Das Herzklopfen und die Musik von Schreiberliene ================================================================================ Prolog: -------- Nun... Mein zweiter Beitrag und ein Experiment in Sachen Schreibstil- Anmerkungen deshalb gerne gesehen. Das Herzklopfen und die Musik Titel: Das Herzklopfen und die Musik Autorin: AMW Teil : *abgeschlossene Geschichte* Art : -Wettbewerbsgeschichte- Fandom: Eigene Serie Disclaimer: Alles ausnahmslos meins! Kommentar: Meine zweite Geschichte- hoffe, ich kriege sie noch fertig und ihr habt Spaß beim bewerten! 1. Eine Art Prolog Die plätschernden Töne des Pianos beginnen, leise erst, doch dann tanzen sie immer lauter durch den großen, mit vielen, auf das Finale wartenden Menschen gefüllten Saal. Die Musik besitzt eine eindrückliche Intensität, die von den fast schon fliegenden Körper auf der Bühne nur noch unterstrichen wird - oder ist es umgekehrt? Unterstreichen die eleganten, fast nicht differenzierbaren Bewegungen der Tänzer die eindrucksvolle Melodie? Im Grunde ist es egal, fragt sich doch niemand, was nun zutrifft- sie sind einfach fasziniert oder, auch das muss erwähnt werden, langweilen sich. Doch der schlanke, feminin wirkende Junge, der auf dem Ehrenplatz sitzt, hat seine dunkelblauen Augen starr auf die schwebenden Körper gerichtet, verschlingt die gleitenden Bewegungen, ohne auf etwas anderes zu achten, ohne das hoffende Lächeln seines Begleiters zu sehen - es scheint, als würde er im Geiste mitspielen, fast so, als würde er den Zuschauern dieses famose Schauspiel geben und nicht nur gebannt zusehen. Beinahe vorausschauend folgt er der Flugbahn der Ballerina, sein dunkelblondes Haar wippt auf fast schon amüsante Weise mit und ist doch zu kurz, um seine Sicht zu stören. Störend ist nur sein Herz, das bis hinauf in seinen Halz pocht, das seiner Aufregung Form verleiht und seinen Atem antreibt. Kurz zuckt er zusammen und schließt die Augen, so, als würde er Schmerzen erwarten - und ja, die junge Dame, die eben noch durch die Lüfte glitt, stürzt, fällt und stört die Harmonie des eingespielten Grüppchens- doch nicht lange, gleich darauf geht es weiter, so schnell, dass der Unfall von kaum einem bemerkt wurde. Nun steigen die Töne, bilden eine Klangleiter, auf der sich ein junger Mann hoch hangelt, der er folgt und schließlich dem Himmel näher zu sein scheint, als je ein Mensch zuvor - bis er stürzt. Alle wissen sie, dass es Teil des Schauspiels ist, doch der Schreck erfasst jene, die ernsthaft zusehen, und auch der wie hypnotisiert scheinende Junge zeigt die Furcht offen - doch wovor er Angst hat, weiß möglicherweise nicht einmal er selbst... Nach dem das Klavier die Zuschauer in den Himmel geführt hat, leitet es sie langsamer, bedächtiger und viel vorsichtiger wieder gen Erde - führt seine Schäfchen wieder in Sicherheit, fort von der Enttäuschung und dem Scheitern. Neben dem gut gekleideten, älteren Pianisten steht seltsamerweise noch ein Stuhl, genutzt von einem jungen Mann, der fast zu schwach zum sitzen scheint - die Augen geschlossen, das Gesicht entspannt, das lange, hellbraune Haar in einem schwarzen Band gefasst und die schlanken, knochigen Hände auf das Instrument gelegt, scheint er zu träumen. Sonst tut er nichts. Er schaut nicht nach den Tänzern, beobachtet nicht das Publikum, scheint nicht einmal die fragenden Blicke auf sich zu spüren - er ist nur da, die kalten Finger auf das warme, mahagonifarbene Holz gelegt. Sein Herz aber rast gradezu, klopft im Takt der Musik, versucht, schneller und schneller zu werden. So sitzt er dort schon die ganze Zeit, hat nicht ein einziges Mal aufgeschaut, nicht einmal versucht dem Schauspiel zu folgen oder zu applaudieren, denn er weiß nicht einmal, worum es in diesem Stück gehen soll- zumindest nicht wirklich. Doch in seinem Kopf zeichnet er ein Bild der Musik, wie sie steigt, schreit, fällt und erzählt- wie sie in den schönsten Farben ein strahlendes Kunstwerk entstehen lässt. Seine Ruhe hat etwas Totes an sich, doch gleichzeitig scheint er lebendiger als die schwitzenden, arbeitenden Körper, die heute all diese Menschen unterhalten sollen - denn für ihn gibt es nur die Musik, nichts außerhalb dieses warmen Klanges, der einen Zauber schafft, dem sich keiner entziehen kann. Als er sich der Virtuosität seines Sitznachbarn bewusst wird, spürt er auch die kühle Tränen, die unsichtbar über seine Wangen laufen - und nur er weiß, warum. Nur er und die wunderbare Tonfolge, die nun durch den Raum schwebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)