kuss, wenn ich gleich Montag damit anfange?" Sie ließ ihn warten, gewährte es ihm dann aber doch. Ein drittes Mal berührten sich ihre Lippen und sie verloren sich in ihrer eigenen Welt. Katsumi beobachtete sie, wandte sich dann aber zu ihrem Freund um. "Oh man. Wenn die so weiter machen, dann kommen sie wohl nie her. Soll ich sie holen?" Roy starrte sie perplex an. "Drehst du jetzt völlig ab? Sie haben sich doch gerade erst wieder gefunden. Lass ihnen doch diese Versöhnung." Sie seufzte. "Ja... hast ja Recht. Aber..." Ihr Blick wanderte zu einer großen Anlage. "Ich brenne einfach darauf, diese neue Karaoke- Bar zu testen. Kiddy macht bestimmt mit." "Tja... dann wirst du wohl noch warten müssen. Die beiden bekommen im Augenblick eh nichts mit. Also sei tapfer." Sie seufzte, nickte aber. Da nahm er ihre Hand. "Lass uns tanzen." "...Ok." Kiddy und Ralph sahen sich noch immer tief in die Augen. Er seufzte und lehnte seine Stirn an ihre. "Ich mag es nicht, wenn wir uns streiten. Ich weiß, du liebst Streitereien, aber allmählich bekomm ich jedes Mal echt Panik, dass es unser letzter Streit war." Sie kniff ihn sanft in den Bauch. "Dann hör auf, soviel Mist zu bauen. Dann muss ich auch nicht immer sauer sein." Er grinste. "Na ja... hat ja auch was Gutes. Das Schönste am Streit ist doch immer noch die Versöhnung." Sie lachte. "Jaja... das sagst du jetzt. Komm. Lass uns mal schauen, was Katsumi und Roy machen. Ich muss ihr noch eine verpassen, weil sie mich mit hergeschleppt hat." Während sie zu ihren Freunden gingen legte Ralph den Arm um seine Freundin. "Wieso das? Sei ihr doch dankbar. Sonst wären wir jetzt nicht wieder vereint." "Schon... aber ich kann sie doch nicht einfach so damit davon kommen lassen. Wenn ich dich nicht sehen will, dann will ich dich auch nicht sehen. Und das muss jeder akzeptieren. Auch Katsumi. Ich hasse es, wenn man mich bevormundet. Ich kann für mich selber entscheiden. Schon seit 23 Jahren." Ralph musste lachen. "Das wage ich doch mal stark zu bezweifeln. Kein Baby kann für sich selbst entscheiden. Schon gar nicht von Geburt an." Mit einem schelmischen Grinsen blickte sie zu ihm auf. "Da kennst du mich aber schlecht. Ich wusste schon immer, was ich wollte. Ich hab mir mein eigenes Spielzeug ausgesucht, welche Stifte ich zum Malen benutzen wollte und welche Jungs ich verprügele." Ihr Freund lachte. "Oh ja. Das glaube ich dir aufs Wort." Seine Hand suchte ihre und drückte sie leicht. "Aber was du mir gerade gesagt hast werde ich mir gut merken. Denn den gleichen Fehler habe ich schließlich auch begangen. Jetzt verstehe ich, warum du so ausgerastet bist. Du wolltest nicht mit mir reden, aber ich wollte dich trotzdem zu einer Aussprache bewegen. Tut mir leid, dass ich dich bevormunden wollte." Kiddy nickte. "Tu's einfach nie wieder. Wenn ich sage, ich möchte nicht, dann möchte ich auch nicht." Ralph nickte ebenfalls. Dann sah er sich suchend um. "Nanu? Wo sind die beiden denn hin?" Kiddys Blick wanderte zur Tanzfläche. "Da drüben. Oh man... dass die das immer so übertreiben müssen..." Katsumi lächelte während sie sich an ihren Freund schmiegte. "Ach... ich bin so froh, dass wir uns nie streiten." Roy lächelte. "Stimmt. Zwischen uns wird sich niemals jemand oder irgendetwas drängen. Dafür sind unsere Gefühle viel zu stark." Seine Freundin konnte nur nicken. Sie zögerte, schmiegte sich dann aber an ihn. "Ich hoffe es zumindest. Ganossa könnte schließlich wieder jederzeit eines seiner Spielchen starten. Du weißt, dass er sehr mächtig ist." Roys Blick verfinsterte sich. "Das weiß ich allerdings. Er hat schließlich mehr als nur einmal versucht, sich zwischen uns zu drängen. Und ich denke nicht, dass er jemals aufgeben wird." "Was können wir nur tun?" Da küsste er leicht ihre Stirn. "Mach dir mal keine Sorgen. Irgendwann werden wir einen Weg finden, ihn zu besiegen. Und dann ist endlich wieder Ruhe." Katsumi lächelte schwach und nickte. Da hatten ihre Freunde sie erreicht. Kiddy verschränkte die Arme. "Hey, Katsumi! Hör auf rumzuflirten." Die blauhaarige zuckte zusammen und lachte verlegen. "Ach... ähem... hi Kiddy. Lang... lang nich gesehen..." Die purpurnen Augen ihrer Freundin verengten sich. "Spar dir das. Wir haben da mal was zu klären." Katsumi wich zurück. "Ähm... ich... ich wüsste nicht, was." Sie wandte sich zu ihrem Freund um. "Hilf mir doch..." Roy jedoch lachte nur. "Tja, Schatz. Das hast du dir selber eingebrockt. Ich hab dich ja gewarnt." "Du warst doch auch dafür!" "Schon... aber du hast damit angefangen." Sie wollte darauf etwas erwidern, doch Kiddy ergriff bereits ihren Arm und zog sie mit sich. "Streitet euch später. Jetzt bin ich erst dran. Komm mit." Katsumi sah hilfesuchend zu den Männern, doch die zuckten nur hilflos mit der Schulter. Roy beobachtete, wie Kiddy Katsumi mit sich in eine Ecke zog, die Hände in die Hüfte stemmte und sofort loslegte. Leise lachte er. "Meinst du, ich sollte mir Sorgen machen?" Ralph, der seine Freundin mit einem breiten Grinsen beobachtete, winkte nur ab. "Ach was. Ich habs ja auch überlebt." Da wanderte Roys Blick von den jungen Polizistinnen zu seinem Freund. "Das war ziemlich riskant, was du da gerade gewagt hast." "Ja, ich weiß. Das ich sie fest gehalten habe war eigentlich reiner Instinkt. Weil ich nicht wollte, dass sie mich noch einmal verlässt. Das muss ich mir dringend abgewöhnen. Das habe ich schon beim ersten Mal getan und da ist sie völlig ausgetickt. Sie hasst es einfach, wenn man sie bevormundet. Wenn sie nicht will, dann will sie auch nicht, und das war ein Zitat." Roy nickte. "Ist ja auch verständlich. Niemand hat es gerne, wenn er zu etwas gezwungen wird, was er gar nicht möchte. Ich hab Katsumi ja gewarnt..." Sein Blick wanderte zurück zu den beiden Frauen. "Aber sie wollte wieder mal nicht hören. Da hab ich ihr einfach zugestimmt. Zumal ich es auch für das beste hielt, euch beide wieder zusammen zu bringen. Ihr habt es nicht leicht. Kann das wohl sein?" Ralph lächelte schwach. "Ich denke, eine leichte Beziehung mit Kiddy ist unmöglich. Dazu ist sie viel zu unnormal. Und ich rede jetzt nicht von... na ja... du weißt schon." Roy nickte langsam. "Stimmt schon. Die Frauen von der AMP haben es alle nicht leicht. Sie haben viel durchgemacht." Sein Freund seufzte und blickte zu den beiden Frauen, die scheinbar immer noch mit Diskutieren beschäftigt waren. "Ich wünschte, ich könnte ihr all den Schmerz nehmen. Das ist leider unmöglich. Aber ich weiß, dass Kiddy es schafft. Sie ist stark. Irgendwann kommt sie über ihre Vergangenheit weg und dann wird alles gut." ".... das ist einfach nicht zu glauben! Ich warne dich, Katsumi! Wenn du das noch einmal bringst, ich schwör's dir, dann zaubere ich dir höchst persönlich ein neues Lächeln... und zwar von einem Ohr zum anderen! Verstanden?!" Kiddy hatte die Hände in die Hüfte gestemmt und blitzte ihre Freundin wütend an. Katsumi, die noch immer zusammengezuckt war, nickte schüchtern. "Ja.... tut mir leid, Kiddy." Diese funkelte sie noch einmal an, wandte sich dann jedoch um und zog sie mit sich. "Gut... dann lass uns jetzt mal diese Bude hier auf Trab bringen." Ralph lächelte. "Na bitte. Sieht ganz so aus, als hätten sie es ausdiskutiert." Roy folgte seinem Blick. Er musste grinsen, als er feststellte, dass die beiden Polizistinnen auf dem direkten Weg zur Karaoke- Bar waren. "Oh man... sie ziehen es wirklich durch." Sein Freund lachte. "Na was dachtest du denn? Frauen wie Kiddy und Katsumi machen keine halben Sachen." Ralph grinste. "Stimmt. Und das ist auch gut so." Einige Stunden und jede Menge Spaß später wandte sich Kiddy an ihre Freunde. "Also, Leute. Ich geh dann mal. Ich bin irgendwie müde." Sofort stand ihr Freund auf und stellte sein Bier zur Seite. "Warte. Ich bring dich nach Haus." Kiddy, die seinen Beschützerinstinkt nur allzu gut kannte, lachte leise. "Du brauchst nicht mitzukommen. Ich bin schon ein großes Mädchen und kann wunderbar auf mich selber aufpassen. Bleib ruhig hier und amüsier dich noch ein bisschen." Ralph jedoch zog bereits seine Jacke an. "No way, Kid. Ich lass dich ganz bestimmt nicht allein zu dieser späten Stunde durch die dunkle Nacht gehen. Schon gar nicht einen solch weiten Weg. Also vergiss es. Ich komm mit und basta." Die junge Frau lachte und wandte sich zu ihren Freunden um. "Na bitte, von mir aus. Also Leute. Wir sehen uns." Katsumi lächelte. "Na klar. Bis dann. Und kommt gut nach Hause." Ralph legte den Arm um seine Freundin und grinste. "Keine Sorge. Dass sie gut nach Hause kommt, dafür sorge ich schon. Bis dann." Schon war das junge Paar verschwunden. Katsumi lächelte. "Na bitte. Jetzt gehen sie ihre Versöhnung feiern und alles ist wieder gut." Ihr Freund nickte nachdenklich. "Stimmt. Die Frage ist nur, für wie lange. Der nächste Streit ist doch schon vorprogrammiert." "Ich weiß nicht. Diesen kleinen Denkzettel hat Ralph gebraucht. So schnell wird er sie bestimmt nicht wieder versetzen." "Hoffen wir's für ihn. Beim nächsten Mal hat er bestimmt nicht so ein Glück. Cheers." Sie stießen an. Dabei bemerkten sie nicht, dass sie von einem Paar Augen beobachtet wurden, das jedoch kurz darauf in der Menge verschwand. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Derweil wanderten Kiddy und Ralph durch die Stadt. Es herrschte Schweigen zwischen ihnen. Schließlich kamen sie vor Kiddys Wohnung an. Während die junge Polizistin in ihrer Tasche nach den Schlüsseln suchte beobachtete ihr Freund sie sehnsüchtig dabei. Als sie endlich die Wohnungstür aufschloss konnte er sich nicht mehr zurückhalten, zog sie an sich und küsste sie. Kiddy ließ ihn gewähren, stieß ihn dann aber sachte von sich. "Was soll das?" Er seufzte. "Sorry. Es hat mich überkommen. Ich hab dich schrecklich vermisst." Sie grinste nur. "Tja. Selber schuld." "Ich weiß." Er zögerte, blickte sie dann aber vorsichtig an. "Darf ich... noch... mit... reinkommen?" Kiddy stutzte. Dann lächelte sie, legte ihre Hand auf sein Hemd und küsste ihn sanft. Sie blickte ihm tief in die Augen und erwiderte langsam: "Nein." Ralphs Lächeln erstarb. "...nein?" "Nein." Sie seufzte leise und schmiegte sich an ihn. "Versteh doch bitte, Ralph. Ich kann nicht alles durchgehen lassen. Das, was du beim letzten Mal gebracht hast, war einfach zuviel. Wie soll ich dir denn noch einmal glauben können, nachdem du dein Versprechen schon einmal gebrochen hast?" Der junge Mann seufzte und legte seine Arme fest um sie. "Verstehe. Ich muss dein Vertrauen zurück gewinnen." Sie schloss ihre Augen. Ralph küsste zärtlich ihre Stirn. Sein Problem war also noch nicht aus der Welt. Eine Weile verharrten sie so, bis Kiddy wieder aufsah und ihn spielerisch angrinste. Sanft stieß sie ihn von sich. "Vergiss nicht, du bist nur auf Bewährung. Wenn du's richtig anstellst, ist die Probezeit schon bald zu Ende." Er lachte wieder. "Na dann gebe ich mir besonders Mühe. Ich will das nicht noch einmal durchmachen." Kiddy seufzte leise. "Ich auch nicht." Da nahm Ralph ihr Gesicht in seine Hände und blickte ihr tief in ihre purpurnen Augen. Seine Stimme war nur ein Flüstern. "Ich meine es ernst, Kiddy. Es war das allerletzte Mal, dass ich eins unserer Dates vergessen habe." Seine Stimme wurde noch leiser. "Ich möchte dich doch nicht verlieren. Ich liebe dich." Kiddy errötete leicht. "Ich... ich liebe dich auch." Er lächelte, beugte sich vor und gab ihr einen sanften Kuss. Dann umarmte er sie. "Danke, Kid." Sie sah verwirrt zu ihm auf. "Wofür?" "Dafür, dass du mir noch eine Chance gibst. Ich war ein Vollidiot, dass ich es nicht schon beim ersten Mal geschnallt habe. Es wird nie wieder vorkommen." Sie lächelte schwach. "Das hatten wir doch schon mal..." Seine Antwort war ein Grinsen und ein erneuter Kuss. "Ich weiß. Also. Ich geh dann mal. Schlaf gut, Kiddy." Sie nickte. "Ja... du auch. Bis bald." Er lächelte, wandte sich um und ging. Kiddy sah ihm nach und seufzte. "Ich hoffe, du hast etwas daraus gelernt, Ralph..." Ende von Kapitel I Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)