Suffer & Redemption von _______p ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Langsam oeffnete er die Augen. Es drehte sich noch alles ein wenig, aber mit der Zeit wurde die Umgebung schaerfer und er konnte erkennen, wo er hier ueberhaupt war. Er befand sich in Reis Wohnzimmer. Hier war er ja auch oft genug gewesen. Aber was machte er hier und wie war er hier hingekommen? Kai fasste sich an den Kopf und bemerkte erst jetzt, dass ein kuehlender Eisbeutel auf seiner Stirn lag. Und darueber konnte er jetzt nur froh sein, denn seine Kopfschmerzen waren unermesslich! Nur langsam fuehlte sich sein Kopf etwas klarer an. Es kam ihm vor, als wenn er eine ganze Woche geschlafen haette. Kaeme ihm aber komisch vor, denn so bequem war die Couch, auf der er lag, eigentlich gar nicht. Aber auch erst jetzt fiel ihm auf, dass Rei auf einem Stuhl neben ihm sass und schweigend auf ihn herabblickte. "Hey, Rei...da bist du ja..." Der Russe laechelte seinen Freund sanft und noch etwas erschoepft an. "Was war bloss gestern Abend los? Ich kann mich an absolut gar nichts mehr erinnern...und diese Kopfschmerzen...hab ich irgendwie zuviel getrunken oder so?" "Das kann ich dir leider auch nicht sagen..." Kai war von dem ernsten und ausdruckslosen Ton des Chinesen sehr ueberrascht. Aber er hatte bis jetzt auch nicht diesen traurigen und zugleich ernsten Gesichtsausdruck bemerkt. So etwas hatte er bei ihm noch nie gesehen! Zumindest nicht in der Art und Weise. Er hatte Rei schon oefters mal traurig oder auch gereizt oder wuetend erlebt. Aber nie so. Nie auf so eine abweisende, irgendwie verletzte Art und Weise. Irgendetwas musste passiert sein, aber er hatte absolut keine Ahnung was! "Ist irgendetwas? Du wirkst so komisch..." Der Chinese gab einen tiefen Seufzer von sich. "Scheinbar kannst du dich wirklich nicht mehr erinnern... Oder dir ist das, was gestern Abend passiert ist vollkommen egal..." "Was? Was ist denn gestern Abend passiert? Es tut mir Leid, aber ich kann mich wirklich nicht erinnern... Habe ich dich etwa mit etwas verletzt?" Die Verwirrung und Hilflosigkeit stand dem Russen deutlich im Gesicht. Es war, als wenn so ziemlich alle Erinnerungen an den gestrigen Tag ausgeloescht worden waeren... Aber Alkohol konnte auch kaum die Ursache sein. Er vertrug ziemlich viel - was vielleicht damit zusammenhing, dass er Russe war - und es brauchte schon einiges, um ihn betrunken zu machen. Aber was war es dann? "Naja...ich bin wohl von allen an der Sache fast am wenigsten verletzt worden..." Rei gab ein schwaches, irgendwie sarkastisch wirkendes Laecheln von sich, waehrend er das sagte. "Und es faellt mir wirklich schwer, zu glauben, dass du dich nicht erinnern kannst...immerhin schienst du sehr viel Freude an der Sache gehabt zu haben." Kai blickte seinen Freund nur noch fassungslos an. "W-was soll das heissen? Sag mir doch bitte, was gestern passiert ist! Ich kann mich wirklich nicht erinnern..." "Aber du kannst dich doch wohl noch daran erinnern, wer Max ist, oder?" "Max..." Sobald der grauhaarige Junge sich diesen Namen ins Gedaechtniss rief, wurden seine Kopfschmerzen ploetzlich verdreifacht und er musste sich stoehnend an den Kopf fassen. Langsam kam das Bild des Jungen in ihm hervor. Aber es blieb nicht allein. Es folgten noch ganz viele andere Bilder von ihm. Und jedes einzelne erschien dem Russen so erschreckend, fast schon krank! Er sah den Blonden weinend vor sich und wie er selbst auf ihn einschlug, waehrend er von einem Rausch befluegelt immer wieder in ihn hineinstiess. Die ganze Zeit ueber die Schreie und das Weinen seines Freundes im Ohr, jedoch beachtete er all das in diesen Gedanken nicht. Kai fand diese Bilder einfach grausam. Er wollte sie aus seinem Kopf vertreiben, aber sie wollten nicht verschwinden. Und das schlimmste an ihnen war, dass sie so unglaublich real wirkten. Er wollte Max nicht so leiden sehen. Und vor allem fand er die Vorstellung grausam, dass er selbst ihm so etwas antat. Dann jedoch, von einer auf die andere Sekunde, wurde ihm auf eine harte Art und Weise klar, dass diese Bilder keine einfachen Hirngespinste waren und diese Erkenntniss lies sogar den sonst so gelassenen Kai blass werden. "Oh Gott...Rei... Sag mir bitte...bitte, dass das nicht wahr ist..." Zur gleichen Zeit wachte auch Tyson aus einem sehr ungemuetlichen Schlaf auf. Er hatte ziemlich schlecht geträumt und musste sich erst einmal kraeftig die Augen reiben, bevor er irgendetwas richtig sehen konnte. Kurz darauf fiel sein Blick direkt auf den noch immer schlafenden Max neben ihm und langsam kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurueck. Es war so schrecklich für ihn gewesen...Während Kai so vollkommen fertig eingeschlummerte, war er direkt zu dem am Boden zusammengekauerten Blonden gerannt. Rei war in diesem Moment wohl vollkommen ratlos gewesen, ob er Tyson hinterherlaufen oder zu Kai rennen sollte. Zu sehr hatte ihn dieser Anblick von zuvor noch geschockt. Der Japaner fand den kleinen Halbamerikaner in einem grauenhaften Zustand vor. Dem Jungen fiel von dem vielen Weinen schon das Atmen schwer und er schien all das, was gerade um ihn herum passiert, gar nicht wahrzunehmen. Erst, als Tyson das Häufchen Elend zu sich in den Arm nahm, machte er die Augen auf und krallte sich förmlich in seinen Geliebten. Er zitterte immer noch am ganzen Körper und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. In so einem Zustand hatte der Dunkelhaarige ihn noch nie zuvor gesehen und er fühltesich zunehmend hilflos. Vor allem hatte er keine Ahnung, was dort eigentlich vorgefallen war und was Kai dazu getrieben hatte, Max so etwas derart schlimmes anzutun, dass man ihn so wieder vorfand! Im Moment jedoch spielte das auch nicht wirklich eine Rolle. Tyson versuchte einfach nur, seinen Freund mit sanftem Streicheln und ein paar zärtlichen Küssen wieder ein wenig zu beruhigen. Er wusste einfach nicht, was er mehr in dieser Situation tun sollte. Rei kam nun langsam und noch immer sichtlich traumtisiert in den Raum hereingeschritten. Er blickte abwechselnd von dem beschäftigten Pärchen vor ihm zu dem seelig schlummernden Kai und wieder zurück. Dann ging er aber doch auf letzteren zu und blieb kurz vor ihm stehen. Bei diesem Anblick und der ständigen Erinnerung an das Bild, das sich ihnen schon am Eingang des Duschraumes geboten hatte, stiegen nach und nach auch in dem Chinesen die Tränen auf. Er ging in die Hocke und fuhr mit einer Hand durch die Grauschwarzen Haare des Russen. Er fühlte immer mehr die Enttäuschung in ihm aufkeimen und musste sich beherrschen, nicht auch gleich noch total durchzudrehen. Er konnte einfach nicht verstehen, wie der Junge, den er so sehr liebte und dem er immer so sehr vertraut hatte, einem Freund so etwas grausames antun konnte... Und dann auch noch nach all dem, was Max sowieso schon durchgemacht hatte... Kurz darauf fiel sein Blick auf die noch immer entblößten Genetalien des Älteren. An der Spitze seines Gliedes hing immer noch etwas von der weißen, klebrigen Flüssigkeit, die Rei jedoch sofort entfernte. Während er Kai wieder einigermaßen richtig anzog, konnte er kaum einen richtigen Gedanken fassen. Es ging ihm so vieles durch den Kopf...und das nur in einer so kurzen Zeit... Max schien sich mittlerweile wieder einigermaßen zu beruhigen. Aber das lag wohl zum Großteil eher daran, dass ihn nach und nach die Kräfte verließen. Tyson hatte natürlich nicht aufgehört zu versuchen, seinen Freund mit sanften Worten, Streicheleinheiten und zarten Küssen zu beruhigen; auch, wenn sich der Blonde schon so sehr in ihn verkrallt hatte, dass es weh tat. Den Schmerz spürte der Japaner jedoch kaum. Viel mehr schmerzte es ihn, seinen geliebten kleinen Max in so einem Zustand zu sehen und ihm nicht helfen zu können. Er spürte sehr wohl die blauen Flecken und Schrammen an dem nackten Rücken des Jungen und dies verletzte ihn sogar noch mehr. Er hatte sich selbst doch geschworen, dass sein Freund nie wieder so zu leiden haben sollte. Und doch hatte er ihm nicht helfen können. Allerdings verließen Max auch bald die letzten Kräfte und er verlor das Bewusstsein. Die ganze Situation musste wohl wirklich zuviel für ihn gewesen sein. Immerhin war er doch im Moment schon ohnehin so labil gewesen, da hätte man etwas anderes wohl auch kaum erwarten können. Tyson ließ von den triefenden Jungen ab und wollte ihn schon in den Nebenraum tragen, um ihn abzutrocknen, als sein Blick plötzlich auf Rei fiel, der immer noch schweigend vor Kai kniete und scheinbar total in Gedanken versunken war. Es war nicht schwierig zu sehen, dass auch ihm diese Situation kräftig zu schaffen machte. "Alles ok?" Der Japaner hätte sich im gleichen Moment ohrfeigen können. So eine dumme Frage! Allerdings wusste er auch nicht so recht, was er sonst hätte sagen können. Für beide war ziemlich klar gewesen, was hier gerade vogefallen war. Ihnen war nur vollkommen schleiherhaft warum! Was für einen Grund kann es gegeben haben, dass Kai plötzlich so etwas tat? "Geht es Max besser?" Der Chinese erhob sich langsam und versuchte, den Russen irgendwie tragen zu können, was sich aber nicht als allzu einfach erwies. Immerhin war letzterer ein wenig größer und schwerer als er. "Naja...er scheint zu schlafen oder so... Ich hoffe, dass es ihm jetzt besser geht..." "Wir müssen die beiden irgendwo heute Nacht hinbringen. Hier können wir sie ja ganz sicher nicht lassen." "Ja, aber erst mal muss ich Max nebenan abtrocknen und ihm irgendwas überziehen! Es ist zwar nicht kalt draußen, aber schon dunkel und ich kann ihn ja nicht nackt und triefend durch die Gegend tragen..." "Ok, mach das...ich werd solange auf dich warten." Beide trugen ihre Partner zurück in die Umkleidekabine, wo Tyson den Blonden abtrocknete und ihn in einen längeren Mantel von Rei einwickelte. Dann nahm er ihn huckepack und gab Rei ein Zeichen, dass sie aufbrechen konnten. Draußen angekommen entschlossen sie sich, die beiden Bewusstlosen jeweils zu sich nach hause zu bringen. So nahm Tyson Max mit sich und Rei brachte Kai zu sich nach Hause. Immerhin musste sie ja jemand überwachen und der Blonde konnte ganz sicher nicht einfach zu seinen Eltern gebracht werden. Schließlich konnten sie die ganze Situation noch nicht Erklären, da sie selbst die Hintergründe nicht kannten. Und vor allem Rei wollte, dass im Moment noch keine voreiligen Schlüsse gezogen wurden. Man merkte ihm an, dass er noch immer sehr verwirrt war und mit sich selbst zu kämpfen hatte. So schleppten sich die beiden ein Stück schweigend voran, bevor sich ihre Wege trennten. Für keinen von ihnen war ihr Partner gerade ein Leichtgewicht und somit wurde auch der restliche Weg für sie recht beschwehrlich. Als Tyson dann endlich zu hause angekomemn war, hatte er den Blonden sofort aufs Bett gelegt und sich direkt neben ihn fallen lassen. So kaputt war er wirklich nur selten bisher in seinem Leben gewesen! Er hatte sich nicht einmal mehr an dem Abend gewaschen, sondern hatte sich einfach nur noch ausgezogen und hatte sich zu Max ins Bett gelegt. Er hatte den Jungen fest an sich gedrückt, als er endlich enschlief. Wohl als Zeichen, damit sein Freund auch im Schlaf noch wusste, dass er da war und ihn beschützen würde... Auch, wenn er nun schmerzhaft hatte merken müssen, dass dem nicht immer so sein konnte... Tyson schüttelte langsam die Gedanken aus seinem Kopf. Er war total verschwitzt und brauchte unbedingt was zu Trinken. Er setzte sich auf und warf noch mal einen Blick auf den noch immer schlafenden Max, bevor er sich aus dem großen Bett hiefte und in die Küche ging. Er fühlte sich noch immer total verpennt und ihn plagten unheimliche Kopfschmerzen. Und der Durst machte ihm von all dem am meisten zu schaffen! Kein Wunder eigentlich...hatte er doch auch schon gestern Abend nach der Anstrengung nichts mehr getrunken und war einfach weggesackt. Auf jeden Fall tat es wirklich gut, wieder etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen! Er hatte sich letztendlich einfach nur ein Glas mit eiskaltem Wasser aus dem Hahn zubereitet, aber im Moment war das absolut ausreichend. Er klatschte sich selbst gleich noch etwas davon ins Gesicht, um endlich wacher zu werden. Allerdings musste er sich dann erst einmal hinsetzen. Noch immer nagten die Erinnerungen des Vorabends an ihm und langsam machte es ihn verrückt. Er ging sofort zurück ins Schlafzimmer, um noch einmal nach Max zu sehen. Aber der schlief weiterhin unverändert. Auch wenn es nicht gerade nach einem schönen Schlaf aussah, so hatte Tyson einfach noch nicht den Nerv, ihn auf zuwecken. Er konnte es einfach nicht... Aber er hatte auch das dringende Bedürfnis, mit jemandem über die ganze Sache zu reden. Er wünschte sich so sehr, dass endlich Klarheit über all das Geschehene kommen würde! Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kai so etwas ohne Grund getan hätte...oder doch? Und überhaupt, warum hatte er das gerade Max angetan? Tyson wurde das einfach zuviel, er musste dringend mit jemandem darüber sprechen. Da viel ihm ein, dass Rei ja sowieso noch hatte anrufen wollen. Er hatte es ihm ja gestern Abend schon versprochen, dass er sich heute bei ihm melden würde. Der Japaner schaute auf die Uhr und sah, dass es schon kurz vor halb elf war. Also kontne er den Chinesen wohl anrufen, ohne sich sorgen zu müssen, dass er ihn gerade aus dem Bett warf. "Hallo? Kon hier." "Ich bins, Tyson." "Oh...Hi..wie geht's Max? Ist er schon aufgewacht?" "Nein, bisher noch nicht...und um ehrlich zu sein bin ich irgendwie ganz froh drüber...weiß aber auch nicht wirklich warum..." "Achso..." "Was ist denn los? Du klingst so, als wenn du heute Nacht kein Auge zugetan hättest..." Rei gab ein mattes Lachen von sich. "Das hab ich auch nicht...aber ich kann es auch gar nicht mehr...zumindest im Moment nicht. Kai ist nämlich vor ner Stunde aufgewacht und war total fertig. Er meinte, er könnte sich an kaum etwas erinnern... Aber...um ehrlich zu sein...ich weiß nicht, ob ich ihm das so glauben kann oder nicht..." Für Tyson war es unüberhörbar, wie sehr Rei das alles an die Nieren ging. Ihn schien die Sache richtig zu belasten und auch dem Japaner tat es sehr Leid, das von seinem Freund so hören zu müssen. "An was konnte er sich denn als letztes erinnern? Weißt du das?" "Er meinte, dass er sich ab dem Interview mit diesem komischen Reporter an nichts mehr hätte erinnern können... Nur die Sache mit Max hab ich ihm anscheinend wieder ins Gedächtniss rufen können..." "Achso..." "Ehrlich gesagt, hab ich aber einen Verdacht, was ihn dazu getrieben haben könnte...es klingt vielleicht ein wenig weit hergeholt und ich bin mir auch nicht gerade sicher...aber hast du seinen Blick gestern gesehen? Die Ringe unter seinen Augen?" "Naja...ich bin mir nicht sicher...aber ich glaube schon, dass er da so was komisches hatte..." "Ich habe das nur einmal in meinem Leben schon vorher gesehen. Und zwar bei jemandem, der Drogen genommen hatte. Und es ist ja generell so, dass dies ein grundsätzliches Zeichen von jemandem ist, der unter Drogeneinfluss steht...kannst du dir vorstellen, dass dieser Reporter vielleicht was damit zu tun haben könnte? Kai konnte mir nicht mal sagen, wie der Mann hieß oder für welche Zeitung er arbeiten würde... Ich finde das alles schon ziemlich seltsam... Allerdings klingt das auch so weit hergeholt..." "Das stimmt schon...aber vielleicht hast du ja recht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Kai so etwas bei vollem Verstand gemacht haben könnte... Ob nun der Reporter oder Drogen was damit zu tun hatten, ist dann wieder ne andere Frage! Schon ziemlich schwierig, das ganze..." Tyson gab am anderen Ende der Leitung einen bedrückten Seufzer von sich. "Sag mal, kann ich gleich noch bei euch vorbeischauen? Kai ist noch ziemlich fertig und wird sich hier erst mal ausschlafen... Außerdem muss ich einfach mal hier raus... Die ganze Atmosphäre macht mich langsam krank. Und ich würde zu gerne nmal mit Max sprechen...habe einfach das Gefühl, dass das auch irgendwie meine Schuld ist...hätte ich besser auf Kai aufgepasst, dann..." "Rei! Es ist nicht deine Schuld! Wie hätten wir das denn ahnen können? Ich weiß genau, wie du dich fühlst...es ist bei mir das selbe! Aber gleichzeitig auch einfach nur schwachsinnig... komm einfach vorbei, dann reden wir in Ruhe über die Sache, ok?" "Hast wahrscheinlich recht...ich komme gleich vorbei..." So verabschiedeten die beiden sich und legten fast gleichzeitig auf. Tyson legte den Hörer weg und machte sich direkt ein weiteres Glas Wasser, das er auf einen Zug entleerte. Er war froh, dass Rei bald kommen würde. Denn auch er konnte ein wenig Gesellschaft jetzt mehr als gut vertragen. Nachdem er noch einmal kurz nach Max geschaut hatte, ging er jedoch acuh ins Bad, um sich endlich zu waschen und fertigzumachen. Rei ging nach dem Telefonat sofort ins Wohnzimmer zu Kai, der weiterhin mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn auf der Couch lag. "Ich gehe kurz zu Tyson rüber, ok? Tu mir den Gefallen und schlaf dich richtig aus. Ich werde sicher nicht allzu lange wegbleiben..." "Ja...ist sicher ganz gut, wenn du mal ein wenig an die frische Luft kommst... Aber...ich habe noch eine Frage an dich..." "Ja?" Der Chinese blickte seinen Freund etwas überrascht an. Er fragte sich, was nun kommen würde... "Hasst du mich?" Rei musste erst noch einmal die Frage in seinem Kopf verhallen lassen, bevor er sie richtig beantworten konnte. Denn das kam jetzt doch sehr unerwartet. "Nein...ich glaube, das kann ich einfach nicht. Natürlich war ich sehr geschockt, als ich euch zwei da gesehen habe. Ich glaube, so geschockt war ich noch nie zuvor in meinem Leben. Aber hassen tue ich dich deswegen nicht." Der Junge ging zurück zur Couch und kniete sich zu dem liegenden Kai, damit sie ungefähr wenigstens auf einer Höhe waren. "Außerdem...sollte ich mit meiner Theorie recht haben, trifft dich letztendlich ja gar keine Schuld. Und dann wäre es ungerecht, dich zu hassen." Rei strich dem Russen mit einer Hand einige nasse Haare aus der Stirn. Dann lehnte er sich über seinen schwachen Freund und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Er erntete dafür ein sanftes Lächeln und einen erleichterten Blick. "Ich weiß nicht, wie ich das Max und Tyson gegenüber wieder gutmachen soll... Aber ich bin unheimlich glücklich, dass du mich nicht im Stich lässt... Ich wollte nie, dass das passiert und ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen...aber leider kann ich das nicht... Trotzdem...wenn ich euch irgendwie helfen kann, sag mir bitte bescheid..." "Ich hoffe, dass wir einen weg finden...ich weiß schließlich nicht, wie Max darauf reagieren wird... Ich kann nur hoffen, dass es für ihn nicht allzu schlimm wird... Auch wenn das sicher ziemlich hart für ihn gewesen sein muss und die Sache wohl sicher nicht von heute auf morgen gegessen sein wird. Im Moment kannst du wohl leider nichts machen..." Mit diesen Worten erhob sich der Chinese wieder und bewegte sich langsam aus dem Zimmer raus. "Eine Sache noch!" Überrascht drehte sich Rei wieder einmal um und blickte den Russen fragend an. "Bitte sag Tyson, dass es mir Leid tut!" "Klar...mach ich!" Mit einem letzten, aufmunternden Lächeln verschwand der Junge dann jedoch auch aus dem Raum. Kai hörte noch die Haustür ins Schloss fallen und konnte dann sicher sein, dass sein Freund weg war. Begleitet von einem etwas erschöpften Stöhnen schloss er die Augen. Die Kopfschmerzen hatten sich noch kein bisschen gebessert und nun kamen auch noch die Schuldgefühle vermehrt hinzu. Er wünschte sich so sehr, er könnte das alles rückgängig machen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)