Ai II von abgemeldet (- Until the End of Time) ================================================================================ Kapitel 4: Und übrigens ----------------------- Am nächsten Morgen erwachte Kagome als die ersten Sonnenstrahlen zaghaft in ihr Zimmer lugten. Schlaftrunken zog sie Decke wieder fester um die Schultern und drehte das Gesicht aus der Sonne um noch ein wenig zu dösen bevor sie aufstand. Doch plötzlich war sie hellwach. Ich habe doch gestern Abend noch den Vorhang vor das Fenster gezogen. Ich bin mir ganz sicher. Oder doch nicht? Nachdenklich setzte sie sich auf und schlug die Bettdecke zurück. Sie setzte einen Fuß vor das Bett und konnte erst im allerletzten Moment einen Aufschrei unterdrücken. Was macht er hier?! Vorsichtig näherte sich ihre Hand seinem schlafenden Gesicht. Wie gern wollte sie ihm über die Wange streichen. Doch kurz bevor sie ihn berührte hielt Kagome inne und zog die Hand schnell zurück. Nein, das kann nicht sein, ich träume. Er ist die ganze Zeit nicht gekommen, wieso sollte er ausgerechnet jetzt hier auftauchen?! "Kagome" Kagome schien es als würde ihr Herz stehen bleiben. "Kagome wo bist du?" Erst jetzt bemerkte sie, dass Inu Yasha im Schlaf redete. Ihre Augen leuchteten auf. Er ist wirklich gekommen! Du bist wirklich hier! Im allerersten Glückstaumel wollte Kagome ihn sofort wecken und umarmen. Doch dann zögerte sie wieder. Ich sollte mir zuerst anhören was er zu sagen hat. Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe. Ich habe so lange auf ihn gewartet. Nur nichts überstürzen. Und bloß nicht aufregen, fügte sie mit einem Lächeln auf den Lippen in Gedanken noch hinzu. Lautlos schloss sie die Tür zu ihrem Zimmer und lehnte den Kopf an das kalte Holz. Was mache ich jetzt nur? Hätte ich ihn wecken sollen? Oder soll ich so tun, als ob nichts gewesen wäre? Vor Nervosität schlug ihr das Herz bis zum Hals. Wieso kommst du erst jetzt und bringst wieder alles durcheinander? So kann ich nicht mit ihm Reden. Entschlossen schüttelte Kagome den Kopf und schlich die Treppe hinunter um sich in der Küche mit einer Tasse Tee abzulenken und zu beruhigen. "NEE..." Zu Tode erschrocken fuhr Kagome herum und hielt ihrem kleinen Bruder den Mund zu. "Wirst du wohl ruhig sein" zischte sie ihm zu, während sie langsam die Hand von seinem Mund nahm. Souta wusste, dass es klüger war, jetzt nichts mehr zu sagen, aber er schaute seine große Schwester fragend an. "Er schläft noch, da kannst du doch ruhig sein!" erklärte sie ihm leise. Da bekam Souta große Augen "INU..." Genervt hielt Kagome ihm wieder die Hand vor den Mund. "Los komm mit in die Küche und wehe du weckst ihn auf." Aber nichtsdestotrotz sang sie leise vor sich hin als sie das Wasser für den Tee aufsetzte. "Miroku? Miroku?!" heftig zerrte der kleine Kitsune an dem Arm des Mönches. "Miroku, was starrst du so? Wieso gehen wir nicht zu Sango?" Aber Miroku nahm Shippo überhaupt nicht wahr. Er sah nur Sango. Und den Mann neben ihr. Er kannte den jungen Mann neben ihr. Es war Kinzoku, der Schmied des Nachbardorfes. Er hatte erst vor kurzem die Schmiede seines Vaters übernommen. Dabei hatte Kinzoku so glänzende Aussichten gehabt. Er hatte während seiner Wanderjahre einen berühmten Waffenschmied kennen gelernt, der ihn bei sich aufgenommen hatte. In diesen unruhigen Zeiten waren Waffenschmiede hoch angesehen und jeder Kriegsherr, der es sich nur irgendwie leisten konnte, hatte einen Schmied in seinen Diensten, der sich, anders als normale Schmiedemeister, darauf spezialisiert hatte Waffen herzustellen. Miroku verstand nicht viel von der Schmiedekunst, aber Sango, die als Taijiya die Grundzüge des Waffenschmiedens beherrschte, hatte ihm immer wieder versichert, welch außerordentliches Talent in dem jungen Mann stecke. Zornig ballte der junge Mönch die Fäuste. Wieso habe ich es nicht früher bemerkt? Wie konnte ich nur so blind sein? Wer hätte es denn sonst sein sollen. Aber ausgerechnet dieser... Er ertrug es nicht. Vor Zorn und Eifersucht brannte er lichterloh und ihr fröhliches Lachen schlug in seinem Herz nur noch mehr. Da ging sie. Schämte sie sich nicht, sich so aufzuführen? Wie sie beim Gehen die Hüften hin und her schwang, sich lachend eine Strähne aus dem Gesicht strich. Alles nur um diesem aufgeblasenen Affen zu gefallen. Warum ist er nicht bei seinem Feldherrn geblieben?! Er könnte ein viel besseres Leben führen als in diesem Dorf als einfacher Schmied. War es, damit er Sango sehen konnte? Warb er wirklich um sie? Grimmig lachte Miroku auf. Sango würde ihn schon in seine Schranken weisen. Schließlich hatte sie ihren Rachefeldzug gegen Naraku noch nicht beendet. Sie würde ihn genauso zurückweisen, wie sie ihn selbst zurückgewiesen hatte. Doch plötzlich glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Hatte dieser verdammte Bastard gerade wirklich eine Falte in Höhe ihrer Brust gerichtet und sie lachte jetzt darüber? Miroku zitterte vor Wut. Er hatte lange genug zugesehen. Wenn sie glaubte in den Fängen dieses Möchtegern Meisters glücklich zu werden, bitte sehr, er würde sie nicht daran hindern. Sollte sie doch in ihr Verderben rennen. Wutentbrannt war er aufgesprungen du achtete nicht auf Shippos keifenden Protest. Ich muss mich ablenken. Ich kann diesem Weibsbild nicht dauernd hinterher trauern. Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Verzweifelt versuchte er die leise Stimme in seinem Kopf niederzukämpfen, die ihm immer wieder einflüsterte, dass er nie wieder eine Frau wie die Taijiya finden würde. Doch plötzlich fiel sein Blick auf eine junge Frau, die sich in seiner Nähe mit einem Korb voll Feuerholz abmühte. Ohne lange darüber nachzudenken, stand er auf einmal neben ihr und lud sich ihren schweren Korb auf den Rücken. Lächelnd sah er sie an. "Es ist aber nicht die Aufgabe einer so hübschen jungen Dame, solche Unmengen von Holz zu tragen." Er wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt. "Houshi-sama, es ist sehr nett von euch mir zu helfen. Aber ihr müsst das nicht tun. Ich wohne gleich dort hinten und ihr habt sicherlich wichtigeres zu tun als Feuerholz herumzutragen." "Aber, aber, was wäre ich für ein Mann, wenn ich einer Schönheit wie euch nicht helfen würde." Auch wenn er schon lang nicht mehr so mit einer Frau gesprochen hatte, er hatte einige alte Gewohnheiten nie ablegen können. Und wie bei den meisten Mädchen tat auch hier sein Charme seine Wirkung. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Mädchens und ihre Augen leuchteten. "Houshi-sama ihr veralbert mich!" stritt sie lachend seine Komplimente ab. "Keinesfalls" Tief blickte er ihr in die Augen. "Nie könnte ich eine Frau wie euch anlügen. Habt ihr auch einen Namen?" Es tat gut, nicht abgewiesen zu werden. Anmutig senkte sie leicht den Kopf. "Man nennt mich Sayuri, werter Mönch. Ich bin..." Plötzlich spürte Miroku wie er von etwas hartem am Kopf getroffen wurde und ein Schwall eiskalten Wassers ergoss sich über ihn. "Du verflixter Pfaffe lass meine Frau in Frieden!" Hastig kam Kinzoku auf sie zu. Doch Miroku hatte sich schnell wieder gefangen. Er deutete eine Verbeugung in Richtung des Schmiedes an und meinte kühl. "Ich wusste nicht, das ihr verheiratet seid, Kinzoku-sama. Auf mich hattet ihr eher den Anschein eines allein stehenden Mannes, der sich auf der Pirsch befand." Das alles sagt er ohne Sango anzusehen. "Ich bedauere es zutiefst, wenn sich euch ein falscher Eindruck vermittelt hat, aber ich wollte eurer Frau Gemahlin lediglich behilflich sein. Damit dreht er sich um und ging davon. Er würde nicht auf Sango warten. "Sango, du kommst bald nach, ja?" Und schon war Shippo wieder von ihrer Schulter herab gesprungen und rannte Miroku hinterher. Zwei zu Eins für Miroku, dachte er als er Sangos rotes Gesicht sah. Dann seufzte er leise. "Aus euch zwei Sturköpfen wird nie was" Leise öffnete Kagome die Tür zu ihrem Zimmer und stellte erleichtert fest, dass Inu Yasha noch tief und fest zu schlafen schien. Sie wollte den Tee, den sie für ihn gemacht hatte neben ihm auf ihrem Nachtisch abstellen und dann einfach warten bis er aufwachte. Sie hatte viel Zeit gehabt darüber nachzudenken, was sie ihm sagen wollte und sich zurechtgelegt, wie sie es anfangen wollte, aber das war alles wie weggeblasen. Sie freute sich unsagbar darüber, dass er da war, aber eine kleine Stimme in ihrem Inneren warnte sie eindringlich davor, sich zu früh falsche Hoffnungen zu machen. Und so wie das gebrannte Kind das Feuer scheut, stand Kagome in ihrem Zimmer, sah das geliebte Gesicht, spürte seine Anwesenheit mit jeder Faser ihres Körpers und verging beinahe vor Sehnsucht und konnte sich doch nicht zu bewegen zu ihm zu gehen. Wieso machst du es mir so schwer? Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte stiegen ihr Tränen in die Augen. Immer wirfst du alles durcheinander. Als sie die Tasse auf ihrem Nachtisch abstellte zuckten plötzlich seine Ohren. Nervös ging Kagome einen Schritt zurück. Was soll ich jetzt machen? Soll ich so tun als hätte ich es nicht bemerkt? Langsam öffneten sich die bernsteinfarbenen Augen. Ist es etwas schon hell? Erschrocken sprang Inu Yasha auf. Ich wollte doch überhaupt nicht einschlafen, verdammt! Und da stand er ihr gegenüber. "Kagome..." Seit Tagen hatte er diesen Moment herbeigesehnt, ihn einerseits verflucht und doch herbei beschworen. Der Moment, in dem er sie wieder sehen konnte und der zugleich doch ihren Abschied bedeuten würde. Jetzt stand er da und wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte sie nicht verlassen. Aber er konnte nicht verlangen, dass sie ihm immer wieder all seine Eskapaden verzeihen würde. Wieso sagst du nichts? Und wieso siehst du mich so an? Du hast schon wieder geweint? Weinst du wegen mir? Inu Yasha musste seine ganze Willensstärke aufwenden um die Hand nicht nach ihr auszustrecken. Es ist vorbei, begreif es endlich. "Wenn du möchtest, auf dem Nachtisch steht eine Tasse Tee für dich." Nervös nestelte Kagome an dem Ärmel ihres Schlafanzuges und vermied es tunlichst ihn anzusehen. Ist dir nichts Besseres eingefallen? Inu Yasha, sag doch was. Ich muss wissen, wieso du da hier bist. Aber ich will dich nicht verscheuchen indem ich dich mit Fragen bestürme. Sie blickte auf als er sich leise räusperte. Vielleicht willst du mich nicht verlassen? Sonst hättest du nicht kommen müssen. Du bist sicher nicht gekommen um mir zu sagen, dass es endgültig vorbei ist. Wieder glimmte in Kagome die Hoffnung auf, dass doch noch nicht alles vorbei war. "Kagome...", leise und stockend begann er zu reden. Ja? Kagome hing förmlich an seinen Lippen. "Kagome, ich denke gerne an die gemeinsame Zeit mit dir zurück. Ich war noch nie so glücklich wie in den letzten Monaten, egal was auch passiert sein mag." Heißt das du kommst wieder zu mir zurück? Kagomes Augen begannen zu leuchten. Du bist mir vielleicht sogar nicht mehr böse? Warum siehst du mich nicht an? "Ich wollte dir für die schöne Zeit danken und mich von dir verabschieden. Es tut mir leid, Kagome." Sie hatte das Gefühl ihre Welt würde zerbrechen. Gerade eben war sie noch voller Hoffnung und Zuversicht gewesen und jetzt war da nichts mehr als ein riesiger Scherbenhaufen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Jetzt sei stark Kagome! Zeig ihm, dass du damit klar kommst. Es ist egal wie weh es tut, reiß dich zusammen und schluck die Tränen hinunter. Es kostete sie unglaublich viel Kraft, aber es gelang ihr ihn anzulächeln obwohl ihr Herz blutete. "Es muss dir nicht Leid tun. Die Zeit mit dir war wunderschön, aber nun ist es vorbei. Leb wohl Inu Yasha." GEH! VERDAMMT NOCHMAL GEH ENDLICH! Kagome hatte ihm den Rücken zugedreht, sie wusste nicht wie lange sie die Fassung noch halten konnte und sie wollte nicht, dass er ihr dabei zusah. Sie hörte wie das Fenster auf und wieder zugeschoben wurde und das leise Ächzen der Ziegel als er vom Dach sprang. In diesem Moment brach ihr Herz endgültig. Sie fühlte diesen unsagbaren Schmerz in ihrem Inneren, sah in Gedanken all die schönen Momente die sie mit ihm verbracht hatte, aber sie konnte ihrem Schmerz und ihrer Trauer nicht Ausdruck verleihen. Sie stand einfach da und blickte ins Leere. Das nächste was sie wahrnahm, war seinen Geruch und seine Arme, die sich wunderbar fest um sie schlossen und an ihn drückten. Ungestüm vergrub Inu Yasha sein Gesicht in ihren Haaren. "Warum hast du es mir nicht gesagt?" Flüsterte er heiser in ihr Ohr. "Konntest du mir nicht vertrauen?" Kagome zuckte zusammen. Langsam löste sie sich von ihm und ging einen Schritt zurück. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, es wurde von ihren Haaren verdeckt während sie zu Boden sah. Es war falsch zurück zu kommen. Enttäuscht ließ er den Kopf sinken und wollte gehen, dieses mal endgültig. Sie will einfach nicht mit mir reden. "Ich hatte dir versprochen, es würde nichts passieren." Sofort blieb er stehen und drehte sich zu ihr. "Du hast dich auf mich verlassen." Verzweifelt suchte Kagome nach Worten. "Ich wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest. Du hast mir so oft erklärt, was es für eine Gefahr bedeutet und dass Naraku es ausnutzen würde und dass es einfach zu früh ist. Ich hatte Angst, dich deshalb zu verlieren." Plötzlich sprudelten die Worte einfach aus Kagome heraus, sie dachte nicht mehr darüber nach, sie redete einfach. Sie musste versuchen es ihm zu erklären, sie war es ihm einfach schuldig. "Wie könnte ich euch helfen Naraku zu besiegen, wenn ich ein Kind zu versorgen habe? Ich helfe euch so schon wenig genug. Ich wollte es absichtlich verlieren. Du hättest es nie zu erfahren brauchen. Aber Sango-chan kam mir auf die Schliche. Es tat so gut mit jemandem darüber reden zu können. Ich hatte so schreckliche Angst davor, du könntest es herausfinden." Ein leises Aufschluchzen entglitt Kagome. "Sango hat mir ins Gewissen geredet, dass du es erfahren müsstest. Du hättest ein Recht darauf. Schließlich sei es unser Kind." Der letzte Satz war nicht mehr als ein Flüstern. "Und auf einmal habe ich mich darüber gefreut, einen Teil von dir unter dem Herzen zu tragen." Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. "Ich kam mit dem festen Vorsatz es dir zu sagen zurück ins Lager. Du erinnerst dich? Der Tag an dem ich dich um ein Gespräch gebeten hatte. Du musst mir glauben, ich wollte es dir wirklich sagen!" Ohne ein Wort zu sagen hörte er ihr zu. "Ich wollte es dir gerade sagen, als du auf einmal sagtest, ich könne dir alles sagen, solange ich nur nicht schwanger wäre." Erstaunt riss Inu Yasha die Augen auf. "Deshalb hast du, aber..." Aber Kagome sprach einfach weiter. "Auch wenn du es vielleicht nur aus Spaß gesagt hast, mich hat der ganze Mut verlassen. Ich habe mich einfach nicht mehr getraut es dir zu sagen. Stattdessen habe ich dich dann gefragt ob du mit mir zur Abschlussfeier gehen wolltest." Inu Yasha sah sie fassungslos an. "Du... Aber...Aber als wir...unter dem Baum" Er wurde leuchtend rot als er daran dachte, "Da hast du gesagt, du könntest ganz sicher nicht schwanger werden." Kagome verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. "Das war nicht gelogen. Zu dem Zeitpunkt war ich schon schwanger. Aber was hättest du für ein Gesicht gemacht, wenn ich es dir in dem Moment gesagt hätte?" "Du hättest es wenigstens versuchen können", meinte er leicht gekränkt. Reumütig senkte Kagome den Kopf. "Ich weiß, wie feige ich war. Und ich weiß, dass es falsch war. Ich habe es dir so oft sagen wollen. Aber dann hatte ich Angst, wenn ich dir zu nahe käme, würdest du es herausfinden. Es tut mir so Leid Inu Yasha. Das schlimmste was ich mir vorstellen konnte war dich zu verlieren. Aber jetzt habe ich es durch mein eigenes Verhalten so weit gebracht. Ich.." Sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen, denn seine Lippen hinderten sie am Weitersprechen. Er schlang die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Kagome krallte die Finger in seinen Suikan, als hätte sie Angst, er könne verschwinden, wenn sie ihn losließe. Seine Lippen strichen sacht über ihre und Kagome war ganz schwindlig vor lauter Glück. Nach einer kleinen Ewigkeit löste er sich von ihr und schob sie ein wenig von sich weg. Und während er mit leiser Stimme zu reden begann sah er ihr fest in die Augen. "Als ich es von Sango erfahren habe, war ich wie vor den Kopf gestoßen. Ich hatte mir so schreckliche Sorgen um dich gemacht, als du verschwunden warst und ich dein Blut gerochen hatte. Als wir dich dann gefunden hatten, verletzt und in der Gewalt von Naraku", er musste schwer schlucken. "Kagome, ich hatte noch nie solche Angst gehabt. Und als du dann ohnmächtig zusammengebrochen bist. Ich weiß, ich hätte nicht gehen dürfen. Aber Sangos Worte haben mich hart getroffen. Zum einen die Sache mit dem Kind, das kam so völlig unerwartet und...die Tatsache, dass du es mir nicht gesagt hast. Ich musste einfach Ordnung in meine Gedanken bringen und ich musste allein dafür sein. Jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, wieso ich so lange dafür gebraucht habe, wo doch die Antwort, zu der ich am Ende kam, so einfach ist." Er küsste sie ganz sanft. "Ich liebe dich Kagome. Schon allein deshalb werde ich bei dir bleiben, egal was auch geschieht." Da stockte er plötzlich "Vorausgesetzt, du willst mich überhaupt noch, nach dem was ich mir geleistet habe." Unsicher sah er sie an. Dieses Mal war es an Kagome die Hände um seinen Kopf zu legen und ihn zu sich herunter zu ziehen um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Natürlich will ich dich." Flüsterte sie heiser und fiel ihm um den Hals. Eine schwere Last war ihr von den Schultern genommen worden. Sie fragte ihn nicht, ob er sich auf das Baby freute, dafür war es noch zu früh, dass spürte sie. Aber irgendwann würde auch er sich auf das Kleine freuen, dessen war sie sich sicher. Zärtlich wischte er ihr eine Träne aus dem Gesicht. "Warum weinst du denn jetzt?" fragte er sanft. Aber Kagome hatte nicht vor ihm zu antworten. Zumindest nicht mit Worten. Plötzlich erklang von der Tür her ein leises Räuspern. Erschrocken fuhren die beiden auseinander. "Ich wollte nur Bescheid sagen, dass das Frühstück fertig ist." Und schon war Frau Higurashi lächelnd wieder verschwunden. "Du bleibst doch zum Frühstück, oder?" fragte Kagome grinsend. "Es wird zwar kein Ramen geben, aber egal. Ich bleib trotzdem." "Gut, gehst du dann bitte schon mal vor? Ich ziehe mich dann noch schnell an." Widerwillig verließ Inu Yasha ihr Zimmer. Kagome war gerade dabei, sich frische Kleider aus dem Schrank zu nehmen, als er den Kopf noch einmal in ihr Zimmer streckte. "Und übrigens, Kagome. Ich finde wir sollten heiraten. Ich meine schließlich soll doch jeder wissen, dass es unser Kind ist." Und schon war er verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)