Sehnsucht im Herz von abgemeldet (Hoffnungsschimmer am Horizont) ================================================================================ Kapitel3 -------- So, jetzt wieder ein neuer Teil. Viel Spaß dabei. au revoir,silberengel! Verlegen wante ich meinen Kopf von ihr weg. "Mäuschen? Was bedeutet das?" Mit zitternder Stimme versuchte ich ihr von ihrem angeblichen Tod zu erzählen. "Papa, hat es mir einmal beim Abendessen mitgeteilt. Ich konnte ja nicht wissen, dass er mich belügt und mir meine eigene Mutter verheimlichen wollte." Nun flossen dicken Tränen aus meinen Augen. Meine Mutter nahm mich fester in ihre Arme und versuchte mich zu trösten. "Lea, wenn ich das gewusst hätte. Es tut mir so leid. Wenn ich doch nie süchtig geworden wäre, dann wäre es nie so weit gekommen. Wie konnte Gerald mir nur so etwas antun. Meine eigene Tochter hielt mich für tot!" Jetzt saßen wir beide weinend in dem hübschen Zimmer. Nach einer Weile hörten wir ein Klopfen an der Türe. "Madame", sagte die etwas ältere Haushälterin," ihr Verlobter ist gerade eingetroffen." Als ich aufsah, erkannte ich, dass sie ungefähr dreißig Jahre alt war. Ihre blonden Haare waren zu einem Knoten zusammengebunden und als Arbeitskleidung trug sie das selbe, wie alle Haushälterinnen. Ihr Gesicht wäre schön gewesen, wenn sie nicht eine Warze auf ihrer Wange gehabt hätte. Meine Mutter wischte sich die Augen trocken und stand auf. "Vielen Dank, Isabella. Würden Sie der Köchin bitte ausrichten, dass sie heute für drei Leute kochen soll?" Mit einem Nicken nahm die Frau diese Bitte an und wollte gerade gehen, als meine Mutter sie noch einmal zurückrief. "Bevor ich es vergesse, die Toiletten im ersten Stock müssten noch einmal gereinigt werden. Ich möchte nur das beste für meine Tochter." "Sehr wohl, Madame." Obwohl die Haushälterin nicht gerade begeistert von ihrer Aufgabe schien, begab sie sich zu ihrer Arbeit. Meine Mutter sah mich noch einmal an. "Du siehst sehr müde aus, Lea. Du solltest dich ausruhen und erst zum Essen nach unten kommen. Ich werde dir dann Franz später vorstellen. Zieh dir etwas feines zum Essen an, ich werde dich dann rufen lassen." Dankbar erblickte ich noch einmal in das zierliche Gesicht meiner Mutter. Sie gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel und wollte gerade den Gang betreten, als sie sich noch einmal zu mir hersah. "Mäuschen, ich freue mich so sehr, dass du da bist. Wir werden eine schöne Zeit miteinander haben." Dann war sie gegangen. Nach einem langen Bad legte ich mich bekleidet mit einem schwarzen Bademantel, den man mir hergerichtet hatte, auf das Bett. Es war wie ein Märchen. Ein Brief von meiner todgeglaubten Mutter und ein riesiges Haus. Obwohl es keinen Grund gab betrübt zu sein, ging mir die Frage nicht aus dem Kopf, warum mir mein Vater diese Lüge erzählt hatte. Wollte er mich beschützen oder mich einfach nur absichtlich von der wichtigsten Person in meinem Leben fernhalten? Einige Minuten dachte ich darüber nach, entschied mich aber, mich für das Abendessen bereit zu machen. Ich öffnete den Schrank und betrachtete meine Kleidung, die Isabella bereits eingeräumt hatte. Sollte ich in Jeans und T-Shirt hinunter gehen, oder etwas eleganteres tragen oder überhaupt nur in einem Trainingsanzug hinunter gehen? Nach langem hin und her entschied ich mich für ein luftiges Kleid, das gleichzeitig bequem als auch elegant war. Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild und konnte mir nicht ein Schmunzeln verkneifen. Da mich noch keiner gerufen hatte, betrat ich den angegrenzten Balkon. Eine wundervolle Aussicht, dachte ich mir und sah in der Ferne ein kleines Dorf mit vielen Häusern, aus deren Rauchfängen Rauch stieg. Um mir den Geruch von diesem Ort zu merken, zog ich langsam die frische Luft ein. Obwohl es nicht gerade warm war, fröstelte ich nicht. Gerade als ich die untergehende Sonne beobachtete, klopfe es an der Türe und die alte Haushälterin trat ein. "Junges Fräulein, das Essen wird serviert. Bitte folgen Sie mir. Ich führe sie ins Speisezimmer." Mit einer Verbeugung wartete sie auf mich und ging dann vor mir durch das Haus. Wiedermal an diesem Tag war ich von der Größe beeindruck. Wie kann ein einziger Mann so ein Haus errichten, es musste doch eine Menge Geld gekostet haben? Vor einer großen Türe blieb Isabella stehen. Als sie sich entfernte, öffnete ich die Türe und staunte noch mehr. An den Wänden hingen überall Kerzen und in der Mitte des Raumes stand ein langer, gedeckter Tisch. An einem Ende sah meine Mutter mit einem Mann. Er hatte blondes Haar und war trotz seines Alters von schätzungsweise 45 Jahren, noch recht attraktiv. Über seiner Oberlippe besaß er einen kleinen Schnurbart und auf seiner Nase saß eine Brille. Obwohl um seine Augen schon Falten zu sehen waren, erkannte man noch immer die kantigen und ausgeprägten Gesichtszüge. Als meine Mutter mich sah, stand sie auf und begrüßte mich. "Da bist du ja Lea. Das Kleid steht dir hervorragend. Echt hübsch." Sie führte mich zu dem Mann hin und stellte mich vor. "Das ist Franz Blanz. Franz, das ist meine Tochter Lea." Ihr Verlobter streckte mir die Hand entgegen und lächelte mich gütig an. "Freut mich dich kennen zulernen. Deine Mutter hat mir viel von deiner Kindheit erzählt. Es muss schrecklich für dich gewesen sein, aber jetzt wird sich alles zum Guten wenden." Er deutete mir an sich neben meine Mutter zu setzten und verlangte dann unser Essen. Man servierte uns die köstlichste Speise in meinem Leben. Zuerst gab es Schinken mit Melone als Vorspeise, daraufhin folgte als Hauptspeise ein gefülltest Huhn mit dem besten Reis, den ich je gegessen hatte. Als dann ein Schokoladenpudding als Nachspeise gebracht wurde, war ich überglücklich. Nach dem Essen ging ich mit meiner Mutter in das angrenzende Wohnzimmer. Der Raum war, wie schon das Speisezimmer, hell erleuchtet. Vorsichtig setzte ich mich auf das dunkelblaue, samtige Sofa und wartete. Meine Mutter durchsuchte ein Regal hinter meinem Rücken. "Ich habe hier etwas in den letzten Jahren zusammengesammelt. Ich weiß, dass es kitschig ist, aber ich konnte nicht anderst. Ich möchte es dir zeigen und es dir auch schenken, wenn du es willst." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können. "Ah, hier ist es ja. Ich habe es extra für dich gemacht." Mit schwungvollem Gang kam sie zu mir und setzte sich neben mich. In ihrer Hand hielt meine Mutter einen Ordner. Als sie ihn mir reichte, schlug ich ihn neugierig auf. Gleich auf der ersten Seite war ein Foto von einem Kleinkind zu sehen. Im Hintergrund erkannte ich meine Mutter, nur war sie hier um etliche Jahre jünger. Daneben waren weitere Bilder auch mit meinem Vater darauf. Ich spürte, die mir die Tränen kamen. "Es ist großartig." Mit gepresster Stimme brachte ich diese Wörter hervor. "Freut mich, dass es dir gefällt. Es war für mich das wichtigste in den letzten Jahren. Jedes Mal, wenn ich mir die Fotos angesehen habe, stellte ich mir vor, dich wieder zu sehen und wie du dich verändert hast." Dankbar nahm ich ihre Hand in meine. "Oh Mama, ich habe dich so vermisst. Mir erging es so schrecklich und ich konnte nicht mit Papa darüber reden. Ich muss dir dringend alles erzählen, was mir passiert ist. Von Marie, Claudia, Jessica und Caroline." Mit einem Lächeln sah mich meine Mutter an. "Das kannst du, ich würde mich sehr freuen. Aber du solltest dich heute nicht mehr aufregen, du hast einen anstrengenden Tag hinter dir. Ich bin ja so froh, dass du hier bist. Du solltest jetzt schlafen gehen. Es ist schon spät. Wenn du willst, kannst du dir oben noch die Fotos ansehen, aber bleibe nicht zu lange auf. Schließlich wollen wir morgen einiges unternehmen. Ich habe schon ein tolles Programm vorbereitet und eine neue Person sollst du morgen auch kennen lernen." Ich nickte und begab mich auf mein Zimmer. Schnell zog ich mich um und begann noch den heutigen Tag in mein Tagebuch einzutragen. Danach legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Während ich so dalag, ging die Türe noch einmal auf und ich sah meine Mutter durch den Mondschein. Ihr zartes Gesicht wirkte dadurch noch zerbrechlicher. Sie bemerkte nicht und erwartete sicher auch nicht, dass ich noch wach war, dennoch sprach sie zu mir. "Oh Lea, mein Mäuschen, ich bin ja so stolz auf mein großes Mädchen. Endlich habe ich dich wieder. Ich weiß, dass ich keine gute Mutter war, aber ich werde es ab heute sein. Ich liebe dich." Nach diesen Worten hatte sie das Zimmer verlassen. "Oh Mama, ich liebe dich auch." Ich drehte mich um und schlief schließlich auch ein. Am nächsten Morgen erwachte ich schon bei den ersten Sonnenstrahlen. Da es im Haus noch ruhig war, zog ich mich leise an und schlich durchs Haus, um mich genauer umzusehen. In einem Zimmer sah ich ein Foto von einem ungefähr 15-jährigen. Darunter war ein Text mit der Aufschrift: Christoph mit 15 Jahren. Neugierig betrachtete ich das Foto genauer. Es durfte im Sommer aufgenommen worden sein, was die spärliche Kleidung erklärte. Er sehr gut aus mit seinem flachen, jedoch durchtrainierten Bauch und einer schlapprigen Badeshort. Sein blondes Haar wehte im Wind und seine blauen Augen strahlten direkt in die Kamera. Ob das mein Stiefbruder ist?, dachte ich mir. Ich beschloss, mich noch weiter umzusehen. Ich erreichte einen Flur, in dem ich noch nicht gewesen bin. Ich öffnete eine der Türen und trat ein. Hinter mir viel die Türe ins Schloss und verursachte einen dumpfen Knall. Durch den Schock übersah ich die Boxershorts am Boden und wollte in den anliegenden Raum gehen. Ich öffnete die Türe und ging hinein. Dampf schlug mir entgegen und im nächsten Moment sah ich ihn. Genau zur selben Zeit bemerkte auch mein Gegenüber mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)