Shounen-Ai Adventkalender von Atem (Jeden Tag ein anderes Fandom!) ================================================================================ Kapitel 10: Türchen Nr.10 - Digimon 02 - Zeit der Besinnung ----------------------------------------------------------- ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Shounen-Ai Adventkalender - 10. Türchen ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Fandom: Digimon 02 Title: Zeit der Besinnung Autor: Chinese_Kitty Mail: Omittchi@gmx.at Pairing: Taichi + Yamato Rating: U Disclaimer: Nichts von alledem hier gehört uns. Wir leihen uns die Charaktere nur kurz aus, um den Lesern die Wartezeit auf das Christkind zu verkürzen. Eben sowenig bereichern wir uns an ihnen und Geld verdienen wir hiermit schon gar nicht. Persönlicher Kommentar: Ich hoffe, Euch gefällt der neue Teil des Adventkalenders. Trotz des enormen Stress' bin ich froh, dieses Projekt durchziehen zu können. Ohne meine Freunde wäre das nicht möglich. Und ich kann mich nicht genug bei allen bedanken, die mich unterstützen. Ohne Euch wäre ich aufgeschmissen. Danke ^0^. Lasst mich ja nicht alleine, sonst zeigt das Kätzchen Krallen *maunz*. Gilt vor allem für Tala, meinen Badewannen-Kumpanen und Brooklyn, meinen neuen RPG-Partner ^0^ *anflausch*. Natürlich lasse ich auch alle anderen schön grüßen... Rei, Kai, Brian, Claude, Boris, Tala, Garland und wer noch aller beim RPG dabei ist *grins*. Enjoy ^o^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mit einem mächtigen Schubs schloss Taichi die Eingangstür zu seiner Wohnung. Der Schüssel flog mit einem gezielten Wurf auf die Anrichte. Die Jacke und seine Schuhe landeten einfach auf dem Boden neben der Tür. Leise knurrend pflanzte sich der braunhaarige Torjäger auf das Sofa, schnappte sich die Fernbedienung und zappte wild durch die Kanäle. Doch nach einigen Durchläufen, in denen er jeden nur erdenklichen Sender auf dessen Inhalt überprüft hatte, ließ er es doch bleiben und schaltete die Mattscheibe aus. Wie hatte das nur passieren können? Fast ein ganzes Jahr war vergangen, in dem er, mehr oder weniger erfolgreich versucht hatte, seinen Freund zu vergessen. Und dann... stand auf einmal eben dieser eine Kerl vor ihm. Dabei hatte er mit diesem Kapitel endgültig abgeschlossen. Hatte alles so gut es ging verdrängt und dieser Typ wagte es einfach, seine Vergessensbarrieren wieder zu durchbrechen. Taichi holte sich aus dem Kühlschrank in der Küche eine Dose Cola. Er brauchte jetzt dringend Koffein. Dieser aufputschende Stoff würde ihm vielleicht dabei helfen, einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen. Schnell wurden die Kerzen am Adventkranz angezündet und sich dazu gesetzt. Vor ein paar Tagen war der zweite Advent gewesen... Ein ruhiger und angenehmer Sonntag im Kreise der Familie. Kari hatte TK eingeladen, seine Mutter hatte begonnen die ersten Weihnachtskekse zu backen und sein Vater hat die CDs mit den Weihnachtsliedern gesucht. Hatte sie sogar gefunden. Nach ungefähr 4 Stunden Gekrame in jedem nur erdenklichen Kasten. Selbst der Keller wurde auf den Kopf gestellt. Vor fast genau einem Jahr war es ganz genauso. Mit einem Unterschied! Nicht nur TK war zu Besuch gekommen, sondern auch sein großer Bruder Yamato. Während sich die jüngeren Geschwister damals spielerisch gezankt hatten, wer denn die Kerzen am Adventkranz anzünden durfte, hatten sich die Großen in Taichis Zimmer zurückgezogen und Musik gehört. Aber das eher, damit niemand von draußen hören konnte, was drinnen vor sich ging... Taichi seufzte einmal tief auf. Die damalige Zeit war so schön gewesen. Wenn er gewusst hätte, was noch alles auf ihn zukommen würde, hätte er die Zeit vermutlich nicht so in Ruhe genießen können. Und wie von selbst, glitten seine Gedanken zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem alles begonnen hatte. ~*~*~ Flashback ~*~*~ "DING, DONG!" Pause. "DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG!!!!!" "JAAAAA!!! Ich komm' ja schon!" maulte Taichi. Er brütete gerade über seiner Matheaufgabe und wenn er die wieder nicht zusammenbrachte, würde er von seinem Lehrer eine Verwarnung bekommen. In diesem Schuljahr stand es nicht gut um seine Note in Mathematik. "DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG, DING, DONG!!!!!" Mit einem missmutigen Gesicht riss Taichi die Tür auf. Bereit, denjenigen anzupflaumen, der es wagte, so einen Radau zu machen. Er wollte gerade zu einer Tirade ansetzen... "Taichi!! Endlich machst du auf! Es ist etwas großartiges passiert!!" rief Yamato voller Energie und drängte sich an seinem Freund vorbei in die Wohnung. "Ja, und?" "Nun sei doch nicht so", schmollte Yamato. "Du könntest dich ruhig für mich freuen." "Ich weiß doch gar nicht, um was es geht!" "Ach so... stimmt ja. Nun... " Yamato holte einmal tief Luft. "Ich habe von einer großen Plattenfirma in New York das Angebot bekommen, eine Single aufzunehmen!!!" Taichis Augen wuchsen auf Tellergröße. Das hatte sich sein Freund immer gewünscht. Eine CD aufnehmen! Und dann auch noch in einer Weltmetropole. Das klang ganz danach, als hätte sein blonder Freund es geschafft. Der Sprung in die Weltklasse stand kurz bevor. Er freute sich sehr für seinen Freund, sodass er seinen Erzählungen nicht wirklich Gehör schenkte. Zumindest bis... "... am Freitag fliegen wir schon!" beendete Yamato extrem gut gelaunt seinen Bericht. "Am Freitag schon? Und für wie lange bist du dann weg?" Anscheinend eine berechtigte Frage, denn Yamatos Blick wurde eine Spur ernster... "Zumindest zwei Monate... wegen der Promotion und solche Dinge." ~*~*~ Flashback End ~*~*~ Tja... und aus diesen zwei Monaten war beinahe ein ganzes Jahr geworden. Taichi seufzte tief. Er wollte nicht darüber nachdenken. Je mehr er sich Gedanken machte, desto mehr kamen die unangenehmen und traurigen Erinnerungen wieder hoch... Ganze zwei Tage hatten sie noch bis zu diesem besagten Freitag, an dem sie abflogen, gehabt. Und in diesen Tagen ist eine Menge geschehen. Es musste so vieles organisiert werden. Der Flug gebucht und die Eltern überzeugt werden. Immerhin waren sie noch nicht volljährig gewesen. Am Tage des Abfluges dann, brach für den braunhaarigen Fußballspieler eine Welt zusammen. Er hatte seinen Freund zum Flughafen begleitet. Sie waren ein Stückchen abseits gegangen, um ein wenig allein sein zu können, als Yamato das Wort ergriffen hatte. Mit ziemlich ernster Miene hatte er Taichi erklärt, dass er ihre Beziehung beenden wollte. Eine Fernbeziehung kam nicht in Frage und er wollte sich dem Stress und dem Druck nicht aussetzen. Da sein zukünftiger Boss von ihm verlangte, Prioritäten zu setzen, hatte sich Yamato zu dieser schwerwiegenden Entscheidung durchgerungen. In der Zeit, in der Yamato in Amerika war, hatte sich Taichi wie ein Einsiedler zurückgezogen. Nicht so schlimm, dass er sich komplett abschottete. Aber immerhin mied er seine Freunde und sein geliebtes Fußballtraining ließ er des öfteren ausfallen. Wenn dies der Fall war, verbrachte er die Zeit in seinem Zimmer und las internationale Musikzeitschriften, durchforstete die Musiksender im Fernsehen nach Auftritten und Interviews. Alles wurde aufgehoben, immerhin war das seine einzige Möglichkeit, mit Yamato irgendwie eine Verbindung zu haben. Zumindest glaubte er das... Mit der Zeit stumpfte er ab. Er hatte wieder mehr Kontakt zu seinen Freunden, die sich schon wirklich Sorgen um ihn gemacht hatten und vergrub sich nicht mehr so in seinem Zimmer. Die Gefühle für den blonden Sänger ebbten nicht ab. Im Gegenteil. Bei jedem Fernsehauftritt oder Bild, das er fand, leuchteten seine Augen und er sehnte sich regelrecht nach der vertrauten Nähe. Aber er musste auch der Realität ins Auge blicken. Er hatte keinen Anruf erhalten. Auch keine E-Mail erreichte sind virtuelles Postfach. Yamato hatte ihn vergessen. Für ihn war seine Musik nun wohl das Wichtigste in seinem Leben. Und darin hatte er keinen Platz mehr. Knirschend drückte Taichi die leere Cola Dose in seiner Hand zusammen. Er dachte eigentlich, dass er mit der Zeit darüber hinweggekommen war. Die Gefühle soweit abgeflaut waren, dass er Yamato unbefangen gegenüber treten konnte. Es gab sogar eine Zeit, in der Taichi nicht einmal mehr damit rechnete, dass Yamato jemals zurück nach Japan kommen würde. Immerhin hatte er in den Staaten sehr viel Erfolg. Wer würde das leichtfertig aufgeben, nur um auf eine relativ kleine Insel zurückzukehren. Aber es kam alles anders. Eines kalten Wintermorgens, stand dieser Yamato am Eingangstor der Schule und wartete auf ihn. Taichi hatte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, so sehr war er in Gedanken vertieft gewesen. Hatte einfach nicht damit gerechnet, angesprochen zu werden. Doch der Braunhaarige fasste sich schnell wieder und ging einfach an seinem Ex-Freund vorbei aufs Schulgelände. Ohne ihn auch nur zu begrüßen. Yamato kam sogar wieder in seine Klasse. Während seines Amerikaaufenthalts hatte er einen Privatlehrer gehabt, der ihm sogar die Jahresprüfungen abgenommen und nach Japan geschickt hatte. Während des gesamten Unterrichts spürte Taichi einen stechenden Blick in seinem Rücken. Er drehte sich aber nicht um. Konnte sich ganz gut denken, wer ihn da mit Blicken bedachte und versuchte, sich besser auf ihren Lehrer zu konzentrieren. Nach dem letzten Läuten, schnappte er sich dann seine Sporttasche und eilte zum Training. Sie hatten bald ein wichtiges Spiel und wenn er noch öfters fehlte, dann würde ihn der Trainer, trotz seiner Torjägerqualitäten, nicht aufstellen können. Als Taichi aus der Umkleide kam, bereit für ein schweißtreibendes Training, stand da schon wieder Yamato an der Tür und wartete auf ihn. An das darauf folgende Gespräch konnte sich Taichi nicht mehr richtig erinnern. Zu oft hatte er in den letzten Tagen darüber nachgedacht. Jeden Satz in seine Bestandteile zerpflückt und versucht, zwischen den Zeilen zu lesen. Aber er war zu keinem Ergebnis gekommen. Alles in allem ging es darum, dass Yamato eine zweite Chance haben wollte. Er hatte in Armerika erkannt, dass, egal wie sehr man berühmt und beliebt war, sich seiner Freunde nicht sicher sein konnte. Er war oft hintergangen worden, wenn er versucht hatte, neue Freundschaften zu schließen. Sie waren nur an seinem Geld oder an seinem Aussehen interessiert. Seine Freunde in Japan hatte er furchtbar vermisst. Und ihn, Taichi, natürlich am meisten. Bei all den Partys, dem schnellen Geld und dem Ruhm, hatte er erkennen müssen, dass das nicht alles war. So, würde er nicht glücklich werden können. Ohne Taichi, war es einfach nicht mehr dasselbe gewesen. Einen Großteil der Lieder hatte er schon immer für den Braunhaarigen komponiert und auch die Texte dafür verfasst. Aber wenn seine Muse nicht mehr da war... dann verlor er auch seine Kreativität und somit seine Ideen. Musik konnte er auch hier in Japan machen. Dazu musste er nicht einen riesigen Ozean überqueren und all seine Freunde verlassen. Reumütig bat er Taichi um Verzeihung. Weinte sogar ein wenig. Aber Taichi konnte nichts sagen. Hatte er doch versucht, mit all dem abzuschließen. Wieso kam nun dieser blondhaarige Junge wieder daher und machte alles zunichte. Nach diesem Gespräch hatte sich Taichi zu Hause verkrochen. Mied die Schule und das Fußballtraining. Wurde somit auch nicht fürs Spiel aufgestellt. Gewonnen hatten sie dennoch. Ein Glück, sonst wäre der Trainer wohl völlig ausgerastet. Er brauchte einfach Zeit. Zeit zum Nachdenken. Konnte er Yamato vergeben? Wollte er das überhaupt? Würde alles wieder so sein, wie es war, bevor Yamato nach Amerika gegangen ist? Je länger er in die Flammen der Kerzen starrte, desto klarer wurden seine Gedanken. Er musste sich eingestehen, dass seine Gefühle für den Blonden nie erloschen waren. Und seine Sehnsucht siegte über seine Angst, erneut verletzt zu werden. Immerhin hatte Yamato sich entschuldigt. Taichi wusste, dass es dem blonden Sänger ernst war. Er war nicht der Typ, der sich leichtfertig entschuldigte. Und wenn er es dann tat, dann kostete es ihn enorme Überwindungskraft. Vielleicht war das das Ausschlaggebende gewesen. Oder aber es lag einfach daran, das Weihnachten war. Die Zeit der Besinnung und die Zeit, in der man einander vergab und vergaß. Aber im Endeffekt war es ihm egal. Er wollte nicht alleine sein. Viel zu lange hatte er auf seinen Freund verzichten müssen und vielleicht hatten sie jetzt die Möglichkeit, miteinander glücklich zu werden. Er würde auf jeden Fall alles unternehmen, damit dieser Traum wahr werden konnte. Und er wusste, dass es Yamato genauso ging. Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)