Sehnsucht im Herz von abgemeldet (Hoffnungsschimmer am Horizont) ================================================================================ Kapitel29 --------- Hallo! Hier bin ich wieder mit einem neuen Teil. Eigentlich sollte ich Mathe lernen, aber momentan ist mir nicht wirklich danach. :) @yumata: Julian ist tatsächlich ein Milchbubi...ich kann dir aber garantieren, dass er auch einmal anfängt aktiver zu werden.. dieses bild eines hoffnungslosen Romantikers ist wirklich schrecklich *g* Ich bin ja auch eher der "christoph-anhänger" *g* er hat soetwas böses und arrogantes an sich, was einfach nur geil ist. ich frage mich jeden tag, wieso nicht so ein typ in meiner nähe herumrennt *g* Ich würde nicht nein sagen, wenn ich die Chance hätte, so einen als Freundin zu bekommen. Das Leben wäre garantiert nicht langweilig,oder? ;) so, aber jetzt wünsch ich dir und natürlich auch den "heimlichen" lesern viel spaß beim neuen Kapitel. au revoir, silberengel! Christoph blieb lässig lehnend in der Türe stehen und betrachtete uns beide mit einem spöttischen Lächeln. Sowohl ich als auch Julian fixierten ihn, doch er schien unberührt. Erst als sich Julian räusperte und ihn bat, uns kurz alleine zu lassen, verließ er seufzend den Raum, ließ aber die Türe demonstrativ offen stehend. Julian verdrehte kurz die Augen, ging dann aber zur Tür und schloss sie. Kurz zögerte er sich, kam dann aber doch auf mein Bett zu, setze sich aber nur auf einen daneben stehenden Sessel. Einerseits war es genau dieses zurückhaltende, schüchterne Verhalten an ihm, andererseits reizte mich Christoph ebenfalls genau durch seine Aufdringlichkeit, ich hatte wirklich ein Problem... Julian lächelte mich an, doch irgend etwas fehlte heute, es strahlte nicht so kräftig wie sonst, oder bildete ich mir das alles nur ein? Auf einmal schrak Julian hoch: "Jetzt hätte ich doch fast vergessen, dir die Blumen zu geben!" Er sprang auf und hielt mir diesen wundervollen Strauch unter die Nase. "Übrigens: Hallo!" Ich musste einfach lachen, er war zu süß. "Hallo und danke, aber könntest du so lieb sein, die Rosen noch kurz zu halten? Ich kann nicht aufstehen, aber ich kann nach Isabella rufen, damit sie mir eine Vase holt." Julian blickte sich kurz zögernd um. "Weißt du, es wäre mir lieber, wenn wir die Blumen inzwischen in ein Glas oder so stellen würden, aber ich würde jetzt gerne alleine mit dir reden und eure Isabella würde mich nur irritieren..." Beunruhigt musste ich kurz mal durchatmen, deutete dann aber auf einen Krug voll Orangensaft. "Den hat mir die Isabella gestern extra ausgepresst, aber ich finde ihn scheußlich, also kannst du ihn getrost wegschütten und die Blumen hinein geben." Julian zuckte mit den Schultern und richtete alles schön her. Als er fertig war, setzte er sich wieder auf den Sessel, traute sich aber näher zu rücken. "Das mit deinem Bein tut mir wirklich Leid, ich fühle mich so schuldig, dass ich dich da verscheucht habe... es tut mir so schrecklich Leid!" Ich unterbrach ihn schnell und klopfte ihm beschwichtigend auf die nervös spielenden Hände. "He! Beruhig dich, du hast mich nicht vertrieben! Ehrlich ich wollte nur...Luft schnappen! Du weißt doch wie das bei so großen Anlässen ist, irgendwann hat man genug von den ganzen Leuten und will mal schnell raus..." Julian schaute mich mit großen Augen an und beugte sein Gesicht weit vor: "Sicher?" Verlegen wich ich ein Stück zurück und musste nervös lachen. "Jaja, sicher. Sag mal, du wolltest doch mit mir sprechen... ?", lenkte ich ihn schnell vom Thema ab. Julian sank wieder zurück, seine Schultern hingen schlaff herunter und er wirkte viel kleiner als sonst, ein richtig bedauernswertes Häufchen Elend... "Ist es denn so schlimm?", versuchte ich ihm auf die Sprünge zu helfen, doch er zog nur kurz die Schultern hoch und seufzte herzzerreißend. Doch dann raffte er sich endlich auf: "Lea, ich... ich bin unglaublich verwirrt..." Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und strich eine Strähne aus seinem Gesicht. "Ich mein... ich... ich weiß einfach nicht mehr was ich meinen soll! Am einem Tag bist du so lieb zu mir und am anderen gehst du mir aus dem Weg... und dann schenk ich dir diese Kette und du trägst sie sogar, aber als ich dich fragte, ob du meine Freundin sein willst... bist du weg gerannt... ich glaube du hast keine Ahnung, was das in mir ausgelöst hat!" Er machte eine Pause und sah mich an, doch ich schwieg beharrlich, also fuhr er fort: "Ich meine, ich erkläre dir da, dass ich mich in dich verliebt habe... und du läufst davon... also liebst du mich nicht... Das wäre eine so logische Schlussfolgerung, aber mein Herz weigert sich einfach das zu akzeptieren! Verstehst du? Immer, wenn ich mir einreden will: sie liebt dich nicht, das hast du dir alles nur eingebildet, dann kommen mir unser gemeinsamer Urlaub, unser erster Kuss und deine Blicke in den Sinn, und dann denk ich mir wieder, unmöglich, da IST etwas! Ich will jetzt einfach nur noch eine klare Antwort, ob du mich liebst oder nicht, sei bitte ehrlich, denn auch wenn die Antwort nein ist, so habe ich dann wenigstens Klarheit..." Julian hatte dies ohne mir in die Augen zu sehen hervor gepresst, richtete jetzt jedoch seine grünen Augen auf mich und schaute mich erwartungsvoll an. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. "Julian, ich weiß nicht..."- "Nein! Ich habe dich um eine klare Antwort gebeten, sei bitte so fair!" Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt und auf einmal rutschte mir das raus, woran ich die ganze Zeit über denken musste: "Ich habe gesehen wie Paul dich küsste!" Julian saß da und starrte mich an. Er wandte seinen Blick nicht von mir ab, als er endlich die Sprache wieder fand. "Deshalb bist du weggelaufen... und deshalb hattest du den Unfall...", es war keine Frage, nur eine Feststellung. Julian überlegte kurz, fuhr dann aber fort. "Hmm, ja, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll... Ich Vollidiot habe über all die Jahre nicht mitbekommen, dass ich es der bin, in den der Paul verliebt ist... Wie kann man nur so dumm sein... Auf jeden Fall... als du vor mir davon gelaufen bist, bin ich ziemlich verzweifelt auf der Stiege sitzen geblieben... und da ist Paul gekommen und hat mich getröstet... und da ist es... über ihn gekommen, so dumm es auch klingen mag..." Er schaute in mein unbewegtes Gesicht. "Er hat sich nach her bei mir entschuldigt... es tut ihm furchtbar Leid, er geht mir seit dem aus dem Weg und ich habe wirklich Angst, dass das unsere Freundschaft ruiniert hat... ich weiß nicht mehr, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte..." Ich räusperte mich kurz: "Und... und heißt das jetzt das du schwul bist, oder so?" Julian prallte zurück, hielt meinem Blick jedoch stand. "Oh Gott, nein! Ich bin nicht bekehrt worden oder so!" Er lachte leise nervös, hielt dann aber inne. "Siehst du, du tust es schon wieder! Diese Frage, bedeutet das, dass es dich verletzt hast, immerhin, war es der Grund, dass du auf die Straße gelaufen bist... Empfindest du also doch etwas für mich!" Seufzend rieb ich mir die Augen, ich konnte ihm nicht mehr länger in die Augen schauen, als ich ihm antwortete. "Gut, du hast recht, ich sollte so fair sein, dir zu sagen, wie es um uns beide steht... Aber das Problem ist, dass ich es selber nicht genau weiß!" Julian sah mich irritiert an. "Du wirst doch wohl wissen, ob du etwas für mich empfindest, oder nicht??" Ich knetete meine Bettdecke, jetzt war es wohl an der Zeit, ehrlich zu sein. "Ja, das weiß ich, ich weiß, dass ich etwas für dich empfinde, aber das ist nicht das Problem..." Julian schien noch immer völlig ahnungslos: "Aber?" Krampfhaft versuchte ich es zu vermeiden, ihm nicht in die Augen zu schauen. "Das Problem ist, dass du nicht der Einzige bist!" Jetzt war es draußen... und ich fühlte mich kein bisschen leichter, von wegen es hilft über seine Probleme zu reden... Julian zog einmal gut hörbar Luft ein, bevor er reagierte. "Darf ich auch wissen, um wen es geht?", fragte er, deutlich hörbar um Fassung ringend. Wie konnte er nur so ahnungslos sein? Damit machte er mir das ganze doch gleich noch viel schwerer! "Julian... es geht um... Christoph." Ich starrte immer noch wie gebannt auf meine Finger, welche die Decke mittlerweile ziemlich zerknäult hatten, doch als Julian einfach nicht reagierte, nahm ich mich zusammen und blicke hoch. Ich werde niemals diesen Schmerz in seinen Augen veressen, diesen unglaublichen Schmerz und ich hasste mich auf einmal. Ich hasste ich dafür, dass ich ihm so unrecht tat. Julian räusperte sich langsam. "Der Christoph... ich muss ehrlich zugeben, damit habe ich nicht gerechnet..." Ich versuchte zaghaft ihm zuzulächeln, doch er erwiderte es nicht. "Ich weiß, dass ich nicht immer ganz fair zu dir war..."- "Nicht ganz fair?? Du hast mich auf den Arm genommen! Wie konnte ich nur so ein Vollidiot sein? Hast du mit ihm das selbe Spiel gespielt?" Verdutzt schaute ich ihn an, seine Trauer war in Windeseile in Wut übergesprungen. "Das ist jetzt wirklich nicht fair von dir! Ich habe..."- "Nicht fair?? Dein Gerechtigkeitsbild dürfte etwas verzehrt sein! Weißt du was nicht fair ist: mit den Gefühlen anderer zu spielen!" Das ging zu weit, wieso musste diese Unterhaltung auf einmal so ausarten? "Hör zu, ich habe dir nie etwas vorgespielt, nie falsche Versprechungen gemacht...", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Julian schien sich wieder zu beruhigen. "Und wielange geht dass schon mit Christoph?" - "Ich weiß nicht genau... es war irgendwie immer so parallel..." Julian stand mit ernstem Gesicht auf, es verriet weder Trauer noch Wut. "Dann ist es ja gut, dass du mir das jetzt mitgeteilt hast... besser später als nie, nicht wahr?" Erschrocken beobachtete ich, dass er auf die Türe zuging. "Julian warte bitte!" Er drehte sich langsam zu mir um. "Es tut mir Leid.", stammelte ich hervor. "Schön, ich wünsche dir eine gute Genesung für dein Bein. Wenn ich dir einen tipp unter Freunden geben darf: werd dir über deine Gefühle klar. Wer weiß, vielleicht wird dann ja doch noch was aus uns, aber glaub nicht, dass ich so ein Vollidiot bin, der ein Leben lang, einem Mädchen nachtrauert." Und schon öffnete er die Türe... und rannte direkt in Christoph. Ich glaubte, dass mich der Schlag traf! Wie lange stand er schon da draußen?? Julian reagierte nicht weiter auf ihn und verabschiedete sich flüchtig. Kaum war er weg, breitete sich ein breiter Grinsen über Christophs Gesicht: "Ich hab's ja schon immer gewusst!" Furchtbar sauer funkelte ich ihn an: "Du wirst ja nicht mal mehr verlegen, wenn man dich beim Schnüffeln erwischt! Und im übrigen: mach dir bloß keine Hoffnungen, es war nur eine Lüge, um Julian abzuwimmeln, mehr nicht!" Christoph lächelte mich verständnisvoll an: "Ja sicher, dass kann ich vollkommen verstehen, ich werde dich nicht verraten!", um seinen Sarkasmus noch mehr zu unterstreichen zwinkerte er mir zweimal zu. Doch als ich nicht mehr auf ihn reagierte, verließ er endlich das Zimmer. Als die Türe ins Schloss fiel, ließ ich mich zurück fallen. Die ersten Tränen rollten über meine Wangen... ich hatte Julian eben vielleicht für immer verscheucht und der Schmerz darüber war ungeheuerlich groß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)