Eternity von Purple_Moon (Der Prinz und sein Drache) ================================================================================ Kapitel 2: Kelchhüter --------------------- - Kapitel 2 - Kelchhüter "Wir stehen tief in Eurer Schuld, Eikyuu," sagte König Vinzenzian ernst. Er tupfte sich den Schweiß von der Stirn. "Aber nein, ich muss mich bei Euch entschuldigen," entgegnete der Magier. "Ich wusste, dass jemand ein Attentat auf Euch plante, jedoch konnte ich ihn nicht vorher ausschalten. Daher war ich gezwungen zu warten, bis die Täter sich zeigten." "Nun, dann sollte ich das als einen deutlichen Hinweis auf einen Mangel an Sicherheitsvorkehrungen betrachten," meinte der König. Er strich sich nachdenklich den Bart glatt. Wachen eilten herbei, um die Leichen wegzuräumen. Der Herrscher wartete kurz, bis sie ihre Arbeit getan hatten, und fuhr dann fort: "Ihr habt mein Leben gerettet und meine Familie vor Schaden bewahrt. Womit kann ich mich erkenntlich zeigen? Verlangt von mir, was Ihr wollt, es soll Euch gehören." "Ihr seid sehr großzügig, Majestät." Eikyuu verneigte sich zum Zeichen seiner Wertschätzung. "Ich verlange den Prinzen Valerian." Stille. Valerian selbst war es, der als Erster seine Stimme wieder fand. "Was... Wie jetzt... Willst du mich als Sklaven besitzen, oder was? Oder etwa... " Vinzenzian räusperte sich. "Nun, ich ließ Euch wählen, und Ihr habt gewählt. Ich stehe zu meinem Wort." "Vater!" Der Kronprinz trat empört vor ihn hin. "Das kann nicht dein Ernst sein!" "Schweig, Sohn! Willst du mich beschämen, indem du mich mein Wort brechen lässt?" "Aber Vater...!" "Schweig! Ab sofort bist du nicht mehr der Thronerbe. Du gehörst dem Magier Eikyuu. Ohne ihn wären wir alle tot, also trage dein Schicksal mit Würde. Er ist ein Ehrenmann und wird dich mit Respekt behandeln." Valerian wollte noch etwas erwidern, brachte aber kein Wort heraus. Er nahm den Siegelring von seinem Finger und gab ihn seinem Vater. Obwohl er nicht hinsah, wusste er, dass Varenor breit grinste. Das war der erniedrigendste Moment seines Lebens! Mit gesenktem Blick ging er die drei Stufen vom Thronbereich hinunter und nahm hinter dem Magier Aufstellung, als wäre er dessen Diener. Peinlich. Die Leute im Saal tuschelten aufgeregt miteinander. "Ich würde gern kurz in mein Quartier gehen. Das Bankett möge ohne mich anfangen," bat Eikyuu. Der König winkte einem Pagen, der ihm den Weg zeigen sollte. Auch Valerian folgte ihm. Er war froh, aus dem Saal wegzukommen. Die Tür schloss sich hinter den beiden Männern. Valerian ging nicht weiter als einen Schritt in das große, prunkvolle Gästezimmer hinein. Die Frage brannte ihm auf der Zunge, doch er sprach sie nicht aus. "Du willst wissen, warum?" Eikyuu wandte sich ihm lächelnd zu. "Nein, ich will mich nicht für die Sache am See rächen. Ich habe absichtlich meinen Namen verschwiegen. Oder hättest du dich genauso verhalten, wenn du gewusst hättest, wer ich bin?" Valerian schüttelte verwirrt den Kopf. "Du... liest meine Gedanken?" "Du musst lernen, dich dagegen zu wehren," bemerkte der Magier. "Wenn du in dein Gemach zurückkehrst, pack ein, was einen Wert für dich hat, alles andere lass dort. Du wirst nichts davon brauchen, auch den Zierdegen nicht. Ich werde dir ein richtiges Schwert beschaffen und dich lehren, es zu benutzen." "Angenommen, ich will nicht. Was machst du dann? Legst du mich dann in Ketten?" wollte der Prinz wissen. "Darauf kannst du Gift nehmen," prophezeite Eikyuu ungerührt. "Ich kann die Macht der Elemente in dir wecken, aber natürlich nur, wenn du es zulässt. Wenn nicht, werde ich dir beibringen, wie man sich abschuftet, um einem Allmeister das Leben zu erleichtern. Die erste Möglichkeit sollte dir besser gefallen." Er lehnte sich gegen einen Pfosten des riesigen Himmelbettes. "Triff die Wahl, Prinz." Valerian starrte ihn entgeistert an. War das wirklich derselbe, der sich ihm vor ein paar Stunden am See hingegeben hatte?! "Mit Zauberei habe ich nichts am Hut," murmelte Valerian. "Und ich glaube nicht, dass... Eikyuu?" Der Magier hustete plötzlich heftig. Er hielt sich erst noch am Bettpfosten fest, doch bald sank er vollends zu Boden. Valerian sah, dass Blut auf den hellen Marmorboden tropfte. Gegen seinen Willen erschrak er darüber, wusste jedoch nicht, was er tun konnte. Panik keimte in ihm auf. "Es ist schon gut," keuchte der Magier. Wieder musste er husten und spuckte Blut. "Das ist ein weiterer Grund, warum ich dich brauche. Oft passiert es mir in weitaus ungünstigeren Momenten." "Bist du krank? Was... kann man dagegen tun?" "Gar nichts. Es ist auch meine eigene Schuld." Eikyuu griff unter seinen Mantel und holte etwas metallisch Funkelndes hervor, einen grau angelaufenen, schlichten Silberkelch. Valerian war näher gekommen und betrachtete das Artefakt stirnrunzelnd. Eikyuu kam mit etwas Mühe wieder auf die Füße. "Der so genannte Schokoladenkelch. Man kann ihn nicht ungestraft besitzen. Frag jetzt nicht. Ich werde dir alles erklären, wenn es an der Zeit ist. Schwöre mir eins, Valerian: Du darfst niemals zulassen, dass der Kelch in falsche Hände fällt. Das ist wichtiger als mein Leben, klar?" "Ähm, klar. Ich schwöre es." Der Prinz hob bekräftigend die rechte Hand. Eikyuu nickte zufrieden. "Gut... Wir sollten jetzt zum Bankett gehen. Die Leute erwarten uns. Sie dürfen nicht wissen, was mit mir ist. Ach ja, zieh dir was anderes an und trag das hier dazu." Er holte unter seinem Umhang einen weiteren hervor, erdbraun mit einer grünen, runenbestickten Borte am Saum. Das Unendlichkeitszeichen war auch unter den Runen. Der Magier überreichte dem Prinzen das Kleidungsstück. "Die Runen zeichnen dich als Schüler eines Allmeisters aus. Die Farbe zeigt an, dass du zunächst die Erdmagie erlernst." Valerian schien etwas enttäuscht. "Warum nicht Feuer oder Schatten?" Eikyuu grinste. "Sieht aus, als wärst du nunmehr interessiert. Wir fangen mit Erde an, weil das Element relativ zahm ist. Gehen wir." "Aber ich bin noch nicht umgezogen!" "Ach, ja." Der Magier schnippte mit den Fingern, und der ehemalige Kronprinz trug innerhalb von Sekunden plötzlich seine Lieblingskleidung, eine schwarze Hose und ein lockeres, beigefarbenes Hemd. Nur hatte dieses Hemd edle kleine Holzschnitzereien in Form von Ahornblättern als Knöpfe anstelle der goldenen mit dem königlichen Adlerwappen, und er hatte eine braune Lederweste dazu an. Seine Füße steckten in leichten, ungefütterten Wanderstiefeln. Die Sachen passten zum Umhang. Valerian legte ihn an und löste sein Haar. Er sah cool aus, wie er selbst bemerkte. Aber er war nicht mehr der Kronprinz. Er fühlte sich betrogen und befreit zugleich. Mit Eikyuu kehrte er in den Thronsaal zurück. "Wie soll ich dich denn jetzt eigentlich anreden?" fragte er unterwegs. "Ich würde Meister vorschlagen," entgegnete der Magier. "Allerdings wäre mir Gewaltiger oder Großer Mächtiger auch recht." Er lachte über Valerians verblüfftes Gesicht. Die Leute erkannten ihren Prinzen kaum wieder. Viele bewunderten ihn. Von einem Allmeister als Lehrling erwählt zu werden, galt als großes Privileg. Allerdings tröstete das Valerian nicht sehr. "Es ist seltsam, jemanden Meister zu nennen, mit dem man schon... äh, du weißt schon." Eikyuu erwies einem Edelmann seine Gunst, indem er ihm einen Rat zu irgendeinem Thema gab, und widmete sich dann wieder seinem neuen Schüler. "Val, als Erstes lerne, die Dinge beim Namen zu nennen. Missverständnisse entstehen zu schnell. Natürlich ist es auch nicht verkehrt, im richtigen Moment Taktgefühl zu zeigen. Und was diese Sache betrifft - dass wir es miteinander getrieben haben, meine ich - das können wir mal wiederholen. Dann darfst du *Kyuu* zu mir sagen." Er zwinkerte Valerian zu, der daraufhin rötlich anlief, und vertiefte sich übergangslos in eine Konversation mit einer älteren Dame. Niemand schien das Gespräch mitgehört zu haben. Valerian kam sich überflüssig vor und verzog sich in einen möglichst unauffälligen Teil des Saales. Varenor steuerte dennoch bald sein Versteck an. Er hielt ein Weinglas in der linken Hand, damit auch ja jeder den Siegelring sah. Valerian wollte ihm keine Genugtuung gönnen und richtete sich kerzengerade auf, als wäre er froh über sein Schicksal. "Herrje, siehst du dämlich aus, wie ein umherziehender Wanderer. Und so... schmucklos! Haha!" lästerte der jüngere Bruder. Valerian brachte ein herablassendes Lächeln zustande. "Lass das nicht meinen Meister Eikyuu hören, er hat die Sachen zusammengestellt. Im Übrigen brauche ich keinen Schmuck mehr. In Kürze werde ich mich mit dem Licht der Sonne und dem Glanz der Sterne schmücken." Varenor brach in schallendes Gelächter aus. "Ja, klar. Ich wette, dass Eikyuu es keine drei Tage mit dir aushält, und dann kommst du angekrochen als ein Nichts! Vielleicht stellen wir dich ja als Stallknecht ein!" Valerian nahm scheinbar gelangweilt ein Glas von einem Tablett, das ein Diener vorbei trug. "Na dann, auf deinen Thron, Brüderchen," sagte er spöttisch und prostete Varenor zu. Es tat gut, sich über ihn lustig zu machen. Gleichzeitig jedoch musste er sich eingestehen, dass er selbst an seiner Tauglichkeit zum Magier zweifelte. Inzwischen hatte sich Veruscha zu dem Allmeister durchgeschlagen. Sie wusste nicht recht, wie sie ihn ansprechen sollte. "Eikyuu... Herr... Bitte, ich habe eine Frage..." Er wandte sich ihr freundlich lächelnd zu. "Sprecht, Prinzessin." "Nun, ich... Wieso wolltet Ihr meinen Bruder" Ihr hättet meine Hand fordern können. Warum habt Ihr nicht mich verlangt? Vermutlich hat mein Vater genau das erwartet. Bitte überlegt es Euch. Valerian ist der älteste Prinz und der Thronerbe. Das Reich braucht ihn." Eikyuu ergriff ihre Hand und küsste sie galant. "Ich weiß Euer Angebot zu schätzen. Doch glaubt mir, das Land braucht Euch ebenso wie Euren Bruder. Sein Schicksal ist nicht der Thron, dazu ist er viel zu undiszipliniert. Aber wenn Ihr ihn das nächste Mal seht, wird er größer sein als der König, der er geworden wäre. Und was Euch betrifft, Ihr solltet nicht zum Wohle des Volkes heiraten, wenn sich Euer Herz doch schon entschieden hat. Ich würde Euch nie ganz besitzen." Die Prinzessin senkte errötend den Blick. "Mein Vater wäre mit ihm nicht einverstanden..." "Ihr habt es ihm noch nicht gesagt." "Nein." Der Magier verlieh seiner Stimme einen mystischen Klang. "Ihr solltet die Entscheidung nicht zu lange hinausschieben, Hoheit." Sie nickte bloß und verabschiedete sich mit einem höflichen Knicks von ihm. Als Eikyuu ein paar Stunden später in sein Zimmer kam, erwartete ihn Valerian dort bereits. "Ich habe meine Sachen gepackt," erklärte der Prinz. Er betrachtete eine goldene Kette mit einem kleinen, glatt geschliffenen Stein als Anhänger. Der Stein war nicht in einer Fassung, sondern von einem Ring durchbohrt, so dass man die Kette befestigen konnte. "Das hat meiner Mutter gehört. Es ist alles, was ich mitnehmen muss." Der Magier streckte die Hand aus. Valerian gab ihm zögernd die Kette. "Weißer Opal," stellte Eikyuu fest. "Lass mich ihn für dich aufbewahren. Du kannst ihn als Zeichen deiner Meisterschaft tragen, wenn du die Erdmagie beherrschst." Valerian nickte automatisch, und das Schmuckstück verschwand unter dem schwarzen Umhang. Inzwischen hatte auch Veruscha ihre Räume aufgesucht. Ihre Zofe half ihr, sich bettfertig zu machen. Als die Frau gegangen war, bemerkte die Prinzessin plötzlich einen silbern funkelnden Kelch auf ihrem Nachttisch. Sie hatte ihn nie zuvor gesehen, aber er war mit einer geheimnisvollen, goldbraunen Flüssigkeit gefüllt, von der ein süßlicher Duft ausging. Veruscha konnte nicht widerstehen und trank davon, obwohl die Vernunft ihr abriet. Das konnte schließlich auch Gift sein. Sie nahm einen einzigen, kleinen Schluck. Köstlich! Es war flüssige Schokolade! In ihrem Land war Schokolade eine kostbare Delikatesse. Auf dem Bankett hatte es welche gegeben, aber im Vergleich zu der in dem Kelch hatte sie nicht sehr geschmeckt. Das musste ein Geschenk der Götter sein! Etwas hielt die Prinzessin davon ab, mehr von dem kostbaren Getränk für sich zu beanspruchen. Sie stellte den Kelch an seinen Platz zurück und kroch unter die Bettdecke, wo sie glücklich einschlief. Ja, morgen würde sie ihrem Vater von ihrer heimlichen Liebe erzählen und ihre Heiratspläne durchsetzen, selbst wenn der König drohte, sie zu verstoßen. Vinzenzian würde bestimmt nicht nach Valerian noch ein Kind verlieren wollen. Sie grinste innerlich über diese Fügung zu ihren Gunsten und versank in schokoladensüßen Träumen. Als sie das nächste Mal erwachte, war der geheimnisvolle Kelch verschwunden. Eikyuu drängte seinen Schüler zum Aufbruch. Valerian war nicht begeistert, er wollte lieber noch diese Nacht im Palast verbringen. Noch mehr betrübte ihn, dass er den roten Hengst nicht mitnehmen konnte, aber der gehörte nun einmal dem König. Der Magier führte ihn aus dem Bereich des Schlosses fort in die Stadt, die rund um das prunkvolle Gebäude errichtet worden war. Ihr Name lautete Cometris, Zentrum von Athrya. Armut gab es hier nicht, jedenfalls nicht offiziell. Eikyuu ging an mehreren vornehmen Gasthäusern vorbei und wählte eine einfache, renovierungsbedürftig aussehende Kneipe. *Zur Singenden Nixe* stand auf dem verblassten Schild. Trotz der späten Stunde war noch allerhand los. Einige Köpfe wandten sich zu den Neuankömmlingen um. Dann gab es plötzlich lautes Gegröle. "Hey, Bill! Kyuu ist da, mit einem Schüler! Mach zwei Bier fertig!" rief jemand dem Wirt zu. Eikyuu steuerte grinsend die Theke an. Bill war das Sinnbild eines Kneipenwirts. Er hatte einen Bierbauch, einen ergrauten, ehemals schwarzen Bart und lichtes Haar. Die Ärmel seines Hemdes hatte er hochgekrempelt, die Schürze zeigte schon viele Flecken. Seine braunen Augen blickten freundlich, während er das Bier abfüllte, doch zeugten seine kräftigen, behaarten Arme davon, dass er im Notfall auch für Ordnung sorgen konnte. Valerian war völlig verwirrt. Die Leute hier behandelten den Magier wie einen guten Kumpel. Misstrauisch sah er sich um und entdeckte runenbestickte Umhänge über vielen Stuhllehnen. Eine brünette Lady mit Bernsteinohrringen zwinkerte ihm zu. Ein blonder Riese saß ihr gegenüber, um den Hals trug er ein Band mit Muscheln und Korallen. Er prostete dem Prinzen zu. "Gratuliere, Kyuu hat dich als Lehrling ausgesucht. Das ist eine Ehre, weißt du das? Er muss viel von dir halten." Valerian nahm sein Bier und setzte sich mit an den Tisch. Die Kneipeneinrichtung war uralt, aber sauber und gepflegt. "Ich bin Undan, aber alle nennen mich nur Dan," stellte der Riese sich vor. Valerian sagte seinen Namen und wurde sofort von allen nur noch Val genannt. Als sein Bier leer war, bekam er ein neues. Lizzy, seine brünette Nachbarin, war schon etwas angetrunken und lehnte sich gegen ihn. Niemand schien ihn als den Prinzen zu erkennen, und wenn, sprach ihn keiner darauf an. Er entdeckte jede Art von Magier in dem Raum. Silberne Augen, benebelt vom Bier, seitliche Zöpfe mit Federn und Nackenzöpfe, auch jemanden mit einem schwarzen Schattenumhang. Ein paar Lehrlinge waren auch dabei, was Valerian ein bisschen tröstete. Als der Prinz sich allmählich immer schläfriger fühlte, konnte er Eikyuu nicht mehr entdecken. Von Bill erfuhr er, dass der Magier sich in ein Zimmer zurückgezogen hatte. Das wunderte ihn, deshalb beschloss er, nach seinem Meister zu sehen. Er fand die richtige Tür, ohne die Nummer zu wissen. Sie war mit einem Sicherheitszauber geschützt, öffnete sich aber, als Valerian nach der Klinke griff. Das Zimmer war einfach eingerichtet. Zwei getrennte Betten standen darin, also hatte Eikyuu auch an seinen Schüler gedacht. Es gab noch einen Tisch und zwei Stühle und eine Waschecke. Eikyuus Umhang hing über einem der Stühle, die Stiefel lagen daneben. Der Magier selbst hatte sich in einem der Betten zusammengerollt und zitterte fiebernd. Der Kelch! Bewirkte er auch das? Schlagartig war Valerian vollkommen nüchtern. Er fühlte sich auf einmal dafür verantwortlich, seinem Meister beizustehen, der gar nicht merkte, dass er nicht mehr allein war. Der Prinz zog sich bis auf die Hose aus und kroch zu ihm ins Bett, um ihn zu wärmen. Zu diesem Zweck streifte er ihm das schwarze Hemd ab und zog ihn unter der Decke dicht an sich. Eikyuu drängte sich frierend gegen Valerians warmen Körper. Er war das genaue Gegenteil zu seinem sonstigen selbstsicheren Auftreten. Auf solche Art gebraucht zu werden war neu für Valerian, ebenso das große Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde. Auf einmal fand er es gar nicht mehr so schlimm, Varenor sein Erbe überlassen zu müssen. Was wusste dieser Idiot denn schon. Nach einer Weile erholte Eikyuu sich. Er seufzte erleichtert, als die Beschwerden nachließen. Valerian nahm an, er würde sich gleich erheben oder seinen Schüler ins andere Bett scheuchen, doch der Magier machte es sich lediglich etwas bequemer und blieb so liegen. "Ich bin dir sehr dankbar, Valerian," murmelte er. "Dafür verspreche ich dir eine erstklassige Ausbildung." "Ich kann sicher noch mehr herausschlagen," meinte Valerian frech. Eikyuu funkelte ihn mit seinen Silberaugen an, dann jedoch lehnte er ergeben seine Wange an die Schulter des Prinzen, um etwas Schlaf zu finden. "Keinen Respekt vor seinem Meister hat er," grummelte er, lächelte jedoch dabei. *** Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)