Magier&Grabräuber von Pandir (- Warnung: Yami-Sue -) ================================================================================ Kapitel 9: Der Fluch des Pharao ------------------------------- Der Fluch des Pharao Danke für die Kommis! Ihr seid die Besten^^! Außerdem habt ihr mir so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass ich jetzt den Anfang des Kapitels schon mal on stelle... Ich mache mich gleich an den Rest, kein Sorge! Gut, zu diesem Kapitel... Es ist etwas, naja, blutig... und ich lasse eine gewisse Person ganz schön leiden... (*auf den Knien rob* Verzeih mir, dass ich dir in meiner FF so übel mitspiele! Es tut mir Leid, ehrlich!) Und: Diese Vision hat keine weitere Bedeutung, es ist eine Erinnerung (hat mit der Serie eigentlich kaum was zu tun... entstammt meinem kranken Hirn...), die ein paar Parallelen mit der Gegenwart aufweist... So, falls euch das alles nicht abgeschreckt hat: Hier gehts weiter ^^ ~~~~ Yami hoffte, dass Bakura nicht vor ihm angekommen war, doch als er die demolierte Tür sah, wusste er, dass sein Hoffen nichts genützt hatte. Er schob die Tür vorsichtig auf, damit sie nicht aus den Angeln fiel. Ein dumpfes Klopfen war zu hören. Yami folgte dem Geräusch bis zur Küchentür und sah in den Raum. Bakura stand an einem kleinen Küchentisch in der Ecke und schabte das restliche Fleisch von einem abgenagten Hühnerknochen. Es grenzte fast an ein Wunder, dass er sich mit dem scharfen Küchenmesser nicht die Finger abhackte, doch er stellte sich geschickt genug an, sodass seine langen Finger unbeschadet blieben. Bakura stopfte sich mit einer Hand das Hühnerfleisch in den Mund, mit der anderen rammte er das Messer in den Tisch, sodass es mit der Spitze stecken blieb. Yami trat ein und Bakura sah sofort auf. "Ah, Hallo, Pharao!", schmatzte er. Yami ignorierte das. "Wo ist-..." "... die Kleine?", ergänzte Bakura. Er schluckte die Hühnchenstücke herunter. "Lass dir wegen ihr keine grauen Haare wachsen, die sitzt wohlbehalten im Kleiderschrank. Falls du aber die Schriftrolle gemeint haben solltest, die habe ich hier." Er stellte eine Sporttasche auf den Tisch und zog eine vergilbte Papyrusrolle hervor. "Und ich habe einen recht interessanten Ordner in dieser Wohnung gefunden, in einem Blumenkasten! Ist das nicht ein lustiger Zufall?" Yami warf einen misstrauischen Blick auf die Schriftrolle. Wieso erzählte ihm Bakura das alles? Was bezweckte er überhaupt mit diesem Diebstahl? ...Es musste mit dem Inhalt des alten Papyrus zusammenhängen... "Aber was ist schon so besonders an diesem verschimmelten Gekrakel?", meinte Bakura grinsend, zog ein Feuerzeug aus der Tasche und zündete die Papyrusrolle an. "Nein!!", rief Yami entsetzt, doch er konnte nichts mehr tun. Das gepresste Schilfgras flammte sofort auf und verbrannte zu einem Häufchen Asche. Bakura wischte die Asche vom Tisch. "Mach dir nichts draus, es stand sowieso nichts von Bedeutung darauf", sagte er, ein hinterlistiges Lächeln umspielte seine Lippen. "Nur ein paar leidlich interessante Informationen über Millenniumsgegenstände und ein kaum lesbarer Abschnitt über einen schusseligen altägyptischen Pharao, der momentan unter Gedächtnisschwund leidet." "Was?!" Beim Anblick von Yamis entsetztem Gesichtsausdruck lachte Bakura leise, doch seine Augen musterten Yami prüfend. "Wie ich sehe, hast du dein Millenniumspuzzle nicht dabei... Sehr gut, dann kann ich es mir später problemlos holen." "Du wirst Yugi nicht anrühren, solange ich es verhindern kann!" Yami war zwar ein Stück kleiner als Bakura, doch seine Selbstsicherheit verlieh ihm eine Ausstrahlung, die ihn dem Grabräuber absolut ebenbürtig wirken ließ. "Ach, wirklich?", fragte Bakura mit einem Funkeln in den Augen. "Und was, wenn du es nicht verhindern kannst?" Er zog das Messer aus dem Tisch und leckte den Bratensaft ab. Yami beobachtete angespannt seine Bewegungen, doch Bakura schlenderte lässig an ihm vorbei, nahm das Messer zwischen die Zähne und schloss die Tür. Er grinste, drehte den Schlüssel um und steckte ihn in die Tasche. Dann nahm er das Messer wieder aus dem Mund und warf es von einer Hand in die andere. "Lass uns ein bisschen spielen, Pharao." Er ging langsam auf Yami zu. "Mal sehen, wer von uns beiden heil aus dieser Küche rauskommt..." Yami spürte, wie ein kalter Schweißtropfen über seine Stirn lief, als er einen Schritt zurückwich und gegen den Herd stieß. Die Ofenklappe war noch warm. Mit einer schnellen Handbewegung warf Bakura das Küchenmesser, doch Yami war darauf vorbereitet und wich zur Seite. Trotzdem streifte die Messerschneide seinen rechten Oberarm und fiel mit einem Klappern auf die Herdplatte. Yami packte reflexartig seinen verwundeten Arm, ein brennender Schmerz durchschoss ihn, doch er versuchte, es zu ignorieren. Hastig griff Bakura nach dem Messer, aber Yami war schneller. Er packte den Messergriff mit der rechten Hand, Hass flammte in seinen Augen auf und er schlug Bakura mit der freien Hand so fest er konnte ins Gesicht. Der Dieb fiel auf die Knie und hielt sich seine blutende Nase. Bevor er sich aufrappeln konnte, packte Yami ihn und drückte ihn zu Boden. Bakuras Gesicht war blutverschmiert und seine Augen brannten vor Wut, doch sein Versuch, den Pharao abzuschütteln, scheiterte. Yami packte Bakuras Haar und hielt ihm das Messer an den Hals. Seine Wunde blutete nun stark, ein warmes Blutrinnsal lief Yamis Arm entlang und über seine Hand auf die Messerklinge. Merkwürdigerweise spürte er den Schmerz kaum noch, doch seine Hand begann zu zittern. "Los, töte mich doch", zischte Bakura. "Töte den Körper, den ich bewohne..." Yami konnte seine Hand nicht mehr ruhig halten, der Schmerz kam in Schüben zurück. Doch er konnte Bakura unmöglich vernichten, ohne den "echten" Bakura zu töten. Bakura bemerkte sein Zögern, packte Yamis Handgelenk und drehte das Messer von seinem eigenen Hals weg. Sein Millenniumsring glühte auf und Yami wurde rücklings gegen die Wand geschleudert. Yami wurde es schwarz vor den Augen und er rutschte an der Wand zu Boden. Das Messer glitt ihm aus der Hand, klappernd fiel es auf die Küchenkacheln. Sein Kopf tat fürchterlich weh, doch er schaffte es, bei Bewusstsein zu bleiben. "Wie du siehst, hast du keine Chance, Pharao", meinte Bakura und blickte auf Yami hinab. "Ich habe einen Millenniumsgegenstand und du nicht. Es war wirklich ausgesprochen töricht von dir, das Puzzle wegzugeben, und noch dümmer, hierher zu kommen... Und das alles nur, um eine von diesen Sterblichen zu retten..." Er zog das blutbefleckte Messer durch seinen Mund, dann verzog er das Gesicht. "Uääh, kaltes Blut schmeckt widerlich- Aber ich war sowieso noch nie ein Fan von blauem Blut." Bakura lachte über seinen Wortwitz, packte Yami an den Haaren und drückte ihn gegen die Wand. "Was mache ich jetzt mit dir, Pharao...?", überlegte er laut. "Sag mir wenigstens, wieso du die Schriftrolle gestohlen hast...", presste Yami zwischen seine Zähne hindurch. Bakura grinste. "Selbst jetzt willst du mir Anweisungen geben?" Er verstärkte den Zug an Yamis Haaren. "Nun, wenn es dich interessiert... Als ihr mit meinem "Wirt" am Strand wart, hast du dich von Yugi getrennt und das interessierte mich... Marik erwähnte eine Schriftrolle, in der alles über diese Seelentrennung stehen sollte. Ehrlich gesagt, wollte ich mich ursprünglich nur von meiner sterblichen "Hülle" trennen, aber ich konnte den Spruch nicht entziffern. Stattdessen kam ich dann auf diesen Plan, um dich in die Falle zu locken... Die Übersetzung habe ich mir nur wegen dem Spruch geholt und, natürlich, damit du hier auftauchst..." Yami lächelte. So, der ganze Aufwand war wegen ihm gewesen? Dann hätte Bakura sich kürzer fassen müssen, denn in dieser Zeit waren Yamis Kopfschmerzen zurückgegangen und er hatte sich wieder sammeln können. So einfach gab er nicht auf, das sollte Bakura wissen, genau wie Tatsache, dass er auch ohne das Puzzle dessen Kräfte nutzen konnte. Das Horusauge erglühte auf seiner Stirn und Bakura wurde zurückgeworfen. Yami erhob sich langsam, doch er musste sich an der Wand abstützen. Die Seelentrennung zehrte bereits deutlich an seinen Kräften... Er versuchte verzweifelt, den Nebel vor seinen Augen wegzublinzeln, doch alles verschwamm mehr und mehr. Plötzlich begann der Raum sich zu drehen, seine Beine knickten ein und er fiel zu Boden... ~°~ Zwei Figuren standen auf sich auf einer alten Steinbrücke gegenüber. Eine war größer und muskulös, sie hatte weiße Haare und trug einen roten Mantel über einem weißen Rock. Die andere schien jünger zu sein, sie hatte zackige Haare, ein kurzes, weißes Gewand und einen im Wind wehenden, dunkelblauen Umhang. Ihr Goldschmuck blitzte im Licht der heißen Sonne auf. Eine merkwürdige Spannung lag in der Luft... Auf einmal erschien eine riesige Schlange, grau und mit aufgerissenem Maul. Sie krachte gegen die Brücke, genau an der Stelle, auf der die Gestalt im blauen Umhang stand... Yami spürte, wie die Steine unter ihm wegbrachen und er mit ihnen fiel. Er versuchte, mit den Händen Halt zu finden und erwischte einen aus der abgebrochenen Brücke herausragenden Stein. Verzweifelt klammerten sich seine Finger in eine Ritze, der Wind zerrte an seinem Umhang. Ein Schatten fiel auf ihn und er sah auf. Über ihm, direkt vor seinen Händen, stand der Mann im dunkelroten Mantel und lachte leise. Es klang wahnsinnig und schien weit von aller Menschlichkeit entfernt. "Ich wünschte, Eure Hörigen könnten den mächtigen Pharao jetzt sehen, wie er hier an der Brücke hängt und die Angst in seinen Augen flackert... Es war töricht zu glauben, Ihr könntet mich alleine aufhalten! Bald seid Ihr nur noch ein trauriger Haufen Knochen, Pharao..." Er legte den Kopf in den Nacken und lachte wieder. "Dafür...wirst du...bezahlen...Grabräuber!", rief Yami mit hasserfülltem Blick. Seine Finger drohten, abzurutschen, denn der Schmerz war nun fast unerträglich. Er presste die Zähne zusammen. "Soweit ich das sehe, seid Ihr derjenige, der bezahlt, Pharao." Der Grabräuber sprach das letzte Wort mit einer solchen Verachtung aus, dass es eher wie eine Beleidigung klang, als wie ein Titel. "Das erinnert mich an was... Ich habe mir meinen Preis noch nicht geholt." Er kniete sich auf die Steine, packte Yamis Handgelenk, um ihn am Abrutschen zu hindern, und griff mit der anderen Hand nach dem Lederband um Yamis Nacken. Er zog es über Yamis Kopf, erhob sich und ließ das Millenniumspuzzle triumphierend hin und her schwingen. "Elender Dieb!", schrie Yami wutentbrannt, doch mehr konnte er nicht tun. Die Zähne des Grabräubers blitzten auf, als er seinen Mund zu einem Grinsen verzog. Er stellt seinen linken Fuß auf Yamis Hand. Yami biss sich auf die Lippe und unterdrückte so einen Aufschrei. "Los, ich will dich schreien hören", zischte der Weißhaarige. "Niemals!", brachte Yami zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hervor. Hass erfüllte jede Faser seines Körpers und ließ ihn den Schmerz fast vergessen. Er würde sich nicht vor diesem Dieb erniedrigen, auch wenn es ihn das Leben kosten sollte. Yami wusste, dass er so oder so fallen würde... Das Grinsen des Grabräubers wurde breiter. "Sag niemals nie..." Er drehte seinen Fuß auf der Ferse. Yami schrie auf. Er konnte seine Hand nicht mehr spüren, nur den Schmerz, der ihn durchschoss. Der Grabräuber hob seinen Fuß und Yamis Hand rutschte ab, seine Finger gaben nach und glitten über den Stein. "Ruhe in Frieden, Ex-Pharao!" Yami fiel, in seinen Ohren dröhnte das Gelächter des Grabräubers. Er fiel in die Dunkelheit unter ihm... Regentropfen fielen in dünnen Fäden vom grauen Himmel herab, nicht stark, aber stetig. Sie fielen auf die leere, zerstörte Brücke, die ins Nichts zu ragen schien und auf die abgebrochenen Steine darunter... Fielen auf eine Gestalt, die zwischen den grauen Steinen und Felsbrocken klein und verloren wirkte, liefen ihr über die kühle, bleiche Haut, als wüssten sie, dass dieser Körper bald genauso kalt und leblos sein würde, wie die Steine, auf denen er lag... ~°~ Yami spürte den kalten Kachelboden unter seinen Händen. Ein Geräusch drang an seine Ohren, es klang wie Stoff, der zerrissen wurde. Mühsam öffnete er die Augen, doch er musste ein paar Mal blinzeln, um klar sehen zu können. Bakura hatte mit Hilfe des Messers einen langen Streifen von Yamis Shirt abgerissen, das jetzt völlig zerfetzt war. Er packte Yamis Handgelenke, drehte sie über Yamis Kopf und band sie mit dem Stoff fest zusammen, so dass Yami seine Finger fast nicht mehr spüren konnte. = Ich hielt es nicht länger aus. Es war mir mittlerweile egal, ob Bakura mich hörte, alles war mir egal, ich wollte nur raus aus dem engen, muffigen Schrank. Ich stellte mich zwischen den Mänteln auf und rammte mit aller Kraft gegen die Schranktür. Zu spät bemerkte ich, dass ich einen Fehler gemacht hatte: Der Schrank schwankte bedrohlich und kippte nach vorne. Mit einem lauten Rummsen knallte er auf den Boden. Die Mäntel dämpften glücklicherweise meinen Aufprall und ich holte mir, außer einem gewaltigen Schrecken, nur ein paar Prellungen. Allerdings lag ich jetzt ziemlich unbequem zwischen Mutters Mänteln. Ich drückte mit meinen Händen und Füßen versuchsweise gegen die dünne Rückwand. Sie war nur eingesetzt und ich schaffte es tatsächlich, sie heraus zu brechen und aus dem Schrank zu klettern. Erleichtert streckte ich meine Beine, sie waren schon fast taub geworden und kribbelten unangenehm. Es wunderte mich schon etwas, dass Bakura überhaupt nichts von meiner Ausbruchsaktion mitgekriegt zu haben schien, doch das war umso besser für mich. Jetzt konnte ich aus der Wohnung fliehen. Ich schlich vorsichtig durch den Flur, von Bakura war keine Spur zu sehen. Plötzlich hörte ich einen dumpfen Aufschlag aus der Küche. Erschrocken hielt ich inne. Er war also doch noch hier?! Ich bemerkte, dass die Küchentür abgeschlossen war. Was machte Bakura dadrinne? Ich lauschte, hin und her gerissen zwischen Angst und Neugier. Ich konnte jemanden reden hören, es schien Bakura zu sein. Mit wem redete er da? War noch jemand hier? Ich lauschte angestrengt, doch ich konnte keine Worte heraushören. Mir schien es, als wäre da noch eine zweite Stimme... Sie klang fast wie... Nein, das konnte nicht sein. Oder doch...? Die zweite Stimme rief etwas und jetzt war ich mir sicher. Es war Yami... Er war also wirklich wegen mir gekommen, um mich zu warnen... Ich musste ihn da rausholen! Doch wie, wenn diese verdammte Tür verschlossen war?! Halt! Wir mussten doch irgendwo einen Ersatzschlüssel haben! Ich musste ihn nur finden... = Bakuras Zähne blitzten auf, als sein Mund sich zu einem Grinsen verzog. "Du bist so berechenbar, Pharao... Wenn deine Freunde in Gefahr sind, kannst du wohl nicht anders, als zu helfen", meinte er verächtlich. "Und was nützt es dir? Sieh dich doch an, du opferst dich für sie und jetzt, wo du mal Hilfe nötig hättest, wo sind deine treuen Freunde jetzt?" Er lachte leise. "Nur Einfaltspinsel vertrauen auf Freundschaft." Yami erwiderte nichts, seine Augen blitzten vor Hass. "Das muss hart für dich sein", sagte Bakura leise. "Du bist mir ausgeliefert... Ich könnte alles mit dir machen, Pharao, alles..." Yami konnte nicht verleugnen, dass er Angst hatte, doch sein Stolz war stärker. Bakura wollte ihn brechen, doch das Vergnügen würde er ihm nicht bereiten. "Ich habe ein neues Wort für dich, Pharao", sagte Bakura mit einem Funkeln in den Augen. "Ein Wort, dessen Bedeutung du nie kennen lernen durftest..." Er fuhr mit seinem Finger durch das Blut, das aus Yamis Wunde geflossen war und malte zwei Striche auf Yamis Brust. "T..." Er holte "Farbe" nach und malte einen Kreis darunter. "O..." Wieder fuhr sein Finger durch das Blut und über Yamis Haut. "D...!", beendete er sein Werk. "Du kannst mich nicht töten!", brachte Yami heraus. Sein Hals schien ausgetrocknet zu sein und kalter Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet, doch er versuchte, es weiterhin zu überspielen. Bakura sah ihn an. "Ach ja...? Was macht dich da so sicher?" Yamis Schweigen genügte ihm als Antwort. "Du hast deine Seele von deiner sterblichen Seite getrennt, jetzt bist du ebenfalls verletzlich", erklärte der Weißhaarige. "Und du stehst nicht unter dem Schutz des Puzzles... Du hättest vielleicht das Kleingedruckte lesen sollen, bevor du dich auf die Seelentrennung eingelassen hast." Bakuras Zeigefinger fuhr an dem Rand der Schnittwunde entlang. Der plötzliche Schmerz ließ Yami zusammenzucken. "Natürlich kannst du deine Verletzungen mit Hilfe des Puzzles heilen, aber es wird selbst die Macht des Millenniumspuzzles überschreiten, deinen Hals wieder zusammen wachsen zu lassen." Er machte einen Strich über Yamis Kehle, dann leckte er das restliche Blut von seinem Finger. "Blut des Pharaos... Ich werde den Geschmack nie vergessen... Den Geschmack der Rache!" Bakura griff in Yamis Haare und zog ihm den Kopf in den Nacken, sodass sich Yamis Hals spannte. Yami floss der Angstschweiß ins Gesicht, er musste unwillkürlich schlucken. Ihm die Hände gebunden und er hatte nicht mehr die Kraft, sich ernsthaft zu wehren. Bakura ließ die Messerklinge an Yamis Hals hinaufwandern. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte Yami, das Gefühl des kalten, scharfen Metalls auf seiner Haut zu ignorieren. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich das genieße, ausgerechnet dich in meiner Gewalt zu haben..." Die Stimme des Seelendiebs klang merkwürdig angespannt, doch die Erregung war deutlich herauszuhören. "Wenn ich dich erst mal beseitigt habe, sollte es ein Kinderspiel sein, in den Besitz des Puzzles zu gelangen..." "Yugi ist stärker, als du glaubst...", erwiderte Yami heiser, doch der Gedanke an Yugi versetzte ihm einen Stich. Was würde aus Yugi, wenn er-...? "So schön es auch ist, die Angst und Verzweiflung in deinen Augen flackern zu sehen, Pharao... Irgendwann hat alles ein Ende", unterbrach Bakura seine Gedankengängen. Yami sah ihn nur noch verschwommen, der Nebel trübte wieder seine Sicht, doch er spürte, wie Bakura die Schneide probeweise über seinen Hals gleiten ließ. Er presste die Augen fest zusammen und versuchte, an nichts zu denken... = Hektisch stocherte ich mit dem Schlüssel im Schloss der Küchentür. Komm schon... Schließlich war er trotz meiner zitternden Finger drinnen und ich drehte ihn rasch um. Hastig stieß ich die Tür auf und stolperte in die Küche. Bakura erhob sich rasch und starrte mich mit derselben Überraschung an, die wohl auch in mein Gesicht geschrieben stand. Ich konnte meinen Blick nicht von der Gestalt am Boden wenden, starr vor Entsetzen. Yamis Shirt war zerfetzt, er blutete und schien nur mit Mühe bei Bewusstsein zu bleiben... Bakuras Stimme riss mich aus meiner Erstarrung. "Du störst, Kleine, merkst du das nicht?!" Er kam auf mich zu, Wut funkelte in seinen Augen. Der Ring, der an einem Band um seinen Hals hing, erglühte plötzlich. Panisch und ohne wirklich nachzudenken packte ich den goldenen Ring, das Band riss und ich flüchtete mich zum Fenster. "Gib das her!", hörte ich Bakura schreien, als ich mich aus dem Fenster beugte. Meine Wohnung lag im ersten Stock, doch das war hoch genug, um mir den Mut zum Springen zu nehmen. Etwas auf dem Gehweg fing meinen Blick... Es war ein mir nur zu vertrauter weißer Mantel... Das war meine einzige Hoffnung. Ich zielte, doch da packte mich eine Hand unsanft am Arm und ich warf den Ring auf gut Glück aus dem Fenster. Bakura schleuderte mich herum und ich prallte gegen die Wand. "Miststück!", zischte er. "Das bezahlst du, darauf kannst du Gift nehmen!" Ängstlich drückte ich mich gegen die kalte Wand, unfähig etwas zu sagen oder wegzulaufen. Was wollte er jetzt mit mir anstellen?! Bakura grinste plötzlich wieder. "Der Ring wird wieder zu mir zurückfinden, verlass dich drauf... Aber du-..." In diesem Augenblick traf ihn etwas am Kopf. Erstaunt hielt er inne. Es war der Millenniumsring. Im Türrahmen stand Seto Kaiba in seinem weißen Mantel und mit seinem schwarzen Aktenkoffer, zwar leicht außer Atem, aber seine kalten Augen blitzten vor Wut. "Lass Hideo in Frieden!", sagte er mit schneidender Stimme zu dem perplexen Bakura. Dann fiel sein Blick auf Yami und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Was ist denn mit Yugi passiert?!", fragte er schockiert, doch als er sich an Bakura wandte, verengten sich seine Augen zu hasserfüllten Schlitzen. "Das warst du, nicht wahr?" Bakura hatte den Millenniumsring mittlerweile aus seinem Haar gepfriemelt und seine Fassung zurück gewonnen. "Halt kurz die Luft an, Kaiba, du bist gleich an der Reihe!" Er wandte sich zu mir. Ich sah erschrocken von Seto zurück zu dem Ring vor Bakuras Brust, der wieder aufglühte. "Erst entferne ich die Seele von diesem Miststück..." Doch bevor der Lichtstrahl mich erfasste, traf Setos Aktenkoffer Bakura mit voller Wucht am Hinterkopf und der Weißhaarige ging zu Boden. Das Licht umschloss seinen Körper und erlosch dann vollends. Ich atmete nur noch stoßweise und presste mich immer noch gegen die Wand. Alles war so schnell passiert, mein Gehirn brauchte etwas Zeit, um die Ereignisse zu verarbeiten... Seto kickte Bakura in die Seite, wie erwartet rührte er sich nicht mehr. Setos eisblaue Augen fixierten mich. "Ich nehme an, du warst es, die den Ring vor meine Nase geworfen hat?", fragte er. "Ja...", murmelte ich, langsam wich die Angst aus meinem Körper. "Danke, dass du so schnell gekommen bist..." Er ging zu Yami hinüber, der anscheinend mittlerweile das Bewusstsein verloren hatte. "Als ich hoch geschaut habe, habe ich gesehen, wie dieser Irre dich vom Fenster weggerissen hat", sagte er kühl. "Da wusste ich, dass jede Sekunde zählte..." Seto beugte sich über Yami, griff nach dem Messer, das Bakura fallen gelassen hatte, und durchtrennte die Fesseln an Yamis Handgelenken. "Sieht ja übel zugerichtet aus...", sagte er leise und legte seine Finger an Yamis Hals. "Sein Puls ist recht schwach, aber konstant... Ich rufe einen Wagen, der ihn mit dir in den Turm der Kaiba Corporation bringt. Das geht schneller als ihn ins Krankenhaus einzuliefern." Seto erhob sich und nahm seinen Aktenkoffer. "Mokuba wird euch begleiten und falls ihr einen Arzt braucht, kann er einen der firmeninternen Ärzte rufen lassen. Ich habe noch etwas zu erledigen." Mit diesen Worten verließ er den Raum. Ich holte tief Luft. Alles würde wieder gut werden... Vorsichtig kroch ich zu Bakura und dreht ihn auf den Rücken. Das bleiche Gesicht war das freundliche, rundliche Gesicht des "echten" Bakuras. Erleichtert nahm ich ihm den Ring ab und wandte mich zu Yami. Es tat weh, ihn so zu sehen, ich konnte es fast nicht ertragen. Ich schluckte ein paar aufmüpfige Tränen hinunter. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt zum Heulen, ich musste erst mal ein bisschen Aufräumen. Mutter würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn sie ihre Küche so sähe... Hastige Schritte kamen den Gang entlang und ich sah erstaunt auf. Yugi kam in den Raum gestürzt, sein linkes Knie war aufgeschürft, er musste in der Eile gestolpert sein. Yami hatte sich von getrennt gehabt...?! "Mi-nako-ich-Ya-Yami-", keuchte Yugi völlig außer Atem und zu durcheinander, um einen Satz auf die Reihe zu kriegen. Er fiel neben Yami auf die Knie, Tränen füllten seine Augen, doch er wischte sie energisch weg. Behutsam legte er Yami das Puzzle um den Hals und packte Yamis rechte Hand. Er sah mich flehend an. "Bitte, kümmere dich gut um Yami..." Ich nickte. "Mach ich", versprach ich ihm gefasst. Yugi murmelte etwas und in dem blendend hellen Licht des Puzzles verschmolzen die zwei Körper zu einem. --------------------------------------------- Ende des Kapitels! Ich habs geschafft^^... dafür bin ich jetzt auch geschafft, aber was solls *gg* Kaiba ist der Held des Tages! Na, wer hätte das gedacht? Seto forever^^ *sich immer noch Bakura mit dem Ring im Haar vorstellen muss, wie er völlig verdattert Seto anstarrt* lol Gruß, Lynn PS: Bitte ein paar Kommis für eine arme, faule Schülerin ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)