Sinful Love von abgemeldet (Tala x Kai x Ray (ja richtig, das ist ein Dreier, aber kein PWP, das wird sogar richtig gefühlvoll und anfangs sind es auch erst zwei. Geordnet ist übrigens nach dominanz^^)) ================================================================================ Kapitel 1: Then and Now ----------------------- Okay, da hätten wir also schon wieder eine Story von mir, das heißt nun folgt der allseits beliebte Disclaimer. Disclaimer: Mir gehören dieser Computer, die Maus, die Tastatur, der Drucker, der Scanner,........... aber nun mal leider kein einziger Beybladecharakter. LEIDER! Warnungen: Da bei Autor: Omili steht, würde ich davon abraten diese Story zu lesen, da die Autorin wirklich krank ist und dringend fachmännische Hilfe benötigt. Außerdem ist die Autorin bekannt dafür, immer wieder neue Storys anzufangen und dann in Zeitdruck gerät, weil sie ja auch noch ihre anderen Storys updaten muss. Daher ist mit einer Kapitel warte Zeit von durchschnittlich zwei Wochen zu rechnen. Warnung, die wichtige: Das hier ist eine Dreiergeschichte. Also: Mann liebt Mann liebt Mann und umgekehrt. Wer damit ein Problem hat, sollte jetzt auf das Kreuz im oberen Fenster dieser Seite drücken und nie wieder den Weg zurück finden. Allen anderen,: Viel Spaß!^^ Paring: Tala x Kai x Ray Sinful Love Then and now. "Wo bleibt er denn so lange? Es ist schon fast zwei Uhr!" Immer wieder sah der Blau/Grauhaarige auf die große Uhr die in dem Lokal an der Wand hing. Viertel vor zwei und unaufhaltsam wurde es später. "Bleib ruhig Kai. Vielleicht hatte er länger bei seinem letzten Auftrag zu tun. Du weißt wie perfektionistisch er bei seiner Arbeit ist." Wenn auch widerwillig, gab Kai Tala damit recht. Manchmal saß dieser sture Bock Stunden vor seiner Arbeit, bis ihm endlich einfiel was er noch verbessern könnte, bevor er sich damit zufrieden gab. Und wenn es nur ein winziges Detail war was er veränderte. Aber das er deswegen ihr regelmäßiges Essen ausfallen ließ, war bisher noch nie vorgekommen. Die World Champion Chips waren nun schon vier Jahre her. Kai war jetzt 19 Jahre alt, würde aber schon blad 20. Tala hatte dieses Alter bereits erreicht. Kai hatte die Firma seines Großvaters übernommen, nachdem der verhaftet wurde. Gut, viele hatten anfangs einen 16-jährigen Chef nicht wirklich akzeptiert, aber nach einiger Überzeugungsarbeit, spielte sich schnell eine gute Zusammenarbeit ein. In den letzten zwei Jahren wurde die Biovolt Corporation zur gefragtesten Firma wenn es um Beyblade geht. Von der Herstellung eines Beyblades, neuesten Forschungen über Bitbeasts bis hin zu Beybladeveranstaltungen machte die Biovolt Corp alles. Dabei war nichts von dem schlechten Ruf den sein Großvater hatte an Kais Firma haften geblieben. Die Biovolt Corp und seine Fähigkeiten als Firmeninhaber wurden in vielen Kreisen hoch gehandelt. Schon kurz nachdem er die Leitung der Firma übernommen hatte, hatte Kai Tala als 'First Advisor' eingestellt. Das hieß soviel wie, er war sein Stellvertreter. Ihre Büros lagen nebeneinander, aber meistens brüteten sie gemeinsam über Firmenanliegen und Problemen. Und da war noch etwas. Die beiden waren zusammen. Nach den Weltmeisterschaften zogen die beiden zusammen in eine Wohnung, damals zwar nur als Freunde, aber schon bald entwickelte sich mehr daraus. Die beiden hatte schon immer eine Art tieferes Band miteinander verbunden und niemand hatte etwas gegen ihre Beziehung einzuwenden. Nun waren es schon fast drei Jahre, die die beiden glücklich zusammen lebten. Jetzt könnte man sich natürlich die Frage stellen, auf wen zwei gutaussehende, erfolgreiche, äußerst wohlhabende und geschäftige junge Männer in der kostbaren Mittagspause warten. Nun, die Antwort war einfach. Ray. Der junge Chinese war vor etwa eineinhalb Jahren ihnen eingezogen. Kai hatte ihm ein Zimmer in dem großen Haus angeboten, da der Schwarzhaarige keine Wohnung hatte. Eigentlich war das ganze schon sehr merkwürdig gewesen damals. Ray war nach den Meisterschaften ins Werbebusiness eingestiegen und hatte sich dort schnell hochgearbeitet. Schon sehr bald wandten sich große Firmen an ihn, um ihre Produkte zu vermarkten. Doch nicht nur das. Ray entwickelte sich als Naturtalent was das Management anging. Er entwarf Werbeplakate, produzierte Werbefilme, übernahm PR-Arbeiten, vertrat auf Wunsch große Firmen oder auch Politiker in der Öffentlichkeit und und und. Die Liste seiner Fähigkeiten diesbezüglich war beinah endlos. Genauso wie die Liste seiner Auftraggeber. Auch Kai und Tala hatten Ray schon mehrmals mit solchen Dingen beauftragt und waren jedes Mal mehr als zufrieden mit dessen Arbeit für sie gewesen. Es musste an dem natürlichen Charme des Chinesen liegen, das er in der Öffentlichkeit so gut rüberkam. Er hatte eben einfach ein Gespür dafür was die Leute wollten und war überall gefragt. Sein gutes Aussehen war eine Art Bonus zu seinem Talent. Als Kai darüber nachdachte kam er wieder zu der Frage wieso Ray damals seine Wohnung verloren hatte. Er verdiente doch wahrscheinlich ebenso viel wie er und Tala, hätte sich also locker eine Wohnung, Herr Gott noch mal sogar ein eigenes Haus leisten können. Doch irgendetwas war damals vorgefallen. Er erinnerte sich genau an den Abend an dem er Ray wieder getroffen hatte und es erschreckte ihn noch heute. ~Flashback~ Gemächlich ging der Blauhaarige (dauernd Grau/Blauhaarige zu schreiben ist mir zu lang.^^) die Straße entlang. Das letzte Meeting hatte wirklich verdammt lange gedauert. Tala war mit Sicherheit schon zu Hause und wartete auf ihn. Heute hatten sie nicht gemeinsam wie sonst an dem Meeting teilnehmen können, da noch eine Zweigstelle der Biovolt Corp ein mittelschweres Problem hatte und Tala dorthin gefahren war. Kai sah auf als er etwas nasses auf seiner Nasenspitze fühlte. "Na toll, jetzt fängt es auch noch an zu regnen!" In diesem Moment verfluchte sich Kai das er keinen Schirm mitgenommen hatte. Er beschleunigte seinen Schritt, um dem gröbsten Unwetter entgehen zu können, doch er war immer noch gute zwanzig Minuten von seinem und Tala's Haus entfernt. Wieso hatte er auch nicht ein Taxi gerufen? //Seit die Schrottkarre in der Werkstatt ist läuft einfach alles schief!// Nun, nicht jeder würde ein Sport Cabrio als Schrottkarre bezeichnen, schon gar nicht wenn man die Tatsache bedenkt, das er damit locker bei der Formel eins hätte mitmachen können. Wer hätte auch gedacht das ihm bei 200 km/h ein Reh vors Auto läuft. //Okay, es war eine Landstraße, aber das Vieh hätte ja schließlich auch aufpassen können!// Dem Reh war nichts geschehen, Kai hatte schnell genug reagiert und den Wagen rumgerissen, doch der war nach Bekanntmachung mit einem Baum, der am Straßenrand stand, totaler Schrott. Kai selbst war mit einem verstauchten Handgelenk und angeknacktem Stolz davon gekommen. Wer fuhr schon gern das Auto kaputt? Die Eile hatte dem Blauhaarigen nicht allzu viel genutzt, nach nur drei Minuten hatte es heftig zu schütten begonnen und er war bereits nass bis auf die Knochen. Er schlang seinen Mantel enger um sich als der Wind stärker wurde. //Zum Glück muss ich jetzt nur noch durch den Park.// Eigentlich wollte er den Park so schnell wie möglich durchqueren und sich dann zu Hause einfach ins Bett fallen lassen, doch es kam anders. Er hatte den Park bereits halb durchquert, als er auf einer der herumstehenden Bänke eine Gestalt entdeckte. Eigentlich hätte Kai das ja egal sein könne, hätte diese Person nicht lange, schwarze Haare und goldene Augen gehabt. Dort, nur wenige Meter vor ihm, völlig durchnässt, mit offenen wirren Haaren, traurigen Augen und mit Sicherheit vollkommen durchgefrohren, saß Ray. Sofort lief er auf den Chinesen zu. "Ray? Was machst du hier draußen bei diesem Wetter? Und ohne Jacke? Ray? Hörst du mich überhaupt?" Erst als Kai eine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen legte, schien dieser seine Anwesenheit zu bemerken. Ray sah auf und sah Kai aus großen, stumpfen Augen an. Kai erschrak als er in diese Augen sah. Wo war das Leuchten das die goldenen Opale seines Freundes immer begleitet hatte? Was war nur geschehen? "Kai? Was machst du denn hier? Du solltest lieber nach Hause gehen, du wirst ganz nass und Tala macht sich sicherlich schon Sorgen um dich." Ray wirkte völlig abwesend als er sprach. Kai packte nun auch seine andere Schulter. "Du machst dir Sorgen das ich nass werde? Herr Gott Ray sieh dich doch mal an! Du bist total durchnässt! Du zitterst! Merkst du das denn gar nicht?! Wie lange sitzt du hier schon?!" Ray schüttelte den Kopf. "Weiß nicht. Hab nicht auf die Uhr geguckt. Ne Weile." Kai war entsetzt von Rays scheinbarer Gelassenheit. Es schien dem Schwarzhaarigen gänzlich egal zu sein das er sich hier noch eine Lungenentzündung holen würde. //Was ist nur mit ihm los verdammt?!// "Komm schon Ray, ich bring dich nach Hause, okay?" Nun wurde es noch verrückter, denn Ray begann zu leise zu lachen. "Nach Hause? Ich hab kein zu Hause in das du mich bringen könntest. Jetzt nicht mehr." Kai verlor fast die Fassung. "Was redest du denn da?! Was soll das heißen du hast kein zu Hause?! Willst du etwa hier bleiben?!" Ray schloss nur müde die Augen. "...Wieso nicht....hier ist es auch nicht anders wie irgendwo sonst...vielleicht kann ich hier endlich....vergessen..." Kai war verwirrt. Was meinte Ray denn nun wieder damit?! Er wollte der Sache gerade nachgehen, als er etwas erschreckendes feststellte. Ray's Atmung hatte sich rapide verschnellert, sein Gesicht glühte und obwohl es voller Regentropfen war, konnte Kai Schweißperlen ausmachen. "Fieber...Verdammt!" Zuerst versuchte er auf Ray einzureden, nachdem er jedoch feststellte das dieser ihn nicht mehr hörte, hob er ihn schnell auf die Arme und eilte aus dem Park. Dabei stellte er auch fest wie erschreckend leicht der Chinese war. //Leicht ist untertrieben! Das kann doch nicht gesund sein! Isst er denn gar nichts?!// Als er endlich zu Hause ankam wurde er auch gleich von einem besorgten Tala empfangen, der ihm gleich den bewusstlosen Ray abnahm und versorgte. Kai hatte sich schnell aus den nassen Sachen gepellt und in trockene gewechselt, bevor er Tala half sich um ihren Freund zu kümmern. ~Flashback ends~ Danach hatte Ray drei Tage im Fieber gelegen und die erste Zeit sah es sehr schlecht aus für den jungen Chinesen. Kai und Tala hatten ihren Freund nicht eine Sekunde allein gelassen, sich abwechselnd um ihn gekümmert und immer wieder gefragt was nur los war. Kai wurde aus seinen Erinnerungen gerissen als Tala ihn ansprach. "Kai? Alles in Ordnung?" "Was? Oh, entschuldige, was hast du gesagt?" Tala lächelte sanft. Er hatte schon so eine Ahnung was in seinem Liebsten vorging. "Du hast an damals gedacht, nicht wahr?" Kai seufzte. "Er hat uns nie gesagt was eigentlich mit ihm los war. Vielleicht hätten wir mehr nachfragen sollen." "Das hätte ihn sich möglicherweise noch mehr verschließen lassen. Kai, du weißt doch genau wie er anfangs war. Er sprach kaum ein Wort, nur das nötigste, aß nur wenn wir ihn dazu zwangen, vergrub sich in seiner Arbeit und lachte nicht mehr. Es hätte seinen Zustand möglicherweise verschlimmern können, hätten wir weiterhin nachgebohrt." Kai schluckte. Er erinnerte sich nur zu gut an die ersten Tage nachdem Ray gesundheitlich wieder auf dem Berg gewesen war. Das Leuchten seiner Augen war nicht zurückgekehrt. Ray wäre wahrscheinlich schon am ersten Tag an dem er wieder einigermaßen stehen konnte gegangen, hätte Kai ihm nicht angedroht ihn am Bett festzubinden, würde er nicht liegen bleiben, bis er wieder vollkommen auskuriert war. Doch als Ray wieder auf den Beinen war verbesserte sich die Lage keineswegs. Ray hatte schnell eine Wohnung gefunden, doch Tala und Kai weigerten sich strikt den Schwarzhaarigen gehen zu lassen, ohne zu wissen was vorgefallen war, bevor Kai ihn gefunden hatte, oder zumindest den ihnen bekannten Ray wieder vor sich zu haben. Also machten sie ihm unter fadenscheinigen Ausflüchten klar, das er die neue Wohnung erst in einigen Wochen beziehen könnte, weil der Vermieter noch etwas renovieren musste, die alten Mieter die Wohnung noch nicht verlassen hatten, all so was. Glücklicherweise glaubt Ray ihnen und blieb so noch. In den ersten Tagen mussten sie ihn praktisch zum Essen und Schlafen zwingen. Der Chinese war so sehr in seine Arbeit versteift das er selbst keine Ruhe mehr fand, sie wahrscheinlich auch nicht wollte. Die beiden hatten schon fast ihre Hoffnung aufgegeben, als Ray sich plötzlich veränderte. Er lachte wieder. Nach und nach kehrte das Leuchten, das die beiden gewohnt waren, in seine Augen zurück und er wurde immer mehr zu seinem alten selbst. Tala und Kai beobachteten diese Veränderung mit Erleichterung. Sie hatten sich wirklich große Sorgen um Ray gemacht. Zwar hatten sie noch einige Male versucht etwas aus dem Chinesen herauszukriegen, was damals los gewesen war, doch entweder wich Ray ihnen aus, oder blieb schlicht weg stumm. Sie hatten aufgegeben und gehofft Ray würde irgendwann von sich aus alles erzählen wollen, aber bisher war diese Hoffnung erfolglos geblieben. "Wahrscheinlich hast du recht, aber es lässt mich einfach nicht los. Ray ist einer der stärksten und fröhlichsten Menschen denen ich je begegnet bin. Was auch immer ihn in diese Misere getrieben hat, muss wirklich schlimm gewesen sein. Und es gibt nichts, was ich tun kann um zu erfahren was es war und das macht mich wütend." Tala nickte nachdenklich. Er verstand genau was sein Freund meinte. Den sonst so stolzen und starken Ray so verletzt und zerbrechlich zu sehen. Es hatte weh getan. Und der Schmerz war schlimmer geworden, je mehr Ray sich zu verändern schien. Tala schüttelte den Kopf. Er musste sich zwingen daran zu denken das das nun vorbei war. Ray war wieder ganz so wie er es früher war. Sie hatten ihm angeboten bei ihnen wohnen zu bleiben, das Haus war sowieso viel zu groß für sie allein und Ray hatte angenommen. Es war schön Ray um sich zu haben. Selbst die schlechteste Stimmung vermochte der Chinese aufzuhellen. Außerdem war er ein hervorragender Koch. Wenn Emma, die Hausfrau die sie angestellt hatten um das Haus sauber zu halten und so weiter, mal krank war, übernahm Ray die häuslichen Arbeiten gerne. Außerdem hatte Ray absolut kein Problem mit der Beziehung die die beiden Russen führten und während der Zeit in der sie nun zusammen wohnten, waren die drei eng zusammengewachsen. Und dann war da noch... "Wir sollten gehen. Ich denke nicht das er noch kommt und unsere Pause ist gleich rum." Tala holte bereits sein Portmanie hervor um zu zahlen, als er sah wie Kai sorgenvoll aus dem Fenster blickte. Zärtlich nahm er seine Hand und Kai sah ihn an. "Er hatte nur länger an einem seiner Aufträge zu tun. Er wird nicht wieder so wie damals. Mach dir keine Sorgen." Kai lächelte. "Du hast recht. Danke." Er gab ihm einen Kuss und Tala zahlte ihr Essen. Zusammen verließen sie das Restaurant. In der Biovolt Corp. "Wer hat die Unterlagen über die neue X-12 Serie?" "Die X-12 Serie? Aber die ist doch noch gar nicht abgeschlossen." "Ich habe gehört das die Unterlagen bereits verschickt worden sind." "Hat jemand den Boss gesehen? Die Ergebnisse der Werbeumfrage sind da." "WAS?! Aber die Umfrage sollte doch erst in einer Woche starten!" Das totale Chaos herrschte in der Firma und das nun schon seit mehreren Wochen. Termine mussten verlegt werden, wurden vorgezogen, oder fielen unter den Tisch. Die Forschungen an den neuen Beyblades gingen nicht so voran wie sie es sollten und überhaupt waren die einzelnen Abteilungen untereinander vollkommen unkoordiniert. Zwar bekam die Öffentlichkeit und ihre Kunden davon nicht mit, aber wenn es so weitergehen würde, war das nur noch eine Frage der Zeit. Gerade betraten Kai und Tala das oberste Stockwerk. "Was ist hier los?" Die Mitarbeiter, die bis gerade noch wild durcheinander geredet hatten, sahen nun in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Sofort waren Kai und Tala von einem Dutzend Männern und Frauen umringt, die alle durcheinander redeten. "RUHE!" Augenblicklich herrschte Schweigen. Alle sahen ihren Vizechef erschrocken an. Der und Kai holten einmal tief Luft und kümmerten sich dann der Reihe nach um die Probleme ihrer Angestellten. Fünf Stunden später. "Kai? Lass gut sein, den Rest erledigen wir morgen. Es ist schon 20.00 Uhr. Emma heult Ray wahrscheinlich die Ohren voll, weil sie denkt wir hätten einen Unfall oder sonst was fürchterliches." Kai sah von den vielen Unterlagen auf seinem Schreibtisch auf und in die blauen Augen seines Liebsten. Herzhaft streckte er sich. "Okay, das meiste haben wir ja gott sei dank erledigt. Machen wir Schluss für heute. Ich bin wirklich müde." Die beiden teilten noch einen innigen Kuss, bevor sie schließlich gemeinsam das Büro verließen. Okay, so viel dann zum ersten Teil. Alle Ray Fans, bitte verzeiht mir das Ray im ersten Kapitel noch gar nicht vorkam. Chibi es tut mir leid! *heul* Aber ich wollte das Kapitel nicht noch länger machen. Im nächsten ist er ja dann auch dabei und dann geht's richtig los! ^^ So, auch wenn dieser Teil ja wirklich langweilig war, sorry noch mal, hoffe ich er hat euch doch ein bisschen gefallen und ihr könnt sicher sein, das das hier der 'langweiligste Teil' der Story sein wird. Demnächst geht's dann rund. *zwinker* Vor allem aber möchte ich wissen, was ihr überhaupt von einer Story haltet, in der sich drei Menschen (in unserem Falle knackige Bishis) lieben. Aber das kommt ja erst alles noch. (hoffe ich ^^° ) Ich würde mich wie immer freuen, wenn ihr mir sagt was ihr von diesem Teil haltet. Bis dann, eure Omili^^ *knuddel* Kapitel 2: One heart for two loves ---------------------------------- @RayKon: Du wolltest also eine kleine Vierer Geschichte schreiben? Mach nur. Hab nichts dagegen. *nur so cool tut weil sie sie lesen will*^^ Herzlichen Dank für deinen Kommi! *knuddel* @Mangani: Und hier ist auch schon der nächste Teil. Hat mich leider etwas Zeit gekostet.^^° Hoffe er gefällt dir trotzdem. *dich auch knuddel* @Libelle: Ob Ray was passiert ist? ......*pfeif* Na ja, du wirst es gleich erfahren.^^ Danke für den Kommi! *knuddel* @Rikimkun: *aufatmet* Gott sei dank findest du das Paaring gut. Es gibt ja leute die haben was gegen Dreiergeschichten. Aber wenn es dir gefällt, schreib ich natürlich auch weiter. ^^ Danke für den lieben Kommi! *Knuddel* Kurze Neueinführung: //Kai denkt// (Tala denkt) ##Ray denkt## Sinful Love One heart for two loves Nach kurzer Autofahrt, sie waren heute zusammen mit Tala's Wagen gefahren, hielten die beiden vor einem großen und Prachtvollen Anwesen. Die Fahrt hatte nur wenige Minuten gedauert, es war also erst kurz nach acht. Kaum hatte Kai den Schlüssel im Schloß umgedreht und die beiden den Flur betreten, hörten sie auch schon gleich eine erleichterte Stimme auf sie zukommen. "Da seid ihr ja endlich! Ich habe schon gedacht ihr wäret in einen Unfall geraten, oder jemand hätte euch entführt, oder schlimmeres!" Kai musste lächeln. Emma reagierte doch tatsächlich genauso wie Tala es vorhergesagt hatte. Die braunhaarige, etwas rundliche Dame war wirklich eine Glucke, aber auf liebenswürdige Weise. Ständig machte sie sich Sorgen um die Jungen und behandelte sie teilweise als wären sie ihre eigenen Kinder. Besonders auf Ray warf sie immer wieder ein scharfes Auge, da der Chinese die Angewohnheit hatte hin und wieder ein Essen ausfallen zu lassen oder bis spät in die Nacht zu arbeiten. Nicht aber mit Emma. Eine Tatsache die sowohl Kai als auch Tala beruhigte. Diese sah die beiden jetzt fragend an. "Habt ihr Ray denn gar nicht mitgebracht?" "Er ist noch nicht hier?!" Gefragte schüttelte den Kopf. "Ich dachte er würde mit euch kommen. Dabei ist er doch heute morgen pünktlich los gefahren, er wird also kaum zu spät gekommen sein und muss die verlorene Zeit nach holen. Oh ich hoffe der Junge hatte keinen Unfall! Ein Motorrad ist einfach viel zu unsicher im Straßenverkehr!" Tala schob sich an Kai vorbei und legte der aufgeregten Emma beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Mach dir keine Sorgen, ich bin sicher er wird jede Minute hier sein. Du weißt doch wie er ist. Wenn ihn etwas interessiert, ist er mit ganzem Herzen bei der Sache und vergisst schon mal die Zeit." Tatsächlich beruhigte sich die Brünette daraufhin, wies sie noch auf das zubereitete Abendessen hin und verabschiedete sich von ihnen. Sie wohnte schließlich zusammen mit ihrem Mann in einem Haus in der Nähe und normalerweise blieb sie auch nicht so lange wie heute. Aber normalerweise waren auch alle drei von ihnen früher da. Beunruhigt sah Kai aus dem Fenster. Es begann langsam zu regnen und wurde schnell mehr. //Wie damals// "Kai?" Kai wandte seinen Blick vom Fenster und zu dem Rothaarigen. "Ja?" Tala ging zu ihm rüber und schlang seine Arme um die Taille seines Freundes. "Ich kenne diesen Blick den du hattest als du aus dem Fenster gesehen hast. Was ist los?" Kai seufzte tief. Vor Tala konnte er einfach nichts verbergen. "Es erinnert mich an damals. An diesem Tag hat es auch so geregnet." Tala ließ seinen Kopf auf Kai's Schulter sinken. Auch er musste an den Abend zurück denken, an dem Kai den bewusstlosen Ray hergebracht hatte und an den Zustand in dem dieser gewesen war. Fest kniff er die Augen zusammen. "Ihm ist sicher nichts passiert. Wahrscheinlich kommt er jede Minute hereingeschneit, lächelt wie ein Honigkuchenpferd, brabbelt noch schnell irgendeine Entschuldigung, von wegen Benzin ist ihm ausgegangen und isst vergnügt zu Abend. Du kennst ihn doch." (Hoffentlich) Lang atmete Kai aus und gab dem Größeren einen leichten Kuss auf die Wange, bevor er leicht lächelte. "Lass uns was essen. Wäre schade wenn es kalt wird." //Ich hoffe nur Tala hat recht.// Schweigend aßen die beiden. Einige Zeit später. "Wieso hat er überhaupt ein Handy, wenn er es überall liegen lässt?!" Zornig sah Kai das kleine Mobiltelefon das auf dem Wohnzimmertisch lag an. Sie waren gerade auf die Idee gekommen den Chinesen einfach über das Handy zu erreichen, als selbiges geklingelt und seinen Standort auf dem Tisch verkündet hatte. Nun war schon eine halbe Stunde vergangen und immer noch kein Ray in Sicht. Kai saß in einem großen Sessel im Wohnzimmer und starrte auf die Straße vor dem Haus. Auch Tala sah aus dem Fenster, beide in der Hoffnung den Nekojin endlich zu erblicken, doch weder er noch seine schwarze Harley zeigten sich in den folgenden zwanzig Minuten. Von dem Essen hatten sie etwas für Ray bei Seite gelegt. Weitere zehn Minuten herrschte Schweigen, es war nun schon nach neun, als Tala die Stille brach. "Du liebst ihn, nicht wahr?" Aus seinen Gedanken gerissen drehte sich Kai zu seinem Freund. "Was?" Tala setzte sich auf. "Ray. Du liebst ihn, hab ich recht?" Talas Stimme war ruhig, kein Anzeichen von Klage oder Zorn, trotzdem fühlte sich Kai schuldig. "Tala,....ich.." "Du musst nichts sagen. Es ist ok." Kai schüttelte den Kopf. "Ist es nicht. Ich bin mit dir zusammen und ich liebe dich wirklich, aber Ray eben irgendwie auch. Und das ist nicht richtig. So sollte es nicht sein." Kai biss sich auf die Lippe. "Und wer sagt das das nicht richtig ist? Man kann durchaus zwei Menschen lieben. Da ist nichts falsches dran. Gefühle sollten nie falsch sein, egal von wem sie ausgehen, oder für wen sie bestimmt sind." Kai sah zu Boden. Einerseits freute es ihn wie Tala es aufnahm, andererseits fühlte er sich noch immer schuldig. Aber er konnte doch schließlich an seinen Gefühlen nichts ändern, oder? Wieder war es Tala der die Stille brach. "Du bist nicht mal so allein wie du vielleicht denkst. Auch ich habe Gefühle für unser kleines Kätzchen." Ruckartig sah Kai auf. "Wirklich?" Tala nickte. "Es ist wirklich schwer mit Ray zusammen zu leben und sich nicht in ihn zu verlieben, oder? Aber ich liebe dich trotzdem und ich möchte um nichts in der Welt das sich das ändert. Gefühle können sehr stark sein, ob für einen oder für mehrere Menschen, niemand hat das Recht deine Gefühle für andere als falsch hin zu stellen." Kai lächelte, stand auf und ging zu seinem Freund hinüber. Er hatte sich lange mit den Gedanken und Gefühlen über Ray herumgeschlagen, wusste nicht wie er mit ihnen umgehen sollte. Das Tala ihn verstand war als hätte jemand eine riesige Last von seinen Schultern genommen. Das der Rotschopf sogar das gleiche durchmachte brachte ihm sogar noch mehr Erleichterung. Es stimmte schon was Tala gesagt hatte. Es war wirklich schwer, wenn nicht sogar unmöglich, mit Ray unter einem Dach zu wohnen und keine Gefühle für den Nekojin zu entwickeln. Kai setzte sich breitbeinig auf Tala's Schoß und küsste ihn sanft. "Danke." "Nichts zu danken." Die beiden verfielen in einen innigen Kuss bevor sie wegen Luftmangels wieder auseinander gingen. Kai stand auf und ging zurück zu seinem Sessel. Tala sah ihn fragend an. "Kai?" Seufzend ließ sich Kai in den Sessel fallen. "Er wird es nie so sehen. Ob wir nun die Gefühle für Ray teilen oder nicht, er hat nicht die selben Gefühle für uns." //Es ist hoffnungslos.// "Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Lass uns jetzt nicht mehr darüber nachdenken und warten bis er daheim ist." Kai nickte und sah wieder aus dem Fenster, ein trauriger Ausdruck in seinen Augen. //Hoffnungslos.// Mittlerweile war es schon zehn Uhr und der Schwarzhaarige war noch immer nicht da. Unruhig schritt Kai im Raum hin und her, sah dabei immer wieder auf die Uhr. Er war schon kurz davor bei sämtlichen Krankenhäusern in der Stadt durchzuklingeln, hätte Tala ihn nicht noch einmal davon abgehalten. Der Regen hatte noch immer nicht aufgehört. Auch Tala machte sich inzwischen große Sorgen um den jüngsten der drei. Immer wieder wippte er nervös mit dem Fuß auf und ab und richtete seinen Blick abwechselnd auf Tür, Straße und Wanduhr. So spät war Ray noch nie gewesen. Gerade wollte er Kai's Betteln nachgeben und den Blauhaarigen doch bei einigen Krankenhäusern anrufen lassen, als sie einen Schlüssel im Türschloss hörten. In Binnen Sekunden waren Kai und Tala von Wohnzimmer in den Flur geeilt und standen nun einem Pitschnassen Ray gegenüber. "Kannst du mir mal sagen was du so lange gemacht hast?" "Du bist ja völlig durchnässt. Hast du etwa bei dem Wetter das Motorrad zurück genommen?" Ein wenig erschrocken über die beiden Stimmen hinter ihm drehte sich Ray um. Er hatte nicht erwartet seine beiden Freunde noch wach anzutreffen. "Wieso seid ihr denn noch auf?" "Na wieso wohl? Wo warst du solange?" Eine Antwort fordernd sah Kai Ray an. Auch Tala stand erwartend vor dem Schwarzhaarigen. Dieser lächelte entschuldigend und legte seine Hand an den Hinterkopf. "Sorry, ich war mit Bradley zu einem neuen Kunden gefahren und hatte die Schlüssel meiner Maschine in seinem Wagen liegen lassen und weil mir das erst aufgefallen ist, als er mich schon wieder vor der Firma abgesetzt hat und ich mein Handy wohl im Büro hab liegen lassen, musste ich erst nach einer Telefonzelle suchen, damit ich ihn anrufen kann und er noch mal zurück kommt. Deshalb hat das Ganze etwas länger gedauert." Etwas nervös sah Ray seine beiden Mitbewohner an. Er wollte nicht das die beiden sich um ihn sorgten. Und er wollte nicht das sie ihm jetzt böse wären. Kai seufzte laut und Tala fuhr sich durch die Haare. "Sowas kriegst auch nur du zu Stande. Dein Handy liegt nicht im Büro, sondern auf dem Wohnzimmertisch." "Ich hätte es dir von Anfang an um den Hals schnallen sollen!" Ray lachte. Auch wenn die beiden noch etwas 'entnervt' waren, sie waren nicht sauer auf ihn. Und irgendwie war er ein bisschen froh darüber, das sich die beiden Sorgen um ihn gemacht hatten. ##Ich hätte erwartet sie schlafen längst. Aber das sie extra auf mich warten...## Dann meldete sich Tala wieder zu Wort. "Zieh jetzt erst mal die nassen Sachen aus, sonst hast du morgen eine ausgewaschene Erkältung. Am besten ich lass dir ein Bad ein." Ray wollte schon protestieren, er fand das war nicht nötig und er machte anderen nun mal nicht gerne Umstände, doch Kai kam ihm zuvor. "Hast du überhaupt schon was gegessen?" "Ähm,... ja." "Wann?" Ray zog gerade seinen linken Schuh aus als er antwortete. "Nun ja, heute morgen zum Frühstück, und dann.... ähm, ja das wars." Kai's Augen weiteten sich und Tala schüttelte den Kopf. "Viel Arbeit und wenig Essen verträgt sich nicht, das weißt du genau Ray." "In der Küche ist noch etwas. Nimm erst ein Bad und iss dann was." Ray sah seine beiden Freunde lange an, brachte dann aber endlich raus was ihm auf der Zunge lag. "Ähm, ich weiß ja das ihr das gut meint, aber es ist schon sehr spät und ich bin ziemlich müde. Ihr doch sicher auch. Ich bin nicht hungrig." Kai wollte widersprechen, dieses, 'ich bin nicht hungrig' erinnerte ihn viel zu sehr an die Zeit in der es Ray so schlecht gegangen war. Er wollte nicht das sich das noch einmal wiederholte, doch plötzlich legte Tala ihm die Hand auf die Schulter und der Blauhaarige sah ihn fragend an. Tala aber wandte sich nun an Ray. "Gut. Zieh dich um und leg dich schlafen. Aber Morgen wirst du wie sonst auch mit uns zusammen im Restaurant essen. Und wir werden gemeinsam zu Abend essen, keine Ausrede! Das heißt keine Überstunden und pünktlich nach Hause fahren. Verstanden?" ##Meine Güte, Tala klingt ja wie meine Mutter!## "Okay, abgemacht. Und als Entschuldigung geht das Essen im Restaurant morgen auf mich. Gute Nacht dann." Gähnend schleppte sich Ray die Treppe hoch, nachdem ihm auch Kai und Tala eine gute Nacht gewünscht hatten und man hörte wenige Augenblicke später seine Zimmertür ins Schloss fallen. Kai sah Tala skeptisch an. "Denkst du das war richtig?" "Wir können ihn nicht zwingen, und es ist wirklich schon sehr spät. Es reicht wenn er morgen vernünftig isst und jetzt lieber seinen Schlaf bekommt. Mach dir keine Sorgen und lass uns jetzt auch schlafen gehen." Kai nickte nur. Tala hatte ja recht. Der Größere zog Kai eng an sich und gab ihm noch einen Kuss, in den beide hineinlächelten, bevor auch sie die Treppe hoch gingen und ihr Zimmer betraten. Alle drei waren schnell eingeschlafen. So, und das der zweite Teil soweit. Und???? *vorsichtig um die Ecke guck* ich bin tierisch schlecht darin zu beschreiben wie Tala und Kai miteinander umgehen. Ich bin halt nur Kai und Ray gewöhnt. Und Kai als nicht so dominant ist auch was neues für mich. Ich fürchte das merkt man auch, aber ich hoffe es war erträglich.^^° Kapitel 3: When past catch's you back ------------------------------------- @Vampirigirl: Wie schön das dir die Story gefällt. Ich hoffe nur ich kann deinen Erwartungen auch gerecht werden. Vielen vielen Dank für deinen Kommi.^^ *knuddel* @rikimkun: Du findest die beiden benehmen sich süß? *grins* Die werden sich bald noch viel süßer benehmen!!!!!!!! Vielen Dank für deinen Kommi!!!^^ *knuddel* @Mangani: *blush* Ich hoffe dann ist dieses hier auch gut geworden. Danke danke danke für die Loorbeeren!!!^^ *knuddel* @RayKon: Na ja, ich hoffe ich komme dann auch bald zu dem Teil wo dann wirklich das geplante Paaring erscheint.^^° Könnte aber noch ein bissl dauern. Trotzdem vielen lieben Dank für deinen Kommi!!!!! *knuddel* @Libelle: Du hast mir als erste einen Kommi zu diesem Kapitel geschrieben!!! DANKE!!!! *dich dafür extra knuddelt* Würde ich mit Ray zusammenleben, dann,......... Aber das kann ich hier nicht schreiben, sonst müsste ich eine Adult warnung einbauen. *Die kommt später noch* Nochmal also vielen lieben herzlichen totalen Dank für deinen Kommi!!!!^^ *knuddel* Sinful Love der dritte Teil. Gott, endlich geschafft das Ding zu schreiben! *erleichtert ist* Noch mal zur Erinnerung: //Kai denkt// (Tala denkt) ##Ray denkt## Info: Pov's sind immer in Gegenwartsform geschrieben, auch wenn der Rest der Story in der Vergangenheit erzählt wird.^^ Und bevor es endgültig los geht, allen von euch ein frohes neues Jahr!!!!!!!!!^^ *knuddelt alle durch* *konfetti werf* LOS!!!!!! When past catch's you back Am nächsten Morgen erwachte Ray durch das Klingeln seines Weckers. Müde drehte er sich in der Decke um und rieb sich die Augen. "Viel zu früh..." Nach einigen Tasten, denn er wollte die Augen noch nicht wirklich aufmachen, hatte er auch endlich den Wecker und dessen Stopknopf erreicht und das nervende Piepen hörte endlich auf. Er ließ sich noch einmal zurück ins Bett fallen. Wer stand auch schon gerne um Sechs Uhr morgens auf? Er jedenfalls nicht. Nicht nach einer so kurzen Nacht. Fünf Minuten des Faul Herumliegens gönnte sich der Schwarzhaarige noch, bevor er sich aufrichtete, streckte und schlussendlich aus dem Bett aufstand. Er gähnte herzhaft.. ##Vielleicht sollte ich wirklich mehr schlafen.## Als er sich seine Klamotten zusammensuchte, um danach das Bad aufsuchen zu können, dachte er wieder an die Ereignisse des gestrigen Abends. ##Ich hätte wirklich nicht gedacht das sie so lange auf mich warten. Schließlich waren sie ja sicherlich auch sehr müde von ihrer Arbeit. Ich weiß doch was momentan bei der Biovolt Corp los ist. Aber das sie sich immer noch Sorgen um mich machen. Ich meine, schließlich ist diese Sache nun schon über ein Jahr her.## Bei den Gedanken an das, was damals geschehen war, zuckte Ray leicht zusammen. Damals.... Ray schüttelte heftig den Kopf. ##Das ist vorbei! Es ist nicht mehr wichtig! Ich kann damit umgehen!## Er wusste das er sich damit selbst belog. Er konnte kein bisschen damit umgehen. Wieso sonst sollte er diese Sache wohl in der hintersten Ecke seines Bewusstseins verdrängen und nicht mal mit Kai und Tala darüber reden wollen. Er war einfach nicht bereit sich dieser Sache zu stellen. Schnell suchte er auch noch die letzten Teile seiner Utensilien zusammen und verschwand ins Bad. Etwas später im Esszimmer des Hauses. "Ich hoffe nur er hat sich keine Erkältung geholt. Er ist doch danach hoffentlich sofort ins Bett gegangen, oder?" Tala seufzte leise. Nachdem sie Emma erzählt hatten was gestern los war und wieso Ray so spät gewesen ist, hatte die Brünette sie mit Fragen nur so gelöchert. Solche wie: "Hat er denn auch was gegessen?" und "Er ist doch nicht etwa mit dem Motorrad bei diesem Wetter gefahren, oder?" und "Diese ganze Arbeit wird ihn noch krank machen! Er sollte wirklich mal Urlaub nehmen!" Kai hatte Emma bei dieser Bemerkung schon zustimmen wollen, hätte die überführsorgliche Frau nicht noch dieses "das Gleiche gilt für euch!" dahinter gehängt. Sicher, auch sie arbeiteten viel, aber Tala und Kai könnten doch jetzt unmöglich Urlaub machen! Nicht wo ihre Firma im Moment in solchem Chaos ist. //Wenn ich die Firma auch nur einen Tag diesem Haufen Inkompetenz der sich Angestellte schimpft überlasse, habe ich die längste Zeit eine Firma gehabt.// Tala verfolgten ähnliche Gedanken. (Um Gottes Willen! Die Fehler die dann entstehen würden könnten wir nie wieder richtig biegen! Aber es ist schon verdammt lange her das wir das letzte Mal Urlaub hatten. Wann waren wir noch gleich am Meer?.... Das müsste jetzt schon über ein Jahr her sein. Das war kurz bevor Ray bei uns eingezogen ist.) Gerade wollte Emma wieder darüber schimpfen, wie sehr die drei sich von ihrer Arbeit einnehmen ließen, als Ray die Tür hineinkam. Zur Verwunderung seiner beiden Freunde allerdings, trug er nicht wie sonst die lässige Jeans und irgendein Hemd darauf, sondern einen teuren Armani Anzug, mit Krawatte und allem was dazu gehörte. Die Haare waren einfach zusammengebunden, ohne das weiße Stück Stoff drum herum. Nur das rote Ying Yang Bandana war von seiner üblichen Kleidung übrig geblieben. Gleichzeitig mussten Tala und Kai hart schlucken. Ray sah einfach umwerfend aus. Sofort stürmte Emma auf ihn zu. "Ich hab dir schon hundert mal gesagt das du nicht so lange arbeiten sollst Junge! Und du hast schon wieder nichts gegessen! Lass mich deine Stirn fühlen, du hast bestimmt Fieber bekommen, wenn du gestern mit dem Motorrad durch diesen fürchterlichen Regen gefahren bist. Es wäre besser wenn du..." Weiter kam die Brünette allerdings nicht, da Ray sie in einer entschuldigenden Geste umarmte und ihr schnell dazwischen redete. "Tut mir leid Emma, wirklich. Ich werde auch ab jetzt pünktlich sein. Ich will schließlich nicht noch mal zu spät für dein wundervolles Essen sein. Und mach dir keine Sorgen. Ich habe weder Fieber noch fühle ich mich sonst irgendwie krank. Das einzige was ich jetzt habe ist Hunger." Dann schob er die ältere Frau ein wenig von sich und schenkte ihr eines der süßesten Lächeln das er hatte. Kai und Tala waren sich in einem vollkommen sicher als sie dieses Lächeln sahen: 'Jetzt kann selbst Emma nicht mehr sauer sein!' Und so schien es auch zu sein. Zwar zog die Braunhaarige noch einen leichten Schmollmund, konnte diesen jedoch keine fünf Sekunden halten und seufzte laut. "Wenn du mich so ansiehst kann ich dir nicht böse sein. Also los! Mach das du was gefrühstückt kriegst. Und wehe du bereitest mit noch mal solche sorgen!" Ray lächelte, gab Emma einen Kuss auf die Wange und setzte sich zu Kai und Tala an den Tisch. Die ältere Dame schenkte Ray noch einen Kaffee ein, versicherte sich das die anderen beiden noch welchen hatten und wollte dann den Raum verlassen um sich um die anderen häuslichen Arbeiten zu kümmern, als sie sich in der Tür noch mal umdrehte und ihren Blick direkt auf Ray richtete. "Für diesen Blick solltest du eigentlich einen Waffenschein benötigen müssen. Du könntest damit so manchen zu allem möglichen bringen." Dann verließ sie den Raum. //(Allerdings)// "Sag mal Ray, gehst du auf ne Hochzeit, oder wieso hast du dich so rausgeputzt?" Bevor Ray auf Tala's Frage antwortete, genehmigte er sich erst noch 2 Bissen von seinen Pfannkuchen. Diese Dinger liebte er einfach. "Brad und ich fahren heute zu Motorsports. Die haben einen neuen Treibstoff entwickelt, für den geworben werden soll. Wenn wir bei diesem Auftrag überzeugen können schließen wir mit Motorsports einen Vertrag über sämtliche Werberechte für die nächsten zwei Jahre." Tala und Kai konnten verstehen wieso diese Option dem Schwarzhaarigen ein enthusiastisches Lächeln entlockte. Motorsports war auf ihrem Gebiet die beste Firma auf dem Markt. Würde man sie von der Erfolgsquote her direkt vergleichen, stünden Motorsports und die Biovolt Corp wohl beide auf dem ersten Platz. Ein Werbevertrag über zwei Jahre war in diesem Business eine große Chance und würde Ray ein weiteres Stück nach oben bringen. Ganz zu schweigen von dem Geld das der Vertrag und die folgenden Projekte bringen würden. //Das bedeutet aber wahrscheinlich auch mehr Arbeit für ihn.// (Motorsports ist ein verdammt guter Konzern. Sicherlich wäre ein Vertrag mit diesr Firma mehr als lohnend für Ray. Was mir allerdings Sorgen bereitet, ist das er dann vor lauter Arbeit nicht mehr zur Ruhe kommt.) Natürlich konnten die beiden ihre Gedanken nicht einfach so laut aussprechen. Erstens wollten sie Ray nicht allzu sehr bemuttern, das hatte der Chinese noch nie leiden können und zweitens erwartete Ray sicherlich Zuspruch von ihnen. Kai räusperte sich. "Ich hoffe doch du vergisst darüber unser Essen nicht." Schnell schlang Ray noch den letzten Bissen seines Frühstücks hinunter und lächelte Kai breit an. "Werd ich nicht. Pünktlich um 1 bin ich da. Also dann, Brad wartet bestimmt schon auf mich. Bis 1 dann." Und noch bevor Tala oder Kai etwas sagen konnten hatte sich Ray auch schon seinen Helm gegriffen und war aus dem Haus gelaufen. "Im Armanianzug Harley fahren, so was bringt auch wirklich nur Ray zustande." "wenn er um 1 nicht da ist fahre ich persönlich zu Motorsports und schleife ihn an seinen Haaren da raus!" Tala lachte leise. Er zweifelte keine Minute an Kai's Aussage. "Tja, aber wenn wir um 1 im Restaurant sein wollen, sollten wir jetzt auch gehen." Also machten sich auch Kai und Tala daran ihr Frühstück zu beenden und zur Arbeit zu gehen. **kurze Zeit später bei Motorsports** "Bereit Ray? Soweit dich gehört hab ist der neue Vorstand von Motorsports ein harter Verhandlungspartner." Ray sah Brad fragend an. "Neuer Vorstand? Ist denn nicht Hikari der Boss hier? Mit ihm haben wir doch erst vor drei Tagen noch diesen Termin heute vereinbart." Bradley richtete sich noch gerade die Krawatte. Der Aufzug in dem die beiden standen durchfuhr gerade das 17. Stockwerk. "Richtig. Wir haben vor drei Tagen den Termin mit ihm vereinbart und gestern hat der neue Vorstand die Leitung übernommen. Hikari hat wohl Firmenkapital veruntreut und musste seine Stellung aufgeben. Wir haben Glück das der neue Chef hier unseren Termin nicht gecancelt hat." Ray blieb kurz still. Das kam überraschend. Er bereitete sich eigentlich gerne auf die Person vor mit der er in Verhandlungen über die Arbeit treten würde. Aber wirklich störte ihn das auch nicht. ##Was soll's. Schließlich wollen wir ihn ja mit unseren Fähigkeiten überzeugen und nicht weil ich weiß wie ich am besten mit ihm umzugehen habe.## "Wie heißt denn dieser neue Vorstand?" Doch bevor Brad antworten konnte, machte es 'Pling' und die beiden hatten das 20. Stockwerk erreicht. Hier sollte das Meeting stattfinden. Noch einmal strich sich Brad durch die Haare. "Also dann Ray, auf geht's!" Als die beiden aus dem Aufzug stiegen fanden sie sich direkt in einem großen Büro wieder. Ray konnte nicht umhin sich staunend umzusehen. Der Teppich auf dem sie standen war Hunderte wert, ohne Zweifel. Auf den Wänden links und rechts von ihm hingen allerlei Kunstwerke, deren Wert er zwar nicht genau schätzen konnte, er sich aber sicher war das der nicht niedrig angesetzt sein würde. Natürlich fanden sich auf allen Bildern Motive die etwas mit Autos zu tun hatten. Ein langer Läufer führte wenige Meter vorm Fahrstuhl bis hin zum großen Schreibtisch im Raum. Der Schreibtisch war aus schwerer Eiche gefertigt und stand vor einer Meterbreiten Glasfront, durch die der Betrachter auf die Stadt hinunter sehen konnte. ##Alles in Allem ist das Büro schätzungsweise einige Hunderttausend wert.## Die Person die am Schreibtisch saß konnten die beiden noch nicht sehen, da sie in dem großen Schreibtischstuhl mit dem Rücken zu ihnen saß und aus dem Fenster sah. Aber das Brad und Ray im Raum waren, wusste derjenige natürlich. "Mister Kon und Mister Milles nehme ich an. Setzen Sie sich doch bitte meine Herren." Die beiden kamen der Aufforderung nach und nahmen in den zwei großen Sesseln vor dem Schreibtisch platz. Ray besah sich die Rückfront des Sessels mit merkwürdigem Blick. Die Stimme dieses neuen Vorstands kam ihm ungemein vertraut vor. Dann sprach der Mann weiter und drehte sich dabei langsam mit seinem Stuhl zu ihnen um. "Wie Sie sicher bereits wissen ist Hikari nicht länger der Vorstand von Motorsports. Natürlich bin ich mit den bisherigen Abmachungen zwischen ihnen und Hikari vertraut, würde es aber vorziehen noch einmal von vorne zu beginnen wenn es ihnen nichts ausmacht. Ich mag es nun mal bei solchen Dingen von Anfang an alles unter Kontrolle zu haben." Dann hatte sich der Mann gänzlich mit dem Stuhl zu ihnen umgedreht und saß ihnen nun Angesicht zu Angesicht gegenüber. Ray's Augen weiteten sich ungläubig. Silberne Haare, Sonnengebräunte Haut, braune Augen, dieses Grinsen...... Er konnte es nicht sein. Er durfte es einfach nicht sein! "Wenn ich mich ihnen vorstellen darf, mein Name ist King Shatters. Aber ich bin sicher ihr Partner hat mich noch in guter Erinnerung Mister Milles, nicht wahr Ray?" ##Das DARF einfach nicht wahr sein!## Und wieder ein Kapitel fertig. Wenn ich hier am Schluss noch anmerken darf. Ich habe King zwar hier eingebaut, aber hier ist er älter, stärker und größer als Ray, also vergleicht ihn nicht zu sehr mit dem King in der Serie. Auch kennt ihn hier nur Ray. Tala und Kai haben ihn noch nie gesehen. Woher er ihn allerdings kennt, und welche Rolle King hier spielt, da müsst ihr euch noch bis zum nächsten Kapitel gedulden.^^ So, also ich hoffe wie immer das es euch doch ein bisschen gefallen hat und wünsche euch alles alles gute bis zum nächsten mal. Hab euch alle lieb! *knuddel* Kapitel 4: Surprising guests ---------------------------- @ hdgdl_kai: Tut mir leid wenn ich dich in Depressionen mit diesem Ende gestürzt haben sollte, aber hier geht es ja jetzt schon weiter.^^ *knuddel* @ Mangani: Okay, okay, ich schreib ja schon ich schreib ja schon. Gib mir nur noch ein wenig Zeit und ich hab das Kapitel fertig. Vielen Dank für deine Kommi! *knuddel* @ Maitomi: Schön das die Vorstellung von Ray im Armanianzug dir genauso gefällt wie mir. Ich suche noch immer jemanden der mir so ein Bild malt, bisher aber leider ohne Erfolg. Vielen Dank für deinen Kommi! *knuddel* @ Libelle: Mach dir keine sorgen, ich denke die meisten wissen nicht wer King Shatters ist. Zumal ich mir auch den Nachnahmen nur ausgedacht habe. Ich werde bald ein Bild von ihm in der Charakterbeschreibung haben, ich hoffe das hilft dir dann.^^ *knuddel* @ Alle die das hier lesen: vielen Dank für euer Interesse an meiner FF und ich hoffe euch gefällt dieser Teil genauso gut oder besser wie die anderen.^^ *alle Knuddelt* Sinful Love, endlich der nächste Teil //Kai denkt// (Tala denkt) ##Ray denkt## Surprising guests "Hallo Ray." Mit geweiteten Augen sah Ray seinen Gegenüber an. ##Das darf einfach nicht wahr sein## Während Ray noch immer nichts sagte, sah Ben verwundert zwischen den beiden her. "Du kennst Herrn Shatters? Ray?" Diese Frage holte Ray wieder in die Wirklichkeit zurück und augenblicklich veränderte sich sein zuvor noch verwunderter Ausdruck in einen äußerst wütenden und er zog die Augenbrauen dicht zusammen. "Leider ja. Hätte ich gewusst das du Hikari's Nachfolger bist, wären wir gar nicht erst hier her gekommen." Ruckartig stand Ray von seinem Stuhl auf, was ihm einen noch verwirrteren Blick seines Partners einbrachte. "Ray? Was ist denn los?" Ohne auf diese Frage zu antworten wandte sich Ray zur Tür. "Es tut mir leid das du deine kostbare Zeit umsonst geopfert hast King. Aber du wirst dir wohl eine neue PR-Vertretung suchen müssen." Kaum waren diese Worte ausgesprochen , hatte der Schwarzhaarige auch schon die Tür erreicht. Ben sprang von seinem Sitz auf, noch immer völlig verwirrt darüber was wohl in seinen Partner gefahren war und wollte gerade hinter ihm her eilen, als- "Ray warte! Bitte." Tatsächlich hielt Ray in seiner Bewegung inne. Er hatte gerade die Tür öffnen wollen, hielt die Klinke noch fest in der Hand. Langsam inhalierte er die Luft um ihn herum, versuchte so ruhiger zu werden während er Ben und Herrn Shatters noch immer den Rücken zugewandt hatte. Ein schiefes und sarkastisches Grinsen zierte seine Lippen. "Was denn? Der große Herr Shatters hat mich gerade tatsächlich um etwas gebeten?! Seit wann so höflich King?" Ben fühlte sich langsam mehr als unwohl in seiner Haut . So hatte er Ray ja noch nie erlebt. Was mochte dieser Kerl wohl getan haben, das Ray so ausflippte? King, der sich als er nach Ray geschrieen hatte mit den Armen auf dem Tisch gestützt hatte und aufgestanden war, holte einmal tief Luft und sah Ben an. "Verzeihen Sie Herr Milles, aber könnten Sie Ray und mich kurz allein lassen? Ich möchte mit ihm unter vier Augen sprechen." Ben jedoch rührte sich nicht von der Stelle, Was auch immer dieser Mann Ray angetan hatte, wenn der Chinese so reagierte, dann war es keinesfalls etwas was man auf die leichte Schippe nehmen sollte. Fragend sah er zu Ray hinüber, der sich auf Grund der derweilig herrschenden Stille wieder zu den anderen beiden umgedreht hatte. Ray musste sich sichtlich zusammenreißen um nicht sofort aus dem Raum zu stürmen. Dann nickte er langsam und bedächtig mit dem Kopf. "Ist ok Ben. Warte einfach kurz unten im Eingang auf mich. Was immer Herr Shatters mir zu sagen hat, es wird sicher nicht lange dauern." Skeptisch sah Ben erst zu dem Silberhaarigen hinter dem Schreibtisch, dann wieder zu Ray. "Bist du sicher Ray?" Ein weiteres Nicken des Schwarzhaarigen und Ben verließ den Raum. Nicht aber ohne vorher Herrn Shatters noch einen -mach-eine-falsche-Bewegung-und-ich-erwürge-dich-eigenhändig-Blick zu geben. Nachdem der Braunhaarige den Raum verlassen hatte, standen Ray und King sich stumm gegenüber. King räusperte sich. "Setz dich doch bitte Ray." "Was willst du King?" Ohne Kings Angebot in Erwägung zu ziehen blieb Ray vor der Tür stehen . King seufzte laut. "Anscheinend hast du dich kein Stück verändert. Immer noch stur wie ein Esel." Langsam wurde der Schwarzhaarige sauer. "Zum letzten mal King, was verdammt noch mal willst du?! Ich habe mit meiner Zeit besseres anzufangen, als sie mit dir zu verschwenden!" Während Ray von Sekunde zu Sekunde wütender zu werden schien, blieb sein Gegenüber ruhig und setzte sich. Er faltete seine Arme auf dem Tisch ineinander und stützte seinen Kopf darauf. "Auch wenn du mir nicht glaubst, was damals geschehen ist wollte ich nicht und es tut mir leid. Wirklich." King sah zu dem Chinesen auf und ihm starr in die Augen, wollte die Glaubhaftigkeit seiner Aussage somit untermalen. Ray jedoch ließ nur ein verachtendes Schnaufen von sich. "Du hast Recht King, ich glaube dir wirklich nicht!" Damit drehte Ray sich um und wollte gerade den Raum verlassen, als King ihn abermals davon abhielt. "Miki hat dir nichts gesagt, nicht wahr?" Ray hielt inne als er diesen Namen hörte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und pure Wut sprach aus den goldenen Opalen. "Wage es nicht seinen Namen in den Mund zu nehmen wenn dir dein Leben lieb ist!" Ray war nicht laut geworden, er hatte nicht geschrieen oder versucht den anderen anzugreifen, doch der Klang seiner Stimme verriet wie sauer er in diesem Moment war. King war von Anfang an klar gewesen das die Erwähnung Miki's den sowieso schon wütenden Chinesen an den Rand seiner Selbstbeherrschung treiben würde, doch dieses Risiko hatte er eingehen müssen. "Bitte höre dir an was ich zu sagen habe Ray, Wenn es dir nicht gefällt, kannst du immer noch gehen und wirst mich dann auch niemals wieder sehen müssen, aber gib mir zumindest eine Chance die Sache damals zu erklären." Wieder sah King dem Schwarzhaarigen tief in die Augen. Die Rotbraunen Seelenspiegel bettelten den Chinesen förmlich an ihrem Besitzer zu zuhören. Ray war noch immer wütend. Er ertrug es einfach nicht auch nur in der Nähe dieses Kerls zu sein und das war er nun schon länger als gut für ihn war. Dennoch, er ballte die Hände zu Fäusten, atmete mehrmals tief durch und ging langsam auf den Schreibtisch zu. Dort angekommen setzte er sich in den Stuhl in dem er zuvor gesessen hatte und verschränkte die Arme vor der Brust. "Meiner Meinung nach gibt es zu diesem Thema nichts mehr zu sagen, aber es würde mich brennend interessieren was du denkst zu wissen, das mich umstimmen könnte." Seine Blicke durchbohrten King förmlich. Dieser setzte sich nun etwas bequemer in seinen Stuhl und begann zu erzählen. ))))))))))))) Aber ihr wollt jetzt bestimmt noch nicht wissen was, gelle? *evilgrin*(((((((((((( "Okay! Wenn er in der nächsten Minute nicht hier auftaucht, fahre ich zu ihm und ziehe ihn an seinen Haaren hier her! Ob er gerade bei Motorsports ist oder nicht!" Nervös und wütend trommelte Kai mit seinen Fingern auf der Tischplatte. "Kai, jetzt bleib ruhig. Es ist gerade mal drei Minuten nach eins. Ray wird sicher gleich da sein." Doch Kai ließ sich nicht beirren. "Noch 45 Sekunden." Tala seufzte. In diesem Zustand konnte man mit dem Blaugrauhaarigen wirklich nicht diskutieren. Also lehnte sich der Rotschopf zurück und studierte schon einmal die Karte. Gerade wollte Kai anfangen von zehn aus rückwärts zu zählen, als Ray die Tür des Restaurants herein kam. "Hi ihr zwei." Tala grinste. "Ich hab dir doch gesagt er kommt. Wenn du nicht aufhörst immer gleich aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, wird die andere Hälfte deiner Haare auch noch grau." Kai verzog nur mürrisch das Gesicht. "Sehr witzig!" Dann langte Tala blitzschnell über den Tisch, schnappte sich die Hand des Blaugrauhaarigen und zog ihn zu sich heran. Kai wollte protestieren, fühlte aber jeglichen Wiederstand weichen, als ein Paar warme und weiche Lippen sich auf die seinen legten. Noch kurze Zeit bleiben seine Lippen auf diese Weise verschlossen, bis Tala den Kuss löste. Verschmitzt grinste er seinen Freund an. "Du weißt doch das ich dich liebe." Darauf wurde Kai leicht rot um die Nasenspitze und nuschelte nur etwas vor sich hin, was wahrscheinlich nicht mal er selbst verstand. Lächelnd gesellte sich Ray zu den beiden. "Und wie liefs bei Biovolt?" Tala gab die Speisekarte an Ray weiter, während Kai antwortete. "Das gleiche Chaos wie immer. Wie war's bei Motorsports?" Ray hatte sein Essen schnell gewählt und legte die Karte auf den Tisch. Kai hatte bereits gewählt. "Es gab eine kleine Änderung bei den bisherigen Verhandlungen, die ich erst noch überprüfen möchte, aber nichts besonderes." Tala winkte gerade eine Bedienung herbei. "Das heißt der vertag ist so gut wie unter Dach und Fach, was?" Ray nickte nur. ##Jedenfalls wenn er die Wahrheit gesagt hat.## Eine Hand vor seinen Augen holte ihn wieder aus seiner Gedankenwelt und er sah geradewegs zu Kai. "Was ist?" "Der Kellner hat dich nach deiner Bestellung gefragt. Wo bist du denn mit deinen Gedanken?" Schnell schüttelte Ray den Kopf, lächelte entschuldigend und gab dem Kellner seine Wahl bekannt. Der Rest ihres Essens verlief ohne weitere Besonderheiten. Die drei unterhielten sich und scherzten wie immer. Zehn Minuten vor zwei winkte Ray den Kellner herbei um wie versprochen ihr Essen zu zahlen. "So, ich muss los wenn ich rechtzeitig im Büro sein will. Wir sehen uns dann heute Abend." Noch ein Handgruß in die Richtung der beiden und Ray war aus der Tür. "Irgendwas stimmt da nicht." "du hast es also auch gemerkt." Tala nickte. "Er benahm sich viel zu fröhlich. Selbst Max ist nicht so ein Dauersmiley." Die beiden standen auf und zogen ihre Jacken an. "Denkst du es hat was mit Motorsports zu tun?" Kai sah Tala fragend an. "Ich denke schon. Zumindest kann ich mir keinen anderen Grund vorstellen." Schnaubend zog Kai die Augenbrauen zusammen. "Das heißt er verschweigt uns schon wieder etwas! Und mir hat er früher immer gesagt es wäre nicht gut alles in sich hinein zu fressen. Er sollte sich wirklich mal an seine eigenen Ratschläge halten." Tala musste leicht lachen. Kai sah aber auch zu süß aus wenn er schmollte. "Wir werden ihn einfach heute Abend noch einmal darauf ansprechen. Wir sollten jetzt auch gehen." Tala reichte Kai noch seine Handschuhe, die dieser auf dem Tisch liegen gelassen hatte und sie verließen das Restaurant. Einige Stunden später. *Kai Pov* Gott tut mir der Rücken weh! Was für ein Horrortag. Ich kann nicht glauben das ich solch inkompetente Leute eingestellt habe. Selbst Tyson würde diesen Job besser hinkriegen! Okay, jetzt übertreibe ich vielleicht ein bisschen. Ich bin nur froh das Tala jetzt endlich den Jaguar die Auffahrt zum Haus hoch fährt. Vielleicht kann ich meinen süßen Rotschopf ja zu einer kleinen Massage überreden, obwohl ich das eigentlich weniger glaube. Vielleicht könnte ich ja Ray.... Ich sollte endlich aufhören mir in dieser Hinsicht Hoffnungen zu machen. Er wird unsere Gefühle nie erwidern können. "Was machen die beiden denn hier?" Hm? Was meint Tala denn jetzt damit? Neugierig setze ich mich aufrecht in den Beifahrersitz und sogleich erspähen meine Augen zwei Gestalten vor unserer Haustür. Ein junger Mann mit schwarzen und eine ebenso junge Frau mit pinken Haaren. Lee und Mariah. Wollen die zu Ray? Aber er hat gar nichts davon gesagt das die zwei kommen wollten. Tja, wir werden ja wohl gleich noch herausfinden wieso sie hier sind. Kaum sind Tala und ich aus dem Auto ausgestiegen, da kommen die beiden auch schon auf uns zu und Lee streckt Tala, der ihm am nächsten steht, die Hand zur Begrüßung hin. "Hallo Tala. Kai. Schön euch mal wieder zu sehen." "Ja, es ist lange her Lee. Hallo Mariah." Mariah erwidert den Gruß und schüttelt ihm ebenfalls die Hand, dann habe auch ich die Gruppe erreicht und die Prozedur wiederholt sich. Doch mich beschäftigt da noch eine Frage. "Versteht das nicht falsch, aber was führt euch eigentlich her?" Gerade will Lee auch schon antworten, als Tala meint die Unterhaltung doch lieber im Haus weiterzuführen. Recht hat er schon. Im November kann man auch nicht erwarten das es sonderlich warm draußen ist. Kaum sind wir die Tür rein und haben Jacken und andere warme Kleidung abgelegt, kommt uns auch schon eine fröhlich strahlende Emma entgegen. Sie liebt es wenn wir Besuch haben. Sie sagt dann wirke das Haus nicht so groß und leer. Ich kann ihr in diesem Punkt nicht wirklich zustimmen. Gut, vor einiger Zeit war es tatsächlich so gewesen, aber seit Ray bei uns wohnt, kann man dieses Haus eigentlich nicht mehr als besonders ruhig oder trostlos bezeichnen. Aber soll Emma ihre Freude an unseren unerwarteten Gästen haben. Schön zu sehen wie sie voller Freude in die Küche wetzt. Nachdem Emma alle gefragt hat was sie trinken wollen geleiten Tala und ich die beiden ins Wohnzimmer. Während Lee und Mariah auf der großen Couch in der Mitte des Raumes Platz nehmen, setzen Tala und ich uns auf die etwas kleinere Couch direkt daneben. *Kai Pov ende* Kaum hatten es sich alle bequem gemacht, kam auch schon Emma mit den beiden Tees für Lee und Mariah und den zwei Kaffee's für Kai und Tala herein. Als sie den Raum wieder verlassen hatte, räusperte sich Mariah. "Also, der Grund wieso wir eigentlich hier sind, ist weil wir mit Ray sprechen-" Mariah kam gar nicht dazu zu ende zu sprechen, denn kaum hatten die beiden Russen Ray's Namen gehört, fragten sie wie aus einem Mund- "Ist etwas mit Ray?" Lee und Mariah waren leicht erschrocken bei der Reaktion der zwei. Aber wer könnte es ihnen auch schon verübeln das sie sich Sorgen um den Menschen machten, den sie beide liebten? Auch wenn die beiden anderen das ja nicht wussten. //Ich wusste doch das da etwas nicht stimmt!// (Bevor mir nicht entweder die beiden oder Ray selbst erzählt haben was verdammt noch mal mit ihm los ist, kommt hier keiner raus!) Lee räusperte sich, nachdem er Sekundenlang den bohrenden Blicken Kai's und Tala's ausgesetzt war. "Sagt mal, was wisst ihr über Ray's Vergangenheit, und über seinen Aufenthalt in China vor zwei Jahren?" Fragend sahen die Gefragten Lee und Mariah an, die nun beide eine ernste Miene aufgelegt hatten. Tja, was wussten sie über die Vergangenheit des Chinesen? Des Mannes den sie beide liebten? Kai lehnte sich in der Couch zurück. "Nicht viel." "Eigentlich wussten wir noch nicht mal das er vor zwei Jahren in China war." *Kai Pov* Vor zwei Jahren, das war dann also kurz bevor ich ihn in diesem Park gefunden habe. Was auch immer es war das dieses Verhalten damals in ihm auslöste, muss sich also in China abgespielt haben. Das heißt, wir werden jetzt endlich erfahren was damals geschehen ist. Ich will einen Freudenschrei ausrufen, in Gedanken natürlich, als in genau diesem Moment, als Lee gerade anfangen will zu erzählen, der reinkommt um den sich all meine Gedanken und sicher auch Tala's im Moment drehen. Dort steht Ray, noch immer in seinem dunkelblauen Mantel gehüllt, die Tasche über der Schulter und auch die Handschuhe hat er noch an. Irre ich mich oder sieht er beim Anblick seiner Kindheitsfreunde sogar etwas verstört aus? Aber wieso das?! Es scheinen Stunden zu vergehen in denen Ray einfach nur da steht und irritiert zu uns rüberblickt, doch in Wirklichkeit sind es nur wenige Sekunden. Dann regt er sich endlich, scheint aus seiner Starre zu erwachen. "Lee? Mariah? Was macht ihr denn hier?" Ich kann ihm seine Verwunderung nicht übel nehmen, Tala und ich waren schließlich ebenso kurios. Meine Aufmerksamkeit wird von dem süßen kleinen Chinesen abgelenkt, als Mariah plötzlich aufspringt und sich Ray um den Hals wirft. Diese bild gefällt mir gar nicht! "Oh Ray! Ich habe dich so vermisst! Wir haben uns ja schon so lange nicht gesehen! Wie geht es dir? Ist alles ok? Wie läufts im Job? Und was.-" Weiter kommt die pinke Fusselbirne nicht, da Ray, indem er sie ein wenig von sich wegschiebt, ihren Redefluss unterbricht. Gott sei Dank! Schnell drehe ich mich um als ich ein erleichtertes Seufzen neben mir höre. Ich muss lächeln. Anscheinend hat dieser Anblick meinen Koi also auch nicht ganz kalt gelassen. Was soll ich sagen, wir sind eben beide sehr besitzergreifende Menschen und neigen dazu schnell eifersüchtig zu werden. "Langsam Mariah. Ich freue mich ja auch euch wieder zu sehen. Wann seid ihr hergekommen?" Da wollte dieses rosa Biest gleich wieder anfangen mit leuchtenden Augen loszureden, als Lee hinter ihr erschien und ihr seine Hand auf die Schulter legte. "Das ist jetzt nicht so wichtig. Ray, wir müssen dir etwas wichtiges sagen." Auch Mariahs Ausdruck wird nun wieder ernst. So langsam mache ich mir wirklich Sorgen. Was ist so wichtig das es Pinki davon abhält mit Ray zu flirten? Ich bemerke das neben mir nun auch Tala unruhig wird. Was ist hier nur los?! *Kai Pov ende* *Tala Pov* Es reicht! Ich will jetzt endlich wissen was hier los ist! Wen Lee nicht gleich die Klappe aufmacht, schlag ich ihm so dermaßen in die Fresse das er nicht mehr weiß ob er Männlein oder Weiblein ist! Ok, das war jetzt vielleicht ein wenig überrieben, aber zum Teufel noch mal die sollen endlich sagen was los ist! Meine Bitte scheint erhört worden zu sein, denn Lee ergreift endlich wieder das Wort. "Flipp jetzt bitte nicht aus Ray, aber King hat die Ältesten dazu gebracht, die Forderung zu wiederholen und ist jetzt auf der Suche nach dir." Okay, wer bitte ist dieser King und was will der Kerl von unserem Ray?! Selbiger sieht Lee nun nachdenkend an. "Also deshalb ist er hier. Ich hätte es mir eigentlich denken können." Damit zieht er sich auch endlich den Mantel und die Handschuhe aus, stellt seine Tasche ab und schiebt sich vorbei an Lee und Mariah in Richtung Küche. Mit großen Augen sehen ihm die beiden hinterher. Nun ja, nach dem Trubel den Lee um die Sache gemacht hat, hätte ich auch eine andere Reaktion von Ray erwartet. Jetzt verstehe ich wirklich gar nichts mehr und das schlimmste ist, da ist noch immer diese eine Frage, die wie ein Presslufthammer in meinem Hirn herumtobt. Doch Kai's nächste Worte beseitigen die angehenden Kopfschmerzen. "Wer ist King?" Whow. Dem Ton seiner Stimme nach schließe ich das jetzt nicht mal diese Nervensäge Tyson die Antwort verweigern würde. "Das geht dich nichts an Kai." Nicht Tyson, nicht Lee, aber ein sturer, süßer, schwarzhaariger Chinese, der just in diesem Moment mit einer Tasse Tee aus der Küche kommt. Jetzt ist es offiziell. Ich verstehe überhaupt nicht mehr! Seit wann bitte hat Ray einen so kalten und gefühllosen Unterton in der Stimme? Auch Kai, Lee und Mariah sehen den Schwarzhaarigen kurios an. Aber lange kann das nicht gut gehen, schließlich kenne ich meine Koi. "Was soll das heißen das geht mich nicht's an?!" Na, was hab ich gesagt? Kai hatte diese fünf Worte noch nie leiden können. Und da er sich jetzt auch noch Sorgen um Ray macht, ist es wohl verständlich das er wütend wird. Allerdings ist das vielleicht nicht die klügste Reaktion im Moment. "Soll ich es dir erst buchstabieren oder denkst du du kriegst es auch so hin die Bedeutung von: Das geht dich nichts an, zu verstehen?" Nicht gut. Definitiv ga rnicht gut. Ray ist klar genervt und Kai fängt bereits an zu kochen. Okay Iwanov, denk nach. Was kannst du tun um zu verhindern, das sich die beiden Menschen die du liebst nicht gegenseitig mit bösen Blicken ermorden? Kaum zu glauben, aber ausgerechnet Mariah rettet mich davor eine Antwort auf diese Frage finden zu müssen. "Ray, heißt das, du hast King schon gesehen?" Was auch immer es ist, das ich bei dieser Frage in den Augen von Ray habe aufblitzen sehen, es gefällt mir kein Stück. Wut, Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung, Verrat, alles zur selben Zeit. Was hat das zu bedeuten? Dann geht Ray hinüber zu seinem Lieblingssessel, wo er abends gerne mal ein Buch vor dem Kamin ließt. Seine Tasse Tee stellt er auf dem Weg dorthin auf dem Wohnzimmertisch ab. Sobald er sitzt, atmet er tief aus. "Ja. Es hat sich zufälliger Weise ergeben, das er mein neuer Auftraggeber ist. Obwohl ich mittlerweile nicht mehr glaube das das Zufall war." "Redest du etwa von Motorsports?" Und wieder war Kai schneller darin meine Gedanken auszusprechen. Wir haben schon immer in ähnlichen Linien gedacht. Seine Wut von vorhin scheint glücklicherweise auch verflogen zu sein. Ein Nicken von Ray bestätigt uns die Frage. Dann war es also das was er heute Mittag im Restaurant meinte. Aber bezüglich diesem King tappen Kai und ich noch immer völlig im Dunkeln. Auch wenn er mich anschreit, ich muss wissen wer das ist. Doch bevor ich meine Frage stellen kann, richtet Ray seinen Blick auf Lee und Mariah. "Beantwortet mir nur eine Frage. Ist es wahr das Miki Krebs hatte?" Vor Schreck weiten sich die Augen der beiden Gefragten. "Was, -aber woher-" "Hat dieser Mistkerl dir das etwa erzählt?!" Mariah scheint eine leichten Schock auf Grund der Frage zu haben und Lee ist vor Ärger von der Couch aufgesprungen. Hilfesuchend wende ich meinen Blick an Kai, der allerdings nur mit dem selben blick erwidern kann. Wir verstehen beide nicht was hier los ist, dabei hatte ich gehofft wenigstens er wüsste wer Miki ist. Es kotzt mich verdammt noch mal an. Lee scheint ebenfalls abgepisst. "Er hat dir das erzählt, nicht wahr?! Was hat er noch gesagt?" Fordernd sieht Lee zu Ray hinunter, da Lee ja jetzt steht, Ray aber noch immer auf dem Sessel sitzt. Dieser kann jetzt auch nicht mehr ruhig bleiben und sieht seinen alten Freund mit mindestens ebenso wütenden Augen an. "Beantworte meine Frage Lee! HATTE MIKI KREBS?!" Ray ist von seinem Sessel aufgesprungen, steht Lee gegenüber und sieht diesem direkt in die Augen. Wann habe ich Ray das letzte mal so furios gesehen? Wann hat er das letzte mal so geschrieen? Habe ich ihn überhaupt jemals so gesehen? Die Antwort ist erschreckend, denn sie heißt Ja! Ich habe ihn schon einmal so gesehen. Und zwar vor eineinhalb Jahren. Lee presst seine Augen zusammen und sinkt auf einen anderen Sessel in seiner Nähe. Verzweifelt stützte er den Kopf auf seine Hände. "Ja. Er befand sich bereits im Endstadium der Krankheit als du zurückgekehrt bist." Die Hände Ray's ballen sich zu Fäusten, unterdrückte Wut schüttelt seine Gestalt und er beißt sich auf die Unterlippe. Es zerreißt mich nicht zu wissen wer King und Miki sind und was damals geschehen ist, doch ich weiß das jetzt absolut der falsche Zeitpunkt ist diese Fragen zu stellen. Kai geht es anscheinend genauso, denn er drückt meine Hand, such nach Unterstützung um nicht den Verstand zu verlieren. Ich erwidere den Druck. *Tala Pov ende* *Kai Pov* Das alles hier ist einfach absurd. Es ist wie wenn man sich einen zweistündigen Film ansieht, aber erst nach den ersten 90 Minuten reinschaltet. Das einzige was mir momentan Halt gibt ist Tala. Und ich bin ihm mehr als dankbar dafür. Meine Gedankenwelt wird aus ihren Fugen gerissen, als Ray leise beginnt zu sprechen. "Wieso wusste ich das nicht?" Er sieht dabei niemanden an, blickt nur stur auf den Boden. Seine Stimme ist voller Schmerz und am liebsten möchte ich aufschreien, zu ihm rennen und an mich reissen. Ihn trösten, umarmen, streicheln, küssen, alles damit er nur endlich seinen Schmerz herauslässt, denn was auch immer es ist was ihn bewegt, es muss weh tun. Mann kann es in seinen Augen sehen. "Wir wollten es dir sagen, schon als man die Krankheit bei ihm festgestellt hat, doch Miki hat uns verboten es dir zu erzählen. Er ist sogar vor uns niedergekniet und hat uns abgefleht es für uns zu behalten. Er wollte nicht das du seinetwegen traurig wirst." Ihre Stimme klingt als stünde sie kurz vor den Tränen. So sehr ich sie auch dafür hasse wie sie sich ständig an Ray ranschmeißt, jetzt tut sie mir leid. Stille herrscht. Ray sieht noch immer stur zu Boden, noch immer sind seine Hände zu Fäusten geballt und noch immer kenne ich den Grund nicht. Nicht ganz. "Ihr hättet es mir sagen sollen." Lee sieht zu Ray auf als er geendet hat. "Wir haben seinen Wunsch respektiert und sind seiner Entscheidung gefolgt. Etwas was du auch tun solltest." Und wieder ist es Still. Lees Worte waren hart, aber sie schienen mir nicht ungerecht. Wenn ich nur wüsste was hinter dem allem steckt. Nach etlichen Sekunden des Schweigens, fängt Ray wieder zu sprechen an. Doch seine Stimme ist nur ein Schatten ihrer selbst. Leise, traurig, beinah gespenstisch. "Wahrscheinlich hast du recht. Es ist meine Schuld. Alles." Und bevor Lee, Mariah oder einer von uns aufspringen und das Gegenteil behaupten kann, ist Ray aus dem Raum gestürmt und die Treppe rauf in seinem Zimmer verschwunden. Das Geräusch eines Schlüssels verrät das die Tür nun verschlossen ist. Laut seufzend lässt Lee seinen Kopf in seine Hände fallen. "Dieser verdammt Sturkopf. Wie kann er nur denken er wäre Schuld an dem was geschehen ist. Wenn ich King zwischen die Finger kriege mache ich ihn alle!" Langsam stehe ich von der Couch auf, gehe zu Lee hinüber und bleibe direkt vor ihm stehen. Ich habe lange genug gewartet. Ich will nun endlich Antworten. "Was ist damals geschehen, Lee? Wer ist dieser King, was hat er getan und wer ist Miki?" Nur sehr langsam, fast in Zeitlupentempo sieht Lee zu mir auf. Mit einem traurigen lächeln sieht er mich an. "Miki ist..- war Rays kleiner Bruder. King hat ihn vor zwei Jahren getötet." Soooo, das wars jetzt erst mal wieder. Und? schlimm? Ich hoffe nicht. Verzeiht, wieder so ein fieser Cliffy, aber es sind so schon acht Seiten, und ich wollte nicht noch länger schreiben. An alle die auch andere Geschichten von mir lesen, insbesondere Heart listening, es wird bald weitergehen, die Story wird auf jeden Fall zu ende geführt, doch ich war heute einfach mehr in Sinful Love laune. Aber keine Sorge, als nächstes kommt Heart listening, dann Gangs of Cascady und vielleicht auch noch eine neue von mir. Mal sehen. Auf jeden Fall wird jede Story zu einem Ende gebracht, und wenn es das letzte ist was ich tue! Dann hoffe ich wie immer das es euch gefallen hat und wünsche euch noch alles gute bis zum nächsten Mal!!!^^ Kapitel 5: Miki --------------- Kommis werde ich demnächst direkt über ENS beantworten. Eure letzten nur leider nicht, weil ich jetzt nich so viel Zeit habe. Aber ich danke allen die geschrieben haben! So, hier geht es dann endlich weiter. Ich hoffe nur es war nicht so schlimm so lange warten zu müssen. Ich muss euch schon gleich im Vorraus warnen. Denn wie das mit Rückblenden nun mal so ist, könnte das hier etwas langweilig werden, doch ich bemühe mich es so interessant wie möglich zu machen. Ich danke allen Kommischreibern und ganz besonderer Dank geht wie immer an Chibi-chan fürs Betalesen! Du bist die beste Chibi! *knuddel* Ich hoffe das Kappi gefällt euch und ihr lasst vielleicht einen Kommi da. Sinful Love Teil 5 Miki "Ihr müsst wissen, unser Heimatdorf war schon immer sehr arm. China hat viele solcher kleinen Dörfer und es ist wohl auch irgendwo verständlich, dass sich die Regierung nicht um die einzelnen Dörfer kümmern kann. Daher haben die Ältesten unseres Dorfes seit jeher Abkommen mit anderen Dörfern abgeschlossen, um das Überleben aller sichern zu können. Vor drei Jahren überkam das Dorf eine furchtbare Dürre. Die Nahrungsvorräte waren viel zu schnell erschöpft und von anderen Dörfern konnten wir keine Unterstützung verlangen, da es ihnen ähnlich ging. Nach weniger als einem Jahr waren unsere letzten Vorräte verbraucht. Wie ich schon sagte, konnten uns die Gemeinden, mit denen wir normalerweise verhandelten, dieses Mal nicht helfen, also vereinbarten die Oberhäupter unseres Dorfes einen Handel mit dem einzigen Dorf, das die Dürre ohne Schaden überstanden hatte. Dieses Dorf wird Quo Chiang genannt und das Oberhaupt heißt Kahn. Es ist sehr wohlhabend und größer als die anderen Gemeinden, die in der Nähe der Berge siedeln. Es liegt allerdings ziemlich weit weg von unserem Heimatdorf, weshalb die Ältesten nicht oft mit den Leuten von Quo Chiang verhandeln. Der Handel sollte so aussehen: Sie geben uns genug Nahrungsmittel, dass alle Bewohner des Dorfes davon leben konnten, bis sich die Felder wieder erholt haben und dafür darf sich der Sohn des Oberhaupts von Quo Chiang eine Braut aus unserem Dorf aussuchen. Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, doch aus mysteriösen Gründen wurden vor einigen Jahren nur Jungen in Quo Chiang geboren. Deshalb gab es kein Mädchen im heiratsfähigen Alter für den Sohn des Oberhauptes und wenn dieser die Führung des Dorfes übernehmen wollte, musste er heiraten. Zuerst waren die Bewohner dagegen. Schließlich war das schon beinah Menschenhandel, doch da wir kaum eine andere Wahl hatten, stimmten alle dem Handel zu. Quo Chiang hielt sein Wort und wir bekamen genug Nahrung um uns bis zum Wiederbetrieb unserer Felder über Wasser halten zu können. Drei Tage nach dem Eintreffen der Nahrung reiste der Sohn von Kahn an, um seine Braut auszusuchen. Nur einen Tag später kam Ray zurück. ~Flashback~ "Wann kommt er denn endlich?" Unruhig hüpfte der 15-jährige auf der Stelle auf und ab. Immer wieder drehte er sich nervös in alle Richtungen, wie ein kleines Kind, das vor einem Tierheim stand und auf seine Eltern wartete, damit es sich endlich einen kleinen Hund aussuchen konnte. Nur war das, wonach er Ausschau hielt, alles Andere als ein Hund. "Jetzt beruhige dich doch mal, Miki. Ray sagte doch, dass die Maschine ein paar Minuten Verspätung hat. Er wird sicher gleich da sein." Mariah musste lachen. Miki war aber auch einfach zu drollig, wie er so aufgeregt die Ankunft seines großen Bruders erwartete. Liebevoll sah sie den Jungen an. Er war Ray in vielen Dingen sehr ähnlich und doch waren die beiden grundverschieden. Während Ray eher der ruhige und kontrollierte Typ war, war Miki oft etwas zu nervös, spielte sich gerne auf und es war erschreckend einfach ihn wütend zu machen. Ein Heißsporn wie er im Buche stand. Doch jeder, der ihn kannte, mochte den quirligen Jungen. Obwohl er nun bereits 15 Jahre alt war, wurde er von den meisten noch wie ein kleines Kind behandelt. Vor allem aber von den älteren Damen des Dorfes. (Manchmal benimmt er sich aber auch so) Musste Mariah noch in Gedanken hinzufügen. Noch immer hüpfte Miki auf der Stelle und reckte den Hals. Als sie Schritte hinter sich hörten, drehten sich die beiden in freudiger Erwartung um, doch nicht Ray, sondern Lee stand vor ihnen. "Ist Ray noch nicht da?" Enttäuschtes Kopfschütteln. "Mach dir keine Sorgen, Miki. Er wird sicher jeden Moment über den Hügel kommen." Das Dorf, in dem sie lebten, lag eingebettet in einer kleinen Bergmulde. Es gab keine befahrbare Straße dorthin, weshalb man von der Hauptstraße aus einige Meter laufen musste. Eigentlich hatte Miki ja an der Straße auf seine Bruder warten wollen, doch da sie nicht wussten von wo Ray kommen würde, war es besser im Dorf aus seine Ankunft zu warten. "Ich weiß. Aber kann der sich denn nicht mal ein bisschen beeilen? Lässt mich hier stehen und warten! Und so was schimpft sich großer Bruder!" Miki zog einen Schmollmund. Lee und Mariah kicherten leise. Sie wussten schließlich, dass der jüngste Kon das nicht ernst meinte. Er war einfach nur benebelt von dem Gedanken endlich seinen geliebten Bruder wieder zu sehen. Nun waren es schon beinah zwei Jahre, die Ray nicht zu Hause war. Kein Wunder also, dass Miki ihn vermisste. Natürlich hatten die Brüder Briefkontakt gehalten, aber das war nun mal nicht dasselbe. Als Lee und Mariah nicht weiter kicherten, wurde der Jüngste allerdings plötzlich ernst. "Ihr denkt doch an euer Versprechen, oder?" Ein trauriger Ausdruck legte sich auf die Gesichter der beiden. Vor nicht allzu langer Zeit hatte der Dorfarzt Krebs bei Miki festgestellt. Eigentlich war Krebs bei dem derzeitigen Stand der Medizin nicht mehr tödlich, doch wurde er bei Miki zu spät festgestellt und das Dorf hatte ebenfalls nicht die notwendige Ausstattung um den 15-jährigen fachgerecht versorgen zu können. Alles, was der Arzt hatte tun können, war Miki einige Medikamente zu geben, die die Schmerzen und die Auswirkungen der Krankheit unterdrücken würden, doch bekämpfen konnten sie den Krebs nicht. Gleich nachdem sie erfahren hatten was los war, wollten die anderen Ray verständigen, doch Miki hielt sie zurück. 'Nein! Ihr dürft Ray jetzt nichts erzählen. Er hat doch soviel trainiert und er ist schon soweit gekommen mit seinem Team. Ich will nicht, dass er das wegen mir aufgeben muss.' Natürlich hätte Ray alles stehen und liegen gelassen und wäre sofort nach China geflogen, hätte er von der Krankheit seines kleinen Bruders gewusst. Miki war die einzige Familie, die Ray noch hatte, nachdem ihre Eltern gestorben waren und auch ihre Großeltern nicht mehr lebten. Untergekommen waren sie bei Lees Großvater und während ihrer Kindheit hatte sich der alte Mann rührend um die beiden gekümmert. 'Aber Miki! Das hier ist doch nicht einfach nur irgendein Schnupfen! Du wirst..' Lee brach ab. Was hätte er da nur fast gesagt. Ein Schatten breitete sich auf seinem Gesicht aus. Traurig lächelte Miki. 'Ich werde sterben. Ja. Aber ich will nicht, dass Ray jetzt davon erfährt. Ich will nicht, dass Ray jemals davon erfährt. Ganz egal was geschieht, würde er davon erfahren, würde er alles hinschmeißen, was er tut und woran er glaubt. Er würde seinen Traum verraten, nur um bei mir sein zu können und er würde sich die Schuld dafür geben, mich überhaupt allein gelassen zu haben. Ihr wisst doch, wie er ist.' Miki hatte Recht. Ray würde nicht nur die Bladebreackers verlassen, er würde das Beybladen wahrscheinlich ganz aufgeben. Lee konnte sich sehr gut vorstellen, dass Ray sich selbst und seinen Wünschen die Schuld dafür geben würde, nicht genug Zeit mit seinem Bruder verbracht zu haben. Wahrscheinlich auch dafür die Krankheit nicht früher bemerkt zu haben. Aber, hatte Ray nicht ein Recht darauf zu erfahren, wie es um seinen letzten lebenden Verwandten stand? 'Ich will, dass Ray seinen Traum wahr macht. Er war schon immer stark und ist für seine Ideale eingestanden. Ich will sehen, wie er zusammen mit den anderen seines Teams die Meisterschaften gewinnt und ein großer Blader wird. Dabei will ich ihm nicht im Weg stehen, ganz gleich was das bedeutet.' Damals hatten Lee, Mariah und die anderen Miki versprechen müssen, Ray nichts zu sagen. Es war wirklich bewundernswert, welche Opfer der Junge brachte um seinen Bruder glücklich sehen zu können. (Er ist genau wie Ray.) Dieser Gedanke ging Lee in letzter Zeit immer öfter durch den Kopf. Und jedes Mal, wenn er daran dachte, lächelte er. Wusste er doch, dass Miki schon immer seinem Bruder nachgeeifert hatte. Doch er wurde daran gehindert über weitere Ähnlichkeiten nachzudenken, als plötzlich jemand auf der Spitze einer der Hügel erschien. Jemand, der lange schwarze Haare, einen weißen Trainingsanzug und goldene Augen hatte. "RAY!" Kaum nach seinem Bruder ausgerufen, rannte Miki auch schon auf selbigen zu. Ray strahlte über das ganze Gesicht, ließ seine Gepäckstücke einfach fallen und lief seinem Bruder entgegen. Beide fanden sich in einer liebevollen Umarmung in der Mitte des Weges. "Ich hab dich vermisst, großer Bruder." Überglücklich umarmte er seinen Bruder gleich noch etwas fester. Auch Ray verstärkte die Umarmung. "Du hast mir auch gefehlt, Miki." Sie ließen von einander ab und Ray besah sich seinen kleinen Bruder etwas genauer. "Du bist groß geworden. Wenn du weiter so wächst, bin ich bald derjenige, der großer Bruder sagen muss." Die beiden Brüder lächelten um die Wette. Zwei Jahre waren eine lange Zeit, daher war die Freude den anderen wiederzusehen, gleich noch mal so groß. Doch Ray stutzte plötzlich. "Sag mal Miki, ist dir vielleicht nicht gut? Du bist so blass." Unmerklich zuckte Miki zusammen. Eigentlich konnte man Miki seinen gesundheitlichen Zustand nicht ansehen. Trotz des fortgeschrittenen Stadiums, in dem die Krankheit sich bereits befand. Selbst Lee und Mariah, die ja von seiner Krankheit wussten, vergaßen manchmal völlig wie es um den Jungen stand. Doch zu Mikis Glück waren jetzt Mariah und Lee bei den beiden angekommen. "Ray! Wie schön dich zu sehen." "Da bist du ja endlich! Wir haben dich alle schrecklich vermisst!" Mariah umarmte Ray sofort überglücklich und Lee begrüßte ihn freundschaftlich wie immer. Ray lächelte. "Ja, ich habe euch auch alle sehr vermisst und ich bin froh, wieder hier zu sein." Nachdem er seine beiden Freunde begrüßt hatte, wandte sich Ray wieder an seinen Bruder. "Also, fehlt dir etwas? Ist dir vielleicht schlecht?" Mit besorgter Miene musterte er seinen jüngeren Bruder. Lee und Mariah tauschten nervöse Blicke. Doch Miki schüttelte nur den Kopf und grinste breit. "Hör auf dir ständig Sorgen zu machen, Ray. Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich war bis gestern ein bisschen erkältet, aber heute geht es mir wieder super. Also los, holen wir deine Sachen und gehen zu Großvater. Er freut sich schon, seit ihr die Weltmeisterschaften gewonnen habt, auf deine Rückkehr." Und schon packte Miki seinen Bruder am Handgelenk und zog ihn hinter sich her, zu dem Gepäck des Älteren, das dieser vorhin einfach hatte fallen lassen. Lee und Mariah sahen den beiden mit einem traurigen Blick nach. "Es tut weh. Wir müssen es Ray sagen." "Ich verstehe wie du dich fühlst, Mariah. Aber wir haben es Miki versprochen. Wir müssen seinen Wunsch akzeptieren." Die Pinkhaarige sah hinauf zum Hügel, wo die Brüder in einen gespielten Streit über das Gepäck verfallen waren. "Ray wird uns das nie verzeihen." Lee seufzte. "Wahrscheinlich nicht." Wenige Minuten später waren die vier im Dorf angekommen. Nachdem Ray von allen begrüßt worden war und auch Kevin und Gary sich bei den anderen eingefunden hatten, gingen die sechs Jugendlichen vergnügt durchs Dorf. Miki fragte Ray über alles aus, was er gesehen und erlebt hatte und genoss die Gesellschaft seines Bruders sichtlich. Die anderen mussten lächeln. Es tat gut Miki wieder so glücklich zu sehen. Natürlich, er hatte auch vorher nicht den Kopf hängen lassen, doch das hier war etwas Anderes. Die Freude, die der Junge nun zeigte, war viel ehrlicher und natürlicher als zuvor. Die Gruppe blieb abrupt stehen, als direkt vor ihnen ein Becher aus dem Fenster eines Hauses flog. Gefolgt von Geschreie. "WAS FÄLLT DIR EIN, MIR SO EIN WIDERLICHES GEBRÄU VORZUSETZEN?! VERSCHWINDE! SCHER DICH ZUM TEUFEL!" Das Nächste, was sie sahen, war ein weinendes und verstört wirkendes Mädchen, das panisch aus der Türe des Hauses flüchtete. Allerdings achtete das Mädchen nicht darauf wohin sie rannte und lief damit direkt in Rays Arme, der sie behutsam auffing. "Sou-Ling. Was ist los?" Natürlich kannten die Freunde das Mädchen. Sie war die Tochter des zweiten Dorfoberhauptes und, was Ray aber als einziges nicht wusste, die versprochene Verlobte für Kahns Sohn. Das blonde Mädchen sah Ray aus großen, verweinten Augen an. "Oh Ray. I-ich... tut mir leid. Da bist du gerade zurückgekommen und ich.... trete dir so gegenüber.... Ich..." Ray legte die Arme auf ihre Schultern und schüttelte mit einem warmen Lächeln den Kopf. "Entschuldige dich nicht. Sag mir lieber, wer dich da gerade so angeschrieen hat und wieso." Rays Stimme war sehr ernst. Er war schon immer für die jüngeren und älteren Kinder des Dorfes so was wie der Beschützer gewesen. Viele der Jungen bewunderten ihn um seine Stärke und eiferten ihm nach, so wie Miki. Und viele der Mädchen waren auf Grund dieser Stärke und seines warmen Wesens in ihn verliebt, so wie Sou-Ling. Weshalb das Mädchen nun rot wurde. "Ich-... das war.-" Doch nicht sie, sondern Kevin führte den Satz zu Ende. Die Wut in seiner Stimme deutlich hörbar. "Das war King! Dieses Arschloch benimmt sich so, seit er hier angekommen ist." Die anderen nickten. Nun sah Ray seine Freunde fragend an. "Wer ist King?" Erst jetzt fiel ihnen ein, dass Ray ja gar nichts von der Lage und dem Abkommen des Dorfes wusste. So erzählten sie ihm schnell was geschehen war, von der Dürre und dem Handel mit Quo Chiang und schließlich von King und wie widerlich der Junge sich bisher im Dorf aufgespielt hatte. "Der Kerl benimmt sich als sei er hier der Boss. Kommandiert ständig Leute herum, erwartet dass man ihm auf der Straße aus dem Weg geht und wie er mit Sou-Ling umgeht, hast du ja gerade selbst gesehen." Die Wut in Mariahs Stimme war klar und deutlich, egal wie sehr sie versuchte sie runterzuschlucken. "Vater sagte, die Hochzeit zwischen ihm und mir ist bereits mit seinem Vater abgesprochen und ich habe auch eigentlich wirklich kein Problem damit. Schließlich ist es ja für unser Dorf. Aber er scheint mich zu hassen. Immer schreit er nur und... und...." Die Blonde schlug die Hände über ihre Augen und weinte bitterlich. Voller Verachtung für denjenigen, der hier all den Ärger verursachte, zogen sich die Augen der fünf zu kleinen Schlitzen zusammen und einige von ihnen schnaubten verärgert. Oh, wie gern würden sie diesem aufgeblasenen Kerl so richtig die Meinung geigen, doch durch das Abkommen waren sie dazu verpflichtet, nett zu ihm zu sein. Noch waren sie quasi abhängig von ihm. Auch Ray waren die Regeln nach einem solchen Abkommen bekannt, doch das ging eindeutig zu weit! Er schob Sou-Ling leicht von sich, legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter und gab diesem und den anderen einen Blick der soviel hieß wie, wartet hier. Dann ging er in das Haus, bevor einer der anderen hatte protestieren können. Da die Tür ja immer noch offen stand, betrat Ray das Innere ohne zu klopfen oder ähnliches. Im Raum stand ein Junge seines Alters, eher etwas älter als Ray, mit kurzen, zackigen, silbernen Haaren, roten Augen und scharfen Gesichtszügen. Er trug eine Art traditionelles chinesisches Outfit, das sich aus einer langen, schwarzen Hose und einem die Muskeln betonendes, schulterloses Oberteil zusammensetzte. Anscheinend hatte der Junge Rays Eintreten nicht bemerkt, denn er stand mit dem Rücken zur Tür gewandt und bearbeitete gerade einen Sandsack, der an der Decke aufgehangen war. Dass Ray trotzdem sein Gesicht hatte sehen können, lag daran, dass an der gegenüberliegenden Wand ein Spiegel lehnte, der Ray zwar einen guten Blick auf die Person vor ihm schenkte, doch für den anderen Jungen so stand, dass er nicht sehen konnte, wer da hinter ihm stand. Von den Bewegungen, die der Sandsack bei den Treffern machte, konnte Ray erkennen, dass dieser King ziemlich stark war. Dennoch erhob er nun seine Stimme. "Bist du King?" Angesprochener hörte damit auf auf den Sack einzuschlagen, drehte sich aber nicht um. "Wer will das wissen? Was machst du überhaupt hier drin?! Verschwinde lieber, bevor ich dir eine Lektion erteile!" Seine Stimme war kalt und gefühllos. Ray musste lächeln. ##Damit verschüchterst du mich kein bisschen. Ich hab schließlich genug Zeit mit Kai verbracht.## "Ich will das wissen, was ich hier mache, ist meine Sache und eher werde ich es sein, der DIR eine Lektion erteilt." In einer Mischung aus Staunen und Zorn riss King die Augen auf. Hatte es dieser Kerl da etwa gerade tatsächlich gewagt in diesem Ton mit ihm zu reden?! (Na, wenn ich mit ihm fertig bin, wird er es nicht ein zweites Mal wagen.) Damit drehte sich der Silberhaarige um und sah sich mit dem wohl schönsten Wesen konfrontiert, dem er bisher begegnet war. Die langen schwarzen Haare schimmerten in der Sonne, obwohl der größte Teil von ihnen in dem weißen Haarband versteckt war. Die Haut sah selbst auf diese Entfernung seidig und glatt aus und die goldenen Augen strahlten intensiver als alles Andere. Aber auch wenn er diesen Jungen wahrlich atemberaubend schön fand, eine solche Frechheit ihm gegenüber konnte er nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Wahrscheinlich war das schöne Gesicht sowieso das Einzige, was dieser Junge vorzuweisen hatte. "Ach, glaubst du das? Und wie kommst du zu der Annahme, wenn ich fragen darf?" Ray setzte sich nun in Bewegung, entfernte sich von der Tür, an der mittlerweile die anderen standen und ebenso neugierig wie ängstlich dem Schwarzhaarigen hinterher sahen. Lee und Gary mussten Miki zurückhalten, nicht auch noch loszustürmen. Die fünf waren an ihr Versprechen gegenüber dem Dorfältesten gebunden, dem Kerl nicht zu nahe zu treten. Ray nicht. Außerdem war King der beste Kämpfer im Umkreis von Meilen und Lee wusste, wenn es jemanden gab, der ihm die Stirn bieten konnte, dann war es Ray. Dieser hatte inzwischen wenige Zentimeter vor dem Silberhaarigen gestoppt. Scharf sah er dem doch etwas Größeren vor ihm in die Augen. "Hör zu, denn ich sage das nur einmal: Die Menschen hier in diesem Dorf sind für mich wie meine Familie. Ich bin dankbar dafür, das ihr ihnen über die Dürre geholfen habt, aber -" Er trat noch etwas näher zu King und zischte bedrohlich. "Führe dich weiterhin so auf oder krümm auch nur einem von ihnen ein Haar und ich breche dir jeden einzelnen Knochen im Leib!" Eine Zornesfalte legte sich bei diesen Worten auf die Stirn des Silberhaarigen. Wie konnte es dieser Kerl nur wagen ihm zu drohen?! Und ohne irgendwelche Warnungen holte er zum Schlag aus. Der Angriff war so schnell gewesen, dass Sou-Ling, Gary, Kevin und Mariah ihn gar nicht hatten sehen können. Lee und Miki hingegen, die durch ihren Kampfsport geschulte Augen dafür hatten, hatten verfolgen können, wie King direkt in Rays Magengrube hatte schlagen wollen. Hatte schlagen WOLLEN. Dem Schwarzhaarigen war es scheinbar spielend gelungen den Schlag mit seiner rechten Hand abzufangen. Ein schiefes Grinsen legte sich auf Rays Gesicht. "Ich würde vorschlagen, du entschuldigst dich jetzt bei Sou-Ling und wir vergessen das Ganze." Eines stand King ganz klar ins Gesicht geschrieben. Er war beeindruckt. Er hatte zwar nicht alle Kraft in diesen Schlag gesteckt, doch bisher gab es nur wenige, die einen Angriff von ihm so einfach abfangen konnten. Doch seine Wut über diesen anmaßenden Nekojin war größer. "Ich würde vorschlagen, ich brech dir ein paar Knochen und mache mit meiner Verlobten, was ich will." Darauf setzte er zu einem neuen Angriff an. Doch auch den nächsten Schlag konnte Ray abblocken. Eine ganze Reihe von Schlägen und Tritten versuchte der Silberhaarige zu landen und drängte Ray in seiner defensiven Position rückwärts aus dem Haus. Die anderen räumten schnell den Platz vor dem Eingang des Hauses, um den beiden Kämpfern Platz zu machen. Diesmal mussten sie Miki jedoch nicht zurückhalten. Der Junge wusste wie kein anderer, dass man Ray bei einem Kampf besser nicht dazwischen funkte. Ganz davon abgesehen glaubte er an die Stärke seines Bruders und war sicher, dass dieser den Kampf gewinnen würde. Doch noch immer wurde Ray von King zurückgedrängt und kam nicht dazu einen Gegenangriff zu starten. Als sie nahe vor der gegenüberliegenden Hauswand standen, holte King ein weiteres Mal zum Schlag aus. Mit einer leichten Bewegung seines Kopfes, konnte Ray diesem zwar ausweichen, doch hinterließ die Attacke einen Riss in der Wand. "Ich dachte eigentlich, wir kämpfen hier, aber wenn du lieber Häuser kaputt machen willst..." Der Tonfall, in dem der Schwarzhaarige das sagte, brachte King auf 180 und blind vor Wut wollte er erneut zuschlagen, vernachlässigte dabei aber seine Deckung. Das war die Gelegenheit, auf die Ray gewartet hatte. Er wich dem Schlag aus, indem er in die Hocke ging, festigte seinen Stand und platzierte einen kräftigen Tritt in die Mitte des Körpers seines Gegners. Schlagartig musste King die Luft ausstoßen und flog dann meterweit nach hinten, wo er unsanft auf dem Boden aufkam. Sekundenlang blieb er an Ort und Stelle liegen, bevor er sich langsam und mit einer Hand auf der Brust, da wo Rays Tritt gelandet war, aufrichtete. Zu seinem großen Erstaunen stellte er fest, das dieser Kick ihm keinerlei Schmerzen bereitet hatte. (Er hat diesen Kick so geschickt gesetzt, dass ich davon zwar außer Gefecht gesetzt werde, aber keinerlei Verletzungen davontrage. Wie hat er das gemacht? Und wieso?) Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, erschien ein Schatten über ihm. Mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck stand Ray genau vor ihm. Er erwartete jetzt irgendeine Art Predigt oder höhnisches Auslachen von dem fremden Jungen zu hören. Umso verwundeter war er, als dieser ihm plötzlich die Hand entgegenstreckte. Nach kurzem Zögern nahm er sie an und stand mit Rays Hilfe auf. "Du kämpfst sehr gut, King. Jemand, der so schnell und stark austeilt, muss lange trainiert haben. Dieses Können sollte nicht eingesetzt werden, um dich über andere zu erheben, sondern um ihnen zu helfen und sie zu beschützen. Ich hatte schon lange keinen würdigen Gegner mehr. Ich würde mich deshalb freuen diesen Kampf irgendwann mal wiederholen zu können. Mit einem Freund." Und mit diesen letzten Worten schenkte Ray dem Silberhaarigen ein warmes und ehrliches Lächeln. King konnte ihn nur ungläubig ansehen. Zuerst wies ihn dieser Junge zurecht, forderte ihn zum Kampf heraus, gewann und bot ihm dann seine Freundschaft an? Und dann dieses Lächeln. Dieses wunderschöne, engelsgleiche Lächeln. King wachte erst aus seinen Gedanken auf, als der Schwarzhaarige sich umdrehte und zu seinen Freunden ging. Und schneller als er über die Frage überlegen konnte, hatte seine Stimme sie bereits verlauten lassen. "Wie ist dein Name?" Auf halben Weg drehte Ray sich um. "Ray. Ray Kon. Schön dich kennen zu lernen, King." Dann ging er zu seinen Freunden, die gleich damit anfingen auf ihn einzureden, ihm auf die Schulter zu klopfen und rumzualbern. King verstand nicht, was sie sagten, doch es war ihm egal. Alles worauf er in diesem Moment sah, war der Junge in der Mitte mit den langen schwarzen Haaren. Erst als ihn jemand an die Schulter tippte, bemerkte er Sou-Ling neben sich stehen. Das Mädchen sah noch immer verängstigt aus, kniff fest die Augen zu und erwartete Strafe für den Ärger, den sie ihm eingebrockt hatte. Doch nichts der Gleichen geschah. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie ihn sich vor ihr verbeugen. "Was geschehen ist, tut mir leid. Ich habe mich nicht auf angemessene Weise verhalten, dafür möchte ich mich entschuldigen." Sou-Ling konnte nicht glauben, was sie da hörte und als King auf- und ihr in die Augen sah, wurde sie sogar leicht rot. "Scho- schon gut. E-es ist nicht schlimm." ~Flashback Pause~ "Seit diesem Tag war King wie ausgewechselt, ein völlig neuer Mensch. Er trat älteren Leuten mit Respekt gegenüber, verschreckte die kleinen Kinder nicht mehr und war Sou-Ling gegenüber höflich und zuvorkommend." Kai und Tala nickten. Sie kannten die Wirkung Rays auf andere. Irgendwie schaffte es der Nekojin immer wieder das Gute in den Menschen zu sehen und in den meisten Fällen gelang es ihm auch, dieses Gute rauszuholen. Auch Kai hatte sich schließlich durch ihn und Tala verändert. Doch Lee sprach weiter. "Ray und er verbrachten viel Zeit miteinander und wurden schnell Freunde. Niemand zweifelte mehr daran, dass sich King zu einem Besseren geändert hatte. Bis auf einen." ~Flashback weiter~ "Ich traue ihm nicht." Die Freunde seufzten. Seit dem Tag, als Ray King zurechtgewiesen hatte und die beiden Freunde geworden waren, hatte Miki ein wachsames Auge auf den Silberhaarigen geworfen. "Du siehst Gespenster, Miki. King ist nicht mehr das Arschloch, das wir kennen gelernt haben. Wieso sollte er uns allen etwas vorspielen, wenn er sich in Wirklichkeit kein Stück gebessert hat?" Miki zuckte mit den Achseln. "Was weiß ich wieso. Jedenfalls vertraue ich ihm nicht und es wäre mir lieber, würde Ray das auch nicht tun!" Mariah grinste. "Ach, daher weht der Wind. Du bist eifersüchtig, weil Ray soviel Zeit mit ihm verbringt. Willst deinen Bruder wohl nicht mit anderen teilen, was?" Miki wurde sauer. "Darum geht es nicht! Der Kerl hat was vor. Ich kann es regelrecht riechen!" Ein weiteres Seufzen der anderen. Da konnte man genauso gut gegen eine Wand reden. War einer der Kon Brüder mal von etwas überzeugt, half alles nichts. Ray war genauso. Gerade kam Ray von einem gemeinsamen Training mit King zurück. Wie er es dem Silberhaarigen gesagt hatte, hatte er ihren gemeinsamen Kampf genossen und seitdem trainierten die beiden täglich zusammen. Mal gewann King, mal war Ray der Sieger. Gleich, als er durch die Tür trat, kam Miki auf ihn zu. "Alles in Ordnung, Ray?" Schon wieder dieser besorgte Gesichtsausdruck. Ständig befürchtete Miki King würde Ray etwas antun, wenn sie alleine waren. Wieso konnte sein kleiner Bruder King auch nicht so vertrauen, wie Ray es tat? "Alles in Ordnung, Miki. Ich habe dir doch gesagt, dass King mir nichts antun würde. Glaubst du immer noch, dass das Ganze nur eine Fassade ist?" Mittlerweile war Ray doch leicht genervt vom Misstrauen seines Bruders King gegenüber. Anfangs hatte er es noch toleriert, schließlich war dieser neue King auch für die anderen im Dorf gewöhnungsbedürftig, doch nach nunmehr 5 Tagen hatte er erwartet, dass Miki ihn akzeptieren würde. "Es wäre besser, wenn du auch etwas misstrauischer bist, Ray. Du verschenkst dein Vertrauen immer viel zu schnell. Irgendwann wirst du-" Doch weiter kam Miki nicht, da Ray sich abrupt zu ihm umdrehte und ihn unterbrach. "Es wäre besser, wenn du nicht immer gleich jeden als deinen Feind ansiehst! King hat sich als ziemlicher Mistkerl aufgespielt, das ist wahr, aber jetzt ist er in Ordnung. Alle haben das erkannt, wieso du nicht?" Auch Miki wurde jetzt lauter. "Die Frage ist wohl eher, wieso jeder außer mir so blind ist und King diese Nummer abkauft! Du eingeschlossen!" Die anderen vier im Raum waren Mucksmäuschen still. Es war sehr, sehr selten, dass sich Ray und Miki stritten und es gefiel keinem von ihnen. Aber sie wussten auch, das es besser war, sich nicht einzumischen. "Soll das heißen, du hältst meine Entscheidungen für falsch?!" "Wenn ich ehrlich sein soll, ja! Du entscheidest immer nur aus dem Bauch heraus und gehst viel zu sehr nach deinem Gefühl, als nach Verstand! Das ist leichtsinnig und dumm! Merkst du denn nicht, dass King nur mit dir rumhängt, weil du der Einzige bist, der naiv genug ist, um auf ihn reinzufallen?!" Das stimmte so zwar nicht ganz, schließlich kamen auch die anderen mittlerweile mit King klar, doch niemand verbrachte so viel Zeit mit ihm wie Ray. Doch Miki war noch nicht fertig. "Jedes Mal, wenn du nicht hinsiehst, mustert er dich von oben bis unten! Er sieht dir nach, wie ein Raubtier seiner Beute und du merkst das noch nicht mal! Verdammt, dir fällt ja noch nicht mal auf, was für lüsterne Blicke er dir zuwirft, jedes Mal, wenn er dich berührt! Alles was dieses Arschloch von dir will ist dein Körper!" BATSCH! Mit geweiteten Augen sah Miki seinen Bruder an. Eine rote Stelle zeichnete sich auf der Wange des Jüngeren ab und Rays Hand war noch leicht in der Luft nach dieser Ohrfeige. Die anderen hielten die Luft an. Es war schon vorgekommen, dass die beiden Brüder sich gestritten hatten, doch noch nie, absolut niemals hatte Ray seine Hand gegen seinen geliebten Bruder erhoben. Ray hingegen stand noch immer am selben Fleck und sah seinen Bruder ernst an. "Ist es das, was du über mich denkst, Miki? Dass die Leute nur mit mir zusammen sein wollen, weil ich das richtige Aussehen habe? Dass das Einzige, was andere anzieht, mein Körper ist? Hältst du mich für so dumm, mich auf etwas einzulassen, was auf so eine Geschichte rausläuft?" Eine kurze Pause entstand, in der Miki mit Schrecken die Worte seines Bruders realisierte. Niemals dachte er so von ihm. Alles Andere nur das nicht! "Nein! Das ist es nicht! Ray, ich will doch nur-" Doch er wurde von Ray unterbrochen. "Du musst meine Handlungsweise nicht verstehen. Das verlange ich nicht. Aber ich möchte, das du mir vertraust. So wie ich bisher auch immer dir vertraut habe. King bleibt nur noch zwei Tage hier, dann fahren er und Sou-Ling zurück nach Quo Chiang. Ich möchte, dass du dich bis dahin ihm gegenüber freundlich zeigst." Ohne weitere Worte verließ Ray das Haus. Miki konnte immer noch nicht glauben, was da gerade passiert war. Er hatte Ray enttäuscht. Er hatte die einzige Person, die er niemals enttäuschen wollte, in ihrem Vertrauen verletzt. Wie sollte er das nur wieder gut machen? Er sah auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Lee sah ihn aufmunternd an. "Er hat das nicht so gemeint. Ihr habt euch beide etwas zu sehr reingesteigert und die Sache ist außer Kontrolle geraten. Und das wegen King hast du sicher nur missverstanden. Schließlich ist er mit Sou-Ling verlobt. Ich bin sicher, er benimmt sich Ray gegenüber nur so, weil er seine einzige Kontaktperson hier ist. Gib euch beiden etwas Zeit. Ich bin sicher, morgen ist schon alles wieder normal." Miki nickte schwach. Langsam führte er seine linke Hand zu seiner schmerzenden Wange. (Ich will doch nur für dich da sein können. Wenigstens einmal, bevor...) Sorry, doch wie ihr seht, ist dieser Teil bereits schon sehr lang geworden, weshalb ich hier splitte und dann erst im nächsten Teil den Rest von Rays Vergangenheit erzähle. Ich hoffe der Teil war nicht zu langweilig und die Neugierde ist noch nicht zu groß, sodass ihr es noch bis zum nächsten Teil aushaltet, bis ich enthülle, was genau damals mit Miki, Ray und King geschehen ist. Wie immer bin ich allen dankbar für ihre Kommis!^^ *knuddel euch alle* Omili Kapitel 6: Frozen tears ----------------------- Sinful Love Teil 6 Frozen tears Vorsicht, neue Einführung: >>Ray denkt<< //Kai denkt// (Tala denkt) ##Irgendwer denkt## Nach der Auseinandersetzung mit Ray, hielt sich Miki von King fern. Er distanzierte sich aber auch von seinem Bruder. Diesem gefiel das gar nicht und längst tat ihm die Ohrfeige Leid, doch die beiden Brüder schafften es einfach nicht sich auszusprechen. Vor allem King kam solchen Gelegenheiten immer wieder dazwischen, indem er Ray stundenlang beschäftigte. Langsam rätselten Lee und die anderen schon, ob er in diesen Momenten wirklich nur zufällig vorbei kam. Oder ob das Ganze ein abgekartetes Spiel war. Der einzige Gedanke, der sie aufheitern konnte, war, dass King nun nur noch einen Tag in ihrem Dorf bleiben würde. Spät abends kam Ray von einer der schon üblich gewordenen Trainingsstunden mit King nach Hause. Noch immer plagte ihn sein schlechtes Gewissen. >>Ich hätte nicht so hart zu Miki sein dürfen. Sicher hat er es nicht so gemeint wie es geklungen hat und hat sich lediglich Sorgen gemacht. Schließlich hat er King nicht gerade von seiner guten Seite kennen gelernt. Ich muss mit ihm reden.<< Durch diesen Gedanken getrieben, durchquerte Ray den Vorraum und blieb vor Mikis Zimmertür stehen. Leise trat er ein. "Bist du noch wach, Miki?" Seine Stimme war ruhig und sanft. Sollte sein kleiner Bruder wirklich schon schlafen, wollte er ihn nicht wecken. Doch er hatte Glück. "Ja. Zurück vom Training mit King?" Ray nickte nur und schloss vorsichtig die Tür. "Er lernt verdammt schnell. Die letzten Matchs hat alle er gewonnen." Mit einem uninteressierten "Aha" drehte sich Miki im Bett um. Die Trainingsfortschritte dieses Arschlochs waren wirklich kein Thema, über das er so spät am Tag noch mit seinem Bruder diskutierten wollte. Eigentlich zu keiner Tageszeit! ##Wenigstens ist er morgen weg.## Miki schreckte aus seinen Gedanken, als er ein weiteres Gewicht auf seinem Bett wahrnahm. Ray hatte sich auf die Seite des Bettes gesetzt und sah nervös zur gegenüberliegenden Wand. "Es tut mir leid, Miki. Ich hätte nicht so überreagieren dürfen und ich hätte mehr Zeit mit dir verbringen müssen. Ich-" Schnell fiel ihm Miki ins Wort. "Ich bin nicht sauer, weil du soviel Zeit mit King verbringst. Ich bin es, der sich entschuldigen müsste. Was ich gesagt hab, das war nur Schwachsinn und vollkommen fehl am Platz. Es ist einfach nur so, dass ich King nicht traue und deshalb mache ich mir eben Sorgen um dich." Ray schüttelte den Kopf. "Vielleicht bin ich ja wirklich ein bisschen naiv. Kai sagt das auch oft." "Und vielleicht war ich ja wirklich ein bisschen eifersüchtig auf King, dass er mit meinem großen Bruder soviel Zeit verbringen durfte." Gleichzeitig drehten die beiden ihre Köpfe zum anderen hin und sahen einander an. Und langsam, ganz langsam kämpfte sich ein Lächeln auf ihre ernsten und sorgenvollen Gesichter und keine Sekunde später, erklang das leise Lachen der beiden. "Wir sind schon zwei Sturköpfe, was?" "Tja, ich würde sagen, das liegt in der Familie." Wieder lachten die beiden und kurz darauf lagen sie sich in den Armen. Ray grinste. "Dann muss ich wohl morgen zur Wiedergutmachung etwas mit meinem kleinen Bruder unternehmen, was?" Miki zog einen Schmollmund. "Du brauchst das ,Klein' gar nicht so zu betonen! Ich bin fast so groß wie du! Aber ja! Du bist dazu verdonnert morgen mal wieder mit mir zu trainieren, verstanden?" Noch immer lachend ließ Ray seinen kleinen Bruder los. "Wenn das alles ist." Wild schüttelte Miki den Kopf. "Nein! Du musst außerdem mit mir auf den Koluko! Bevor du nicht mit mir auf dem Berg warst, lass ich dich nicht in Ruhe!" Sanft lächelte Ray. Miki liebte den Koluko. Er war einer der höchsten Berge, die ihr kleines Dorf umschlossen und ganz oben hatte man einen atemberaubenden Ausblick. Als sie noch Kinder waren, hatten sie oft gemeinsam dort gesessen und geredet oder sich den Sonnenuntergang in all seiner Pracht angesehen. Es war ein schöner Gedanke, das wieder mal tun zu können, vor allem, wenn sich Ray vor Augen hielt, dass er ja nur noch zwei Wochen im Dorf bleiben würde, dann musste er zurück nach Japan und sein Praktikum in dieser PR-Agentur abschließen. Ein schöner Gedanke, das er nun nur noch sechs Monate brauchen würde, um sein Praktikum abzuschließen und sich dann hoffentlich selbstständig machen zu können. Sicher, das Praktikum war gut bezahlt und seine Arbeitskollegen waren alle sehr freundlich, doch Ray nahm gerne selber was in die Hand und traf die eigenen Entscheidungen. Als Selbstständiger PR-Mann würde er auch genug verdienen um sein Dorf dauerhaft unterstützen zu können und vielleicht könnte er dann auch seinen Bruder nach Japan holen und ihm dort eine gute Ausbildung finanzieren. Vorrausgesetzt natürlich, er würde erfolgreich sein, doch daran zweifelte Ray eigentlich nicht. "Gut. Sobald Sou-Ling und King abgereist sind, machen wir uns auf den Weg." "Können wir nicht schon ganz früh gehen?" "Miki. Du weißt, das morgen das ganze Dorf versammelt sein wird, um die beiden zu verabschieden. Ob du King nun magst oder nicht, Sou-Ling bist du wenigstens deine Anwesenheit schuldig." Miki seufzte. Ray hatte ja Recht und schließlich würde die Verabschiedung nicht lange dauern und dann könnte er endlich machen, worauf er sich schon seit Rays Besuchsankündigung freute. Endlich mit seinem großen Bruder wieder einmal den Sonnenuntergang vom Berg aus betrachten. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er dazu die Gelegenheit hatte. Miki unterbrach die Gedankengänge seines Bruders, als er die Frage aussprach, die ihm eigentlich schon länger auf der Zunge lag. "Sag mal, Ray, gibt es eigentlich jemanden, der,.... nun ja, in den du momentan verliebt bist?" Völlig unvorbereitet auf so eine Frage, lief der Schwarzhaarige erst mal rot an. "W-wie kommst du denn jetzt darauf?" Miki zuckte mit den Schultern. "Na ja, ich dachte da Mariah ja ständig versucht dich anzumachen, und neben ihr übrigens die Halbe weibliche Bevölkerung unseres Dorfes, du aber auf keine von ihnen eingegangen bist, dass du vielleicht schon jemanden hast, in den du verliebt bist." Ray lächelte schwach. Er hatte nie auf die Annäherungsversuche der anderen reagiert, Miki hatte Recht. Es gab da tatsächlich... Schnell schüttelte Ray seinen Kopf. "Nein. Da ist niemand. Ich schätze, ich habe im Moment einfach nur zuviel um die Ohren mit dem Job und allem um mir auch noch eine Freundin anzulegen." "Oder vielleicht einen Freund?" Miki fragte ganz unvoreingenommen. Es war ja nun schon seit einiger Zeit Gang und Gebe, das auch gleichgeschlechtliche Beziehungen akzeptiert wurden. Kein Grund allerdings für Ray, nicht sofort wieder purpurrot anzulaufen. "Okay, vielleicht gibt es ja tatsächlich jemanden, an dem ich interessiert bin, aber, ähm.....Wir reden morgen darüber. Schlaf jetzt." Schnell wünschte Ray seinem kleinen Bruder noch eine gute Nacht und verschwand aus dem Zimmer. Der nächste Morgen kam schnell und schon früh war auf dem Dorfplatz die Hölle los. Alle hatten sich versammelt um das Brautpaar zu verabschieden. Auch Ray, Miki und die White Tiger standen in einer der vorderen Reihen und warteten nur noch darauf ihre guten Wünsche für das Paar aussprechen zu können. Miki war schon ganz ungeduldig. Sofort nachdem Sou-Ling und King das Dorf verlassen würden, wollten er und Ray losgehen. Und da, endlich kam auch Sou-Ling aus der Hütte des stellvertretenden Dorfoberhauptes, ihrem Vater. Doch irgendetwas stimmte an dem Bild nicht. Wieso war sie allein? Wo war King? Und wo ihre Koffer? Dann sah das Mädchen zu den Freunden rüber und Tränen füllten sich in ihren Augen. Ray wollte schon auf sie zugehen und fragen was los sei, als noch zwei weitere Gestalten die Hütte verließen. Sou-Lings Vater und King. Während King an Ort und Stelle stehen blieb, schritt das Dorfoberhaupt auf Ray und die anderen zu. "Was ist denn los, Marekon? Gibt es irgendwelche Probleme?" "Ich denke, so könnte man das nennen, Lee." Dann wandte er seinen Blick direkt auf Ray. "Ray....King sagte mir, ihr beiden wäret in den letzten Tagen gute Freunde geworden, ist das richtig?" Ray nickte. "Ja, wir haben viel Zeit miteinander verbracht. Wieso sind King und Sou-Ling nicht reisefertig? Was ist denn los?" Marekon seufzte gepresst. Was nun kam war keine Freude für ihn. "King hat sich gegen die Heirat mit meiner Tochter ausgesprochen. Es sollte sowieso nicht von Anfang an feststehen, wen er als seinen Partner nimmt, deshalb sollte er ja Zeit im Dorf verbringen, um seine Wahl zu treffen. Er hat sich für jemand anderen als Sou-Ling entschieden." Ein Staunen ging durch die Reihen unserer Freunde. Und gleichzeitig machte sich ein ungutes und nagendes Gefühl in Miki breit, als sein Bruder die Frage stellte, die allen auf der Zunge lag. "Und für wen hat er sich entschieden?" Marekon schluckte. ".....Es tut mir leid, Ray, aber derjenige, den King als seinen Partner ausgesucht hat, bist du." Vor Schreck geweitete Augen sahen ihr Oberhaupt an. Niemand glaubte, was er da eben gehört hatte. "A-aber ich bin doch...... Ich kann doch gar nicht..... Aber King muss doch Nachkommen haben um sein Erbe antreten zu können." Heftiges Nicken von Lee und den anderen. Wenn King die Führung seines Dorfes übernehmen wollte, musste er in der Lage dazu sein, Nachkommen zu zeugen. Und egal wie sehr sich Regierung und Weltanschauung zum Thema Toleranz geändert hatten, das ging nun mal nur mit einer Frau. Oder? "Sag Ray, hast du jemals von Razsna gehört?" Ray überlegte. "Meine Mutter hat mir einmal davon erzählt. Das war doch die Zeit als die Nekojin gejagt wurden und als Sklaven oder Haustiere gehalten wurden. Aber ich erinnere mich nicht mehr an viel." Marekon nickte. "Richtig. Vor einigen hundert Jahren galten die Nekojin als niedere und unter Umständen gefährliche Rasse, weshalb sie von den Menschen verfolgt und gefangen wurden. In dieser Zeit schafften es nur die Stärksten unter ihnen der Gefangenschaft zu entrinnen und in der Wildnis zu überleben. Zum Leidwesen aller jedoch, waren fast keine Frauen unter ihnen. So wurden die Nekojin, die nicht als Sklaven oder Haustiere gehalten wurden, immer weniger. Um den Fortbestand unserer Rasse zu sichern, beriefen sich die Verbleibenden auf ein altes Ritual oder besser gesagt, auf wertvolle Kräuter, die sie fanden. Diese Kräuter sollten bewirken, das auch ein männlicher Nekojin in der Lage war, Kinder zu bekommen. Die Kinder dieser Nekojin würden sehr stark und gesund sein und könnten in der Wildnis überleben. Außerdem würde ihre Linie weiterhin damit gesegnet sein, das die männlichen Nachkommen gebären könnten. Du und dein Bruder entstammt dieser Linie, Ray." Tellergroße Augen sahen ihr Dorfoberhaupt an. >>Das ist doch unmöglich! Das kann nicht wahr sein!<< Gleich wollte Ray seinen Gedanken Gehör verschaffen, doch Miki kam ihm zuvor. "Das ist doch lächerlich! Wenn es solche Kräuter gäbe, dann wäre jawohl etwas darüber bekannt." "Richtig. Diese Geschichte ist doch bloß ein Märchen, eine alte Legende. Du willst uns doch nicht wirklich weiß machen, dass Ray und Miki Kinder kriegen können, oder?!" Lee war der Zweite, der es geschafft hatte, seine Gedanken Kund zu tun und gleich darauf folgten beistimmende Kommentare der anderen. Nur Ray hielt sich noch zurück. Marekon bemerkte dies. "Ray, du erinnerst dich noch daran, nicht wahr?" Alle Augen richteten sich nun auf Ray, der wie gebannt zu Boden starrte. Fragend sah Miki seinen Bruder an. "Ray.... Was meint er damit? Woran erinnerst du dich?" Fest schloss Ray die Augen. Ja, die Erinnerung war noch immer glasklar. "Sag Miki, erinnerst du dich an unsere Mutter?" Gefragter überlegte. Er war erst knapp eineinhalb Jahre alt gewesen, als ihre Eltern gestorben waren. "Nicht richtig. Ich erinnere mich gehalten worden zu sein und an die Wärme, die ich immer gespürt habe, wenn sie mich gehalten hat, aber nicht an sie als Person." Ray nickte. Was er nun sagen würde, würde alles verändern. "In der Nacht als du geboren wurdest, schlich ich heimlich durchs Haus. Ich wusste, dass mein kleiner Bruder an diesem Tag geboren werden würde, weil Dr. Kane da war und ich wollte dabei sein, wenn es geschah. Und dann habe ich es gesehen. Ich war ja selbst noch sehr klein, konnte gerade so richtig laufen und lernte noch an meinen ersten Worten. Deshalb dachte ich mir nichts dabei, statt einer Frau einen Mann auf dem Bett liegen zu sehen. Unseren Vater." Stille. Damit hatte niemand gerechnet. Sollte das etwa bedeuten... "Du kannst dich nicht an unsere Mutter erinnern, weil wir nie eine Mutter hatten. Wir wurden von zwei Männern aufgezogen. Unseren beiden Vätern. Nicht adoptiert oder sonst was, sondern wir sind ihre leiblichen Kinder. Es ist verrückt, doch ich hatte es irgendwie vollkommen vergessen, was damals geschehen war. Bis jetzt." Noch immer sagte niemand ein Wort. Vor allem Miki schien geschockt. Mariah war die Erste, die ihre Sprache wiederfand. "Aber dann heißt das, dass die Geschichte wahr ist." Marekon nickte und sprach dann gleich an Ray gewandt. "Ray, ich weiß, dass ich dir damit viel abverlange, aber ich bitte dich in die Heirat einzuwilligen. Wir könnten die Gunst von Quo Chiang verlieren, wenn King ohne seine Wahl zurückkehrt und wir sind noch immer auf ihre Hilfe angewiesen." Ray wich einen Schritt zurück. Er war verunsichert. Was sollte er nun tun? Natürlich liebte er sein Dorf und er würde sich für die Menschen, die hier lebten und wie seine Familie waren, ein Bein ausreißen, doch eine Heirat mit einem Jungen einzugehen, für den er nichts als Sympathie empfand, widersprach all seinen Gefühlen und seinem Glauben. Alles in ihm sträubte sich gegen eine solche Zukunft. Außerdem gab es da noch etwas Anderes, etwas sehr Starkes, was er nicht einfach unterdrücken konnte. Er schrak leicht zusammen, als er die wütende Stimme seines Bruders hörte. "Das könnt ihr unmöglich von Ray verlangen! Ray hat uns immer geholfen und auch das gesamte Dorf, nicht zuletzt durch seine Karriere als Beyblader stark unterstützt und dann verlangt ihr, das er sich praktisch zum Sklaven von diesem Tyrannen macht?!" Marekon stutzte auf Grund dieser Anschuldigungen. "Was du da sagst ist so nicht richtig, Miki. Niemand verlangt von Ray, das er sich irgendwem unterwirft. Alles was wir wollen ist-" Doch der Schwarzhaarige ließ ihm gar nicht erst die Chance, den Satz zu Ende zu führen. "Alles was ihr wollt, ist, vor Quo Chiang nicht euer Gesicht zu verlieren! Und dazu benutzt ihr Ray! Dabei fragt ihr nicht mal nach seinen Gefühlen und erwartet, dass er sie einfach zum Wohle des Dorfes zurückstellt, aber Gefühle lassen sich nicht so einfach ignorieren!" Die Luft war wie elektrisiert und Ray wusste, das, wenn das so weiter gehen würde, ein heftiger Streit zwischen den beiden ausbrechen würde. >>Das Alles ist doch lächerlich! Das lässt sich doch sicher auch anders klären. Ich muss nur mit King reden.<< Doch Ray kam nicht dazu seine Gedanken auszuformulieren, denn auch Marekon gelang es nun nicht mehr seine Stimme ruhig zu halten. "Verstehst du denn nicht, dass wir keine andere Wahl haben?!" Alle, um die beiden Streitenden und Ray herum, sahen dem Ganzen unsicher zu. Ihre Meinungen zu diesem Thema waren geteilt, doch während die Jüngeren und die White Tiger auf Mikis Seite waren, verstanden die älteren unter ihnen auch Marekons Standpunkt. Doch Miki schrie weiter. "Man hat verdammt noch mal immer eine Wahl! Ray ist bereits in jemanden verliebt, ihr dürft ihn nicht zu einer Heirat zwingen! DAZU HABT IHR KEIN RECHT!" "WIR HABEN JEDES RECHT! RAY IST NOCH IMMER MITGLIED DIESES DORFES UND GENAU WIE JEDER ANDERE FÜR DESSEN SCHICKSAL VERANTWORTLICH! Er MUSS in die Heirat einwilligen!" Miki stockte. Was Marekon da gerade gesagt hatte, war wie ein Machtwort. Auch Ray und die anderen konnten nichts dazu sagen. Er ballte seine Hände zu Fäusten und presste sie so stark zusammen, dass seine Nägel dabei in sein Fleisch schnitten. Dann sah er langsam auf. Ray sah das als seine Chance an, nun auch etwas sagen zu können, doch wieder kam ihm Miki zuvor. "Du hast recht. Ray gehört zu diesem Dorf, genauso wie ich." Er sprach laut und deutlich. "Als Mitglied dieses Dorfes verlange ich Ketzune!" Alle in Hörweite zogen hörbar die Luft ein und Ray wurde augenblicklich bleich im Gesicht. Ketzune. Das war eine der wenigen Traditionen, die noch aus dem Mittelalter stammten und von den chinesischen Dörfern in Ehren gehalten wurden. Im Mittelalter fanden natürlich oft arrangierte Hochzeiten statt. Hatte aber die Braut oder der Bräutigam andere Pläne, so konnte ein Vertrauter für ihn oder sie Ketzune fordern. Das bedeutete dann mit dem eigentlichen Versprochenen um die 'Freiheit' von eben Braut oder Bräutigam zu kämpfen. Im Klartext hieß das also, wenn Miki nicht zulassen wollte, dass sein Bruder gegen seinen Willen verheiratet wird, musste er gegen King kämpfen. Es gab keine wirklichen Regeln bei diesem Kampf, nur umbringen durfte man seinen Gegner nicht und auch Waffen durften nicht eingesetzt werden. Ein fairer Kampf. Doch Ray war weniger begeistert von der Idee seines Bruders. "Bist du wahnsinnig?! Das kannst du dir gleich mal wieder abschminken, ich werde mit King reden. Das ist sicher alles nur ein großes Missverständnis oder so was und sobald ich und King darüber gesprochen haben, wird schon alles gut." Kaum vom Teufel gesprochen, erschien King auch schon auf der Bildfläche. "Hab ich das etwa gerade richtig gehört? Hast du Zwerg tatsächlich gerade Ketzune gefordert? Dass ich nicht lache!" Direkt wollte Miki auf King los gehen, doch Ray hielt ihn zurück und sah King in einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Erleichterung an. "King. Gut, dann können wir das hier ja endlich berichtigen. Also, Marekon sagte, du willst Sou-Ling nicht heiraten, aber er hat dich wohl falsch verstanden, was deine wirkliche Wahl angeht." Fragend sah King den Chinesen an. "So? Was hat er denn gesagt?" Unsicher lächelte Ray. Er konnte in diesem Moment wirklich nur dafür beten, dass er Recht hatte und das wirklich ein Missverständnis war. "Er sagte, du willst mich und das kann ja schließlich nur ein Missverständnis sein, nicht wahr?" Noch immer lächelte Ray den Silberhaarigen an und noch immer war es ein unruhiges Lächeln. Und dann kamen die Worte, die jeder der Freunde befürchtet hatte zu hören. "In diesem Fall hat Marekon nichts falsch verstanden. Ich will, das du mit mir nach Quo Chiang reist." "Aber wieso?" Ray war verwirrt, konnte sich nicht erklären, wieso King ihn haben wollte. "Weil ich dich liebe." Wie paralysiert stand Ray King gegenüber und starrte voller Unglaube in die roten Augen des anderen. Lee und die anderen waren sprachlos, hatten auch zuvor nichts zu sagen gewagt. Liebe?! Sollten sie das wirklich glauben? War es das was King tatsächlich für Ray empfand? Nun, wie auch immer die anderen darüber denken mochten, Miki war sich sicher, die Antwort war: Nein! Nach kurzer Zeit riss Ray sich wieder zusammen und sah King mit festem Blick an. "Versteh mich bitte nicht falsch, King, ich mag dich und ich fühle mich geehrt, dass du so für mich empfindest, aber es beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Es tut mir leid. Ich kann dich nicht heiraten." Ray rechnete damit, dass King seinen Entschluss so akzeptieren würde, doch was der Silberhaarige als nächstes sagte, belehrte ihn eines Besseren. "Ich will, dass du in einer halben Stunde fertig für die Abreise bist. Nimm mit, was du behalten willst, hinter der Bergkuppel wartet ein Wagen, der uns in mein Heimatdorf bringen wird." Ray, Miki und die White Tiger konnten nicht glauben, was sie da gerade gehört hatten. War es diesem Kerl denn völlig egal, was Ray ihm eben noch erzählt hatte?! King drehte sich allerdings nur um und ging auf die Hütte zu, in der er, während er hier war, gelebt hatte. Er wollte seine eigenen Sachen holen. Doch Ray spürte nun Zorn über die Ignoranz des Größeren für seine Gefühle in sich aufsteigen und hatte ihn mit wenigen Schritten eingeholt. "Hast du mir gerade nicht zugehört?! Ich werde dich nicht heiraten!" King blieb stehen, packte den Nekojin grob am Handgelenk und zog ihn nahe an sich. "Du scheinst nicht zugehört zu haben. Du hast keine Wahl. Ich will dich und ich werde dich bekommen, ob du willst oder nicht, spielt dabei keine Rolle! Und nun pack deine Sachen!" Als Ray sich aber noch immer nicht von der Stelle rührte, näherte sich King ihm noch ein Stück. "Wenn ich nicht bekomme, wofür ich hergekommen bin, dürft ihr nicht mit weiterer Unterstützung von uns rechnen. Entscheide dich Ray, deine Freiheit oder die Leute in diesem Dorf." Die Augen des Nekojins weiteten sich auf diese Worte. Das war nicht fair! Wurde er nun tatsächlich gezwungen zu wählen? Zwischen seiner Liebe zur Freiheit und Unabhängigkeit, die es war, die ihn vor mehr als einem Jahr aus diesem Dorf geführt hatte und ihm eine Welt und Menschen gezeigt hatte, die er lieb gewann und den Menschen dieses Dorfes, die er seit seiner Geburt kannte und die eine Familie für ihn waren? Es war nicht fair, weil es keine wirkliche Wahl war. Ray würde die anderen immer über sein eigenes Glück stellen. Ergebend senkte er den Kopf. "Gut. Du hast gewonn-" BAMM! Das Nächste, was King wahrnahm, war der Schmerz, als er unsanft auf dem Boden aufkam. Jemand hatte ihn geschlagen. Jemand hatte es gewagt und geschafft ihn zu schlagen! Der Einzige, den er bisher als dazu Imstande gehalten hatte, war Ray. Doch King wusste, dass es nicht der Schwarzhaarige war, der ihn gerade geschlagen hatte. Und als er aufsah, fand er den, der den Schmerz in seiner Wange verursacht hatte. Mit zornesgefüllten Augen und unterdrücktem Wutschnauben stand Miki genau vor Ray, seine Faust war noch immer halb in der Luft, sodass man noch sehen konnte, wie er King geschlagen hatte. Durch seine zusammengepressten Zähne zischte er King entgegen. "Fass ihn nicht an! Ray geht nicht mit dir mit, also LASS IHN IN RUHE!" Ray war mindestens ebenso fassungslos. "Miki...." In weniger als drei Sekunden war King wieder auf den Beinen und stellte sich Rays jüngerem Bruder entgegen. "Du hast hier nichts zu sagen und falls du es noch nicht mitgekriegt hast, Ray gehört jetzt mir und mit meinem Eigentum kann ich machen, was ich will!" "Er ist nicht dein Eigentum!" "Er wird es sehr bald sein. Es ist nicht so, dass du etwas dagegen tun könntest." Alle anderen waren still. Selbst Ray fehlten die Worte, dabei ging es bei dem Ganzen um ihn. Doch bevor auch nur irgendeiner von ihnen die Gelegenheit hatte etwas zu sagen, sprach Miki weiter. "Du irrst dich. Ich kann etwas dagegen tun. Ich fordere dich zum Ketzune! Wenn ich gewinne, lässt du Ray in Ruhe und unser Dorf erhält weiterhin eure Unterstützung." Rays Atem stockte. Das hatte sein Bruder gerade nicht wirklich gesagt, oder?! "Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder Miki?!" "Das kannst du nicht machen!" "Miki lass das lieber. Du solltest nicht,... das ist einfach zu gefährlich." Etwas verwirrst sah Ray seine Freunde an. Sicher, auch er war besorgt, dass Miki sich auf einen Zweikampf mit King einlassen wollte und auf jeden Fall würde er das verhindern, aber, klangen Lee, Mariah und Kevin gerade nicht etwas zu besorgt? >>Als würden sie sich wegen etwas ganz anderem Sorgen machen.<< Doch anscheinend schienen weder Miki noch King die Einwände der anderen zu interessieren, denn gleich sprach der Silberhaarige schon weiter. "Ich akzeptiere. Aber dafür schwörst du deinen Bruder nie wieder zu sehen, wenn ich gewinne." Die anderen konnten nicht glauben, was sie da hörten. Es war dann, als Ray endgültig der Kragen platzte. Schnell gelangte er zwischen die beiden und sah seinem Bruder direkt in die Augen. "Das reicht jetzt! Denkst du etwa, ich lasse zu, das du gegen ihn kämpfst und danach wochenlang deine Verletzungen auskurieren musst?! Eher lasse ich mich kreuzigen, bevor ich zu sehe, wie King dir sämtliche Knochen bricht! Das ist es nicht wert, Miki!" Doch Miki erwiderte den strengen Blick seines Bruders nur. "Wie kannst du das sagen, Ray? Es geht hier schließlich um dich und mir bist du ein paar gebrochene Knochen alle mal wert, viel mehr sogar! Du sagst, du kannst nicht daneben stehen und sehen wie ich mit King kämpfe, aber ich kann genauso wenig zu sehen, wie du gezwungen wirst mit jemandem zu leben, den du nicht liebst, vor allem nicht, wenn es bereits jemanden in deinem Herz gibt. Ich lasse nicht zu, dass dieses Arschloch deine Zukunft zerstört!" Für jeden der beiden war sein Standpunkt klar, doch dieses Mal konnte Miki einfach nicht Kleinbeigeben. "Ray hör zu ich,- Ich weiß, dass du dir Sorgen machst und ich bin wirklich froh darüber, schließlich zeigt das, dass ich dir nicht egal bin-" "Du bist mir alles Andere als egal, Miki! Du bist mein kleiner Bruder und die einzige Familie, die ich noch habe. Und wenn ich King heiraten muss damit es dir und dem Dorf gut gehen wird, dann wird mich nichts davon abhalten. Auch du nicht." "Ray bitte, lass mich ausreden. Genau das ist es doch was ich meine! Dein ganzes Leben hast du dich aufgeopfert, für deine Freunde, das Dorf und für mich. Obwohl ich unsere Eltern nicht kennen lernen konnte, hatte ich ein schönes Leben hier und das hast du mir ermöglicht. Lass mich dir etwas davon zurückzahlen." Es rührte Ray, was sein Bruder da sagte, doch er war noch nicht von dessen Meinung überzeugt. Es war einfach immer noch zu gefährlich. Er wollte gerade seine letzten Bedenken aussprechen, als Miki ihm auch schon zuvorkam. "Ich weiß, dass King stark ist, aber ich bin auch nicht unbedingt ein Schwächling. Ich habe trainiert. Sehr viel sogar. Ich glaube, nein ich weiß, dass ich das schaffen kann. Bitte vertraue mir in dieser einen Sache. So wie ich dir mein ganzes Leben lang vertraut habe." Tief atmete Ray die Luft ein. Er wollte seinem Bruder gerne vertrauen, aber er machte sich eben Sorgen. Doch er musste jetzt an Miki glauben, das wusste er. Schließlich nickte er leicht. "Ich vertraue dir, Miki und ich glaube daran, dass du gewinnen kannst. Ich werde deiner Entscheidung nicht weiter im Weg stehen, aber nur unter einer Bedingung." Die ernste Miene seines Bruders machte Miki Sorgen. Ray konnte nichts von der Krankheit wissen, richtig? Aber wenn nicht, wieso sah er ihn dann so an, als wolle er sagen 'Hör auf sobald es dir zu viel wird'? Doch als Ray weitersprach, lächelte er. "Lass dich nicht zu übel zurichten, wir wollen schließlich noch auf den Koluko." Kleine Tränen liefen Miki in die Augen, doch er blinzelte sie weg, bevor sie jemand bemerken konnte. Was Ray gesagt hatte, bedeutete ihm viel. ##Das heißt, er glaubt wirklich daran, dass ich gewinnen kann. Er vertraut mir. Sonst hätte er etwas anderes gesagt.## "OK!" Die Brüder schlugen ein und Ray klopfte Miki noch einmal auf die Schulter. Dann drehte er sich zu King um, der die ganze Zeit über still gewesen war. "Ich wünsche dir trotzdem alles Gute für die Zukunft, King. Sicher findest du jemand anderen." King grinste nur überheblich. "Danke für die guten Wünsche, aber du kannst ja selbst dafür sorgen, dass es mir gut gehen wird, sobald wir verheiratet sind." Unmissverständlich glaubte King nach wie vor an seinen Sieg. >>Soll mir egal sein. Ich hoffe nur für ihn, dass er Miki nicht zu stark verletzt, sonst lernt er mich kennen!<< Sich zu wünschen, Miki würde gar nicht verletzt werden, war Unsinn. Diese Kämpfe forderten vollen Einsatz und Platzwunden und Brüche waren normal. Sofern es dabei blieb, war Ray auch gewillt seinen Bruder kämpfen zu lassen. Immerhin wusste er, das Miki schon lange nach einer Gelegenheit gesucht hatte, auch mal etwas für ihn tun zu können. Also gesellte sich Ray zu den anderen. Gleich nahm Lee ihn zur Seite. "Stopp den Kampf Ray. Ich werde für Miki gegen King kämpfen." Fragend sah Ray seinen langjährigen Freund an. "Mach dir keine Sorgen Lee, Miki schafft das. Du warst doch derjenige, der mir immer ganz begeistert von seinen Fortschritten erzählt hat. Mal ganz davon abgesehen, Miki würde mich hassen, wenn ich ihn jetzt aufhielte. Er hat seinen Standpunkt klargemacht und soll nun auch die Chance erhalten dafür ein zu stehen." Ray sah zu seinem kleinen Bruder rüber. "Es gibt wirklich wenige, die den Mut aufbringen, ihre Meinung durch zu setzten und für das einzutreten, an das sie glauben. Ich bin unglaublich stolz auf Miki." Es zerriss Lee und den anderen beinah das Herz. Unter normalen Umständen hätte Miki wohl tatsächlich gewinnen können und selbst wenn er einiges hätte einstecken müssen, so wäre das doch nicht weiter tragisch gewesen, doch so... Lee haderte mit sich selbst. Er hatte es Miki versprochen. Sie alle hatten das getan, doch war es denn immer noch richtig dieses Versprechen zu halten? Mariah schien ähnlich zu denken, denn sie packte Ray am Arm und sprudelte los. "Ray da ist etwas, was du wissen musst! Miki hat.-" Sie wurde gestoppt als Lee eine Hand auf ihren Mund legte. Flehend sah sie den Ältesten von ihnen an, doch Lee schüttelte den Kopf. Ray hingegen war nun neugierig. "Was hat Miki?" "Es ist nichts Schlimmes. Er hat sich vor zwei Wochen den Fuß beim Training verstaucht, aber das dürfte ihn nun nicht weiter belasten. Lasst uns jetzt zu sehen, wie er King fertig macht." Lächelnd nickte Ray und wandte seine Aufmerksamkeit zurück auf seinen Bruder und King, die noch unbeweglich einander gegenüber standen. Mariah beugte sich in der Zwischenzeit zu Lee und flüsterte in sein Ohr. "LEE! Wir müssen es ihm sagen! Wir müssen diesen Kampf verhindern! Miki kann nicht gewinnen! Er könnte sterben!" Lee blieb aufrecht stehen. Ein trauriger Ausdruck war auf seinem Gesicht. "Ich weiß Mariah. Aber versuch Miki zu verstehen. Er weiß, dass er sterben muss, wahrscheinlich sogar noch dieses Jahr. Und seine Stärke vor Ray zu beweisen und ihm damit sogar helfen zu können, ist das, was er sich nun schon seit Ewigkeiten wünscht. Es ist ein ehrenhafter letzter Wunsch. Wir dürfen dessen Erfüllung nicht im Weg stehen. So sehr es auch schmerzt." Mariah und auch Kevin und Gary, die dies gehört hatten, ließen ihre Blicke gen Boden sinken, doch sie hatten verstanden. Miki würde kämpfen. Den letzten Kampf seines Lebens. Vollkommen ruhig standen Miki und King einander gegenüber. Sobald Marekon das Signal geben würde, würde Ketzune beginnen. Der entscheidende Kampf. Überheblich grinste King. "Ich werde es dir leicht machen, Kleiner, schließlich will ich nicht, dass mein Zukünftiger sauer auf mich ist, weil ich dich übel zugerichtet habe. Wenn du es schaffst, mich von den Füßen zu hauen, hast du gewonnen." Miki schnaubte. "Deine Arroganz wird dir noch leid tun!" Dann hob Marekon den Arm. "Seid ihr bereit?" Beide nickten. (Viel Glück Miki.) "Dann los!" Gleich stürmte Miki auf seinen Gegner los und auch King zögerte nicht mit einem Angriff. Miki holte zum Schlag aus, doch King blockte und versuchte einen Kick zu setzen, doch Miki konnte ausweichen und versuchte gleich den nächsten Angriff. So ging es eine kurze Zeit weiter. Sie griffen an und blockten ohne dass einer von ihnen einen Treffer erzielen konnte. Ray beobachtete den Kampf mit Adleraugen. >>Lee hat nicht übertrieben. Miki ist wirklich gut geworden.<< Doch plötzlich wurde Miki langsamer. ##Nein! Wieso muss mir ausgerechnet jetzt schwindelig werden?!## King nutzte die momentane Schwäche seines Gegners und schlug zu. Er landete einen harten Schlag in Mikis Magengrube. Der Schwarzhaarige keuchte. ##Verdammt!## Ray war besorgt. >>Wieso war er gerade so langsam? Er hätte den Schlag doch abfangen können müssen.<< King setzte zum nächsten Angriff an und holte aus, doch dieses Mal konnte Miki dem Schlag entgehen und duckte sich rechtzeitig. Leider bemerkte er zu spät, das sein Gegner schon wieder einen Kick platzierte. Miki versuchte auszuweichen, kam aber nicht mehr weit genug aus der Reichweite des Kicks und wurde hart im Gesicht getroffen. Er torkelte zurück. Er konnte die Rufe seines Bruders und der anderen hören, als er sah, dass King schon wieder vor ihm stand. Nachdem er den ersten Schlag des Silberhaarigen erfolgreich geblockt hatte, versuchte er selbst einen Treffer zu erzielen, doch King war schneller. Er ergriff den Arm des Jüngeren, drehte ihn und schlug auf Mikis Schulter. Miki schrie vor Schmerz. Seine Schulter war ausgekugelt. Doch King war nicht fertig. Er brachte sich selbst vor den Schwarzhaarigen und platzierte einen weiteren Treffer über die Brust seines Gegenübers. Miki war gezwungen alle Luft auszustoßen. Seine Schulter schmerzte höllisch, doch es gelang ihm sich aus Kings Griff zu befreien. Sein Stand war wackelig und seine Sicht begann zu schwimmen. ##Wieso muss sich der Krebs auch gerade jetzt bemerkbar machen. Ich habe fast keine Kraft mehr.## Er drehte sich um, als er die Stimme seines Bruders hörte. "Nicht aufgeben, Miki! Du kannst das schaffen. Wir glauben alle fest an dich!" Fest kniff Miki die Augen zu und kontrollierte seine Atmung. ##Ray glaubt an mich und die anderen auch, schließlich haben sie ihr Versprechen gehalten und Ray nichts gesagt. Ich muss durchhalten. Nur noch ein bisschen.## Fast war King bei seinem Gegner angekommen. Er war sich absolut sicher, das er diese Farce gleich beendet haben würde. Und dann könnte er Ray mit sich nehmen und hätte was er wollte. ##Dieses dumme Kind hätte sich eben besser nicht einmischen sollen. Ich frage mich, was er sich dabei gedacht hat, mich herauszufordern bei der lahmen Vorstellung, die er hier abgeliefert hat. Auch egal. Gleich ist er fertig.## Ein letztes Mal holte er zum Schlag aus, doch dann öffnete Miki seine Augen, ließ sich nach hinten fallen, fing seinen Sturz mit den Armen ab und hob seine Beine in die Höhe. King, der überhaupt nicht mit einer Reaktion gerechnet hatte, wurde von Mikis beiden Beinen im Bauch erwischt und stieß gepresst die Luft aus. Er musste einige Schritte zurück gehen, doch verlor zu Mikis Pech nicht das Gleichgewicht. Abschätzend sah er zu dem Schwarzhaarigen hinunter, der gerade versuchte wieder auf die Beine zu kommen. "Netter Versuch, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber jetzt ist Schluss mit dem Kinderspiel. Ich möchte noch heute mit Ray hier weg." Und kaum ausgesprochen dreschte King wieder vor. Miki hatte es gerade geschafft wieder fest auf beiden Beinen zu stehen. Der Angriff hatte ihn zu viel seiner Kraft gekostet und schon wieder begann sein Blick zu schwimmen. So sah er auch nicht, wie King wieder auf ihn zu kam. Ray und die anderen verfolgten das Geschehen mit sorgvollen Augen. Ray konnte sich nicht erklären, was nur mit seinem Bruder los war. Er hatte doch gut gestartet und King sogar schon einen Treffer versetzten können. Wieso war Miki jetzt so außer Atem? "Was ist denn nur los mit ihm?" Seine Aufmerksamkeit wurde von seinen eigenen Gedanken zurück auf den Kampfplatz gelenkt, als King erneut zuschlug. Ungläubig sah er wie Miki auf seine Knie sank und schwer nach Atem rang. Was war denn nur los?! "Das reicht jetzt, ich werde das jetzt beenden!" Schon wollte Ray losstürmen, als eine Hand auf seiner Schulter ihn zurück hielt. Eine Mischung aus Zorn und Unverständnis spiegelte sich in den goldenen Augen, als er Lee ansah. Doch der schüttelte nur den Kopf. "Dieser Kampf bedeutet Miki alles. Denk dran, er tut das für dich. Wenn du ihn jetzt aufhältst, würde er sich ewig Vorwürfe machen, nicht alles versucht zu haben, um dir zu helfen." Ray ballte seine Hände zu Fäusten. Es war schwer jetzt nicht zu gehen. Doch, dann willigte er ein. "Du hast recht. Außerdem, das Schlimmste, was passieren kann, sind ein paar Wochen Bettruhe, nicht wahr?" Es war, als führe ein Blitz durch sein Herz, als Lee auf Rays Äußerung hin nickte. "Ja. Ein paar Knochenbrüche und Verstauchungen. Mehr nicht." ##Es tut mir leid, Ray, doch ich kann es dir nicht sagen. Sicher wirst du mich hassen, wenn du es erfährst.## Inzwischen ging der Kampf aber immer noch weiter. King attackierte Miki wie ein Besessener. Er landete einen Treffer nach dem anderen. Im Gesicht, in den Magen, auf die Beine, in den Rücken.... Es gab sicherlich keine Stelle an Mikis Körper, die nicht höllisch schmerzte. Und das Schlimmste war, er verlor immer mehr den feinen Faden zu seiner Umwelt. Er kauerte am Boden, kaum noch bei Bewusstsein und er spürte wie sich eine warme Flüssigkeit in seinem Mund bildete. Blut. Er musste innere Verletzungen haben. Bei jedem Atemzug durchfuhr ein beißender Schmerz seine Lunge. Immer wieder wurde ihm für kurze Zeit schwarz vor Augen, bevor er durch den nächsten Schlag von King in die Wirklichkeit zurück geholt wurde. Er konnte nicht mehr. Er war am Boden und fand keine Kraft zum Aufstehen. Wieso war es nur so schwer? Wieso verdammt noch mal passierte das jetzt?! Jetzt, wo er endlich die Gelegenheit hatte, auf die er praktisch schon sein ganzes Leben wartete? Er wollte doch stark sein. Er hatte doch gewinnen wollen. Für seinen Bruder. Für Ray! Warum konnte er denn nicht einfach aufstehen und King mit einem einfachen Schlag umhauen? Wieso? Ein weiterer Schlag. Miki keuchte. Ein schmerzhaft platzierter Tritt. Es brachte Miki dazu Blut zu spucken. Wie weit weg klangen die Rufe, die die Menschen um ihn herum verlauten ließen. Er konnte die Stimmen nicht mehr unterscheiden. Alles klang so unglaublich weit entfernt. Und dennoch, eine Stimme konnte er erkennen. Sie gehörte zu der Person, für die er sich so sehr wünschte jetzt aufzustehen. "Hör auf! Hör sofort auf King, siehst du nicht, dass er am Boden ist?! Ich tue was du willst, ABER HÖR JETZT AUF, BITTE!!" Verzweifelt versuchte Ray zu seinem Bruder zu gelangen, doch Marekon und zwei andere Männer aus dem Dorf hielten den Jungen zurück. "Es tut mir leid, Ray, doch du kannst nicht zu ihm. Ketzune ist erst dann zu Ende, wenn einer der beiden aufgibt oder kampfunfähig ist. Solange Miki nicht sagt, dass er nicht mehr kämpfen kann, darf niemand stören." Marekon versuchte den Schwarzhaarigen zu beruhigen, doch Ray war außer sich. "Das ist mir scheißegal! Was heißt hier überhaupt kampfunfähig? Man kann doch sehen, dass Miki verletzt ist! Lasst mich verdammt noch mal los! Ich hab gesagt, ihr sollt loslassen!" Ray schrie und schlug um sich. Er machte sich schreckliche Sorgen um seinen Bruder und er hatte Angst. Angst wie schon lange nicht mehr. Er konnte nicht auch noch Miki verlieren! Währenddessen hatte es Miki geschafft irgendwie ein wenig Abstand zwischen sich und King zu schaffen, der aber schon wieder auf ihn zukam. Der Schwarzhaarige verfluchte sich für seine Schwäche. Er hatte Rays Worte gehört. ##Und schon wieder stürze ich Ray in Sorge. Wieso nur kann ich denn nicht einmal etwas richtig machen? Wenigstens dieses eine Mal, verdammt!## Fast war King schon bei ihm angelangt, als Miki einen erneuten Versuch machte sich aufzurichten. "Versuchs erst lieber gar nicht, Kleiner. Gib doch einfach auf und dann hast du dir eine Menge Schmerzen erspart." Auch die anderen aus dem Dorf und seine Freunde riefen ihm nun zu, er solle liegen bleiben und einfach kapitulieren. Miki schloss die Augen. Niemand der anderen schien nun noch an seinen Sieg zu glauben. In deren Augen, war es wohl tatsächlich besser, würde Miki einfach aufgeben. Doch eine Stimme hatte er noch nicht gehört. "Ray! Möchtest du auch, dass ich aufgebe?" Augenblicklich hörte Ray auf sich aus den Armen von den drei Männern befreien zu wollen und sah zu seinem Bruder hinüber. "Ich möchte nicht, dass du noch mehr verletzt wirst, Miki." Miki zuckte zusammen. "Heißt das... du glaubst doch nicht daran, dass ich... siegen kann?" Er klang gekränkt. Er erwartete von niemandem aus diesem Dorf Zuspruch bei dem was er tat, doch er wollte den seines Bruders. "Die eigenen Grenzen zu erkennen und einen Kampf aufzugeben, den man nicht gewinnen kann, ist keine Schwäche. Aber-" Ray stoppte. Was auch immer er jetzt sagen würde, würde darüber entscheiden, ob sein Bruder den Kampf weiterführen würde oder nicht. Dann sah er direkt in Mikis Augen. Eine stumme Bitte lag in den Augen des Jüngeren. ##Vertraue mir## Dann lächelte Ray. "Aber dies hier ist kein Kampf, den du nicht gewinnen kannst." Vor Unglaube und Schock geweitete Augen sahen die beiden Brüder an, als Ray Miki zunickte und dieser daraufhin ebenfalls lächelte. In Mariahs Augen sammelten sich Tränen. Nun war das Ende unausweichlich. Noch einmal mobilisierte Miki seine Kräfte. Noch ein letztes Mal musste er jetzt Stärke beweisen. Er krümmte seinen Rücken. Es tat weh. Langsam gelang es ihm seinen linken Fuß auf zu stellen. Kalter Schmerz fuhr ihm durch das Bein. Dann folgte der andere Fuß. Er verzog das Gesicht. Mit seiner rechten Hand stützte er sich auf seinem Knie ab. Die Qual war unerträglich. Nach Atem ringend richtet er sich auf. Übelkeit überfiel ihn. Gleichzeitig lief kalter und heißer Schweiß seinen Nacken hinab. Die ausgekugelte Schulter sandte im Sekundentakt höllischen Schmerz durch sein Nervensystem. Alles schien sich zusammen zu ziehen. Er schwankte, doch er behielt seinen Stand. ##Er glaubt an mich. Ray glaubt an mich.## King trat nah an ihn heran. "Dummer Junge. Manche lernen es eben nur auf die harte Tour." King ballte seine Hand zur Faust und holte aus. Dieser Schlag würde Miki endgültig das Bewusstsein rauben. ##Er vertraut mir. Und ich werde ihn nicht enttäuschen!## Mit einer einzigen, blitzschnellen Bewegung gelang es Miki dem Schlag von King auszuweichen, er drehte sich um die eigene Achse und holte Schwung mit dem Fuß. Sein Körper protestierte gegen die viel zu kraftraubende Bewegung und Miki entfuhr ein lauter Schmerzensschrei, als er seinen Tritt in Kings Mitte setzte. Der Angriff war so schnell geschehen, dass King keine Chance gehabt hatte, sich zu verteidigen. Mikis letzte Kraft steckte in diesem einem Tritt und King bekam diese nun voll zu spüren. Und dann, fiel er. King stürzte zu Boden. Miki war der Sieger. "Er hat gewonnen! Miki hat gewonnen!" "Super Miki!" "Klasse Kick, Miki. Du hast es geschafft!" Doch zwischen all den Freudenrufen, sah Ray etwas, das sein Herz dazu brachte aufzuhören zu schlagen. Wild riss er sich von den Männern los und stürmte auf seinen Bruder zu. Er kam gerade noch rechtzeitig, um Miki aufzufangen. "Miki! Werd jetzt nicht ohnmächtig, wo tut es weh?!" Miki hielt die Augen geschlossen, doch er lächelte. "Ray.... Ich hab.... ich hab gewonnen." Auch die White Tiger waren nun um die beiden Brüder versammelt. "Ja Miki, du hast gewonnen. Das war ein großartiger Kampf und ich bin sehr stolz auf dich! Sag mir jetzt ganz genau, wo du verletzt bist, dann können wir-" Er stockte. Schreckensgeweitete Augen fielen auf die Gestalt in seinen Armen. Zitternd hob Ray seine Hand und strich Miki über die Wange. "Miki?..... Miki wach auf! Jetzt ist verdammt noch mal nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze verstanden?! Mach deine Augen auf!" Ängstlich sahen sich Lee und die anderen an. Ray begann Miki zu schütteln. "Miki? MIKI!" "Ray beruhige dich." "Miki wach auf! Mach jetzt deine Augen auf! ÖFFNE DEINE AUGEN MIKI!" "RAY HÖR AUF!" Lee musste Ray von Miki wegziehen, während Mariah und die anderen den Jungen vorsichtig aufhoben. Schreiend wand sich Ray in Lees Armen. "Er soll die Augen aufmachen! Wieso öffnet er seine Augen nicht?!" "Ganz ruhig Ray! Miki ist nur erschöpft. Er atmet immer noch, also beruhige dich!" Als Lee spürte, dass Ray ruhiger wurde, lockerte er seine Griff und atmete tief aus. "Er ist nicht tot. Aber er ist sehr erschöpft und schwer verletzt. Wir müssen ihn jetzt zum Arzt bringen." Ray nickte, ging zu Gary, der seinen Bruder auf den Armen hatte, nahm ihn ihm ab und ging so schnell er konnte, ohne dass Miki zuviel bewegt wurde, auf die Hütte zu, in der der Dorfarzt lebte. Dennoch, er erschien total abwesend. Schnell rannten die anderen ihm hinterher. ~~Flashback ende~~ "Etwa 19 Stunden später, erlag Miki seiner körperlichen Verfassung und starb. Die Krankheit hatte seinen Körper schon viel zu lange zu sehr geschwächt, um mit den schweren Verletzungen fertig zu werden." Stille herrschte im Raum. Beinah drei Stunden hatte Lee jetzt geredet. Unbeweglich saßen Kai und Tala auf ihrem Platz. Was sie da gerade über ihre heimliche Liebe erfahren hatten, war alles Andere als leicht verdaulich. Sie beide dachten an den Schmerz, den Ray hatte durchmachen müssen. //Das erklärt alles. Als ich ihn im Park fand, die Wochen danach, das Alles war das Resultat aus diesem Geschehnis.// (Das war es, was er die ganze Zeit vor uns verheimlicht hat. Wahrscheinlich wäre es zu schwer für ihn gewesen die Situation noch einmal zu durchleben. So sehr wie er seinen kleinen Bruder geliebt hat, ist das auch kein Wunder.) Diesmal war es Mariah, die die Stille durchbrach. "Es war schrecklich. Ray hatte die ganze Zeit an Mikis Bett gesessen. Bis in den späten Abend ohne etwas zu essen oder sich kurz auszuruhen. Er sprach kein Wort. Als dann plötzlich Mikis Atmung aussetzte..... Danach war er vollkommen verändert. Er sprach mit niemandem, noch nicht mal mit uns. Sperrte sich ein, aß nichts mehr und er weinte... Ich hatte Ray noch nie weinen gesehen. Auch als seine Eltern gestorben sind, ist ihm nur eine einzelne Träne übers Gesicht gelaufen. Aber damals...... Es war schrecklich!" Wieder bildeten sich kleine Tränen in Mariahs Augen und zeichneten eine schmale Bahn über ihre Wangen. Sie hatte so sehr versucht diese Erinnerungen zu verdrängen. Lee räusperte sich. "Wir haben damals wirklich alles versucht, was in unserer Macht stand, doch es war einfach nicht ausreichend, um seinen Schmerz auch nur im Ansatz zu lindern. Fünf Tage später verschwand er dann aus dem Dorf und flog wieder hier her. Das Nächste, was wir dann von ihm hörten, war, als du bei uns angerufen hast, Tala und gesagt hast, Ray wäre bei euch." Tala nickte. "Ich verstehe. Wir wollten immer wissen, was damals geschehen war, dass es Ray so veränderte, doch ich hätte nicht mit so etwas gerechnet." Kai erhob sich nun von seinem Platz. Blanke Wut in seinen roten Augen. "Und dieser King ist jetzt wieder zurück und er will Ray immer noch?!" Mariah nickte und antwortete ebenfalls in zornigem Ton. "Ja. Dieser Bastard hat es geschafft die Ältesten unseres Dorfes davon zu überzeugen, Ray für sich zu gewinnen. Da er den Kampf gegen Miki verloren hatte, darf er sich nicht mehr auf die Abmachung zwischen den Dörfern berufen, doch da Miki nur deshalb gewinnen konnte, weil King ihm das Limit gesetzt hat ihn zu Fall zu bringen, hat er von nun an zwei Wochen Zeit, um Ray zurück nach China zu bringen und zu ehelichen. Und ich bin mir absolut sicher, dass er dafür vor nichts zurückschrecken wird!" Kai ballte die Fäuste und Talas Augenbrauen zogen sich tief nach unten. Eins war vollkommen klar, sie würden nicht zulassen, dass dieses Arschloch ihrem Ray noch mehr Leid zufügen würde, als er es nicht schon getan hatte. (//Eher werde ich ihn töten! Ich werde verhindern, dass er ihm auch nur ein Haar krümmt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!//) Zur gleichen Zeit in einem anderen Teil des Hauses. Ray saß in der Dunkelheit seines Zimmers auf seinem Bett. Festumklammernd hielt er ein Foto in seinen Händen. Darauf zu sehen waren er selbst und ein kleinerer Junge mit ebenso schwarzen Haaren und goldenen Augen. "Verzeih mir, Miki." Oh mein Gott! 14 Seiten! 14!!!! Ich glaube, das ist das längste Kapitel, das ich je geschrieben habe. Ich weiß, nicht eins meiner Besten und sicher keines der Schönsten. Ich hoffe trotzdem, es hat euch gefallen und ihr bringt mich nicht um.^^° Bis zum nächsten Mal dann. Kapitel 7: Out of control ------------------------- Soooooooorry, dass das wieder so lange gedauert hat. Ich habe wirklich versucht das Kapitel schneller fertig zu kriegen, aber ihr wisst ja wie das ist, wenn man schon mal was schnell fertig haben will. Da ich nicht noch mehr Zeit vergeuden möchte, Schluss mit dem Gebrabbel und los mit der Fic! Noch schnell den aller herzlichsten Dank an meine Beta! *Chibi-chan knuddel* Ach, und bevor ich es vergesse: Wer Gelegenheit hat, schaue doch mal bei den FFs von Lucernight, Ray-chani und yami_kagome rein. Die find ich für meinen Teil echt gut und ihr solltet die auch mal lesen.^^ So, jetzt aber wirklich los! Sinful Love Teil 7 Out of control Es war bereits kurz vor Mitternacht, als Lee und Mariah gegangen waren und Kai stand allein vor dem großen Wohnzimmerfenster und sah den kleinen Regentropfen beim Hinunterlaufen zu. Lee und Mariah hatten noch lange und viel über Ray und die geschehenen Ereignisse erzählt. Auch das Ray seit dem Tode seines Bruders dessen Namen als Zweitnamen trug. Raymond Miki Kon. //Wieder etwas über ihn, das ich nicht wusste.// Immer und immer wieder rief Kai sich in Erinnerung, was er vor wenigen Stunden erfahren hatte. Immer und immer wieder versuchte er sich vorzustellen, welchen Schmerz Ray erlitten hatte und jedes Mal kniff er die Augen fest zusammen und krallte sich am Fensterrahmen fest um nicht an diesen Gedanken zu verzweifeln. Doch egal wie oft er alles durchging und sich jeden einzelnen Satz von Lee in Erinnerung rief, an einem Namen blieb er dabei jedes Mal hängen und heißglühende Wut packte ihn. //King! Dieser verdammte King ist an allem Schuld, was Ray durchmachen musste und nun wagt er es ihm erneut unter die Augen zu treten?! Ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich lasse nicht zu, dass er Ray noch mehr Leid zufügt! Nie wieder!// Mit geballter Faust schlug er gegen den Fensterrahmen, verschaffte seiner Wut auf diese Weise Ausdruck. "Lass bitte das Fenster ganz Schatz. Morgen ist Samstag, da kommt nicht ein Handwerker vorbei." Überrascht drehte Kai sich um und sah direkt zu seinem Liebsten. Tala war in der Küche gewesen und hatte für sie beide einen Kaffee aufgesetzt. Das Koffein war im Moment beiden egal, sie brauchten etwas um ihre Nerven zu beruhigen. "Ich verstehe nicht, wie du so ruhig sein kannst nach allem, was wir gehört haben." Dann schritt Kai auf die Couch zu, setzte sich neben Tala und nahm sich eine der beiden Tassen mit Kaffee, die der Rothaarige zuvor auf den Tisch gestellt hatte. "Ich will nur nicht meine Aggressionen an unschuldigen Gegenständen auslassen. Dann bliebe nicht mehr genug für dieses Arschloch übrig!" Seine Stimme schien gepresst, als Tala dies sagte und Kai wurde bewusst, dass sein Freund momentan alle Macht dazu aufbrachte sich unter Kontrolle zu halten. Nachdenklich nippte er an seiner Tasse. Wie verhielt man sich in so einer Situation? Der Mensch, den sie beide ehrlich liebten, litt und scheinbar gab es nichts, was sie tun konnten. Bis vor zehn Minuten hatten sie beide noch vor Rays Tür gestanden und versucht mit ihm zu reden, doch der Neko-jin hatte sich im Zimmer eingeschlossen und gab keinen Ton von sich. Natürlich konnte es auch sei, dass er bereits schlief, doch wie viel besser hätten sich Tala und Kai gefühlt, hätten sie mit ihm reden, in den Arm nehmen oder zumindest sehen können. Aber das war ihnen verwehrt gewesen. Stattdessen saßen sie nun hier und wussten nicht wie sie sich nun verhalten sollten. "Ich mache mir Sorgen." Kais Stimme durchbrach die unangenehme Stille zwischen den beiden. Tala ließ sich mit einem tiefen Seufzer zurück ins Sofa fallen. "Ich weiß. Mir geht es nicht anders, aber wir können Ray nicht helfen, wenn er unsere Hilfe nicht will." Wieder Stille. In beiden von ihnen hatte sich ein einzelner Gedanke die Vorherrschaft erkämpft, eine stille Angst, die von Sekunde zu Sekunde lauter wurde. "Es wird nicht so wie damals, Kai. Ray wird nicht wieder so." In diesem Moment wusste Tala nicht wirklich, ob er das seinem Liebsten oder sich selbst erzählte. "Und wie willst du das wissen?!" Wie ein Blitz fuhr Kai von Sofa auf und stobte geradezu durch den Raum. "Es ist durchaus möglich, dass er rückfällig wird! Und dann kann er sich vielleicht nicht wieder daraus befreien und... und... und dann bekommen wir ihn vielleicht nie wieder zurück." Zum Schluss hin war Kai sehr leise geworden, fast schon so als würde er in dem Moment, als er es sagte, selbst erst realisieren, was es bedeutete. Schnell stand auch Tala von dem Sofa auf und schloss Kai fest in seine Arme. Selten hatte er seinen Liebsten so verwirrt und auch ängstlich gesehen. Er wartete noch 2 Sekunden bis Kai sich wieder etwas beruhigt hatte und fing dann mit sanfter Stimme an zu sprechen. "Es wird nicht passieren, aus dem einfachen Grund, weil wir es verhindern werden. Okay? Wir beschützen ihn." Tief atmete Kai ein und aus und legte seine Arme um Talas Nacken. Dann hob er leicht den Kopf an und berührte sanft mit seinen Lippen die des Älteren. "Danke." Tala nickte nur und langsam lösten sich beide aus der liebevollen Umarmung. "Wir sollten schlafen gehen. Morgen früh fangen wir Ray einfach ab und werden sehen, was wir machen. Hauptsache wir stellen sicher, dass er sich nicht mehr mit diesem King einlässt." Beiden kamen Mariahs letzt Worte, bevor sie und Lee das Haus verlassen hatten, wieder in den Sinn. "King hat was vor. Er hat lange gebraucht um die Ältesten davon zu überzeugen, ihm diese zwei Wochen zu geben und die wird er nicht verschwenden. Er darf Ray nicht wieder so zu nahe kommen. Damals war Ray völlig am Boden zerstört. Er erschien uns immer mehr tot als lebendig, wie eine leere, ausdruckslose Hülle. Als er das Dorf verließ, war er nur noch ein Schatten seiner Selbst. Ich weiß nicht wie, aber erst durch euch hat er wieder zu sich gefunden. Auch wenn er stark tut, Ray wurde sehr verletzt und ich glaube nicht, dass er Mikis Tod bereits verarbeitet hat. Wäret ihr nicht gewesen, wäre Ray daran zerbrochen. Ihr seid die Einzigen, die ihm jetzt helfen könne. Deshalb bitte ich euch, bitte beschützt ihn." Es war das erste Mal gewesen, dass die Pinkhaarige um etwas gebeten hatte und Kai und Tala waren mehr als gewillt ihrer Bitte nachzukommen. Automatisch musste Tala an den Tag zurückdenken, vor ungefähr einem Jahr, als Ray das erste Mal, seit sie ihn gefunden hatten, wieder gelacht hatte. ***Flashback**** Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief Kai in der Küche umher. Heute hatte Emma ihnen abgesagt zu kommen, da sie sich eine kleine Erkältung zugezogen hatte und Kai versuchte nun schon seit einer halben Stunde die Anleitung zu diesem Fertiggericht, das er in den Ofen getan hatte, zu finden. Dabei fluchte er im fünf Minuten Takt vor sich hin, dass diese Küche einfach viel zu groß war um irgendetwas wiederzufinden. Belustigt sah Tala seinem Geliebten dabei zu, wie er zum bestimmt schon zwanzigsten Mal den gleichen Schrank aufmachte und darin herumwühlte. "Wieso fragst du nicht einfach Ray, ob er weiß, wo die Anleitung ist?" Auf diese Anmerkung bedachte Kai seinen Koi mit einem strafenden Blick. "Vergiss es. Ich bin froh, dass er noch schläft, da werde ich ihn wegen so einer Kleinigkeit bestimmt nicht aus dem Bett schmeißen! Es ist fast schon ein Wunder, dass er noch nicht aufgestanden ist." Tala nickte. In den vergangen Tagen, die Ray nun hier war, hatte sich sein Zustand nur wenig gebessert. Sein Fieber war abgeklungen und gesundheitlich war er wieder fit, doch noch immer aß und schlief der Chinese viel zu wenig. Normalerweise stand Ray bereits mitten in der Nacht auf und fing entweder an zu arbeiten oder bereitete das Frühstück zu. Umso erstaunter waren beide natürlich heute nach dem Aufstehen gewesen, als sie Ray weder in der Küche, noch an seinem Schreibtisch vorfanden. Den Teufel würden sie tun und den Neko-jin jetzt, wo er endlich mal länger schlief, aufwecken. Also fluchte Kai noch schnell etwas in Russisch und setzte seine Suche fort. Nach weiteren fünf Minuten, in denen sich Tala dieses Schauspiel angesehen hatte, beschloss er seinem Freund zu helfen. Er stand auf und ging zu einem der größeren Schränke in Kais Nähe. Keiner der beiden bemerkte die Person, die auf die Küche zuging und erst mal im Türrahmen stehen blieb. Kais Augen weiteten sich, als er sah, dass Tala im Begriff war die oberste der Schranktüren zu öffnen. "Nein warte, Tala, nicht-!" Doch zu spät. Tala hatte nur leicht an dem Knauf gezogen, als ihm die Tür auch schon aus der Hand und der halbe Schrankinhalt auf beide, denn Kai war, um ihn zu stoppen, noch zu ihm gerannt, hinunter fiel. Und als wäre diese Flutwelle von Kücheninstrumenten nicht schon genug, gesellte sich auch noch ein offener Pack Mehl dazu, der die beiden Russen mit schneeweißem Staub bedeckte. Hustend und keuchend befreite sich Tala von einigen der Töpfe, unter denen er begraben war und sah seinen Freund vorwurfsvoll an. "Sag mir nicht, du hast den Schrank so eingeräumt." Verärgert faltete Kai die Hände über seiner Brust. "Erstens, ich habe nie gesagt, dass ich eine gute Hausfrau bin, und zweitens, ich habe noch versucht dich zu warnen! Nicht meine Schuld, wenn deine Hörgänge bereits zu alt sind, um wahrzunehmen, was um sie herum passiert." Neckend sah Kai den Rotschopf an. Er zog ihn oft und gerne mit dem geringen Altersunterschied zwischen ihnen beiden auf. Tala schüttelte den Kopf, was aber nur zur Folge hatte, dass sich das Mehl, was sich auf ihm niedergelegt hatte, aufgeschüttelt wurde und binnen Sekunden fanden die beiden sich erneut hustend und keuchend in einer weißen Staubwolke. Nachdem sich das aufgewirbelte Mehl wieder gelegt hatte und Kai und Tala auch langsam wieder zu Atem kamen, fischte der Ältere plötzlich etwas unter sich hervor. "Du hast nicht zufällig das hier gesucht, oder?" Kaum dass Tala mit der Anleitung zu dem Essen vor Kais Nase rumwedelte, hatte der sie ihm auch schon aus der Hand geschnappt und blätterte wie ein Besessener darin herum. Mühevoll stand Tala inzwischen auf und klopfte sich die Mehlreste von seiner Kleidung, als er auf einmal ein "Ups!" hörte. Fragend sah er zu Kai hinunter. "Wie ups?" Kai schluckte. "Ups wie, ich hab das Essen ein klein bisschen zu lange im Ofen gelassen." In schlechter Vorahnung sah Tala seinen Koi an. "Wie viel zu lange?" Unschuldig grinsend stand Kai auf und sah Tala an. "Etwa eine halbe Stunde zu lange." Und als dann beide eilig zum Ofen rannten und die Klappe öffneten, um vielleicht noch etwas vom Essen retten zu können, kam ihnen auch schon eine riesige schwarze Rauchwolke entgegen und wieder fanden sie sich in leichter Atemnot. Hastig machte Tala die Ofenklappe wieder zu und stellte ihn aus. Mit einer Hand den Rauch wegwedelnd sah er Kai lange an. "Du kochst nie wieder, dass das klar ist!" Kai erholte sich gerade noch von seinem letzten Hustenanfall, als er auf Talas Aussage antwortete. "Wer hat denn gesagt, er kriege noch nicht mal Spiegeleier zu Stande und ich solle das lieber übernehmen?!" Tala zuckte nur mit den Schultern. "Selbst ich kann mich eben mal irren. Bevor also einer von uns das nächste Mal auf die Idee kommt, kochen zu wollen, rufen wir den Pizzaservice, einverstanden?" Kai nickte nur noch, als sie dann plötzlich ein leises Kichern hörten. Fragend sahen sie sich an. Nachdem sie bemerkt hatten, dass dieses Kichern von keinem von ihnen beiden kam, drehten sie sich gleichzeitig zur Türe um und sahen einen sich den Bauch haltenden, mit seiner Beherrschung kämpfenden und kichernden Ray. Kai räusperte sich. "Dürfte ich fragen, was so komisch ist?" Als der Schwarzhaarige die beiden dann ansah und ihre fragenden Blicke bemerkte, war es endgültig um seine Selbstbeherrschung geschehen und er lachte aus voller Lunge heraus. Dabei glitt er, immer noch mit einer Hand vorm Bauch und der anderen auf die beiden zeigend, langsam am Türrahmen herunter. Nur brüchig bekam er den nächsten Satz heraus. "Se-...seht euch..ha ha ha..do-doch nur mal a-an. Hahahahaha..." Und kaum dass sie dieser Aufforderung nachkamen und ihr Gegenüber musterten, bewegten sich auch ihre Mundwinkel langsam nach oben. Tala und Kai waren noch immer von oben bis unten mit Mehl übersäht und in Talas Pulli hatte sich eine Gabel verharkt, während Kai einige schwarze Rußflecken in Gesicht und in den Haaren hatte. Schon bald wurde aus dem Grinsen ein Kichern und aus dem Kichern ein Lachen und alle drei hatten Mühe sich wieder einzukriegen. Ray liefen bereits kleine Tränen aus den Augen von all dem Gelächter, als er sich aufrappelte und langsam aufstand. "Ich ruf dann mal beim Pizzaservice an. Solange könnt ihr ja versuchen euch und die Küche wieder in Ordnung zu bringen." Immer noch kichernd ging Ray zum Telefon im Wohnzimmer. Als sich dann auch Kai und Tala von ihrem Lachanfall erholt hatten, sahen sie einander glücklich an. "Er hat gelacht." "Ja, das war das erste Mal seit er hier ist. Hoffentlich ist es nicht das letzte." Kai schüttelte den Kopf. "Das wird es nicht." ***Flashback Ende*** Und Kai hatte Recht behalten. Seit diesem Tage an wurde Ray nach und nach wieder zu der Person, die sie kannten und in die sie sich dann auch verliebt hatten. Festentschlossen Morgen als erstes mit Ray zu reden, löschten sie noch das Licht und gingen nach oben. Doch auf der Treppe hielt Kai Tala noch einmal zurück. Fragend schaute der Rotschopf seinen Freund an. "Was ist Kai?" Ein gequälter Gesichtsausdruck lag in dem Gesicht des Graublauhaarigen, er verabscheute sich für das, was ihm durch den Kopf ging, doch er musste es nun sagen. "Ich weiß, es ist egoistisch und im Moment vollkommen fehl am Platz, doch mir geht die ganze Zeit durch den Kopf, was Lee uns erzählt hat. Dass Ray.... jemanden liebt." Kai hasste sich wirklich dafür, das jetzt zur Sprache zu bringen. Schließlich ging es hier um Ray und nicht um ihre Gefühle für ihn! Er staunte leicht, als Tala erleichtert ausatmete. "Ich dachte schon, ich wäre der Einzige den es stört." "Aber es ist falsch. Wenn Ray jemanden liebt, dann sollten wir uns für ihn freuen und nicht eifersüchtig deswegen sein!" Verärgert über seine Gefühle drehte Kai den Kopf zur Seite. Tala lächelte traurig. "Das wäre eine edle Handlung, ja. Aber ich fürchte wir zwei sind nicht unbedingt die edelsten Männer. Gefühle, ob nun Liebe, Hass oder Eifersucht sind nun mal nicht so einfach zu ignorieren." Wieder diese Stille. Schon viel zu oft hatte sie heute zwischen den beiden geherrscht. Es raubte Kai den letzten Nerv! "Denkst du,.... wir sollten es ihm nicht sagen. Dass wir einfach aufgeben sollen?!" Inständig sah Tala Kai an, wartete auf eine Antwort zu seiner Frage. Glücklich bemerkte er ein altbekanntes Glitzern in den rotbraunen Augen, als Kai ihn geradeheraus ansah und mit fester Stimme antwortete. "Das Wort 'aufgeben' existiert in meinem Wortschatz gar nicht, das solltest du wissen. Ich werde Ray zu nichts zwingen, aber bis ich nicht alles versucht habe um zu erreichen, dass er unser wird, werde ich nicht aufgeben." Tala lächelte. "Genau das wollte ich hören. Die Lage sieht zugegebener Maßen nicht gut aus, aber Niederlage ohne Kampf kommt für zwei ehemalige Weltmeister schließlich nicht in Frage! Erst mal werden wir dafür sorgen, dass Ray vor King in Sicherheit ist und wieder ganz und gar der Alte ist und dann kümmern wir uns um den Rest." Darauf beugte sich Tala ein kleines Stückchen runter zu Kai und hauchte einen sanften Kuss auf dessen Lippen. Genießerisch schloss Kai die Augen und ließ Tala den Kuss intensivieren. Einander anlächelnd gingen sie auch den Rest der Stufen nach oben und hinein in ihr gemeinsames Zimmer. Ohne es zu wissen, teilten sie noch einen letzten Gedanken, bevor sie ineinander verschlungen einschliefen. //(Und mit diesem King werde ich auch noch ein, zwei Worte wechseln.)// Am nächsten Morgen war Ray schon sehr früh auf. Er hatte nicht sehr gut geschlafen. Er schlief schon lange nicht mehr gut, doch diese Nacht war es besonders schlimm gewesen. Wieder ließ er seinen Blick zu dem kleinen Bild auf seinem Nachttisch wandern. Er dachte an den Tag zurück, an dem das Foto gemacht wurde. "Ray, Ray! Stell dir vor, was Mr. Huyi mitgebracht hat aus der Hauptstadt! Eine Kamera! Lass uns ein Foto machen, ja? Mr. Huyi hat gesagt, er würde uns fotografieren! Bitte, bitte!" Ray lächelte. Damals war ihr Dorf noch nicht sonderlich fortschrittlich gewesen, heute eigentlich auch noch nicht und die Kamera, die ihr Nachbar Mr. Huyi von dem Besuch seiner Enkelin in der Hauptstadt mitgebracht hatte, war tagelang eine Attraktion gewesen. Miki war so aufgeregt deswegen, dass er Ray und Mr. Huyi mit seiner Fragerei, wann das Bild wohl fertig werden würde, beinah um den Verstand gebracht hatte. >>Hätte ich gewusst, dass sich die Dinge so entwickeln würden, hätte ich noch mehr Fotos mit ihm gemacht.<< Er war versucht wieder seinen düsteren Gedanken zu verfallen, doch schnell schüttelte er sie ab und erhob sich aus dem Bett. Er ging zum Kleiderschrank und suchte sich ein paar Klamotten raus, die er anziehen würde. Als er damit fertig war, schaute er mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck in den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. >>Was mache ich jetzt? Tala und Kai wissen jetzt, was geschehen ist. Was ich die ganze Zeit versuchte vor ihnen zu verbergen. Ich wollte ihnen doch nicht noch mehr Sorgen machen.... und ich wollte es vergessen.<< Er ballte seine Hand zur Faust. >>Wieso darf ich es nicht vergessen? Wieso konnte King nicht einfach aus meinem Leben verschwinden?! Wieso musste er wieder auftauchen?! Ausgerechnet hier! Ausgerechnet jetzt?!!<< Verzweifelt in seiner Wut schlug er mit der Faust gegen die Wand. "Wieso darf ich nicht einfach vergessen...?" Noch immer etwas müde saßen die beiden Russen am Küchentisch. Emma war schon sehr früh da gewesen und hatte ihnen Frühstück bereitgestellt, war aber nicht wie sonst geblieben, weil sie noch einen wichtigen Termin hatte. Tala und Kai waren diesem Umstand sogar dankbar. Es würde so schon schwierig werden mit Ray zu reden, wenn dann auch noch die überfürsorgliche Haushälterin da gewesen wäre, hätten sie es nicht weit bringen können. Doch, wirklich einfacher war ihre Aufgabe dadurch nicht geworden. "Hast du darüber nachgedacht?" Tala schüttelte nur den Kopf. "Nicht wirklich. Ich hatte gehofft, es würde sich irgendwie ergeben." Kai nickte stumm. Lange hatte er noch wachgelegen und über Möglichkeiten nachgedacht, wie sie Ray am besten konfrontieren würden. Doch leider war nichts dabei rausgekommen. Außer dass er nun total unausgeschlafen war. Wie zum Beweis musste Kai in genau diesem Moment gähnen. Leicht besorgt sah Tala seinen Freund an. "Du hättest besser etwas schlafen sollen. Du hattest schon die letzten Tage zu wenig Schlaf, wegen den vielen Firmenangelegenheiten." Kai schüttelte den Kopf. "Schon gut. Wenn das Ganze hier vorbei ist, werde ich mir mehr Ruhe gönnen. Aber jetzt kann ich das einfach nicht." Gerade wollte Tala darauf antworten, als Ray ins Zimmer kam. "Was kannst du nicht?" Gleichzeitig sahen die beiden zur Tür, durch die Ray gerade eintrat. "Nichts, schon gut." Wortlos schritt der Chinese am Tisch vorbei und zum Kühlschrank, um sich eine Flasche Milch raus zu holen. Dann setzte er sich an den Tisch. Kai und Tala hatten erwartet, dass nun Stille zwischen ihnen herrschen würde und sie wohl versuchen müssten Ray anzusprechen, doch plötzlich ergriff Ray das Wort, während er sich etwas Milch eingoss. "Wie läuft es eigentlich momentan mit den neuen Beyblademodellen, die ihr auf den Markt bringen wollt?" Verwirrt sahen die beiden ihren Freund an. "Na ja, eigentlich ganz gut. Die Produktionen verlaufen nach Zeitplan. Aber Ray, wir-" Weiter kam Kai nicht, da er sogleich von Ray unterbrochen wurde. "Na das ist doch toll. Und wann habt ihr vor die Präsentation zu machen?" Tala schüttelte den Kopf. "Das ist jetzt nicht so wichtig. Ray wir müssen wirklich mit dir-" Doch wieder verhinderte Ray, dass das Thema von einem der beiden angesprochen werden konnte. "Die Präsentation ist sehr wichtig für den späteren Erfolg der neuen Serie, aber das wisst ihr ja. Wenn ihr wollt kann ich euch helfen. Wäre ja nicht das erste Projekt, das ich für euch übernommen habe." Kai und Tala wollten aufspringen und Ray schon anschreien, dass er ihnen zuhören sollte, als sie plötzlich bemerkten wie seine Hände zitterten. "Und es würde bestimmt Spaß machen mal wieder zusammenzuarbeiten." Ein näherer Blick auf den jungen Chinesen verriet die unnormale Blässe seines Gesichtes. Ray stand auf, um die restliche Milch wieder in den Kühlschrank zu stellen, redete jedoch weiter. "Dann bräuchtet ihr euch auch keine Sorgen mehr zu machen, ob ich zu spät zum Essen komme oder so, schließlich wärt ihr dann quasi meine Bosse." Vor dem Kühlschrank angekommen war er stehen geblieben, die Flasche immer noch in seiner Hand. Seine Stimme schwankte und wurde immer unsicherer, nicht nur mehr seine Hände, sondern sein ganzer Körper begann zu zittern und schon beinah angestrengt hielt er seinen Kopf gesenkt. "Schließlich.... können wir ja nicht sicher sein, ob wir........ so bald wieder die Gelegenheit hätten....... zusammenarbeiten zu können und dann sollte diese Chance doch nicht...... nicht ungenutzt bleiben..... Findet ihr nicht?" Nun konnten sie nicht mehr. Gleichzeitig schossen Tala und Kai von ihren Sitzen hoch und hielten keine zwei Sekunden später einen zitternden Schwarzhaarigen in ihren Armen. Kai umschlang den zierlichen Körper nahe der Brust des Chinesen, während Talas Arme sich um die schmalen Hüften selbigen schlangen. Ray war davon so überrascht, dass er den Griff um die Flasche verlor und diese in der weißen Flüssigkeit und mit einem klirrenden Laut in Hunderte kleine Stücke zerbrach. Niemand kümmerte sich um die Scherben und die Glassplitter. Es war ihnen vollkommen egal. Ray schien es nicht mal wirklich realisiert zu haben und für die beiden Russen zählte im Moment nichts mehr als die Person in ihren Armen. //So sehr schmerzt dich dieses Thema, dass du um jeden Preis davon ablenken wolltest? Obwohl du am liebsten geschrieen hättest?// (Wie viel Leid willst du dir selbst auf diese Weise noch zufügen? Merkst du denn nicht, dass du dich damit nur selbst zerstörst, Ray?) Sanft strich Kai durch die schwarzen Haare, als er leise die beruhigenden Worte sprach. "Hör auf Ray. Du musst nicht den Starken spielen. Es ist ok." Wie gerne hätte Ray diesen Worten nachgegeben, doch er konnte nicht. Hastig befreite er sich aus den starken Armen, die ihm Halt gegeben hatten und warf den beiden ein aufgesetztes Lächeln zu. "Ich weiß gar nicht, was du meinst, Kai. Ihr beide seht hundemüde aus. Am besten ihr legt euch noch mal ein paar Stunden aufs Ohr. Vergessen wir das Ganze einfach. Ich muss sowieso noch mal zu Motorsports, also-" Ray brach ab, als er mit geweiteten Augen bemerkte, was er gesagt hatte. Er wollte doch nicht, dass die beiden wissen, dass er noch mal dorthin geht. "Du willst allen Ernstes noch mal dorthin?!" "Bist du wahnsinnig?! Darauf wartet der Kerl doch nur!" Nicht ganz wissend, was er machen sollte, hob Ray abwährend die Hände und trat einige Schritte nach hinten. "I-Ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen..... Ich werde sowieso nicht lange da sein. Es müssen nur noch ein paar Sachen wegen des Vertrages geklärt werden und-" Zum zweiten Mal brach er seinen Satz ab. Die Augen von Tala und Kai weiteten sich nun auf Tellergröße. Bevor Ray überhaupt reagieren konnte hatte Kai sein Handgelenk umfasst und hielt ihn davon ab weiter zurück zu weichen. "Soll das heißen, du willst wirklich den Vertrag abschließen? Mit King?!" Dann erschien Tala neben Kai und packte den Chinesen bestimmt am Arm. **den, wo Kai nicht das Handgelenk hält** "Das kann doch nicht dein Ernst sein, Ray! Da kannst du dich ihm doch gleich vor die Füße werfen!" Beide waren wütend und extrem verwirrt. Warum sollte Ray, trotz allem was King ihm angetan hatte, einen Vertrag abschließen, der ihn für die nächsten zwei Jahre geschäftsmäßig an ihn binden würde? Und das Schlimmste war, dass er dem anderen damit mehr als genug Möglichkeiten geben würde, um ihn nach China zu verschleppen! Das machte doch keinen Sinn! Doch Rays zuvor unsicherer und nervöser Blick wurde nun ebenfalls ernst, leicht zornig sogar und er versuchte Abstand zu den beiden zu gewinnen. "Dass ich mit ihm arbeite, hat mit dieser Sache nicht das Geringste zu tun. Ganz abgesehen davon kann ich ihn nicht für das Geschehene verantwortlich machen. Und jetzt lasst mich los, ich muss mich fertig machen." Die eisige Stimme versetzte Tala und Kai einen Schock, doch gaben sie den Befreiungsversuchen des Schwarzhaarigen nicht nach. "Ray, was um Himmels Willen redest du da bitte?! Wenn es überhaupt jemanden gibt, der dafür verantwortlich zu machen ist, dann King!" "Kai hat recht, Ray und das weißt du! Nicht nur das, schließlich ist King nur hier aufgetaucht um dich zu zwingen ihn doch zu heiraten. Du kannst ihm nicht vertrauen!" Etwas heftiger versuchte Ray sich von den beiden weg zu bewegen und je mehr er an diesen Versuchen scheiterte, desto lauter und frustrierter wurde seine Stimme. "Nein! Wäre nicht Mikis Krankheit gewesen, hätte dieser Kampf ihn niemals so.... Und wenn King davon gewusst hätte, hätte er sich sicherlich gar nicht erst darauf eingelassen..... Und wenn-" Er kam nicht weiter, als Tala ihm scharf ins Wort fiel. "Denkst du denn, King wäre nicht bis zum Äußersten gegangen, um zu bekommen, was er wollte?! Ob dein Bruder nun krank war oder nicht, glaubst du, das Ergebnis wäre anders ausgefallen?!" Zu Schlitzen verengte, goldene Augen sahen den Rothaarigen wütend an. "NATÜRLICH WÄRE ES DAS! Die Gesetze sind einzuhalten, UM JEDEN PREIS! Wäre ich nicht so blind und dumm gewesen und hätte Miki nicht noch ermutigt, wäre es niemals so weit gekommen!" "Gibst du dir jetzt etwa die Schuld für das, was geschehen ist?! Verdammt noch mal Ray, mach die Augen auf! DU KONNTEST NICHTS TUN!" "ABER DAS HÄTTE ICH MÜSSEN!" Erschrocken über das, was sie sahen, hielten Tala und Kai plötzlich inne. In schmalen Bahnen verließen stille Tränen die verzweifelten Augen ihres Geliebten. Trauer, Wut und Schmerz schienen in ihnen um die Vorherrschaft zu kämpfen, während immer mehr Tränen ihren Vorgängern folgten und sich einen Weg über die Wangen Rays bahnten. Der Widerstand, den er bis eben noch gegen die stählernen Griffe der beiden Russen gehegt hatte, war mit einem Mal völlig weggeblasen und wieder senkte Ray seinen Kopf gen Boden. "Ich hätte es sein müssen, der ihn beschützt.... Nicht umgekehrt..... Ich hätte es verhindern müssen..... es erkennen müssen..... Allein ich bin verantwortlich." Was Tala und Kai am meisten bestürzte, war nicht das immer mehr Tränen aus den goldenen Augen flohen, nicht das seine Stimme immer leiser geworden war und auch nicht das er immer schwächer auf den Beinen zu werden schien und sie ihn schon beinah festhalten mussten. Nein, was ihnen wirklich einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, war die Tatsache, dass Ray vollkommen überzeugt war von dem, was er gerade gesagt hatte. Langsam und vorsichtig ließen sie Ray zu Boden sinken. Sie hatten Angst, es würde zuviel für ihn werden und wollten ihm in der sitzenden Position mehr Halt geben. Auch ließen sie nun die beiden Arme des anderen los und knieten sich genau vor ihm nieder. Immer weitere Tränen folgten ihren Vorgängern und Ray kniff fest die Augen zu. "..... Ich weiß nicht.... was soll ich tun? .... ich weiß es einfach nicht." Immer verzweifelter und leiser klang seine Stimme, als er stockend diese Worte heraus brachte. Tala und Kai zerriss der Anblick beinah das Herz. Es war viel zu sehr wie damals. Ray sah fragend auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Ernst sah Kai ihn an. "Was waren Mikis letzte Worte? Überleg genau. Was war das Letzte, was er zu dir sagte?" Die Frage traf Ray tief in seinem Inneren. Musste er sich denn nun wirklich daran erinnern? War es nicht so schon Qual genug? Doch trotz allem Schmerz schloss er die Augen und rief sich die Erinnerung an den schlimmsten Tag seines Lebens noch einmal ins Gedächtnis. "Er sagte... "Ich habe gewonnen." " Kai nickte. "Die letzten Worte eines Menschen sind wichtig, Ray. Miki sagte nicht Leb wohl, auch nicht dass er Schmerzen hat oder dass er bereut, was geschehen ist. Es waren nur drei Worte, doch damit sagte er dir viel mehr. 'Ich habe es geschafft.' 'Ich habe dein Vertrauen nicht enttäuscht' 'Du bist frei' 'Ich konnte dir helfen' 'Ich bin glücklich' Doch das Wichtigste, was er dir damit sagte war: 'Ich bin der Sieger, deshalb vergiss das nie.' Er wollte, dass du dich an ihn als Gewinner erinnerst. Als jemanden, der für seine Ideale eingestanden und gekämpft hat und schließlich über alle Ängste und Zweifel gesiegt hat. Nur für dich, wollte er einmal ein Held sein und dir damit ebenwürdig werden, weil du seine ganze Kindheit über sein Held warst. Wenn du dich jetzt in deiner Trauer verlierst, machst du einen Kriminellen aus ihm. Dann kann er nie der Held werden, der er sein wollte." Langsam sickerten die Worte in Rays Verstand und seine Seele ein. Schleichend kamen Erinnerungen wieder, an die Zeiten mit Miki, an all das, was sie erlebt hatten und an all das, was er immer gesagt hatte. Erschöpft lehnte er sich gegen die Wand, als nun noch mehr Tränen seine Augen verließen. Leise begann er zu sprechen. "Dieser dumme Sturkopf... er war genauso schlimm wie ich in dieser Beziehung.... Ganz gleich was er getan hat..... für mich war er doch immer ein Held." Dann lächelte er. "Nur noch diese Tränen..... dann werde ich nicht mehr um dich weinen, Miki.... und dich in einer ehrwürdigeren Erinnerung behalten..... aber erlaube mir noch diese Tränen." Er sprach mehr zu sich selbst, als zu irgendwem im Raum und ließ seinen Tränen ein letztes Mal freien Lauf. Er hatte nun verstanden. Nach zwei langen Jahren würde er nun einen Weg finden mit der Vergangenheit umzugehen und seinem Bruder dennoch nicht zu vergessen. Wie im Traum bekam er mit, wie sich zwei Körper an den Seinen drückten und ihn sanft hielten. Wie warmer Atem seine Haut berührte und zwei Herzschläge, im Einklang mit dem Seinem schlugen. Er lächelte. Oh Gott, das ist der totale Schnulz! Und es hat mal wieder viel zu lange gedauert, das zu schreiben. Tut mir wirklich leid. *heul* Was mach ich nur mit dieser Story? Jetzt ist das hier schon das siebte Kapitel und Tala und Kai haben ihr Ziel immer noch nicht erreicht und Ray hat in diesem Kapitel fast nur geheult!!!!! *sich die Haare rauft* Verdammt! Okay, ich hoffe es war erträglich, aber ich nehme es euch nicht übel, wenn ihr mir sagt, wie Scheiße ihr das hier fandet. Ich hab auch nichts gegen gute Kritik, aber ich glaube dieses Mal ist das Pitel eben nicht so gut.^^° Als nächstes wird Heart listening upgedatet, kann aber noch ein bissel dauern, da ich nächste Woche selten zu Hause bin. Aber ich versuche mein Möglichstes. Bis zum nächsten Mal. *alle knuddel* Kapitel 8: ----------- Hallo alle zusammen! Ich bin wieder da!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich weiß, es hat schrecklich lange gedauert bis diese Kapitel erschien, aber ich war richtig verzweifelt teilweise. Ich hab das Ding sicherlich zehn Mal gelöscht und wieder neu angefangen und umgeschrieben und, und, und. Ihr wisst ja, dass ich normalerweise nicht so lange brauche..... Na ja, ich bin mir nicht so sicher, ob dieses Kapitel nun allen Anforderungen entspricht,..... Aber besser kriege ich es nicht hin. Deshalb, bitte habt viel spaß beim Lesen. Hier noch ein paar Extraknuddel an: Lucernight Ray-chani KeiraX Portgas (- KeiraX Protgas Malinda BlackSilverLady Nyanko Mya Shusuran luchia_nanami Akiko-chan SkyAngel Vampirgirl Chibikago Katanori_Tanaka L_A_H Yin_Yan Libelle fin_wölfin DarknessKai Kikyu89 Mangani rikimkun Dark-Shertenia Raika-chan Maitomi VollSchlecht Erdnuckel Hanna19 yami_kagome Serenityhime01 RayKon Sinful Love Kapitel 8 Wrong turn *Rays Pov* Wie lange laufe ich wohl schon durch diese Straßen? Irgendwie habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Wie spät ist es eigentlich? Als ich bemerke, dass ich vergessen habe meine Armbanduhr anzulegen, sehe ich mich suchend nach einer anderen um. Ich bin mitten im Einkaufsviertel einer Stadt, da wird hier doch irgendwo ne Uhr rumhängen! Ah, da ist ja eine. Schon 2, was? Kein Wunder, dass ich so langsam Hunger kriege. Dummerweise hab ich kein Geld bei mir. Und nach Hause kann ich auch nicht. Es ist einfach alles viel zu verwirrend. Zuerst hatte ich mich so gut gefühlt. Endlich konnte ich mit der Vergangenheit abschließen. Endlich diese Schuldgefühle hinter mir lassen. Endlich konnte ich die Maske ablegen, die ich bis lang getragen hatte, um hinter ihr alles, das mit Miki zu tun hat, zu verstecken. Es war so unglaublich schön gewesen in ihren Armen zu liegen, leicht ihren Duft einzuatmen..... Ich fühlte mich, als könnte ich mich fallen lassen. Ohne mir auch nur die geringsten Sorgen zu machen. Und dann war dieses Gefühl mit einem Mal weggespült. Traurig sehe ich zu Boden. Wieso musste ausgerechnet das passieren?! Ausgerechnet jetzt?! Ausgerechnet mit ihnen?! "Ray? Bist du das?" Die Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Mariah? Schnell drehe ich mich um und tatsächlich, da steht meine Freundin aus Kindertagen. "Hallo Mariah." "Was machst du denn hier Ray? Und ganz ohne irgendwas dabei. Oh mein Gott, du siehst ja furchtbar aus! Ist was passiert? Hast du etwa geweint?" Ich muss diesem Redefluss ein Ende setzten bevor ich ganz den Überblick verliere. "Mariah, immer eins nach dem andern. Ich komm ja gar nicht mehr mit." Sie nickt verlegen und lächelt mich dann an. "Wie wär's wenn wir in dem Café da vorne einen Kaffee trinken und ein bisschen reden?" "Ich habe leider kein Geld dabei." Sie macht nur eine wegwerfende Handbewegung. "Ich lade dich ein. Dafür erzählst du mir dann aber auch wieso du so traurig aussiehst." Es kann nicht wirklich schaden mit ihr darüber zu reden, richtig? Schließlich sind sie und Lee jetzt schon fast ein Jahr zusammen. Vielleicht hat sie sogar einen guten Ratschlag für mich. Also nicke ich ihr lächelnd zu und wir beide begeben uns auf den Weg zu dem Café. *Ray Pov Ende* Weder Ray noch Mariah bemerkten die dunkle Gestalt in einer der Gassen, die ihnen mit blitzenden Augen hinterher sah. *Bei Tala und Kai* Gerade kam der Graublauhaarige zur Tür wieder rein. "Du hast ihn also auch nicht gefunden." Enttäuscht schüttelte Kai seinen Kopf. Nachdem Ray aus dem Haus gestürmt war, hatten die beiden sich aufgeteilt um ihn zu finden. Kai hatte gehofft, zumindest Tala wäre erfolgreich gewesen und Ray und er wären bereits wieder da, wenn er das Haus betritt. Frustriert fasste sich Tala an die Stirn. "Verdammt! Wieso musste das auch passieren?! Gerade als er sich uns endlich ganz anvertraut hatte!" Er schlug mit seiner Faust gegen die Wand neben der Kommode. "Beruhige dich Tala, so finden wir ihn auch nicht schneller." Doch wirklich beruhigen konnte sich der Rothaarige nicht so einfach. Tief zogen sich seine Augenbrauen nach unten. "Das ist meine Schuld." Kai schüttelte den Kopf. "Jetzt red nicht so einen Scheiß! Ich bin genauso an dieser beschissenen Situation schuld wie du. Wir haben einfach die Kontrolle verloren." Tala grinste ironisch. (Ja, die Kontrolle verloren. Um sie zu verlieren, müsste man sie erst mal gehabt haben! Das hätte nicht passieren dürfen! Aber er war einfach so nah.... Verdammt!) Er erschrak etwas, als er den warmen Körper seines Freundes von hinten an ihn gepresst fühlte. Kai atmete tief und ruhig ein, als er seine Arme um die Hüfte des Größeren legte und seinen Kopf gegen dessen Rücken lehnte. "Was passiert ist, ist passiert. Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt verrückt deswegen machen. Das Einzige worauf wir uns jetzt konzentrieren müssen, ist Ray zu finden und sicher zu stellen, dass er nicht King in die Hände fällt. Okay?" Tala schloss die Augen und atmete ebenfalls einmal tief ein und aus. Dann drehte er sich zu Kai um und lächelte ihn warm an. "Das hab ich gebraucht. Danke Schatz." Gleich darauf verzog Kai grimmig das Gesicht. Er hasste es, wenn Tala ihm solche Kosenamen gab. "Du weißt genau, dass du mich nicht Scha-" Der Rest des Satzes verlor sich in dem Kuss, den der Rothaarige ihm auf die weichen Lippen drückte. Tala lächelte breit, als sie sich wieder von einander lösten. "Ich weiß. Lass uns jetzt weitersuchen." Kai nickte und die beiden verließen das Haus auf der Suche nach ihrem Geliebten. *Inzwischen bei Ray und Mariah* "Kai hat absolut Recht, Ray. Es war längst an der Zeit, dass du mit der Sache abschließt und dich von deinen Schuldgefühlen freimachst." Mariah war ein wenig überrascht, dass der früher so stoische und kalte Beyblademeister so einfühlsame Worte gefunden hatte. Und sie war den beiden Russen überaus dankbar, dass sie sich so um ihren Kindheitsfreund sorgten und kümmerten. Auch wenn sie nicht mehr in Ray verliebt war, so war er doch einer der wichtigsten Menschen in ihrem Leben und sie wollte auf keinen Fall, dass es ihm schlecht ging. Neben der Erleichterung, die sie empfand, spürte sie jedoch auch ein eher erdrückendes Gefühl in sich aufsteigen. Schuld. "Ray?" Sie sah zu dem Chinesen rüber, der gerade einen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte. "Ja?" Mariah schluckte. So lange schon hatte sie das Kommende sagen wollen. Sie hoffte, nur es würde gut gehen. "Dass wir dir damals nichts gesagt haben.... von Miki.... Weißt du, ich-" Sie brach ab, als Ray den Kopf schüttelte. Er schenkte ihr ein Lächeln. "Nicht nötig Mariah. Ihr habt Mikis Wunsch entsprechend gehandelt. Dafür bin ich euch sehr dankbar. Was ich gestern sagte war Unsinn, nimm es dir bitte nicht zu Herzen." Die Pinkhaarige sah auf in die goldenen Augen ihres Freundes und gleich kehrte auch ihr fröhliches Gesicht wieder zurück. "Danke Ray." Es entstand nur eine kurze Stille zwischen den beiden, die sie nutzten um einen weiteren Schluck ihres Getränkes zu nehmen, bis Mariah wieder auf den Kern ihres Zusammenseins aufmerksam machte. "Also Ray. Was ist passiert, dass du ohne Geld oder sonst irgendwas aus dem Haus rennst?" Ray seufzte. Die Hoffnung, dass Mariah das einfach vergessen würde, war sowieso von Anfang an mikroskopisch klein gewesen. "Ich weiß nicht so genau wie ich ihnen jetzt gegenüber treten soll." Ray starrte auf die Tischplatte vor sich, ein trauriger Ausdruck in seinem Blick. Mariah wurde ernst. "Was ist passiert?" *Flashback* Alles was er hörte war, das beruhigende Atmen seiner Freunde, die ihn noch immer fest umschlossen hielten. Ray fühlte sich unglaublich sicher und Geborgen in dieser Umarmung. Er verdrängte alles andere, was sich in seinem Kopf breit machte. Alle Gedanken, alle Gefühle und alle Alarmglocken, die jetzt furios in ihm zu schlagen begannen. Er wollte sich in dieses schöne Gefühl fallen lassen. Wenigstens noch für ein paar weitere Minuten. Er schloss die Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder weit aufzureißen. Hatte er etwa gerade... Schockiert sah er in die roten und blauen Augen seiner Freunde, die ihn nicht minder verwirrt ansahen. "Ich.... Das war nicht.... Ich wollte nicht...." Er fand keine Worte. Was hatte er nur getan?! Fast augenblicklich nachdem er die Augen geschlossen hatte, hatte er sich leicht vorgebeugt und zuerst Tala und dann Kai, einen leichten Kuss auf die Wange gehaucht. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Hatte er überhaupt gedacht? Was jetzt? Was würden Tala und Kai jetzt denn nur denken? Während diese Gedanken Ray völlig dominierten und er sich mit noch immer weit aufgerissenen Augen die Hand vor den Mund hielt, kämpften Tala und Kai mit ganz anderen Emotionen. Ray hatte.... Er hatte sie geküsst. Hieß das, dass er... Konnten sie sich Hoffnungen machen? Er hätte das nicht getan, wenn er nichts für sie empfinden würde, richtig? Oder war das Alles nur eine Art Missverständnis? Müde und frustriert von diesen Gedanken, beschloss Kai es einfach selbst rauszufinden. Bevor Ray die Chance hatte seine Wortfetzen in einen logischen Satz einzufügen, stützte Kai sich mit beiden Händen an der Wand seitlich von Rays Kopf ab und beugte sich tief zu ihm herunter. Er nahm eine Hand von der Wand, um die von Ray von dessen Mund weg zu ziehen. Dann überbrückte er den letzten Abstand zwischen ihnen und führte ihre Lippen in einem zärtlichen, liebevollen Kuss zusammen. Ray wusste gar nicht wie ihm geschah, als sich die weichen Lippen auf die Seinen legten. Der Versuch zu wiedersprechen hatte darin geendet, dass Kai sich mit seiner Zunge einen Weg in das jungfräuliche Gebiet gemacht hatte. Der Schwarzhaarige kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung. Dieser Kuss löste Gefühle in ihm aus,.... so stark und unglaublich schön, dass er am liebsten der Versuchung zurück zu küssen einfach nachgegeben hätte. Aber gleichzeitig wusste er auch, dass es falsch war. Nicht nur dass Kai jemand anderen liebte, dieser andere bedeutete Ray sehr viel und war außerdem auch noch anwesend. Er konnte nicht daran Schuld sein, dass Tala und Kai sich trennen würden. Er war entschlossen Kai von sich zu drücken, als erneut ein kalter Schauer durch seinen Körper strömte. Nur wenige Momente nachdem Kai Ray zu küssen begonnen hatte, ergriff auch Tala die Initiative und verteilte Schmetterlingsküsse auf Hals und Nacken des Nekojin. Während Kai noch immer die rechte Hand Rays hielt, die er zuvor von dessen Mund weggezogen hatte, griff Tala auch die Linke und drückte sie leicht. Ob es war, weil sie verhindern wollten, dass er plötzlich wegläuft oder ob sie ihm damit versichern wollten, dass er sich nicht zu fürchten bräuchte, wussten sie nicht. Sie fühlten nur den Drang es zu tun. Ray war mittlerweile weit über den Schock hinaus. Diese Gefühle, die auf ihn einstürzten, ausgelöst von den beiden jungen Männern vor ihm, raubten ihm den Atem. Was sollte er jetzt denken? Was fühlen? Aber das Wichtigste, was sollte er jetzt tun? Er wusste nicht woher er die Kraft dazu nahm, aber irgendwie schaffte er es sich von den beiden zu befreien und stand nun verwirrt und leicht zitternd vor ihnen. Wie abwesend führte er seine Hand zuerst zu seinen Lippen, wo noch immer ein zartes Prickeln an den atemberaubenden Kuss erinnerte. Dann fühlte er seinen Hals entlang, wo das Gefühl von warmen Lippen noch immer allgegenwärtig schien. Sprachlos sahen Tala und Kai den Chinesen an. Wie sollten sie das jetzt deuten? Hatten sie sich doch geirrt? Empfand Ray doch nicht das Selbe für sie? Gleichzeitig brachen die drei die Stille. "Ray wir-" "Wieso habt-" "Hör zu, es-" Und gleichzeitig verstummten sie. Keiner achtete darauf wie lange diese Stille zwischen ihnen gedauert hatte, doch jeder empfand sie mehr als unangenehm. Schließlich war es Tala, der sich zu einer Erklärung durchrang. "Ray, wir wollten es dir schon lange sagen... ich weiß nicht wieso du uns eben geküsst hast und ich kann nur hoffen, dass es der Grund war, den ich mir wünsche, aber du musst wissen, wenn nicht, also was ich meine,.. Argh, verdammt, wie sagt man das!" Er machte nur eine kurze Pause, in der er Luft holte und sich zu beruhigen versuchte. "Was ich sagen will ist, wir lieben dich. Wir beide, Kai und ich." Als keine Reaktion seitens Ray kam, übernahm Kai. "Wenn du diese Gefühle nicht erwiderst, dann verstehen wir das. Ich meine, es wäre schön, wenn du vielleicht auch etwas für uns empfinden würdest, aber wenn nicht.... Wir würden dich niemals zu etwas drängen, was du nicht willst." Noch immer war Ray still, sah nur zu Boden. Das konnte doch nur ein Traum sein. Ein Alptraum. Schwer schluckte er. "Ihr müsst das nicht tun." Kai und Tala schüttelten verwirrt den Kopf. "Was?" "Das hier." Ray sah auf, in die immer noch fragenden Augen seiner beiden Freunde. Sein Blick wurde hart. "Ihr denkt, wenn ich in einer Beziehung bin, hätte King keinen Anspruch mehr auf mich, nicht wahr? Deshalb habt ihr.... Ihr müsst es nicht tun. Das ist nicht die Art Hilfe, die ich möchte." Geschockt sahen die beiden den Schwarzhaarigen an. "So ist es nicht!" "Ray das ist nicht wahr!" Sie versuchten sich ihm zu nähern, doch Ray trat einen Schritt zurück, für jeden, den sie auf ihn zukamen. "Ich bin euch dankbar dafür, dass ihr mir helfen wollt, aber das ist nicht der richtige Weg. Was passiert ist, tut mir leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, als ich... Vergesst es einfach." Damit wollte er sich abwenden und gehen, aber schneller als er darauf reagieren konnte, hatte Tala ihn am Arm gepackt und hielt ihn an Ort und Stelle. Zornige blaue Augen sahen ihn an. "Denkst du wirklich, das ist es, was wir beabsichtigen?! Denkst du denn wir würden so etwas sagen, wenn es nicht der Wahrheit entspricht? Ray, du kennst uns lange genug um zu wissen, dass wir mit so was nicht spaßen würden, egal aus welchem Grund." Dann erschien auch Kai hinter den beiden. "Wir wollen dich natürlich vor King beschützen, aber was wir sagten ist wahr. Auch wenn es dir merkwürdig erscheinen mag, wir lieben dich wirklich." Er legte seine Hand auf Rays Wange und strich sie sanft hinab. "Bitte stoße uns nicht so einfach weg." Tala hatte seinen Arm losgelassen und sah ihn nun mit einem beinah flehentlichen Blick an. Kai liebkoste noch immer seine Wange. Alles was in den letzten fünf Minuten passiert war, wiederholte sich erneut in Rays Kopf und es brachte ihn beinah um den Verstand. Wild riss er sich von Kai los und ging auf Abstand zu den beiden. Sein Blick gelangte wieder zu der Härte, die er eben aufgelegt hatte, doch diesmal bildeten sich kleine Tränen in seinen Augen. Er wusste nicht wieso. Er wusste nur, dass er zugleich sehr wütend und auch unglaublich enttäuscht und traurig war. Tala und Kai versuchten wieder näher an ihren Geliebten zu kommen, als sie den verstörten Ausdruck auf dessen Gesicht sahen, doch wieder wich Ray nach hinten zurück. "Wieso tut ihr das? Ihr beide seid zusammen! Ihr seid glücklich! Wollt ihr mich verarschen?!" Schnell trat Kai einen Schritt vor. "Nein! Ray du-" Doch Ray schüttelte nur den Kopf. "Ich habe genug davon! Es reicht! Mikis Tod hat mich fast meinen Verstand gekostet, Kings Auftauchen warf mich völlig aus der Bahn und ich war kurz davor mich ganz zu verlieren." Eine einsame Träne erkämpfte sich den Weg seine Wange hinunter. "Wenn ihr jetzt auch noch mit meinen Gefühlen rumspielt, dann bringt mich das um." Und bevor sie etwas tun konnten, stürmte Ray aus der Küche, den Flur entlang und durch die Tür auf die Straße. ****Hier endet Rays Erzählung, der folgende Teil ist nur für euch***** Erst das Geräusch der ins Schloss fallenden Tür holte die beiden aus ihrer Starre zurück und sie realisierten was geschehen war. Ein Blick und die beiden waren sich einig. Sie schnappten ihre Schlüssel und Jacken und verließen ebenfalls das Haus. *Flashback Ende* "Und dann bin ich einfach weggelaufen. Lächerlich, nicht wahr? Ich weiß noch nicht mal, wovor ich plötzlich solche Angst hatte." Ray versuchte dem ganzen ein Lächeln aufzusetzen, scheiterte aber bei dem kläglichen Versuch. Mariah hingegen lächelte plötzlich. "Ich hab's gewusst!" Ray erschrak leicht auf Grund dieses plötzlichen Aufrufs. "Sie lieben dich! Ich hab's doch gewusst! Oh Ray, ich freu mich ja so für dich!" Sie machte schon Anstalten aufzustehen und rüber zu gehen um ihn zu umarmen, aber Ray hob schnell die Arme. "Moment mal. Hast du gerade nicht zugehört Mariah? Der einzige Grund, wieso die beiden das gesagt haben, ist King. Kai und Tala sind zusammen, sie können mich gar nicht lieben." //Wieso tut es so weh das zu sagen?// Mariah sandte ihm einen strafenden Blick. "Anscheinend hast du dir selbst nicht zugehört, mein lieber Ray. Tala hat recht, du kennst die beiden besser als jeder andere, glaubst du, sie würden bei etwas dermaßen ernstem Scherze machen?" Ray blieb stumm. "Natürlich würden sie das nicht. Alles was sie sagten haben sie vollkommen ernst gemeint. Die beiden lieben dich, Ray." Wieder schüttelte Ray den Kopf. "Wie soll das gehen? Sie sind zusammen. Ich werde nicht zulassen, dass ich der Grund dafür bin, dass Tala und Kai sich trennen!" "Und wer hat gesagt, dass sie sich trennen müssen, weil sie dich lieben? Kannst du dir nicht vorstellen, dass man zwei Menschen zur gleichen Zeit lieben kann?" Verwirrt sah Ray seine Freundin an. "Das ist unmöglich. Wie soll das gehen?" Sie grinste. "Diese Frage kannst du dir am besten selbst beantworten Ray." Ray verstand nicht. "Was soll das heißen?" Der nächste Blick, mit dem Mariah den Schwarzhaarigen bedachte, erinnerte an den einer Mutter, die ihrem Kind gerade etwas Offensichtliches erklärte. "Du kennst die Antwort schon längst, schließlich liebst du die beiden genauso wie sie dich lieben. Du weißt, dass es wahr ist, also versuch gar nicht erst es abzustreiten. Ob jetzt vor oder nach Mikis Tod, ich habe dich nie so entspannt gesehen, wie du es bei Kai und Tala bist. Es erscheint anderen, die euch zusammen sehen, immer so, als wärt ihr in einer ganz anderen Welt. Dieses Verständnis, das zwischen euch dreien herrscht, ist einfach einzigartig." Sie brach ab, als sie sah wie Ray die Tischplatte musterte, scheinbar noch immer diese Informationen verarbeitend. Sie langte über den Tisch und legte ihre Hand auf seine. Er sah auf. "Ray, es ist ungewöhnlich, ja, aber das macht die Gefühle, die ihr füreinander habt, nicht falsch. Vielleicht sind sie sogar richtiger und reiner als die der meisten anderen Menschen. Quäle dich nur einmal nicht damit, ob du wirklich die richtige Entscheidung triffst und lass dein Herz für dich wählen. Du hast es verdient glücklich zu sein." Lange studierte Ray die Augen seiner Freundin, suchte nach Antworten, deren Fragen er nicht hatte. Schließlich schloss er seine Augen und lächelte. "Wann bist du so verdammt schlau geworden, Ma-chan?" Mariah pustete ihre Wangen auf. "Ich war schon immer so schlau, Reirei!" Dann kicherten die beiden leise. Es war schon lange her, dass sie das letzte Mal diese Spitznamen für einander gebraucht hatten. Sie hatten es vermisst. "Danke Mariah. Du hast mir geholfen die Dinge endlich klarer zu sehen." Die Pinkhaarige schüttelte den Kopf. "Du wusstest es tief in dir drin. Es musste nur hervorgeholt werden. Willst du jetzt zurück zu ihnen? Ich bin sicher, sie machen sich Sorgen. Bestimmt suchen sie dich." Ray nickte sachte. "Ja, aber ich begleite dich zuerst noch zum Hotel. Das ist das Mindeste, was ich tun kann." Mariah hätte ihm gern gesagt, er solle sich darum keinen Kopf machen und zu sehen, dass er seine beiden Süßen findet, doch sie wusste wie bestimmt Ray in solchen Sachen war. Er war eben durch und durch ein Gentleman und stellte das Wohl der anderen immer vor sein Eigenes. Auch wenn ihr wohl kaum etwas großartig Schlimmes passieren würde, auf dem Weg zum Hotel. Doch sie wusste es besser, als Ray umstimmen zu wollen. Je schneller sie im Hotel war, desto eher würde Ray auch zu Tala und Kai zurückgehen. Also riefen die beiden die Kellnerin herbei und Mariah zahlte ihre Getränke. Zumindest könnten sie die Zeit bis zum Hotel dazu nutzen, ein paar alte Erinnerungen aufzufrischen. Seit dem Tod von Rays kleinem Bruder, hatte Mariah diese Gespräche sehr vermisst. Bereits ins Gespräch vertieft traten die beiden aus der Ladentür und auf die Einkaufsstraße. "Und weißt du noch, wie Kevin dann das Frühstück im Hühnerstall versteckt hat?" Mariah musste sich schwer zusammenreißen um nicht gleich laut loszulachen. Ray hingegen schien es nicht sehr witzig zu finden. Gleich verzog er das Gesicht. "Ja, nur das er danach nicht daran gedacht hat die Tür auch wieder richtig zu zumachen. Als Gary wie ein Wahnsinniger den Stall nach dem Essen durchsucht hat, sind alle Hühner abgehauen. Und wer durfte sie wieder zusammensuchen?" "Du musst trotzdem zugeben, das Gesicht von Marekon war absolut unbezahlbar, als sich eine der Hennen auf seinen Kopf gesetzt hat." Das entlockte auch dem Schwarzhaarigen ein Lächeln. "Ja, dafür hat sich der ganze Ärger danach wirklich gelohnt." Beide lachten herzhaft, während sie in weiteren Kindheitserinnerungen versanken. Keiner von beiden bemerkte die Person, die ihnen leise folgte. Inzwischen waren sie in einer Zweigstraße angekommen, von der aus das Hotel nur noch wenige Meter entfernt war. Diese Straße war ziemlich abgeschieden und momentan war niemand außer ihnen dort. Zumindest hatten sie das gedacht, weshalb sie umso mehr erschraken, als plötzlich eine Stimme hinter ihnen erklang. "Entschuldigen Sie bitte, aber ich hatte gehofft, Sie könnten mir helfen, ich suche jemanden." Vom ersten Schrecken erholt, drehten sich die beiden um, um zu sehen wer sie angesprochen hatte. Ein größerer Mann, in einen langen schwarzen Umhang gehüllt, Sonnenbrille und einem schwarzen Hut. //Sieht ja aus wie diese FBI Agenten in den Filmen. Wieso trägt der Kerl in dieser Hitze einen Mantel?// "Wen suchen Sie denn?" Dann grinste der Mann und griff in eine der Taschen am Mantel. "Schon gut, ich habe ihn gerade gefunden." Das Nächste, was Ray sah, war der schnell näher kommende Boden, dann nur noch Schwärze. La la la la la la la la......... Kai: *Omili eine runter haut* Hast du nen Knall?! Omili: *Kopf reibt* Was ist denn mit dir los? Tala: *ihr ebenfalls eine wischt* wie kannst du nur so aufhören?! Omili: *Beulen im Spiegel beguckt* Wäre es nach euch gegangen, hättet ihr Ray an ein Bett gefesselt und ihm das Hirn rausgevögelt, danach wäret ihr geradewegs zu King gegangen und hättet ihm die Fresse eingeschlagen und dann hättet ihr mit Ray weitergemacht. Tala und Kai: *nachdenk* *vorstell* Und was wäre so schlimm daran? *verständnislos guck* Omili: *drop* Ray: *drop* Mariah: *drop* Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich werde versuchen das nächste Kapitel schneller fertig zu kriegen. BYE *alle knuddel* Kapitel 9: Confusion ahead -------------------------- Omili: *pfeif* Leser: *deathglare* Omili: *auf die Knie fall* OH GOTT ES TUT MIR SO LEID WIRKLICH!!!! ICH WOLLTE NICHT SO LANGE BRAUCHEN UM UPZUDATEN, ABER ICH HAB ES NICHT SCHNELLER HINBEKOMMEN, BITTE NICHT BÖSE SEIN!!! Wir fangen auch sofort mit dem nächsten Teil an, kein langes Gebrabbel, versprochen! //Kai denkt// >>Ray denkt<< (Tala denkt) Confusion ahead Nur langsam lichtete sich der Schleier, der sich über Rays Bewusstsein gelegt hatte. Er fühlte sich benommen und sein Schädel hämmerte. "Oww... Was ist denn passiert?..." Er wollte mit einer Hand seine Schläfe massieren, musste aber erschrocken feststellen, dass er seine beiden Arme nicht bewegen konnte. Das metallische 'Klank' ließ ihn aufschauen. Erst jetzt bemerkte der Schwarzhaarige, dass er auf einem Bett lag und seine Hände mit Handschellen an das obere Bettgitter gekettet waren. Er sah sich um, doch es war schwierig in er Dunkelheit des Raumes etwas zu erkennen. "Wo zum Teufel bin ich hier?" Er hatte nicht die Zeit eine Antwort auf diese Frage zu finden, denn plötzlich öffnete sich die Tür des Raumes und eine große Person erschien im Rahmen. Da die Person genau im Licht stand, konnte Ray nur vermuten, dass es ein Mann war. "Zeit zu gehen Kleiner." Gerade kam Kai von einer erfolglosen Suche nach dem Nekojin zurück. "Du hast ihn also auch nicht gefunden." Tala klang enttäuscht. Nachdem er schon Pech gehabt hatte, hatte er gehofft, Kai würde Ray mitbringen. "Ich war bei all seinen Lieblingsplätzen, der Bibliothek, dem Museum und einigen Cafeterias. Aber nichts." Langsam wusste Tala nicht, wo sie noch suchen sollten. Sie hatten auch bei Lee schon angerufen, ob Ray vielleicht bei ihm und Mariah war, doch Fehlanzeige. "Okay, dann fahren wir jetzt eben auf gut Glück die Straßen ab." Darauf schnappte sich der Rothaarige seine Jacke und schritt auf den wartenden Kai zu. Plötzlich klingelte es an der Tür. //(RAY!)// Die beiden waren schneller an der Tür, als dass der Ton noch fertig ausklingen konnte. Doch leider wurden ihre Hoffnungen enttäuscht. "Mariah?" "Du blutest ja! Was ist passiert?" Vor ihnen stand Mariah, ihre Kleidung war an einigen Stellen verdreckt und sie hatte eine blutende Platzwunde an der Stirn. Außerdem schien sie völlig aus der Puste. "Ray... Ray ist...." Weiter kam sie nicht, da sie kurz darauf das Bewusstsein verlor. "Mariah!" Grob wurde Ray durch den langen Gang geführt. Seine Hände waren hinter seinem Rücken mit Handschellen verbunden und der Typ, der ihn aus dem dunklen Zimmer geholt hatte, hatte ihm eine Augenbinde umgelegt. "Zappel nicht so rum!" >>Dann lauf du mal ohne was sehen zu können, du Arsch! Zieh gefälligst nicht so!<< Ray hatte wirklich Mühe, das diesem Kerl nicht direkt ins Gesicht zu brüllen, aber er wusste schließlich nicht mit wem er es hier zu tun hatte. Es wäre unklug gewesen in dieser Situation unüberlegt zu handeln. Beinah wäre er gestolpert, als der Typ plötzlich stehen blieb. Die Atmosphäre um sie herum hatte sich verändert. Er hörte entfernt Stimmen, aber es klang als würden sie wiederhallen. Es roch auch ganz anders als zuvor und er hatte das Gefühl in einem großem Raum zu stehen. Dann Geräusche wie von Maschinen. >>Ich muss in einer Halle oder so was sein... Aber was soll das nur alles?<< Ray erschrak leicht, als er plötzlich die laute Stimme seines Entführers neben sich hörte. "Sie haben das Geld?" >>Geld? Was für Geld? Mit wem redet der Kerl?<< Dann eine andere, bekannte Stimme. "Ja. Wie ihr es verlangt habt. Und jetzt lasst Ray gehen." >>King?! Wieso ist King hier? Und was hat er mit diesen Typen zu tun?<< Als Mariah wieder zur Besinnung kam, fand sie sich auf der weichen Couch im Wohnzimmer des Hiwatari Anwesens wieder. Ein leichter Verband war um ihren Kopf gewickelt. "Au..." Sofort nachdem sie den Laut von sich gegeben hatte, sah sie in ein Paar blaue und ein Paar rote Augen. "Mariah, alles ok?" "Was ist passiert? Und was ist mit Ray?" Kaum dass sie Rays Namen hörte, war sie wieder völlig klar. "Ray! Genau Ray! Er,... er ist entführt worden!" "Was!" "Wer?" "Wann? Wie lange ist es her?" "Hast du jemanden erkannt? Irgendetwas?" Die beiden stürmten mit ihren Fragen auf die Pinkhaarige ein, viel zu sehr von Sorge bestürzt um einem klaren Gedanken zu fassen. "Halt, halt. Stop! Beruhigt euch!" Augenblicklich stoppten die beiden und stellten wieder etwas Abstand zu Mariah her. Sie waren ihr fast schon _zu_ nah gekommen in ihrer Aufregung. Mariah fing an zu erklären. "Ich hatte Ray zufällig in der Innenstadt getroffen, als er mich dann nach dem Kaffee wieder nach Hause bringen wollte, tauchte plötzlich ein Typ hinter uns auf und zuerst schlug er Ray und dann mich nieder. Als ich wieder zu mir kam, war Ray verschwunden." Für 2 Sekunden war es für Kai und Tala, als wäre die Zeit stehen geblieben, dann fassten sie sich wieder. "Wo genau war das? Und vor allem wann?" Talas Stimme klang aufgeregt, obwohl er versuchte die Beherrschung zu behalten. Mariah wollte gerade antworten, als es an der Tür klingelte. Kurz entschlossen eilte Kai aus dem Raum um zu öffnen, während sich Tala wieder Mariah zuwandte. "Sag mir alles woran du dich erinnern kannst." "Die genaue Zeit weiß ich nicht, aber wir sind gegen zwanzig vor drei aus dem Café gegangen, dann haben wir 10- vielleicht 15 Minuten zu dem Ort gebraucht, wo dieser Kerl uns aufgelauert hat... Richtig! Da war noch etwas! Dieser Typ-" "Mariah!" Die Blicke der beiden wurden zum Eingang gelenkt, als kurz darauf auch schon ein aufgeregter Lee im Raum stand und mit sorgevollem Gesicht zu Mariah eilte. "Mariah, ich bin sofort los, als Kai angerufen hat. Wie geht es dir? Was ist passiert?" Gleich war der Schwarzhaarige bei seiner Freundin angekommen und nahm sie liebevoll in den Arm. Dann bemerkte er den Verband um ihren Kopf. "Wer hat dir das angetan? Ist es sehr schlimm?" Doch Mariah schüttelte ihn ab. "Später Lee. Ray ist jetzt wichtiger." Auch Kai, der Lee die Tür geöffnet hatte, war inzwischen wieder im Wohnzimmer und stand nah bei Tala und den anderen beiden. Lee allerdings sah nun ein wenig verwirrt aus. "Ist Ray etwa was zugestoßen?" Und da nun auch Kai und Tala keinerlei Geduld mehr aufbringen konnten, begann Mariah damit so ausführlich, aber dennoch kurz, zu erzählen woran sie sich noch erinnerte. Ray konnte es nicht sehen, aber er war sicher, dass der Kerl neben ihm grinste. "Schön, schön. So mag ich das. Also, die Sache läuft folgendermaßen: Sie stellen den Koffer mit dem Geld neben sich auf den Boden, dann gehen Sie ein paar Schritte zurück und sobald mein Kollege den Koffer geholt hat, schicke ich Ihren kleinen Süßen los." Noch immer konnte Ray nicht verstehen was das Ganze überhaupt zu bedeuten hatte. Dann hörte er wieder Kings Stimme. "Nein. Ray geht los, sobald ich den Koffer abstelle." "Was denn? Glauben Sie, ich würde Sie betrügen? Ein wenig mehr Vertrauen bitte." Als nächstes klang Kings Stimme sehr bestimmt. "Vergiss es. Ich werde Rays Sicherheit nicht aufs Spiel setzten. Es läuft entweder so, wie ich es gesagt habe, oder der Deal ist geplatzt." Ray spürte wie sich der Griff um seinen Arm schmerzhaft verstärkte. "Na, na. Sie würden doch nicht riskieren wollen, dass wir Ihrem Süßen was antun, oder? Sie sollten nicht vergessen, dass immer noch ich es bin, der hier die Fäden in der Hand hält, Mr. Shatters." Die Stimme des Entführers nahm einen bedrohlichen Klang an. Doch vor allem der Ton in Kings Stimme ließ Ray kalte Schauer über den Rücken laufen. "Krümm ihm auch nur ein Haar und ich werde dafür sorgen, dass du um deinen Tod betteln wirst!" Noch immer versperrte die Augenbinde Ray die Sicht, doch er konnte fühlen, wie sich der Griff um seinen Arm lockerte und er hörte wie der Mann mit den Zähnen knirschte. "Gut. Wie Sie wünschen. Hauptsache wir bekommen unsere 500.000$. Wenn ich bitten dürfte." "Erst die Augenbinde." Der Mann knurrte verärgert, doch ohne weiter Zeit zu verschwenden, nahm er Ray die Augenbinde ab. Endlich konnte sich der Schwarzhaarige ein Bild von dem machen, was er zuvor nur gehört hatte. Er war in der Tat in einer großen Halle, wahrscheinlich ein ehemaliges Lager irgendeiner Firma. Um ihn herum standen vier andere Männer in einigem Abstand, neben ihm der große Kerl, der ihn aus dem Zimmer geholt hatte, und direkt gegenüber von ihm King, in der rechten Hand einen kleinen schwarzen Koffer. Als ihre Blicke sich begegneten, sah King ihn fragend an. Es war als wollte er sagen: Alles ok? Ray nickte, worauf King gleich etwas entspannter wirkte. "Das Geld, wenn ich bitten dürfte!" King verzog keine Miene, als er wortlos den Koffer vor sich abstellte und dann einige Schritte zurücktrat. Gleichzeitig gab der Kerl Ray einen Stoß. "Na los, beweg dich!" Der Schwarzhaarige wusste noch immer nicht was eigentlich vor sich ging, doch das Sinnvollste schien jetzt der Anweisung zu folgen. Als er bei King angekommen war, schloss dieser ihn erst mal in die Arme. Erleichtert atmete der Größere aus. "Gott sei Dank. Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Die Kerle haben dir nichts getan, oder?" "...Nein, alles ok,... könntest du mir die Handschellen abnehmen? Und mir dann erklären was hier eigentlich los ist?" King legte einen Arm um Rays Schultern und zog ihn noch ein wenig näher heran. "Zuerst mal bringe ich dich hier weg. Ich erkläre dir alles im Auto." Noch kämpfte Ray damit, ob er King vertrauen sollte oder nicht. >>Ich weiß vielleicht nicht was hier los ist, aber es erscheint mir nicht so als wäre King der Böse hier. Vielleicht irren sich Lee und die anderen ja und King ist tatsächlich hier um die Vergangenheit zu bereinigen. Ich sollte ihm eine Chance geben.<< *einige Zeit zuvor* "Ich bring das Schwein um!" Schnell noch suchte Kai nach seinen Autoschlüsseln, die er am Vortag achtlos in eine der Schubladen in der Kommode geschmissen hatte. Tala währenddessen sprach bereits mit der x-ten Fluggesellschaft am Handy. "Was soll das heißen, darüber dürfen Sie keine Informationen herausgeben?! Dann geben Sie mir Ihren Vorgesetzten und zwar sofort!" Lee und Mariah fühlten sich fast etwas nutzlos, wie sie so im Wohnzimmer standen und den beiden Russen zusahen. Nachdem Mariah den dreien alles erzählt hatte, war allen klar gewesen, dass nur King hinter dieser Sache stecken konnte. ~"Wenn er Ray wirklich entführt hat um ihn zu heiraten, dann muss er ihn nach China bringen. Aber es wird von den Obersten nur angesehen, wenn Ray freiwillig die Reise antritt." Kai schnaubte. "Als ob der Kerl sich darum kümmern würde! Er wird Ray irgendwie austricksen und ihn in ein Flugzeug stecken, da bin ich sicher!" Schnell schnitt Lee ein. "Wenn Ray zusammen mit King in China ankommt, ist das nach den traditionellen Gesetzen seine Einwilligung in die Ehe! Dann hat King leichtes Spiel!" Sofort griff Tala nach seinem Handy. "Dann werden wir eben verhindern, dass Ray in ein Flugzeug steigt! Kai, hol schon mal die Autoschlüssel, ich finde heraus welche Maschinen nach China starten!"~ Kai wurde immer wütender auf sich selbst, als er nach der vierten Schublade seine Autoschlüssel immer noch nicht gefunden hatte. "Wie kann es eigentlich als Einwilligung in die Ehe angesehen werden, wenn Ray mit King in China einreist?! Was ist das für eine dämliche Tradition?!" Je unruhiger er wurde, desto lauter wurde auch Kais Stimme. Lee reagierte als Erster auf die Frage. "Das geht noch viele Jahre zurück. Traditionen werden in unserer Heimat äußerst gewichtig gehandelt. Es ist auch mehr eine Verlobung, als eine Heirat. Das Ganze zu erklären dauert jetzt zu lang, auf jeden Fall wird Ray keine andere Wahl haben, als bei King zu bleiben, wenn erst mal der Eindruck geweckt ist, er hätte Kings Antrag angenommen. Die Verlobungszeit beträgt von da an 6 Monate, in denen die "Braut", freiwillig oder nicht, bei ihrem Verlobten bleiben muss. Erst dann kann sie frei entscheiden, ob sie die Ehe eingehen oder ihren Verlobten wieder verlassen will." "ENDLICH!" Alle schraken zusammen, als Kai aufschrie. Der Grauhaarige hatte zu guter letzt doch noch die Autoschlüssel gefunden. Auch Tala schien endlich Erfolg bei einer der Fluggesellschaften zu haben. "Und für wann genau hat King Shatters gebucht?... Gut, vielen Dank." Er beendete das Gespräch und wandte sich zu Kai. "Wir haben 1 1/2 Stunden um zum Central Airport zu kommen. Hast du die Schlüssel?" Als Antwort hielt Kai den gefragten Gegenstand einfach in die Luft und ging im nächsten Moment auch schon zur Tür. Tala drehte sich noch mal zu Lee um. "Ihr braucht fünf Minuten bis zu eurem Hotel, richtig? Dort ist es sicherer für euch, wir wissen nicht, ob King sonst noch etwas in die Wege geleitet hat um seinen Plan durchzuführen. Ich rufe in genau 6 Minuten bei euch an, dann erklärst du mir diese Traditionsgeschichte noch mal ganz genau." Lee nickte nur und nahm Mariah an der Hand. Kai stand bereits ungeduldig an der Tür. "Bewegt eure Hintern, bis zum Central Airport brauchen wir mindestens 80 Minuten!" Augenblicklich waren die Drei an der Tür, während Kai in seinen Sportwagen sprang und den Motor anließ. Als Mariah die Tür hinter sich schloss, konnte sie den beiden Russen nur noch hinterher schreien, in der Hoffnung, dass sie sie trotz dem Motorgeheule noch verstehen würden. "IHR MÜSST ES IHM NOCHMAL SAGEN! UNBEDINGT!" Lee und Mariah konnten nur noch sehen wie der rote Flitzer mit viel zu hoher Geschwindigkeit vom Anwesen rauschte. Fragend sah Lee zu seiner Freundin. "Was meinst du damit, sie müssen es ihm noch mal sagen?" Doch Mariah lächelte nur. "Keine Sorge, wenn sie mich gehört haben, wissen sie schon was gemeint ist. Wir müssen uns jetzt beeilen damit wir Talas Anruf nicht verpassen." Also liefen auch sie schnell zu Lees Auto, das er in der Einfahrt abgestellt hatte. Natürlich konnte keiner von ihnen hören, als im Flur plötzlich das Telefon klingelte. Seufzend drückte Ray auf die Auflege-Taste von Kings Handy. "Tala und Kai sind auch nicht da. Verdammt, Lee hab ich im Hotel auch nicht erreichen können! Ich mache mir wirklich Sorgen um Mariah." Entmutigt hängte er das Mobiltelefon wieder in die Halterung am Armaturenbrett und sank in den Autositz zurück. King hatte ihm, nachdem sie die Lagerhalle verlassen hatten, die Handschellen abgenommen und ihm alles erzählt. Dass er vor etwa fünf Stunden einen Anruf in sein Büro bekommen hatte, wo man ihm sagte 500000US Dollar zu dieser Lagerhalle zu bringen, wolle er nicht riskieren, dass Ray etwas passierte. Woher diese Kerle wissen konnten, dass Ray und King eine gemeinsame Vergangenheit haben und Ray ihm viel bedeutete, konnte King sich allerdings selbst noch nicht erklären. Aber er hatte bereits einige seiner Sicherheitsmänner, die ebenfalls eine polizeiliche Ausbildung absolviert hatten, auf die Entführerbande angesetzt. Als Ray all diese Informationen langsam verarbeitet hatte, kam ihm brennendheiß Mariah wieder in den Sinn, die ja zur Zeit des Überfalls mit ihm zusammen war. Da sie noch immer im Auto waren, hatte King ihm kurzerhand sein Handy angeboten. Doch leider hatte Ray bisher keinen seiner Freunde erreichen können. Er hatte gehofft, Mariah wäre wohlbehalten zurück im Hotel bei Lee. Und Kai und Tala wollte er nur Bescheid geben, dass sie sich keine Sorgen um ihn zu machen brauchten. King schaute von der Straße kurz zu ihm hinüber. "Du sagtest doch, Mariah und du waren zusammen, als dieser Kerl aufgetaucht ist. Wir wissen, dass sie nicht zur Polizei gegangen ist, da haben wir ja als Erstes angerufen. Du kennst sie besser, wo würde sie nach Hilfe suchen?" Die Antwort war klar. "Bei Kai und Tala." Ein fragender Blick von King, woraufhin Ray schnell erklärte. "Die beiden und ich leben zusammen und wir sind schon seit Jahren Freunde. Ich bin sicher, sie würde zuerst zu ihnen gehen. Aber zu Hause geht niemand ans Telefon." "Hat denn keiner der beiden ein Handy?" Ray schlug mit der Hand vor seine Stirn und ließ den Kopf nach hinten fallen. "Ich kenne ihre Nummern nicht auswendig." Es war bisher selten notwendig gewesen einen der beiden über Handy zu erreichen, waren sie entweder auf der Arbeit, wo er direkt anrufen konnte oder zu Hause, wo er sie dann ja sowieso sah. Ray hätte sich dafür ohrfeigen können, dass er sein Handy nicht dabei hatte. Dort waren alle Nummern eingespeichert. "Ich würde sagen, wir fahren zu erst mal zu mir. Ich bin sicher, wir kriegen die Nummer von einem der beiden raus. Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen." Doch Ray hatte nicht das Gefühl, dass alles gut gehen würde. Zu oft schon hatten ihn diese Worte getäuscht. Kai überfuhr bereits das 3. Stoppschild, während Tala über sein Handy endlich zu Lee durchgekommen war. "Lee, ich bin's. Also, wie funktioniert das jetzt mit diesem Traditionsscheiß?" Der Rothaarige griff in die Tür, als Kai mit hoher Geschwindigkeit eine scharfe Kurve nahm. {"Am besten ich fange ganz von vorne an. Diese Tradition entstand vor etwa 150 Jahren. Zu dieser Zeit, weiß der Teufel wieso, waren über mehrere Jahre nur männliche Nachkommen in Quo Chiang geboren. Da außerdem noch einige andere Umstände das Leben erschwerten, mussten sich die Menschen dort Sorgen um ihren Fortbestand machen. Deshalb wurde jede Frau, die im gebärfähigen Alter war, für 6 Monate an einen Mann gebunden. Auch wenn sie anfangs Fremde waren, so bestand ja die Möglichkeit, dass sie sich über dieses halbe Jahr in einander verliebten. Und wenn nicht, so wäre die Frau nach dieser Zeit zumindest schwanger und könnte nachdem sie das Kind einigermaßen großgezogen hatte, einem anderen Mann zugeteilt werden."} "Welcher hirnverbrannte Idiot hat sich denn diesen Schwachsinn einfallen lassen?!" Die Vorstellung, dass Ray das Gleiche bevorstehen sollte, machte Tala rasend. {"Du musst bedenken, dass das damals andere Zeiten waren. Und letzten Endes haben sie es so geschafft den Fortbestand ihrer Gemeinde zu sichern."} Kai trat hart auf die Bremse, als die Ampel auf rot umsprang. Ungeduldig wandte er sich an seinen Freund. "Wie sieht's aus?" "Nicht gut. Gut Lee, soviel zur Vergangenheit, aber wie kann es sein, dass so ein Uraltgesetz zu diesen Zeiten wieder auflebt?" {"Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, es ist derselbe Grund aus dem King auch damals in unser Dorf kam. Heiratsfähige Frauen sind knapp in Quo Chiang und wenn King die Nachfolge seines Vaters antreten will, muss er heiraten und mit seinem Partner Nachkommen erzeugen."} "Und wenn er Ray erst mal in China hat, folgt das eine dem anderen." Die blauen Augen nahmen einen gefährlichen Ausdruck an. {"Ich fürchte ja. Sollte es tatsächlich soweit kommen, dass King Ray nach China verschleppt, habt ihr nur noch eine einzige Möglichkeit..."} Niedergeschlagen legte Ray den Hörer zurück auf die Station. Schon wieder kein Glück gehabt. Gerade kam King durch die Tür aus der Küche in den Wohnbereich, zwei Tassen Tee in der Hand. "Konntest du Lee erreichen?" Gefragter schüttelte den Kopf. "Es ist ständig besetzt. Weißt du inzwischen irgendwas über diese Kerle?" Rays Stimme klang sehr besorgt. Er wusste noch immer nicht wie es Mariah ging und hatte bisher weder Kai, Tala noch Lee erreichen können. King sah kein bisschen zuversichtlicher aus, als er sich zu Ray auf das große Sofa setzte und ihm eine der dampfenden Tassen reichte. "Ich hatte gehofft dir bessere Nachrichten überbringen zu können, aber da es bisher keine Spur von Mariah gibt..." Diese Worte ließen eine leise Angst in Ray aufsteigen und er umklammerte fest seine Teetasse. Doch als King immer noch nicht weitersprach, wurde diese Angst in ihm immer lauter. "Was?... Was ist es King?" King atmete schwer aus, dann antwortete er. "Es wird wohl Zeit, dass ich dir einiges erkläre. Ich bin aus einem anderen Grund von China hier her gekommen, als du vielleicht annehmen magst. Innerhalb der letzten Monate verschwanden wieder ständig Menschen, vor allem junge Mädchen aus unserem und den umliegenden Dörfern. Zuerst fiel es nicht so sehr auf, es waren größtenteils Jugendliche ohne Familien. Langer Rede kurzer Sinn, wir fanden heraus, dass hinter dem Verschwinden der Leute eine Verbrechergruppe steckt, die unter anderem Menschenhandel betreibt. Wir erfuhren von ähnlichen Vorgängen in dieser Stadt, deshalb kam ich mit ein paar Männern her um die Sache zu untersuchen. Als künftiger Regent unserer Gemeinschaft ist es meine Pflicht die Leute aus unserem Land zu schützen. Es tut mir leid, aber ich fürchte die Typen, die dich entführt haben, sind Mitglieder eben dieser Menschenhändler, die ich suche, und ich fürchte sie haben Mariah verschleppt." Klirrend zersprang die Porzellantasse auf dem Parkett. Weit aufgerissene, panische, goldene Augen sahen den Mann neben sich an und ein unerträgliches Gefühl rann durch Rays Körper, während sich sein Inneres wie zugeschnürt anfühlte. "Wo... ? Wo haben sie Mariah hingebracht? Wo haben sie sie hingebracht!?" In einer Mischung aus Zorn und absoluter Panik sprang Ray vom Sofa auf. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt, so als wollte er gleich lossprinten um seine beste Freundin zu finden. Was vielleicht gar nicht so abwegig war. Schnell stellte King seine Tasse auf den Tisch vor sich und stand ebenfalls auf. In einer beruhigenden Geste legte er seine Hände auf die Schultern des etwas Kleineren. "Beruhige dich Ray, es wird nichts nützen, wenn du jetzt in einer Panik ausbrichst." Er wollte weitersprechen, doch Ray schnitt ihm das Wort ab. "Ich soll mich beruhigen? Mariah ist einer Bande von Sklavenhändlern in die Hände gefallen und ICH SOLL MICH BERUHIGEN?!" King verstärkte seinen Griff, als Ray immer lauter wurde und anfing zu zappeln. "Ja verdammt! Du kannst ihr nicht helfen, wenn du jetzt deine Kontrolle verlierst! Reiß dich zusammen!" Es dauerte noch wenige Sekunden, aber tatsächlich beruhigte sich Ray. Er war es doch, der die Dinge stets mit einem kühlen Kopf und kontrolliert angegangen war. Einer Panik zu verfallen brachte gar nichts. Er senkte den Kopf. "... Weißt du, wo sie Mariah hingebracht haben?" King merkte, dass Ray sich beruhigt hatte, doch noch ließ er seine Hände auf dessen Schultern ruhen. Allerdings sehr viel entspannter als zuvor. "Ich weiß nicht wie verlässlich die Information ist, doch einer unserer Informanten berichtete von einem Hauptlager, zu dem neue "Sklaven" gebracht und potentiellen Käufern vorgeführt werden. Wenn das stimmt und sie sich mit Mariah direkt nachdem sie mich wegen dem Lösegeld anriefen, auf den Weg gemacht haben, bleiben uns etwa drei Tage um sie abzufangen. Hör zu Ray, ich weiß du vertraust mir nicht und du hast auch allen Grund dazu, aber um diese Sache über die Bühne zu bringen, brauche ich Leute, auf die ich mich verlassen kann. Und ich weiß genau, dass du Mariah nicht so einfach im Stich lassen kannst. Wir können die Polizei nicht einschalten, weil der Verdacht besteht, dass diese Verbrecher Kontakte in einigen Revieren haben und wir können nicht riskieren, dass sie erfahren was wir wissen. Wenn wir zusammenarbeiten können wir diesen Mistkerlen das Handwerk legen und die Entführten retten bevor es zu spät ist." Vielen wären jetzt so einige Fragen durch den Kopf gegangen. Zum Beispiel woher King das Alles wusste, wie er sich so sicher sein konnte oder wieso die Polizei nichts unternahm, wenn solche Dinge bekannt waren. Doch alles logische Denken in Ray wurde völlig von Sorge abgeschottet. Seine beste Freundin, ein Mensch, der ihm wie eine Schwester ans Herz gewachsen war, wieder sicher wissen zu können, war der einzige Gedanke, den er verfolgte. "Wo ist dieses Hauptlager?" Dieser Beschützerinstinkt gegenüber einem Menschen, der Ray so viel bedeutete, war groß genug, um ihm entgehen zu lassen, wie Kings Augen kurz aufblitzten. "In China." Die Reifen des Ferraris quietschten, als Kai in vollem Tempo um die Kurve schoss. Es war ein reines Wunder, dass noch kein Polizeiwagen sie verfolgte. "Kai! Dir ist schon klar, dass wir Ray nicht retten können, wenn wir gegen einen verdammten Baum fahren, ja?!" "Wir haben nur noch zwanzig Minuten bis der nächste Flieger nach China geht und kommen noch an zig Kreuzungen und Ampeln vorbei! Seit wann bist du so ne Memme?" Gleich darauf gab Kai noch etwas mehr Gas. "Wer ist hier ne Memme?!" Das Klingeln des Mobiltelefons riss beide aus ihrer Konversation und Tala griff in Windeseile zum Handy. "Ja?" Eine weibliche Stimme begrüßte ihn am anderen Ende. "Entschuldigen Sie vielmals, aber spreche ich mit Herrn Kai Hiwatari oder vielleicht mit Herrn Tala Ivanov?" "Ich bin Tala Ivanov. Dürfte ich erfahren, wer Sie sind und woher Sie diese Nummer haben?" Kai neben ihm horchte auf, als Tala die Freisprecheinrichtung aktivierte. "Ich bitte nochmals um Entschuldigung, diese Nummer hat mir ein gewisser Lee Chun gegeben. Ich rufe aus dem städtischen Krankenhaus an und muss Ihnen leider eine schlechte Nachricht überbringen. Vor einer halben Stunde wurde Ray Kon mit einer schweren Kopfverletzung bei uns eingeliefert." Kai stieg heftig in die Bremsen, was beinah zu einem Auffahrunfall geführt hätte. "Was sagten Sie gerade?!" Die Frau am anderen Ende erschrak hörbar bei Kais hartem Ton, fasste sich aber schnell wieder. "Mr. Chun sagte, Sie wären die nächsten Vertrauten von Mr. Kon und bat darum, dass sie schnell herkommen." Einige Autos fuhren hupend an dem Sportwagen vorbei, was die beiden Insassen jedoch nicht interessierte. "Mr. Kon wird zur Zeit noch operiert, für nähere Informationen über seinen Zustand müssten Sie bitte persönlich herkommen." "Aber wie kann das sein? Ray war doch-" Doch Tala wurde von der Dame, die wahrscheinlich Krankenschwester war, unterbrochen. "Über den Unfallhergang ist mir leider nichts bekannt. Bitte, ich kann Ihnen am Telefon nichts weiter sagen." Kai nahm das Handy von der Freisprechstation und sprach direkt. "Wir sind schon auf dem Weg." Er legte auf, warf Tala das Telefon zu und startete den Motor. "Was ist da bloß passiert?" Tala war ratlos. "Keine Ahnung, aber ich bin sicher, es hat etwas mit King zu tun!" Dies gesagt wendete Kai den Wagen und fuhr mit Vollgas in die andere Richtung. Zum tausendsten Mal sah Ray nun schon auf seine Armbanduhr. Er war unruhig. Nachdem King ihn über alles aufgeklärt hatte, hatte er Flüge nach China für sie beide und seine Männer gebucht, um noch vor diesen Typen, die wohl mit einem Lieferwagen über die Landstraßen fahren müssten, anzukommen. Nun stand Ray am Flughafengate, von wo aus in wenigen Minuten die Maschine starten würde und wartete auf King, der sich mit seinen Kontaktleuten in China in Verbindung setzten wollte.. Der Schwarzhaarige wippte nervös auf dem Fuß. Wieso dauerte das so lange? Er sah sich um. Es flogen anscheinend nur sehr wenige Leute mit der gleichen Maschine. >>Eigentlich kein großes Wunder. Der Flug geht ja nicht zu einer der Hauptstädte Chinas, sondern zu einem eher abgelegenen Flughafen innerhalb der nicht stark besiedelten Regionen. Dort in der Nähe muss dieses Hauptlager der Mistkerle sein. Wenn sie Mariah etwas angetan haben, bring ich sie um!<< Wie nah der Flughafen zu dem sie wollten an Kings Heimat war, kam Ray dabei nicht in den Sinn. Er erschrak beinah etwas, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. "Entschuldige, dass du warten musstest. Konntest du deine Mitbewohner mittlerweile erreichen?" Ray verneinte. "Es ist immer noch keiner zu Hause. Sicher suchen sie überall nach mir. Wenn ich doch nur nicht so aus dem Haus gestürmt wäre!" Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Das hätte alles ganz anders verlaufen können, hätte er am Morgen nur nicht so übertrieben reagiert. Er machte sich große Vorwürfe. "Mach dir keine Sorgen, ich habe bereits ein paar meiner Angestellten losgeschickt um Lee und deine beiden Freunde aufzutreiben und über die Situation aufzuklären. Wir können es jetzt nicht ändern. Am wichtigsten ist doch, dass wir Mariah und den anderen helfen." Darauf nickte Ray. Die Sache mit Kai und Tala konnte er auch später klären, jetzt war Mariah wichtiger. Auch wenn es ihm keine Ruhe ließ, die beiden nicht selbst sprechen zu können. Er musste ihnen so vieles sagen. King währenddessen winkte seine Männer zum Gate, die auch schon der Reihe nach ihre Flugtickets übergaben und eincheckten. Dann drehte sich der Silberhaarige zu Ray. "Ray, wir müssen jetzt los. Kommst du?" "Ja,... ja ich komme." King übergab der Flughafenangestellten die beiden Tickets und sie wünschte mit einem freundlichen Lächeln einen angenehmen Flug. Hinter den beiden checkte der nächste Fluggast, ein älterer Mann in einem braunen unauffälligen Anzug, ein, als King Ray direkt ansah. "Wir sind in etwa 15 Stunden in China, mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut gehen." Ray versuchte diese Worte auf sich einwirken zu lassen. Er wollte fest daran glauben, dass alles gut gehen würde, ansonsten würde er diesen Flug wohl kaum überstehen. "...Ich bin sicher, du hast Recht, King. Ich,... Danke. Dass du das hier alles tust." Hätte Ray gewusst, was noch auf ihn zukommen würde, hätte er sich sicherlich nicht bedankt. Doch nicht der kleinste Ausdruck strafte Kings Geschichte Lügen. ))))Da ich von meiner kleinen Schwester und meiner Beta drauf angesprochen wurde, der Satz: Doch nicht der kleinste Ausdruck strafte Kings Geschichte Lügen, bedeutet, das nichts an Kings Gestik und Mimik verrät das er nicht die Wahrheit sagt. Ich muss aber auch zugeben, das diese Ausdrucksweise nicht sehr geläufig ist, ich dachte nur es klingt schön. ^^((((((( "Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen. Ich bin derjenige, der zu danken hat. Dass du dich bereit erklärt hast mich zu unterstützen. Aber lass uns jetzt gehen. Das Flugzeug wartet nicht ewig." Ray nickte und betrat zusammen mit King die Rollbahn. Doch auch auf der Treppe, hinauf zum Flugzeug, konnte er seine Gedanken nicht einzig auf die Rettung Mariahs lenken. Immer wieder driftete er zu dem Bild von Kai und Tala ab, wie sie ihm nah gewesen und ihm ihre Gefühle gestanden hatten. Und dazu, was er ihnen zu sagen hatte, wenn er wieder zurück aus China kam. Bei seinem Platz angekommen setzte er sich ans Fenster und starrte hinaus, als die Stimme der Stewardess durch die Lautsprecher in verschiedenen Sprachen die Passagiere auf den Flug vorbereitete. >>Kai, Tala.... Ich hoffe, sie machen sich keine zu großen Sorgen. Es wird alles gut gehen. Ich bin sicher. Und sobald ich wieder zurück bin, werde ich ihnen sagen, was ich schon so lange mit mir herumtrage. Nur noch ein paar Tage. Bitte wartet auf mich.<< "Was soll das heißen, es gibt keinen Patienten Namens Ray Kon in diesem Krankenhaus?!" Die Schwester am Empfang hätte beinah die Karteikarten fallen lassen, als Kai wütend seine Hände auf die Platte stemmte. "I-ich weiß wirklich nicht, wer Ihnen das gesagt hat, a-aber wir hatten schon den ganzen Tag keine Unfallpatienten hier. Da muss ein Irrtum vorliegen." In Tala dämmerte es. "VERDAMMT! Dieses Arschloch hat uns reingelegt!" Auch Kai beschloss die Schwester mit seinen bohrenden Blicken nicht länger zu Tode zu ängstigen und stieß sich wutentbrannt vom Empfangstresen ab. "Wir müssen zurück!" HA! Wir kommen dem Ende dieser Story immer näher. Für dieses Jahr das letzte Kapitel dieser Story, das ich updatete. Aber keine Sorge, ich bin fast mit dem zweiten Kapitel des FF-Projekt Siegers fertig, das dann in Kürze on gestellt werden wird. (Was immer Kürze auch bedeuten mag....) Aber jetzt heißt es mitfiebern! King hat einen ziemlichen Vorsprung und Ray ahnt nichts. Spielt der Typ, der hinter den beiden ins Flugzeug gestiegen ist, noch eine Rolle? Und werden Kai und Tala es schaffen Ray aus China zu retten und ihn endlich *zensiert*...^^ Wir sind gespannt. An dieser Stelle viele liebe Knuddel an meine Beta: Chibi-chan!!! Kapitel 10: Cold truth ---------------------- Es tut mir soooooooooooooooooooooooooooo unglaublich schrecklich wahnsinnig leid das das update so lange gedauert hat. Bitte verzeiht mir!!! *auf knie fall und um Vergebung winsel* Es gab verschiedene Faktoren wieso sich das hier alles so hingezogen hat, aber damit will ich euch jetzt nicht nerven. Ich verspreche das es von jetzt an wieder schneller geht, auch bei den anderen Kapiteln und danke allen Lesern die mir trotz der langen Wartezeit treu geblieben sind. Nochmals bitte ich um Entschuldigung. Aus Respekt zu meiner Beta, stelle ich dieses Kapitel ungebetat on. Leider hatte sie noch keine Zeit über das Kapitel drüber zu lesen und zu verbessern, weshalb ich es in der Form lasse, in der sie es auch kennt. Ich wollte euch nicht länger warten lassen, deshalb hoffe ich ihr verzeiht meine Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Wenn ich schnell schreibe denke ich oft nicht nach…^^ Des weiteren bin ich zu einem möglicherweisen folgenschweren, aber vielleicht auch erfreulichen Entschluss gelangt. Ich werde alle, und damit meine ich wirklich alle Stories die ich habe und plane, updaten. Und zwar sobald ich die ersten Kapitel fertig habe, das schließt auch die Stories aus dem FF Projekt ein. Ich habe Probleme mit meiner üblichen Reihenfolge des Updatens. Wenn ich eigentlich an Heart listening weiter schreiben sollte, fällt es mir bei einer anderen Story wesentlich leichter. Und umgekehrt. Deshalb werde ich in unregelmäßigen Abläufen hochladen. Das kann bedeuten das von einer Story, relativ schnell zwei Kapitel hintereinander kommen, man bei einer anderen Story aber auf eine lange Wartezeit eingestellt sein muss. Ich weiß das ist nicht ideal, aber wenn ich die Sachen irgendwann fertig stellen will, muss ich die Kapitel so schreiben, wie sie mir in den Kopf kommen und mich nicht an einer mir selbst auferlegten Reihenfolge aufhalten. Ich hoffe ihr unterstützt mich dabei. Und jetzt weiter mit der Fic. Cold Truth "Ray? Ray wach auf." Etwas erschrocken schlug Ray seine Augen auf und das erste was er sah war Kings Gesicht. Der Silberhaarige lächelte leicht. "Wir werden gleich landen, es ist besser du schnallst dich an." Der Schwarzhaarige nickte schnell und legte rasch den Gurt um. In Gedanken war er noch vollkommen bei dem Traum, in dem er noch bis vor kurzem gefangen war. ~ Gleichzeitig schossen Tala und Kai von ihren Sitzen hoch und hielten keine zwei Sekunden später einen zitternden Schwarzhaarigen in ihren Armen. Kai umschlang den zierlichen Körper nahe der Brust des Chinesen, während Talas Arme sich um die schmalen Hüften selbigen schlangen. ~ "Was ich sagen will ist, wir lieben dich. Wir beide, Kai und ich." ~ Bevor Ray die Chance hatte seine Wortfetzen in einen logischen Satz einzufügen, stützte Kai sich mit beiden Händen an der Wand, seitlich von Rays Kopf, ab und beugte sich tief zu ihm herunter. Er nahm eine Hand von der Wand um die von Ray von dessen Mund weg zu ziehen. Dann überbrückte er den letzten Abstand zwischen ihnen und führte ihre Lippen in einem zärtlichen, liebevollen Kuss zusammen. ~ "Sag mal, Ray, gibt es eigentlich jemanden, der,.... nun ja, in den du momentan verliebt bist?" Völlig unvorbereitet auf so eine Frage, lief der Schwarzhaarige erst mal rot an. "W-wie kommst du denn jetzt darauf?" ~ Nur wenige Momente nach dem Kai Ray zu küssen begonnen hatte, ergriff auch Tala die Initiative und verteilte Schmetterlingsküsse auf Hals und Nacken des Nekojin. Während Kai noch immer die rechte Hand Rays hielt, die er zuvor von dessen Mund weggezogen hatte, griff Tala auch die linke und drückte sie leicht. ~ Ray lächelte schwach. Er hatte nie auf die Annäherungsversuche der anderen reagiert, Miki hatte Recht. Es gab da tatsächlich... Schnell schüttelte Ray seinen Kopf. "Nein. Da ist niemand. Ich schätze, ich habe im Moment einfach nur zuviel um die Ohren mit dem Job und allem um mir auch noch eine Freundin anzulegen." "Oder vielleicht einen Freund?" ~ "Wir wollen dich natürlich vor King beschützen, aber was wir sagten ist wahr. Auch wenn es dir merkwürdig erscheinen mag, wir lieben dich wirklich." ~ Es war ja nun schon seit einiger Zeit Gang und Gebe, das auch gleichgeschlechtliche Beziehungen akzeptiert wurden. Kein Grund allerdings für Ray, nicht sofort wieder purpurrot anzulaufen. "Okay, vielleicht gibt es ja tatsächlich jemanden, an dem ich interessiert bin, aber, ähm.....Wir reden morgen darüber. Schlaf jetzt." ~ "Du kennst die Antwort schon längst, schließlich liebst du die beiden genauso wie sie dich lieben." ~ "Ray, es ist ungewöhnlich, ja, aber das macht die Gefühle die ihr füreinander habt nicht falsch. Vielleicht sind sie sogar richtiger und reiner als die der meisten anderen Menschen. Quäle dich nur einmal nicht damit ob du wirklich die richtige Entscheidung triffst und lass dein Herz für dich wählen. Du hast es verdient glücklich zu sein." ~ //Ich kann jetzt nicht daran denken. Was jetzt zählt ist Mariah zu retten, über den Rest kann ich mir später Gedanken machen.// doch so ganz wollten die roten und blauen Augen seine Gedanken nicht verlassen. Es ruckelte leicht bei der Landung, doch kaum das der Flieger gelandet war, standen King und Ray schon an der Flugzeugtür. Einige Schritte hinter ihnen Kings Männer, die noch ihr Handgepäck aus den Fächern über den Sitzen kramten. Als die Tür sich öffnete, hielt Ray King noch einmal zurück. "King warte. Ich.. Also ich wollte dir danken... Dafür das du mich mit hierher genommen hast." Zuerst schien der Silberhaarige etwas überrumpelt, grinste dann jedoch und nahm Ray zuvorkommend die Jacke ab, die er ihm zuvor geliehen hatte, da der Schwarzhaarige gefroren hatte. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Glaub mir, ich würde es jederzeit wieder tun." Ray nickte King dennoch noch einmal dankend zu, bevor er die ersten Stufen der Abstiegsrampe hinunter ging. Doch schon als er bei der 5. Stufe ankam, stoppte er verwundert. Einige Meter vom Ende der Treppe entfernt, standen vier Menschen. Eine Frau und drei Männer. Und soweit er es erkennen konnte, sahen ihn alle vier sehr freudig lächelnd an. "Worauf wartest du Ray? Stimmt etwas nicht?" King hinter ihm sah ihn fragend an und schnell schüttelte Ray den Kopf und ging weiter. //Was sollten diese Leute schon von mir wollen, sicher habe ich mich verguckt.// Doch entgegen dieser Vermutung, musste Ray überrascht feststellen, das diese Leute direkt auf ihn zukamen, als seine Füße den Boden berührten. Kaum bei ihm angekommen, drückte ihn die fremde Frau auch gleich an ihre Brust, was Ray zunächst peinlich und auch etwas unangenehm war. "Ray, wie schön dich endlich kennen zu lernen! Ach, ich bin ja so glücklich das du eingewilligt hast mit meinem Sohn hier her zu kommen!" Gerade hatte sie ihn aus der Knochenbrechenden Umarmung entlassen, da drückte sie ihn auch schon erneut an sich und quickte vergnügt. "Oh, du bist noch hübscher als ich es mir vorgestellt hatte! King hat wirklich Glück so einen süßen abzukriegen!" Ray blinzelte ein paar Mal verwirrt und schob die blassblondhaarige Frau vorsichtig von sich. "Ähm, entschuldigen Sie bitte, aber kenne ich Sie?" Kurz wurde die Frau rot und lächelte den Schwarzhaarigen entschuldigend an. "Oh je wie unhöflich von mir. Bitte verzeih, aber nachdem mein Sohn mir so vieles über dich erzählt hat, war ich so voller Vorfreude dich endlich kennen zu lernen, das ich ganz die Etikette vergessen habe. Ich bin Sora Shatters. Kings Mutter. Und das ist mein Mann, Abendha Shatters." Sie deutete auf den dunkelsilberhaarigen, kräftig gebauten Mann neben sich, der Ray gleich zur Begrüßung die Hand hinstreckte. "Wie meine Frau schon sagte, es ist uns ein Vergnügen dich kennen zu lernen, Ray. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Anreise." Ray verstand noch nicht ganz was er von all dem halten sollte, da tauchte auch schon King hinter ihm auf. "Sehr angenehm, danke der Nachfrage Vater. Ich hatte nicht erwartet das ihr uns abholen würdet." Während die Männer hinter ihnen damit beschäftigt waren das Gepäck aus dem Flugzeug in eines der wartenden Autos zu räumen, schien Ray endlich die Antworten auf seine Fragen gefunden zu haben. //Natürlich, seine Eltern wissen ja schließlich über diese Angelegenheit Bescheid. Sicher werden sie uns darin unterstützen Mariah und die anderen zu finden.// Doch bevor er etwas sagen konnte, sah der Schwarzhaarige wie ein Mann mit langem beigen Mantel auf Kings Vater zuging. //War der nicht mit uns im Flugzeug? Ob er Kings Vater kennt...// Mr. Shatters lächelte den Neuankömmling erwartend an. "Nun Kakei? Ich nehme doch an es ist alles seinen rechten Weg gegangen, oder?" Kakei nickte. "Allerdings Mr. Shatters. Mr. Kon hat die Reise nicht nur freiwillig angetreten, er hat sich ebenfalls sowohl vor, als auch nach der Abreise bei Ihrem Sohn bedankt. Meiner Ansicht nach besteht kein Zweifel an seiner Einwilligung in die Partnerschaft." Hier wurde Ray hellhörig. "Part...nerschaft? Moment mal. Worüber reden wir hier gerade?" Zuerst sahen Kings Eltern den Schwarzhaarigen fragend an, dann lächelten sie breit und Mrs Shatters schlug vergnügt die Hände zusammen. "Die Anreise hat dich wohl doch etwas mitgenommen. Aber mach dir keine Sorgen. Wir fahren jetzt erst mal nach Hause und da wirst du dann genug Zeit haben dich auszuruhen, während wir die Trauung vorbereiten." Ray traute seinen Ohren nicht. "Trauung? Was für eine Trauung?! Mariah ist doch-" Doch King fiel ihm ins Wort, als er schnell seinen Arm um Ray´s Hüften schlang und ihn an sich drückte. "Mariah und Lee lassen sich entschuldigen, sie schaffen es leider nicht heute zu kommen. Aber sie wünschen uns alles gute und wollen dich auch bald besuchen kommen." Und endlich wurde Ray klar, was hier gespielt wurde. //Das war eine Falle!// Doch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Kings Vater das Wort. "Na, dann lasst und jetzt nicht länger hier herum stehen. Je schneller wir zurück im Dorf sind, desto schneller können wir die Formalitäten hinter uns bringen." Damit drehten er und seine Frau sich um und gingen zum Wagen. Ray wollte gerade losschreien, doch schneller als auch nur ein Ton seine Lippen verließ, presste King seine freie Hand über seinen Mund. Er beugte sich ein Stück zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr. "Du hast die Reise freiwillig angetreten. Du kennst die Regeln der Tradition." Darauf schlug Ray seine Hand zornig weg und zischte King gefährlich an. "Du hast mich verarscht! Diese ganze Geschichte mit den Sklavenhändlern ist eine einzige große Lüge und Mariah war nie in Gefahr, nicht wahr? Vergiss es King! Ich nehme den nächsten Flug zurück nach Hause!" Sofort versuchte er sich von King zu befreien, doch der zog den Arm um seine Hüfte nur enger, griff mit der anderen Hand sein Kinn und zwang Ray, ihn anzusehen. "Ob es dir gefällt oder nicht, seit du dieses Flugzeug betreten hast, gehörst du mir! Und ich werde den Teufel tun, dich so einfach wieder gehen zu lassen!" Dann spürte Ray einen harten Schlag in seiner Magengrube, der ihm kurz darauf das Bewusstsein raubte. Das letzte was er spürte war, wie er von einem starken Paar Arme hochgehoben wurde und er hörte dunkel Kings Stimme nahe an seinem Ohr. "Verzeih, aber du hast mir keine Wahl gelassen." //...Kai...Tala...// Dann wurde alles schwarz. Als Ray wieder erwachte, musste er sich zuerst mal eine Minute Zeit nehmen, um seine Umgebung genau erfassen zu können. //Okay, das ist definitiv nicht mein Zimmer... Was ist eigentlich passiert? Achso! Richtig! King! Wenn ich dieses verdammte Arschloch erst in die Finger bekomme! Dann ist das hier wohl King´s Haus... Geschmack hat er, das muss man ihm lassen.// Bei näherer Betrachtung, stellte sich heraus, das der Raum in dem Ray aufgewacht war, ein Schlafzimmer sein musste. Das Bett auf dem er lag war nicht nur weich, sondern auch noch groß genug das gleich fünf Leute darin hätten nächtigen können. Der Fussboden war mit Teppich ausgelegt und auch wenn der Schwarzhaarige nicht unbedingt was davon verstand, auch ein Laie konnte annehmen das dieser nicht im Schlussverkauf erstanden worden war. Weitere, ziemlich teuer aussehende Möbelstücke zierten den Raum, doch Ray hatte weder Zeit noch Lust sich diese genauer anzusehen. Er hatte gerade die Decke weg geschoben und wollte aufstehen, als die Tür des Raumes aufging und kein anderer als King hinein trat. Das selbstgefällige Grinsen das der Silberhaarige aufgelegt hatte, ließ Ray vor Wut das Bettlaken in seiner rechten Hand fest zusammenkrallen. "Du bist aufgewacht. Wie schön. Verzeih, ich wollte nicht so hart zuschlagen, aber du hast mir keine Wahl gelassen. Ich konnte nicht zulassen das meine Eltern den Eindruck bekommen das du mich gar nicht heiraten willst." Während er sprach kam er weiter in den Raum herein, steuerte seine Schritte auf das Bett zu, auf dem der Schwarzhaarige saß. Doch Ray ließ sich davon nicht einschüchtern. "Ach wirklich? Dann hab ich mal ein paar Neuigkeiten für dich, King. Ich will dich tatsächlich nicht heiraten! Und ich denke nicht daran noch eine Sekunde länger hier zu bleiben, also geh mir aus dem Weg!" Ray stand schwungvoll auf und wollte an King vorbei aus dem Zimmer heraus, doch der stellte sich ihm in den Weg und packte ihn an den Oberarmen. Durchdringend sah er ihn an. "Und wo gedenkst du hin zu gehen, mein lieber Ray?" "Was glaubst du denn?! Ich werde jetzt direkt zu den Ältesten des Dorfes marschieren und diese ganze verfickte Verarsche auffliegen lassen und dann heißt es auf Nimmerwiedersehen King!" Ray wollte sich von King losreißen, doch er hatte seine eigene Stärke überschätzt. King hielt ihn scheinbar leicht an Ort und Stelle, verfestigte seinen Griff um seine Oberarme sogar. "Ray, Ray, Ray. Hast du denn wirklich gedacht ich würde mir diese ganze Mühe machen dich hier her zu holen und dann einfach so zulassen das du mir wieder entwichst?" Und bevor Ray richtig wusste was geschehen war, lag er auf dem Rücken auf dem Bett mit King über ihm. Der Größere hielt seine Arme mit einer Hand ins Kissen gedrückt und Rays Beine blockierte er mit seinen eigenen. Wieder wollte sich der Schwarzhaarige losreißen, doch King behielt die Oberhand. Grinsend strich der Silberhaarige eine der schwarzen Strähnen aus dem hübschen Gesicht, wobei es ihn nicht störte, eher amüsierte, das Ray seinen Kopf bei der Berührung wegdrehte. "Siehst du denn immer noch nicht wie sehr ich dich liebe? Wie lange ich nachforschen musste um zu erfahren wo du wohnst, nachdem du aus China verschwunden warst. Welche Zeit es mich kostete herauszufinden wie ich am besten Kontakt zu dir herstellen kannst, ohne das du mir gleich davon läufst. Die Ältesten davon zu überzeugen mir eine zweite Chance zu gewähren. Den Unterschlagungsskandal meines Vorgängers bei Motorsports zu inszenieren. Und dann diese ganze lange Geschichte mit der ich dich herkriegen konnte. Das habe ich alles nur für dich getan." Ray zerrte an seinen Armen in dem vehementem Versuch von Kings Griff loszukommen, als er ihm zornig antwortete. "Ich habe dich nicht darum gebeten das zu tun! Vielleicht hast du es ja beim ersten Mal nicht verstanden als ich es sagte, deshalb wiederhole ich es jetzt: Ich liebe dich nicht!" Doch King tat so als hätte er gar nicht gehört was der Schwarzhaarige sagte. "Dabei hätte alles so viel einfacher sein können. Hättest du damals gleich eingewilligt, wäre das alles nicht nötig gewesen. Denk nur an die Zeit die wir gespart hätten. Und dein Bruder." An dieser Stelle stoppte Ray jegliche Befreiungsversuche und starrte King mit wütenden Augen an. "Lass Miki da raus King, ich warne dich!" Und wieder ignorierte King was Ray gesagt hatte und beugte sich tiefer zu dem Kleineren hinunter, berührte dabei sanft dessen Wange mit seiner Hand, als er weiter sprach. "Armer kleiner Miki. Dabei hätte er sich nur raushalten müssen und er hätte noch einige Monate leben können. Aber er wollte ja unbedingt wie ein großer Held vor seinem Bruder da stehen." Ray knirschte die Zähne zusammen. Eine leise Drohung. "Sei still..." "Ich hätte nie gedacht das er es schaffen würde mich zu Fall zu bringen. Ich dachte in seiner Verfassung macht er schon nach den erste Treffern schlapp." Als er das hörte riss Ray die zuvor vor Wut zusammengekniffenen Augen weit und mit einem plötzlichen Erkennen im Ausdruck auf. "Wa-Warte... Heißt das du... aber das hieße ja du wusstest..." Es war ihm nicht möglich den Satz zu Ende zu bringen, doch mit einem gerade zu teuflischen Grinsen antwortete King auf die stumme Frage. "Aber Ray. Denkst du denn ich könnte mehrere Wochen in einem Dorf verbringen und nicht bemerken das einer der Trottel mit einem Bein im Grab steht?" In diesem Moment, hörte Rays Welt auf sich zu drehen. ~ "Ray bitte, lass mich ausreden. Genau das ist es doch was ich meine! Dein ganzes Leben hast du dich aufgeopfert, für deine Freunde, das Dorf und für mich. Obwohl ich unsere Eltern nicht kennen lernen konnte, hatte ich ein schönes Leben hier und das hast du mir ermöglicht. Lass mich dir etwas davon zurückzahlen." Ray konnte sich nicht erklären, was nur mit seinem Bruder los war. Er hatte doch gut gestartet und King sogar schon einen Treffer versetzten können. Wieso war Miki jetzt so außer Atem? "Was ist denn nur los mit ihm?" Seine Aufmerksamkeit wurde von seinen eigenen Gedanken zurück auf den Kampfplatz gelenkt, als King erneut zuschlug. Ungläubig sah er wie Miki auf seine Knie sank und schwer nach Atem rang. Was war denn nur los?! "Die eigenen Grenzen zu erkennen und einen Kampf aufzugeben, den man nicht gewinnen kann, ist keine Schwäche. Aber-" Ray stoppte. Was auch immer er jetzt sagen würde, würde darüber entscheiden, ob sein Bruder den Kampf weiterführen würde oder nicht. Dann sah er direkt in Mikis Augen. Eine stumme Bitte lag in den Augen des Jüngeren. ##Vertraue mir## Dann lächelte Ray. "Aber dies hier ist kein Kampf, den du nicht gewinnen kannst." Er kam gerade noch rechtzeitig, um Miki aufzufangen. "Miki! Werd jetzt nicht ohnmächtig, wo tut es weh?!" Miki hielt die Augen geschlossen, doch er lächelte. "Ray.... Ich hab.... ich hab gewonnen." Auch die White Tiger waren nun um die beiden Brüder versammelt. "Ja Miki, du hast gewonnen. Das war ein großartiger Kampf und ich bin sehr stolz auf dich! Sag mir jetzt ganz genau, wo du verletzt bist, dann können wir-" Er stockte. Schreckensgeweitete Augen fielen auf die Gestalt in seinen Armen. Zitternd hob Ray seine Hand und strich Miki über die Wange. "Miki?..... Miki wach auf! Jetzt ist verdammt noch mal nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze verstanden?! Mach deine Augen auf!" Völlig reglos lag Ray auf dem Bett, während King sich grinsend daran machte langsam sein Hemd aufzuknöpfen. Doch davon bekam der Schwarzhaarige gar nichts mit. Für ihn war es als wäre er in der Zeit eingefroren. Genau in dem Moment, als ihm klar wurde, das er Miki´s frühen Tod hätte verhindern können. King hatte bereits Hemd und Hose von Ray aufgeknöpft, liebkoste mit seiner Hand die weiche Haut von Bauch und Brustkorb, ließ selbige dann immer tiefer wandern. "Ich lasse dich nicht gehen. Wenn du erst mein Kind trägst, wirst du nicht mehr vor mir fliehen können. Du gehörst mir." Ich wollte hier eigentlich noch nicht abbrechen, aber ihr habt wirklich schon lange genug auf das Kapitel gewartet und ich muss jetzt weg. Ich kann erst nächste Woche wieder an den Computer und deshalb dachte ich, kriegt ihr zumindest schon mal etwas, damit ihr wisst das die Story auch wirklich noch weiter geht. Tut mir ehrlich leid das das alles so lange gedauert hat. Ich werde mich mit dem nächsten Kapitel, das dann übrigens auch das letzte sein wird, mehr beeilen. Vielen Dank für eure Geduld mit mir. Eure Omili.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)