Verzweiflung von Fuin (Was passiert, wenn man nicht mehr weiter weiß.) ================================================================================ Kapitel 1: Flieg zu den Sternen ------------------------------- Flieg zu den Sternen Ich stehe hier inmitten von Leuten, die ich nicht kenne und Regen durchnässt meine Kleider. Warum hast du das getan, frage ich und Tränen verschleiern meinen Blick. Ich erinnere mich nur zu gut, wie wir uns kennen lernten. Ich wusste nicht mehr weiter, ich wollte einfach nur sterben. Damals stand ich eben genau an dieser gleichen Stelle und blickte hinunter auf den schimmernden See. Ich war total Verzweifelt, meine Mutter war an Krebs gestorben und mein Vater wurde Alkoholiker um seinen Kummer mit Hilfe von Alkohol zu ertränken. Es dauerte nicht lange und er fing an mich zu schlagen. Ich erinnerte ihn zu sehr an Mutter. In der Schule, war ich die typische Außenseiterin. Ich war einfach zu seltsam. Ich wurde gehänselt, von meinen Schulkameraden zusammengeschlagen und gemobbt. Man stellte mir Beinchen, schlug mich und klebte Kaugummi auf meinen Tisch, oder Stuhl. Damals, an jenem Tag war es besonders schlimm gewesen und als ich dann auch noch zu Hause von meinem Vater geschlagen wurde, konnte ich nicht mehr. Ich schlich mich Nachts aus dem Haus und rannte, hierher, zu dieser Brücke und betrachtete sehnsüchtig den See und die Sterne, die sich darin spiegelten. Es war niemand mehr auf der Strasse, nur vereinzelt fuhren Autos, über die Brücke, aber niemand achtete auf mich. Ich stieg auf das Geländer, immer noch den Blick auf den See gerichtet. Ich bemerkte nicht, wie du dahergelaufen kamst. Ich war fest entschlossen, meinem Leben ein Ende zu machen. Doch plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah dich dort stehen. du kamst mir vor wie ein Engel. Mit deinen leuchtend blauen Augen und deinem im Wind wehenden fingerlangen Blonden Haaren. Du fragtest mich, warum ich nicht mehr leben wolle. Ich antwortete nicht, sondern drehte mich wieder zu dem See hin und blickte in die Teife, dann sah ich dich noch einmal an und sagte: Weisst du das Leben ist nur der Anfang, dann ließ ich mich in die Tiefe fallen. Der Aufprall auf dem Wasser, war hart und ich verlor das Bewusstsein. Ich dümpelte hinab in die Tiefe und merkte nicht, dass du mir hinterher gesprungen bist. Als ich dann Aufwachte, hatte ich alles mögliche erwartet, nur nicht in einem Bett zu liegen und die Sonnenstrahlen mein Gesicht wärmen zu spüren. Der Himmel war es nicht, ich war immer noch am Leben. Verzweifelt fing ich an zu weinen, nicht mal das wurde mir gewährt. Nein, man ließ mich weiterleben, in dieser Welt voller Schmerz und Leid. Ich hörte wie sich eine Tür öffnete und sah dich hineinkommen. Wütend sprang ich auf und stürzte mich auf dich, warf dich zu Boden und trommelte mit meinen Händen auf dine Brust. Ich schrie dich an, fragte unter Tränen, wieso du mir das Leben gerettet hast, warum du mich nicht einfach hast sterben lassen. Wieso du mich gezwungen hast in dieser Welt weiter zu leben. All meinen Kummer schrie ich dir entgegen, all meinen Hass und all meine Trauer. Als ich dann entlich fertig war und ich schluchzend auf dir lag, nahmst du mich einfach nur in die Arme. Ich beruhigte mich schnell und schließlich, nach einigen Jahren war ich dir sogar dankbar. Mein Leben hatte wieder einen Sinn. Ich musste nicht mehr bei meinem Vater wohnen und ich hatte dich. Wie war ich doch verliebt damals, so verliebt, dass ich fast blind allem anderen gegenüber war. Doch dann, heute Mittag, vor nicht einmal einer Stunde, wurde ich brutal in die Wirklichkeit zurückgerissen. Ich kam gerade von der Schule wieder, war gerade auf dem Heimweg, da sah ich dich. Ich fiel aus allen Wolken, als ich sah, um wen du da deinen Arm geschlungen hattest und wen du so liebevoll geküsst hast. Es war ein furchtbarer Verrat,du und die Person, der ich nach dir am meisten vertraute. Das Kind der Leute, die mich so liebevoll bei sich aufgenommen hatten. Es hätte nicht schlimmer kommen können, doch da fiel dein Blick auf mich, die ich da stand und dich mit gebrochenen Herzen ansah. Ja, mein Herz war gebrochen. Nur du hast mich noch am Leben gehalten. Nur wegen dir habe ich nicht noch einmal versucht mich umzubringen. Ich fühlte mich betrogen, von allem betrogen, was mir einmal wichtig gewesen war und gerade, als du zu mir kommen wolltest, drehte ich mich um und rannte. Ich rannte, bis ich nicht mehr konnte. Verwirrt bemerkte ich, dass ich zu genau diesem Ort zurückgekehrt bin, an dem wir uns getroffen hatten. Und jetz stehe ich wieder hier und blicke in den See hinunter, in dem sich wie beim ersten Mal die Sterne spiegeln, denn mittlerweile ist es Dunkel geworden. Ich höre, wie jemand meinen Namen ruft und sehe, dass du angelaufen kommst, mit ihr. Mit der Person, mit der du mich betrogen hast. Ich sehe zu dir hin und lächele. Dann steige ich auf das Geländer. Ich höre, wie du versuchst mich davon abzuhalten, doch ich sage: Lass mich gehen, nichts hält mich mhr an diesem Leben. Lass mich los, sonst werde ich es immer wieder versuchen, bis ich es endlich geschafft habe. Du wirst mich nicht mehr davon abhalten können. Werde glücklich und vergiss mich. Ich sehe dich an, doch in deinem Blick sehe ich nichts. Keine Gefühle für mich. Nur für diese Person, die neben dir steht, mich entgeistert ansieht und sich verängstigt an deinen Arm klammert. Jetzt kann ich gehen, jetzt habe ich gewissheit, dass du nichts mehr für mich empfindest. Ich breite die Arme aus und springe, den Sternen auf em See entgegen. Diesmal istder Aufprall so hart, dass er mir das Genick bricht und meine Seele, befreit von meinem Körper, schwingt sich auf den Wind und fliegt den Sternen entgegen. Immer höher fliegt sie einem neuen Leben entgegen. 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